Diktatursozialisierung?

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schokoschendrezki
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:27)

Nur die "Kandidaten der Nationalen Front" - sind die Guten !!

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationale_Front_(DDR)
Das Grundproblem aus meiner Sicht ist doch ... dass alle neuen autokratischen Regimes in der Welt - von links wie auch von rechts - mit diesem Gemeinschafts- oder Herkunfts- oder Identitätsloyalismus-Argument kommen. Die Aufforderung zur Solidarisierung mit der "bürgerlichen Mitte" oder auch dem, was man als "politisch gemäßigt" bezeichnet ... geht in genau dieselbe Richtung. Man ist aber vielleicht ein schwuler Rapper in Budapest. Oder ein antikommunistischer Blogger in HongKong. Oder eben ein AfD-Wähler in Stassfurt. So ist das halt! Bei Brecht heißt es glaube ich irgendwo, dass sich die Regierung eben ein anderes Volk wählen müsse.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jul 2021, 14:05)

Das Grundproblem aus meiner Sicht ist doch ... dass alle neuen autokratischen Regimes in der Welt - von links wie auch von rechts - mit diesem Gemeinschafts- oder Herkunfts- oder Identitätsloyalismus-Argument kommen. Die Aufforderung zur Solidarisierung mit der "bürgerlichen Mitte" oder auch dem, was man als "politisch gemäßigt" bezeichnet ... geht in genau dieselbe Richtung. Man ist aber vielleicht ein schwuler Rapper in Budapest. Oder ein antikommunistischer Blogger in HongKong. Oder eben ein AfD-Wähler in Stassfurt. So ist das halt! Bei Brecht heißt es glaube ich irgendwo, dass sich die Regierung eben ein anderes Volk wählen müsse.
Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne.
Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ja danke @teeernte ... Aus den "Buckower Elegien". 1953. Literaturempfehlung für Herrn Wanderwitz.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(22 Jul 2021, 19:12)

eben, ich habe jetzt Kettlebells.

das ist allerdings das erste Mal, dass mich der so hoch gelobte Kapitalismus im Stich liess, und sein Versprechen " wenn du Geld hast, kannst du kaufen" nicht einlöste.




so gesehen, ist fast nichts wichtig.

Dass das dominierende gesellschaftliche System seine Versprechen erfüllt, wäre aber wichtig
Und das nur wegen einer nicht verfügbaren Hantelstange... Das rechtfertigt die "Systemfrage".

Hey, ich habe noch eine Hantelstange im Keller liegen. Ganz kapitalistisch biete ich Dir an, die zu kaufen. Kostet 200 Euro. Die Scheiben gebe ich gratis dazu. Aber für den Versand musst Du bezahlen!
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Jul 2021, 00:18)

Hierzulande entwickelt man sich ja wieder zur Einheitsliste zurück. Wer seinen Zettel nicht faltet (resp. sich erlaubt, außerhalb des als legitim deklarierten Parteienkanons sein "Kreuzchen" zu machen), ist dann der Undemokrat, "unerreichbar".
Zwei richtige Blöcke wie in den USA wären ja in kleiner Fortschritt aus dem Parteieneinerlei der Etablierten. Zum großen Teil sicherlich immer noch eine Illusion der "Wahl".

Das Wesentliche an einer Demokratie, die ihren Namen auch verdient, ist nicht, dass es pro forma politische "Wahlen" gibt, sondern wirklich etwas zu wählen.
Ah, und deshalb erscheint Dir ein Zwei-Parteien-System wie in den USA geeigneter als ein System mit mindestens sechs etablierten Parteien wie in Deutschland? Weil, in den USA hat man ja viel mehr zu wählen als in Deutschland... Was für ein Quark!

Komm mal wieder runter. Wer sein Kreuzchen bei undemokratischen Parteien macht, kann sich nicht auf Demokratie berufen. Es gibt kein demokratisches Recht, die Demokratie abschaffen zu wollen. Jemand, der sein Kreuzchen so macht, ist ein Undemokrat. Und jemand, der das Recht beansprucht, ein Undemokrat sein zu dürfen, ist "unerreichbar". Wer undemokratisches Verhalten als "legitim" einstuft, sollte sich hier nicht als beleidigter Muster-Demokrat aufspielen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jul 2021, 08:22)

Kennen Sie den Begriff “Ablage 17“? ;)

Mir ist der Begriff neu. Ist das sowas wie der "Rundordner"?
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Alana4 hat geschrieben:(23 Jul 2021, 08:48)

Diese arrogante, herablassende Ausdrucksweise spricht für sich. Es geht überhaupt nicht darum, sich die DDR zurück zu wünschen.
Aber es würde sich mehr als lohnen, jegliches gesellschaftliche System auf den Prüfstand zu stellen. Ideen für die Zukunft- und mögen sie noch so utopisch erscheinen- sollten ebenso einbezogen werden wie Betrachtungen zu Vergangenem. Nicht alles, was je scheiterte, war im Grundsatz falsch oder verachtenswert. So oft ist es einfach nur falsch umgesetzt worden, oder schlicht missbraucht worden. Und manchmal scheiterte eine gute Sache einfach nur daran, dass Zeit und Raum begrenzt waren. Sogar Naturereignisse können ein gut funktionierendes gesellschaftliches System zum Scheitern bringen. Ja, manche gute Idee lässt sich möglicherweise auch gar nicht umsetzen. Das weiß man aber auch erst, wenn es mal versucht wurde.
Dass der "Kapitalismus" nicht das Optimum einer menschlichen Gesellschaft ist, ist doch unstrittig, oder? Auch seine geschönte Form ( "soziale Marktwirtschaft" ) ist nur ein Deckmäntelchen, was die Optik etwas netter erscheinen lässt.
Das war jetzt nicht arrogant und nicht herablassend. Es war weinerlich und völlig realitätsfremd.

Du lebst heute in einer Demokratie. Wenn Du meinst, dass die DDR irgendwelche wunderbaren Utopien geschaffen hat, die nur an kleineren Widrigkeiten der Realität gescheitert seien, dann begib Dich doch in die Politik und stelle ein besseres System zur Debatte, in dem die Utopie der Realität besser standhalten kann. Mach doch mal! Es ist gewiss nicht die Pflicht der "Wessis", Utopien zu entwickeln, die Dir mundgerecht erscheinen. Das ist das Doofe an einer Demokratie! Man muss selbst etwas tun.

So, wie Du das jetzt kommunizierst, wirkt es nur wie Gewinsel nach dem Motto "In der DDR hatten wir schon nicht das was wir sollten, und in der BRD haben wir es jetzt auch nicht. Logischer Schluss: BRD ist genauso wie DDR."

