Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

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schokoschendrezki
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Apr 2021, 12:44)

Überlass doch den Menschen selbst, ob und in welcher Gruppe sie sich wohlfühlen. Dein reines Erdenbürgerdasein ist mir viel zu überkandidelt, ich fühle mich in verschiedenen Gruppen ganz wohl und will mich garnicht befreien (lassen).
Das sei dir unbenommen. Und ist allgemein eigentlich jedermanns Sache.

Ich will mich nur nicht dafür verantworten müssen, dass ich Jazz-, Blues, Gipsy- oder Klezmer-Musik spiele. Dass ich mich als weißer alter Mann dafür zu schämen habe.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Tom Bombadil
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Apr 2021, 12:55)

Keine Gruppe Protestler fragt vorher um Erlaubnis, ob sich denn eine Mehrheit findet.
Zwischen Protest und Gewaltausübung liegen aber Welten.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Apr 2021, 13:48)

Das sei dir unbenommen. Und ist allgemein eigentlich jedermanns Sache.

Ich will mich nur nicht dafür verantworten müssen, dass ich Jazz-, Blues, Gipsy- oder Klezmer-Musik spiele. Dass ich mich als weißer alter Mann dafür zu schämen habe.
Mach dich nicht lächerlich, kein Mensch verlangt von dir Rechtfertigung für die Musik, die du spielst. Und wenn doch einer sich empört, hast du selbst Schuld, wenn du nicht schallend lachst. Dass du deine Musik spielst, liegt natürlich in deiner Verantwortung. Daraus abzuleiten, du müßtest dich entschuldigen - alberner Quatschkram.

Wenn du der Meinung bist, du müßtest dich für etwas schämen, worauf du keinen Einfluß hattest - bitte sehr.
Ich schäme mich für nichts, es sei denn, ich habe einen Fehler selbst zu verantworten.

Meine Fresse, worin man doch alles ein Problem sehen kann. In meinen Augen 1.-Welt-Luxus-Probleme von Leuten, denen es zu gut geht.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Keoma hat geschrieben:(10 Apr 2021, 13:39)

Das nächste Mal, wenn ich bei einem fetten Bonzenauto vorbeigehe, mache ich einen Kratzer in die Tür.
Damit protestiere ich gleichzeitig gegen den Kapitalismus und den Klimawandel.
Das tun diese Typen sowieso. Fette Bonzenautos sind aber sehr gut versichert, der Besitzer hat meist nur ein müdes Lächeln für den deutlich gezeigten Neid und die Mißgunst übrig. Der kriegt einen fetten Leihwagen, während sein Wagen in der Werkstatt ist.

Aber dass ich nicht von Privatbesitz sprach, sondern von Statuen zum Gedenken an fragwürdige Personen, ist dir klar. :)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Keoma »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Apr 2021, 19:37)

Das tun diese Typen sowieso. Fette Bonzenautos sind aber sehr gut versichert, der Besitzer hat meist nur ein müdes Lächeln für den deutlich gezeigten Neid und die Mißgunst übrig. Der kriegt einen fetten Leihwagen, während sein Wagen in der Werkstatt ist.

Aber dass ich nicht von Privatbesitz sprach, sondern von Statuen zum Gedenken an fragwürdige Personen, ist dir klar. :)
Die Statuen gehören zwar quasi der Allgemeinheit, aber trotzdem hat ein Einzelner kein Recht darauf.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Keoma hat geschrieben:(10 Apr 2021, 20:35)

Die Statuen gehören zwar quasi der Allgemeinheit, aber trotzdem hat ein Einzelner kein Recht darauf.
Nein, hat auch keiner. Aber bei einer Protestaktion wird nicht nach den Eigentumsverhältnissen gefragt.
Da müssen dann Gerichte den Fall bewerten.
Einen Sklavenhalter vom Sockel zu stoßen könnte ja mit Bewährung geahndet werden. Andere Straftaten mit Geldstrafen, das Zerkratzen von teuren Autos z.B.
Ich selbst würde eher einen Antrag stellen auf Austausch von Statuen gegen menschenfreundlichere Persönlichkeiten. Andere gehen halt mit Gewalt vor.
Ich bin für Schutz von Leib, Leben und Gesundheit der Menschen und ihr Eigentum, bin aber bei der einen oder anderen Sockelschubserei an Gegenständen eher leidenschaftslos.
Man muß nicht jeder Persönlichkeit gedenken, aber vielleicht ist die eine oder andere in einem Dokumentationszentrum besser aufgehoben, mit erklärenden Schautafeln. Sklaverei ist eine Beleidigung der Menschheit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Skeptiker hat geschrieben:(09 Apr 2021, 21:08)

Da bin ich bei dir. Sehr gerne kann kann man auch positive Seiten benennen.

Ich denke allerdings, dass sich die Wokies dieses Image selber zuzuschreiben haben. Da müssen die an ihrer Wachsamkeit halt arbeiten. Aber es diskreditiert nunmal jeden Antirassismus, wenn man ihn rassistisch umsetzt. Und ich halte das für keinen unwichtigen Teilaspekt der Woke-Bewegung, sondern leider für einen zentralen.
Ja, natürlich. Zumindest die radikalen Wokies haben sich das selbst zuzuschreiben. Auf Wokies mit legitimen Methoden lässt sich das nicht übertragen. Aber das ist ja auch irgendwo ein klassisches Problem jeder Bewegung/jedes Protests/jeder Revolution. Ich finde nicht, dass jeder Antirassismus durch bestimmte rassistische Antirassismus-Maßnahmen, diskreditiert wird. Überhaupt nicht. Solche Ereignisse werden natürlich von Rassisten genutzt, um sämtlichen Antirassismus zu diskreditieren. Aber rein logisch gesehen wird Antirassismus dadurch nicht diskreditiert. Steht ja in keinerlei Zusammenhang.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(10 Apr 2021, 20:50)

Andere gehen halt mit Gewalt vor.
Das ist mir zu lapidar. In einer demokratisch organisierten Gesellschaft erwarte ich, dass man sich an die demokratischen Spielregeln hält, gerade bei solchen Dingen würde direkte Demokratie Sinn machen, hier dann eine Abstimmung der Bürger Bristols, ob die Statue weg soll oder nicht. Das Schicksal der Sklavenhalterstatue ist mir komplett egal, man hätte sie auch im Fluss liegen lassen können, aber sowas sind halt Präzedenzfalle, die ungeahndet zur Wiederholung einladen und dann betrifft es eben auch irgendwann mal Denkmäler, die das nicht "verdient" haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

„Meiner Meinung nach ist das totalitär“
https://www.welt.de/kultur/plus22995854 ... itaer.html

Die Autorin Judith Sevinç Basad wehrt sich gegen Denk- und Sprachverbote und gegen eine intellektuelle Elite.

Interviews: https://www.swr.de/swr1/bw/swr1leute/ju ... d-102.html

Ihr Verlag hat den Untertitel trotzdem gegendert. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:03)

Das ist mir zu lapidar. In einer demokratisch organisierten Gesellschaft erwarte ich, dass man sich an die demokratischen Spielregeln hält, gerade bei solchen Dingen würde direkte Demokratie Sinn machen, hier dann eine Abstimmung der Bürger Bristols, ob die Statue weg soll oder nicht. Das Schicksal der Sklavenhalterstatue ist mir komplett egal, man hätte sie auch im Fluss liegen lassen können, aber sowas sind halt Präzedenzfalle, die ungeahndet zur Wiederholung einladen und dann betrifft es eben auch irgendwann mal Denkmäler, die das nicht "verdient" haben.
Ich hab mich mißverständlich ausgedrückt. Andere gehen leider mit Gewalt vor. Ich finde das nicht gut. Wie ich sagte, ich würde vor Ort Anträge stellen, Kommunalpolitiker anschreiben....
Mit Gewalt Statuen zu zerstören sollte schon durch ein Gericht geahndet werden, wobei ich rein subjektiv es hier bei Bewährung belassen würde oder Geldstrafe oder sowas. Ein Sklavenhalter passt zum Gedenken nicht mehr. Ohne die Protestler stünde das Ding bis in alle Ewigkeit an seinem Platz.
In Anbetracht der Person überkommt mich keine große Empörung. Auch außerhalb linksextremer Gruppen gibt es Menschen, die Sklavenhaltern nicht gedenken wollen. ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:38)

https://www.welt.de/kultur/plus22995854 ... itaer.html

Die Autorin Judith Sevinç Basad wehrt sich gegen Denk- und Sprachverbote und gegen eine intellektuelle Elite.

Interviews: https://www.swr.de/swr1/bw/swr1leute/ju ... d-102.html

Ihr Verlag hat den Untertitel trotzdem gegendert. ;)
Oh, eine weitere Neurechte und eine weitere Kerbe im Gürtel. :cool:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von DarkLightbringer »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:46)

Oh, eine weitere Neurechte und eine weitere Kerbe im Gürtel. :cool:
Erstens gibt es das gar nicht, worüber solche Autoren und Journalisten schreiben.
Und zweitens, wenn doch, dann sind diese Personen nicht richtig, die über sowas schreiben.
;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:52)

Erstens gibt es das gar nicht, worüber solche Autoren und Journalisten schreiben.
Und zweitens, wenn doch, dann sind diese Personen nicht richtig, die über sowas schreiben.
;)
Nicht zu vergessen diejenigen, die das ständig zitieren. Phöse Räächte :mad2:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:57)

Nicht zu vergessen diejenigen, die das ständig zitieren. Phöse Räächte :mad2:
Die echten Rechtsextremen haben es gut....sie werden in einer Riesengruppe unsichtbar. Da ja fast jeder nun Neurechts ist, wird die Gruppe Nazis immer größer, der einzelne kann sich gut verstecken. :thumbup:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Apr 2021, 10:38)

https://www.welt.de/kultur/plus22995854 ... itaer.html

Die Autorin Judith Sevinç Basad wehrt sich gegen Denk- und Sprachverbote und gegen eine intellektuelle Elite.

Interviews: https://www.swr.de/swr1/bw/swr1leute/ju ... d-102.html

Ihr Verlag hat den Untertitel trotzdem gegendert. ;)
Bist mir zuvor gekommen!
Im gegebenen Zusammenhang ist dieser Abschnitt des Interviews sehr interessant:

"WELT: Sie schreiben, die Ideologie der Social Justice Warriors funktioniere wie eine Religion oder eine Verschwörungstheorie.

Basad: Ja, die rassistische Struktur, an die die Social Justice Warriors glauben, ist eigentlich wie eine Weltverschwörung. Man geht von der Annahme aus, dass der Kolonialismus als historisches Ereignis so tiefgreifend war, dass er alles beherrscht. Unsere Kultur, unsere Filme, die Art und Weise, wie Politik gemacht wird. Es wird meistens von unbewusstem Rassismus gesprochen, dem wir alle qua Hautfarbe aufsitzen.

Ich habe selbst einmal so ein Anti-Rassismus-Seminar besucht, wie sie momentan massenweise angeboten werden. Das Erste, was uns Weißen da gesagt wurde, war, dass wir alle Rassisten sind. Und dass wir nichts dagegen tun können, als uns in die Hände der Coaches zu begeben. Meiner Meinung nach ist das totalitär.

Hannah Arendt argumentiert, dass es totalitären Ideologien inhärent sei, in die tiefsten zwischenmenschlichen Sphären der Menschen einzugreifen und die Menschen auf diese Weise voneinander zu isolieren und sie in eine homogene Masse zu pressen. Die Aktivistin Robin DiAngelo – eine Koryphäe in der Rassismus-Forschung – behauptet zum Beispiel, dass man die Erbschuld des Kolonialismus nie loswerde, dass sie Weißen körperlich angeboren sei und Weiße quasi ihr ganzes Leben lang in Demut leben sollten."
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:43)
Bist mir zuvor gekommen!
Im gegebenen Zusammenhang ist dieser Abschnitt des Interviews sehr interessant:
...
Der Abschnitt ist mir auch aufgefallen.

Wenn dem so ist, dann klingt das eher wie eine sektenartige Bewegung. Die sind grundsätzlich totalitär, weil da immer das Dogma im Raum steht, und niemand darf es antasten.

Allerdings muss man sich fragen, wie eine solche Bewegung derart mächtig wird, dass man ihr offenbar mit Sachargumenten nicht mehr beikommen kann. Da hat offensichtlich der "gute Wille" das "gute Argument" verdrängt. Im ersten Augenblick eine "Erlösung" für die so definierten Opfer, die Rechnung folgt. Man kann sich gar nicht vorstellen, wer sich alles als Opfer fühlen mag ... :rolleyes:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:43)

Die Aktivistin Robin DiAngelo – eine Koryphäe in der Rassismus-Forschung – behauptet zum Beispiel, dass man die Erbschuld des Kolonialismus nie loswerde, dass sie Weißen körperlich angeboren sei und Weiße quasi ihr ganzes Leben lang in Demut leben sollten."
Meine Fresse, wie komplett gaga diese Leute sind. Lebt diese "Aktivistin" denn auch demütig, zieht in Sack und Asche durch die Straßen und klagt sich selber lautstark als Rassistin an, hat Sie all ihre unrechtmäßigen "weißen" Besitztümer an PoC verschenkt und hat sie ihre Arbeitsstelle an einen PoC abgetreten? Kann das mal jemand überprüfen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:07)

Meine Fresse, wie komplett gaga diese Leute sind. Lebt diese "Aktivistin" denn auch demütig, zieht in Sack und Asche durch die Straßen und klagt sich selber lautstark als Rassistin an, hat Sie all ihre unrechtmäßigen "weißen" Besitztümer an PoC verschenkt und hat sie ihre Arbeitsstelle an einen PoC abgetreten? Kann das mal jemand überprüfen?
Verzichten PoC auf ausnahmslos alles, was Weiße erfunden/konstruiert/gebaut/geschrieben/komponiert haben?
Ich würde den Menschen nicht zuviel Konsequenz zutrauen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:10)

Verzichten PoC auf ausnahmslos alles, was Weiße erfunden/konstruiert/gebaut/geschrieben/komponiert haben?
Ich vermute, dass nur wenige PoC auch Wookies sind ;)
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:10)

Verzichten PoC auf ausnahmslos alles, was Weiße erfunden/konstruiert/gebaut/geschrieben/komponiert haben?
Ich würde den Menschen nicht zuviel Konsequenz zutrauen.
Du hast das noch nicht verstanden.

"Woke" baut nicht auf "Gleichberechtigung" auf. "Woke" ist das Gegenteil. Es bedeutet, das "Opfer" wird "geschützt", und der "Täter" wird "geläutert".

Niemand von denen würde auf dem Gedanken kommen, Weiße nach gleichen Methoden zu "schützen". Das sind ja die Täter. Da musst du weiterblättern, und schauen welche Regeln für die Täter gelten.

Das ist ungefähr die gleiche Vorstellung von Gleichberechtigung wie im konservativen Islam. Da gibt es ja auch Gleichberechtigung. Gemeint ist aber eher die Anzahl der Rechte, nicht der Inhalt. Letzterer ist natürlich streng nach Geschlecht(analog "Hautfarbe") getrennt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Wie soll man eigentlich irgendwann dazu kommen, sich als "Mensch" zu begreifen, wenn immer wieder irgendwelche Nervensägen kommen und dir erzählen, dass du weiß, schwarz, gelb oder blau bist?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Elmar Brok »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:18)

Wie soll man eigentlich irgendwann dazu kommen, sich als "Mensch" zu begreifen, wenn immer wieder irgendwelche Nervensägen kommen und dir erzählen, dass du weiß, schwarz, gelb oder blau bist?
Wie oft ist dir denn soetwas passiert? Also mir noch nie.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:07)

Meine Fresse, wie komplett gaga diese Leute sind. Lebt diese "Aktivistin" denn auch demütig, zieht in Sack und Asche durch die Straßen und klagt sich selber lautstark als Rassistin an, hat Sie all ihre unrechtmäßigen "weißen" Besitztümer an PoC verschenkt und hat sie ihre Arbeitsstelle an einen PoC abgetreten? Kann das mal jemand überprüfen?
Nein, diese "Dame" sitzt auf dem hohen Ross, die zeigt mit dem Finger auf andere, zählt sich zu den moralisch überlegenen.
Interessant ist allerdings, dass unsere Userin Selina die Meinung/Sichtweise dieser Dame 1:1 wiedergibt ==> ihr Geschwafel von (historischer) Schuld und "im historischen Kontext betrachten" ...
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:20)

Wie oft ist dir denn soetwas passiert? Also mir noch nie.
Noch gehen normaler Alltag der meisten und Medien weit auseinander.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Ich bin ja nach wie vor gespannt, ob hier mal jemand aktuelle deutsche Beispiele zu "Rassismus gegen Weiße", also zur Diskriminierung wegen weißer Hautfarbe, bringen kann. Hab mehrfach danach gefragt. Gekommen ist nüscht. Ohne konkrete Beispiele aber ist und bleibt das Ganze ne Luftnummer.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 13:34)
Gekommen ist nüscht.
Glatte Lüge.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 13:34)

Ich bin ja nach wie vor gespannt, ob hier mal jemand aktuelle deutsche Beispiele zu "Rassismus gegen Weiße", also zur Diskriminierung wegen weißer Hautfarbe, bringen kann. Hab mehrfach danach gefragt. Gekommen ist nüscht. Ohne konkrete Beispiele aber ist und bleibt das Ganze ne Luftnummer.
Da DU ja vollkommen auf der Welle dieser Robin DiAngelo schwimmst, die gleichen abstrusen Ansichten wie sie vertrittst, werden DIR die gebrachten Beispiele niemals ausreichen, weil du gar nicht Willens bist, zu erkennen, WAS Rassismus gegen Weiße bzw Rassismus aufgrund weißer Hautfarbe bedeutet.
Du bist nicht Willens und unfähig, Rassismus gegen Weiße/Diskriminierung Weißer aufgrund ihrer Hautfarbe zu erkennen, weil du selbst in diesem Rassismus gefangen bist, selbst rassitischen Ansichten gegen Menschen weißer Hautfarbe anhängst.

Wieviel Selbsthass und/oder Paranoia braucht es eigentlich, solche Ansichten zu vertreten?
Jonathan Haidt (Prof. für Pschologie, Spezialist für Moral und Moralpsychologie) nennt diese Einstellung, die du mit dieser Robin DiAngelo teilst, ein "paranoides Weltbild, das die Menschen voneinander trennt und sie in Entfremdung, Angst und intellektuelle Hilflosigkeit versetzt".
Er vertritt die Meinung, dass diese Sichtweise, die einige Wokies verbindet, "ein antiintellektuelles und gegen die Redefreiheit gerichtetes Argument, das die Dialektik durch Ideologie ersetzt, „wenn du sagst, dass du nicht darunter leidest, beweist das, dass du darunter leidest“.
Deutlicher kann man das, was bestimmte Wokies, was diese Robin DiAngelo, was DU für ein Weltbild haben, nicht zum Ausdruck bringen!
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Apr 2021, 13:58)

Glatte Lüge.
Gekommen ist nichts, das sie glauben kann oder will.
Vermutlich guckt sie morgens in den Spiegel und schämt sich erstmal für ihre Vergangenheit, ihren Rassismus und ihre Hautfarbe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Fliege »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Apr 2021, 11:43)

Im gegebenen Zusammenhang ist dieser Abschnitt des Interviews sehr interessant:

[...]
Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:06)

Wenn dem so ist, dann klingt das eher wie eine sektenartige Bewegung. Die sind grundsätzlich totalitär, weil da immer das Dogma im Raum steht, und niemand darf es antasten.

Allerdings muss man sich fragen, wie eine solche Bewegung derart mächtig wird, dass man ihr offenbar mit Sachargumenten nicht mehr beikommen kann. Da hat offensichtlich der "gute Wille" das "gute Argument" verdrängt. Im ersten Augenblick eine "Erlösung" für die so definierten Opfer, die Rechnung folgt. Man kann sich gar nicht vorstellen, wer sich alles als Opfer fühlen mag ... :rolleyes:
Und Viktor Orban wurde dafür beschimpft und verunglimpft (https://taz.de/Professorin-ueber-Gender ... /!5556738/), Gender-VT vor ungarische Universitätstüren gesetzt zu haben (https://www.derstandard.at/story/200008 ... er-studies).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Außer ad hominem wieder keine aktuellen deutschen Beispiele für Diskriminierung wegen weißer Hautfarbe. Sich seiner Vergangenheit bewusst sein, ist völlig legitim. Vergangenheits-Aufarbeitung ist also als Beispiel für Diskriminierung wegen weißer Hautfarbe ungeeignet.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 14:55)
Außer ad hominem wieder keine aktuellen deutschen Beispiele für Diskriminierung wegen weißer Hautfarbe.
Naja, wenn man sich so in der Politik und den Vorstandsetagen der Wirtschaft umschaut, ist doch offensichtlich, dass da immer weniger Weiße mitmischen. Ich habe zwar gerade keine Beispiele oder gar Fakten zur Hand - aber doch eine Meinung. :D

Ernsthaft: Es gibt natürlich diskriminierte Weiße in D; aber die werden in der Regel nicht wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, sondern z.B. wegen ihrer Bildungsferne oder ihrer Vornamen (Kevin, "Schantalle", Rico etc.).
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Selina
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(11 Apr 2021, 15:32)

Naja, wenn man sich so in der Politik und den Vorstandsetagen der Wirtschaft umschaut, ist doch offensichtlich, dass da immer weniger Weiße mitmischen. Ich habe zwar gerade keine Beispiele oder gar Fakten zur Hand - aber doch eine Meinung. :D

Ernsthaft: Es gibt natürlich diskriminierte Weiße in D; aber die werden in der Regel nicht wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert, sondern z.B. wegen ihrer Bildungsferne oder ihrer Vornamen (Kevin, "Schantalle", Rico etc.).
:D :thumbup:

Ja klar. Hier gehts aber um den so genannten "Rassismus gegen Weiße", also gehts um die Diskriminierung wegen der weißen Hautfarbe, wofür niemand deutsche Beispiele nennen kann ;) Denn sonst könnte man ja auch über Rassismus an sich diskutieren. Gibts hier eigentlich einen Thread zum Thema Rassismus?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 16:31)

:D :thumbup:

Ja klar. Hier gehts aber um den so genannten "Rassismus gegen Weiße", also gehts um die Diskriminierung wegen der weißen Hautfarbe, wofür niemand deutsche Beispiele nennen kann ;) Denn sonst könnte man ja auch über Rassismus an sich diskutieren. Gibts hier eigentlich einen Thread zum Thema Rassismus?
Also darf ich dich als Mensch mit Nazivergangenheit titulieren und deine Hautfarbe zum Anlass nehmen, dir jede Schuld an allem zu geben? Du bist als Weiße automatisch Rassistin.
https://www.zeit.de/campus/2020/05/weis ... farbeitung
Du bist schuld an der Kolonialzeit und hast dich zu entschuldigen. Schuld per Hautfarbe. Das nenne ich Rassismus. Aber schäme dich ruhig, wird schon berechtigt sein.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 16:46)
Also darf ich dich als Mensch mit Nazivergangenheit titulieren und deine Hautfarbe zum Anlass nehmen, dir jede Schuld an allem zu geben? Du bist als Weiße automatisch Rassistin.
https://www.zeit.de/campus/2020/05/weis ... farbeitung
Du bist schuld an der Kolonialzeit und hast dich zu entschuldigen. Schuld per Hautfarbe. Das nenne ich Rassismus. Aber schäme dich ruhig, wird schon berechtigt sein.
Es ist aussichtslos. Sie versteht das nicht. Du müsstest nun mit Weißen kommen, die von Schwarzen am Baum aufgeknüpft wurden, so wie das (umgekehrt) in den Südstaaten im letzten Jahrhundert der Fall war.

Dass der Versuch eine Ideologie zu etablieren, welche in sich rassistisch ist um vorgeblich Rassismus zu bekämpfen, natürlich selbst Rassismus darstellt, das ist eine Wahrheit, die niemals die Realitätsfirewall von Gesinnungsethikern durchbrechen wird.

Eine Handlung, die mit der Begründung des Kampfes gegen Rassismus begangen wird, ist GRUNDSÄTZLICH antirassistisch. Und auch wenn sie offen erkennbar rassistische Methoden verwendet - egal - es zählt ausschließlich der vorgebliche Zweck.

Das ist es ja, was derlei Ideologien so gefährlich macht. Unter dem richtigen Etikett kannst du jedes Gift vertreiben - der Gesinnungsbürger kauft nach Augenschein, nicht nach Inhalt. Und wer es wagt das Gift ein Gift zu nennen, obwohl Kuchen drauf steht, der ist halt ein Kuchenhasser. Wie könnte es anders sein? :x
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 11. Apr 2021, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 16:46)

Also darf ich dich als Mensch mit Nazivergangenheit titulieren und deine Hautfarbe zum Anlass nehmen, dir jede Schuld an allem zu geben? Du bist als Weiße automatisch Rassistin.
https://www.zeit.de/campus/2020/05/weis ... farbeitung
Du bist schuld an der Kolonialzeit und hast dich zu entschuldigen. Schuld per Hautfarbe. Das nenne ich Rassismus. Aber schäme dich ruhig, wird schon berechtigt sein.
Erstens: Man sollte zwischen einer moralischen "Kollektivschuld" und einer individuellen Schuld unterscheiden. Zweitens: In gegenwärtigen Generationen gehts nicht um persönliche Schuld des Einzelnen für lange vergangene Taten, sondern es geht um die Verantwortung aller, die rassistischen Verwerfungen der Vergangenheit, die aufs Konto von Teilen unserer Vorfahren gehen, zur Kenntnis zu nehmen, aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass sich so etwas nie wiederholt. Es geht um die Kategorie der Verantwortung für Zukünftiges.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2021, 16:46)

Also darf ich dich als Mensch mit Nazivergangenheit titulieren und deine Hautfarbe zum Anlass nehmen, dir jede Schuld an allem zu geben? Du bist als Weiße automatisch Rassistin.
https://www.zeit.de/campus/2020/05/weis ... farbeitung
Du bist schuld an der Kolonialzeit und hast dich zu entschuldigen. Schuld per Hautfarbe. Das nenne ich Rassismus. Aber schäme dich ruhig, wird schon berechtigt sein.
Du darfst die Userin Selina als Mensch mit Nazivergangenheit (oder schlicht als Nazi) bezeichnen, weil sie eine Deutsche ist, zumindest nach der Logik der Robin Di Angelo, die nach genau dem Muster vorgeht und weiße Menschen per se als Rassisten bezeichnet, allein aufgrund der Tatsache, dass sie eine weiße Haut haben.
Und ja, die Userin Selina ist eine lupenreine Rassistin, wenn sie jedem Weißen eine moralische Schuld und/oder Verantwortung am Kolonialismus zuschreibt.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Elmar Brok hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:20)

Wie oft ist dir denn soetwas passiert? Also mir noch nie.
Mir ist das passiert, als ich die letzte Seite gelesen habe.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

"Der Versuch, eine Ideologie zu etablieren..." So so. Skeptiker, was ist das nur für ein Gerede. Sag klipp und klar, was dich stört, was schiefläuft, wo es in D "rassistischen Anti-Rassismus" gibt (Beispiele), aber hör auf mit diesem merkwürdigen unbewiesenen Zeuchs. Alles Vermutungen, Verdächtigungen, verqueres Denken. Sorry.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:01)

Es ist aussichtslos. Sie versteht das nicht. Du müsstest nun mit Weißen kommen, die von Schwarzen am Baum aufgeknüpft wurden, so wie das (umgekehrt) in den Südstaaten im letzten Jahrhundert der Fall war.

Dass der Versuch eine Ideologie zu etablieren, welche in sich rassistisch ist um vorgeblich Rassismus zu bekämpfen, natürlich selbst Rassismus darstellt, das ist eine Wahrheit, die niemals die Realitätsfirewall von Gesinnungsethikern durchbrechen wird.

Eine Handlung, die mit der Begründung des Kampfes gegen Rassismus begangen wird, ist GRUNDSÄTZLICH antirassistisch. Und auch wenn sie offen erkennbar rassistische Methoden verwendet - egal - es zählt ausschließlich der vorgebliche Zweck.

Das ist es ja, was derlei Ideologien so gefährlich macht. Unter dem richtigen Etikett kannst du jedes Gift vertreiben - der Gesinnungsbürger kauft nach Augenschein, nicht nach Inhalt. Und wer es wagt das Gift ein Gift zu nennen, obwohl Kuchen drauf steht, der ist halt ein Kuchenhasser. Wie könnte es anders sein? :x
Ein interessanter kritischer Kommentar zu Di Angelos Sichtweise zum Rassismus, wie sie auch von Userin Selina vertreten wird:

"This kind of thinking has a tendency to transform education into indoctrination. When the scientific method is subordinated to the eradication of ‘racialized’ perspectives, we cease to learn about the hows and whys of social and economic disparities across racial groups and instead become immersed in the propagation of ideas that lack support from social science research. At which point it becomes difficult to dismiss concerns that progressive activism is not about social justice at all, but about ideological intolerance and conformity, driven by agendas reminiscent of Marxist thought and activism. ‘White fragility’ has become the new ‘bourgeois’—an accusation sufficient to invalidate any heterodox opinion at a stroke."
Quelle


Auch interessant ist das hier
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:02)

Erstens: Man sollte zwischen einer moralischen "Kollektivschuld" und einer individuellen Schuld unterscheiden.
Aus was lässt sich denn eine Kollektivschuld herleiten?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Skeptiker

Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:11)
"Der Versuch, eine Ideologie zu etablieren..." So so. Skeptiker, was ist das nur für ein Gerede. Sag klipp und klar, was dich stört, was schiefläuft, wo es in D "rassistischen Anti-Rassismus" gibt (Beispiele), aber hör auf mit diesem merkwürdigen unbewiesenen Zeuchs. Alles Vermutungen, Verdächtigungen, verqueres Denken. Sorry.
Selina, du weisst doch ganz genau was da abläuft, und daher nehme ich dir diese Tour nicht ab. In all deinen Reaktionen beschränkst du dich explizit auf Forderungen zu Beispielen aus Deutschland, obwohl das Thema nicht auf Deutschland beschränkt ist, und die Entwicklungen aktuell in den USA eskalieren.

Das machst du nicht "einfach nur so", sondern dahinter steckt dein Kalkül, in Deutschland aufgrund des hier noch nicht so weit fortgeschrittenen Standes der Identitätspolitik und der "wokeness" weniger plastische Beispiele zu haben. Und die Beispiele von pauschalisierten Diffamierungen Weißer AUFGRUND deren Hautfarbe, wurden dir schon x-mal genannt - die ignorierst du alle und forderst "endlich Beispiele", so als wenn sie dir nicht schon genannt wurden.

Vielleicht wäre es an der Zeit deinerseits zu erklären, was diese Masche soll. Oder willst du uns ernsthaft weissmachen, dass du nicht erkennst, was diese Bewegung im Schilde führt?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 13:34)
Ich bin ja nach wie vor gespannt, ob hier mal jemand aktuelle deutsche Beispiele zu "Rassismus gegen Weiße", also zur Diskriminierung wegen weißer Hautfarbe, bringen kann. Hab mehrfach danach gefragt. Gekommen ist nüscht. Ohne konkrete Beispiele aber ist und bleibt das Ganze ne Luftnummer.
Du hast doch selbst ein Beispiel dafür gebracht und hier sogar verlinkt - weißt du nicht mehr? :?:
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:02)

Erstens: Man sollte zwischen einer moralischen "Kollektivschuld" und einer individuellen Schuld unterscheiden. Zweitens: In gegenwärtigen Generationen gehts nicht um persönliche Schuld des Einzelnen für lange vergangene Taten, sondern es geht um die Verantwortung aller, die rassistischen Verwerfungen der Vergangenheit, die aufs Konto von Teilen unserer Vorfahren gehen, zur Kenntnis zu nehmen, aufzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass sich so etwas nie wiederholt. Es geht um die Kategorie der Verantwortung für Zukünftiges.
Es gibt keine moralische Kollektivschuld für das, was längst vergangene Generationen in der Vergangenheit getan und zu verantworten haben.
Es gibt nur eine Verantwortung für das Handeln in der Gegenwart, es gibt eine Verantwortung jetzt lebender Generationen aus der Vergangenheit zu lernen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Verantwortung können Menschen nur für etwas übernehmen, was sie auch beeinflussen können.
Für das, was vor 100 oder 150 Jahren passierte, können gegenwärtige Generationen keine Verantwortung übernehmen, weil sie keinerlei Einfluss auf die Vergangenheit haben.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:20)
Es gibt keine moralische Kollektivschuld für das, was längst vergangene Generationen in der Vergangenheit getan und zu verantworten haben.
Es gibt nur eine Verantwortung für das Handeln in der Gegenwart, es gibt eine Verantwortung jetzt lebender Generationen aus der Vergangenheit zu lernen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Völlig richtig. Und diese Verantwortung tragen die jetzigen Generationen und nicht die deutsche jetzige Generation.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:16)

