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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 19:42
von JJazzGold
Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Oct 2021, 19:26)

Über den Werbeetat diverser Unternehmen bezahlst auch du dessen Gage.
Es sei ihm gegönnt. Leben und leben lassen.
Offensichtlich hat er einen Job gefunden der ihm Spaß macht, der seinen Lebensunterhalt sichert und der sein Alter absichert.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 20:28
von Dark Angel
schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Oct 2021, 09:54)
Nach meiner Ansicht ist und bleibt "Herkunft" ein durch und durch rechter Begriff. Und linke Politik ist grundsätzlich nur mit einem universalistischen Menschenbild machbar.
Selten so was dämliches gelesen?
Seit wann ist die Frage "Woher kommst du? ein durch und durch rechter Begriff?
Diese Frage wird anderen Menschen gestellt, seit Menschen gelernt haben, sich mittels Sprache zu verständigen.
Diese Frage signalisiert in allererster Linie Interesse an dem Menschen, den man gerade kennen gelernt hat bzw im Begriff ist kennen zu lernen UND sie signalisiert Interesse an der "Gegend" aus der der Mensch kommt.
Die Frage nach der Herkunft sagt null-Komma-gar nichts darüber aus, welches Menschenbild jemand hat.

Und was Universalismus, ein universalistisches Menschenbild betrifft, das hat wiederum absolut nix mit links oder linker Politik zu tun, sondern mit Humanismus/den Ideen des Humanismus - es besagt dass alle Menschen gleiche Rechte haben - nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 20:32
von Billie Holiday
Ich bin im Ausland auch so oft gefragt worden, wo ich herkomme….alles Rechtsradikale. :D

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 20:38
von Dark Angel
Michael_B hat geschrieben:(13 Oct 2021, 16:48)

Heieiei, besser altersgerechte Sprache, die beiden Omas kommen sonst bestimmt nicht mit, wenn die Darnell nicht mal kennen. :cool:
Da die beiden Omas, junge Enkel haben, sind die Sprache betreffend, wahrscheinlich noch mehr auf dem Laufenden als du. :p

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Mittwoch 13. Oktober 2021, 20:42
von Dark Angel
Billie Holiday hat geschrieben:(13 Oct 2021, 16:53)

Vielleicht sind die Omas nur wählerischer, was das TV Programm angeht. Oder gucken überhaupt kein TV. :cool:
Ich glaub, die anwesenden Omas beherrschen die englische Sprache.
Muß ja nicht jeder seine Zeit mit Heidi Klum verschwenden. ;)
Richtig - die Omas, sind wählerischer, was TV angeht, die müssen sich "Volksverblödungsssendungen wie "Bauer sucht Sau - ähem Frau" oder Dschungel-Camp" und wie die alle heißen, nicht antun.
Wenn ich unbedingt was "Seichtes" sehen will, dann schaue ich "Leben am Polarkreis" oder "Extrem Survival" - das hat wenigstens noch ein Minimum an Bildungswert. :D

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 11:04
von schokoschendrezki
Dark Angel hat geschrieben:(13 Oct 2021, 20:28)

Selten so was dämliches gelesen?
Seit wann ist die Frage "Woher kommst du? ein durch und durch rechter Begriff?
Diese Frage wird anderen Menschen gestellt, seit Menschen gelernt haben, sich mittels Sprache zu verständigen.
Diese Frage signalisiert in allererster Linie Interesse an dem Menschen, den man gerade kennen gelernt hat bzw im Begriff ist kennen zu lernen UND sie signalisiert Interesse an der "Gegend" aus der der Mensch kommt.
Die Frage nach der Herkunft sagt null-Komma-gar nichts darüber aus, welches Menschenbild jemand hat.

Und was Universalismus, ein universalistisches Menschenbild betrifft, das hat wiederum absolut nix mit links oder linker Politik zu tun, sondern mit Humanismus/den Ideen des Humanismus - es besagt dass alle Menschen gleiche Rechte haben - nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Richtig. Meine Bemerkung war nicht ganz korrekt. Die politische Aufladung und vor allem Instrumentalisierung der Herkunftsfrage ist durch und durch rechts. Jeder Mensch hat trivialerweise eine Herkunft und selbstverständlich auch das gute Recht sich in welcher Weise auch immer seiner Herkunft zu widmen.

Herkunft darf aber politisch keine Rolle spielen. Bzw. wenn sie doch eine Rolle spielt, dann haben wir es eben mit rechter Politik zu tun.

Umgekehrt jedoch: Dass ein universalistisches Menschenbild Voraussetzung für linke Politik ist ... das sehe ich schon so. Wenn der kleinste gemeinsame Nenner für allgemein "links" "solidarisch" ist. Es geht dabei ja auch nicht um das Menschenbild der "Herkünftigen" sondern um das Menschenbild derer, die sich gegenüber Herkunft irgendwie verhalten. Es ist ein uralter Grundsatz von Hilfebereitschaft im allgemeinen, dass diese nicht von der Person abhängen sollte. Dass er allen unabhängig von ihrer Herkunft zu gelten habe.

Was sich hier irgendwie nebulös nach "Moral" anhört ... kann in der Politik schon sehr konkret werden. Gewerkschaften zum Beispiel treten nicht selten für die Interessen einheimischer Beschäftigter gegenüber nichteinheimischen ein.

Und "Fremdarbeiter"-LaFontaine ist definitv kein linker Politiker.

Es ist aus meiner Sicht diese besonders in Skandinavien verbreitete Form von Sozialdemokratismus: Dass man ein Wohlstandssozialsystem von "glücklichen Menschen" zur Not auch mit harten Abwehrmaßnahmen aufrechtzuerhalten hat. Siehe aktuell Dänemark.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 11:06
von Keoma
Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Oct 2021, 16:53)

Okay. Im Mannequingang, im Posieren vor der Kamera und im Stilvoll sein :D
Kaum zu glauben, dass er sechs Jahre Para bei der 82nd Airborne Division war.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 11:16
von Stoner
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Oct 2021, 11:04)


Herkunft darf aber politisch keine Rolle spielen. Bzw. wenn sie doch eine Rolle spielt, dann haben wir es eben mit rechter Politik zu tun.
Nein. Ich glaube nicht, dass es "rechts" ist, wenn man sagt, dass Menschen aus bestimmten Ländern hier keinen Anspruch auf Asyl haben oder wenn man bestimmte Länder zu sicheren Herkunftsländern erklärt und Menschen dorthin - also ihrer Herkunft von dort wegen - abschiebt.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 12:15
von tarkomed
Stoner hat geschrieben:(15 Oct 2021, 11:16)

Nein. Ich glaube nicht, dass es "rechts" ist, wenn man sagt, dass Menschen aus bestimmten Ländern hier keinen Anspruch auf Asyl haben oder wenn man bestimmte Länder zu sicheren Herkunftsländern erklärt und Menschen dorthin - also ihrer Herkunft von dort wegen - abschiebt.
Da gebe ich dir endlich auch einmal recht, denn das würde ja bedeuten, dass das Asylrecht in Deutschland auch rechts wäre.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 12:49
von Dark Angel
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Oct 2021, 11:04)

Richtig. Meine Bemerkung war nicht ganz korrekt. Die politische Aufladung und vor allem Instrumentalisierung der Herkunftsfrage ist durch und durch rechts. Jeder Mensch hat trivialerweise eine Herkunft und selbstverständlich auch das gute Recht sich in welcher Weise auch immer seiner Herkunft zu widmen.
Nein, die (politische) Instrumentalisierung der Herkunftsfrage ist nicht durch und durch rechts, sondern genauso Bestandteil linker Identitätspolitik.
Genau darauf basieren die woken Segregationsbestrebungen - auf Herkunft, Gruppenzugehörigkeit etc
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Oct 2021, 11:04)Herkunft darf aber politisch keine Rolle spielen. Bzw. wenn sie doch eine Rolle spielt, dann haben wir es eben mit rechter Politik zu tun.
Seit wann sind Asylrecht (Art.16 GG; Art.14 AEMR) und Genfer Konvention rechte Politik?
Das wäre ja mal was ganz was neues.
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Oct 2021, 11:04)Umgekehrt jedoch: Dass ein universalistisches Menschenbild Voraussetzung für linke Politik ist ... das sehe ich schon so. Wenn der kleinste gemeinsame Nenner für allgemein "links" "solidarisch" ist. Es geht dabei ja auch nicht um das Menschenbild der "Herkünftigen" sondern um das Menschenbild derer, die sich gegenüber Herkunft irgendwie verhalten.
Linke Politik basiert gerade nicht auf einem universalistischen Menschenbild, ganz im Gegenteil.
Linke Politik folgt der Ideologie des Multikulturalismus, die Bestandteil des Kulturrelativismus ist und damit dem Universalismus diametral entgegen steht.
"Aus kulturrelativistischer Perspektive sind Kulturen nicht vergleichbar und können nicht aus dem Blickwinkel einer anderen Kultur beurteilt werden. Intrakulturelle Verhaltensformen, aber auch Gesetze und Traditionen einer Gesellschaft müssen im Licht des jeweiligen Wertekontextes und Kulturverständnisses gesehen werden. Ein Urteil darüber darf demnach nur im eigenen kulturellen Kontext gefällt werden.
Quelle


Genau diese Sichtweise wird von linker Politik - insbesondere linker Identitätspolitik - vertreten und die hat mit Universalismus/einem universalistischen Menschenbild rein gar nichts zu tun, denn

"Der Gegenpol von Kulturrelativismus, nämlich Universalismus, besagt, dass die Gültigkeit von Menschenrechten kulturübergreifend, und somit universell, ist. Dem zugrunde liegt die Vorstellung, dass der „Kern des Menschen“ bei allen Menschen gleich sei. ...Menschenrechte im Universalismus gelten daher vor- und überstaatlich ..."
gleiche Quelle

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 13:14
von schokoschendrezki
Dark Angel hat geschrieben:(15 Oct 2021, 12:49)

Nein, die (politische) Instrumentalisierung der Herkunftsfrage ist nicht durch und durch rechts, sondern genauso Bestandteil linker Identitätspolitik.
Genau darauf basieren die woken Segregationsbestrebungen - auf Herkunft, Gruppenzugehörigkeit etc
[/url]
Ja. "linke Identitätspolitik" ist zwar ein reales Phänomen aber gleichzeitig auch ein Widerspruch in sich.
Seit wann sind Asylrecht (Art.16 GG; Art.14 AEMR) und Genfer Konvention rechte Politik?
Das wäre ja mal was ganz was neues.
[/quote]
Art. 16. GG zum Beispiel hat nix, aber auch gar nix mit irgendeiner "Herkunft" zu tun. Sondern lediglich mit Staatsangehörigkeit. In Deutschland leben alle möglichen Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und unterschiedlichsten Herkünften.

Wenn ich diesen Artikel noch mal direkt zitieren darf (auch wenn ich versprochen hatte, Zitate einzuschränken)
(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.
(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
Im ersten Absatz ist von "deutscher Staatsangehörigkeit" die Rede. Dieser Begrifff ist vollkommen klar und rechtlich jederzeit eindeutig klärbar. Im zweiten Absatz ist von "Kein Deutscher" die Rede. Was soll das eigentlich sein: "Ein Deutscher"? Was soll ich auf die Frage antworten: "Sind Sie 'ein Deutscher'"? Ich habe absolut keine Ahnung! Frag mal einen Menschen jüdischer Herkunft mit deutscher Staatsangehörigkeit, ob er "ein Deutscher" ist. Die einen werden möglicherweise sagen, sie sind Menschen mit deutscher Muttersprache aber jüdischer Herkunft, die anderen werden schlicht und einfach sagen, sie "sind Juden". Da können sie nicht gleichzeitig "Deutsche" sein. Gut, dass du mich auf diesen Paragrafen hingewiesen hast. Der ist genauso fragwürdig wie der aktuell umstrittene Mordparagraf.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 13:15
von schokoschendrezki
Dark Angel hat geschrieben:(15 Oct 2021, 12:49)

Nein, die (politische) Instrumentalisierung der Herkunftsfrage ist nicht durch und durch rechts, sondern genauso Bestandteil linker Identitätspolitik.
Genau darauf basieren die woken Segregationsbestrebungen - auf Herkunft, Gruppenzugehörigkeit etc
Ja. "linke Identitätspolitik" ist zwar ein reales Phänomen aber gleichzeitig auch ein Widerspruch in sich.
Seit wann sind Asylrecht (Art.16 GG; Art.14 AEMR) und Genfer Konvention rechte Politik?
Das wäre ja mal was ganz was neues.
Art. 16. GG zum Beispiel hat nix, aber auch gar nix mit irgendeiner "Herkunft" zu tun. Sondern lediglich mit Staatsangehörigkeit. In Deutschland leben alle möglichen Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und unterschiedlichsten Herkünften.

Wenn ich diesen Artikel noch mal direkt zitieren darf (auch wenn ich versprochen hatte, Zitate einzuschränken)
(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.
(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.
Im ersten Absatz ist von "deutscher Staatsangehörigkeit" die Rede. Dieser Begrifff ist vollkommen klar und rechtlich jederzeit eindeutig klärbar. Im zweiten Absatz ist von "Kein Deutscher" die Rede. Was soll das eigentlich sein: "Ein Deutscher"? Was soll ich auf die Frage antworten: "Sind Sie 'ein Deutscher'"? Ich habe absolut keine Ahnung! Frag mal einen Menschen jüdischer Herkunft mit deutscher Staatsangehörigkeit, ob er "ein Deutscher" ist. Die einen werden möglicherweise sagen, sie sind Menschen mit deutscher Muttersprache aber jüdischer Herkunft, die anderen werden schlicht und einfach sagen, sie "sind Juden". Da können sie nicht gleichzeitig "Deutsche" sein. Gut, dass du mich auf diesen Paragrafen hingewiesen hast. Der ist genauso fragwürdig wie der aktuell umstrittene Mordparagraf.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Freitag 15. Oktober 2021, 15:08
von Dark Angel
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Oct 2021, 13:14)
Art. 16. GG zum Beispiel hat nix, aber auch gar nix mit irgendeiner "Herkunft" zu tun. Sondern lediglich mit Staatsangehörigkeit. In Deutschland leben alle möglichen Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und unterschiedlichsten Herkünften.
Eine Staatsangehörigkeit IST eine Herkunft!
Es sind Rechte und Linke, die im Rahmen ihrer jeweiligen Identitätspolitik Herkunft (Migrationshintergrund) als Merkmal einer Gruppenzugehörigkeit politisch instrumentalisieren.
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Oct 2021, 13:14)Im ersten Absatz ist von "deutscher Staatsangehörigkeit" die Rede. Dieser Begrifff ist vollkommen klar und rechtlich jederzeit eindeutig klärbar. Im zweiten Absatz ist von "Kein Deutscher" die Rede. Was soll das eigentlich sein: "Ein Deutscher"? Was soll ich auf die Frage antworten: "Sind Sie 'ein Deutscher'"? Ich habe absolut keine Ahnung! Frag mal einen Menschen jüdischer Herkunft mit deutscher Staatsangehörigkeit, ob er "ein Deutscher" ist. Die einen werden möglicherweise sagen, sie sind Menschen mit deutscher Muttersprache aber jüdischer Herkunft, die anderen werden schlicht und einfach sagen, sie "sind Juden". Da können sie nicht gleichzeitig "Deutsche" sein. Gut, dass du mich auf diesen Paragrafen hingewiesen hast. Der ist genauso fragwürdig wie der aktuell umstrittene Mordparagraf.
Zunächst mal ist jeder mit deutscher Staatsangehörigkeit ein Deutscher - MdB Dr. Karamba Diaby IST Deutscher!
DU scheinst derjenige zu sein, der ein Problem mit Herkunft hat, ein Problem damit, nach der Herkunft - "woher kommst du?" zu fragen.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft mir diese Frage gestellt worden ist und ich habe absolut kein Problem damit, diese Frage zu beantworten und Millionen Menschen ebenfalls nicht.
Und weißte was, mir is vollkommen wurscht, was mir ein Jude antwortet, wenn ich nach seiner Herkunft frage.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 12:07
von schokoschendrezki
Dark Angel hat geschrieben:(15 Oct 2021, 15:08)

Eine Staatsangehörigkeit IST eine Herkunft!
Es sind Rechte und Linke, die im Rahmen ihrer jeweiligen Identitätspolitik Herkunft (Migrationshintergrund) als Merkmal einer Gruppenzugehörigkeit politisch instrumentalisieren.


Zunächst mal ist jeder mit deutscher Staatsangehörigkeit ein Deutscher - MdB Dr. Karamba Diaby IST Deutscher!
Das ist nicht richtig. "Die Deutschen" und also auch jeder Deutsche und jede Deutsche bilden das, was man eine "Titularnation" nennt. Einfach die namensgebende Ethnie in einem nach ihr benanntem souveränen Staat.

Sich selbst als "Deutscher" zu sehen besteht aus einer ganzen Anzahl subjektiver wie auch objektiver Kriterien. Muttersprache ist die vielleicht wichtigste ... aber schon hier jhörts im deutschprachigen Raum auf. Die Zugehörigkeit zu einer wie auch immer gefassten Abstammungsgemeinschaft ist schwammig und schwer bis macnhmal gar nicht überprüfbar.


DU scheinst derjenige zu sein, der ein Problem mit Herkunft hat, ein Problem damit, nach der Herkunft - "woher kommst du?" zu fragen.
Ich kann nicht mehr zählen, wie oft mir diese Frage gestellt worden ist und ich habe absolut kein Problem damit, diese Frage zu beantworten und Millionen Menschen ebenfalls nicht.
Und weißte was, mir is vollkommen wurscht, was mir ein Jude antwortet, wenn ich nach seiner Herkunft frage.[/quote]

Letztere Frage habe ich gar nicht gestellt. Die Frage lautete lediglich, wsa der auf die Frage "Sind Sie ein Deutscher"? antwortet. Auf die Frage nach der Staatsangehörigkeit brauche ich nur meinen Reisepass vorkramen und fertig. Die Zugehörigkeit zu den Deutschen ist eine für das Individuum gar nicht objektivierbare Frage. Auch wenn das Land zum Reisepass "Deutschland" heißt.

Ich würde entweder keine Antwort geben können oder einfach sagen: Natürtlich nicht! Und das, obwohl mit meine eigene Herkunft in allen Details bekannt ist. Und nicht nur das. Diese Herkunftsfrage bildet sogar einen sehr wichtigen Teil in meinem Leben. Sie die Grundflage zahlreicher Beschäftigungen mit Sprache, Gesichte usw. Aber ich bin dennoch "kein Deutscher" sondern nur ich selbst.

Für die westlich-liberalen Gesellschaften sind Individualität, Distinktion, Vielfalt wichtiger als Herkunft, Kollektiv, Gemeinschaft. Es gibt nur häufig diesen Denkfehler, dass ersteres bedeuten würde, "Herkunft" würde für jemanden, der sein Selbstbild nicht daraus ableitet, gar nix bedeuten.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 12:20
von Billie Holiday
In meinem Pass steht, dass ich Deutsche bin. Ich werde in Deutschland aufgefordert zu wählen, aber nicht in anderen deutschsprachigen Ländern. Ich bin geboren, aufgewachsen, lebe und arbeite in Deutschland.
Was außer Deutsche soll ich denn sonst sein? Erdenbürgerin? Weltallbewohnerin? Wie überkandidelt kann man sein.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 12:22
von schokoschendrezki
Billie Holiday hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:20)

In meinem Pass steht, dass ich Deutsche bin. Ich werde in Deutschland aufgefordert zu wählen, aber nicht in anderen deutschsprachigen Ländern. Ich bin geboren, aufgewachsen, lebe und arbeite in Deutschland.
Was außer Deutsche soll ich denn sonst sein? Erdenbürgerin? Weltallbewohnerin? Wie überkandidelt kann man sein.
Dann lebst du in einem anderen Land als ich. Ich hab grad eben zur Sicherheit nochmal in meinen Pass reingeschaut. Da steht bei mir nur und ausschließlich: Staatsangehörigkeit: DEUTSCH. Ich werde übrigens im Laufe des nächsten Jahres (mit großer Wahrscheinlichkeit) noch eine zweite Staatsangehöirgkeit haben. Damit bin aus der Frage: "Sind Sie Deutscher?" (Weil Sie diese Staatangehörigkeit besitzen) sowieso raus. Ich kann mich nicht zerteilen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 12:24
von Billie Holiday
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:22)

Dann lebst du in einem anderen Land als ich. Ich hab grad eben zur Sicherheit nochmal in meinen Pass reingeschaut. Da steht bei mir nur und ausschließlich: Staatsangehörigkeit: DEUTSCH.
Das steht bei mir auch. Was bist du, ein Korinthenkacker? Du bist offenbar Deutscher, tut mir ja echt leid für dich, muß fürchterlich sein. Gibt Millionen, die gern mit dir tauschen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 12:34
von TheManFromDownUnder
Jetzt gehen die Wokeis gegen die Rolling Stones vor und erzwingen das sie ihren Hit song Brown sugar nicht mehr live spielen.

Haben diese A..L... nicht besseres mit ihrem Leben anzufangen

https://www.news.com.au/entertainment/m ... bb139c138d

Rolling Stones forced to retire classic song after push to ‘bury it’

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 13:23
von Billie Holiday
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:34)

Jetzt gehen die Wokeis gegen die Rolling Stones vor und erzwingen das sie ihren Hit song Brown sugar nicht mehr live spielen.

Haben diese A..L... nicht besseres mit ihrem Leben anzufangen

https://www.news.com.au/entertainment/m ... bb139c138d

Rolling Stones forced to retire classic song after push to ‘bury it’
Mit Arsch in der Hose hätten sie den Song sowohl zur Eröffnung des Konzertes als auch als Abschlußsong gespielt.
Wovor haben die alten Milliardäre Angst? Drei Fans zu verlieren? Drei Alben weniger zu verlaufen? Liebesentzug einiger?
Gab Zeiten, da haben die ihr Ding gemacht und sich von der Bühne aus verhaften lassen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 13:27
von TheManFromDownUnder
Billie Holiday hat geschrieben:(18 Oct 2021, 13:23)

Mit Arsch in der Hose hätten sie den Song sowohl zur Eröffnung des Konzertes als auch als Abschlußsong gespielt.
Wovor haben die alten Milliardäre Angst? Drei Fans zu verlieren? Drei Alben weniger zu verlaufen? Liebesentzug einiger?
Gab Zeiten, da haben die ihr Ding gemacht und sich von der Bühne aus verhaften lassen.
So sehe ich das auch.

Total aufgeweicht von social media bullies.

Das sind nicht die Stones die ich kenne!

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 13:31
von Keoma
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:22)

Dann lebst du in einem anderen Land als ich. Ich hab grad eben zur Sicherheit nochmal in meinen Pass reingeschaut. Da steht bei mir nur und ausschließlich: Staatsangehörigkeit: DEUTSCH. Ich werde übrigens im Laufe des nächsten Jahres (mit großer Wahrscheinlichkeit) noch eine zweite Staatsangehöirgkeit haben. Damit bin aus der Frage: "Sind Sie Deutscher?" (Weil Sie diese Staatangehörigkeit besitzen) sowieso raus. Ich kann mich nicht zerteilen.
Ich würde mich an deiner Stelle auch schämen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 13:42
von Ammianus
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:34)

Jetzt gehen die Wokeis gegen die Rolling Stones vor und erzwingen das sie ihren Hit song Brown sugar nicht mehr live spielen.

Haben diese A..L... nicht besseres mit ihrem Leben anzufangen

https://www.news.com.au/entertainment/m ... bb139c138d

Rolling Stones forced to retire classic song after push to ‘bury it’
Danke für den Hinweis, man bekommt ja nicht jede Idiotie mit. Hier mal auch eine deutsche Quelle:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 583178.html

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 13:54
von Skeptiker
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:22)

Dann lebst du in einem anderen Land als ich. Ich hab grad eben zur Sicherheit nochmal in meinen Pass reingeschaut. Da steht bei mir nur und ausschließlich: Staatsangehörigkeit: DEUTSCH. Ich werde übrigens im Laufe des nächsten Jahres (mit großer Wahrscheinlichkeit) noch eine zweite Staatsangehöirgkeit haben. Damit bin aus der Frage: "Sind Sie Deutscher?" (Weil Sie diese Staatangehörigkeit besitzen) sowieso raus. Ich kann mich nicht zerteilen.
Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Russe ist, wer die russische Staatsbürgerschaft besitzt. Meine Kinder besitzen beides. Die haben beide verstanden, dass sie sowohl Deutsche, als auch Russen sind.

Was du da redest, ist Quatsch, den schon meine Kinder durchschauen. Verwunderlich, dass du meinst das als Erwachsener so vertreten zu müssen. Lohnt sich eigentlich nicht drüber zu diskutieren, wenn man keinen Knoten im Gehirn riskieren möchte.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 14:07
von schokoschendrezki
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:34)

Jetzt gehen die Wokeis gegen die Rolling Stones vor und erzwingen das sie ihren Hit song Brown sugar nicht mehr live spielen.

Haben diese A..L... nicht besseres mit ihrem Leben anzufangen

https://www.news.com.au/entertainment/m ... bb139c138d

Rolling Stones forced to retire classic song after push to ‘bury it’
Den Song hab' ich übrigens erst letzten Samstag abend vor zig Leuten mit meinen Musikkumpels auf der Bühne zum Besten gebracht. Aber nicht weil ich einen "Arsch in der Hose hab" (den hab ich zwar auch), sondern weil der mit seiner Mischung aus einer eigentlich simplen Akkordfolge und einem wunderbaren Groove einfach klasse abgeht und großartig zu spielen ist. Besonders dann, wenn noch ein guter Saxophonist mitmacht. Viel besser, "abgehanger" und zugleich nach vorwärts drängender für meinen Geschmack als das in dem verwiesenen Artikel erwähnte "Jumpin' Jack Flash" als meistaufgeführtes Stones-Stück.

Das ist doch aber alles gar nix neues. Verglichen mit den Texten von Frank Zappa (richtig bekannt ist ja leider nur "Bobby Brown (Goes Down)") machen die Stones doch nun wirklich nur artiges Zeug. Der Sinn all dieser Provokationen vom Dadaismus bis zu Frank Zappa ist doch nicht das Bekenntnis zu ... sondern die Provokation an sich, das lustvolle Durchpielen eines Gegenmodells zur tugendhaften bürgerlichen Gesellschaft, das Spiegelvorhalten. In einer Gesellschaft, in der "Normalität", also der zentrale Wahlspruch der AfD Wirklichkeit werden würde ... wäre es aus mit der künsterischen Provokation. Da ist dann der Schützenverein und nicht die ausgeflippte Jazzkapelle oder die sogenannten "Livestyle-Linken" die Norm.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 14:16
von Billie Holiday
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 14:07)

Den Song hab' ich übrigens erst letzten Samstag abend vor zig Leuten mit meinen Musikkumpels auf der Bühne zum Besten gebracht. Aber nicht weil ich einen "Arsch in der Hose hab" (den hab ich zwar auch), sondern weil der mit seiner Mischung aus einer eigentlich simplen Akkordfolge und einem wunderbaren Groove einfach klasse abgeht und großartig zu spielen ist. Besonders dann, wenn noch ein guter Saxophonist mitmacht. Viel besser, "abgehanger" und zugleich nach vorwärts drängender für meinen Geschmack als das in dem verwiesenen Artikel erwähnte "Jumpin' Jack Flash" als meistaufgeführtes Stones-Stück.

Das ist doch aber alles gar nix neues. Verglichen mit den Texten von Frank Zappa (richtig bekannt ist ja leider nur "Bobby Brown (Goes Down)") machen die Stones doch nun wirklich nur artiges Zeug. Der Sinn all dieser Provokationen vom Dadaismus bis zu Frank Zappa ist doch nicht das Bekenntnis zu ... sondern die Provokation an sich, das lustvolle Durchpielen eines Gegenmodells zur tugendhaften bürgerlichen Gesellschaft, das Spiegelvorhalten. In einer Gesellschaft, in der "Normalität", also der zentrale Wahlspruch der AfD Wirklichkeit werden würde ... wäre es aus mit der künsterischen Provokation. Da ist dann der Schützenverein und nicht die ausgeflippte Jazzkapelle oder die sogenannten "Livestyle-Linken" die Norm.
Du vergleichst dich mit den Stones? :D

„Ich und die Stones spielen die selben Stücke“. :D

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 14:23
von schokoschendrezki
Skeptiker hat geschrieben:(18 Oct 2021, 13:54)

Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Russe ist, wer die russische Staatsbürgerschaft besitzt. Meine Kinder besitzen beides. Die haben beide verstanden, dass sie sowohl Deutsche, als auch Russen sind.

Was du da redest, ist Quatsch, den schon meine Kinder durchschauen. Verwunderlich, dass du meinst das als Erwachsener so vertreten zu müssen. Lohnt sich eigentlich nicht drüber zu diskutieren, wenn man keinen Knoten im Gehirn riskieren möchte.
Ich hab auf jeden Fall verstanden, dass die Uiguren zu Chinesen und die Inuit zu Kanadiern gemacht werden sollten oder sollen. Bzw. umerzogen werden sollen. Auch mit brutalsten Methoden.

Und es ist nicht richtig, dass sich aus der Staatsbürgerschaft Bezeichnungen wie "Deutscher" ableiten oder beides äquivalent ist. Das geht im deutschen Sprachraum schon deshalb nicht, weil die SPrachgrenzen nicht mit den Ländergrenzen übereinstimmen.
Für die Definition Deutscher als Ethnie werden verschiedene subjektive und objektive Kriterien genannt, unter anderem deutsche Abstammung, deutsche Muttersprache, Pflege deutscher Kultur, das Bekenntnis zum deutschen Volkstum und zur deutschen Geschichte und der Glaube an diese Gemeinsamkeiten.
(wikipedia)

Wie bei sovielen Begriffen aus dem Bereich "Politikforen -> Gesellschaft" werden Begriffe, die ganz offensichtlich ambivalent sind und ambivalent gebraucht werden, unter Vorspielung eines gar nicht vorhandenen Fachwissens zu scheinbar kanonischen einsortierten, klar defininierten Begriffen gemacht. "Freiheit", "Deutscher" ...Mit einem Ethnonym wie "Deutscher" ist es ein bissel so wie mit der Quantentheorie: Je näher man hinschaut, desto unbestimmter und verworrener wird es.

Es ist auch völlig gleichgülitg: Mit der Feststellung "Staatsangehörigkeit" ist alles geklärt. Vom Strafrecht über Schulpflicht bis zum Wahlrecht. Es gibt in einem liberalen Rechtsstaat nicht die allermindeste Notwendigkeit, darüber hinaus irgendwelche Gruppenzugehörigkeiten in einen ähnlichen Rang zu erheben. Das ist einzig und allein Sache des Individuums. Zumindest dieser Grundsatz ist die unverrückbare Basis eines liberalen Freiheitsbegriffs. Der Freiheitsentzug fängt immer mit der Forderung an, irgendwo dazuzugehören. Zur Arbeiterklasse. Zu "den Deutschen".

Solche Zugehörigkeitsfragen über das hinaus zu überdehnen, was für das funktionieren der Gesellschaft hinaus nötig ist ... also im wesentlichen Rechtsstaatlichkeit ist nicht einfach nur nicht nötig ... es ist vor allem antiliberal. Die Frage "bist Du Deutscher" liegt auf einer ganz ähnlichen Wellenlänge wie die Frage nach der "sozialistischen Persönlichkeit". Ein liberal denkender Mensch achtet die Gesetze und ist ansonsten wer auch immer er sein will.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 14:42
von schokoschendrezki
Ammianus hat geschrieben:(18 Oct 2021, 13:42)

Danke für den Hinweis, man bekommt ja nicht jede Idiotie mit. Hier mal auch eine deutsche Quelle:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 583178.html
Bei deinem Linkk fehlt das abschließende "l" von html am Ende.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 83178.html

Der Kern der Aussage ist auch ein bissel: Als wenn Provokationen erst heute an der Tagesordnung sind. Man erinnere sich: Der früh verstorbene Ex-Rolling-Stone Brian Jones in Nazi-Kluft. Die Welt ist in gewisser Hinsicht auseinandergebrochen und bricht weiter auseinander. Sie wird aber nicht durch tugendhafte Songs wieder zusammengeklebt.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 14:48
von schokoschendrezki
Billie Holiday hat geschrieben:(18 Oct 2021, 14:16)

Du vergleichst dich mit den Stones? :D
Vergleichen kann man alles. Auch Äpfel mit Birnen. Nimm einen Apfel und eine Birne, tauche sie nacheinander in ein Messglas mit Wasser und lies das unterschiedliche Volumen ab. Und vergleiche die beiden Werte. Fertig.
„Ich und die Stones spielen die selben Stücke“. :D

Wenn dann "wir" und die Stones und wenn dann einige wenige Stücke.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 15:15
von schokoschendrezki
Keoma hat geschrieben:(18 Oct 2021, 13:31)

Ich würde mich an deiner Stelle auch schämen.
Es ist eigentlich ganz einfach. Hier wird auf über über 190 Seiten über sowas wie "überstülpten Tugendterror" diskutiert. Der soll nun ersetzt werden durch einen übergestülpten Leitkulturterror. Nach dem Motto "Deutschland. Aber normal".

Für einen freiheitlich gesinnten Menschen gilt aber eigentlich nur ein Prinzip: Soviel "Überstülpheit" wie nötig. In Form von Gesetzen zum Beispiel. Und so wenig wie möglich. Ein auf das Inidividuum bezogenes Subsidiarititätsprinzip. Das nicht nur schon irgendwie Kinder sondern auch ganz kleine Kinder (auf ihre Art) verstehen. Weil es einfach und geradlinig ist. Weil sie zwar verstehen, dass sie nicht blindlings auf die Straße rennen sollten aber durchaus nicht verstehen, warum sie im Buddelkasten und nicht mit der Schaukel spielen sollen. Nur weil der Staat der Meinung ist, dass wir halt in einem Buddelkastenland leben, dass dies die "Normalität" ist, weil Bodenständigkeit unserer Natur entspricht und nicht in einem dieser verdammten Schaukelstaaten.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 15:17
von Dark Angel
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07)

Das ist nicht richtig. "Die Deutschen" und also auch jeder Deutsche und jede Deutsche bilden das, was man eine "Titularnation" nennt. Einfach die namensgebende Ethnie in einem nach ihr benanntem souveränen Staat.
Tja, was die Deutschen anbelangt, so sind sie beides namengebende Ethnie UND Titilarnation.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07)
Sich selbst als "Deutscher" zu sehen besteht aus einer ganzen Anzahl subjektiver wie auch objektiver Kriterien. Muttersprache ist die vielleicht wichtigste ... aber schon hier jhörts im deutschprachigen Raum auf.
Falsch! die Kriterien sind neben der Muttersprache auch die Ethnie.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07) Die Zugehörigkeit zu einer wie auch immer gefassten Abstammungsgemeinschaft ist schwammig und schwer bis macnhmal gar nicht überprüfbar.
Ganz im Gegenteil, die Abstammungsgemeinschaft ist nicht schwammig und sie ist sehr wohl überprüfbar!
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07)Letztere Frage habe ich gar nicht gestellt. Die Frage lautete lediglich, wsa der auf die Frage "Sind Sie ein Deutscher"? antwortet.
Deine Frage war ganz konkret:
"Frag mal einen Menschen jüdischer Herkunft mit deutscher Staatsangehörigkeit, ob er "ein Deutscher" ist."

Dieser Mensch wird mir antworten: "Ich bin ein deutscher Jude" und damit ist die Frage nach der Herkunft eineindeutig beantwortet.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07) Auf die Frage nach der Staatsangehörigkeit brauche ich nur meinen Reisepass vorkramen und fertig. Die Zugehörigkeit zu den Deutschen ist eine für das Individuum gar nicht objektivierbare Frage. Auch wenn das Land zum Reisepass "Deutschland" heißt.
Doch ist sie, vorausgesetzt man hat kein Problem mit seiner eigenen Herkunft und Zugehörigkeit und betrachtet beides als Teil seiner individuellen Identität.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07) Ich würde entweder keine Antwort geben können oder einfach sagen: Natürtlich nicht! Und das, obwohl mit meine eigene Herkunft in allen Details bekannt ist. Und nicht nur das. Diese Herkunftsfrage bildet sogar einen sehr wichtigen Teil in meinem Leben. Sie die Grundflage zahlreicher Beschäftigungen mit Sprache, Gesichte usw. Aber ich bin dennoch "kein Deutscher" sondern nur ich selbst.
Deine Probleme Herkunft und Zugehörigkeit als Teil deiner individuellen Identität zu akzeptieren, sind ganz allein deine Probleme, die du nicht auf andere projizieren und/oder transverieren kannst/darfst.
Dein ganz entscheidendes Problem ist, dass du von dir auf andere schließt und deine Sichtweise als die einzig richtige und gültige betrachtest.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:07)Für die westlich-liberalen Gesellschaften sind Individualität, Distinktion, Vielfalt wichtiger als Herkunft, Kollektiv, Gemeinschaft. Es gibt nur häufig diesen Denkfehler, dass ersteres bedeuten würde, "Herkunft" würde für jemanden, der sein Selbstbild nicht daraus ableitet, gar nix bedeuten.
Sorry, aber den Denkfehler begehst DU, indem du von dir auf andere schließt. Für "normale" Menschen stehen Herkunft, Zugehörigkeit und Individualität NICHT im Widerspruch, sondern machen die individelle Identität, das einzigartige, unerwechselbare Individuum überhaupt erst aus.
Für "normale" Menschen, die den Menschen als soziales Wesen - "als Herdentier" - sehen, stellt es kein Problem dar, sich als Individuum UND Teil einer Gemeinschaft zu betrachten.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 15:41
von BlueMonday
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 12:22)

Dann lebst du in einem anderen Land als ich. Ich hab grad eben zur Sicherheit nochmal in meinen Pass reingeschaut. Da steht bei mir nur und ausschließlich: Staatsangehörigkeit: DEUTSCH. Ich werde übrigens im Laufe des nächsten Jahres (mit großer Wahrscheinlichkeit) noch eine zweite Staatsangehöirgkeit haben. Damit bin aus der Frage: "Sind Sie Deutscher?" (Weil Sie diese Staatangehörigkeit besitzen) sowieso raus. Ich kann mich nicht zerteilen.
Es mutet schon mindestes kurios an, wenn man erst in irgendein Papier schauen muss, um herauszufinden, ob man dieses oder jenes wäre. Wenn da drin stünde, dass man ein kleines rosa Schweinchen wäre, dann würden wohl manche auch das hinnehmen und sich ihrer Fremdbestimmung fügen :). Ein dicker, wichtig aussehender Stempel reicht meist schon.

Das ist die Blickrichtung des Untertanen, der etwas mit sich machen lässt, sich einordnen, abstempeln, ablichten, durchtesten, durchmessen usw. lässt. Das ist wohl die "Mehr Schein als Sein"-Staatsgesellschaft.
Darum scheint es ja zunehmend zu gehen, um einen Anschein, um eine Bescheinigung. Der richtige Schein, der richtige Ausweis macht dich erst zum akzeptablen Menschen.

Wie haben nur die Menschen früher ohne all diese staatliche Magie der Bescheinigungen gelebt?

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 15:43
von schokoschendrezki
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:17)

Tja, was die Deutschen anbelangt, so sind sie beides namengebende Ethnie UND Titilarnation.
Das ist, das habe ich erklärt, genau dasselbe. "Titulieren" ist "Benennen". Auch wenn Titulieren historisch gesehen wahrscheinlich so etwas wie eine Schuldverschreibungserklärung war.
Falsch! die Kriterien sind neben der Muttersprache auch die Ethnie.

Ganz im Gegenteil, die Abstammungsgemeinschaft ist nicht schwammig und sie ist sehr wohl überprüfbar!
Die ist total schwammig. Das beste Beispiel im (heute) deutschsprachigen Raum ist das Verständnis der "Bajuwaren" als Abstammungsgemeinschaft. Als Gemeinschaft von Stämmen. Oder auch als ein Stamm. Diese Vorstellung hat sich als weitestgehender Irrtum erwiesen. Die, die sich als Bajuwaren oder als deren Nachkommen verstehen, stammen von überall aus Europa. Von Skandinavien bis zum Balkan. Das müsstest du doch eigentlich wissen! Das ist aber auch nicht der wesentliche Punkt. Und darüber können Historiker auch noch jahrzehntelang streiten. Der wesentliche Punkt ist, dass all dies absolut keine staatsbürgerliche Bewandnis hat.

Korrigier mich, wenn ich falsch liege ... aber ich glaube erstens, dass es Länder gibt, in denen neben der Staatsangehörigkeit auch noch die jeweilige als "Ethnie" angesehene Zugehörigkeitsgruppe und/oder die Religion eines Menschen in den Personaldokumenten steht. Irgendwann und irgendwo gabs auch mal sowas wie "Angehöriger der Intelligenz". Und dass man aber zweitens als liberal gesinnter Mensch ganz sicher lieber nicht in einem solchen Land leben möchte.
Deine Frage war ganz konkret:
"Frag mal einen Menschen jüdischer Herkunft mit deutscher Staatsangehörigkeit, ob er "ein Deutscher" ist."

Dieser Mensch wird mir antworten: "Ich bin ein deutscher Jude" und damit ist die Frage nach der Herkunft eineindeutig beantwortet.
Naja. So werden einige schon antworten. Aber von "Eineindeutigkeit" kann gar nicht die Rede sein. Das Problem ist auch ein anderes. Das Problem besteht darin, überhaupt eine solche Frage zu stellen. Wen geht es - in der Öffentlichkeit - überhaupt etwas an?
Doch ist sie, vorausgesetzt man hat kein Problem mit seiner eigenen Herkunft und Zugehörigkeit und betrachtet beides als Teil seiner individuellen Identität.


Deine Probleme Herkunft und Zugehörigkeit als Teil deiner individuellen Identität zu akzeptieren, sind ganz allein deine Probleme, die du nicht auf andere projizieren und/oder transverieren kannst/darfst.
Dein ganz entscheidendes Problem ist, dass du von dir auf andere schließt und deine Sichtweise als die einzig richtige und gültige betrachtest.
Ich habe keine Identität. Außer die mit mir selbst. Logisch. Trivial. Und ansonsten ein Selbstbild und Selbstverwirklichungspläne. Und insofern als das meine eigenen sind und auch bleiben sollen, kann ich da schlecht etwas auf andere übertragen.
Sorry, aber den Denkfehler begehst DU, indem du von dir auf andere schließt. Für "normale" Menschen stehen Herkunft, Zugehörigkeit und Individualität NICHT im Widerspruch, sondern machen die individelle Identität, das einzigartige, unerwechselbare Individuum überhaupt erst aus.
Für "normale" Menschen, die den Menschen als soziales Wesen - "als Herdentier" - sehen, stellt es kein Problem dar, sich als Individuum UND Teil einer Gemeinschaft zu betrachten.
Es gibt Menschen, auch heute, mit der Herkunft in einer Familie von NS-Verbrechern. Die sich ihrer Herkunft wohl bewusst sind. Und in einigen wenigen Fällen sogar einen nicht geringen Teil ihres Lebens der AUfarbeitung und DIstanzierung und sozusagen Brechung mit ihrer Herkunft widmen. Den positiven Fall auf der anderen Seite gibts natürlich auch. So verstanden macht "Herkunft" selbstverständlich einen sogar wesentlichen Teil des Individuums aus. ABer dieser Teil besteht eben nicht in der Herkunft selbst sondern in der jeweils individuellen Auseinandersetzung mit ihr. Sonst wäre man ja irgendwie sklavisch zu einer positiven Haltung zu seiner Herkunft verpflichtet!

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 15:58
von schokoschendrezki
BlueMonday hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:41)

Es mutet schon mindestes kurios an, wenn man erst in irgendein Papier schauen muss, um herauszufinden, ob man dieses oder jenes wäre. Wenn da drin stünde, dass man ein kleines rosa Schweinchen wäre, dann würden wohl manche auch das hinnehmen und sich ihrer Fremdbestimmung fügen :). Ein dicker, wichtig aussehender Stempel reicht meist schon.
:p Ja, zugegeben, ein bissel kurios ist es schon.
Das ist die Blickrichtung des Untertanen, der etwas mit sich machen lässt, sich einordnen, abstempeln, ablichten, durchtesten, durchmessen usw. lässt. Das ist wohl die "Mehr Schein als Sein"-Staatsgesellschaft.
Darum scheint es ja zunehmend zu gehen, um einen Anschein, um eine Bescheinigung. Der richtige Schein, der richtige Ausweis macht dich erst zum akzeptablen Menschen.
Das sehe ich allerdings etwas anders. So furchtbar paradox ist es gar nicht, dass man ein genaues Regelwerk als Freiheitszusage auffassen kann. ALs eine Art archimedischen Punkt, der für den Beginn von Grenzüberschreitungen nötig ist. Du musst wissen, was wirklich verboten ist, um uneingeschränkt und ohne diffuse Hemmungen das Erlaubte auszuprobieren. Solange jedenfalls der Staat nach dem Prinzip minimaler Gesetzeseinschränkungen funktioniert. Das ist natürlich nicht selbstverständlich.

Auch in diesem sogennanten Westen gibt es den Widerstreit der Ideen von Hobbes und Rousseau. Für Hobbes war der Staat der notwendige Leviathan, der die Menschen in ihrer Gier und Wölfischkeit zu zügeln hat. Bei Rousseau ist es die Idee des Gesellschaftsvertrags. Genau deshalb, weil der Rechtsstaat sehr formal ist und man bei der Polizei ein Personaldokument vorzulegen hat, ist man in seiner Freiheit so uneingeschränkt wie es nur irgendwie möglich ist. Die Polizei fragt eben nicht: "Wann waren Sie das letztemal beim Gottesdienst?" Oder: "Sind sie ein Deutscher?" Oder: "Wie begrüßt man sich üblicherweise in Deutschland". Sondern: "Zeigen SIe ihren Personalausweis oder Reisepass!" Wenns gut läuft zumindest.

Nur wenn Du weißt, was wirklich verboten ist, kannst Du ungehemmt über schöne schwarze Sklavinnen singen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 17:20
von Skeptiker
Ganz ehrlich, ich halte es durchaus für kurios und auch etwas befremdlich, dass hier aus so einer offensichtlichen Fehldeutung ein solches Theater gemacht wird.

Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger.

Hier wird aber pausenlos vom „deutsch sein“ auf persönliche Merkmale der Person geschlossen, die sie angeblich als deutsche haben müsse, und das ist eben Quatsch.

Viele Jodler sind deutsch. Deutscher zu sein, macht mich aber nicht zu einem Jodler. Muss man Ingenieur sein das zu verstehen?

Das einzige persönliche Attribut, welches mir als Deutschem zugeordnet wird, ist ein Text in meinem Pass.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 18:38
von Dark Angel
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:43)

Das ist, das habe ich erklärt, genau dasselbe. "Titulieren" ist "Benennen". Auch wenn Titulieren historisch gesehen wahrscheinlich so etwas wie eine Schuldverschreibungserklärung war.
Das ist Unsinn! Zunächst mal - <lat> titulus; eine Titulierung ist eine Bezeichnung, eine Überschrift, eine Ehrenbezeichnung/Ehrenname und im Kontext mit Nation ist "Titularnation" als Bezeichnung eines Gebietes zu verstehen, das a) durch eine Ethnie bewohnt wird oder b) das von einer ethnischen Mehrheit bewohnt wird.
Hat also mit Schuldverschreibungserklärung rein gar nichts zu tun, schon gar nicht historisch.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:43)Die ist total schwammig. Das beste Beispiel im (heute) deutschsprachigen Raum ist das Verständnis der "Bajuwaren" als Abstammungsgemeinschaft. Als Gemeinschaft von Stämmen. Oder auch als ein Stamm. Diese Vorstellung hat sich als weitestgehender Irrtum erwiesen. Die, die sich als Bajuwaren oder als deren Nachkommen verstehen, stammen von überall aus Europa. Von Skandinavien bis zum Balkan. Das müsstest du doch eigentlich wissen! Das ist aber auch nicht der wesentliche Punkt. Und darüber können Historiker auch noch jahrzehntelang streiten. Der wesentliche Punkt ist, dass all dies absolut keine staatsbürgerliche Bewandnis hat.
Und wieder liegst du vollkommen falsch! Eine Ethnie ist gerade nicht gleichbedeutend mit Stamm.
Ethnie ist abgeleitet aus <griech> ethnos = Volk und bezeichnet eine sozial abgrenzbare Menschengruppe mit gemeinsamer Kultur und Sprache, die aufgrund eines intuitiven Selbstverständnisses eine Gemeinschaft, gemeinsame Identität entwickelt hat. ==> Prozess der sich über mehrere Generationen erstreckt und beibehalten wird.

Dein Bajuwarenbeispiel ist also voll daneben, weil dieser Stamm, gemeinsam mit anderen Stämmen in einem Zeitraum von ca. 1000 Jahren eben diese gemeinsame Identität entwickelt hat, die eine gemeinsame Kultur zur Grundlage hat.
Und nein, aus Skandinavien stammen deren Vorfahren nicht!
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:43)Korrigier mich, wenn ich falsch liege ... aber ich glaube erstens, dass es Länder gibt, in denen neben der Staatsangehörigkeit auch noch die jeweilige als "Ethnie" angesehene Zugehörigkeitsgruppe und/oder die Religion eines Menschen in den Personaldokumenten steht. Irgendwann und irgendwo gabs auch mal sowas wie "Angehöriger der Intelligenz". Und dass man aber zweitens als liberal gesinnter Mensch ganz sicher lieber nicht in einem solchen Land leben möchte.
Ja, solche Staaten gibt es. Das sind die eigentlichen Titularnationen und die ethnische Zugehörigkeit und/oder Religion steht dann in den Dokumenten, wenn die jeweilige Ethnie und/oder religse Gruppe a) das so will und/oder b) mehrere verschiedene ethnische Gruppen eine bestimmte Größe überschreiten.
Und es handelt sich bei solchen Staaten durchaus um liberale, demokratische Staaten.
Kann man zwar nur bedingt von Brasilien behaupten, aber von dort weiß ich, dass die verschiedenen indigenen Gruppen genau das - nämlich die Zugehörigkeit zur jeweiligen indigenen Gruppe in die Personaldokumente einzutragen - regelrecht erkämpft haben, genauso wie sie eine Teilautomität bzw Selbstverwaltung ihrer Gebiete erkämpft haben.
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:43)Naja. So werden einige schon antworten. Aber von "Eineindeutigkeit" kann gar nicht die Rede sein. Das Problem ist auch ein anderes. Das Problem besteht darin, überhaupt eine solche Frage zu stellen. Wen geht es - in der Öffentlichkeit - überhaupt etwas an?
DU warst es, der eine solche Frage überhaupt ins Gespräch gebracht hat. Schon vergessen?
Bei der Frage nach der Herkunft ==> "Woher kommst du?" stand dergleichen niemals zur Debatte!
schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Oct 2021, 15:43)Ich habe keine Identität. Außer die mit mir selbst. Logisch. Trivial. Und ansonsten ein Selbstbild und Selbstverwirklichungspläne. Und insofern als das meine eigenen sind und auch bleiben sollen, kann ich da schlecht etwas auf andere übertragen.
Jeder Mensch - ausnahmslos jeder - hat eine Identität! Jeder Mensch - ausnahmslos jeder - identifiziert sich mit irgendwas und über irgendwas und ausnahmslos jeder Mensch hat das Grundbedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit, weil das etwas ist, was den Menschen als soziales Wesen ausmacht.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Montag 18. Oktober 2021, 18:53
von Stoner
Skeptiker hat geschrieben:(18 Oct 2021, 17:20)


Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich glaube es wäre sinnvoll, zwischen dem Recht und der Person zu unterscheiden.

Meine Kollegen aus England, Irland und der Türkei, die einen deutschen Pass haben, sehen sich nicht als Deutsche. Wenn sie "wir" sagen, dann meinen sie damit nicht "wir Deutsche". Das heißt, ihre Identität ist nicht deutsch, ihre Staatsangehörigkeit schon.

Aus dem Dokument ergibt sich ganz sicher keine Identität. Es könnte auch jemand einen ausländischen Pass haben, aber als jemand, der schon immer hier lebt, sich wiederum als Deutscher fühlen. Und wenn ich mir für eine Millionen Euro ein Anwesen in Portugal kaufe, werde ich auf Wunsch auch ganz schnell eingebürgert, bekomme also einen portugiesischen Pass. Bin ich dann echt Portugiese? Ich würde wie gesagt Identität nicht an einen Pass hängen. Der sagt mir nicht, wer oder was ich bin, sondern lediglich anderen, Bürger welchen Landes ich bin.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 08:27
von TheManFromDownUnder
Stoner hat geschrieben:(18 Oct 2021, 18:53)

Ich glaube es wäre sinnvoll, zwischen dem Recht und der Person zu unterscheiden.

Meine Kollegen aus England, Irland und der Türkei, die einen deutschen Pass haben, sehen sich nicht als Deutsche. Wenn sie "wir" sagen, dann meinen sie damit nicht "wir Deutsche". Das heißt, ihre Identität ist nicht deutsch, ihre Staatsangehörigkeit schon.

Aus dem Dokument ergibt sich ganz sicher keine Identität. Es könnte auch jemand einen ausländischen Pass haben, aber als jemand, der schon immer hier lebt, sich wiederum als Deutscher fühlen. Und wenn ich mir für eine Millionen Euro ein Anwesen in Portugal kaufe, werde ich auf Wunsch auch ganz schnell eingebürgert, bekomme also einen portugiesischen Pass. Bin ich dann echt Portugiese? Ich würde wie gesagt Identität nicht an einen Pass hängen. Der sagt mir nicht, wer oder was ich bin, sondern lediglich anderen, Bürger welchen Landes ich bin.
Ich sehe das auch so.