Aber eigentlich willst Du ja wohl was ganz anderes sagen: In der BRD gibt es nicht die von Dir ersehnte Anerkennung der "Lebensleistung", die Menschen in der DDR erbracht haben. Und genau das ist Blödsinn. In der BRD werden die Beitragsjahre der Menschen anerkannt, die damals in der DDR mit Alu-Chips in die Rentenkasse eingezahlt haben. Es fragt nichtmal jemand, wie "produktiv" die Beitragsjahre gewesen sind. Das jetzt herunterbrechen zu wollen auf den Vorwurf, dass der Westen die unglaublichen Errungenschaften östlicher Muster-Demokraten nicht erkennen oder würdigen würde, ist einfach nur unsäglich.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von discipula »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 14:58)

Und das nur wegen einer nicht verfügbaren Hantelstange... Das rechtfertigt die "Systemfrage".
ich halte es für gut, Probleme früh zu erkennen.

und nein, es sind offenbar nicht nur Hantelstangen.

.Zivilisation braucht viele Dinge, um zu funktionieren
Hey, ich habe noch eine Hantelstange im Keller liegen. Ganz kapitalistisch biete ich Dir an, die zu kaufen. Kostet 200 Euro. Die Scheiben gebe ich gratis dazu. Aber für den Versand musst Du bezahlen!
danke, der Bedarf hat sich grade erledigt. Falls er wieder komnen sollte, melde ich mich
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Jul 2021, 10:00)

Sollte es Arroganz sein, dann ist sie gerechtfertigt. :D
Niveau wirkt immer nur von unten betrachtet arrogant. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(23 Jul 2021, 12:46)

Egal wie eng oder breit ein Land die Meinungs- und Redefreiheit interpretiert, bzw die Kriterien, die eine Partei wahlfähig und zulässig machen, es wird immer eine geben, die am weitesten rechts, und eine, die am weitesten links ist.

doch, jene, die zugelassen sind, kann man alle wählen, das ist völlig legitim.
Nö. Es ist legal. Legitim ist es hinsichtlich bestimmter Parteien nur dann, wenn man kein Demokrat ist.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:30)

ich halte es für gut, Probleme früh zu erkennen.

und nein, es sind offenbar nicht nur Hantelstangen.

.Zivilisation braucht viele Dinge, um zu funktionieren
Uuups. Jetzt reden wir plötzlich nicht mehr über Demokratie, sondern schon über Zivilisation. Ein Glück, dass ich die Langhantelstange im Keller liegen habe. Die weist mich ja offensichtlich als zivilisierten Menschen aus. :p


danke, der Bedarf hat sich grade erledigt. Falls er wieder komnen sollte, melde ich mich
Jederzeit. Aber wie gesagt: Die Versandkosten trägst Du! Das Zeug passt nicht in ein einfaches Päckchen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von discipula »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:39)

Nö. Es ist legal. Legitim ist es hinsichtlich bestimmter Parteien nur dann, wenn man kein Demokrat ist.
Als eine Person, die in der Schweiz sozialisiert wurde, sehe ich so oder so wenig Demokratie in Deutschland. :s
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

discipula hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:51)

Als eine Person, die in der Schweiz sozialisiert wurde, sehe ich so oder so wenig Demokratie in Deutschland. :s
Bei jemandem, der in der Schweiz sozialisiert wurde, hätte ich ein dermaßen fragwürdiges Demokratieverständnis nicht erwartet.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:08)

Ah, und deshalb erscheint Dir ein Zwei-Parteien-System wie in den USA geeigneter als ein System mit mindestens sechs etablierten Parteien wie in Deutschland? Weil, in den USA hat man ja viel mehr zu wählen als in Deutschland... Was für ein Quark!

Komm mal wieder runter. Wer sein Kreuzchen bei undemokratischen Parteien macht, kann sich nicht auf Demokratie berufen. Es gibt kein demokratisches Recht, die Demokratie abschaffen zu wollen.
Doch. Das gibts. Es gibt, soweit ich es verstanden habe, verfassungsrechtlich auch das Recht, sich gegen das Grundgesetz der Bundesrepublik auszusprechen und sogar zu fordern, es abzuschaffen. Man darf nur nicht gegen das Grundgesetz tatsächlich handeln.

Das Problem ist doch folgendes bzw. der Widerspruch ist doch folgender: Rechts- wie auch linkspopulistische Parteien argumentieren mit der Anhimmelung von "Gemeinschaftlichkeit". Von Herkunftsloyalität. Der Extremist, der Außenseiter aber ... ist der eigentliche zentrale zu schützende Punkt in der Demokratie. Nach Rosa Luxemburg: Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden. Der Appell an die Solidarität einer sich als demokratisch sehenden Gemeinschaft zueinander und gegen die Position von "Außenseitern" läuft eben diametral dem Grundgedanken einer Demokratie entgegen. Nahezu unweigerlich kommt man in eine Orbanisierung der Gesellschaft. "Wir sind die, die wir hier so sind". "Bei uns läuft das so". Gegen eine solche Orbanisierung hilft nur eines: Die Ränder, die MInderheiten akzeptieren. Und deren Ansichten nicht als "Entsolidarisierung" diffamieren.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Jul 2021, 19:05)
...
Was Demokratie betrifft, kann Deutschland sicher noch einiges lernen.
Lernen von wem ?

Kohlhaas hat geschrieben:Aber für mindestens noch zwei Generationen wird kein potenzieller "Lehrer" aus der Ex-DDR kommen.
Dann ist wohl das Gefühl der Machtlosigkeit, welches im Osten größer ist (sein soll) nicht nur ein Gefühl, sondern Realität.
Was dann natürlich auch viel über die Position von Angela Merkel aussagt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Mit dem "Lehrer aus der Ex-DDR" muss man natürlich das ganze Kapitel Angela Merkel verbinden. Es beginnen gerade zig ausführliche Dokumentationen, Reportagen, Rücklblicke usw. auf die endende Ära Merkel anzulaufen. Selbstverständlich geht es dabei auch um die konkrete Sozialisierung der konkreten Person Angela Merkel. Ich persönlich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich die Persönlichkeit dieser Person in etlicher Hinsicht nachvollziehen und verstehen kann. Wenn ich sie auch in politischer Hinsicht nicht gutheiße. In kaum einer Weise. Aber selbstverständlich ist Merkel in ähmlicher Art und Weise prägend für die deutsche Geschichte wie etwa Adenauer, Brandt oder wer auch immer.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

JJazzGold hat geschrieben:(23 Jul 2021, 07:53)

Wie viele Volksbegehren und Volksentscheide haben Sie schon organisiert und dafür geworben?
Beispiel:
Momentan kämpfe ich gerade mit, gegen eine Entscheidung der BVV welche sich gegen die dortigen Anwohner richtet.
Hier wurde mit aller Macht und ohne sich an die rechtlichen Vorgaben zu halten, wieder mal ein Teil einer Straße,
in einer Nacht- und Nebelaktion zu einer Fußgängerzone gemacht. So müssen nun die Anwohner einen ganzen Kiez umfahren um nach Hause zu kommen.
Auch hier wäre es demokratisch gewesen die Anwohner zu befragen. Hat man aber natürlich wohlweislich nicht, da man das Ergebnis nicht hätte aushalten können.
Die rechts und links von dieser neuen Fußgängerzone liegenden Spielplätze hat man seit 20 Jahren nicht saniert,
es war aber scheinbar Geld und genügend Macht, fast schon kriminelle Energie da, um Blumenkästen und Poller auf einem Straßenstück zu installieren.
Schon bei solchen kleinen Scharmützeln bemerkt man, welcher Machtfülle man eigentlich fast wehrlos gegenübersteht und
welche Regularien dahinter stecken, die es möglichst kompliziert und steinig machen einzuwirken.

