Sören74 hat geschrieben:(25 Jun 2021, 18:16)
Das würde mich sowieso mal interessieren, was wollte uns Gauland damit mitteilen?
Wie angedeutet: Dass die deutsche Geschichte weitaus länger als die "12 Jahre" gedauert hat und weitaus mehr beinhaltet, was Gauland offenbar wichtig ist, wichtiger als manchen anderen mit ihrem Tunnelblick.
So schwer ist das auch nicht zu verstehen, wenn man denn verstehen will. Dazu gehört ja auch ein gewisses Wohlwollen.
Bei der Qualitätspresse hat es ja leider nur zur Verdichtung auf den "Vogelschiss" gereicht.
Vielleicht die gesamte Aussage Gaulands lesen, wenn man verstehen will:
„Aber wir wollen weder in der Welt noch in Europa aufgehen. Wir haben eine ruhmreiche Geschichte, die länger dauerte als 12 Jahre. Und nur wenn wir uns zu dieser Geschichte bekennen, haben wir die Kraft, die Zukunft zu gestalten.
Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen. Gerade weil wir die Verantwortung für die 12 Jahre übernommen haben, haben wir jedes Recht den Stauferkaiser Friedrich II., der in Palermo ruht, zu bewundern. Der Bamberger Reiter gehört zu uns wie die Stifterfiguren des Naumburger Doms.
Liebe Freunde, denken wir immer daran, dass ein deutscher Jude, Ernst Kantorowicz, den Ruhm des Stauferkaisers beschrieben hat. Nein, der Islam gehört nicht zu uns. Unsere Vorfahren haben ihn 1683 vor Wien besiegt. Aber das deutsche Judentum von Ballin und Bleichröder über Rathenau und Kantorowicz war Teil einer deutschen Heldengeschichte, die Hitler vernichten wollte.
Liebe Freunde, uns muss man nicht vom Unwert des Nationalsozialismus überzeugen. Wir haben diesen Unwert im Blut. Aber, liebe Freunde, wer eine Rot-Kreuz-Flagge aus den letzten Tages des Kampfes um Berlin entsorgt, hat keine Achtung vor soldatischen Traditionen, die es jenseits der Verbrechen auch in der Wehrmacht gab.“
Er hat sogar das Verantwortungsmännchen gemacht. Aber der eine Satz, das eine Wort war wohl zuviel Jehova.
Nun gut, bei Spiegel, Stern&Co ist ja Hitler seit Jahrzehnten eine Art Dauerbrenner. Einmal glaubten sie sogar, dass sie seine echten Tagebücher ausgebuddelt hätten und so die "Weltgeschichte" umschreiben könnten. Da kann man vielleicht den Eindruck gewinnen, dass die 12 Jahre wesentlich länger dauerten... Das ist derselbe Qualitätsjournalismus wie heutzutage
Man muss ja nun die Sichtweise Gaulands auf die Gesamtgeschichte Deutschlands und seine Einordnung nicht teilen, aber die inhaltliche Verkürzung auf den "Vogelschiss" ist kein redlicher Journalismus und Umgang.
Wie ist denn dein Eindruck? Wie ticken die "normalen" Menschen in deinem Umfeld? Wollen die auf die "12 Jahre" zurückgeworfen werden, in einer Tour daran erinnert werden, jeden Tag bekennen und "Verantwortung" übernehmen für Ereignisse, die selbst teilweise die Eltern nicht mehr persönlich erlebt haben? Also meine Erfahrung ist eher, dass die meisten in ihrem ausfüllenden Alltag leben und sich eher für ihre Zukunft interessieren, statt sich etwa eine "Diktatursozialisierung" von irgendwelchen Besserwissern an die Krawatte nageln lassen zu wollen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;