Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

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Billie Holiday
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Apr 2021, 13:13)

Korrekt. Wenn in Amiland ein stark Pigmentierer zu einem anderen sagt:"Hey, you crazy ass Nigger!" Juckt das keine Sau...
Und wenn ein stark pigmentierer Cop einen ebenso stark pigmentierten Perp erschiesst wird sicher auch in der Presse nicht so ein Faß aufgemacht wie wenns ein weißer Cop war...
Und generell sich unabhängig vom Hauttyp mit "Wazzup Motherfucker?" zu begrüßen ist quasi das neue "Schön Dich mal wiederzusehen!" u. von daher normal.
So wie das Erstaunen zum Ausdruck bringen durch den Ausruf: "Son of a bitch!"
Sprache im Wandel halt...
Es kommt immer auf Kontext und Tonfall an sowie auf die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern.

Ein guter Freund von mir nennt seine langjährige Frau manchmal „dusselige Kuh“ wie Ekel Alfred. Dabei hat er Lachfältchen in den Augenwinkeln und guckt sie liebevoll an. Sind seit über 30 Jahren glücklich. Sie kontert dann, dass in der Garage immer noch das ausrangierte Gästebett stünde... auch mit einem Lächeln in den Augen.
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firlefanz11
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:55)

Es kommt immer auf Kontext und Tonfall an sowie auf die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern.

Ein guter Freund von mir nennt seine langjährige Frau manchmal „dusselige Kuh“ wie Ekel Alfred. Dabei hat er Lachfältchen in den Augenwinkeln und guckt sie liebevoll an. Sind seit über 30 Jahren glücklich. Sie kontert dann, dass in der Garage immer noch das ausrangierte Gästebett stünde... auch mit einem Lächeln in den Augen.
Ja, wenn man weiss wie es gemeint ist muss man sich als Pärchen nicht immer nur mit "Schatz" u. "Liebste" anreden...
Wobei meine Ex selbst DAS pervertieren konnte in dem sie immer wenn ihr was nicht gepasst hat den Satz mit "SCHAAHAAAATZ...!!!" anfing... :rolleyes:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:55)
Ein guter Freund von mir nennt seine langjährige Frau manchmal „dusselige Kuh“ wie Ekel Alfred. Dabei hat er Lachfältchen in den Augenwinkeln und guckt sie liebevoll an. Sind seit über 30 Jahren glücklich. Sie kontert dann, dass in der Garage immer noch das ausrangierte Gästebett stünde... auch mit einem Lächeln in den Augen.
Ich nenne sie liebevoll den "Kawenz von der Ems".
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Apr 2021, 14:55)

Es kommt immer auf Kontext und Tonfall an sowie auf die Beziehung zwischen zwei Gesprächspartnern.
Das kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen, sobald jemand dabei ist, der die beiden nicht so gut kennt.
Man muss sich schon überlegen, wann und in welchem "Kreis" man welche Bemerkung von sich gibt ...
Mein Mann hat da auch immer mal nen Spruch drauf, den er jedoch nur in einem sehr eng begrenzten Personenkreis verwendet
"muss vorsichtig sein, meine Dicke kennt auch den Code ..."
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:29)

Das kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen, sobald jemand dabei ist, der die beiden nicht so gut kennt.
Man muss sich schon überlegen, wann und in welchem "Kreis" man welche Bemerkung von sich gibt ...
Mein Mann hat da auch immer mal nen Spruch drauf, den er jedoch nur in einem sehr eng begrenzten Personenkreis verwendet
"muss vorsichtig sein, meine Dicke kennt auch den Code ..."
Der Dritte wird an Reaktion und Mimik schon verstehen, wie es gemeint ist oder soll halt empört sein, wenn es Spaß macht.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:32)

Der Dritte wird an Reaktion und Mimik schon verstehen, wie es gemeint ist oder soll halt empört sein, wenn es Spaß macht.
Naja, die Dritten sind trotz Reaktion und Mimik irritiert und bringen das auch zum Ausdruck, die anderen gehören ohnhin in die Kategorie "gehe zum Lachen in den Keller". ;)
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:39)

Naja, die Dritten sind trotz Reaktion und Mimik irritiert und bringen das auch zum Ausdruck, die anderen gehören ohnhin in die Kategorie "gehe zum Lachen in den Keller". ;)
Ja. :) Na und?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Apr 2021, 11:40)

Ja. :) Na und?
Wie pflege ich öffter zu sagen:
"Mein Humor ist so feucht wie die Sahara und so hell wie eine Neumondnacht" - versteht nicht jeder ... :)
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Der Kutscher »

Eine Leseprobe des Buches findet sich hier: https://www.bic-media.com/mobile/mobile ... 3593513904
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von jack000 »

Sarah Wagenknecht spricht mit Marc Friedrich:
[youtube][/youtube]
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Bielefeld09 »

jack000 hat geschrieben:(13 Apr 2021, 22:12)

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... o_502BtLls

In der Tat haben sich da die linken Bewegungen dahingehend auseinandergelebt, das da die neue Klasse der Lifestyle-Linken entstanden ist, die mit den ursprünglichen Zielen nur noch wenig am Hut hat und die den Belangen ärmerer Bevölkerungsschichten egal sind.

Bislang heißt es aber immer: Alles was sich selbst Links nennt ist automatisch gut und jegliche Kritik muss sofort in die rechte Ecke gepackt werden. Aber die das Abdriften bei den Inhalten ist nun mal vorhanden.
=> Wird die Linke neu sortiert, bzw. spaltet sich?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Life Style Linke scheren sich in der Tat nicht um die Belange der arbeitenden Massen und wollen auch nicht zu diesen gezaehlt werden.

