Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Billie Holiday
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(20 Apr 2021, 23:26)

50er-Jahre-Denken vieler Männer. Alte Zöpfe. Und auch, wenn immer mehr jüngere Männer mehr und mehr mit zupacken, bleibt die Doppel- und Dreifach-Belastung in erster Linie bei den Frauen. Sie sehen sich aber gar nicht als Opfer, sondern sie tun die Mehrarbeit oftmals völlig selbstverständlich. Bis sie irgendwann nicht mehr können...
Du stellst hier Frauen als dumme, unterdrückte, wehrlose und gegen ihren Willen agierende hirnlose Wesen dar.
Schuld haben natürlich die Männer. Wie immer. Ist so.

Diese Argumente kennt man doch aus der links-feministischen Ecke. Männer sind böse Unterdrücker, die ihre hirnlosen Frauen dazu verdonnern, Sklavenarbeiten zu verrichten. Frauen werden geknechtet und ausgebeutet im Deutschland des 21. Jh. Keine Spur von eigenem Willen.

Herrgott, Selina.... plapper doch nicht alles nach.

P.S. aber den monatlichen Haushaltstag nur für Frauen und alleinstehende :D Männer in der DDR fandest du bestimmt ganz gut, nicht wahr? :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 01:48)

Ich ziehe den Hut vor diesen von mir erwähnten Frauen. Und auch vor mir ziehe ich selbigen, denn was ich in meinem langen arbeitsreichen Leben an heftigen Mehrfachbelastungen alles bewältigt hab, davon kann mancher nur träumen. Also bitte nimm den persönlich werdenden Stil aus deinen "Ansprachen" heraus. Das hier ist kein privater Kummerbriefkasten, sondern ein Politik-Forum, wo es um gesellschaftliche und politische Fragestellungen geht.
Wie bedauerlich, dass Sie vor sich selbst den Hut ziehen müssen, weil Ihr Mann es nicht tut.
Der Mann, der Sie mit dieser exorbitanten Mehrfachbelastung alleine ließ.
Aber so wie Ihnen geht es sicherlich auch einigen anderen Frauen Ihrer Generation, die sich vom längst überkommenen Rollenbild nicht befreien wollten oder konnten.
Nicht umsonst schrieb Schiller, “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang.“

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Apr 2021, 22:33)

Du kannst wahnsinnig gern 40 Jahre jeden Monat Menstruationsschmerzen oder -krämpfe , Zickigkeit wg. PMS und unerträgliche Hitzewallungen während der Wechseljahre haben, dazu Wahnsinnsschmerzen bei der Geburt, etc etc.
Gönne ich dir von Herzen. :)

Erzähl doch mal, wie eine Frau so fühlt. Danach erzähle ich dir, was in dir als Mann so vorgeht. :cool:
Es geht auch bei der ganzen Rassismus- und Identitätsdiskussion nicht beispielsweise wirklich um Dinge wie Hautpigmentierung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Apr 2021, 05:37)

Du stellst hier Frauen als dumme, unterdrückte, wehrlose und gegen ihren Willen agierende hirnlose Wesen dar.
Schuld haben natürlich die Männer. Wie immer. Ist so.

Diese Argumente kennt man doch aus der links-feministischen Ecke. Männer sind böse Unterdrücker, die ihre hirnlosen Frauen dazu verdonnern, Sklavenarbeiten zu verrichten. Frauen werden geknechtet und ausgebeutet im Deutschland des 21. Jh. Keine Spur von eigenem Willen.

Herrgott, Selina.... plapper doch nicht alles nach.

P.S. aber den monatlichen Haushaltstag nur für Frauen und alleinstehende :D Männer in der DDR fandest du bestimmt ganz gut, nicht wahr? :)
Es ist nicht nur das Geschlechterverhältnis in der DDR-Gesellschaft kritisch zu sehen. Bekanntermaßen hatten auch die Obermacker der sogenannten "68er" beträchtliche Probleme in dieser Frage. Und dennoch waren es genau die von dieser Generation eingeleiteten Umbrüche, die etwa die rechtlichen Voraussetzungen für eine Gleichstellung schufen.

1976 erfolgte in der Bundesrepublik die entscheidende Reform im Rechtssystem. Indem das Leitbild der sogenannten "Hausfrauenehe" aus dem bürgerlichen Gesetzbuch getilgt wurde. Mit einigen Konsequenzen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Apr 2021, 05:37)

Du stellst hier Frauen als dumme, unterdrückte, wehrlose und gegen ihren Willen agierende hirnlose Wesen dar.
Schuld haben natürlich die Männer. Wie immer. Ist so.

Diese Argumente kennt man doch aus der links-feministischen Ecke. Männer sind böse Unterdrücker, die ihre hirnlosen Frauen dazu verdonnern, Sklavenarbeiten zu verrichten. Frauen werden geknechtet und ausgebeutet im Deutschland des 21. Jh. Keine Spur von eigenem Willen.

Herrgott, Selina.... plapper doch nicht alles nach.

P.S. aber den monatlichen Haushaltstag nur für Frauen und alleinstehende :D Männer in der DDR fandest du bestimmt ganz gut, nicht wahr? :)
Wie bitte? Ich schrieb praktisch das Gegenteil von dem, was du hier wieder mal interpretierst. Ich schreibe von starken selbstbewussten Frauen, die sich ständig fortbildeten, die ein Pensum bewältigten, das für manche heute gar nicht mehr denkbar ist. Daher sagte ich: Hut ab vor diesen Frauen. Und ja, in der DDR waren die Bedingungen für allein verdienende und allein erziehende Frauen wesentlich besser, als das in der alten und neuen BRD der Fall war und ist. Genügend Kitas, gestützte Urlaubsplätze, gute Weiterbildungs-Angebote, der Job wurde einem erhalten, auch wenn man mal ausfiel wegen Schwangerschaft oder längeren Krankheiten. Dennoch herrschte genau so eine Machogesellschaft wie im Westen. Chefposten wurden kaum an Frauen übergeben, Haushalt und Erziehung waren - neben der Erwerbsarbeit - zumeist Sache der Frauen. Frauen, die wegen der Kinder niemals hätten aufhören wollen zu arbeiten, weil sie an der Arbeit und den hier vielgeschmähten Kollektiven hingen. Sie gingen gerne arbeiten. Und sie machten die Care-Arbeit zu Hause extra noch, ohne zu klagen. Das war und ist zwar selbstverständlich für sie, aber dennoch ungerecht. Sachverhalte, die eigentlich relativ leicht zu verstehen sind.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2021, 07:51)

Wie bedauerlich, dass Sie vor sich selbst den Hut ziehen müssen, weil Ihr Mann es nicht tut.
Der Mann, der Sie mit dieser exorbitanten Mehrfachbelastung alleine ließ.
Aber so wie Ihnen geht es sicherlich auch einigen anderen Frauen Ihrer Generation, die sich vom längst überkommenen Rollenbild nicht befreien wollten oder konnten.
Nicht umsonst schrieb Schiller, “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang.“

Auch meine Männer zogen vor mir den Hut. So ein Quatsch. Was Liebe, Sex und Partnerschaft anbelangt, war die DDR ein ganzes Stück fortschrittlicher als die alte BRD. Nicht so viele Verklemmungen, mehr Lockerheit, mehr Freude. Dieser Bereich der Gesellschaft gehörte neben all den Verwerfungen und Bösartigkeiten in der DDR zu den positiveren Seiten dieses Systems.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Apr 2021, 08:01)

Es geht auch bei der ganzen Rassismus- und Identitätsdiskussion nicht beispielsweise wirklich um Dinge wie Hautpigmentierung.
Mich hätte sehr interessiert, wie sich dein Frau-sein so äußert.
:)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 08:52)

Wie bitte? Ich schrieb praktisch das Gegenteil von dem, was du hier wieder mal interpretierst. Ich schreibe von starken selbstbewussten Frauen, die sich ständig fortbildeten, die ein Pensum bewältigten, das für manche heute gar nicht mehr denkbar ist. Daher sagte ich: Hut ab vor diesen Frauen. Und ja, in der DDR waren die Bedingungen für allein verdienende und allein erziehende Frauen wesentlich besser, als das in der alten und neuen BRD der Fall war und ist. Genügend Kitas, gestützte Urlaubsplätze, gute Weiterbildungs-Angebote, der Job wurde einem erhalten, auch wenn man mal ausfiel wegen Schwangerschaft oder längeren Krankheiten. Dennoch herrschte genau so eine Machogesellschaft wie im Westen. Chefposten wurden kaum an Frauen übergeben, Haushalt und Erziehung waren - neben der Erwerbsarbeit - zumeist Sache der Frauen. Frauen, die wegen der Kinder niemals hätten aufhören wollen zu arbeiten, weil sie an der Arbeit und den hier vielgeschmähten Kollektiven hingen. Sie gingen gerne arbeiten. Und sie machten die Care-Arbeit zu Hause extra noch, ohne zu klagen. Das war und ist zwar selbstverständlich für sie, aber dennoch ungerecht. Sachverhalte, die eigentlich relativ leicht zu verstehen sind.
Es gibt außerhalb der Familien niemanden, der die Frauen zu ihrer Care-Arbeit zwingt.
Es ist kein gesellschaftliches Problem, sondern ein innerfamiliäres.
Es ist den Menschen scheißegal, ob die Nachbarin ihre alten Eltern versorgt oder ob ein Pflegeheim das tut.
Es gibt kein Gesetz, das die Frauen zwingt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:15)

Es gibt außerhalb der Familien niemanden, der die Frauen zu ihrer Care-Arbeit zwingt.
Es ist kein gesellschaftliches Problem, sondern ein innerfamiliäres.
Es ist den Menschen scheißegal, ob die Nachbarin ihre alten Eltern versorgt oder ob ein Pflegeheim das tut.
Es gibt kein Gesetz, das die Frauen zwingt.
Ja, das sind die so genannten ungeschriebenen Gesetze, die hier wirken. Und ja, das hält jeder anders privat. Kann er natürlich auch. Aber ich würde nie Leute verurteilen dafür, wenn sie hier immense gesellschaftspolitische Probleme sehen. Im Gegenteil.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von relativ »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:01)

Auch meine Männer zogen vor mir den Hut. So ein Quatsch. Was Liebe, Sex und Partnerschaft anbelangt, war die DDR ein ganzes Stück fortschrittlicher als die alte BRD. Nicht so viele Verklemmungen, mehr Lockerheit, mehr Freude. Dieser Bereich der Gesellschaft gehörte neben all den Verwerfungen und Bösartigkeiten in der DDR zu den positiveren Seiten dieses Systems.
Ich sach mal so, daß waren die kleinen Freiheiten die es in der DDR gab und so war diese, in nenne sie mal Nische der sexuellen Freiheit, auch wesentliche Populärer als z.B. in Westdeutschland.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von relativ »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:26)

Ja, das sind die so genannten ungeschriebenen Gesetze, die hier wirken. Und ja, das hält jeder anders privat. Kann er natürlich auch. Aber ich würde nie Leute verurteilen dafür, wenn sie hier immense gesellschaftspolitische Probleme sehen. Im Gegenteil.
Ungeschriebene Gesetze oder doch noch alte tief sitzendes Rollenverständnis , sowohl noch bei Männern, als auch noch bei Frauen. Es soll Frauen geben, die lieber die hausliche Arbeit machen als regelmäßig bei einer Arbeit auf der Matte zu stehen.
Diese Freiheiten sollten wir also nicht mit Geschlechterunterdrückung bzw. weniger Wertschätzung verwechseln. Wobei es diese natürlich auch noch gibt.
Viel mehr würde mich es interessieren, warum es wirklich heutzutage tatsächlich noch geschlechtliche Unterschiede bei der Bezahlung gleicher Arbeit gibt. Sowas mag man ja kaum glauben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:26)

Ja, das sind die so genannten ungeschriebenen Gesetze, die hier wirken. Und ja, das hält jeder anders privat. Kann er natürlich auch. Aber ich würde nie Leute verurteilen dafür, wenn sie hier immense gesellschaftspolitische Probleme sehen. Im Gegenteil.
Dann sollen diese Besorgten sich in die Belange der Familien einmischen und die armen Frauen befreien.

Ich ziehe den Hut vor pflegenden Menschen. Ich mag nur kein Gejammere über freiwillige Tätigkeiten, die kein Mensch verlangt hat.

Meine Oma habe ich nach kurzer Pflege zuhause in ein Pflegeheim gegeben. Wetten, dass ganz viele das total egoistisch finden? Aber damit konnte ich sehr gut leben. Man muß sich auch mal frei machen von dem Wohlwollen anderer.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:01)

Auch meine Männer zogen vor mir den Hut. So ein Quatsch. Was Liebe, Sex und Partnerschaft anbelangt, war die DDR ein ganzes Stück fortschrittlicher als die alte BRD. Nicht so viele Verklemmungen, mehr Lockerheit, mehr Freude. Dieser Bereich der Gesellschaft gehörte neben all den Verwerfungen und Bösartigkeiten in der DDR zu den positiveren Seiten dieses Systems.
Ich bin höchst erfreulich und sehr frei in der BRD aufgewachsen. Vor mir muss auch mein Mann nicht den Hut ziehen, denn wir teilen uns ohne jeglichen Konflikt die anfallenden Aufgaben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2021, 23:00)

Männer machen das bestimmt auch, aber wahrscheinlich nicht so viel wie Frauen.
Männer kommen mit Unordnung, ein bisschen Staub, ungebügelten Bettlaken und Ungerbutzen deutlich besser zurecht :cool:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Uffhausen hat geschrieben:(20 Apr 2021, 19:52)
Ich würde die frauenfördernde Politik und das feministische Aufbegehren getrennt voneinander betrachten - ersteres empfinde ich als eine Entwicklung aufgrund ganz bestimmter politischer Absichten (siehe unten); letzteres ist für mich eine zufällig gleichzeitig auftretende Erscheinung aufgrund der wachsenden Macht sozialer Medien. Natürlich sind im Lauf der Jahre gewisse Verknüpfungen entstanden, aber ich würde keinesfalls von gegenseitiger Abhängigkeit sprechen.
Um Himmels willen nein - das kann man nicht getrennt voneinander betrachten, weil "das feministische Aufbegehren" überhaupt die Prozesse in Gang gesetzt hat, die zur Gleichberechtigung von Mann und Frau geführt haben, die eine frauenfördernde Politik erst ermöglicht haben.
Das Problem ist nur, dass "feministisches Aufbegehren" eine Ideologie hervor gebracht hat, die sich nicht mehr mit gleichen Rechten von Mann und Frau zufrieden gibt, sondern eine Bevorzugung der Frau anstrebt und da hat die Frau halt Opfer zu sein und sei es, dass sie Opfer ihrer eigenen selbstbestimmten Entschiedungen ist, weil die ja grundsätzlich immer falsch sind, sofern der Familie der Vorrang vor der Karriere gegeben wird.
Viele jungen Frauen geraten da in ein Dilemma.
Uffhausen hat geschrieben:(20 Apr 2021, 19:52)Meine Beobachtungen sind folgende: Angefangen hat es mit diesen PISA-Studien, wo sich deutsche Kinder/Schüler in manchen Fächern/Bereichen "dümmer" als bspw. skandinavische Kinder/Schüler entpuppten. Meiner Meinung nach hätte hierfür die Bildungspolitik reformiert werden müssen, das hätte aber zur Folge gehabt, dass sich die Politik diesbezüglich Fehler und Versäumnisse eingestehen hätte müssen. Stattdessen hat die Politik nach Schuld und Verantwortlichen gesucht - und gefunden = Eltern. Die interssieren sich zu wenig um den Wissensstand ihrer Kinder, können ihnen nicht bei den Hausaufgaben helfen usw. - kein Wunder also, dass Deutschland bzgl. der Bildung seiner Kinder vor der Welt so blamabel dasteht. [...]
Dem kann ich nicht widersprechen und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Statt unsere Kinder als unsere Zukunft zu betrachten, sehen wir sie als notwendiges Übel ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Apr 2021, 22:33)

Du kannst wahnsinnig gern 40 Jahre jeden Monat Menstruationsschmerzen oder -krämpfe , Zickigkeit wg. PMS und unerträgliche Hitzewallungen während der Wechseljahre haben, dazu Wahnsinnsschmerzen bei der Geburt, etc etc.
Gönne ich dir von Herzen. :)

Erzähl doch mal, wie eine Frau so fühlt. Danach erzähle ich dir, was in dir als Mann so vorgeht. :cool:
Tja, wenn Blinde von der Farbe reden ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(20 Apr 2021, 22:48)

In meinem Kommentar gehts nicht um Berufe, sondern um unbezahlte Arbeit in der Familie, so genannte Kümmer-Arbeit wie Haushalt, Erziehung und Pflege der Angehörigen. All das wird zum größten Teil ausschließlich von Frauen erledigt. Manche machen das alles auch noch neben der Erwerbsarbeit. Viele Frauen tun das ohne ein Wort der Klage, obwohl sie sich dabei über die Jahre kaputtarbeiten.
Ja und?
Zwingt die Frauen irgend jemand dazu oder entscheiden sich Frauen selbstbestimmt für diese Arbeiten?
Du tust ja gerade so, als ob jemand mit der Peitsche hinter Frauen stehen und sie unter Androhung von Peitschenhieben zwingen würde, diese Arbeiten zu erledigen.
Ist in deinem Hirn auch Raum für die Idee, Frauen könnten das FREIWILLIG tun?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 00:12)

So ein Käse. Ein Putz-Gen :D :D :D Die Arbeiten, die du erledigst, machst du gerne und freiwillig. Du hast sie dir selbst ausgesucht. Die unbezahlte Care-Arbeit (Hausarbeit, Pflege, Erziehung) ist nicht freiwillig (auch wenn immer so getan wird, als sei das ein freudvolles Hobby :D), muss aber gemacht werden. Außerdem ist sie in der von mir erwähnten Kombination einfach mal anstrengender und kräftezehrender als das bisschen Schrauben und Harken. Dein entspannter Haushalt (Wohlstand, Kinder alle flügge, ab und zu mal ein Enkel zu Besuch) ist auch nicht gemeint mit meinem Kommentar.
Aha - der Mann übernimmt also die Arbeiten im Umfeld des Hauses (die Skeptiker aufgezählt hat) freiwillig, die Frau wird gezwungen, den Abschasch zu erledigen und Wäsche zu waschen. Ja wie absurd und dämlich ist das denn?
Die Arbeiten, die Skeptiker aufgezählt hat, die er als Mann übernimmt, als weniger kräftezehrend zu bezeichnen als Haus- und Pflegearbeiten zeugt davon, dass du absolut keine Ahnung hast, worum es geht, welches Maß an körperlich schwerer Arbeit damit verbunden ist, wie anstrengend die sind.
Ist allerdings bei dir nichts Neues, dass du Arbeiten, die von Männern erledigt werden, notorisch abwerten musst bzw abwertest.
Einfach nur noch widerlich! :mad:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2021, 07:51)

Wie bedauerlich, dass Sie vor sich selbst den Hut ziehen müssen, weil Ihr Mann es nicht tut.
Der Mann, der Sie mit dieser exorbitanten Mehrfachbelastung alleine ließ.
Aber so wie Ihnen geht es sicherlich auch einigen anderen Frauen Ihrer Generation, die sich vom längst überkommenen Rollenbild nicht befreien wollten oder konnten.
Nicht umsonst schrieb Schiller, “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet. Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang.“

Ich kenne das so: “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was bessres findet" Hatse wohl nicht gemacht ...
Nun, mein Mann und ich haben in 43 Ehejahren die, für uns passende Arbeitsteilung gefunden und die sah halt temporär so aus, dass ich mich zu Hause (weil zu der Zeit arbeitslos) um meine schwerkranke Mutter gekümmert habe, während er die Brötchen für die Familie verdient hat.
Nach dem Tod meiner Mutter hat er mich dann unterstützt, als ich ein Zweitstudium aufgenommen habe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Laertes »

relativ hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:33)
Viel mehr würde mich es interessieren, warum es wirklich heutzutage tatsächlich noch geschlechtliche Unterschiede bei der Bezahlung gleicher Arbeit gibt. Sowas mag man ja kaum glauben.
"Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Accenture aus dem Jahr 2013 fragten über 70% der Männer regelmäßig nach Beförderungen und Gehaltserhöhungen, jedoch nur 26% der Frauen. Auch in Gehaltsverhandlungen sind Frauen etwas zurückhaltender als Männer. Der Androzentrismus wird hier extrem deutlich, weil das System ein eher für Männer typisches Verhandlungsverhalten belohnt, das weibliche aber nicht (Meike Stoverook, Female Choice, 2021, S.67)"
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von relativ »

Laertes hat geschrieben:(21 Apr 2021, 11:06)

"Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Accenture aus dem Jahr 2013 fragten über 70% der Männer regelmäßig nach Beförderungen und Gehaltserhöhungen, jedoch nur 26% der Frauen. Auch in Gehaltsverhandlungen sind Frauen etwas zurückhaltender als Männer. Der Androzentrismus wird hier extrem deutlich, weil das System ein eher für Männer typisches Verhandlungsverhalten belohnt, das weibliche aber nicht (Meike Stoverook, Female Choice, 2021, S.67)"
Ja das würde auch Sinn machen. So ähnlich begründet man ja auch, daß es mehr männliche Erfinder gibt/gab als Weibliche. Da scheint die Natur noch ganz Fett mitzuspielen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Apr 2021, 10:06)

Männer kommen mit Unordnung, ein bisschen Staub, ungebügelten Bettlaken und Ungerbutzen deutlich besser zurecht :cool:
Zusatz, in der Regel länger als Frauen, so meine Erfahrung.
Beispiel: Wenn ich meiner Frau sage:" Mach ich..."; meint sie häufiger das passiere sofort.
Ne, ne den Zeitpunkt suche ich mir, wenn möglich, dann doch lieber selber aus. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 08:52)

Wie bitte? Ich schrieb praktisch das Gegenteil von dem, was du hier wieder mal interpretierst. Ich schreibe von starken selbstbewussten Frauen, die sich ständig fortbildeten, die ein Pensum bewältigten, das für manche heute gar nicht mehr denkbar ist. Daher sagte ich: Hut ab vor diesen Frauen. Und ja, in der DDR waren die Bedingungen für allein verdienende und allein erziehende Frauen wesentlich besser, als das in der alten und neuen BRD der Fall war und ist. Genügend Kitas, gestützte Urlaubsplätze, gute Weiterbildungs-Angebote, der Job wurde einem erhalten, auch wenn man mal ausfiel wegen Schwangerschaft oder längeren Krankheiten. Dennoch herrschte genau so eine Machogesellschaft wie im Westen. Chefposten wurden kaum an Frauen übergeben, Haushalt und Erziehung waren - neben der Erwerbsarbeit - zumeist Sache der Frauen. Frauen, die wegen der Kinder niemals hätten aufhören wollen zu arbeiten, weil sie an der Arbeit und den hier vielgeschmähten Kollektiven hingen. Sie gingen gerne arbeiten. Und sie machten die Care-Arbeit zu Hause extra noch, ohne zu klagen. Das war und ist zwar selbstverständlich für sie, aber dennoch ungerecht. Sachverhalte, die eigentlich relativ leicht zu verstehen sind.
Doch du jammerst, du jammerst über das schwere Los der Frauen, über die angeblichen Mehrfachbelastungen, die ihnen "aufgezwungen" werden, weil das Arbeiten sind, die Männer angeblich nicht tun wollen. Du betonst immer und immer wieder, dass Frauen sich diesem "indirekten Zwang" klaglos beugen, ihn widerspruchlslos hinnehmen, sich in ihr Schicksal fügen.
Falls es dir nicht auffällt, aber das IST Jammern. Mit starker, selbstbewusster, emmanzipierter Frau sein, hat das nichts, gar nicht zu tun.
Dein Problem und das Vieler deines Schlages ist, dass ihr nicht kapieren wollt - ganz im Gegeneil, dass ihr vehement leugnet - dass es biologisch bedingte, angeborene geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede bei Männern und Frauen gibt. Die gleichen geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Verhaltensmustern sind übrigens auch bei Affen gibt.
Dein Problem ist weiter, dass Du und andere deines Schlages Männer als Antagonisten, als Konkurrenz wahrnehmt, statt als "gegenseitige Ergänzung" und dann wundert ihr euch, wenn es mit einer Partnerschaft, Beziehung nicht klappen will.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 10:44)

Ich kenne das so: “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was bessres findet" Hatse wohl nicht gemacht ...
Nun, mein Mann und ich haben in 43 Ehejahren die, für uns passende Arbeitsteilung gefunden und die sah halt temporär so aus, dass ich mich zu Hause (weil zu der Zeit arbeitslos) um meine schwerkranke Mutter gekümmert habe, während er die Brötchen für die Familie verdient hat.
Nach dem Tod meiner Mutter hat er mich dann unterstützt, als ich ein Zweitstudium aufgenommen habe.
Das entspricht meinem Verständnis von Partnerschaft. Momentan kümmere ich mich um meine alte Mutter und er sich ums Geschäft.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Apr 2021, 12:23)

Das entspricht meinem Verständnis von Partnerschaft. Momentan kümmere ich mich um meine alte Mutter und er sich ums Geschäft.
Und wir gehen uns momentan gegenseitig auf den Keks, weil mein Mann sich noch nicht wirklich in seinem Rentnerdasein zurecht findet. :D
Ich habe da, wenn auch unfreiwillig, etwas mehr Übung. :D
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 11:53)

Doch du jammerst, du jammerst über das schwere Los der Frauen, über die angeblichen Mehrfachbelastungen, die ihnen "aufgezwungen" werden, weil das Arbeiten sind, die Männer angeblich nicht tun wollen. Du betonst immer und immer wieder, dass Frauen sich diesem "indirekten Zwang" klaglos beugen, ihn widerspruchlslos hinnehmen, sich in ihr Schicksal fügen.
Falls es dir nicht auffällt, aber das IST Jammern. Mit starker, selbstbewusster, emmanzipierter Frau sein, hat das nichts, gar nicht zu tun.
Dein Problem und das Vieler deines Schlages ist, dass ihr nicht kapieren wollt - ganz im Gegeneil, dass ihr vehement leugnet - dass es biologisch bedingte, angeborene geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede bei Männern und Frauen gibt. Die gleichen geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Verhaltensmustern sind übrigens auch bei Affen gibt.
Dein Problem ist weiter, dass Du und andere deines Schlages Männer als Antagonisten, als Konkurrenz wahrnehmt, statt als "gegenseitige Ergänzung" und dann wundert ihr euch, wenn es mit einer Partnerschaft, Beziehung nicht klappen will.
All das hat nichts mit dem zu tun, was ich schrieb. Nichts. Was ich nur sehe bei dir, sind Vermutungen, Unterstellungen, Annahmen. Und in meiner Partnerschaft ist alles bestens. Ich führe ein erfülltes glückliches Leben. Und die Leute um mich herum tun das auch. Einziger Unterschied: Keiner von ihnen teilt dein Menschenbild. Vielleicht läuft es deshalb auch so gut bei uns :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 00:12)
So ein Käse. Ein Putz-Gen :D :D :D Die Arbeiten, die du erledigst, machst du gerne und freiwillig. Du hast sie dir selbst ausgesucht. Die unbezahlte Care-Arbeit (Hausarbeit, Pflege, Erziehung) ist nicht freiwillig (auch wenn immer so getan wird, als sei das ein freudvolles Hobby :D), muss aber gemacht werden. Außerdem ist sie in der von mir erwähnten Kombination einfach mal anstrengender und kräftezehrender als das bisschen Schrauben und Harken. Dein entspannter Haushalt (Wohlstand, Kinder alle flügge, ab und zu mal ein Enkel zu Besuch) ist auch nicht gemeint mit meinem Kommentar.
Ach so, ja, alles klar. Männer arbeiten nur zum Spaß, Frauen werden zur Arbeit gezwungen. :|

Wenn dem so ist, dann scheinen viele Frauen was falsch zu machen, oder? In unserem Rechtssystem ist das jedenfalls nicht verankert, und auch gesellschaftlich wird das in der Form so nicht mehr erwartet (wogegen man sich auch wehren kann). Aber vielleicht bist du da ja auch einfach ein wenig hinterher ... :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 10:18)

Um Himmels willen nein - das kann man nicht getrennt voneinander betrachten, weil "das feministische Aufbegehren" überhaupt die Prozesse in Gang gesetzt hat, die zur Gleichberechtigung von Mann und Frau geführt haben, die eine frauenfördernde Politik erst ermöglicht haben.
Es ist doch egal, was zuerst da war - entscheidend ist, was dabei rauskommt: Z. B. die "Frauenquote" = 100%ig blödsinnige frauenfördernde Gerechtigkeitspolitik und deshalb 100%ig nicht im männerfeindlichen, feministischen Sinne. ;)
Statt unsere Kinder als unsere Zukunft zu betrachten, sehen wir sie als notwendiges Übel ...
"Notwendiges Übel" ist vielleicht zu hart ausgedrückt - aber ja, Kinder werden politisch wie gesellschaftlich mehr und mehr auf die Umstände reduziert, die sie ganz selbstverständlich verursachen. Demnach könnte man wohl behaupten, die deutsche Familienpolitik ist auf die Gegenwart konzentriert, anstatt zukunftsorientiert... weil die Eltern/Erwachsenen, als potentielle Wähler wohlbemerkt, im politischen Interessen-Fokus stehen und Kinder eben nicht, solange sie unmündig sind. :|
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:28)

Ach so, ja, alles klar. Männer arbeiten nur zum Spaß, Frauen werden zur Arbeit gezwungen. :|

