Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

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butterfly
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Dec 2021, 16:19)

Eine liberale Demokratie vertraut vor allem auf eins: Mündige, unabhängige, selbständig denkende Individuen. "Harmlos halten" ... das klinngt nach "Putin" oder "Erdogan". Was du da beschreibst ... das ist in einfacher Form so etwas wie die Strategie von Nationalisten im Raum Ex-Jugoslawien. Vergiss es lieber wieder.
Leider durchläuft der Mensch beim Erwachsenwerden gewisse Stadien, das lässt sich NICHT ändern. Ungelenkt ist das für Rattenfänger das reinste Freudenfest an Chaos und es soll ja böse Menschen auf der Welt geben, die genau das anstreben... nicht sehr weit gedacht...
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schokoschendrezki
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

butterfly hat geschrieben:(20 Dec 2021, 16:21)

Leider durchläuft der Mensch beim Erwachsenwerden gewisse Stadien, das lässt sich NICHT ändern. Ungelenkt ist das für Rattenfänger das reinste Freudenfest an Chaos und es soll ja böse Menschen auf der Welt geben, die genau das anstreben... nicht sehr weit gedacht...
Pubertät ... ja. Die politische Entwicklung der Pubertierenden und der jungen Menschen kurz danach verläuft mit Bewegungen wie Fridays for Future aus meiner Sicht äußerst positiv. Und auch wenns nicht so wäre: "Lenkung" ist grundsätzlich kontraproduktiv.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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butterfly
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Dec 2021, 16:27)

Pubertät ... ja. Die politische Entwicklung der Pubertierenden und der jungen Menschen kurz danach verläuft mit Bewegungen wie Fridays for Future aus meiner Sicht äußerst positiv. Und auch wenns nicht so wäre: "Lenkung" ist grundsätzlich kontraproduktiv.
Wenn ich mich lenken lasse, dann weil ich das so will... es gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens dazu... meine Vorschläge diesbezüglich hab ich ja schon breit getreten.
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Palasta
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Palasta »

butterfly hat geschrieben:(20 Dec 2021, 14:22)

Wieso das? Ich habe nicht behauptet, von der chinesischen Kultur etwas abzuschauen, ich habe ihre Herangehensweise aufgedröselt, in der Hoffnung sich davon etwas abzuschauen und die ist nunmal, das sie ihren Menschen etwas geben womit sie sich (auf harmlose Weise) identifizieren können.
Ok, irgendwie wirst du das schon rational im Hinterkopf haben. Aber ausgerechnet China? Die sind näher an der Verkörperung eines Vierten Reichs als es Deutschland jemals sein wird.
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Palasta
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Palasta »

Quatschki hat geschrieben:(20 Dec 2021, 14:08)

Die Grundprämisse, dass wir in Deutschland immer mehr werden, stimmt schonmal nicht.
"Völker ohne Raum" sind diesmal die anderen.

Ne Scheibe abscheiden lässt sich trotzdem? Warum auch nicht. Soviele Scheiben wie sich China abgeschnitten und einverleibt hat...
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butterfly
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

Palasta hat geschrieben:(21 Dec 2021, 10:29)

Ok, irgendwie wirst du das schon rational im Hinterkopf haben. Aber ausgerechnet China? Die sind näher an der Verkörperung eines Vierten Reichs als es Deutschland jemals sein wird.
Vergiss China, ich wollte nur etwas erklären und zwar das man den "Rattenfängern" die unreifen Menschen wegnehmen sollte, indem man "die richtige Melodie" spielt. Was ich damit meine, hab ich jetzt schon mehrmals aufgedröselt. :)
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Palasta
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Palasta »

butterfly hat geschrieben:(21 Dec 2021, 11:16)

Vergiss China, ich wollte nur etwas erklären und zwar das man den "Rattenfängern" die unreifen Menschen wegnehmen sollte, indem man "die richtige Melodie" spielt. Was ich damit meine, hab ich jetzt schon mehrmals aufgedröselt. :)
Ich kann mir vorstellen was du meinst. Ich sehe das allerdings nicht so unkompliziert.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

butterfly hat geschrieben:(20 Dec 2021, 16:38)