Zusätzlich kümmere ich noch in einem e.V. um Jugendliche und ehemalige Heiminsassen.
Dann gibt es da noch alte Menschen und andere Opfer der Strukturen in unserem (euren) besten Deutschland aller Zeiten denen ich täglich mit Rat und Tat zur Seite stehe.
Damit das alles auch finanziert werden kann, gehe ich arbeiten.

Natürlich fehlt da noch die Organisation von Volksbegehren und Volksentscheiden oder das Gründen einer Partei, es tut mir leid das schaffe ich einfach nicht,
Schande auf mein Haupt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Jul 2021, 18:24)
... Vor allem hast Du dann kein Anrecht darauf, Dich auch noch als den "besseren Demokraten" darzustellen. ...
Da ist die Frage wer von uns beiden das unaufhörlich versucht. Ich bin es nicht. Da wird die Wahl doch eng!
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:08)

Also hast du kein Beispiel parat für deine Behauptung.
Wie wärs mit den "wohltemperierten Grausamkeiten" von Höcke, die man gegen Andersdenkende und Geflohene anwenden will? Was dieser Mensch, den man laut Gerichtsurteil ja "Faschist" nennen darf, in seinem Buch so kundtut, ist übelster Sorte. Und der Einfluss dieser Person in seiner Partei ist größer, als oft vermutet. Auch wenn er heute erstmal eine Pleite mit seinem Misstrauensantrag gegen Ramelow erlebt hat. Mir gehts auch gar nicht nur um den braunen Kram, den diese Leute tagtäglich so von sich geben (dem man ja widersprechen kann), das wäre aushaltbar. Worum es eigentlich geht, ist deren Ziel, nämlich die Abschaffung des jetzigen politischen Systems. Was danach käme, wäre eine führerzentrierte Diktatur, wo alles, was "anders" lebt und denkt, geächtet und verfolgt wird. Schreckliche Vorstellung.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:44)

Beispiel:
Momentan kämpfe ich gerade mit, gegen eine Entscheidung der BVV welche sich gegen die dortigen Anwohner richtet.
Hier wurde mit aller Macht und ohne sich an die rechtlichen Vorgaben zu halten, wieder mal ein Teil einer Straße,
in einer Nacht- und Nebelaktion zu einer Fußgängerzone gemacht. So müssen nun die Anwohner einen ganzen Kiez umfahren um nach Hause zu kommen.
Auch hier wäre es demokratisch gewesen die Anwohner zu befragen. Hat man aber natürlich wohlweislich nicht, da man das Ergebnis nicht hätte aushalten können.
Die rechts und links von dieser neuen Fußgängerzone liegenden Spielplätze hat man seit 20 Jahren nicht saniert,
es war aber scheinbar Geld und genügend Macht, fast schon kriminelle Energie da, um Blumenkästen und Poller auf einem Straßenstück zu installieren.
Schon bei solchen kleinen Scharmützeln bemerkt man, welcher Machtfülle man eigentlich fast wehrlos gegenübersteht und
welche Regularien dahinter stecken, die es möglichst kompliziert und steinig machen einzuwirken.
Immer im Auge behalten, dass es viele Menschen wie mich gibt, die sich mit allen verfügbaren (demokratischen) Mitteln für eine Zurückdrängung des motorisierten Individualverkehrs einsetzen. Keine Märchen von irgendwelchen einsamen unterdrückten Wehrlosen in die Welt setzen!
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:28)

Das war jetzt nicht arrogant und nicht herablassend. Es war weinerlich und völlig realitätsfremd.

Du lebst heute in einer Demokratie. Wenn Du meinst, dass die DDR irgendwelche wunderbaren Utopien geschaffen hat, die nur an kleineren Widrigkeiten der Realität gescheitert seien, dann begib Dich doch in die Politik und stelle ein besseres System zur Debatte, in dem die Utopie der Realität besser standhalten kann. Mach doch mal! Es ist gewiss nicht die Pflicht der "Wessis", Utopien zu entwickeln, die Dir mundgerecht erscheinen. Das ist das Doofe an einer Demokratie! Man muss selbst etwas tun.

So, wie Du das jetzt kommunizierst, wirkt es nur wie Gewinsel nach dem Motto "In der DDR hatten wir schon nicht das was wir sollten, und in der BRD haben wir es jetzt auch nicht. Logischer Schluss: BRD ist genauso wie DDR."

Aber eigentlich willst Du ja wohl was ganz anderes sagen: In der BRD gibt es nicht die von Dir ersehnte Anerkennung der "Lebensleistung", die Menschen in der DDR erbracht haben. Und genau das ist Blödsinn. In der BRD werden die Beitragsjahre der Menschen anerkannt, die damals in der DDR mit Alu-Chips in die Rentenkasse eingezahlt haben. Es fragt nichtmal jemand, wie "produktiv" die Beitragsjahre gewesen sind. Das jetzt herunterbrechen zu wollen auf den Vorwurf, dass der Westen die unglaublichen Errungenschaften östlicher Muster-Demokraten nicht erkennen oder würdigen würde, ist einfach nur unsäglich.
Was Alana4 schreibt, ist weder "Gewinsel" noch "weinerlich" oder "realitätsfremd". Im Gegenteil, diese Userin (oder User) bringt es exakt auf den Punkt, was viele in der DDR Sozialisierte denken. Du aber interpretierst, unterstellst und vereinfachst. Nicht die feine englische... Finde dich einfach damit ab, dass es pro Diskussions-Gegenstand immer unterschiedliche Meinungen geben wird und geben kann. Jeder kann von jedem lernen, sofern er in der Lage dazu ist.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:59)

Doch. Das gibts. Es gibt, soweit ich es verstanden habe, verfassungsrechtlich auch das Recht, sich gegen das Grundgesetz der Bundesrepublik auszusprechen und sogar zu fordern, es abzuschaffen. Man darf nur nicht gegen das Grundgesetz tatsächlich handeln.
Nein, dieses Recht gibt es nicht. Es gibt in Deutschland Meinungsfreiheit. Deshalb ist es nicht strafbar, eine demokratiefeindliche Meinung zu haben. Schließlich gibt es hierzulande keine "Gesinnungsprüfungen". Das fordert auch niemand. Es gibt aber kein demokratisches Recht, die Demokratie abschaffen zu wollen. Das ist in Deutschland schonmal passiert. Die Weimarer Republik ist mit den Instrumenten der demokratischen Verfassung abgeschafft worden. Deshalb haben die "Väter" des Grundgesetzes ausdrücklich festgelegt, dass die Demokratie in der Bundesrepublik eine "wehrhafte" Demokratie sein muss. Wenn eine Partei die Demokratie abschaffen will und auch nur ansatzweise eine Chance hat, dieses Ziel zu erreichen, dann wird diese Partei verboten. Punkt. Demokratiefeinde in diesem Land dürfen individuell Demokratiefeinde sein und bleiben. Sie können sich aber nicht darauf berufen, dass sie das demokratische "Recht" hätten, die Demokratie beseitigen zu wollen. Sie dürfen das auch nicht öffentlich äußern. Dann greifen Tatbestände wie z.B. Volksverhetzung.

