Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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Stoner

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

odiug hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:21)

Welche Zukunft stellst du dir vor, wenn die Vergangenheit heute der AfD überlassen wird ?
Was hat das mit der Frage nach der Dialektik zu tun? Und darum ging's doch in meiner Frage an die Kollegin, der Sie irgendwie beigesprungen sind. Und das ist der Woke-Strang, oder? Nicht der AfD-Strang. Oder hat die AfD irgendwie was zu tun mit der dialektischen Einheit der Zeit? Weil AfDler die andere andere Seite der einen identitären Medaille sind - also Vorderseite Wokies, Rückseite AfD? Was wäre dann dialektisch daran, denn es entstünde ja keine Synthese, sondern die Freiheit ist beiden im Allerwertesten. Ich bin verwirrt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von busse »

odiug hat geschrieben:(26 Apr 2021, 11:20)

Nochmals: Wenn eine Erbin eines Milliardenvermögens, dessen Ursprung in der Arisierung jüdischen Vermögens liegt, sich hinstellt und meint: "it doesn't matter", dann finde ich das problematisch.
Sogar sehr problematisch.
Wo hast Du denn das her. Genau an eine "Arisierung" hat sich Burda beteiligt und das war dann der Grundstock seines Milliardenvermögens? Lachhaft.
Im Übrigen war nach dem Krieg so alles gar nicht mehr rosig und selbstverständlich haben sich Burda wie viele andere Erfolgreiche an den Milliardenausgleich gegenüber der JCC und dem Staate Israel beteiligt, so lange es keine Erben aus der Arisierung mehr gab.
Rückgabe vor Entschädigung war Grundlage des 1949 gegründeten Staates BRD.
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:14)

Das also ist Dialektik, da schau her. Demnach, da es bekanntlich Kluge und Doofe gibt unter den Menschen, wäre das die dialektische Einheit der menschlichen Existenz. Manche wissen, was Begriffe bedeuten (klug), andere nicht (doof). Der somit bestehende Widerspruch ist das Dialektische.

Man kann aber, wenn man nicht weiß, was ein Begriff bedeutet, diesen einfach nicht verwenden. Dann entstünde ein neuer Zusammenhang zwischen doof und klug. Benutzt man Begriffe, die man nicht versteht, trotzdem, kommt man vermutlich ungefähr so rüber wie die Musikergattin Frau Stöhr am Tisch im Berghof. ;)
Dass man das Dialektische in der Entwicklung, der Gesellschaft, in solch einem Forum und anderswo natürlich nicht mit einem Satz erklären kann, ist doch wohl klar. Ihre Entgegnungen aber haben immer was von obigem Ringelnatzvers, Stichwort Badewanne. Ich bin aber gespannt, wie Sie die Dialektik, bezogen auf heutige Zeiten und Zustände, erklären. Ich warte auf eine Antwort :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:27)

Was hat das mit der Frage nach der Dialektik zu tun? Und darum ging's doch in meiner Frage an die Kollegin, der Sie irgendwie beigesprungen sind. Und das ist der Woke-Strang, oder? Nicht der AfD-Strang. Oder hat die AfD irgendwie was zu tun mit der dialektischen Einheit der Zeit? Weil AfDler die andere andere Seite der einen identitären Medaille sind - also Vorderseite Wokies, Rückseite AfD? Was wäre dann dialektisch daran, denn es entstünde ja keine Synthese, sondern die Freiheit ist beiden im Allerwertesten. Ich bin verwirrt.
Ja, hat sie. Weil sich alles wiederholt im Laufe der Zeit, auch wenn sich Gestalt und Inhalt verändern und anpassen an die gegenwärtigen Umstände.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Apr 2021, 07:35)
Tatsächlich aber ist die Zukunft voller unerwarteter, ungewollter, unbeabsichtigter Überraschungen, die quasi aus dem Nichts gekommen sind. Wenn dem eben nicht so wäre, die Zukunft also nicht von der spontanen Gegenwart, sondern eher von der bestimmbaren Vergangenheit abhängig ist, würde vieles Vergangenes, was wir bis heute nicht verstehen, urplötzlich einen "logischen Sinn" erhalten = findest du denn, dass dem deutschen Nationalsozialismus ein "logischer Sinn" zugrunde liegt, welchen hätte man vorher wissen können; willst du den vornehmlich jüdischen Opfern unterstellen, hätten sie mal lieber früher eins und eins zusammengezählt, hätten sie den Holocaust verhindern können?
Nein, man kann den jüdischen Opfern nichts unterstellen und das, was du unterstellst am allerwenigsten. Sie hatten keine Zeit, eins und eins zusammenzuzählen. Es hätte nicht genügt, einen Koffer zusammenzupacken und das Land zu verlassen, denn in diesen Koffer hätte eine jahrhundertealte Geschichte Platz haben müssen, Generationen von Angehörigen und Vorfahren hätten sie zurücklassen müssen und das, was bis dahin ihre Heimat war. Sie sahen, was kommen könnte, aber sie konnten nicht ahnen, dass eine Ideologie in der Lage ist, alles Menschliche im Menschen auszulöschen und aus ihm ein Monster zu machen.
Uffhausen hat geschrieben:(28 Apr 2021, 07:35)
Auch für die Hinterbliebenen der schwarzen Opfer von mutmasslich rassistischer Polizeigewalt bspw. in den USA würde das heißen: Fragt gefälligst nicht generell nach dem Warum, sondern hinterfragt mal lieber, was ihr selbst falsch gemacht habt.
Das wäre eine glatte Schuldumkehrung, denn der Rassismus in den USA hat eine Geschichte und deshalb ist er in manchen Köpfen festverwurzelt. Er wurde von Generation zu Generation weitergegeben, da spielt die Vergangenheit mit.
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... i-101.html
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:21)

Oh ja ... vor allem zeigt nichts es die intellektuelle Überlegenheit des akademischen Dummschwätzers mehr, als sich über Begrifflichkeiten zu echauffieren und damit der Frage auszuweichen.
:thumbup:
Daher übersetze ich dir das mal ins einfache Deutsch: Welche Zukunft stellst du dir vor, wenn die Auslegung der Vergangenheit heute der AfD und dergleichen überlassen wird ?
Letzteres wird ja ständig versucht. Massiv. Und genau das ist die Frage.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:29)

Ich bin aber gespannt, wie Sie die Dialektik, bezogen auf heutige Zeiten und Zustände, erklären. Ich warte auf eine Antwort :D

Netter Versuch einer Umkehr der Beweislast. Von Dialektik sprachen Sie, nicht ich, ich wollte nur wissen, was die dialektische Einheit der Zeit denn sein könnte.

Ich selbst bin kein Dialektiker, ich spreche nur Dialekt.

Was ich dagegen hier wieder sehe, ist die übliche Ablenkung vom Strangthema, indem man nun wieder die anderen thematisiert. Dabei sitzt der Wokie als Feind der liberalen Demokratie da im Glashaus. Er ist ein Feind der Freiheit, man könnte die Ideologie einen Totalitarismus des Laufstegs nennen.

Damit möchte ich das Strangschreddern nicht weiter stören. Mir war beim Mitlesen nur dieser dialektische Zeitklops aufgefallen. Grüße an den (imaginären) Musikergatten. ;)
odiug

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

busse hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:28)

Wo hast Du denn das her. Genau an eine "Arisierung" hat sich Burda beteiligt und das war dann der Grundstock seines Milliardenvermögens? Lachhaft.
Im Übrigen war nach dem Krieg so alles gar nicht mehr rosig und selbstverständlich haben sich Burda wie viele andere Erfolgreiche an den Milliardenausgleich gegenüber der JCC und dem Staate Israel beteiligt, so lange es keine Erben aus der Arisierung mehr gab.
Rückgabe vor Entschädigung war Grundlage des 1949 gegründeten Staates BRD.
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Oh ja ... der Mythos der Stunde Null :thumbup:
Stimmt nur nicht ... macht aber nix, solange wir an ihn glauben.
Und auch ja ... Großvater Burda zahlte 1948 immerhin 400.000 D Mark an den einzig Überlebenden der Reiss Brüder.
Das war damals viel Geld für einen alleine und die anderen zwei waren ja tot ... wie traurig :(
Damit muss aber dann auch Schluss sein und ein NAZI kann unbehelligt seiner Geschäfte weiter gehen ... man brauchte ja "kompetente" Unternehmer, die wussten, wie man mit dem bösen Iwan umgeht.
War ja kalter Krieg und so ... muss man verstehen.
Und da gebe ich dir sogar recht ... zumindest sollte man das aus den Herausforderungen der Zeit verstehen, auch wenn man heute so einiges nicht mehr nachvollziehen kann.
Nur ... so oder so ... it still matters.
Und mal ganz abgesehen von dem Ursprung des Vermögens der Burdas ... auch dessen Vermehrung ist jetzt nicht unbedingt so über jeglichen Zweifel erhaben.
Superillu und der Gleichen mag viel Geld gebracht haben ... aber Vorbild für informativen Journalismus sind die Machwerke eines Burda nun nicht gerade.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 28266.html
Das mattert halt auch noch ... und ja ... man kann auch Mitleid mit der armen Elisabeth haben ... die kann da echt nix dafür ... nur bei aller ehre: it still matters!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:27)

Was hat das mit der Frage nach der Dialektik zu tun? Und darum ging's doch in meiner Frage an die Kollegin, der Sie irgendwie beigesprungen sind. Und das ist der Woke-Strang, oder? Nicht der AfD-Strang. Oder hat die AfD irgendwie was zu tun mit der dialektischen Einheit der Zeit? Weil AfDler die andere andere Seite der einen identitären Medaille sind - also Vorderseite Wokies, Rückseite AfD? Was wäre dann dialektisch daran, denn es entstünde ja keine Synthese, sondern die Freiheit ist beiden im Allerwertesten. Ich bin verwirrt.
Wenn man die Vergangenheit als These einsetzt und ihre Leugnung als Antithese, dann könnte man eine Zukunft synthetisieren, die zwar eine Kopie der Vergangenheit darstellt, aber die Vergangenheit wurde ja bereits geleugnet.
Das könnte man sowohl beim Nationalsozialismus als auch beim Kolonialismus hervorragend einsetzen und in eine glorreiche Zukunft blicken…
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:27)

Was hat das mit der Frage nach der Dialektik zu tun? Und darum ging's doch in meiner Frage an die Kollegin, der Sie irgendwie beigesprungen sind. Und das ist der Woke-Strang, oder? Nicht der AfD-Strang. Oder hat die AfD irgendwie was zu tun mit der dialektischen Einheit der Zeit? Weil AfDler die andere andere Seite der einen identitären Medaille sind - also Vorderseite Wokies, Rückseite AfD? Was wäre dann dialektisch daran, denn es entstünde ja keine Synthese, sondern die Freiheit ist beiden im Allerwertesten. Ich bin verwirrt.
Hmmm ... also der Widerspruch gegen den Revisionismus der AfD ist die andere Seite der gleichen Medaille. :?
Ignorieren wäre also deine Antwort :?
OK ... dann ignoriere mal :s
Erspart mir die Erklärung, wo da der Unterschied liegt.:thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:49)

Netter Versuch einer Umkehr der Beweislast. Von Dialektik sprachen Sie, nicht ich, ich wollte nur wissen, was die dialektische Einheit der Zeit denn sein könnte.

Ich selbst bin kein Dialektiker, ich spreche nur Dialekt.

Was ich dagegen hier wieder sehe, ist die übliche Ablenkung vom Strangthema, indem man nun wieder die anderen thematisiert. Dabei sitzt der Wokie als Feind der liberalen Demokratie da im Glashaus. Er ist ein Feind der Freiheit, man könnte die Ideologie einen Totalitarismus des Laufstegs nennen.

Damit möchte ich das Strangschreddern nicht weiter stören. Mir war beim Mitlesen nur dieser dialektische Zeitklops aufgefallen. Grüße an den (imaginären) Musikergatten. ;)
Die dialektische Einheit der Zeit besteht im gleichzeitigen Zusammengehören und Sich-Ausschließen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Widerspruch? Ja, das ist ja der Witz.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:56)

Wenn man die Vergangenheit als These einsetzt und ihre Leugnung als Antithese, dann könnte man eine Zukunft synthetisieren, die zwar eine Kopie der Vergangenheit darstellt, aber die Vergangenheit wurde ja bereits geleugnet.
Das könnte man sowohl beim Nationalsozialismus als auch beim Kolonialismus hervorragend einsetzen und in eine glorreiche Zukunft blicken…
Dialektik hat nichts zu tun mit der Verweigerungsleistung in Bezug auf die Wirklichkeit.

Wenn Sie (politische) Vergangenheit<->(politische) Gegenwart setzen möchten, dann wäre das Leugnen der politischen Vergangenheit in einem dialektischen Verhältnis m.E. derjenige Widerspruch, der dann zur glorreichen Zukunft der Wokies führen müsste und nicht zu einer Zukunft als Kopie der Vergangenheit. Nur darin könnte man m.E. dialektisch gesehen eine Synthese aus Wirklicheit (Vergangenheit) und Leugnung (Gegenwart) basteln.

Dass man dann erneut vom Regen in die Traufe gerät, steht auf einem anderen Blatt. Aber das hatte ja schon die Marxisten nicht gestört, das scheint irgendwie in der Natur dialektischer Turnübungen zu liegen.