Wenn ich mich lenken lasse, dann weil ich das so will... es gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens dazu... meine Vorschläge diesbezüglich hab ich ja schon breit getreten.
Das sehe ich wirklich ganz und gar anders. Sorry. Der Prozess des Erwachsenwerdens besteht aus meiner Sicht, und zwar ganz zentral und essenziell darin, sich gerade nicht lenken zu lassen. Heute bedeutet das nicht direkte Konflikte und Auseinandersetzungen. An der Generationenfront herrscht eine ganz unerwartete und irgendwie auch etwas seltsame Friedlichkeit. Das Paradoxe ist: Die heute langsam in Rente gehende Babyboomergeneration ... die stellen einen ziemlich großen Anteil von Vernarrten, Verklemmten ... und auch einfach nur Bekloppten. Während ein sehr großer Teil der jungen und jüngsten Generation pragmatisch, offen ist. Ich vertraue dieser Generation der heute 18- bis Mitte 30-jährigen nahezu unbegrenzt. Zumindest in meinem sozialen Umfeld sind das so gut wie alles verantwortungsvolle kompetente Menschen. Während es in meiner eigenen Generation ganz schön viel seltsame - um nicht zu sagen gefährliche - Zeitgenossen gibt. Jetzt frag mich bitte nicht, ob ich mich selbst dazurechne. :p Ein neues drittes Reich jedenfalls ... wenn dann wird es meine Generation Ü50 wieder errichten.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Dec 2021, 14:02)

Das sehe ich wirklich ganz und gar anders. Sorry. Der Prozess des Erwachsenwerdens besteht aus meiner Sicht, und zwar ganz zentral und essenziell darin, sich gerade nicht lenken zu lassen. Heute bedeutet das nicht direkte Konflikte und Auseinandersetzungen. An der Generationenfront herrscht eine ganz unerwartete und irgendwie auch etwas seltsame Friedlichkeit. Das Paradoxe ist: Die heute langsam in Rente gehende Babyboomergeneration ... die stellen einen ziemlich großen Anteil von Vernarrten, Verklemmten ... und auch einfach nur Bekloppten. Während ein sehr großer Teil der jungen und jüngsten Generation pragmatisch, offen ist. Ich vertraue dieser Generation der heute 18- bis Mitte 30-jährigen nahezu unbegrenzt. Zumindest in meinem sozialen Umfeld sind das so gut wie alles verantwortungsvolle kompetente Menschen. Während es in meiner eigenen Generation ganz schön viel seltsame - um nicht zu sagen gefährliche - Zeitgenossen gibt. Jetzt frag mich bitte nicht, ob ich mich selbst dazurechne. :p Ein neues drittes Reich jedenfalls ... wenn dann wird es meine Generation Ü50 wieder errichten.
Was hatten die 18jährigen denn groß auszustehen oder zu erkämpfen?

Komische 50jährige hast du in deinem Umfeld.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Dec 2021, 14:08)

Was hatten die 18jährigen denn groß auszustehen oder zu erkämpfen?

Komische 50jährige hast du in deinem Umfeld.
50 plus bitteschön. Ja. Mein soziales Umfeld ist schon ziemlich anrüchig.

Ehrlich gesagt: Ich glaube, die 18- oder auch die 18-bis-Mitte-30-jährigen von heute hatten oder haben meiner Ansicht nach genausoviel auszustehen wie die, die wie ich irgendwann in den 70ern so alt waren. Wenn nicht noch mehr.

Die gesamte Nachkriegszeit mit Ausnahme der unmittelbaren "Trümmerjahre" ... also sagen wir mal 1960 bis 1990 ... waren von Konsolidierung, gesellschaftlichem Konsens und unhinterfragtem Wohlstandsaufstieg geprägt. Und zwar im Westen wie im Osten Deutschlands. Die heutige junge Generation muss mit ganz anderen Konfrontationen zurechtkommen. Und damit ist nicht nur der Klimawandel gemeint.

Ich greife nur mal eines heraus: Als junger Mann ist man heute damit konfrontiert, den von den Medien erzeugten Idealbildern junger Männer in den Köpfen junger Frauen eigentlich in sehr vielen Fällen prinzipiell nicht mehr genügen zu können. Prinzipiell. Geht nicht. Wie auch immer. Reale Beziehungen sind dann häufig Kompromisse. Oder Beziehungen bis sich was Bessres findet. Partnerbörsen wie Tinder dienen nach Aussagen vieler Teilnehmer vor allem dazu, seinen "Marktwert" als Partner zu ermitteln. Mein Gott. Jetzt stell dir mal vor: Ein sensibler junger Mann oder Jugendlicher in dieser Welt der "Marktwerte". Man sollte sich einmal in diese Situation versuchen, hineinzufühlen.

Einer meiner Neffen zum Beispiel. Er ist irgendwo in dieser Bankenwelt zu Hause. Mit möglichst teurer Uhr am Handgelenk. Aber er ist im Grunde ein bedauernswerter Mensch. Er wird mit seinem immer weiter gesteigerten Einkommen und mit dem Willen, von der Mittelklasse endlich in die Oberklasse aufzusteigen niemals irgendwie glücklich werden.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 21. Dez 2021, 15:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Dec 2021, 14:02)
Der Prozess des Erwachsenwerdens besteht aus meiner Sicht, und zwar ganz zentral und essenziell darin, sich gerade nicht lenken zu lassen.
Dass ist das Ziel, das jeder erreicht, aber der Weg dorthin besteht darin, sich lenken zu lassen, von denjenigen, die einen Erziehen und irgendwann im Erwachsenenalter hat man dieses Ziel erreicht und man legt ab, das man sich lenken lässt :) aber bis dahin sollte man es gut mit "unreifen" Menschen meinen und ihnen bei der Selbstfindung helfen, nicht das sie Ziel von Rattenfängern werden, die sie ins Chaos stürzen wollen... :) wie schon mal erwähnt...
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

butterfly hat geschrieben:(21 Dec 2021, 14:54)

Dass ist das Ziel, das jeder erreicht, aber der Weg dorthin besteht darin, sich lenken zu lassen, von denjenigen, die einen Erziehen und irgendwann im Erwachsenenalter hat man dieses Ziel erreicht und man legt ab, das man sich lenken lässt :) aber bis dahin sollte man es gut mit "unreifen" Menschen meinen und ihnen bei der Selbstfindung helfen, nicht das sie Ziel von Rattenfängern werden, die sie ins Chaos stürzen wollen... :) wie schon mal erwähnt...
Ebenfalls wie schon mehrmals erwähnt: Die, die ich kenne und die das Opfer von "Rattenfängern" wurden ... also speziell zum Beispiel Russia Today, Tichys Einblick, Rudolf-Steiner-Treuen, Homöopathen usw. ... das sind allesamt Leute 50+ mit klugen, offenen, verantwortlichen Kindern.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Dec 2021, 14:58)

Ebenfalls wie schon mehrmals erwähnt: Die, die ich kenne und die das Opfer von "Rattenfängern" wurden ... also speziell zum Beispiel Russia Today, Tichys Einblick, Rudolf-Steiner-Treuen, Homöopathen usw. ... das sind allesamt Leute 50+ mit klugen, offenen, verantwortlichen Kindern.
Alter schützt eben vor Torheit nicht.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Bielefeld09 »

butterfly hat geschrieben:(22 Dec 2021, 23:46)

Alter schützt eben vor Torheit nicht.
Nöö, das ist nicht Torheit, das ist der Wunsch nach einer Vergangenheit, die sicher war und Zukunft versprochen hat.
Heute wird kommenden Generationen eine wunderbare Zukunft versprochen
und eine widerwärtige Gegenwart geboten.
Ohne Eltern und Großeltern geht da studientechnisch wenig bis gar nichts.
Eine Wohnung ist für junge Familien fast nicht mehr finanzierbar.
Unbefristete Arbeitsverträge eher die Ausnahme.
Eine Hartz4 Bewilligung dauert vier Monate.
Das sind Dinge, die einfach geändert werden müssen.
Und zwar im faktischen!
Lasst uns diese Regierung daran messen, aber bitte nicht in vier Wochen!
Und nein, das dritte Reich kann uns nicht mehr passieren,
weil ihr alle, die das lesen, automatisch Demokraten seid.
Oder nicht?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bielefeld09 hat geschrieben:(23 Dec 2021, 00:31)

Nöö, das ist nicht Torheit, das ist der Wunsch nach einer Vergangenheit, die sicher war und Zukunft versprochen hat.
Heute wird kommenden Generationen eine wunderbare Zukunft versprochen
und eine widerwärtige Gegenwart geboten.
Ohne Eltern und Großeltern geht da studientechnisch wenig bis gar nichts.
Eine Wohnung ist für junge Familien fast nicht mehr finanzierbar.
Unbefristete Arbeitsverträge eher die Ausnahme.
Eine Hartz4 Bewilligung dauert vier Monate.
Das sind Dinge, die einfach geändert werden müssen.
Und zwar im faktischen!
Lasst uns diese Regierung daran messen, aber bitte nicht in vier Wochen!
Und nein, das dritte Reich kann uns nicht mehr passieren,
weil ihr alle, die das lesen, automatisch Demokraten seid.
Oder nicht?
Die Vergangenheit war "sicher?" Wirklich?

Zumindest das Europa des 20. Jahrhunderts war das einemal von Schützengräben, Gaskrieg, einer Unzahl von Toten und heimkehrenden Verletzten geprägt und wurde das anderemal von dem Versuch der Vernichtung einer ganzen Volksgruppe und davon geprägt, dass etliche Regionen in Schutt und Asche gelegt wurden. Die ganze Generation meiner eigenen Eltern (von denen nur noch wenige leben) ist geprägt von traumatischen Erlebnissen. Von denen man inzwischen weiß, dass sie sich - wie auch immer - auf die Nachfolgegenerationen übertragen.

Die Vergangenheit war "sicher"? Überleg doch mal!
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Dec 2021, 07:36)

Die Vergangenheit war "sicher"? Überleg doch mal!
Der 2. Weltkrieg ist 76 Jahre her, seitdem war es sicher, die letzten vier Generationen zB. in D oder F oder Polen kennen Krieg nur noch aus Erzählungen ihrer Grosseltern und Eltern.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

Ich frag mich grad, ob es die Lösung ist, den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen das zu nehmen, womit sie sich identifizieren. Was ich mich daran frage, ist, ob dadurch nicht wurzellose Menschen entstehen, ist das denn besser?! Schwere Frage! Was meint ihr? Ich finde wurzellose Menschen sind auch nicht besser als ein drittes Reich. Über eine Lösung bin ich mir auch nicht einig.
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von conscience »

butterfly hat geschrieben:(26 Dec 2021, 09:10)

Ich frag mich grad, ob es die Lösung ist, den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen das zu nehmen, womit sie sich identifizieren. Was ich mich daran frage, ist, ob dadurch nicht wurzellose Menschen entstehen, ist das denn besser?! Schwere Frage! Was meint ihr? Ich finde wurzellose Menschen sind auch nicht besser als ein drittes Reich. Über eine Lösung bin ich mir auch nicht einig.
Wie kann man nur auf solche holen, hölzernen und morschen Ideen kommen !?

Mit was identifizieren sich junge Menschen ?
Mit einem Popstar, einem Fußballverein, einer Spielekonsole etc. pp.

Und das wollen Sie den Heranwachsenden wegnehmen - tz.