Aus diesem Grund ist es auch völlig absurd, wenn hier manche Leute die antidemokratische Haltung eines überproportional großen Anteils von Menschen im Osten als "demokratisch legitimiert" darzustellen versuchen. Es ist legal, wenn diese Menschen die Demokratie verachten wollen. Es ist aber nicht legitim. Und die Demokratie muss das nicht dulden. Schon gar nicht hat sie die Pflicht, solchen Arschlöchern die Mittel für die Auslöschung der Demokratie zur Verfügung zu stellen. Wer die Demokratie nicht will, kann sich nicht auf die Mittel der Demokratie berufen. Fertig.

Wir werden wohl damit leben müssen, dass es solche Demokratieverächter gibt. Wir sollten uns aber nicht einreden lassen, dass solche Leute die "ultimativen Demokraten" seien, weil sie selbst die Abschaffung der Demokratie für einen demokratischen Akt halten. Diese Leute sind keine "ultimativen Demokraten". Es sind einfach nur Arschlöcher, die anderen Menschen ihre Rechte wegnehmen wollen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:52)

Immer im Auge behalten, dass es viele Menschen wie mich gibt, die sich mit allen verfügbaren (demokratischen) Mitteln für eine Zurückdrängung des motorisierten Individualverkehrs einsetzen. Keine Märchen von irgendwelchen einsamen unterdrückten Wehrlosen in die Welt setzen!
Also ist es undemokratisch, die Anwohner, also die Betroffenen, zu einer solchen Intervention zu befragen ?
Nun fährt eben der motorisierten Individualverkehr um das 20m gesperrte Straßenstück herum, wie auch Versorgungsfahrzeuge,
Krankenfahrzeuge und anderes. Erst in den Kiez rein bis zur Sperre und dann außen herum um auf die andere Seite zu kommen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:08)

Lernen von wem ?
Merkwürdige Frage. Meiner Ansicht nach lernt man sein Leben lang, von der Wiege bis zur Bahre. Wieso verlangst Du jetzt von mir eine Festlegung, wer dabei als Lehrer infrage kommt?
Dann ist wohl das Gefühl der Machtlosigkeit, welches im Osten größer ist (sein soll) nicht nur ein Gefühl, sondern Realität.
Was dann natürlich auch viel über die Position von Angela Merkel aussagt.
Ich kann gerade nur den Kopf schütteln angesichts dieser Zeilen.

Von welchem Gefühl der Machtlosigkeit sprichst Du? Warum ist das im Osten größer? Und wie kommst Du auf die absurde Idee, dass es im Osten größer "sein soll"? Und was soll das mit Angela Merkel zu tun haben?

Weißt Du eigentlich noch, worüber hier diskutiert wird? Wenn nicht: Wir diskutieren darüber, dass es im Osten Deutschlands mindestens doppelt so viele Demokratiefeinde gibt wie im Westen. Wenn diese Demokratiefeinde sich "machtlos" fühlen, dann ist das gut und richtig so. This is not a bug, it´s a feature!

Es geht hier nicht um "Machtlosigkeit". Es geht um das "gefühlte Recht" in einer Demokratie die Demokratie infrage stellen zu dürfen. Es geht um das "gefühlte Recht", selbst solche Irrwege beschreiten zu dürfen und sich dabei auch noch selbst für einen Musterdemokraten zu halten. Und das ohne Rücksicht auf die Frage, was dafür eigentlich qualifizierend sein soll. Was haben denn die Menschen in der DDR geleistet, das sie in die Lage versetzen könnte, uns "Wessis" über Demokratie zu belehren? Ihr hattet doch nie eine Demokratie. Überdurchschnittlich viele Menschen im Osten haben doch bis heute nicht verstanden, was Demokratie überhaupt ist. Überdurchschnittlich viele Menschen im Osten wollen doch heute noch überhaupt keine Demokratie haben. Wieso sollten "wir" eigentlich auch nur einen Gedanken darauf verschwenden, was diese Demokratieverächter über Demokratie denken? Weil jemand wie Du sich ganz toll findet bei dem Gedanken, nur mal so zur Probe jeden möglichen Irrweg beschreiten zu wollen? Lächerlicher geht es gar nicht mehr.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:44)

Beispiel:
Momentan kämpfe ich gerade mit, gegen eine Entscheidung der BVV welche sich gegen die dortigen Anwohner richtet.
Hier wurde mit aller Macht und ohne sich an die rechtlichen Vorgaben zu halten, wieder mal ein Teil einer Straße,
in einer Nacht- und Nebelaktion zu einer Fußgängerzone gemacht. So müssen nun die Anwohner einen ganzen Kiez umfahren um nach Hause zu kommen.
Auch hier wäre es demokratisch gewesen die Anwohner zu befragen. Hat man aber natürlich wohlweislich nicht, da man das Ergebnis nicht hätte aushalten können.
Ohne den konkreten Fall auch nur zu kennen, urteile ich jetzt mal, dass Du mit größter Wahrscheinlichkeit Unsinn geschrieben hast, weil Du das System nicht versehst.

Solche Dinge werden in Deutschland grundsätzlich nicht "mit aller Macht" oder gar mit "Nacht-und-Nebel-Aktionen" einfach durchgedrückt. Die passieren erst, wenn eine demokratisch gewählte Stadtverordnetenversammlung oder eine Gemeindevertretung darüber beschlossen hat. Sitzungen dieser "Parlamente" (die eigentlich keine Parlamente sind, weil sie keine Gesezte beschließen können) sind öffentlich. Jeder Bürger darf da hingehen. Derartigen Beschlüssen gehen in aller Regel langwierige öffentliche Debatten voraus. Und wenn die Verwaltung sich dabei letztlich nicht an die rechtlichen Vorgaben gehalten hat, steht jedem Bürger der Rechtsweg offen. In Deutschland kann jeder Mensch jederzeit Rechtsmittel gegen jeden ihn betreffenden Verwaltungsakt geltend machen. Ohne Ausnahme!

Zudem ist es völlig widersinnig, die "demokratische Teilhabe" lediglich auf die unmittelbar Betroffenen beschränken zu wollen. Wenn zum Beispiel eine Straße zur "Spielstraße" (Schrittempo!) erklärt wird, dann hängt das nicht von der Zustimmung der direkten Anlieger ab. Entscheidend sind dann stadtplanerische Aspekte, die weit über die individuellen "Wünsche" der fünf, zwöf oder zwanzig Anlieger hinausgehen. Und diese Aspekte werden nunmal in demokratisch gewählten Stadtverordnetenversammlungen oder Gemeindevertretungen demokartisch gewürdigt.

Was bleibt, ist der Umstand, dass Dir ein demkratisch gefasster Beschluss nicht gefällt und dass Du in Deiner Überheblichkeit glaubst, damit das demokratische System "entlarvt" zu haben. Du hast die Abläufe in einem demokratischen System nicht verstanden. Genau betrachtet sind diese Abläufe Dir ja auch völlig egal. Für Dich steht doch sowieso a priori fest, dass Du das alles aufgrund Deiner Diktatursozialisierung besser weißt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:48)

Da ist die Frage wer von uns beiden das unaufhörlich versucht. Ich bin es nicht. Da wird die Wahl doch eng!
Wir machen hier keine Meinungsumfrage. Entscheidend ist schon, welche Einstellung zur Demokratie wir beide haben. Meinst Du nicht? Deine Einstellung zur Demokratie ist jedenfalls mal "zweifelhaft". ;)
Slava Ukraini
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 18:33)

Wir machen hier keine Meinungsumfrage. Entscheidend ist schon, welche Einstellung zur Demokratie wir beide haben. Meinst Du nicht? Deine Einstellung zur Demokratie ist jedenfalls mal "zweifelhaft". ;)
Und das aus Deiner Sicht, was meine Aussage mehr als bestätigt.
Denn Du meinst urteilen zu können, über meine Einstellung zur Demokratie,
und das weist eindeutig darauf hin das Du meinst, Demokratie besser verstanden zu haben.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Selina hat geschrieben:(23 Jul 2021, 17:00)

Was Alana4 schreibt, ist weder "Gewinsel" noch "weinerlich" oder "realitätsfremd". Im Gegenteil, diese Userin (oder User) bringt es exakt auf den Punkt, was viele in der DDR Sozialisierte denken. Du aber interpretierst, unterstellst und vereinfachst. Nicht die feine englische... Finde dich einfach damit ab, dass es pro Diskussions-Gegenstand immer unterschiedliche Meinungen geben wird und geben kann. Jeder kann von jedem lernen, sofern er in der Lage dazu ist.
Wo soll ich bestritten haben, dass "in der DDR sozialisierte Menschen" so denken? Genau betrachtet, ist das Gegenteil der Fall. Ich habe darauf hingewiesen, dass "in der DDR sozialisierte Menschen" überproporzional häufig so denken. Das ist statistisch nachweisbar. Siehe: Wahlergebnisse. Was willst Du mir jetzt vorwerfen? Ich vertrete eine Meinung, die es auch "geben wird und geben kann". Was stört Dich daran? Geht es um den Impetus, dass wir "Wessis" nur von Euch "Ossis" lernen können, aber nicht umgekehrt?

Nur mal zur Klarstellung: Es ist mir völlig scheißegal, was "DDR-Sozialisierte" über Demokratie denken. Wirklich völlig! Deutschland wird eine Demokratie bleiben. Finde Dich einfach damit ab, dass es legitim und sogar angebracht ist, auf die überdurchschnittlich hohe Demokratiefeindlichkeit im Osten hinzuweisen. Es gibt keinen Ossi-Bonus! Demokratiefeinde sind Demokratiefeinde. Völlig egal, ob die im Osten oder im Westen oder im Norden oder im Süden ihrer Hass-Agenda folgen. Finde Dich damit ab, dass jemand in dieser Diskussion anderer Meinung sein darf als Du. Finde Dich damit ab, dass ich sowas sagen darf. Und liefer eine Erklärung dafür, warum es im Osten Deutschlands mindestens doppelt so viele hasserfüllte Hetzer gibt wie im Westen. Dass ist hier der eigentliche Diskussionsgegenstand. Wir reden hier über die überdurchschnittliche Affinität von Ostdeutschen zu demokratiefeindlichen Meinungen. Diskussionsthema ist NICHT die Missachtung ostdeuter Identität durch Westdeutsche. Wenn Du gern darüber diskutieren möchtest, dann mach doch einen eigenen Strang auf.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 18:52)

Und das aus Deiner Sicht, was meine Aussage mehr als bestätigt.
Denn Du meinst urteilen zu können, über meine Einstellung zur Demokratie,
und das weist eindeutig darauf hin das Du meinst, Demokratie besser verstanden zu haben.
Nö, keineswegs. Ich stütze mich auf die Aussagen, die Du hier öffentlich getätigt hast. Die sind belegbar und an denen wirst Du Dich messen lassen müssen. Wenn Du jetzt plötzlich feststellen solltest, dass Du hier oder da Schwachsinn geschrieben hast, dann ist das Dein Problem. Laste das nicht mir an!

Dass ich mir ganz sicher bin, Demokratie besser verstanden zu haben als Du, sei nur am Rande nochmal erwähnt.

Ich verweise nur auf die von Dir hier angeführte Geschichte mit BVV. Das war definitiv der Abschuss, der ganz klar macht, wie Du drauf bist. Demokratie ist Dir völlig wurscht. Für Dich zählt nur Dein eigenes subjektives Empfinden und der ziemlich widerwärtige Wunsch, Dich selbst besser zu finden als andere (wie gesagt: das war eine Anleihe bei Büchner).
Zuletzt geändert von Kohlhaas am Fr 23. Jul 2021, 19:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Kohlhaas »

Sorry. Doppelpost.
Zuletzt geändert von Kohlhaas am Fr 23. Jul 2021, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 18:52)