Aus was lässt sich denn eine Kollektivschuld herleiten?
Bitte das Beiwort "moralische" nicht vergessen. Daher schrieb ich die "Kollektivschuld" auch in Anführung, weil es sich um eine moralische und keine juristische Schuld handelt. Zur Verdeutlichung: Viele fragen sich doch, hätte der deutsche Faschismus (euphemistisch auch "Nationalsozialismus" genannt) verhindert werden können? Wenn ja, wie? Auf dieser Ebene bewegt sich das Gemeinte.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Liegestuhl »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:26)

Bitte das Beiwort "moralische" nicht vergessen. Daher schrieb ich die "Kollektivschuld" auch in Anführung, weil es sich um eine moralische und keine juristische Schuld handelt. Zur Verdeutlichung: Viele fragen sich doch, hätte der deutsche Faschismus (euphemistisch auch "Nationalsozialismus" genannt) verhindert werden können? Wenn ja, wie? Auf dieser Ebene bewegt sich das Gemeinte.
Ich bin der Meinung, dass diese Kollektivschuld (i. o. S.) von allen getragen wird. Deutsche, Italiener, Amerikaner, Türken, Russen und Chinesen haben die Verantwortung dafür, dass sich Faschismus nicht wiederholt. Wie kommst du auf die Idee, dass nur Deutsche diese moralische Pflicht tragen?
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Mein lieber Scholli. Ja klar, das ist gemeint damit, wenn ich sage, es geht um Verantwortung. Ja, aus dem Vergangenen lernen. Was sonst. Prima, da herrscht ja mal Einigkeit.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Skeptiker »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:25)
Völlig richtig. Und diese Verantwortung tragen die jetzigen Generationen und nicht die deutsche jetzige Generation.
Das ist korrekt. Es gibt keinen Grund für Deutsche nicht aus den Fehlern des Kommunismus zu lernen. Ebenso gibt es keinen Grund für Russen, nicht aus den Fehlern des Nationalsozialismus zu lernen. Erkenntnisse sind universell.

Es gibt allerdings in meinen Augen eine besondere Verantwortung jedes Staates, die Bürger des Landes mit den Folgen der eigenen Geschichte zu konfrontieren. Da sehe ich aber insbesondere in Deutschland eher eine gute Aufarbeitung, speziell im Vergleich zu anderen Nationen.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Selina »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:30)

Ich bin der Meinung, dass diese Kollektivschuld (i. o. S.) von allen getragen wird. Deutsche, Italiener, Amerikaner, Türken, Russen und Chinesen haben die Verantwortung dafür, dass sich Faschismus nicht wiederholt. Wie kommst du auf die Idee, dass nur Deutsche diese moralische Pflicht tragen?
Ja, alle tragen diese Verantwortung. Und Deutsche wegen ihrer Geschichte eine besondere.
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Re: Woke: Befreiung von Rassismus, oder identitärer Tugendterror?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(11 Apr 2021, 17:26)

Bitte das Beiwort "moralische" nicht vergessen. Daher schrieb ich die "Kollektivschuld" auch in Anführung, weil es sich um eine moralische und keine juristische Schuld handelt. Zur Verdeutlichung: Viele fragen sich doch, hätte der deutsche Faschismus (euphemistisch auch "Nationalsozialismus" genannt) verhindert werden können? Wenn ja, wie? Auf dieser Ebene bewegt sich das Gemeinte.
Es handelt sich weder um eine Kollektivschuld, noch um eine moralische Schuld, weil Nachdenken über ein "hätte, wäre, wenn" in der Vergangenheit, gar nichts bringt. Historische Ereignisse haben genau so stattgefunden, wie sie stattgefunden haben - das sind Fakten, an denen nichts mehr geändert werden kann, auch mit noch so vielem Moralisieren nicht.

Du kannst noch so sehr darüber schwafeln und nachdenken, ob der Nationalsozialismus hätte verhindert werden können und wie er hätte verhindert werden können - das sind völlig brotlose Künste, weil der Nationalsozialismus NICHT verhindert worden IST, weil die weltpolitische Situation genau so war, wie sie war.
Wenn DU der Meinung bist, DICH träfe irgendeine moralische Schuld daran, dann ist das ganz allein DEIN Problem, welches zu für dich ganz allein lösen (oder ertragen) musst, was du NICHT allen anderen mitaufbürden kannst!
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