Dann gibt es ja noch diejenigen Jugendlichen, die an Gott glauben; es ist nun mal so, daß Religion Orientierung gibt. Also soll nach Ihren Überlegungen auch Gott des Todes sein - eine Welt ohne Gott, und ohne Religion und Ideologie gleich mit; denn das ist Opium für das Volk. Und dann das Idiom "wurzellose Menschen" - damit habe ich so meine Probleme - allerdings ist es richtig, daß der Kapitalismus die Beziehungen des Menschen und sein Bezogen-Sein auf etwas des übergeordneten ideellen Gesamten entwertet.


Lassen Sie einfach dem Kapitalismus seine Arbeit tun :thumbup:
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von butterfly »

conscience hat geschrieben:(26 Dec 2021, 11:30)

Wie kann man nur auf solche holen, hölzernen und morschen Ideen kommen !?

Mit was identifizieren sich junge Menschen ?
Mit einem Popstar, einem Fußballverein, einer Spielekonsole etc. pp.
Naja, das Thema hier ist ein rohes Ei und entsprechend behandel ich es. Manche waren ja der Meinung, das Identifikation das Problem ist, es ist meiner Meinung nach das Problem und die Lösung, aber darüber hab ich hier schon genug geschrieben. Wenn man es nun als Problem betrachtet, dann entstehen meiner Meinung nach wurzellose Menschen, wenn man umsetzen will, das sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit rein gar nichts identifizieren… ob das besser wie ein drittes Reich ist?! Es ist nunmal so, das man so lange Identitäten wie Unterhosen wechselt, bis man zu sich selbst gefunden hat und für eine „globale Gesellschaft“ bräuchte es eigentlich schon einen sehr guten Plan, von Personen umgesetzt, die bereits zu sich selbst gefunden haben, aber das geht jetzt schon sehr weit :)

Ein interessantes Thema!
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von Bielefeld09 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Dec 2021, 07:36)

Die Vergangenheit war "sicher?" Wirklich?

Zumindest das Europa des 20. Jahrhunderts war das einemal von Schützengräben, Gaskrieg, einer Unzahl von Toten und heimkehrenden Verletzten geprägt und wurde das anderemal von dem Versuch der Vernichtung einer ganzen Volksgruppe und davon geprägt, dass etliche Regionen in Schutt und Asche gelegt wurden. Die ganze Generation meiner eigenen Eltern (von denen nur noch wenige leben) ist geprägt von traumatischen Erlebnissen. Von denen man inzwischen weiß, dass sie sich - wie auch immer - auf die Nachfolgegenerationen übertragen.

Die Vergangenheit war "sicher"? Überleg doch mal!
Ich brauche nichts zu überlegen.
Über die Vergangenheit der Deutschen seit 1945 können Sie sich ja gerne streiten,
auch über die Vergangenheit vor 1945.
Aber mir zu unterstellen, das ich weder das Eine, noch das andere bedenke,
das ist doch nicht Ihr Stil.
Suchen Sie sich einfach andere User, die sich derartig als dümmlich darstellen lassen!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Könnte sowas wie das Dritte Reich wieder passieren?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bielefeld09 hat geschrieben:(02 Jan 2022, 00:43)

Ich brauche nichts zu überlegen.
Über die Vergangenheit der Deutschen seit 1945 können Sie sich ja gerne streiten,
auch über die Vergangenheit vor 1945.
Aber mir zu unterstellen, das ich weder das Eine, noch das andere bedenke,
das ist doch nicht Ihr Stil.
Suchen Sie sich einfach andere User, die sich derartig als dümmlich darstellen lassen!
Ich unterstelle nix persönlich. Ich lese einfach nur etwas von dem Wunsch nach einer Vergangenheit, die sicher war. Wobei das sicher etwas anderes ist als der Glaube an eine Vergangenheit, die sicher war. Der Wunsch nach dieser oder jener Vergangenheit ist ohnehin im Gegensatz zum Wunsch nach dieser oder jener Zukunft etwas ziemlich paradoxes.

Er besteht aber doch in einem erheblichen Ausmaß. Der Wunsch nach einer glorreichen Vergangenheit. Dieser Wunsch resultiert meist in einem völlig verzerrten und von Mythen und Erzählungen vernebelten Vergangenheitsbild.
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