Und das aus Deiner Sicht, was meine Aussage mehr als bestätigt.
Denn Du meinst urteilen zu können, über meine Einstellung zur Demokratie,
und das weist eindeutig darauf hin das Du meinst, Demokratie besser verstanden zu haben.
Lass man.....das "Grundproblem" -----Besserwessis müssen die (DUMMEN EINGEBORENEN) Ossis "erziehen//belehren" und darauf hinweisen - was für Ossis "BESSER" ist....insbesondere beim Essen, Anziehen und Wählen...und das ihre"Deppendemokratie" die allerweltBESTE ist.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 18:29)
Ohne den konkreten Fall auch nur zu kennen, urteile ich jetzt mal, dass Du mit größter Wahrscheinlichkeit Unsinn geschrieben hast, weil Du das System nicht versehst.
Ob es Unsinn ist, wird das Verwaltungsgericht entscheiden.
Kohlhaas hat geschrieben:... steht jedem Bürger der Rechtsweg offen. ...
Ja eben, daß ist immer genau das was übrig bleibt. Und dabei dann jeder Bürger für sich.
Kohlhaas hat geschrieben:... stadtplanerische Aspekte,...
wie heißt es da:
Es fehle bislang an einer vorausgehenden städteplanerischen Entscheidung.
aber trotzdem wurde es gemacht.
Es werden Tatsachen geschaffen, und erst danach geschaut ob sie rechtens sind. Aber hier schaut man natürlich nicht selbst,
sondern man schaut ob der Bürger es bemerkt.
Erkläre mir einfach warum man die betroffenen Bürger nicht vorher mit einbezieht!
Kohlhaas hat geschrieben:Was bleibt, ist der Umstand, dass Dir ein demkratisch gefasster Beschluss nicht gefällt ...
Diese Abläufe sind mir natürlich nicht egal. Und mit einem demokratischen Beschluß hat so eine Abriegelung überhaupt gar nichts zu tun,
es ist einfach nur Willkür einer mit Macht ausgestatteten Bezirksbürgermeisterin.
Kohlhaas hat geschrieben:...und dass Du in Deiner Überheblichkeit glaubst, damit das demokratische System "entlarvt" zu haben. Du hast die Abläufe in einem demokratischen System nicht verstanden. Genau betrachtet sind diese Abläufe Dir ja auch völlig egal. Für Dich steht doch sowieso a priori fest, dass Du das alles aufgrund Deiner Diktatursozialisierung besser weißt.
Lass einfach Deine Unterstellungen und Beleidigungen !
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:50)

Worum es eigentlich geht, ist deren Ziel, nämlich die Abschaffung des jetzigen politischen Systems. .
Das ist auch das Ziel der Linkspartei :rolleyes:
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 18:52)

Wo soll ich bestritten haben, dass "in der DDR sozialisierte Menschen" so denken? Genau betrachtet, ist das Gegenteil der Fall. Ich habe darauf hingewiesen, dass "in der DDR sozialisierte Menschen" überproporzional häufig so denken. Das ist statistisch nachweisbar. Siehe: Wahlergebnisse. Was willst Du mir jetzt vorwerfen? Ich vertrete eine Meinung, die es auch "geben wird und geben kann". Was stört Dich daran? Geht es um den Impetus, dass wir "Wessis" nur von Euch "Ossis" lernen können, aber nicht umgekehrt?

Nur mal zur Klarstellung: Es ist mir völlig scheißegal, was "DDR-Sozialisierte" über Demokratie denken. Wirklich völlig! Deutschland wird eine Demokratie bleiben. Finde Dich einfach damit ab, dass es legitim und sogar angebracht ist, auf die überdurchschnittlich hohe Demokratiefeindlichkeit im Osten hinzuweisen. Es gibt keinen Ossi-Bonus! Demokratiefeinde sind Demokratiefeinde. Völlig egal, ob die im Osten oder im Westen oder im Norden oder im Süden ihrer Hass-Agenda folgen. Finde Dich damit ab, dass jemand in dieser Diskussion anderer Meinung sein darf als Du. Finde Dich damit ab, dass ich sowas sagen darf. Und liefer eine Erklärung dafür, warum es im Osten Deutschlands mindestens doppelt so viele hasserfüllte Hetzer gibt wie im Westen. Dass ist hier der eigentliche Diskussionsgegenstand. Wir reden hier über die überdurchschnittliche Affinität von Ostdeutschen zu demokratiefeindlichen Meinungen. Diskussionsthema ist NICHT die Missachtung ostdeuter Identität durch Westdeutsche. Wenn Du gern darüber diskutieren möchtest, dann mach doch einen eigenen Strang auf.
Nein, hier gehts um die so genannte "Diktatursozialisierung" (Wanderwitz) und ob da was dran ist oder nicht. Und ja, in Ostdeutschland wird prozentual mehr die AfD gewählt als im Westen. Das gefällt mir genauso wenig wie dir. Die Gründe dafür wurden hier aber schon mehrfach genannt. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt das aus dem Westen stammende Führungspersonal, das im Osten ein dankbares Publikum vorgefunden hat. Eines, das vor allem mit der mehr als drei Jahrzehnte andauernden Entwicklung nach der Wende nicht zufrieden ist. Darunter sind Rechtsradikale und Rechtsextreme, aber nicht nur. Es sagen viele, die die AfD wählen, auch immer wieder, sie täten das lediglich aus Protest, damit sich auf vielen Gebieten "endlich mal was ändert". Nazis seien sie keine, meinen sie. Die Hardcore-Rechten in dieser Partei stammen zu großen Teilen aus dem Westen. Aber es ist müßig, dir das immer wieder zu verklickern. Außerdem gehts um einen Rechtsruck, der ganz Europa, ja, auch große Teile der Welt, erfasst hat.
Zuletzt geändert von Selina am Fr 23. Jul 2021, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:24)

Du Machst grad die Quadratur DEINES Kreises...

Erst sinds alles Jammerköppe aus der Zone...dann sinds - (übrigens - die "Gleichen" Personen bei Dir )....>> die alten DDR-/Helden//Aktivisten- die die JUNG - BRD-Nazis->>OST zum "Heil" führen....
Dass es alle Jammerköppe sind, habe ich nicht behauptet, ich weiß weshalb und wo ich ein "anteilig" setze.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:40)

Das soll er ja auch. Ich will weiß Gott ihre Argumentation nicht inhaltlich, wohl aber strukturell den Argumentationen von modernen Autokraten wie Lukaschenko in Belarus gegenüberstellen. Nach dem Motto: "Uns Weißrussen geht es doch gut. Die Eisenbahn funktioniert. Die Häuser haben Strom, Wasser, Licht usw. Und nun schaut euch diese unsolidarischen Protestbewegungen an. Was wollen diese Extremisten? Unsere Gesellschaft kaputt machen?"

In Belarus siehts auch noch mal etwas anders aus als in der Ukraine. Anders als in der Ukraine wird die Opposition nicht nur vorrangig von "Volkstümlern" sondern von kosmopolitischen Andersdenkenden Künstlern, Philosophen usw. getragen. Sie müssen sich vorstellen, dass Sie - zumindest von mir - so ein klein bissel auch als eine kleine Lukaschenkina bei der Diskussion in diesem Forum gesehen werden.
Das stört mich nicht, wir wissen ja nichts voneinander und werden uns auch nie kennenlernen.
Mit Ihrer Vergangenheit müssen Sie selbst klar kommen. Daran habe ich keinen Anteil.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jul 2021, 13:54)

Ja. Aber nochmal: Es ist nicht Sache der Regierung, die Wahl einer entsprechenden Partei zu kritisieren. Sondern Sache der freien Presse einerseits und der freien Forschung und Lehre andererseits.

Vielleicht habe ich ja was falsch verstanden, dann möge man mich korrigieren: Aber in meinem Verständnis wird die Regierung, die Exekutive von einem demokratisch gewählten Parlament eingesetzt. Die Regierung befasst sich exekutiv und im Auftrag des Parlaments mit der Aufrechnung von Steuereinkünften oder der Organisation des Gesundheitswesens. Aber nicht mit der ideologischen Erziehung und Begutachtung des "Volks". Der Verfassungsschutz dient - trivialerweise - der Sicherung der Verfassungsgültigkeit. Was hat sich ein Regierungsbeauftragter bitte über das Wahlverhalten der Bürger zu äußern? Wenn es im Schulunterricht ein Fach "Du sollst nicht die Linke und nicht die AfD wählen!" geben soll, bitte. dann gibt es ein geregeltes Gesetzgebungsverfahren. Und am Ende muss der Bundestag einem solchen Gesetz zustimmen. O.K. Bis es soweit ist: Stelle man sich die Frage nocheinmal, wer denn hier eigentlich "nicht in der Demokratie angekommen" ist.
Ich bin nicht "die Regierung". Ich bin ich. Für Sie bin ich sogar nur Userin JJazzGold.
Wenn ich nicht will, dass mir "solidarische Mitbürger" die Krätze in Form der beiden extremistischen Randparteien an den Hals wählen und Ich mich dagegen mit allen verfügbaren Mitteln wehren werde, von solchen regiert zu werden, dann steht mir diese Freiheit, nicht nur bezüglich der Meinung, zu. Willkommen in der Meinungsfreiheit und Demokratie.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:11)

Mir ist der Begriff neu. Ist das sowas wie der "Rundordner"?
Kann sein, mir ist der Begriff Rundordner neu.
Wenn dieser für Papierkorb steht, dann passt es.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 16:44)

Beispiel:
Momentan kämpfe ich gerade mit, gegen eine Entscheidung der BVV welche sich gegen die dortigen Anwohner richtet.
Hier wurde mit aller Macht und ohne sich an die rechtlichen Vorgaben zu halten, wieder mal ein Teil einer Straße,
in einer Nacht- und Nebelaktion zu einer Fußgängerzone gemacht. So müssen nun die Anwohner einen ganzen Kiez umfahren um nach Hause zu kommen.
Auch hier wäre es demokratisch gewesen die Anwohner zu befragen. Hat man aber natürlich wohlweislich nicht, da man das Ergebnis nicht hätte aushalten können.
Die rechts und links von dieser neuen Fußgängerzone liegenden Spielplätze hat man seit 20 Jahren nicht saniert,
es war aber scheinbar Geld und genügend Macht, fast schon kriminelle Energie da, um Blumenkästen und Poller auf einem Straßenstück zu installieren.
Schon bei solchen kleinen Scharmützeln bemerkt man, welcher Machtfülle man eigentlich fast wehrlos gegenübersteht und
welche Regularien dahinter stecken, die es möglichst kompliziert und steinig machen einzuwirken.

Zusätzlich kümmere ich noch in einem e.V. um Jugendliche und ehemalige Heiminsassen.
Dann gibt es da noch alte Menschen und andere Opfer der Strukturen in unserem (euren) besten Deutschland aller Zeiten denen ich täglich mit Rat und Tat zur Seite stehe.
Damit das alles auch finanziert werden kann, gehe ich arbeiten.

Natürlich fehlt da noch die Organisation von Volksbegehren und Volksentscheiden oder das Gründen einer Partei, es tut mir leid das schaffe ich einfach nicht,
Schande auf mein Haupt.
Passt schon, Sie tun schon eine ganze Menge, Respekt.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(23 Jul 2021, 19:03)

Lass man.....das "Grundproblem" -----Besserwessis müssen die (DUMMEN EINGEBORENEN) Ossis "erziehen//belehren" und darauf hinweisen - was für Ossis "BESSER" ist....insbesondere beim Essen, Anziehen und Wählen...und das ihre"Deppendemokratie" die allerweltBESTE ist.

Ephraim Kishon©

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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Ammianus »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 15:11)

Mir ist der Begriff neu. Ist das sowas wie der "Rundordner"?
"Rundordner" ist auch nicht schlecht - wobei meiner von IKEA und quadratisch ist. Was die Ablage angeht, da hab ich einfach google angeklickt und es kam als erstes Ergebnis gleich ganz oben.
Wieder was gelernt ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jul 2021, 18:57)
Nö, keineswegs. Ich stütze mich auf die Aussagen, die Du hier öffentlich getätigt hast. Die sind belegbar und an denen wirst Du Dich messen lassen müssen. Wenn Du jetzt plötzlich feststellen solltest, dass Du hier oder da Schwachsinn geschrieben hast, dann ist das Dein Problem. Laste das nicht mir an!
Kohlhaas hat geschrieben:Dass ich mir ganz sicher bin, Demokratie besser verstanden zu haben als Du, sei nur am Rande nochmal erwähnt.
Natürlich bist Du Dir da ganz sicher. Aber wenn ich den ersten Absatz betrachte, den mit dem Messen an Beitragsinhalten, ich daraus ableiten soll,
das Du irgendeine Art von Referenzklasse für einen strammen Demokraten sein solltest, ja dann will ich doch lieber kein Demokrat sein.
Kohlhaas hat geschrieben:Ich verweise nur auf die von Dir hier angeführte Geschichte mit BVV. Das war definitiv der Abschuss, der ganz klar macht, wie Du drauf bist. Demokratie ist Dir völlig wurscht.
Für Dich zählt nur Dein eigenes subjektives Empfinden und der ziemlich widerwärtige Wunsch, Dich selbst besser zu finden als andere (wie gesagt: das war eine Anleihe bei Büchner).
Ich sehe nichts Widerwertiges dabei mich selbst besser zu finden als andere Menschen, besonders wenn ich mir vorstelle Dir nachzueifern,
bei einem solchen Satz:
Kohlhaas hat geschrieben:...Demokratie besser verstanden zu haben als Du...
Außerdem frage ich mich mit wem Du demonstriert hast, wenn Du extra erwähnen mußt, Dich vom schwarzen Block distanziert zu haben,
worum ging es da ?
franzmannzini

Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von franzmannzini »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Jul 2021, 19:49)

Das ist auch das Ziel der Linkspartei :rolleyes:
Vielen Linken ist die Linke da schon zu lasch. Die Linke ist für mich quasi ein SPD-Ersatz geworden.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Jul 2021, 21:05)

Vielen Linken ist die Linke da schon zu lasch. Die Linke ist für mich quasi ein SPD-Ersatz geworden.
Kann man aus dem Grundsatzprogramm nicht erkennen.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Jul 2021, 19:49)

Das ist auch das Ziel der Linkspartei :rolleyes:
Die Linken, die ich kenne, wollen demokratische Veränderungen, die Abschaffung von Kinder- und Altersarmut, ein reformiertes Gesundheitssystem, ein humaneres Schwangerschafts-Abbruchs-Gesetz, wirklich durchlässige Bildungsstrukturen, Chancengleichheit auf allen Gebieten. Und in ferner Zukunft - erlebt hier keiner mehr - einen demokratischen Sozialismus, der weder etwas mit dem verflossenen "real existierenden Sozialismus" zu tun hat noch mit einem neuen Faschismus, der mit einer weiter erstarkenden AfD durchaus entstehen könnte.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(23 Jul 2021, 22:11)

Die Linken, die ich kenne, wollen demokratische Veränderungen, die Abschaffung von Kinder- und Altersarmut, ein reformiertes Gesundheitssystem, ein humaneres Schwangerschafts-Abbruchs-Gesetz, wirklich durchlässige Bildungsstrukturen, Chancengleichheit auf allen Gebieten. Und in ferner Zukunft - erlebt hier keiner mehr - einen demokratischen Sozialismus, der weder etwas mit dem verflossenen "real existierenden Sozialismus" zu tun hat noch mit einem neuen Faschismus, der mit einer weiter erstarkenden AfD durchaus entstehen könnte.
das Grundsatzprogramm der Linken geht weit darüber hinaus.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von Bielefeld09 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Jul 2021, 22:35)

das Grundsatzprogramm der Linken geht weit darüber hinaus.
Setzen Sie sich mit Inhalten auseineinander,
und stellen Sie einfach fest,
wo Sie stehen. Der Rest ist doch Ihr Ding.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von discipula »

Selina hat geschrieben:(23 Jul 2021, 22:11)

Die Linken, die ich kenne, wollen demokratische Veränderungen, die Abschaffung von Kinder- und Altersarmut, ein reformiertes Gesundheitssystem, ein humaneres Schwangerschafts-Abbruchs-Gesetz, wirklich durchlässige Bildungsstrukturen, Chancengleichheit auf allen Gebieten.
das ist alles edel und gut, aber nicht spezifisch demokratisch. auch ein wohltätiger Diktator könnte diese Dinge einrichten.
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(23 Jul 2021, 19:58)

Nein, hier gehts um die so genannte "Diktatursozialisierung" (Wanderwitz) und ob da was dran ist oder nicht. Und ja, in Ostdeutschland wird prozentual mehr die AfD gewählt als im Westen. Das gefällt mir genauso wenig wie dir. Die Gründe dafür wurden hier aber schon mehrfach genannt. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt das aus dem Westen stammende Führungspersonal, das im Osten ein dankbares Publikum vorgefunden hat. Eines, das vor allem mit der mehr als drei Jahrzehnte andauernden Entwicklung nach der Wende nicht zufrieden ist. Darunter sind Rechtsradikale und Rechtsextreme, aber nicht nur. Es sagen viele, die die AfD wählen, auch immer wieder, sie täten das lediglich aus Protest, damit sich auf vielen Gebieten "endlich mal was ändert". Nazis seien sie keine, meinen sie. Die Hardcore-Rechten in dieser Partei stammen zu großen Teilen aus dem Westen. Aber es ist müßig, dir das immer wieder zu verklickern. Außerdem gehts um einen Rechtsruck, der ganz Europa, ja, auch große Teile der Welt, erfasst hat.
Was speziell Deutschland anbetrifft ... Am Ende der Ära Merkel muss man resümierend feststellen: Die Bundesrepublik Deutschland hat sich sozusagen im Geiste völlig verschoben. Und zwar nicht von rechts nach links oder von links nach rechts sondern von dieser rheinländisch-bayrisch-katholisch geprägten Strauß-Adenauer-Nachkriegsrepublik hin zu einem pragmatisch-reformierten eher evangelisch geprägten Land. Der Einzug der Linkspartei in den Bundestag war lange nicht so prägend wie der Geist dieser Tochter eines Leiters einer evangelischen Fürsroge-Anstalt. Man lese dazu nur mal die resümierenden Betrachtungen der Ära Merkel möglichst von "weit außen", in der New York Times, im Independent.

Ich schrieb schon: Ich kann diese Person Angela Merkel verstehen. Auch wenn sie weiblich, etwas älter und anders als ich konfessionell ist. Die DDR in den 80er Jahren wollte führender Mikroelektronik- und Hochtechnologiestaat werden. Und jeder, der mit Differentialgleichungen umzugehen wusste und nicht gerade einen Revolver in der Tasche hatte, um Erich Honecker zu erschießen, hatte sowas wie einen Freifahrtschein. War existenziell abgesichert und konnte sich in aller Ruhe an der Mitherbeiführung des Untergangs der DDR beteiligen. Der für 99 Prozent von Menschen dieser Art sowieso unaufhaltsam erschien.

Mit Steinmeier als Bundespräsident war sowohl die Regierungschechefin als auch das Staatsoberhaupt reformiert-evangelisch geprägt. Das geistig-historische Zentrum der Bundesrepublik verschob sich von Bonn nach Wittenberg. Dabei geht es gar nicht so sehr um religiös-theologische Inhalte. Auf jeden Fall gibt es diese alte Nachkriegs-Bundesrepublik nach der Osterweiterung nicht mehr.

Ich selbst und persönlich habe mit Frau Merkel große Probleme. Sie kommt politisch aus der Richtung Demokratischer Aufbruch, Pfarrer Rainer Eppelmann. Ich kann diese pseudovolkstümliche Anbiederung, diese demonstrative Regionalverwurzelung, dieses Duzen und Berlinern auf den Tod nicht ausstehen. Wenn ein Politiker, eine POlitikerin "zum Volk" spricht, dann sollen sie nicht "icke" sagen oder wie Frau Merkel von Pflaumenkuchenrezepten reden. Oder wie Armin Laschet von Steigerliedern. Sondern wie Marcon von der Hegelschen Geschichtsphilosophie.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Diktatursozialisierung?

Beitrag von BlueMonday »

discipula hat geschrieben:(23 Jul 2021, 23:44)

das ist alles edel und gut, aber nicht spezifisch demokratisch. auch ein wohltätiger Diktator könnte diese Dinge einrichten.
Ja, bei solch einer Wunschliste könnte man sich tatsächlich mit einer "DDR-Prägung", die da ganz offensichtlich noch drinsteckt, beschäftigen. "Demokratie" als Nannystaat missverstanden.

Das ist ja auch das Verdrehte am Thema. Eine Partei wie die AfD, die wohl am weitesten vom DDR-Sozialismus entfernt ist und erst ein paar Jahre besteht, soll ihren Wahlerfolg der DDR-Prägung der Wähler verdanken. Andererseits regieren die Linken in einem ostdeutschen Bundesland. Das scheint gar nicht mehr anstößig oder Gegenstand einer Debatte zu sein.
Das ist dann wohl auch ein wesentlicher Teil des politischen Systems der BRD: etwas aussitzen, Gras drüber wachsen lassen, vergessen machen, sich umbenennen, sich einen neuen netten Anstrich verpassen, den Wolf Kreide fressen lassen, untertänigst Männchen machen und sich bekennen, den Musterdemokraten mimen, sich anbiedern und dann andererseits den politischen Gegner mit möglichst viel Dreck bewerfen, unmöglich machen. Und on top hält man dieses unwürdige Spielchen für "die Demokratie".
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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