Kurzum: Dialektik ist eine Methode der Überrumpelung.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von busse »

odiug hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:53)

Oh ja ... der Mythos der Stunde Null :thumbup:
Stimmt nur nicht ... macht aber nix, solange wir an ihn glauben.
Und auch ja ... Großvater Burda zahlte 1948 immerhin 400.000 D Mark an den einzig Überlebenden der Reiss Brüder.
Das war damals viel Geld für einen alleine und die anderen zwei waren ja tot ... wie traurig :(
Damit muss aber dann auch Schluss sein und ein NAZI kann unbehelligt seiner Geschäfte weiter gehen ... man brauchte ja "kompetente" Unternehmer, die wussten, wie man mit dem bösen Iwan umgeht.
War ja kalter Krieg und so ... muss man verstehen.
Und da gebe ich dir sogar recht ... zumindest sollte man das aus den Herausforderungen der Zeit verstehen, auch wenn man heute so einiges nicht mehr nachvollziehen kann.
Nur ... so oder so ... it still matters.
Und mal ganz abgesehen von dem Ursprung des Vermögens der Burdas ... auch dessen Vermehrung ist jetzt nicht unbedingt so über jeglichen Zweifel erhaben.
Superillu und der Gleichen mag viel Geld gebracht haben ... aber Vorbild für informativen Journalismus sind die Machwerke eines Burda nun nicht gerade.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 28266.html
Das mattert halt auch noch ... und ja ... man kann auch Mitleid mit der armen Elisabeth haben ... die kann da echt nix dafür ... nur bei aller ehre: it still matters!
Ja , ja alles Nazis bis zum Tode , alles klar. Nazigeneräle, Naziunternehmer, Nazisekretäre, Nazireinemachefrauen.
Nur du wärst damals selbstverständlich Widerstandskämpfer gewesen.
Welche Arroganz !
Nur gab es eine Entnazifizierung, aber lass mich raten die gilt bei Dir auch nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

busse hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:34)

Ja , ja alles Nazis bis zum Tode , alles klar. Nazigeneräle, Naziunternehmer, Nazisekretäre, Nazireinemachefrauen.
Nur du wärst damals selbstverständlich Widerstandskämpfer gewesen.
Welche Arroganz !
Nur gab es eine Entnazifizierung, aber lass mich raten die gilt bei Dir auch nicht.
busse
Keine Ahnung was ich damals gemacht hätte ... vor allem, weil ich damals auch eine völlig andere Erziehung genossen hätte.
Um ehrlich zu sein, mich gäbe es so damals gar nicht, denn welchen Grund sollte mein Vater gehabt haben, nach Bayern zu fliehen ohne den Folgen der von Nazis angezettelten Kriege ?
Ist aber auch nicht der Punkt was ich damals gemacht hätte ... die Frage ist, ob dass, was die damals machten heute noch "mattert" ... vor allem für die, die heute noch davon profitieren.
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tarkomed
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:18)

Dialektik hat nichts zu tun mit der Verweigerungsleistung in Bezug auf die Wirklichkeit.

Wenn Sie (politische) Vergangenheit<->(politische) Gegenwart setzen möchten, dann wäre das Leugnen der politischen Vergangenheit in einem dialektischen Verhältnis m.E. derjenige Widerspruch, der dann zur glorreichen Zukunft der Wokies führen müsste und nicht zu einer Zukunft als Kopie der Vergangenheit. Nur darin könnte man m.E. dialektisch gesehen eine Synthese aus Wirklicheit (Vergangenheit) und Leugnung (Gegenwart) basteln.
Es kommt darauf an, was man in der Gegenwart ausblendet. Bei den Wokies kann man nicht auf die Vergangenheit zurückgreifen, denn sie haben so gut wie keine. Wenn man allerdings die Wokies als eine genauso große Gefahr ansieht wie die Gefahr von rechts und den damit zusammenhängenden Rassismus, dann könnte man die Zukunft der Beliebigkeit überlassen. Spielräume für Schreckgespenster lassen die Wokies allerdings trotzdem übrig…
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(28 Apr 2021, 12:29)

Es kommt darauf an, was man in der Gegenwart ausblendet. Bei den Wokies kann man nicht auf die Vergangenheit zurückgreifen, denn sie haben so gut wie keine. Wenn man allerdings die Wokies als eine genauso große Gefahr ansieht wie die Gefahr von rechts und den damit zusammenhängenden Rassismus, dann könnte man die Zukunft der Beliebigkeit überlassen. Spielräume für Schreckgespenster lassen die Wokies allerdings trotzdem übrig…
Wenn man etwas differenziert analysiert, dann sind Wokies natürlich im Gegensatz zu mancher rechtsextremistischen Spielart keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben. Wenn man es aber von der Warte der Freiheit betrachtet, ist ihre Ideologie ebenso freiheitsfeindlich und identitär wie rechtskollektivistische Spielarten. Und dass Wokies psychologisch gesehen im Prinzip nach dem gleichen Muster funktionieren wie der Blockwart oder IM und für Menschen eine Bedrohung ihrer sozialen Existenz darstellen, scheint mir ebenfalls festzustehen. Man rechtfertigt es eben mit Gleichheitsaussagen, das heißt, man setzt Freiheit identisch mit Gleichheit. Das ist aber falsch, die beiden sind Antagonisten. Jedes Mehr hier schafft dort ein Weniger. Und da die Gleichheitsforderungen der Wokies absolut sind, ist ihre Freiheitsfeindlichkeit auch absolut. Sie kommt nur in hübscheren Vokabularen daher als der eher dumpfsinnige gegenläufige Populismus. Eben wie die Models auf dem Laufsteg in alltgsuntauglichem, sprich: lebens- und demokratieuntauglichem Outfit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 19:50)

"Im Namen des Deutschen Volkes !"
Das waren glaube ich die Worte von Freisler und seinen Spießgesellen.
Diese Aussage ändert nichts an der Tatsache, dass nachfolgende Generationen KEINE Verantwortung für die Verbrechen tragen, die von Angehörigen früherer Generationen begangen wurden.
Nachfolgende Generationenn tragen nur Verantwortung - immer noch - dass sich solche Verbrechen nicht wiederholen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

odiug hat geschrieben:(27 Apr 2021, 20:01)

Nochmals: ich verhafte Niemand.
Und Frau Furthwängler profitiert bis heute von den Verbrechen ihres Großvaters.
Und das "mattert" halt doch.
Frau Furthwängler trägt weder Verantwortung für die Verbrechen ihres Großvaters, noch profitiert sie davon.
Niemand kann sich seine Eltern und Großeltern aussuchen.
Das einzige was zählt und wofür sie Verantwortung trägt, sind ihre eigenen Handlungen.
Und was das betrifft, ist ihr nicht das Geringste vorzuwerfen, weil sie sich sozial und gesellschaftlich engagiert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Apr 2021, 16:51)

Frau Furthwängler trägt weder Verantwortung für die Verbrechen ihres Großvaters, noch profitiert sie davon.
Niemand kann sich seine Eltern und Großeltern aussuchen.
Das einzige was zählt und wofür sie Verantwortung trägt, sind ihre eigenen Handlungen.
Und was das betrifft, ist ihr nicht das Geringste vorzuwerfen, weil sie sich sozial und gesellschaftlich engagiert.
Ich kritisiere ja nicht ihr soziales Engagement.
Ich kritisiere ihr unsäglich dummes Rap Video.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(27 Apr 2021, 23:26)

Dialektische Einheit aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besagt, das alles auseinander hervorgeht, miteinander verwoben ist, widersprüchlich verläuft, sich weiterentwickelt. In jeder Gegenwart ist immer auch ein Stück Vergangenheit enthalten. Bestimmte Dinge werden übernommen, umbenannt, mit neuem Inhalt und Namen versehen. Es ist gleichzeitig etwas Altes, aber auch Neues, bestimmte Aspekte einer Sache werden bewahrt, aufgehoben, andere Aspekte als veraltet weggelassen oder ausgespart. Beispiel Polikliniken - Ärztehäuser, Gesamtschulen - POS, Horte. Geschichtlich gesehen sind die Lehren aus der Vergangenheit immer auch in Gegenwart und Zukunft präsent. Oder technischer Fortschritt: Auch hier werden Dinge immer weiterentwickelt, betrachtet man zum Beispiel die Computerentwicklung. Ohne vergangene Forschungen und Entwicklungen gäbe es heutigen Fortschritt nicht. Das ist schon ein weites Feld und würde den Rahmen sprengen...
Von welcher Dialektik redest du eigentlich?
Sprichst du von Hegels Dialektik, dem dialektischen Materialismus/materialistischen Dialektik oder der Dialektik des kritischen Rationalismus?
Das musst du schon erklären, wenn dein Geschwurbel einen Sinn ergeben soll.
Ansonsten gilt: über die Zukunft kann niemand eine Aussage treffen, weil es keine vorherbestimmt Zukunft gibt und daran ändert auch die Kenntnis der Vergangenheit und der Gegenwart nichts, absolut nichts.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Apr 2021, 17:07)
Ansonsten gilt: über die Zukunft kann niemand eine Aussage treffen, weil es keine vorherbestimmt Zukunft gibt und daran ändert auch die Kenntnis der Vergangenheit und der Gegenwart nichts, absolut nichts.
Das weißt du. Das weiß ich. Aber gläubige Marxisten meinen tatsächlich mithilfe der Dialektik die Zukunft voraussagen zu können. Darum ist das kapitalistische System auch bereits vor vielen Jahrzehnten in sich zusammengebrochen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(27 Apr 2021, 23:26)

Dialektische Einheit aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besagt, das alles auseinander hervorgeht, miteinander verwoben ist, widersprüchlich verläuft, sich weiterentwickelt. In jeder Gegenwart ist immer auch ein Stück Vergangenheit enthalten. Bestimmte Dinge werden übernommen, umbenannt, mit neuem Inhalt und Namen versehen. Es ist gleichzeitig etwas Altes, aber auch Neues, bestimmte Aspekte einer Sache werden bewahrt, aufgehoben, andere Aspekte als veraltet weggelassen oder ausgespart. Beispiel Polikliniken - Ärztehäuser, Gesamtschulen - POS, Horte. Geschichtlich gesehen sind die Lehren aus der Vergangenheit immer auch in Gegenwart und Zukunft präsent. Oder technischer Fortschritt: Auch hier werden Dinge immer weiterentwickelt, betrachtet man zum Beispiel die Computerentwicklung. Ohne vergangene Forschungen und Entwicklungen gäbe es heutigen Fortschritt nicht. Das ist schon ein weites Feld und würde den Rahmen sprengen...
Sorry Selina, aber eine "Lehre" i.S.v. von Schlussfolgerungen aus bestimmten Handlungen, Anleitungen und/oder Unterweisungen sind nicht präsent, können gar nicht präsent sein, weil es sich um (subjektive) Gedanken- und Glaubenssyseme handelt, die sich je nach Ideologie und Weltbild unterscheiden und sich auch entsprechend dem jeweiligen Wissens- und Erkenntnisstand verändern und weiter entwickeln.
Lehren, die unverändert "päsent" sind, die nicht hinterfragt werden (wie dein Statement nahelegt), werden als Dogmen bezeichnet.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 17:11)

Das weißt du. Das weiß ich. Aber gläubige Marxisten meinen tatsächlich mithilfe der Dialektik die Zukunft voraussagen zu können. Darum ist das kapitalistische System auch bereits vor vielen Jahrzehnten in sich zusammengebrochen.
Jawollja, gläubig passt wie die Faust auf's Auge. ;) :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Apr 2021, 18:22)

Sorry Selina, aber eine "Lehre" i.S.v. von Schlussfolgerungen aus bestimmten Handlungen, Anleitungen und/oder Unterweisungen sind nicht präsent, können gar nicht präsent sein, weil es sich um (subjektive) Gedanken- und Glaubenssyseme handelt, die sich je nach Ideologie und Weltbild unterscheiden und sich auch entsprechend dem jeweiligen Wissens- und Erkenntnisstand verändern und weiter entwickeln.
Lehren, die unverändert "päsent" sind, die nicht hinterfragt werden (wie dein Statement nahelegt), werden als Dogmen bezeichnet.
Nur so als kleine Aufmerksamkeit, da ich ich Ihrer beider Auseinandersetzung immer mit einem gewissen Amusement verfolge:

Wenn die Kollegin Selina hier schreibt:

Es ist gleichzeitig etwas Altes, aber auch Neues, bestimmte Aspekte einer Sache werden bewahrt, aufgehoben, andere Aspekte als veraltet weggelassen oder ausgespart.

Dann wäre das ein hübscher Satz sich zu merken, wenn es einmal wieder um Kultur oder Brauchtum oder Sitte oder Hekommen oder solche Dinge geht. Ich glaube, mit diesem eigenen Satz würde man hätte man sie dort. Ganz woke erscheint der Satz also nicht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 12:39)

Wenn man etwas differenziert analysiert, dann sind Wokies natürlich im Gegensatz zu mancher rechtsextremistischen Spielart keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben. Wenn man es aber von der Warte der Freiheit betrachtet, ist ihre Ideologie ebenso freiheitsfeindlich und identitär wie rechtskollektivistische Spielarten. Und dass Wokies psychologisch gesehen im Prinzip nach dem gleichen Muster funktionieren wie der Blockwart oder IM und für Menschen eine Bedrohung ihrer sozialen Existenz darstellen, scheint mir ebenfalls festzustehen. Man rechtfertigt es eben mit Gleichheitsaussagen, das heißt, man setzt Freiheit identisch mit Gleichheit. Das ist aber falsch, die beiden sind Antagonisten. Jedes Mehr hier schafft dort ein Weniger. Und da die Gleichheitsforderungen der Wokies absolut sind, ist ihre Freiheitsfeindlichkeit auch absolut. Sie kommt nur in hübscheren Vokabularen daher als der eher dumpfsinnige gegenläufige Populismus. Eben wie die Models auf dem Laufsteg in alltgsuntauglichem, sprich: lebens- und demokratieuntauglichem Outfit.
Verwechseln Sie bewusst Gleichheit mit Gleichberechtigung? Nur weil es für Sie bequemer ist, die Wokies links einzuordnen, muss es noch lange nicht stimmen. Ich habe bisher nur Forderungen für mehr Gleichberechtigung von bisher benachteiligten Minderheiten vernommen. Das ist nicht links, das sollte für jeden zivilisierten Menschen der heutigen Zeit selbstverständlich sein und das kostet uns nicht unsere Freiheit, sondern schenkt anderen das, was ihnen schon längst zusteht.
Nochmal: die Rechtsextremisten haben schon mal bewiesen, wie weit sie - getrieben von ihrer Ideologie - bereit sind zu gehen. Die Wokies müssen erst Ihre Befürchtungen mir Taten belegen. Bisher haben sie jedoch lediglich für Befürchtungen in bestimmten Kreisen gesorgt. Oder sollte ich viel eher für Schreckensszenarien sagen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

tarkomed hat geschrieben:(28 Apr 2021, 09:08)
...haarsträubende Argumentation...
"Eigene Meinung" trifft's eher.
Nicht mal die Neurechten halte ich für so dumm...
Wenn du dir einen Nutzen davon versprichst...
...was du unterstellst am allerwenigsten.
Wie wär's eigentlich mal für dich, im Kontext zu lesen?
Sie hatten keine Zeit, eins und eins zusammenzuzählen.
Meine Familie, die zu 3/4 jüdischen Ursprungs/Glaubens war, hat jedenfalls komplett überlebt. Es ist nicht mehr zweifelsfrei belegbar, aber es deutet alles darauf hin, dass ALLE meine ab den 1930ern evangelischen Vorfahren, mütterlicher wie väterlicherseits, zuvor Juden waren.
Das wäre eine glatte Schuldumkehrung...
Eben. Und das ist eine Methode der Rechten, ihre Ideologie oder ihre Taten zu rechtfertigen. Deshalb sollte man aufpassen, wie man über sie redet und urteilt - man sollte ihnen keine Möglichkeit geben, den Spieß umzudrehen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(28 Apr 2021, 08:59)
Naja. So schwarzweiß isses ja nicht gemeint, wie du das alles interpretierst.
Aber schwarzweiß ist alles, über das letztendlich diskutiert wird, bzw. werden soll, bzw. werden darf.
Aber ein gewisses Bewusstsein dafür zu entwickeln, was es so an vergangenen gesellschaftlichen und politischen Verwerfungen und Grausamkeiten schon gegeben hat, um besser gewappnet zu sein gegen mögliche künftige Verwerfungen und Grausamkeiten, das kann schon mal nicht schaden.
Nein, das schadet bestimmt nicht. Aber die Lösung im Kampf gegen Neurechts liegt bestimmt nicht im Altrechts begraben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Stoner hat geschrieben:(28 Apr 2021, 18:43)

Nur so als kleine Aufmerksamkeit, da ich ich Ihrer beider Auseinandersetzung immer mit einem gewissen Amusement verfolge:

Wenn die Kollegin Selina hier schreibt:

Es ist gleichzeitig etwas Altes, aber auch Neues, bestimmte Aspekte einer Sache werden bewahrt, aufgehoben, andere Aspekte als veraltet weggelassen oder ausgespart.

Dann wäre das ein hübscher Satz sich zu merken, wenn es einmal wieder um Kultur oder Brauchtum oder Sitte oder Hekommen oder solche Dinge geht. Ich glaube, mit diesem eigenen Satz würde man hätte man sie dort. Ganz woke erscheint der Satz also nicht.
Darauf hätte ich auch kommen können/müssen. Ist mir leider nicht aufgefallen - danke für den Tipp.
Das Dumme ist nur, dass Selinas "Erklärung" nix mit Dialektik zu tun hat und schon gar nicht mit Dialektik der Zeit. ;) :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von busse »

odiug hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:40)

Keine Ahnung was ich damals gemacht hätte ... vor allem, weil ich damals auch eine völlig andere Erziehung genossen hätte.
Um ehrlich zu sein, mich gäbe es so damals gar nicht, denn welchen Grund sollte mein Vater gehabt haben, nach Bayern zu fliehen ohne den Folgen der von Nazis angezettelten Kriege ?
Ist aber auch nicht der Punkt was ich damals gemacht hätte ... die Frage ist, ob dass, was die damals machten heute noch "mattert" ... vor allem für die, die heute noch davon profitieren.
Also Millionen sind damals geflohen und viele hatten eben Gründe dafür.
Keiner weiß wie er gehandelt hätte, richtig.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Apr 2021, 17:07)
Ansonsten gilt: über die Zukunft kann niemand eine Aussage treffen, weil es keine vorherbestimmt Zukunft gibt und daran ändert auch die Kenntnis der Vergangenheit und der Gegenwart nichts, absolut nichts.
Diagonal gegenüber von meinem Grundstück wird gerade ein neues Einfamilienhaus gebaut. Vorgesehen ist eine Giebelhöhe von 10,5 Meter. Nachdem jedoch der Architekt nicht wusste, wie hoch das Haus im Baufortschritt wird, die Giebelhöhe jedoch eingehalten werden muss, hat er vorgeschrieben, dass das Haus von oben nach unten gebaut werden muss… :D
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von odiug »

busse hat geschrieben:(29 Apr 2021, 09:47)

Also Millionen sind damals geflohen und viele hatten eben Gründe dafür.
Keiner weiß wie er gehandelt hätte, richtig.
busse
Ich weiß aber wie Franz Burda handelte und ich weiß auch was Hubert Burda danach damit machte.
And it matters !
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(28 Apr 2021, 18:54)

Verwechseln Sie bewusst Gleichheit mit Gleichberechtigung?
Ganz bestimmt nicht. Das Grundgesetz und ein paar andere hier geltenden Normen sind da unmissverständlich, dass allen Menschen die gleichen Rechte zustehen.

Aber dem Wokie geht es nicht um gleiche Rechte vor dem Gesetz, sondern um Ansprüche an die und in der Gesellschaft, und dazu ist er sogar willens, bestimmten Gruppen diese gleichen Rechte zu nehmen bzw. das Orwellsche Prinzip der gleicheren Schweine einzuführen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 12:21)
Ganz bestimmt nicht. Das Grundgesetz und ein paar andere hier geltenden Normen sind da unmissverständlich, dass allen Menschen die gleichen Rechte zustehen.
Na also, dann brauchen wir uns doch nur daran zu halten, aber das scheint manchen nicht recht zu sein. Sie empfinden es als Beschneidung ihrer Rechte, wenn andere auch die gleichen Rechte beanspruchen. Es könnte vielleicht an manchen hier geltenden Normen liegen, von denen manche nicht loslassen wollen…
Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 12:21)
Aber dem Wokie geht es nicht um gleiche Rechte vor dem Gesetz, sondern um Ansprüche an die und in der Gesellschaft, und dazu ist er sogar willens, bestimmten Gruppen diese gleichen Rechte zu nehmen bzw. das Orwellsche Prinzip der gleicheren Schweine einzuführen.
Zu mir ist noch kein einziger "Wokie" mit irgendwelchen Ansprüchen herangetreten. Vermutlich, weil ich nachts sehr tief schlafe und mich am nächsten Morgen an keinen einzigen Traum erinnern kann… :D
Es ist aber schon interessant, wie Sie zwar den direkten Zusammenhang zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anzweifeln, aber Sie lassen sich dennoch von konstruierter und nie eingetretener Zukunft aus der Vergangenheit beeinflussen und projizieren sie sogar auf die heutige Zukunft… ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(29 Apr 2021, 13:59)

Na also, dann brauchen wir uns doch nur daran zu halten, aber das scheint manchen nicht recht zu sein. Sie empfinden es als Beschneidung ihrer Rechte, wenn andere auch die gleichen Rechte beanspruchen. Es könnte vielleicht an manchen hier geltenden Normen liegen, von denen manche nicht loslassen wollen…

Zu mir ist noch kein einziger "Wokie" mit irgendwelchen Ansprüchen herangetreten. Vermutlich, weil ich nachts sehr tief schlafe und mich am nächsten Morgen an keinen einzigen Traum erinnern kann… :D
Es ist aber schon interessant, wie Sie zwar den direkten Zusammenhang zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anzweifeln, aber Sie lassen sich dennoch von konstruierter und nie eingetretener Zukunft aus der Vergangenheit beeinflussen und projizieren sie sogar auf die heutige Zukunft… ;)
Könnten Sie mal kurz Folgendes erläutern:

1. Wo spreche ich über meine Rechte?
2. Welche geltenden Normen meinen Sie?
3. Wie und wo zweifle ich jenen Zusammenhang an?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

Uffhausen hat geschrieben:(27 Apr 2021, 20:52)

als sich sachlich und politisch korrekt mit Problemem auseinander zusetzen, weil sie sich damit nicht mehr von den anderen Parteien unterscheiden würde. Ich finde diesen Umstand von allergrößter Bedeutung - weil im Grunde hier DER wunde Punkt von Rechts zu finden ist.
Sachlich und "politisch korrekt" ist nun alles andere als deckungsgleich. Sachlichkeit bedeutet nur: "ausschließlich zur Sache". Das ist nun innerhalb und außerhalb der Politik zu einer seltenen Übung geworden.
Da gibt es lagerübergreifend vielleicht vereinzelt Politiker, die sich um solche Sachlichkeit bemühen, aber die haben bei den etablierten Altparteien auch keinen größeren Anteil und sind dann eher jene, die weitaus weniger auffallen, da sie keine Personen angreifen, keinen Dreck werfen, nicht in Erinnerung bleiben.

Der eigentliche Unterschied liegt in der Positionierung zu vielen gesellschaftlichen Fragen (Klima, Zuwanderung, Verhältnis Staat-Bürger/Ausmaß des Staatswesens, ÖRR usw.), in der Öffnung überhaupt eines von der etablierten Seite längst "erledigten", hinter sich gelassenen, vermeintlich befriedeten Themenfelds, eine Ruhe, die als breiter "Konsens" unter den "Vernünftigen" verkauft wird. Allein wenn man das Thema Klima nimmt, dann gibt es da einen "Mainstream", für den in der Hauptsache alles klar ist, für den kein Zweifel mehr besteht (das berüchtigte "science settled", "believe in science" usw). Wer zweifelt, ist ein "Leugner" und Schlimmeres

Und dazu positioniert man sich als politische "Alternative" prinzipbedingt gegen das Establishment (damit aus dessen Sicht freilich "unkorrekt", aber nicht notwendig unsachlich, sondern nur zur Sache eben anders), was dem Establishment freilich alles andere als schmeckt, aber dadurch wird auch das Gefühl oder der Anschein des Wählers genährt, tatsächlich zwischen signifikant unterschiedlichen "politischen Angeboten" wählen zu können. Wozu sonst überhaupt Wahlen, politische Entscheidungen, wenn es nur einen korrekten Pfad gibt?

Der "Wokismus" ist letztlich auch nur Ergebnis einer Suche nach neuen Kontroversen, besteht in der Öffnung eines neuen Problemfelds, will die Schlafenden, die sich diesem Problem nicht bewusst sind, buchstäblich erwecken. Die grundsätzlichen Mechanismen sind überall gleich. Folgen der Aufmerksamkeitsökonomik. Lauter trommeln, mehr auffallen, Masse entwickeln. Das hat man als Etablierter nicht mehr nötig. Man muss nicht mehr am Zaun des Kanzleramts rütteln, sondern sitzt ja drin, eingerichtet, gut geschützt vor dem Pöbel. Da will man eher die Wellen glätten, will "Kontinuität" wahren, was dann schnell als Sachlichkeit oder Vernunft missverstanden wird, aber eher bräsige Selbstgefälligkeit ist.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 14:17)
Könnten Sie mal kurz Folgendes erläutern:

1. Wo spreche ich über meine Rechte?
Sie haben von Gleichheitsforderungen der Wokies gesprochen - keine Ahnung, woher Sie das haben – und ihnen Freiheitsfeindlichkeit vorgeworfen. Ich habe dann darauf hingewiesen, dass sie lediglich Gleichberechtigung fordern und diese schränkt weder die Freiheit der Anderen ein, noch ihre Rechte und somit auch nicht Ihre.
Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 14:17)
2. Welche geltenden Normen meinen Sie?
Och, ich dachte so an Traditionen, Sitten und Bräuche… ;)
Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 14:17)
3. Wie und wo zweifle ich jenen Zusammenhang an?
Ich habe Sie beim Tango mit Dark Angel beobachtet… :)
Damit hat doch meine Diskussion mit Ihnen hier angefangen: Selina hat geschrieben, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine dialektische Einheit bilden.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

tarkomed hat geschrieben:(29 Apr 2021, 15:28)

Sie haben von Gleichheitsforderungen der Wokies gesprochen - keine Ahnung, woher Sie das haben – und ihnen Freiheitsfeindlichkeit vorgeworfen. Ich habe dann darauf hingewiesen, dass sie lediglich Gleichberechtigung fordern und diese schränkt weder die Freiheit der Anderen ein, noch ihre Rechte und somit auch nicht Ihre.

Och, ich dachte so an Traditionen, Sitten und Bräuche… ;)

Ich habe Sie beim Tango mit Dark Angel beobachtet… :)
Damit hat doch meine Diskussion mit Ihnen hier angefangen: Selina hat geschrieben, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine dialektische Einheit bilden.
Ich habe davon gesprochen, dass Freiheit und Gleichheit Gegensätze sind (was, wenn ich richtig weiß, auch marx oder Engels am Slogan Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit moniert hatten). Und wenn Wokies keine Gleichheitsforderungen stellten, gäbe es sie auch nicht. Und bitte schauen Sie einfach mal die Bedeutung des Begriffes Gleichberechtigung nach. Der bezieht sich auf Gleichberechtigung vorm Gesetz.

Schön dass sie an Traditionen, Sitten, Bräuche denken. Dann wissen Sie sicher auch, dass solche Normen vom Inhalt her keine universalistische Geltung beanspruchen. Und was die jetzt mit mir oder meinem Beitrag zu tun haben, hat sich mir noch immer nicht erschlossen.

Ja, die Kollegin hat von Dialektik gesprochen. Und mein Eindruck, der sich bestätigt hat, war, dass sie keinen Begriff von Dialektik hat, außer irgendwas mit Widersprüchen. Bisschen mager.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Apr 2021, 14:40)
Der "Wokismus" ist letztlich auch nur Ergebnis einer Suche nach neuen Kontroversen, besteht in der Öffnung eines neuen Problemfelds, will die Schlafenden, die sich diesem Problem nicht bewusst sind, buchstäblich erwecken.
Hm. So würde ich es nicht beschreiben - Schlafende erwecken, um sie auf ein Problem aufmerksam zu machen = Vom Wachsein Müde am einschlafen solange hindern, bis deren freier Meinungswille gebrochen ist, träfe es mMn eher.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Stoner »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Apr 2021, 14:40)

Der "Wokismus" ist letztlich auch nur Ergebnis einer Suche nach neuen Kontroversen, besteht in der Öffnung eines neuen Problemfelds, will die Schlafenden, die sich diesem Problem nicht bewusst sind, buchstäblich erwecken.
"Erwecken" klingt wie die Sekte, die Erwachet! und den Wachturm anpreist. Allerdings relativ lautlos, und sie fordern auch keine Quote bei den Oscars für die Zeugen. :D
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 17:23)

Ich habe davon gesprochen, dass Freiheit und Gleichheit Gegensätze sind (was, wenn ich richtig weiß, auch marx oder Engels am Slogan Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit moniert hatten). Und wenn Wokies keine Gleichheitsforderungen stellten, gäbe es sie auch nicht. Und bitte schauen Sie einfach mal die Bedeutung des Begriffes Gleichberechtigung nach. Der bezieht sich auf Gleichberechtigung vorm Gesetz.
Schauen Sie sich doch selbst die Bedeutung des Begriffs an. Wenn Sie Gleichheit vom Begriff égalité ableiten, muss ich mich nicht auch noch danach richten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichberechtigung
Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 17:23)
Schön dass sie an Traditionen, Sitten, Bräuche denken. Dann wissen Sie sicher auch, dass solche Normen vom Inhalt her keine universalistische Geltung beanspruchen. Und was die jetzt mit mir oder meinem Beitrag zu tun haben, hat sich mir noch immer nicht erschlossen.
Den Begriff Normen haben Sie weiter oben als Garant dafür angeführt, dass allen Menschen die gleichen Rechte zustehen und ich habe darauf hingewiesen, dass manche Normen genau für das Gegenteil sorgen. Manche Traditionen, Sitten und Bräuche grenzen aus.

Wie dem auch sei, mit Woke hätte ich mich ohne diesen Thread nie befasst und unser beider Diskurs wäre - zumindest aus meiner Sicht - überflüssig, wenn Sie und andere hier nicht so allergisch auf den Begriff reagiert hätten.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/blac ... 78826.html
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

Stoner hat geschrieben:(29 Apr 2021, 19:41)

"Erwecken" klingt wie die Sekte, die Erwachet! und den Wachturm anpreist. Allerdings relativ lautlos, und sie fordern auch keine Quote bei den Oscars für die Zeugen. :D

Es ist eben nicht so einfach, es bis zur weltweiten Massenbewegung, bis zur respektablen "Kirche" zu bringen, die dann auch tief in gesellschaftliche Vorgänge eindringen kann. Die meisten bleiben auf einflussarmen Sektenniveau.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von BlueMonday »

Uffhausen hat geschrieben:(29 Apr 2021, 19:12)

Hm. So würde ich es nicht beschreiben - Schlafende erwecken, um sie auf ein Problem aufmerksam zu machen = Vom Wachsein Müde am einschlafen solange hindern, bis deren freier Meinungswille gebrochen ist, träfe es mMn eher.
Ja, alles eine Frage der Perspektive...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von gallerie »

garfield336 hat geschrieben:(26 Apr 2021, 00:12)

Sie behaupten also, es gäbe keine Illegalen in Thailand?, und alle Immigranten sind reiche Ausländer?

Sie wissen selbst das das nicht stimmt.
...die sich illegal in Thailand befindlichen Ausländer sind in der Regel Burmesen, Lao und Khmer, welche sich
über die grüne Grenze nach Thailand verirrt haben.
Alle anderen Ausländer in Thailand sind gemeldet, werden überwacht und zahlen für ihren Aufenthalt!!!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von garfield336 »

gallerie hat geschrieben:(06 May 2021, 17:02)

...die sich illegal in Thailand befindlichen Ausländer sind in der Regel Burmesen, Lao und Khmer, welche sich
über die grüne Grenze nach Thailand verirrt haben.
Alle anderen Ausländer in Thailand sind gemeldet, werden überwacht und zahlen für ihren Aufenthalt!!!
Schön dass du selbst zu gibst dass du vorhin Bullshit geredet hast.

Wir halten also fest, Es gibt in Thailand arme illegale Einwanderer.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Im Mai 2021 verwendete er bei einer Live-Übertragung den Ausdruck „Trainieren bis zum Vergasen“. Als Reaktion auf die Kritik an dieser Aussage entschied sich Aogo, seine Tätigkeiten bei Sky ruhen zu lassen. Zuvor hatte er eine Nachricht von Jens Lehmann öffentlich gemacht, in der dieser ihn als „Quotenschwarzen“ bezeichnet hatte. Lehmann hatte daraufhin verschiedene Posten verloren.
Quelle

Das mediale Theater ob der "Quotenschwarzer"-Bezeichnung von Jens Lehmann habe ich mitbekommen, bin nun aber erstaunt, dass der Rassismus anklagende Dennis Aogo jetzt scheinbar ebenfalls am Pranger steht, wenn auch zu einem anderen, nicht minder problematischen Thema. Beide haben, kurz hintereinander, aufgrund undurchdachter Wortwahl ihre Jobs verloren. Was ist das nun: Ein gelungenes Beispiel für "Wer im Glashaus sitzt..." oder zufälliges, schlichtes "Karma"; ein Beweis dafür, dass Schwarze auch nicht frei von "Schuld" sind (sondern eben auch "nur" Menschen) = oder eben ein offensichtlicher Fall von "Tugendterror"?

Und mal abgesehen von Rassismus im Fußball - ist nicht die Kommentierung bis schlußendliche Berichterstattung etablierter Medien kritisch zu betrachten? Ich verfolge Fußball zwar nicht, aber ganz drumrum kommt man auch nicht. Weiß nicht mehr, wann es war - aber ich habe mal mitbekommen, dass vor dem Aueinandertreffen zweier Fußballmannschaften mal seitens der Medien von einem bevorstehenden "Vernichtungskrieg" die Rede war... erinnern kann ich mich bspw. noch gut an das wortgewaltige reaktive Danach des Spiels Brasilien-Deutschland, während der WM 2014. Da stellte sich mir die Frage, ob da eigentlich noch Fußball gespielt wurde, oder doch nicht eher Weltkrieg. Klar, Fußball ist emotional extrem aufgeladen - aber es geht doch schon lange nicht mehr um Sport, Spiel und Spaß, sondern ausschließlich nur noch Geld, Macht und Einfluß. Woher kommt diese "nationalistische" Umgang besonders mit Fußball? Warum ist bspw. eine Nation "am Boden" oder "zerstört" oder "in Schande", wenn sie z. B. gegen Deutschland im Fußball unterliegt und warum sind derlei Verbildlichungen quasi selbstverständlich? Sind die rassistischen und bagatellisierenden Aussagen von Lehmann und Aogo viellicht nur eine (logische?) Konsequenz davon? Oder darf Fußball das einfach - weil es sich um sportlichen Wettkampf handelt und eben nicht um bspw. politischen Wahlkampf?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Uffhausen hat geschrieben:(07 May 2021, 10:36)

Quelle

Das mediale Theater ob der "Quotenschwarzer"-Bezeichnung von Jens Lehmann habe ich mitbekommen, bin nun aber erstaunt, dass der Rassismus anklagende Dennis Aogo jetzt scheinbar ebenfalls am Pranger steht, wenn auch zu einem anderen, nicht minder problematischen Thema. Beide haben, kurz hintereinander, aufgrund undurchdachter Wortwahl ihre Jobs verloren. Was ist das nun: Ein gelungenes Beispiel für "Wer im Glashaus sitzt..." oder zufälliges, schlichtes "Karma"; ein Beweis dafür, dass Schwarze auch nicht frei von "Schuld" sind (sondern eben auch "nur" Menschen) = oder eben ein offensichtlicher Fall von "Tugendterror"?
Ja, manche empfinden es als Tugendterror, weil sie diese Tugend für übertrieben halten, aber es handelt sich lediglich um Imagepflege von Interessengruppen, die nicht mit einem Mangel an dieser Tugend in ihren Reihen konfrontiert werden wollen. Auf der einen Seite ist der Bundesligist Hertha BSC, der nicht mit Rassismus in Verbindung gebracht werden will und auf der anderen Seite Sky und Sport1, die dasselbe in Verbindung mit Holocaust und Antisemitismus verhindern wollen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

tarkomed hat geschrieben:(07 May 2021, 11:19)
Ja, manche empfinden es als Tugendterror, weil sie diese Tugend für übertrieben halten, aber es handelt sich lediglich um Imagepflege von Interessengruppen, die nicht mit einem Mangel an dieser Tugend in ihren Reihen konfrontiert werden wollen. Auf der einen Seite ist der Bundesligist Hertha BSC, der nicht mit Rassismus in Verbindung gebracht werden will und auf der anderen Seite Sky und Sport1, die dasselbe in Verbindung mit Holocaust und Antisemitismus verhindern wollen.
Hm. Bedeutet das, man hätte Lehmann besser nicht rausgeschmissen/die Entscheidung von Aogo nicht akzeptiert, sondern lieber "über alles reden" sollen?

Ich meine, genauso wie eine kurze Entschuldigung kann auch eine ellenlange Diskussion "geheuchelt" sein. Wenn es denn so ist, wie du es beschreibst und nur der bloße Eindruck von Relevanz ist und nicht die logische Einsicht zählt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von tarkomed »

Uffhausen hat geschrieben:(07 May 2021, 11:49)
Hm. Bedeutet das, man hätte Lehmann besser nicht rausgeschmissen/die Entscheidung von Aogo nicht akzeptiert, sondern lieber "über alles reden" sollen?
Bitte meinen Text nochmal lesen, vielleicht hilft es dann.
Uffhausen hat geschrieben:(07 May 2021, 11:49)
Ich meine, genauso wie eine kurze Entschuldigung kann auch eine ellenlange Diskussion "geheuchelt" sein. Wenn es denn so ist, wie du es beschreibst und nur der bloße Eindruck von Relevanz ist und nicht die logische Einsicht zählt.
Ich habe nur geschrieben, dass Hertha BCS, Sky und Sport1 ihr Image schützen wollen, indem sie diese Herren Lehmann bzw. Aogo aus ihren Posten entfernen. Daran ist keine staatliche Institution beteiligt.
Nachdem diese beiden Herren allerdings in der Öffentlichkeit stehen und diese Vorfälle gravierend waren, werden sie von den Medien aufgegriffen und behandelt. Wenn du das als Tugendterror von wem auch immer bewertest, dann ist es dein Problem. Ich sehe das als einen ganz normalen Vorgang in einer Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

tarkomed hat geschrieben:(07 May 2021, 12:44)
Bitte meinen Text nochmal lesen, vielleicht hilft es dann.
:rolleyes: Ich habe deinen Text gelesen - jene Frage, die sich mir danach stellte, hat er aber nicht beantwortet.
Wenn du das als Tugendterror von wem auch immer bewertest,...
:x Jetzt muss ich dich bitten, meinen Text nochmal zu lesen: Da stand nämlich als Frage "Was ist das nun...", nebst einigen Antwortmöglichkeiten.

Du stellst es fälschlicherweise dagegen so hin, als hätte ich alternativlos festgelegt, dass es sich um Tugendterror handelt. Was ist dein Problem? :s
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