Wenn dem so ist, dann scheinen viele Frauen was falsch zu machen, oder? In unserem Rechtssystem ist das jedenfalls nicht verankert, und auch gesellschaftlich wird das in der Form so nicht mehr erwartet (wogegen man sich auch wehren kann). Aber vielleicht bist du da ja auch einfach ein wenig hinterher ... :rolleyes:
Wo steht bei mir was von "gezwungen"? Sie tun es einfach, weil es gemacht werden muss. Und manche (ganz wenige) lassen sich von irgendwelchen Leuten sogar einreden, diese Rollenverteilung sei biologisch vorbestimmt. Der Lacher schlechthin :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:37)
Sie tun es einfach, weil es gemacht werden muss.
Wenn etwas gemacht wird, weil es gemacht werden muss (meint das Care-Arbeit?) - was ist daran jetzt so frauenfeindlich, wenn es doch genauso auch für Männer gilt? Ich hab keine Frau zuhause, die was macht, "weil es gemacht werden muss" = das mach' ich alles selber, eben "weil es gemacht werden muss". Geschlechterunabhängige Gleichberechtigung in Reinkultur, würde ich sagen.

Wenn jetzt eine Frau ankäme und der Meinung wäre, bei mir wäre es schmutzig, weil sie findet, bei ihr wäre es sauberer = ist das jetzt das Ergebnis von frauenfeindlicher Unterdrückung durch eine männliche Machogesellschaft, oder ist das eine ganz unverfängliche und persönliche Meinungsäußerung eines Menschen zum Thema Sauberkeit, der nur zufälligerweise weiblichen Geschlechts ist?

Und was wäre, hätte derlei ein Mann zu mir gesagt? :?:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:06)

All das hat nichts mit dem zu tun, was ich schrieb. Nichts. Was ich nur sehe bei dir, sind Vermutungen, Unterstellungen, Annahmen. Und in meiner Partnerschaft ist alles bestens. Ich führe ein erfülltes glückliches Leben. Und die Leute um mich herum tun das auch. Einziger Unterschied: Keiner von ihnen teilt dein Menschenbild. Vielleicht läuft es deshalb auch so gut bei uns :D
DU kennst doch mein Menschenbild gar nicht bzw kannst mein Menschenbild gar nicht nachvollziehen, dafür reicht doch deine eingeschränkte, kleinkarierte Sichtweise gar nicht aus.
Um mein Menschenbild verstehen und nachvollziehen zu können, müsstest du deinen Horizont aber gewaltig erweitern und deine Position am Schlüsselloch verlassen.
Und mich wundert auch nicht, dass du dich mit Leuten umgibst, die ein ähnlich kleinkariertes Menschenbild haben, wie du.

Da du mehrfach von "deinen Männern" schreibst und dich so gut mit dem Leben alleinstehender, alleinerziehender Frauen auskennst, können dein Leben und deine Partnerschaft(en) sooo glücklich und erfüllt nicht gewesen sein. Es hat zumindest einige Zäsuren gegeben, die diese Behauptung Lügen strafen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 12:27)

Und wir gehen uns momentan gegenseitig auf den Keks, weil mein Mann sich noch nicht wirklich in seinem Rentnerdasein zurecht findet. :D
Ich habe da, wenn auch unfreiwillig, etwas mehr Übung. :D
Vielleicht kann ich mir bei dir ein paar Tipps holen, wenn es bei uns soweit ist. ;) Allzu lange dauert es nicht mehr.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Apr 2021, 09:33)
Ich ziehe den Hut vor pflegenden Menschen. Ich mag nur kein Gejammere über freiwillige Tätigkeiten, die kein Mensch verlangt hat.
Meine Oma habe ich nach kurzer Pflege zuhause in ein Pflegeheim gegeben. Wetten, dass ganz viele das total egoistisch finden? Aber damit konnte ich sehr gut leben. Man muß sich auch mal frei machen von dem Wohlwollen anderer.
Mal abgeshen davon, dass es natürlich NUR Frauen sind, die irgendwelche Angehörigen pflegen! MÄNNER machen sowas natürlich NICHT! Genausowenig wie Hausarbeit u. Kinder versorgen wenn sie alleinerziehend sind, denn auch SOWAS gibst heutzutage - man solls kaum glauben...! :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:37)

Wo steht bei mir was von "gezwungen"? Sie tun es einfach, weil es gemacht werden muss.
Tja und genau das machen Männer auch, sie tun Arbeiten, die getan werden müssen und sie tun die Arbeiten, die sie besser können. Nennt sich Arbeitsteilung!
Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:37)Und manche (ganz wenige) lassen sich von irgendwelchen Leuten sogar einreden, diese Rollenverteilung sei biologisch vorbestimmt. Der Lacher schlechthin :D
Falsch!
Wenige - solche wie DU - lassen sich einreden, dass Menschen bestimmte Rollen spielen, sich von der Gesellschaft bestimmte Rollen zuweisen bzw in bestimmte Rollen drängen lassen und das liegt daran, dass diese wenigen - so wie DU - ein Problem damit haben, zu akzeptieren, dass es evolutionär erworbene unterschiedliche geschlechtsspezifische Verhaltensweisen bzw Verhaltensmuster gibt, die sich als Überlebensvorteil erwiesen haben und als solcher von Generation zu Generation weiter gegeben werden - eben angeboren sind und NICHT anerzogen.
Wären sie anerzogen, würden sich nicht genau die gleichen geschlechtsspezifischen Unterschiede in Verhaltensweisen bzw Verhaltensmustern auch bei Affen finden, aber genau das tut man - immer und immer wieder und genauso kann man diese Unterschiede bereits bei Neugeborenen bzw sehr jungen (wenige Monate alten) Kleinkindern nachweisen.

Und wenn das permanente Negieren und Leugnen von Erkenntnissen aus Evolutionsbiologie und Evolutionspschologie nicht so traurig wäre, wäre DAS der Lacher schlechthin.
Die Realtität lässt sich nunmal an kein Wunschdenken, an keine Ideologie anpassen - auch wenn's noch so sehr schmerzt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 10:44)

Ich kenne das so: “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was bessres findet"
Und ich kenne das so: “Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob Geld sich für die Scheidung findet." ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Apr 2021, 14:30)

Mal abgeshen davon, dass es natürlich NUR Frauen sind, die irgendwelche Angehörigen pflegen! MÄNNER machen sowas natürlich NICHT! Genausowenig wie Hausarbeit u. Kinder versorgen wenn sie alleinerziehend sind, denn auch SOWAS gibst heutzutage - man solls kaum glauben...! :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 11:53)
Doch du jammerst, du jammerst über das schwere Los der Frauen, über die angeblichen Mehrfachbelastungen, die ihnen "aufgezwungen" werden, weil das Arbeiten sind, die Männer angeblich nicht tun wollen.
Komisch nur, dass in meiner letzten Beziehung ICH als Mann derjenige war, der Samstag- o. Sonntag Vormittag die Bude geputzt- sowie die WaMa/SpüMa gefüttert u. ausgeräumt hat... ganz ohne Zwang... na ja bis auf Den halt, dass es ja gemacht werden musste ...
Das Einzige was meine arme geknechtete, benachteiligte u. mehrfachbelastete Partnerin im Haushalt gemacht hat war gelegentlich mal was kochen weil auch DAS meist ICH gemacht hab OBWOHL ich zw. 10 u. 20 Std pro Woche mehr gearbeitet hab als sie... :eek:
Dafür hat sie dann eben die Freizeitaktivitäten organisiert...
... und dann wundert ihr euch, wenn es mit einer Partnerschaft, Beziehung nicht klappen will.
Woran natürlich auch grundsätzlich der Mann schuld ist... :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:28)

Ach so, ja, alles klar. Männer arbeiten nur zum Spaß, Frauen werden zur Arbeit gezwungen. :|

Wenn dem so ist, dann scheinen viele Frauen was falsch zu machen, oder? In unserem Rechtssystem ist das jedenfalls nicht verankert, und auch gesellschaftlich wird das in der Form so nicht mehr erwartet (wogegen man sich auch wehren kann). Aber vielleicht bist du da ja auch einfach ein wenig hinterher ... :rolleyes:
Ach DAS halbe Jahrhundert...! ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Apr 2021, 14:46)

Deshalb habe ich von pflegenden Menschen gesprochen.
Eine der wenigen Gelegenheiten bei Denen genderneutraler Sprachgebrauch sinvoll ist. :D :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 13:37)
Wo steht bei mir was von "gezwungen"? Sie tun es einfach, weil es gemacht werden muss. Und manche (ganz wenige) lassen sich von irgendwelchen Leuten sogar einreden, diese Rollenverteilung sei biologisch vorbestimmt. Der Lacher schlechthin :D
Also Frauen machen die Arbeit, einfach "weil sie gemacht werden muss". Aber du beklagst dich doch über fehlende CHANCENgerechtigkeit. Wo genau findet diese Chancenungerechtigkeit denn nun statt. Hattest du schon Beispiele genannt?

Wenn Frauen also "einfach die Arbeit machen", warum "lassen sie es dann nicht einfach sein?" Besteht vielleicht die theoretische Möglichkeit, dass (auch) Frauen für ihr eigenes Handeln (selber) verantwortlich sind?

Du hast ja explizit abgelehnt, dass ein biologischer Einfluss diese Verhaltensweise steuert. Dennoch sagst du "Frauen machen da mehr". Wieso? Was bringt sie dazu?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Apr 2021, 14:33)

Tja und genau das machen Männer auch, sie tun Arbeiten, die getan werden müssen und sie tun die Arbeiten, die sie besser können. Nennt sich Arbeitsteilung!


Falsch!
Wenige - solche wie DU - lassen sich einreden, dass Menschen bestimmte Rollen spielen, sich von der Gesellschaft bestimmte Rollen zuweisen bzw in bestimmte Rollen drängen lassen und das liegt daran, dass diese wenigen - so wie DU - ein Problem damit haben, zu akzeptieren, dass es evolutionär erworbene unterschiedliche geschlechtsspezifische Verhaltensweisen bzw Verhaltensmuster gibt, die sich als Überlebensvorteil erwiesen haben und als solcher von Generation zu Generation weiter gegeben werden - eben angeboren sind und NICHT anerzogen.
Wären sie anerzogen, würden sich nicht genau die gleichen geschlechtsspezifischen Unterschiede in Verhaltensweisen bzw Verhaltensmustern auch bei Affen finden, aber genau das tut man - immer und immer wieder und genauso kann man diese Unterschiede bereits bei Neugeborenen bzw sehr jungen (wenige Monate alten) Kleinkindern nachweisen.

Und wenn das permanente Negieren und Leugnen von Erkenntnissen aus Evolutionsbiologie und Evolutionspschologie nicht so traurig wäre, wäre DAS der Lacher schlechthin.
Die Realtität lässt sich nunmal an kein Wunschdenken, an keine Ideologie anpassen - auch wenn's noch so sehr schmerzt.
Wir leben aber schon lange nicht mehr am Anfang der Menschheitsgeschichte. Inzwischen haben sich die Bedingungen der Arbeit, des Wohnens, der Kindererziehung, ja, des gesamten Lebens, so gravierend gewandelt, dass du mit deinen evolutionsbiologischen Erkenntnissen alleine nicht weit kommst. Da müssteste schon die von dir verhasste Soziologie mit hinzunehmen. Die Menschen hocken nicht mehr in Höhlen.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2021, 14:59)

Also Frauen machen die Arbeit, einfach "weil sie gemacht werden muss". Aber du beklagst dich doch über fehlende CHANCENgerechtigkeit. Wo genau findet diese Chancenungerechtigkeit denn nun statt. Hattest du schon Beispiele genannt?

Wenn Frauen also "einfach die Arbeit machen", warum "lassen sie es dann nicht einfach sein?" Besteht vielleicht die theoretische Möglichkeit, dass (auch) Frauen für ihr eigenes Handeln (selber) verantwortlich sind?

Du hast ja explizit abgelehnt, dass ein biologischer Einfluss diese Verhaltensweise steuert. Dennoch sagst du "Frauen machen da mehr". Wieso? Was bringt sie dazu?
Ja, gute Idee: Die Frauen, die alles tun, einer Erwerbsarbeit nachgehen, die alten Eltern pflegen, den Haushalt schmeißen und die Kinder erziehen, sollten einfach mal alles stehen und liegen lassen. Sich verweigern. Die dummen Gesichter im Umfeld der Frauen möchte ich mal sehen. Ich kenne übrigens einen solchen konkreten Fall der Verweigerung. Sehr interessant.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 15:09)
Ja, gute Idee: Die Frauen, die alles tun, einer Erwerbsarbeit nachgehen, die alten Eltern pflegen, den Haushalt schmeißen und die Kinder erziehen, sollten einfach mal alles stehen und liegen lassen. Sich verweigern. Die dummen Gesichter im Umfeld der Frauen möchte ich mal sehen. Ich kenne übrigens einen solchen konkreten Fall der Verweigerung. Sehr interessant.
Du bist auf meine Frage nicht eingegangen. Die war:
Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2021, 14:59)
... Dennoch sagst du "Frauen machen da mehr". Wieso? Was bringt sie dazu?
"Sollten" gilt da nicht. Warum tun sie mehr? Warum ändert sich das nicht? Das ist keine "Anklage", das ist eine Frage! Warum tun Frauen im Haushalt mehr, wenn es ihnen angeblich NICHT angeboren ist, aber sie grundsätzlich Herr über ihr eigenes Verhalten sind?

Ich behaupte, dass es kein Zufall ist, dass Frauen öfter zu Besen und Staubsauger greifen. Sie haben eine andere Vorstellung von Ästhetik und Wohlbefinden im Haus - und zwar angeboren. Nicht gleichermaßen und Ausnahmen bestätigen die Regel, aber durchschnittlich geht Frauen der Dreck eher auf die Nerven und sie sind eher geneigt ihn dann auch selber zu entfernen.

Dem könnte man natürlich entgegenwirken, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass es zur Natur der Frauen gehört, sich diesen Belastungen auszusetzen (dann wäre das als echter Unterschied relevant für Überlegungen zur Herstellungen gleicher Selbstverwirklichung). Keinesfalls aber wäre es sinnvoll Frauen diesbezüglich zu entlasten, wenn sie das aus freiem Willen ohne Zwang von außen machen. Wozu auch? Mir schenkt ja auch niemand was, wenn ich mir Arbeit suche.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 15:09)

Ja, gute Idee: Die Frauen, die alles tun, einer Erwerbsarbeit nachgehen, die alten Eltern pflegen, den Haushalt schmeißen und die Kinder erziehen, sollten einfach mal alles stehen und liegen lassen. Sich verweigern. Die dummen Gesichter im Umfeld der Frauen möchte ich mal sehen. Ich kenne übrigens einen solchen konkreten Fall der Verweigerung. Sehr interessant.
Das Leben wird weitergehen und die Erde wird sich weiterdrehen.

Interessante Männer hast du in deinem Umfeld. Offenbar lauter Tunichtgute.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Apr 2021, 15:30)

Das Leben wird weitergehen und die Erde wird sich weiterdrehen.

Interessante Männer hast du in deinem Umfeld. Offenbar lauter Tunichtgute.
Ach, im Grunde wäre das ein durchaus reizendes Experiment - aber, wenn hinterher alle Männer ganz und gar unabhängig von jedwedem weiblichen Zutun werden sollten, wird das Geplärre hundertpro so weitergehen:

Wäääh, nicht mal mehr vögeln wollen die Kerle mit uns! Nur, weil wir Frauen sind! Die machen's sich jetzt nur noch selber! Ausgrenzung! Benachteiligung! Ungerechtigkeit! Sexismus! Machogesellschaft! Wäääh!

:D :D :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dann kommt auch noch die Vögelquote, furchtbare Vorstellung :dead:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Apr 2021, 16:28)
Dann kommt auch noch die Vögelquote, furchtbare Vorstellung :dead:
Aber Frauenquote wäre dann wohl wieder homophob, was? Wie man's macht :x
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Apr 2021, 16:28)

Dann kommt auch noch die Vögelquote, furchtbare Vorstellung :dead:
Glaub ich kaum, einen etwaigen Sexstreik würde Frau vermutlich länger durchhalten als Mann. Besonders wenn sich's um solche kindischen Typen handelt, wie Uffhausen sie beschreibt. :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2021, 15:02)

Wir leben aber schon lange nicht mehr am Anfang der Menschheitsgeschichte. Inzwischen haben sich die Bedingungen der Arbeit, des Wohnens, der Kindererziehung, ja, des gesamten Lebens, so gravierend gewandelt, dass du mit deinen evolutionsbiologischen Erkenntnissen alleine nicht weit kommst. Da müssteste schon die von dir verhasste Soziologie mit hinzunehmen. Die Menschen hocken nicht mehr in Höhlen.

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Au weia, Selina, ausgerechnet Max Weber, und das von dir?
Aber nicht nur dass dieser deutsche Imperialismus den Weg in den Ersten Weltkrieg ebnete. Weber war Nationalist, war einige Jahre Mitglied im radikalen Alldeutschen Verband, kämpfte für die Reinheit des Deutschtums und forderte deutsche Werte für die Wissenschaft, was besonders paradox ist, da er ja andererseits für die Werturteilsfreiheit in den Wissenschaften plädierte. Dirk Kaesler hat diese dunkle Seite Max Webers in seiner umfänglichen Biografie besonders hervorgehoben. Kaesler schreibt:

„Die Parolen von der Gefährdung des ‚Deutschtums‘ durch die unkontrollierten Einwanderungswellen der Wanderarbeiter vornehmlich aus Russisch-Polen und Galizien, in ihrer heute nur schwer erträglichen Kombination von xenophoben und antisemitischen Tönen mit Großmacht-Phantasien, erinnern fatal an spätere und gegenwärtige Agitationen gegen die ‚Überfremdung‘ Deutschlands.“
https://www.deutschlandfunk.de/max-webe ... _id=285386
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(21 Apr 2021, 16:47)

Glaub ich kaum, einen etwaigen Sexstreik würde Frau vermutlich länger durchhalten als Mann.
Wieso Sexstreik? Mann muss doch bei der Vögelquote die zugewiesene Frau vögeln :dead:
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