schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2021, 12:58)
Wenn dem so wäre, dann müsste man zumindest auch Beispiele für tätliche oder zumindest juristisch geführte Angriffe erleben. Die Me-Too-Bewegung ist ganz sicher nicht Rassismus mit umgekehrtem Vorzeichen sondern wendet sich gegen ganz reale Fälle sexueller Belästigung. Diese "alten weißen Männer" ... sie werden nicht unterdrückt und nicht einmal belästigt. Und sie sind dort, wo sie diesem Klischee entsprechen, so mächtig wie überall. Es handelt sich nicht um Rassismus sondern um eine Mischung aus einem sehr vereinfachten Klischee und einer politischen Metapher für Macht und Konservatismus.
Linken Rassismus gibts da, wo kulturalistische Identitätspolitik mit umgekehrtem Vorzeichen gemacht wird. Aus Anlass des 25. Todestags der afrodeutschen Dichterin und Aktivistin May Ayim hörte ich vor etwa zwei Wochen einen Hörsaal-Vortrag unter dem Titel "May Ayims Erbe: Afrokulturelle Perspektiven in der Wissenschaft". Da sind mir wirklich Zweifel gekommen.
Zum Beispiel:
https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... ssenschaft
Kannst du mal verraten, was #metoo mit Rassismus gegen Weiße zu tun haben soll bzw was sexuelle Belästigung mit Rassismus zu tun hat!
Ich kann da nämlich keine Gemeinsamkeiten erkennen. Was ich hingegen bei #metoo erkenne, ist eine unbeschreibliche Diffamierung von Männern, verbunden mit einer ebenso unbeschreiblichen Gier nach Aufmerksamkeit.
Was da so alles als sexuelle Belästigung bezeichnet wird, geht auf keine Kuhhaut. Das reicht von misslungenem Kompliment, über dummen Spruch bis derben Flirt - und vor allem was da so ausgekramt worden ist, ist Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte her und daher längst verjährt. Tatsächlich vergewaltigt oder belästigt wurde nicht eine einzige, sie nahmen sich einfach nur wichtig.
Catherine Deneuve hatte die richtige Entgegnung auf diesen faulen Zauber!
Im Übrigen wurde den Frauen - für die diese Plattform ursprünglich eingerichtet wurde, ein Bärendienst erwiesen, weil deren echte Probleme mit sex. Belästigung, Misshandlung und Missbrauch auf übelste Weise marginalisiert wurden.
Und bitte(!) bleib mir mit zunehmend woken Beiträgen des DLF vom Leibe! Seit ich Sahra Wagenknechts "Die Selbstgerechten" gelesen habe, sehe ich vieles mit ganz anderen Augen, finde allerdings auch über weite Strecken das wieder, was ich selbst hier im Forum schon öfter geschrieben habe.
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2021, 12:58)Und in gefühlt jedem zweiten Satz dieser Vorträge war von "Identität" die Rede. Da halte ich dagegen. "Rasse" ist ein pseudowissenschaftlicher Begriff und "Kultur(kreis)" wie auch "Identität" werden sehr häufig als gewissermaßen vornehmere Konzepte von (Menschen)rassen missbraucht. Wir müssen nicht über "Rasse in Deutschland" reden sondern in einem liberalen Sinne uns von allen Rassen-, "Kulturkreis"- und Identitätsbegriffen loslösen.
Dass DU mit Identität ein Problem hast, ist ja nun wirklich nichts neues.
Dabei übersiehst du allerdings, dass es
gerade die Linken und Grünen sind, die eine Identitätspolitik betreiben, die auf Ab- und Ausgrenzung, auf Spaltung statt auf Gemeinsamkeit ausgelegt ist.
Wenn du dich also an Identität bzw Identitätsbegriffen störst, dann sage das den Linken und Grünen, aber NICHT mir!
Für mich ist Identität etwas, was zur Persönlichkeitsentwicklung JEDES Menschen dazu gehört, was ihn einzigartig und unverwechselbar macht.
Der Begriff "Rasse" hat mit Identität ungefähr genauso viel zu tun, wie ein Ruderboot mit einem Flugzeugträger.
Tatsache ist hingegen, dass die Kultur und damit der Wertekanon, in die ein Mensch hinein geboren wird, einen entscheidenden Einfluss auf die (individuelle) Identitätsbildung und -entwicklung nimmt, Tatsache ist ebenso, dass die kulturellen Werte einer Gesellschaft, die in der so genannten Prägungsphase (Lernphase bis zum 12. Lebensjahr) vermittelt wurden, nicht mehr bzw nur sehr schwer geändert werden können.
schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2021, 12:58)Ich habe auch ein ziemliches Problem mit dem Begriff "Afro-Deutsche". Das klingt in meinen Ohren zu sehr nach so etwas wie "Sudetendeutsche". Einem Neu-Aufleben von Landsmannschaften, egal ob von rechts oder links, von ursprünglich süd oder ursprünglich ost ... da mache ich nicht nur nicht mit!
Du hast mit vielen Beriffen ein Problem - einfach aus dem Grund, weil du sie nicht entsprechend ihrer (allgemein üblichen) Bedeutung entsprechend verwendest, sondern dir immer wieder irgendwelche Eigendefinitionen ausdenkst.
Genau da liegt auch dein Problem mit dem Begriff Afro-Deutsche, der nichts weiter besagt, als dass ihre
Eltern eine Deutsche und ein Afrikaner waren.
Ein Zusammenhang, wie du ihn konstruierst, besteht in keiner Art und Weise.
Aber genau das IST dein Problem, du stellst Zusammenhänge her, wo es keine gibt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen