tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)
Eltern haben schon immer ihren Kindern nur das bieten können, was ihren Möglichkeiten entsprach. Meine Eltern hatten auch nicht die Kindheit, die sie mir haben bieten können und so geht es heute auch meinen Kindern. Das ist nicht neu, das war schon immer so, solange es Fortschritt gab und wir hatten das Glück, in einer Zeit und einer Region des Fortschritts und des wirtschaftlichen Wachstums geboren worden zu sein.
Dass Eltern ihren Kindern ein besseres Leben ermöglichen wollen, als sie es selbst hatten, steht wohl außer Frage. Das bedeutet allerdings auch -
"über weite Strecken" - Verzicht für die Eltern, sie verzichten zugunsten ihrer Kinder.
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)Eine Wohlstandsverwahrlosung der Generation FFF sehe ich nicht und das dürfte wohl der Grund sein, dass es meine Kinder auch nicht tun. Ich kenne nur die Armutsverwahrlosung und bin froh, diese meinen Kindern erspart zu haben.
Ich sehe diese Wohlstandsverwahrlosung sehr wohl. Gerade der FFF-Generation fehlt es an nichts - zumindest was materielle Güter betrifft. Unter Wohlstandverwahrlosung versteht man u.a. die Erfüllung aller materiellen Wünsche, bei gleichzeitigem emotionalem Desinteresse, dass Eltern bei und mit der Erziehung überfordert sind.
"Ungefähr seit den 1980er-Jahren breitet sich, parallel zum zunehmenden Wohlstand, eine neue Form der Verwahrlosung aus: die Wohlstandsverwahrlosung. Sie betrifft vor allem die gehobene Mittelschicht und zeigt sich in verschiedenen Symptomen. Den Druck der Werbung oder der Peer Group, bestimmte Luxuswaren oder Markenprodukte zu besitzen, geben die Kinder an ihre Eltern weiter. Diese halten den Druck ebenfalls nicht lange aus – und zahlen. Anders als ihre Eltern und Großeltern haben sie ja meist das Geld dafür und wollen nicht arm erscheinen. Dass Liebe sich nicht erkaufen lässt, dürfte den meisten Eltern dabei durchaus bewusst sein. Die Kinder erleben zu wenige Frustrationen, wenn es um die Befriedigung ihrer Wünsche geht, und ertragen daher auch später Versagungen kaum. Weil sie glauben, sich alles erlauben zu können, entwickeln sie ihr Gewissen unzureichend, erkennen Regeln nicht an und haben ungesunde Schuldgefühle (entweder zu wenige oder zu viele). Auch die Beziehungsfähigkeit ist gestört, weil sie in der Familie von den Eltern nicht erlernt wird. ...
Quelle
Ebenfalls interessant, was das Thema Wohlstandsverwahrlosung betrifft.
Und genau das, was in beiden Quellen beschrieben wird, beoachte ich leider allzuoft - gerade bei der Generation FFF
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44) Darauf bin ich stolz und nicht darauf, dass "wir - die Generation der Boomer - den Wohlstand überhaupt erst geschaffen haben", denn du und ich waren nur kleine Rädchen im Wirtschaftssystem. Ich versuche mich möglichst nicht mit fremden Federn zu schmücken.
Doch "wir" - die Generation der in den Fünfzigern und Sechzigern geborenen, haben Verzicht gelernt, haben den Wohlstand geschaffen, auch wenn wir nur
"Rädchen im Wirtschaftssystem" waren. Auch in einem Getriebe greifen Rädchen/Räder ineinander und sorgen so für dessen Funktionieren. Hat nichts mit
fremden Federn zu tun, im Gegenteil!
Ein ähnlicher Spruch über die junge Generation, wie du ihn hier verwendest, wird übrigens Sokrates zugeschrieben. Du bist also in guter Gesellschaft, aber zur falschen Zeit. Der Staub der Vergangenheit, den du berufsbedingt ausgebuddelt und eingeatmet hast, scheint bei dir in Fleisch und Blut übergegangen zu sein.
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)Blindheit würde nicht genügen, da müssten weitere Sinne abgeschaltet sein, um Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit so weit entfernt zu verorten. Man braucht nur ein paar andere Länder besucht zu haben, um sie anschließend zuhause schätzen zu lernen. So schnell geht es. Meine Kinder wissen das alles zu schätzen und sind heute wählen gegangen. Ich auch.
Du magst das zu schätzen wissen, die FFF-Generation weiß das nicht zu schätzen, weil sie Freiheit und Rechtsstaatlichkeit als etwas Selbstverständliches betrachten.
Würden sie Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu schätzen wissen, würden sie es sich verkneifen, Politiker zu erpressen, irreale Forderungen zu stellen, ohne sich über Lösungen auch nur ansatzweise Gedanken zu machen.
Den eigenen Willen -
auf Biegen und Brechen - durchsetzen zu wollen, hat herzlich wenig mit Freiheit, Demokratie und Rechtsstaalichkeit zu tun.