Sie haben ein hohes disposable income, leben in schicken Wohnvierteln in den Innenstaedten der Grosstaedte, leben vegan, tragen T-shirts mit Slogans we "Black Lives Matters" oder "Friday For Future", trinken cafe soy latte, wollen alle Asylanten rein lassen solange sie nicht in ihrer Nachbarschaft leben, fahren Euro 100000 Teslas, waehlen gruen, schwingen Regenbogenfaehnchen und halten sich fuer demisexuell, polysexual, sonstwas sexual aber nie voll hetero, koennen nicht mehr normal reden sondern nur gendern und Denglish und glauben ihre Kinder seien geschlechtslos und lassen sie entscheiden ob sie Junge, Maedchen oder sostwas sein wollen, hoffentlich alles andere als 0/8/15 normal.

Man kann die Liste weiterfuehren. ;)
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Ammianus
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Ammianus »

Wagenknecht analysiert in ihrem Buch auch, warum es zu Trump kam, warum es Le Pen gibt, Orban, die AfD usw.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Ammianus hat geschrieben:(28 Jun 2021, 10:37)

Wagenknecht analysiert in ihrem Buch auch, warum es zu Trump kam, warum es Le Pen gibt, Orban, die AfD usw.
Ich habe das Buch nicht gelesen. Was schreibt sie ueber Gott?
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Ammianus
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Ammianus »

Nichts. Religion ist nicht das Thema.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von firlefanz11 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(30 Jun 2021, 09:20)

Ich habe das Buch nicht gelesen. Was schreibt sie ueber Gott?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von TheManFromDownUnder »

firlefanz11 hat geschrieben:(30 Jun 2021, 11:21)

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Knoller »

Allem was ich von Wagenknecht in diesem Zusammenhang gehört habe, stimme ich zu. Für ihr Buch befinde ich mich gerade in der digitalen Warteschlange der örtlichen Blbliothek.

Ich habe aber gerade zum Beispiel das "Spitzengespräch" mit Janine Wissler, vom Spiegel auf Youtube veranstaltet, gesehen. Oft war von Rassismus die Rede, ganz selten von Sozialem, höchstens zusammengenommen mit sexueller Selbstbestimmung und ähnlichen symbolpolitischen Lifestyle-Themen. Der Arbeiterklasse war es angeblich von jeher ein Bedürfnis, neben der Verbesserung ihrer sozialen Bedingungen auch für die Rechte von Homosexuellen einzutreten. Davon hab ich aber seinerzeit bei den DDR-Pionieren nichts mitbekommen, auch die später konsumierte einschlägige DDR-Literatur gab dazu nichts her. Natürlich kann man diese Referenz anzweifeln, aus gutem Grund sogar. Wer aber halb verhungert um das tägliche Brot im Schacht schuftet, dem dürfte die sexuelle Orientierung seines Kollegen reichlich egal sein, mal ganz plakativ gesagt.

Ich frage mich, wie weit man es zum Beispiel mit der Forderung nach uneingeschränktem Bleiberecht für alle, ominös natürlich für eine bessere Weltordnung insgesamt kämpfend, noch bringen will. Was liegt solchen poltischen Überzeugungen wie der Abschaffung des Nationalstaates anderes zugrunde, als ein völlig naives Gänseblümchen-Weltverbundenheitsgefühl? Jeder klassische Linke kann sich an einer Hand abzählen, das der Schutzrahmen Nationalstaat die hiesige Arbeiterklasse vor der grenzenlosen Konkurrenz auf dem Weltmarkt schützt, eben in Ermangelung eines Welt-Sozialstaats oder so.

Es scheint sich im Zuge der (a)sozialen Medien ein völlig substanzloser linker Zeitgeist entwickelt zu haben, der große Teile der Bevölkerung einfach hinter sich lässt und mit Randgruppen poussiert, deren Belange in der medialen Parallelwelt und in den Innenstadtvierteln das angeblich größte derzeitige Problem darstellen. Insgeheim hoffe ich, der Ausschlußantrag gegen Wagenknecht aus der Linken hat Erfolg, damit sich dann vielleicht eine Art patriotische linke Partei bildet, die die zirka 75% reine Protestwähler der AfD (laut letzten Landtagswahlen) wieder mitnimmt. Man wird ja noch träumen dürfen.^^

Edit: Meine Quelle mit den 75% Protestwählern der AfD war von 2017, habe ich gerade gesehen.
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Dark Angel
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

Habe gerade das Buch "Die Selbstgerechten" bei meinem Sohn ausgeliehen, wenn ich damit durch bin, kann ich mich besser zur Problematik äußern. :thumbup:
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Ich bin zwiegespalten.

Ich kann mit beiden Gruppen nicht so viel anfangen. Die eine Gruppe ist mir zu akademisch und verharrt in ihrem Gender Wahn. Die andere Gruppe ist mir zu konservativ. Da fehlen mir die progressiven Reformen.

Wenn ich mich auf Frau Wagenknecht konzentriere, sehe ich bei ihr auch ein bestimmtes Bürgertum. Ich würde sie eher als Sozialdemokratin bezeichnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, das sie wirklich sich um die richtig Abgehängten kümmert. Sie klagt es zwar an, aber es geht eher um die Leute die Aufsteigen wollen. Da ist keine (wirkliche) Systemkritik dahinter.

Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 10:58)

Ich bin zwiegespalten.

Ich kann mit beiden Gruppen nicht so viel anfangen. Die eine Gruppe ist mir zu akademisch und verharrt in ihrem Gender Wahn. Die andere Gruppe ist mir zu konservativ. Da fehlen mir die progressiven Reformen.

Wenn ich mich auf Frau Wagenknecht konzentriere, sehe ich bei ihr auch ein bestimmtes Bürgertum. Ich würde sie eher als Sozialdemokratin bezeichnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, das sie wirklich sich um die richtig Abgehängten kümmert. Sie klagt es zwar an, aber es geht eher um die Leute die Aufsteigen wollen. Da ist keine (wirkliche) Systemkritik dahinter.

Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
Warum sollte sie sich Gedanken machen um die, die nicht aufsteigen wollen, sondern verharren?
Geht es dir wieder um Umverteilung von Geldern?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Jul 2021, 11:04)

Warum sollte sie sich Gedanken machen um die, die nicht aufsteigen wollen, sondern verharren?
Geht es dir wieder um Umverteilung von Geldern?
Wieso umverteilen? Mir ging es darum, dass mich beides nicht so anspricht und es den Abgehängten nicht helfen wird.

Von Umverteilung war gerade gar nicht die Rede.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 10:58)

Ich bin zwiegespalten.

Ich kann mit beiden Gruppen nicht so viel anfangen. Die eine Gruppe ist mir zu akademisch und verharrt in ihrem Gender Wahn. Die andere Gruppe ist mir zu konservativ. Da fehlen mir die progressiven Reformen.

Wenn ich mich auf Frau Wagenknecht konzentriere, sehe ich bei ihr auch ein bestimmtes Bürgertum. Ich würde sie eher als Sozialdemokratin bezeichnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, das sie wirklich sich um die richtig Abgehängten kümmert. Sie klagt es zwar an, aber es geht eher um die Leute die Aufsteigen wollen. Da ist keine (wirkliche) Systemkritik dahinter.

Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
Hast du Frau Wagenknechts Buch gelesen oder ziehst du dich gerade an ihrer Person hoch?
Ich bin zwar noch beim ersten Abschnitt des Buches, in dem sie den Unterschied zwischen Lifestyle- und traditionellen Linken analysiert, aber ich kann bereits jetzt erkennen, wie sehr sie da einigen Zeitgenossen, den Spiegel vorhält und ich erkenne einige User hier im Forum, auf die die Analyse passt, wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Etwa, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass bestimmte Wörter/Begriffe ja sowas von räächts und menschenverachtend seien und sie von einem progressiv links gesinnten Menschen nicht gebraucht werden würden, aber geleugnet wird, dass damit Denkver- und gebote etabliert werden ..., die es ja nach Meinung dieser Lifestyle-Linken gar nicht gibt ...
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:47)

Hast du Frau Wagenknechts Buch gelesen oder ziehst du dich gerade an ihrer Person hoch?
Ich bin zwar noch beim ersten Abschnitt des Buches, in dem sie den Unterschied zwischen Lifestyle- und traditionellen Linken analysiert, aber ich kann bereits jetzt erkennen, wie sehr sie da einigen Zeitgenossen, den Spiegel vorhält und ich erkenne einige User hier im Forum, auf die die Analyse passt, wie die sprichwörtliche Faust auf's Auge.
Etwa, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass bestimmte Wörter/Begriffe ja sowas von räächts und menschenverachtend seien und sie von einem progressiv links gesinnten Menschen nicht gebraucht werden würden, aber geleugnet wird, dass damit Denkver- und gebote etabliert werden ..., die es ja nach Meinung dieser Lifestyle-Linken gar nicht gibt ...
Nein, ich habe mir die Talk-Shows angeguckt und ihre Statements.

Ich persönlich bin nicht jemand der gleich rechts schreit. Davor habe ich ja geschrieben das ich mit beiden Richtungen nicht viel anfangen kann und ich möchte auch keine Denkverbote. Es gibt Leute die dominant auf diesen Genderkram pochen. Da gebe ich auch Frau Wagenknecht recht, aber ihre Vorstellung ist mir zu altmodisch. Mir fehlen die neuen Ideen, gerade auch Wirtschaftspolitisch. Das ist Sozialdemokratie aus den 80ern und 90ern.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:53)

Nein, ich habe mir die Talk-Shows angeguckt und ihre Statements.

Ich persönlich bin nicht jemand der gleich rechts schreit.
Habe ich auch nicht behauptet!
lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 13:53)Davor habe ich ja geschrieben das ich mit beiden Richtungen nicht viel anfangen kann und ich möchte auch keine Denkverbote. Es gibt Leute die dominant auf diesen Genderkram pochen. Da gebe ich auch Frau Wagenknecht recht, aber ihre Vorstellung ist mir zu altmodisch. Mir fehlen die neuen Ideen, gerade auch Wirtschaftspolitisch. Das ist Sozialdemokratie aus den 80ern und 90ern.
Bevor man sich hinstellt und behauptet, mit beiden Richtungen nichts anfangen zu können, sollte man schon wissen, was Frau Wagenknecht unter Lifestyle-Linker versteht, wodurch sie sich charakterisiert und welches Milieu sie dominiert, ebenso was die traditionelle Linke ist. Dazu reichen Talkshows und die Statements von Frau Wagenknecht in diesen Talkshows offensichtlich nicht aus. Immerhin setzt sie sich auf 334 Seiten - sehr interessanter Lektüre - mit diesem Thema auseinander.

Sorry, aber Frau Wagenknechts Vorstellungen, ihre sehr detailierte Analyse als altmodisch zu bezeichnen, zeugt davon, dass du a) keine Ahnung hast, wovon sie spricht und/oder b) nicht verstanden hast bzw verstehst, was sie eigentlich kritisiert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Jul 2021, 17:29)

Habe ich auch nicht behauptet!


Bevor man sich hinstellt und behauptet, mit beiden Richtungen nichts anfangen zu können, sollte man schon wissen, was Frau Wagenknecht unter Lifestyle-Linker versteht, wodurch sie sich charakterisiert und welches Milieu sie dominiert, ebenso was die traditionelle Linke ist. Dazu reichen Talkshows und die Statements von Frau Wagenknecht in diesen Talkshows offensichtlich nicht aus. Immerhin setzt sie sich auf 334 Seiten - sehr interessanter Lektüre - mit diesem Thema auseinander.

Sorry, aber Frau Wagenknechts Vorstellungen, ihre sehr detailierte Analyse als altmodisch zu bezeichnen, zeugt davon, dass du a) keine Ahnung hast, wovon sie spricht und/oder b) nicht verstanden hast bzw verstehst, was sie eigentlich kritisiert.

Ich kann ja ihre Kritik nachvollziehen. Das habe ich ja geschrieben. Nur für mich ist ihre Vorstellung bezüglich der Wirtschaftspolitik nicht zeitgemäß.

Wieso habe ich keine Ahnung wovon sie spricht? Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: Für mich ist es altmodisch.


Ich müsste auch differenzieren: Gesellschaftspolitisch bin ich ihrer Meinung, aber Wirtschaftspolitisch nicht. Ich bin schon in der sozialen Richtung unterwegs, mir fehlt aber die Progressivität. Gerade in Punkto Digitalisierung. Ich bin auch nicht alleine mit meiner Meinung. Sie lobt Ludwig Ehrhard und möchte die "soziale" Marktwirtschaft von früher. Eher so in die Richtung von Kohl (noch etwas sozialer.)
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 10:58)
Eigentlich sind beide Gruppen abgehoben. Es ist nichts progressives mehr was zu sozialen Veränderungen führt.
Insofern beide Gruppen ihr Wissen, ihre Überzeugungen und ihre Meinungen einzig und allein aus parteiideologischen Vorgaben, bzw. persönlichen Interpretationen derselben, schöpfen, gebe ich dir dir bzgl. Abgehobenheit und mangelnder/ausbleibender Prpgressivität vollumfänglich recht. Anbei träfe es dann auch bei jeder anderen Gruppe zu, die sich zu einer Partei zusammenschließt, oder sich einer Partei unterwirft. Egal ob links, rechts, mitte, oben, unten oder querfeldein. Parteimitglieder sind parteiisch und nicht mehr frei im Denken.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jul 2021, 22:17)

Insofern beide Gruppen ihr Wissen, ihre Überzeugungen und ihre Meinungen einzig und allein aus parteiideologischen Vorgaben, bzw. persönlichen Interpretationen derselben, schöpfen, gebe ich dir dir bzgl. Abgehobenheit und mangelnder/ausbleibender Prpgressivität vollumfänglich recht. Anbei träfe es dann auch bei jeder anderen Gruppe zu, die sich zu einer Partei zusammenschließt, oder sich einer Partei unterwirft. Egal ob links, rechts, mitte, oben, unten oder querfeldein. Parteimitglieder sind parteiisch und nicht mehr frei im Denken.
Ja da gebe ich dir recht. Das Problem ist natürlich auch die Ideologie. Wenn wir jetzt gerade bei Links sind sehe ich es leider extrem. Es gibt diese Ideologie und alle sollen so funktionieren. Am Ende ist der "Arme" nur ein Spielball dieser Ideologie. Frau Wagenknecht hatte auch ihre Vorstellung Arbeit aufzuteilen und das findet sie richtig toll. Nur die Frage die sich mir stellt. Was passiert wenn man es gar nicht so gut findet und sich dennoch soziale Veränderungen wünscht. Mit dem Armen wird gar nicht so richtig gesprochen. Wenn er nicht mitspielt wird der gnadenlos im Stich gelassen. Das sehen wir auch bei den Lifestyle-Linken.

Ich denke Frau Wagenknecht spricht eher von den Industriearbeitern die sich durch Fleiß etwas geschaffen haben. Für mich sind das nicht die richtigen Abgehängten. Über die spricht sie zwar auch, aber es basiert auf dieses Aufstiegsversprechen.

Die gesamte Linke kommen selber aus dieser bürgerlichen Schicht und dann gibt es irgendwelche Studenten die Marx lesen, aber mit denjenigen trotzdem nichts zu tun haben will.

Das ist das Dilemma...Es müsste irgendeine Partei geben die sich auch wirklich darum kümmern will. Die sollte praxisnaher werden.

Das gilt auch für andere politische Strömungen.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 22:32)
Es müsste irgendeine Partei geben die sich auch wirklich darum kümmern will. Die sollte praxisnaher werden.
Wenn du Praxisnähe willst, musst du jemanden oder mehrere "aus dem Volk" suchen und finden. Ganz bestimmt findest du diesbezüglich niemanden in irgendeiner von Ideologien bestimmten Parteien. Die haben vielleicht alle mal was studiert und vielleicht auch einige Jahre erfolgreich in entsprechenden Berufen/Branchen gearbeitet - aber das haben viele andere auch, aber die werden halt nicht gefragt. Weil sie keiner oder nicht einer bestimmten Partei angehören. Stattdessen sind sie lediglich "Wahlvieh".
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jul 2021, 23:50)

Wenn du Praxisnähe willst, musst du jemanden oder mehrere "aus dem Volk" suchen und finden. Ganz bestimmt findest du diesbezüglich niemanden in irgendeiner von Ideologien bestimmten Parteien. Die haben vielleicht alle mal was studiert und vielleicht auch einige Jahre erfolgreich in entsprechenden Berufen/Branchen gearbeitet - aber das haben viele andere auch, aber die werden halt nicht gefragt. Weil sie keiner oder nicht einer bestimmten Partei angehören. Stattdessen sind sie lediglich "Wahlvieh".
Ich weiß es war zu illusorisch.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 17:50)

Ich kann ja ihre Kritik nachvollziehen. Das habe ich ja geschrieben. Nur für mich ist ihre Vorstellung bezüglich der Wirtschaftspolitik nicht zeitgemäß.
Welche Vorstellungen bezüglich Wirtschaftspolitik sind denn für dich "zeitgmäß"?
lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 17:50)
Wieso habe ich keine Ahnung wovon sie spricht? Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: Für mich ist es altmodisch.
Womit du sie zu 100% in dem bestätigst, was sie zu den Lifestyle-Linken schreibt.
lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 17:50)Ich müsste auch differenzieren: Gesellschaftspolitisch bin ich ihrer Meinung, aber Wirtschaftspolitisch nicht. Ich bin schon in der sozialen Richtung unterwegs, mir fehlt aber die Progressivität. Gerade in Punkto Digitalisierung. Ich bin auch nicht alleine mit meiner Meinung. Sie lobt Ludwig Ehrhard und möchte die "soziale" Marktwirtschaft von früher. Eher so in die Richtung von Kohl (noch etwas sozialer.)
Du hast tatsächlich keine Ahnung von Wirtschaft bzw Wirtschaftspolitik!
Der Sozialstaat muss finanziert werden, heißt der Staat muss bis zu einem gewissen Grad regulierend in die Märkte eingreifen.
Genau so hat die soziale Marktwirtschaft eines Ludwig Erhard funktioniert, so hat sie auch noch funktioniert als Brandt und Schmidt Bundeskanzler waren. Die soziale Marktwirtschaft eines Ludwig Erhard IST progressiv - immer noch.
Nur weil das Gesamtkonzept aus den fünfziger Jahren stammt, ist es nicht "altmodisch", sondern es ist ein Konzept das funktioniert bzw funktioniert hat bis Thatcher und Reagan die Finanzmärkte jeder staatlichen Kontrolle entzogen haben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:09)

Welche Vorstellungen bezüglich Wirtschaftspolitik sind denn für dich "zeitgmäß"?


Womit du sie zu 100% in dem bestätigst, was sie zu den Lifestyle-Linken schreibt.


Du hast tatsächlich keine Ahnung von Wirtschaft bzw Wirtschaftspolitik!
Der Sozialstaat muss finanziert werden, heißt der Staat muss bis zu einem gewissen Grad regulierend in die Märkte eingreifen.
Genau so hat die soziale Marktwirtschaft eines Ludwig Erhard funktioniert, so hat sie auch noch funktioniert als Brandt und Schmidt Bundeskanzler waren. Die soziale Marktwirtschaft eines Ludwig Erhard IST progressiv - immer noch.
Nur weil das Gesamtkonzept aus den fünfziger Jahren stammt, ist es nicht "altmodisch", sondern es ist ein Konzept das funktioniert bzw funktioniert hat bis Thatcher und Reagan die Finanzmärkte jeder staatlichen Kontrolle entzogen haben.

Wenn der digitale Wandel auf uns zu kommt finde ich es nicht förderlich ein Sozialsystem zu etablieren was mal in den 80ern oder 90ern hatte.

Die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard ist progressiver als der Manchester-Kapitalismus, aber es ist nicht progressiv.

Da musst du aber trennen: Wenn du der Meinung bist, das ein System aus den 50ern funktioniert hat es dennoch mit Progressivität nichts zu tun. Das ist bewahren bzw. etwas aus der Vergangenheit wieder zurückholen. Das kann man machen, aber es ist nicht progressiv.

Ich habe sicherlich Standpunkte die mit Frau Wagenknecht übereinstimmen. Gerade auch das Thema Lifestyle-Linke. Mir gefällt diese Abgehobenheit auch nicht, aber für mich ist die Arbeitergruppe zu groß. Wen meint man genau? Der Industriearbeiter hat sich hoch gearbeitet und es gibt noch Pfleger bzw. Verkäufer die evtl. nicht gut verdienen. Eigentlich spricht sie damit die Sozialdemokratie an. Mir fehlt aber der Bezug zu den ganz Armen wie z.B. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Beeinträchtigung, Arbeitslose, Leute mit befristeten Verträgen u.sw.

Irgendwie werden alle Gruppen zusammengewürfelt. Sie hat z.B. geschrieben, Aufstiegsversprechen und Chancengleichheit. Normalerweise ist Links mehr.

Es wirkt wie eine Mischung aus Sozialdemokratie und Ordoliberalismus von früher.


Ludwig Erhard war ja auch kein Linker.


Deswegen ist vielleicht auch nochmal die spannende Frage: Was ist heute eigentlich Links?


Ich merke bei Frau Wagenknecht eine konservative Sozialdemokratie und bei den Lifestyle-Linken ein kulturellen Liberalismus mit autoritären Zügen. Liberal ist es an sich überhaupt nicht. Dann lieber doch kulturellen Autoritarismus.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(10 Jul 2021, 23:52)
Ich weiß es war zu illusorisch.
Nein, illusorisch ist es eigentlich nicht. Möglich wäre es. Es benötigt laut Gesetz keine Partei- oder Bundestags-Mitgliedschaft, um bspw. für das Bundeskanzeleramt zu kanidideren.

Die Partei-ler würden es nur nie und nimmer zulassen, dass ihnen ein/e oder mehrere Parteilose/r die Butter vom Brot nehmen. Die Politik/Regierung/Macht gehört für sie den Parteien und niemand anderem sonst. In diesem Punkt würden sich sogar Lifestyle-Linke und Flügel-AfDler jederzeit freundschaftlich die Hand reichen. Keine Macht dem Pöbel! :|
Zuletzt geändert von Uffhausen am So 11. Jul 2021, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel: Inwiefern bestätige ich ihre Aussage? Gerade weil ich auch die Life-Style Linke kritisiere?
Zuletzt geändert von lili am So 11. Jul 2021, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:28)

Nein, illusorisch ist es eigentlich nicht. Möglich wäre es. Es benötigt laut Gesetz keine Parteimitgliedschaft oder Bundestags-Mitgleidschaft, um bspw. für das Bundeskanzeleramt zu kanidideren.

Die Partei-ler würden es nur nie und nimmer zulassen, dass ihnen ein/e oder mehrere Parteilose/r die Butter vom Brot nehmen. Die Politik/Regierung/Macht gehört für sie den Parteien und niemand anderem sonst. In diesem Punkt würden sich sogar Lifestyle-Linke und Flügel-AfDler jederzeit freundschaftlich die Hand reichen. Keine Macht dem Pöbel! :|
Absolut. Dennoch kann man schon als neue Partei mit Leuten sprechen um zu gucken welche Bedürfnisse sie haben. Ich denke schon, das eine Partei durchaus die Leute mit einbeziehen kann. Das hängt aber vom Gestaltungswillen ab.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Uffhausen »

lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:31)
Absolut. Dennoch kann man schon als neue Partei mit Leuten sprechen um zu gucken welche Bedürfnisse sie haben. Ich denke schon, das eine Partei durchaus die Leute mit einbeziehen kann. Das hängt aber vom Gestaltungswillen ab.
Heutzutage geht man nicht mehr zu den Menschen hin und sucht das direkte/persönliche Gespräch. Stattdessen gewinnt man lieber bewusst falsche Eindrücke aus den unzähligen Filterblasen in den sozialen Netzwerken. Entsprechend die stoischen bis realitätsfernen Ideologien und öffentliche Wahrnehmung von rechten und linken Randparteien.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Uffhausen hat geschrieben:(11 Jul 2021, 12:11)

Heutzutage geht man nicht mehr zu den Menschen hin und sucht das direkte/persönliche Gespräch. Stattdessen gewinnt man lieber bewusst falsche Eindrücke aus den unzähligen Filterblasen in den sozialen Netzwerken. Entsprechend die stoischen bis realitätsfernen Ideologien und öffentliche Wahrnehmung von rechten und linken Randparteien.
So ist es ja auch. Leider.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)

Wenn der digitale Wandel auf uns zu kommt finde ich es nicht förderlich ein Sozialsystem zu etablieren was mal in den 80ern oder 90ern hatte.
1. Du beantwortest meine Frage nicht!
Ich wiederhole sie deshalb: Welche Vorstellungen bezüglich Wirtschaftspolitik sind denn für dich "zeitgmäß"?

2. der "digitale Wandel" kommt nicht auf uns zu, wir stecken mitten drin.
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)
Die soziale Marktwirtschaft von Ludwig Erhard ist progressiver als der Manchester-Kapitalismus, aber es ist nicht progressiv.
Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsform, genauso wie Zentralverwaltungswirtschaft (Planwirtschaft). Kapitalismus hingegen ist eine Gesellschaftsform. Wirtschaftsformen funktionieren unabhängig von der Gesellschaftsform - heißt es kann Zentralverwaltungswirtshaft im "Kapitalismus" geben und Marktwirtschaft im Sozialismus.
Dass du Wirtschaftsform und Gesellschaftsform miteinander verschwurbelst, zeigt mir, dass du keine Ahnung hast.
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)
Da musst du aber trennen: Wenn du der Meinung bist, das ein System aus den 50ern funktioniert hat es dennoch mit Progressivität nichts zu tun. Das ist bewahren bzw. etwas aus der Vergangenheit wieder zurückholen. Das kann man machen, aber es ist nicht progressiv.
Sorry, aber genau das Kauderwelsch, was du hier von dir gibst, zeigt mir, dass du schlicht keine Ahnung hast, was soziale Marktwirtschaft wirklich bedeutet. Hier wird die Wirtschaftsform Marktwirtschft mit dem Konzept sozialer Absicherung kombiniert und zwar durch moderate staatliche Eingriffe und Regularien, die der Wirtschaft einen bestimmten Rahmen vorgeben. Das hat per se jedoch nichts mit konservativ oder progressiv zu tun, sondern mit Funktionalität.
Konservativ bedeutet schlicht und ergreifend bewährtes bewahren, etwas was gut funktioniert beibehalten.
Mit "Vergangenheit zurück holen" hat konserativ nicht das geringste zu tun.
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)Ich habe sicherlich Standpunkte die mit Frau Wagenknecht übereinstimmen. Gerade auch das Thema Lifestyle-Linke. Mir gefällt diese Abgehobenheit auch nicht, aber für mich ist die Arbeitergruppe zu groß. Wen meint man genau? Der Industriearbeiter hat sich hoch gearbeitet und es gibt noch Pfleger bzw. Verkäufer die evtl. nicht gut verdienen. Eigentlich spricht sie damit die Sozialdemokratie an. Mir fehlt aber der Bezug zu den ganz Armen wie z.B. Langzeitarbeitslose, Menschen mit Beeinträchtigung, Arbeitslose, Leute mit befristeten Verträgen u.sw.
Tja, wenn du nicht weißt, wen und was sie meint, dann sollstest du ihr Buch lesen. Darin erklärt sie nämlich sehr ausführlich was gemeint ist. Genauso ausführlich erklärt sie den Wandel von der Leistungsgsellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft und wie die Dienstleistungsgesellschaft prekäre Verhältnisse überhaupt erst hervor bringt, welchem Ziel dieser Wandel dient.
Der Bezug, den du vermisst, den stellt Frau Wagenknecht sehr wohl her UND sie erklärt wo diese Gruppe ihren Ursprung hat.
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)Irgendwie werden alle Gruppen zusammengewürfelt. Sie hat z.B. geschrieben, Aufstiegsversprechen und Chancengleichheit. Normalerweise ist Links mehr.
Gar nichts wird "zusammen gewürfelt". Frau Wagenknecht unterscheidet und erläutert sehr sauben.
Das zu verstehen, reicht es allerdings NICHT, nur irgendwelche Talkshows zu gucken, da muss man sich schon intensiver mit beschäftigen.
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)Es wirkt wie eine Mischung aus Sozialdemokratie und Ordoliberalismus von früher.
Wenn du keine Ahnung hast, worum es wirklich geht, solltest du dir irgendwelche Vergleiche verkneifen!
lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)]
Ludwig Erhard war ja auch kein Linker.
Hat das irgendwer behauptet?
Soziale Marktwirtschaft hat auch nix mit Links zu tun, sondern mit dem christlichen - genauer dem katholischen - Sozialkonzept

lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)Deswegen ist vielleicht auch nochmal die spannende Frage: Was ist heute eigentlich Links?
Lies das Buch, da wird dir erklärt, was Lifestiyle-Linke und was traditionelle Linke sind. Frau Wagenknecht gehört zu letzteren.

lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)Ich merke bei Frau Wagenknecht eine konservative Sozialdemokratie und bei den Lifestyle-Linken ein kulturellen Liberalismus mit autoritären Zügen. Liberal ist es an sich überhaupt nicht. Dann lieber doch kulturellen Autoritarismus.
Du merkst GAR NICHTS! Du hast schlicht keine Ahnung, worum es geht.
Hatte ich auch nicht wirklich, bevor ich ihr Buch zu lesen bekommen habe!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jul 2021, 16:35)

1. Du beantwortest meine Frage nicht!
Ich wiederhole sie deshalb: Welche Vorstellungen bezüglich Wirtschaftspolitik sind denn für dich "zeitgmäß"?

2. der "digitale Wandel" kommt nicht auf uns zu, wir stecken mitten drin.


Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsform, genauso wie Zentralverwaltungswirtschaft (Planwirtschaft). Kapitalismus hingegen ist eine Gesellschaftsform. Wirtschaftsformen funktionieren unabhängig von der Gesellschaftsform - heißt es kann Zentralverwaltungswirtshaft im "Kapitalismus" geben und Marktwirtschaft im Sozialismus.
Dass du Wirtschaftsform und Gesellschaftsform miteinander verschwurbelst, zeigt mir, dass du keine Ahnung hast.


Sorry, aber genau das Kauderwelsch, was du hier von dir gibst, zeigt mir, dass du schlicht keine Ahnung hast, was soziale Marktwirtschaft wirklich bedeutet. Hier wird die Wirtschaftsform Marktwirtschft mit dem Konzept sozialer Absicherung kombiniert und zwar durch moderate staatliche Eingriffe und Regularien, die der Wirtschaft einen bestimmten Rahmen vorgeben. Das hat per se jedoch nichts mit konservativ oder progressiv zu tun, sondern mit Funktionalität.
Konservativ bedeutet schlicht und ergreifend bewährtes bewahren, etwas was gut funktioniert beibehalten.
Mit "Vergangenheit zurück holen" hat konserativ nicht das geringste zu tun.


Tja, wenn du nicht weißt, wen und was sie meint, dann sollstest du ihr Buch lesen. Darin erklärt sie nämlich sehr ausführlich was gemeint ist. Genauso ausführlich erklärt sie den Wandel von der Leistungsgsellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft und wie die Dienstleistungsgesellschaft prekäre Verhältnisse überhaupt erst hervor bringt, welchem Ziel dieser Wandel dient.
Der Bezug, den du vermisst, den stellt Frau Wagenknecht sehr wohl her UND sie erklärt wo diese Gruppe ihren Ursprung hat.


Gar nichts wird "zusammen gewürfelt". Frau Wagenknecht unterscheidet und erläutert sehr sauben.
Das zu verstehen, reicht es allerdings NICHT, nur irgendwelche Talkshows zu gucken, da muss man sich schon intensiver mit beschäftigen.


Wenn du keine Ahnung hast, worum es wirklich geht, solltest du dir irgendwelche Vergleiche verkneifen!


Hat das irgendwer behauptet?
Soziale Marktwirtschaft hat auch nix mit Links zu tun, sondern mit dem christlichen - genauer dem katholischen - Sozialkonzept



Lies das Buch, da wird dir erklärt, was Lifestiyle-Linke und was traditionelle Linke sind. Frau Wagenknecht gehört zu letzteren.



Du merkst GAR NICHTS! Du hast schlicht keine Ahnung, worum es geht.
Hatte ich auch nicht wirklich, bevor ich ihr Buch zu lesen bekommen habe!

Lohnarbeit und Einkommen aufgrund der Digitalisierung entkoppelt. Da gibt es verschiedene Variationen dazu. Einerseits haben sie es schon gemacht, aber die Digitalisierung und der Wandel in der Berufswelt wird zu wenig berücksichtigt.

Ich finde es immer bemerkenswert wie du jemanden abwertest, der nicht deine Meinung entspricht.

Ich sehe es anders. Das Wirtschaftssystem ist ein Teil des Gesellschaftssystem. Sie beeinflussen sich gegenseitig.

Mit Vergangenheit zurückholen wäre es eher reaktionär, allerdings habe ich die zwei Beispiele hingeschrieben, dass sie mit Progressivität nichts zu tun haben. Mit dem Zurück holen war nicht auf das Wort konservativ bezogen, sondern das bewahren eines Wirtschaftssystems.

Ja, aber hat meiner Meinung nach noch dieses protestantische Arbeitsethik (Calvinismus) Natürlich hat sie sich auch zu Niedriglöhnern und Arbeitslosen geäußert, aber sie vertritt diese entsprechende Leistungsethik.

Ja aber sie vertritt doch die Linke. Sie ist doch Mitglied dieser Partei.

Ich habe mir doch die Sendungen angesehen und ich habe halt nun mal politisch eine andere Sichtweise als du. Außerdem habe ich sie nicht als böse gebrandmarkt.

Es gibt auch andere Leute die das ähnlich sehen. Haben die jetzt keine Ahnung oder vertreten sie nicht deine Meinung?
Zuletzt geändert von lili am Mo 12. Jul 2021, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Mahmoud »

lili hat geschrieben:
Deswegen ist vielleicht auch nochmal die spannende Frage: Was ist heute eigentlich Links?
Mittlerweile kann man guten Gewissens behaupten, Links ist, sich für Mikrominderheiten zu engagieren, und die Mehrheiten aus den Augen zu verlieren. Was sich dann auch in Umfrageergebnissen widerspiegelt!

lili hat geschrieben:

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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Mahmoud hat geschrieben:(12 Jul 2021, 15:07)

Mittlerweile kann man guten Gewissens behaupten, Links ist, sich für Mikrominderheiten zu engagieren, und die Mehrheiten aus den Augen zu verlieren. Was sich dann auch in Umfrageergebnissen widerspiegelt!




Und wer Keinen ergreift, erst Recht! :D

1) Ich finde auch das Links eine bestimmte Leute vernachlässigt, allerdings haben sie schon ein Wahlprogramm was die Ärmeren mitnimmt. Nur die Flüchtlingspolitik und die Gender-Themen schrecken ab.

2) Kommt auf die Person an.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Schnitter »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:09)
Womit du sie zu 100% in dem bestätigst, was sie zu den Lifestyle-Linken schreibt.
In welche Kategorie passen denn laut Wagenknecht "Linke" die sich beim Hummeressen erwischen lassen und nachher heimlich die Fotos des Fotografen löschen ?

Vielleicht hat sie das ja auch in ihrem Buch thematisiert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Schnitter hat geschrieben:(12 Jul 2021, 16:49)

In welche Kategorie passen denn laut Wagenknecht "Linke" die sich beim Hummeressen erwischen lassen und nachher heimlich die Fotos des Fotografen löschen ?

Vielleicht hat sie das ja auch in ihrem Buch thematisiert.
Ein wichtiger Punkt. :thumbup:

Ich sehe bei ihr auch keine Verbindung zur Arbeiterschaft. Frau Kipping wurde zurecht kritisiert, aber sie hat sich dennoch im Plattenbau aufgehalten um mit den Menschen zu sprechen.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von DarkLightbringer »

Schnitter hat geschrieben:(12 Jul 2021, 16:49)

In welche Kategorie passen denn laut Wagenknecht "Linke" die sich beim Hummeressen erwischen lassen und nachher heimlich die Fotos des Fotografen löschen ?

Vielleicht hat sie das ja auch in ihrem Buch thematisiert.
Laut einem Pressebericht von 2010 räumte Wagenknecht ein, dass ihr die Fotos nicht gefallen hätten.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Billie Holiday »

lili hat geschrieben:(12 Jul 2021, 16:56)

Ein wichtiger Punkt. :thumbup:

Ich sehe bei ihr auch keine Verbindung zur Arbeiterschaft. Frau Kipping wurde zurecht kritisiert, aber sie hat sich dennoch im Plattenbau aufgehalten um mit den Menschen zu sprechen.
Weil Arbeiter nur Wassersuppe essen?
Warum wird jemand mit eigenem Einkommen kritisiert für seine selbst bezahlte Speiseauswahl?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

Billie Holiday hat geschrieben:(12 Jul 2021, 17:04)

Weil Arbeiter nur Wassersuppe essen?
Warum wird jemand mit eigenem Einkommen kritisiert für seine selbst bezahlte Speiseauswahl?
Nein weil ich generell keine Verbindung zur Arbeiterschaft bei ihr sehe.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von DarkLightbringer »

lili hat geschrieben:(12 Jul 2021, 17:08)

Nein weil ich generell keine Verbindung zur Arbeiterschaft bei ihr sehe.
Trotzdem macht sie sich anscheinend mehr Gedanken über Arbeiter als über Hummer - wie ist das möglich?
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von lili »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jul 2021, 17:13)

Trotzdem macht sie sich anscheinend mehr Gedanken über Arbeiter als über Hummer - wie ist das möglich?

Ja sie macht sich Gedanken und die Kritik an die Lifestyle-Linken ist ja auch berechtigt. Nur diese Abgehobenheit sehe ich bei ihr auch.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Ammianus »

Schnitter hat geschrieben:(12 Jul 2021, 16:49)

In welche Kategorie passen denn laut Wagenknecht "Linke" die sich beim Hummeressen erwischen lassen und nachher heimlich die Fotos des Fotografen löschen ?

Vielleicht hat sie das ja auch in ihrem Buch thematisiert.
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Re: Lifestyle-Linke vs. tradionelle Linke

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(11 Jul 2021, 11:26)

Wenn der digitale Wandel auf uns zu kommt finde ich es nicht förderlich ein Sozialsystem zu etablieren was mal in den 80ern oder 90ern hatte.
Unsere Sozialsysteme:

Rentenversicherung
Arbeitslosenversicherung
Krankenversicherung
Pflegeversicherung

In allen vieren werden Beiträge bezahlt, aus denen sich Anrecht auf Leistungen ergeben.

Warum sollte der "digitale Wandel" da Veränderungen erfordern?
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