Ich habe keine deutsche Staatsangehoerigkeit sondern australische aber ich indentifiziere mich als Deutscher!

Deutschland ist meine Herkunft, Australien das Land wo ich lebe. Ich bin australischer Buerger deutscher Herkunft.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 08:46
von Billie Holiday
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(19 Oct 2021, 08:27)

Ich sehe das auch so.

Ich habe keine deutsche Staatsangehoerigkeit sondern australische aber ich indentifiziere mich als Deutscher!

Deutschland ist meine Herkunft, Australien das Land wo ich lebe. Ich bin australischer Buerger deutscher Herkunft.
Wie lange lebst du schon in Australien? :)

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 09:08
von Stoner
Ein Pass, das noch als Zusatz, gibt Auskunft über meine rechtliche Identität, Bürger eines bestimmten Landes zu sein. Etwas anderes leistet ein Pass nicht.

Wenn ich wissen möchte, wer ich bin, dann muss ich mich der Herkunft meines Welt- und Menschenbildes vergewissern und die Unterschiede zu anderen, sowohl historischen als auch aktuellen, Welt- und Menschenbildern kennen. Und ich muss die Alltagsmythen und Gewohnheiten kennen, die mein Leben bestimmen, und muss sie von anderen unterscheiden können. Dann kenne ich auch ein bisschen die Bedingungen meiner Lebensentscheidungen und meines Handelns, kann Antworten auf das Warum geben und Trennendes und Gemeinames mit Menschen anderer Herkünfte vergleichen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 11:29
von TheManFromDownUnder
Billie Holiday hat geschrieben:(19 Oct 2021, 08:46)

Wie lange lebst du schon in Australien? :)
34 Jahre mit Unterbrechung von 5 Jahren in Suedostasien.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 12:04
von Misterfritz
TheManFromDownUnder hat geschrieben:(19 Oct 2021, 08:27)

Ich sehe das auch so.

Ich habe keine deutsche Staatsangehoerigkeit sondern australische aber ich indentifiziere mich als Deutscher!

Deutschland ist meine Herkunft, Australien das Land wo ich lebe. Ich bin australischer Buerger deutscher Herkunft.
Ich frage mich da ja, wie sich Leute fühlen müssen, deren Heimat mal zudem einen, mal zu den anderen Land gehörte - Beispiel Elsass.
Die Staatsbürgerschaft wechselt, aber was bist Du dann, mal Franzose, mal Deutscher? Oder reduziert man das dann schlicht auf Elsässer?.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 12:30
von sünnerklaas
Misterfritz hat geschrieben:(19 Oct 2021, 12:04)
Oder reduziert man das dann schlicht auf Elsässer?.
Das ist eher der Fall. Da kommt die Erfahrung und Tradition aus der mitteleuropäischen Kleinstaaterei und der sich daraus ergebene Lokalpatriotismus zum tragen. Und man darf ja nicht vergessen: bis in die 1930er Jahre gab es keine deutsche Staatsbürgerschaft. Man hatte die Staatsbürgerschaft des Landes, in dem man lebte: man war Bayer, Preuße, Sachse etc..

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 12:42
von Stoner
sünnerklaas hat geschrieben:(19 Oct 2021, 12:30)

Das ist eher der Fall. Da kommt die Erfahrung und Tradition aus der mitteleuropäischen Kleinstaaterei und der sich daraus ergebene Lokalpatriotismus zum tragen. Und man darf ja nicht vergessen: bis in die 1930er Jahre gab es keine deutsche Staatsbürgerschaft. Man hatte die Staatsbürgerschaft des Landes, in dem man lebte: man war Bayer, Preuße, Sachse etc..
Wie schön. Man könnte einen EU-Regionalpass einführen. Denn ich konnte noch nie sehen, was ich mit einem Brandenburger, Rheinländer oder Schleswig-Holsteiner außer der Hochsprache gemeinsam haben sollte. :D

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 13:16
von Billie Holiday
Stoner hat geschrieben:(19 Oct 2021, 12:42)

Wie schön. Man könnte einen EU-Regionalpass einführen. Denn ich konnte noch nie sehen, was ich mit einem Brandenburger, Rheinländer oder Schleswig-Holsteiner außer der Hochsprache gemeinsam haben sollte. :D
Meine Güte, so gravierend unterschiedlich wird der Alltag in den Bundesländern schon nicht sein.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 13:27
von Keoma
Billie Holiday hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:16)

Meine Güte, so gravierend unterschiedlich wird der Alltag in den Bundesländern schon nicht sein.
Eh nicht, aber das ist halt das modernste Narrativ, Deutschland hat als einziges Land Europas keine eigene Kultur.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 13:37
von Billie Holiday
Keoma hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:27)

Eh nicht, aber das ist halt das modernste Narrativ, Deutschland hat als einziges Land Europas keine eigene Kultur.
Deutschland hat eine vielfältige Kultur mit regionalen Sitten und Gebräuchen, regionaler Küche neben internationaler…
Ich bin oft in Bayern, Thüringen und Sachsen, nirgends fühle ich mich fremd oder wie im Ausland. Ich muß nur genau hinhören, um die Leute zu verstehen.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 14:16
von Stoner
Billie Holiday hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:16)

Meine Güte, so gravierend unterschiedlich wird der Alltag in den Bundesländern schon nicht sein.
Eigentlich hatte ich dieses Mal extra einen Smiley gesetzt, damit die Ironie nicht wieder untergeht.

Wobei mich schon immer wieder überrascht, wie schwer sich viele aus nördlicheren Gefielden mit den Dialekten tun und außerstande sind, irgendwelche bayerischen von schwäbischen oder bayerische von österreichischen Dialekten zu unterscheiden. Und der größte Unterschied besteht in den Auffassungen übers Grobe. Aber das wäre wohl dann für die Weinstube, und die Kultur sowieso ein anderes Thema. Ich hoffe, Keith Richards wird sich den Vollpfosten von der identitären Fraktion nicht beugen. Ihn kann doch keiner mehr canceln.

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 14:26
von Billie Holiday
Stoner hat geschrieben:(19 Oct 2021, 14:16)

Eigentlich hatte ich dieses Mal extra einen Smiley gesetzt, damit die Ironie nicht wieder untergeht.

Wobei mich schon immer wieder überrascht, wie schwer sich viele aus nördlicheren Gefielden mit den Dialekten tun und außerstande sind, irgendwelche bayerischen von schwäbischen oder bayerische von österreichischen Dialekten zu unterscheiden. Und der größte Unterschied besteht in den Auffassungen übers Grobe. Aber das wäre wohl dann für die Weinstube, und die Kultur sowieso ein anderes Thema. Ich hoffe, Keith Richards wird sich den Vollpfosten von der identitären Fraktion nicht beugen. Ihn kann doch keiner mehr canceln.
Verstehst du denn Platt? :cool:

Nein, die südlichen Dialekte kann ich schwer unterscheiden und verstehen, ich muß ein paar Tage vor Ort sein, dann geht es.

Keith will seinen Enkeln bestimmt beweisen, dass fast 80jährige noch nicht zum alten Eisen gehören. :thumbup:

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 15:22
von tarkomed
Keoma hat geschrieben:(19 Oct 2021, 13:27)

Eh nicht, aber das ist halt das modernste Narrativ, Deutschland hat als einziges Land Europas keine eigene Kultur.
Das sieht nur von einem österreichischen Leuchtturm aus so aus...

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Verfasst: Dienstag 19. Oktober 2021, 15:26
von Keoma
tarkomed hat geschrieben:(19 Oct 2021, 15:22)

Das sieht nur von einem österreichischen Leuchtturm aus so aus...
Nein, das kann man unzählige Male hier nachlesen.