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)Ich weiß nur, dass die Winter früher rauer waren und der letzte Winter war so gut wie nicht vorhanden. An einen solchen Winter kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Die Erde ist allerdings ein paar Jährchen älter als ich und sie hat sicherlich öfter so etwas erlebt, nur das nützt weder mir, noch meinen Kindern etwas. Wir leben im Heute und Jetzt und dass wir den Schaden angerichtet haben, wissen wir nicht erst durch FFF. Es geht schließlich nicht um die Erde, - sie war schon mal ein glühend heißer Klumpen - sondern um uns Menschen und unsere Zivilisation.
Es gab auch früher kalte und milde Winter, es gab Winter mit viel Schnee und ganz ohne Schnee, Winter in denen die Temperaturen weit unter Null Grand sanken und Winter mit Temperaturen über Null Grad. Ich kann mich an beides erinnern!
Der Klimawandel begann bereits vor ca. 120 bis 150 Jahren, mit dem Ende der kleinen Eiszeit.
Wenn es um Vergleiche geht und von Temperaturen
vor der Industrialisierung gesprochen wird, sind die Temperaturen zum Ende der kleinen Eiszeit gemeint.
Niemand bestreitet, dass der Mensch Einfluss auf den Klimawandel nimmt - schon allein durch das exponentielle Bevölkerungswachstum. Immerhin hat sich die Weltbevölkerung in den letzten 120 Jahren verachtfacht. Alle diese Menschen verbrauchen Ressourcen, streben nach Wohlstand.
Das sehen die FFF-Kids allerdings nicht. Deren Sicht reicht nicht über den Tellerrand Industrienationen hinaus.
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)Dass das Bevölkerungswachstum auch Auswirkungen aufs Klima hat, ist unumstritten, aber den größten Schaden richtet immer noch der kleinste Teil der Erdbevölkerung an und zwar der Reichste.
Den Witz mit der Photovoltaik als Umweltzerstörer, solltest du übrigens nicht wiederholen, er hat das Zeug zum Schenkelklopfer…
Ach du meinst das sei ein Witz?
Ist es nicht!
Dir ist doch hoffentlich bekannt, dass bei der Herstellung von Solarzellen Silizium zum Einsatz kommt. In der Natur kommt Silizium jedoch nur als Siliziumdioxid vor. Um hochreines Silizium zu gewinnen, bedarf es eines hohen Energieeinsatzes (über 2000°) und des Zusatzes von Kohlenstoff (Koks).
Der steigende Bedarf an Siliziumdioid zur Siliziumgewinnung für die Herstellung von Solarzellen ist unweigerlich mit Umweltzerstörung verbunden.
Ein Photovoltaikmodul hat einen Wrkungsgrad von ca. 20 bis 30%, heißt der Rest ist Wärmeenergie.
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)Das Dach meines Hauses glüht im Sommer. Man kann nicht mit Gummisohlen darauf laufen, die Schuhe würden darauf klebenbleiben. Wenn ich Photovoltaikpanelle auf dem Dach hätte, würde das Dach nicht so heiß, weil es beschattet wäre. Das Dach strahlt allerdings bis Mitternacht noch Wärme ab, weil die Dachziegel die Wärme speichern, Solarpanelle tun das nicht. Klingelt es bei dir?
Tja - ich habe Solarpaneele auf dem Dach und die Luft
über den Paneelen ist deutlich höher als darunter. Das Problem ist der
"Abtransport" der deutlich erhitzen Luft, wodurch sich die Umgbungstemperatur ebenfalls erhöht.
Und genau da liegt das Problem. Abgesehen davon sinkt die Leistung der Anlage, wenn die Temperatur der Module ansteigt.
tarkomed hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:44)Wie die Windkraft die Umwelt zerstört musst du mir noch erklären, ich bin offen für neues. Vielleicht ist das auch so lustig, das
So, jetzt sind wir komplett OT, aber du bist Moderator, du wirst es schon richten...
Du findest es also lustig, dass für Windräder - genauer für die Rotorblätter der Windkraftanlagen - Regenwälder abgeholzt und in Balsoplantagen umgewandelt werden?
Ich finde das gar nicht lustig!
"Rotorblätter bestehen nicht aus Stahl. »Das wäre zu schwer und unbeweglich. Sie sind größtenteils aus mit Glasfasern verstärktem Kunststoff (GfK) und Balsaholz, das mit Epoxid- oder Polyesterharz verklebt ist«, sagt Projektleiter Peter Meinlschmidt vom Fraunhofer WKI in Braunschweig.
Quelle
Du willst doch hoffentlich nicht bestreiten, dass das Abholzen des Amazonasregenwaldes Umweltzerstörung ist. Wenn regenwälder abgeholzt sind, war's das, die können nicht wieder aufgeforstet werden!
Hinzu kommt die Flächenversiegelung für die Fundamente, die Störung von Grundwasseradern (und damit Störung des Gesamtwasserkreislaufes) für das Abteufen der Fundamente.
Auch keine Umweltzerstörung?
Findest du also lustig?
Ps.: ich bin in diesem Unterforum User, wie andere auch!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen