Mentalitätsunterschiede in Deutschland

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Teeernte
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Teeernte »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Nov 2019, 11:40)

Das wird noch viel exzessiver werden, lassen Sie mal die Babyboomer in die Pflege rollen. Wobei ich mich nicht daran erinnern kann, dass die CDU damals als linksdriftig gesehen wurde. Nur als kurzsichtig, als sie den Rohrkrepierer Pflegeversicherung initiierte. Die wird meines Erachtens bis heute nicht als links betrachtet. Schon gar nicht von Jüngelchen, die zwar das Mutterkreuz wieder einführen würden, aber der Meinung sind, um die Pflege der Mutter hätten sich andere zu kümmern, vorwiegend Frauen, egal woher.

......"Manche Männer sind die kompliziertesten Mädchen, die ich kenne. ".......

Die Bundeswehr fehlt - die die Jungen Männer eingesammelt und sozialisiert hat....
Heutzutage ist es ja Mode wie ein Holzfäller auszusehen... also nicht wie ein Holzfäller , der Holz fällt ... Eher wie ein Holzfäller der sich den ganzen Tag pflegt, um den anderen Holzfällern zu gefallen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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JJazzGold
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 12:46)

Wobei man Oskar Lafontaine zugute halten muss, dass er - im Gegensatz zu so manchen konservativen und marktliberalen Politikern nicht gegen Familien mit Kindern irgendwelche Neid- und Schmarotzerdebatten losgetreten hat. Im Angesicht der vierköpfigen Familie bekommen ja z.B. Leute aus dem Steuerzahlerbund heute noch Schaum vor dem Mund.
Lafontaine hatte in der Tat so viel für Familien und Kinder übrig, dass er einem Teil von ihnen auch nach 1990 noch eine eigenständige DDR als Versuch wirtschaftlicher Eigenständigkeit und ohne Möglichkeit des Ortswechsel ermöglicht hätte, damit gar nicht erst eine Neiddebatte aufkommen würde.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Billie Holiday »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 16:48)

Jemand der alt und krank ist, fällt nicht anderen zur Last.
Jedenfalls nicht Menschen außerhalb der eigenen Familie, die den Beruf des Altenpflegers ausüben.
Du hast offenbar noch nie 24 Stunden gezwungenermaßen einen Dementen betreut, der zum einen ständig abhaut und zum anderen seine gesamte Aggressivität auf die pflegende Angehörige richtet, die völlig überfordert ist, aber zum einen sich gezwungen fühlt, ihren Vater oder ihre Mutter zu versorgen, oder es sich finanziell nicht anders leisten kann.
Muß man ständig sein eigenes Idealbild einer perfekten Welt als gegeben hinstellen? :rolleyes:
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von JJazzGold »

Teeernte hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:20)

Die Bundeswehr fehlt - die die Jungen Männer eingesammelt und sozialisiert hat....
Da ist was dran. Raus aus Pension Mama.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:26)

Lafontaine hatte in der Tat so viel für Familien und Kinder übrig, dass er einem Teil von ihnen auch nach 1990 noch eine eigenständige DDR als Versuch wirtschaftlicher Eigenständigkeit und ohne Möglichkeit des Ortswechsel ermöglicht hätte, damit gar nicht erst eine Neiddebatte aufkommen würde.
Esi ist heute ja auch unbestritten, dass die Deindustrialisierung, in einigen Regionen fand ja praktisch eine Komplettabwicklung aller Betriebe statt, ein Riesenfehler war. Ebenso war die Focussierung auf den Ortswechsel ein großer Fehler, weil man damit die Massenabwanderung von Qualifizierten und danach den Exodus der Frauen und der Jungen massiv gefördert hat.
Aber: Schuldzuweisungen allein helfen jetzt nicht weiter. Die Frage ist, wie man aus der Misere raus kommt. Dass das nicht von heute auf morgen geht, dürfte jedem klar sein.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

Billie Holiday hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:26)

Jedenfalls nicht Menschen außerhalb der eigenen Familie, die den Beruf des Altenpflegers ausüben.
Du hast offenbar noch nie 24 Stunden gezwungenermaßen einen Dementen betreut, der zum einen ständig abhaut und zum anderen seine gesamte Aggressivität auf die pflegende Angehörige richtet, die völlig überfordert ist, aber zum einen sich gezwungen fühlt, ihren Vater oder ihre Mutter zu versorgen, oder es sich finanziell nicht anders leisten kann.
Ab einem gewissen Zeitpunkt gehören demente Menschen in Pflegeeinrichtungen. Allerspätestens dann, wenn sie ihre nächsten Angehörigen nicht mehr wieder erkennen. Aber man muss diese Menschen eben nicht ins Ausland abschieben, wie hier schon vorgeschlagen wurde.
Zum Thema Demenz und pflegende Angehörige könnte ich so manches sagen - vor allem mit Hinblick auf die Betreuung und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Die haben nämlich keine Supervision und können nur schwer mal von zu Hause weg - obwohl sie es in der Regel dringend nötig haben und schon einmal ein paar freie Stunden in ungezwungener Umgebung Wunder wirken...
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Billie Holiday »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:45)

Ab einem gewissen Zeitpunkt gehören demente Menschen in Pflegeeinrichtungen. Allerspätestens dann, wenn sie ihre nächsten Angehörigen nicht mehr wieder erkennen. Aber man muss diese Menschen eben nicht ins Ausland abschieben, wie hier schon vorgeschlagen wurde.
Zum Thema Demenz und pflegende Angehörige könnte ich so manches sagen - vor allem mit Hinblick auf die Betreuung und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Die haben nämlich keine Supervision und können nur schwer mal von zu Hause weg - obwohl sie es in der Regel dringend nötig haben und schon einmal ein paar freie Stunden in ungezwungener Umgebung Wunder wirken...
Ich würde sie auch nicht abschieben wollen. Unsere Alten - unsere Verantwortung - unsere Verpflichtung.
Das braucht natürlich Altenpfleger, und zwar gut ausgebildete, und eine Menge Geld. Und ein vernünftiges Einwanderungsgesetz.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Misterfritz »

Ich finde es ja im Prinzip schön,
dass ihr Euch hier alle so nett unterhaltet.
Aber was hat das alles mit Landtagswahlen zu tun?
MF
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Fliege »

Kölner1302 hat geschrieben:(24 Nov 2019, 09:17)
Das Landtagswahlergebnis wird für die Thüringer und Brandenburger teuer werden. Ich höre hier schon, wie sich Leute weigern, ein Wochenende in Weimar zu verbringen. Es besteht zunehmende Abneigung, dort Geld auszugeben oder zu investieren. Der Soli wird auch nach Westen, ins Ruhrgebiet, umgeleitet.
Ich mache jährlich meist mehrfach Ausflüge nach oder Kurzurlaub in Thüringen. Weshalb ich wegen einer Landtagswahl davon nun Abstand nehmen sollte, sehe ich nicht und erschließt sich mir nicht.

Ich halte es lieber mit Diestel:
Diestel hat geschrieben:(24 Nov 2019, 10:15)
Das ist sehr schade, denn Weimar ist eine der schönsten und interessantesten Städte Deutschlands. Aus jedem Fenster atmet der Geist Goethes und Schillers. Wer einmal durch die wunderschönen Parks flanierte und vor Gothes Gartenhaus stand, weiß, wovon ich spreche.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Ammianus »

Fliege hat geschrieben:(24 Nov 2019, 18:13)

Ich mache jährlich meist mehrfach Ausflüge nach oder Kurzurlaub in Thüringen. Weshalb ich wegen einer Landtagswahl davon nun Abstand nehmen sollte, sehe ich nicht und erschließt sich mir nicht.
Das ist beim User auch mehr so eine auf Ostlerhass fußende Hoffnung. Tatsächlich hat z.B. Mecklenburg-Vorpommern Bayern als führendes Touristikland Deutschlands hinter sich gelassen. Und auch in Brandenburg und Thüringen steigen die Zahlen der Übernachtungen - auch dieses Jahr. Die Alles-Nazis-außer-Mutti-Dummköpfe fliegen dann halt ohne Flugscham dreimal um den Globus und fühlen sich als die einzig wahren Antifanten.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:41)

Esi ist heute ja auch unbestritten, dass die Deindustrialisierung, in einigen Regionen fand ja praktisch eine Komplettabwicklung aller Betriebe statt, ein Riesenfehler war. Ebenso war die Focussierung auf den Ortswechsel ein großer Fehler, weil man damit die Massenabwanderung von Qualifizierten und danach den Exodus der Frauen und der Jungen massiv gefördert hat.
Aber: Schuldzuweisungen allein helfen jetzt nicht weiter. Die Frage ist, wie man aus der Misere raus kommt. Dass das nicht von heute auf morgen geht, dürfte jedem klar sein.
Der Osten ist schon längst aus der Misere raus. Aber die Leute scheinen anteilig, siehe Ergebnisse für die Die Linke oder die AfD, nicht in der Lage zu sein, das zu realisieren. Das Schlaraffenland gibt es nur auf Gemälden. Je schneller die Randwähler das begreifen, desto besser für sie.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Nov 2019, 18:19)

Der Osten ist schon längst aus der Misere raus. Aber die Leute scheinen anteilig, siehe Ergebnisse für die Die Linke oder die AfD, nicht in der Lage zu sein, das zu realisieren. Das Schlaraffenland gibt es nur auf Gemälden. Je schneller die Randwähler das begreifen, desto besser für sie.
Es gibt da ein verfestigtes Mentalitätsproblem in einigen Teilen der ostdeutschen Gesellschaft, ja in Teilen aller osteuropäischen Gesellschaften: man möchte partizipieren, man möchte etwas von vermeintlichen Reichtum des Westens abhaben - man möchte aber nichts dazu beitragen. Die Wünsche und Träume von 1989/90 waren rein materialistischer Natur. Es waren die Wünsche und Träume, die das Westfernsehen über den Eisernen Vorhang projiziert hat. Letzteres dürfte sicherlich einer der Wesentlichen Gründe sein, warum man in Ostdeutschland und Osteuropa so vehement gegen die Öffentlich-Rechtlichen wettert.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:57)

Ich finde es ja im Prinzip schön,
dass ihr Euch hier alle so nett unterhaltet.
Aber was hat das alles mit Landtagswahlen zu tun?
MF
Eine ganz Menge, weil hier mal jetzt ehrlich und teilweise sogar konstruktiv Butter bei die Fische getan wird. Es geht um Mentalitätsunterschiede, um unterschiedliche Sozial- und wirtschaftspolitische Denkweisen.
Vielleicht sollten man da einen neuen Trööt draus machen. Ich fand das heute nicht schlecht hier, im Gegenteil.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Frank_Stein »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Nov 2019, 18:19)

Der Osten ist schon längst aus der Misere raus. Aber die Leute scheinen anteilig, siehe Ergebnisse für die Die Linke oder die AfD, nicht in der Lage zu sein, das zu realisieren. Das Schlaraffenland gibt es nur auf Gemälden. Je schneller die Randwähler das begreifen, desto besser für sie.

Schlimmer sind Grüne und (mir gefällt die Entwicklung innerhalb der SPD nicht, die sich demnächst vermutlich endgültig von der Agenda 2010 verabschiedet).
Dass die Linke nicht richtig tickt, daran ist man ja gewöhnt.

Einzig die FDP kann man noch mit gutem Gewissen wählen, während sich die anderen mehr und mehr von dem verabschieden, was dieses Land stark gemacht hat, nämlich die Marktwirtschaft!

Stattdessen denkt man über Verstaatlichungen nach, über Quoten, eine Anhebung des Mindestlohnes, höhere Preise für alles Mögliche, kompliziertere Vorschriften, mehr Bürokratie, Verbote und es wird völlig übersehen, dass hier die Rechnung ohne den Wirt gemacht wird, das ist nämlich der Unternehmer bzw. die Investoren, die sich aussuchen können wo sie überall auf der Welt ihr Geld anlegen möchten und das dort anlegen, wo ihnen bei der Rendite usw. möglichst wenig Steine in den Weg gelegt werden. (Fast ein kleines Wunder, dass sich Tesla trotzdem Brandenburg ausgesucht hat ... was hat er sich nur dabei gedacht?)

Bei all diesem Blödsinn würden weder die FDP, noch die AfD mitmachen ... auch ein Teil der CDU würde das nicht machen. Alle anderen Parteien sind daher aus meiner Sicht überhaupt keine Option.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am So 24. Nov 2019, 19:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Frank_Stein »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 19:27)

Es gibt da ein verfestigtes Mentalitätsproblem in einigen Teilen der ostdeutschen Gesellschaft, ja in Teilen aller osteuropäischen Gesellschaften: man möchte partizipieren, man möchte etwas von vermeintlichen Reichtum des Westens abhaben, die das Westfernsehen über den Eisernen Vorhang projiziert hat.
Das ist Quatsch. Man möchte nur nicht fremdbestimmt werden.

Wären wir gierig auf Geld, würden wir längst im Westen wohnen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

Billie Holiday hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:56)

Ich würde sie auch nicht abschieben wollen. Unsere Alten - unsere Verantwortung - unsere Verpflichtung.
Das braucht natürlich Altenpfleger, und zwar gut ausgebildete, und eine Menge Geld. Und ein vernünftiges Einwanderungsgesetz.
D'accord.
Und was wir brauchen: eine vernünftige Unterstützung derer, die Schwerkranke zu Hause pflegen. Und dazu gehört auch und vor allem, dass diese Leute die Möglichkeit haben, für ein paar Tage oder auch nur ein paar Stunden einfach raus und irgendwas anderes machen und sich um sich selbst kümmern können. Die Pflegenden Angehörigen werden eben ott vergessen und sich selbst überlassen. Und die haben eben keine Supervision, die können eben nicht nach 8 Stunden Arbeitszeit nach Schichtende den Kittel in den Spint hängen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Realist2014 »

Ammianus hat geschrieben:(24 Nov 2019, 18:19)

. Tatsächlich hat z.B. Mecklenburg-Vorpommern Bayern als führendes Touristikland Deutschlands hinter sich gelassen. ..

Hast du da mal eine Quelle?

hier steht was anderes:

https://de.statista.com/statistik/daten ... eslaender/
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Diestel »

Realist2014 hat geschrieben:(24 Nov 2019, 19:38)

Hast du da mal eine Quelle?

hier steht was anderes:

https://de.statista.com/statistik/daten ... eslaender/
Bei den Übernachtungszahlen pro Einwohner hat der User recht (Tourismusintensität).
Auf Platz eins ist MeckPom, dann Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg und dann erst Bayern.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... cationFile (Seite 6)
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Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 19:27)

Es gibt da ein verfestigtes Mentalitätsproblem in einigen Teilen der ostdeutschen Gesellschaft, ja in Teilen aller osteuropäischen Gesellschaften: man möchte partizipieren, man möchte etwas von vermeintlichen Reichtum des Westens abhaben - man möchte aber nichts dazu beitragen. Die Wünsche und Träume von 1989/90 waren rein materialistischer Natur. Es waren die Wünsche und Träume, die das Westfernsehen über den Eisernen Vorhang projiziert hat. Letzteres dürfte sicherlich einer der Wesentlichen Gründe sein, warum man in Ostdeutschland und Osteuropa so vehement gegen die Öffentlich-Rechtlichen wettert.
Man will vom selbsterarbeiteten Lohn nach Steuer nichts mehr abgeben - DAS ist RICHTIG.

Ja - LEISTUNG soll sich wieder lohnen....so stand es auf den Plakaten - wenn man grade die ECHTEN Bilder von früher anschaut.

Nun - die Ö/R erzählen eine Geschichte - die es so nicht gegeben hat . Eben eine WEST Story. JA, Ein Bademeister hat die Mauer niedergesungen.... :thumbup:

Gevatter - die Leute auf dem Dorf haben BESITZ, denen gibt die Bank keinen Kredit. - alles....nun das meiste ist bezahlt.....

Die meisten fahren in den Westen arbeiten - Jobs machen - die ihr nicht (mehr) könnt, nicht wollt oder zu teuer seid.....und kommen mit dem A... GUT an die eigene Wand.

Die Polen machen ihr eigenes Ding mit Tschechen und Ungarn ..... Die stellen ihre eigene Regierung und brauchen keine Besserwessis.

Im "Osten" muss man die leider noch ertragen......


es kracht im Gebälk...
Die Personalie passe in keiner Weise zum Anspruch des Ministerpräsidenten Reiner Haseloffs (CDU), mehr Ostdeutsche in Führungspositionen zu holen, erklärte Lischka. Wendt stammt gebürtig aus Duisburg.
https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/lande ... b-100.html
Zuletzt geändert von Teeernte am So 24. Nov 2019, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

Realist2014 hat geschrieben:(24 Nov 2019, 19:38)

Hast du da mal eine Quelle?

hier steht was anderes:

https://de.statista.com/statistik/daten ... eslaender/
Tendenz bei Tagestouristen... - :D :D :D
So gebe es laut Studie durchaus Bundesländer und Regionen, in denen das Tagesreisevolumen gestiegen ist, z. B. in Thüringen (insbesondere in Weimar) oder an der Ostseeküste zwischen Flensburg und Rostock. Die größten Rückgänge seien in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen zu verzeichnen.

Ja soviel Hotelkapazität hat der Osten nicht - und schon garnicht in der nachgefragten Kategorie...
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Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(24 Nov 2019, 17:20)

Die Bundeswehr fehlt - die die Jungen Männer eingesammelt und sozialisiert hat....
In den letzten Jahren ist ja kaum noch wer zum Grundwehrdienst einberufen worden. Eine wirkliche Verwendung für GW gab es auch nicht, weil man sie nirgendwo gebrauchen konnte.
Was aber das Entscheidende ist: über den Wehrdienst oder eine Dienstpflicht kann man dafür sorgen, dass Leute mal für längere Zeit aus dem Heimatort raus kommen und anderswo mit anderen Leuten aus anderen Regionen in D klar kommen müssen. Weltgewandtheit, Souveränität und gelassenes Denken und Handeln lernt man eben nur in der Fremde.
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Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Alpha Centauri »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 20:55)

In den letzten Jahren ist ja kaum noch wer zum Grundwehrdienst einberufen worden. Eine wirkliche Verwendung für GW gab es auch nicht, weil man sie nirgendwo gebrauchen konnte.
Was aber das Entscheidende ist: über den Wehrdienst oder eine Dienstpflicht kann man dafür sorgen, dass Leute mal für längere Zeit aus dem Heimatort raus kommen und anderswo mit anderen Leuten aus anderen Regionen in D klar kommen müssen. Weltgewandtheit, Souveränität und gelassenes Denken und Handeln lernt man eben nur in der Fremde.
Weltoffenheit, Optimismus, Liberalität, persönliche Reife und Selbstbewusstsein auch und nicht in dem man sich verängstigt "zuhause" einmauert und sich in seinem Selbstmitleid und Minderwertigkeitskomplexen badet.
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Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 20:55)

In den letzten Jahren ist ja kaum noch wer zum Grundwehrdienst einberufen worden. Eine wirkliche Verwendung für GW gab es auch nicht, weil man sie nirgendwo gebrauchen konnte.
Was aber das Entscheidende ist: über den Wehrdienst oder eine Dienstpflicht kann man dafür sorgen, dass Leute mal für längere Zeit aus dem Heimatort raus kommen und anderswo mit anderen Leuten aus anderen Regionen in D klar kommen müssen. Weltgewandtheit, Souveränität und gelassenes Denken und Handeln lernt man eben nur in der Fremde.
Einfache Sätze...geklärte Führungsstruktur.... Kameradschaft , Eigene Entscheidungen treffen...Grenzen ausloten - und KLAPPE HALTEN.

Einfache häusliche Grundkenntnisse vermittelt bekommen.

Fremde ? Da reichen auch 10 km vom Rockzippel weg,...

:D :D :D
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(24 Nov 2019, 20:27)

Man will vom selbsterarbeiteten Lohn nach Steuer nichts mehr abgeben - DAS ist RICHTIG.

Ja - LEISTUNG soll sich wieder lohnen....so stand es auf den Plakaten - wenn man grade die ECHTEN Bilder von früher anschaut.
Zuletzt bei Frau "Doktor" Koch-Mehrin. Wie's bei ihr selbst mit der Leistung aussah, ist hinlänglich bekannt. Das Leistungs-Geschwätz war eben nur Geschwätz.
Nun - die Ö/R erzählen eine Geschichte - die es so nicht gegeben hat . Eben eine WEST Story.
Sie waren das Schaufenster für den Osten zur Zeit des Kalten Krieges.

Gevatter - die Leute auf dem Dorf haben BESITZ, denen gibt die Bank keinen Kredit. - alles....nun das meiste ist bezahlt.....
Sie bekommen keinen Kredit, weil man ihnen misstraut. Man müsste mal ehrlich herausarbeiten, was die Grundlage des Misstrauens ist. Und zwar ohne Scheuklappen, einfach offen und ehrlich sein und dann einmal offen und ehrlich und aufrichtig schauen, wie man das Misstrauen aus der Welt räumt.
Die meisten fahren in den Westen arbeiten - Jobs machen - die ihr nicht (mehr) könnt, nicht wollt oder zu teuer seid.....und kommen mit dem A... GUT an die eigene Wand.
Der Ostdeutsche bekommt halt vielfach immer noch nicht denselben Lohn. Das ist bei Ausschreibungen immer noch ein wichtiges Argument.

Die Polen machen ihr eigenes Ding mit Tschechen und Ungarn ..... Die stellen ihre eigene Regierung und brauchen keine Besserwessis.
Mache polnische, tschechische oder ungarische Tüftler ein eigenes Unternehmen auf, melden sie Patente an, dann machen sie es in Deutschland, Österreich, Skaninavien, Benelux oder GB. Warum? Weil das Patentrecht dort Rechtssicher ist, weil vor allem Polen als Tüftler und Handwerker einen Ruf wie Donnerhall haben. Dazu sind sie fleißig, freundlich, zuverlässig und liefern hervorragende Qualität.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Misterfritz »

Teeernte hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:03)

Einfache Sätze...geklärte Führungsstruktur.... Kameradschaft , Eigene Entscheidungen treffen...Grenzen ausloten - und KLAPPE HALTEN.

Einfache häusliche Grundkenntnisse vermittelt bekommen.

Fremde ? Da reichen auch 10 km vom Rockzippel weg,...

:D :D :D
Was ja wichtig ist:
Weg von Hotel Mama.

Und noch etwas: Jungz sind mit 17/18 nicht wirklich ausbildungsfähig, zumal der betriebliche Ausbilder nicht diese Sanktionsmöglichkeiten wie der Schleifer vom Bund hat :D

Das dürfte aber bei Ost- wie West-Jungz gleich sein.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:13)

Zuletzt bei Frau "Doktor" Koch-Mehrin. Wie's bei ihr selbst mit der Leistung aussah, ist hinlänglich bekannt. Das Leistungs-Geschwätz war eben nur Geschwätz.

ste mal ehrlich herausarbeiten, was die Grundlage des Misstrauens ist. Und zwar ohne Scheuklappen, einfach offen und ehrlich sein und dann einmal offen und ehrlich und aufrichtig schauen, wie man das Misstrauen aus der Welt räumt.

.

Koch-Mehrin wurde 1970 als Tochter eines Journalisten und FDP-Mitglieds und einer Lehrerin in Wuppertal geboren;

:thumbup:

Nun wir sehen die Spasskasse aus unserer Sicht... früher gab es da keine Männer - das war ein Frauen Job. (Wie auch Versicherung)

Wir packen da UNSER Geld auf den Tisch - die Einkommensmillionäre (Jahr) sind erst kurz über Hundert ....

Aber da stehen nun WEST Männer hinterm Tresen.....die zum Geld zählen zusätzlich eine Frau benötigen , die den Job macht....

Nun das Bankensterben ist im FROHEN GANGE.... wer mit dem Ossi (Kunde) nicht kann - STIRBT .
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:16)

Was ja wichtig ist:
Weg von Hotel Mama.

Und noch etwas: Jungz sind mit 17/18 nicht wirklich ausbildungsfähig, zumal der betriebliche Ausbilder nicht diese Sanktionsmöglichkeiten wie der Schleifer vom Bund hat :D

Das dürfte aber bei Ost- wie West-Jungz gleich sein.
Eben.
Und ganz wichtig: weg von der Clique. Sich einfach mal ohne das vertraute soziale Umfeld zurechtfinden müssen. Merken, dass Fremde nicht beißen.
Ich kenne ja einige Burschenschafter. Das Bemerkenswerte: alle waren im Studium weit von zu Hause weg, alle reagieren sofort und aus tiefstem Herzen und reflexhaft ablehnend auf die AfD und deren Leute. Von denen will keiner etwas mit der AfD, erst recht nicht mit Höcke und Konsorten zu tun haben.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:28)

Koch-Mehrin wurde 1970 als Tochter eines Journalisten und FDP-Mitglieds und einer Lehrerin in Wuppertal geboren;

:thumbup:

Nun wir sehen die Spasskasse aus unserer Sicht... früher gab es da keine Männer - das war ein Frauen Job. (Wie auch Versicherung)

Wir packen da UNSER Geld auf den Tisch - die Einkommensmillionäre (Jahr) sind erst kurz über Hundert ....

Aber da stehen nun WEST Männer hinterm Tresen.....die zum Geld zählen zusätzlich eine Frau benötigen , die den Job macht....

Nun das Bankensterben ist im FROHEN GANGE.... wer mit dem Ossi (Kunde) nicht kann - STIRBT .
Aber hast Du wirklich mal offen und klar und deutlich gefragt, warum das so ist?
Klagen und Jammern nützt nichts. Man muß an die Ursachen, an die Gründe ran. Warum misstraut man im Westen Ostdeutschen? Niemand, aber auch absolut niemand hat je diese Frage klar, deutlich und unmissverständlich gestellt. Statt dessen wird gejammert und gepöbelt, ja es wird sogar geleugnet, dass zwischen Ost und West schon seit 30 Jahren eine ganz tiefe, emotionale und mentale Kluft herrscht. Ist ja alles paletti, alles bestens, EIN Volk. Nein, es ist nicht alles paletti, nicht alles bestes, wie sind nicht EIN Volk. Die Grenze ist immer noch da. Wer von Helmstedt nach Marienborn fährt oder umgekehrt, kommt immer noch in ein anderes Land.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:29)

Eben.
Und ganz wichtig: weg von der Clique. Sich einfach mal ohne das vertraute soziale Umfeld zurechtfinden müssen. Merken, dass Fremde nicht beißen.
Ich kenne ja einige Burschenschafter. Das Bemerkenswerte: alle waren im Studium weit von zu Hause weg, alle reagieren sofort und aus tiefstem Herzen und reflexhaft ablehnend auf die AfD und deren Leute. Von denen will keiner etwas mit der AfD, erst recht nicht mit Höcke und Konsorten zu tun haben.
Bereischaftspolizisten und Bundeswehr - ist hier vor Ort ein "eigener Wahlkreis" der Afd... :D :D :D
Die Bundeswehr ist in Sachsen-Anhalt in mehreren Standorten mit insgesamt über 6.500 Soldaten und Zivilbeschäftigten vertreten. Wir setzen uns dafür ein, dass das Land Sachsen-Anhalt zur Bedeutung der Bundeswehr als Arbeitgeber und als regionaler Wirtschaftsfaktor steht und sich gleichzeitig im Bundesrat gegen eine weitere Verkleinerung der Bundeswehr einsetzt. Die AfD wendet sich entschieden gegen Beleidigungen oder Verunglimpfungen deutscher Soldaten. Wir verurteilen jegliche Sachbeschädigungen oder Zerstörungen an militärischen Geräten und Liegenschaften. Die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes muss uneingeschränkt aufrecht erhalten werden. Deutsche Streitkräfte müssen unter deutschem Befehl stehen.
https://afdkritischkommentiert.wordpres ... undeswehr/
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:34)

Aber hast Du wirklich mal offen und klar und deutlich gefragt, warum das so ist?
Klagen und Jammern nützt nichts. Man muß an die Ursachen, an die Gründe ran. Warum misstraut man im Westen Ostdeutschen? Niemand, aber auch absolut niemand hat je diese Frage klar, deutlich und unmissverständlich gestellt. Statt dessen wird gejammert und gepöbelt, ja es wird sogar geleugnet, dass zwischen Ost und West schon seit 30 Jahren eine ganz tiefe, emotionale und mentale Kluft herrscht. Ist ja alles paletti, alles bestens, EIN Volk. Nein, es ist nicht alles paletti, nicht alles bestes, wie sind nicht EIN Volk. Die Grenze ist immer noch da. Wer von Helmstedt nach Marienborn fährt oder umgekehrt, kommt immer noch in ein anderes Land.
Wenn ich im Osten auf eine offene Stelle bewerbe bekomm ich den Job NIE. Da wird immer einer aus Köln oder Düsseldorf genommen.

Meistens hab ich danach den Führungsposten im Westen - und kontrollier die Ostregion mit ab.

Bis runter in die Schweiz - kein Problem mit der Personalie TEEERNTE.... nur im Osten. Da nehmen die Wessis KEINE heimischen Führungskräfte.
FREMDE HEERE OST - ist mir DIREKT gesagt worden.

Die Politik installiert im Osten ein paar VORZEIGE "Köpfe" - das wars.

....Am Geld liegts sicher nicht... da lieg ich ab 20 % über West-Norm.... -Auto und Übernachtung natürlich zuzüglich .
Zuletzt geändert von Teeernte am So 24. Nov 2019, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Billie Holiday »

Die Ossis sind nicht ganz so überheblich und geltungsbedürftig wie die Wessis.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:45)

Wenn ich im Osten auf eine offene Stelle bewerbe bekomm ich den Job NIE. Da wird immer einer aus Köln oder Düsseldorf genommen.
Und was hindert Dich daran, da die Klappe aufzureissen, klar und deutlich die Frage zu stellen, warum das so ist?
Glaube mir, Du hättest da viele Verbündete.
Aber das muss von Euch Ostdeutschen kommen. Das ist eine Ostkiste. Tut mal endlich Butter bei die Fische. Und zwar in der Sache.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:53)

Und was hindert Dich daran, da die Klappe aufzureissen, klar und deutlich die Frage zu stellen, warum das so ist?
Glaube mir, Du hättest da viele Verbündete.
Aber das muss von Euch Ostdeutschen kommen. Das ist eine Ostkiste. Tut mal endlich Butter bei die Fische. Und zwar in der Sache.
>> Fremde Heere Ost. :D :D :D

Sicher ist das eine Ost Kiste... - und der Wessi - den man auf der Autobahn in der Gegenrichtung trifft - dessen Job man in SEINER HEIMAT macht - dem gefällt die Abwesenheit von Haus und Herd eben so nicht...

Schuldirektoren hat man nach der Wende nur Wessis genommen ....heute ein Job , den KEIN OSTLEHRER nimmt. - Macht "EUREN" Sch..Eis..s doch alleine.
Der Ossi bekommt die BUSCHPRÄMIE nicht ... und wird auch kein Beamter mehr.

Hochschuldirektoren ? Dekan ? GEWERKSCHAFT... MDR "BEAMTE" .... das geht bis zu den Kameraleuten - die hier keine Festanstellung haben - und auch gleichzeitig für die anderen Sender arbeiten müssen....

Theater, Museumschef ?
Die Diskussion ist dennoch berechtigt, denn sie weist auf Defizite hin und schafft ein Bewusstsein für diese Problematik. Was ich erwarte, ist mehr Sensibilität der Verantwortlichen für solche Fragen, und zwar in allen gesellschaftlichen Bereichen, nicht nur der Politik. Ich bin überzeugt: Bei strenger Beachtung des Leistungsprinzips würden genügend Ostdeutsche in Führungspositionen aufsteigen. Sie sind nicht weniger qualifiziert als ihre Mitbewerberinnen und Mitbewerber aus anderen Regionen. Vor diesem Hintergrund sollten Ostdeutsche selbstbewusster auftreten und sich stärker ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst sein.

Dennoch bleibt zu konstatieren, dass noch immer Ostdeutsche zu wenig an wichtigen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Dass man darauf, 27 Jahre nach der Wiedervereinigung, überhaupt hinweisen muss, ist bedenklich und zeigt, da ist viel schiefgelaufen. Das ist auch für das weitere Zusammenwachsen von großer Bedeutung. Denn dieses offensichtliche Ungleichgewicht und die daraus resultierenden strukturellen Nachteile für Ostdeutsche können sich negativ auf die weitere Entwicklung auswirken, zum Beispiel auf die Akzeptanz unserer demokratischen Institutionen."
https://www.zeit.de/2017/46/ostdeutsche ... te/seite-2

'Warum sind die Wessis 13 statt 12 Jahre zur Schule gegangen? Weil sie ein Jahr Schauspielunterricht hatten!'
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Misterfritz »

Ich weiss nicht,
man konnte damals ziemlich viel falsch machen, es gab ja auch nichts, an dem man sich hätte orientieren können.
War es falsch, die unrentablen Industrien platt zu machen? Jain. Natürlich gingen dadurch Massen von Arbeitsplätzen verloren. Aber andererseits hätte man sie gar nicht erhalten können. Es war ja nicht nur die - im Vergleich zum Westen - Unrentabilität, es waren ja auch die wegbrechenden Märkte im Osten. Man hätte mit Erhalt unrentable Betriebe weitergeführt, deren Produkte niemand mehr abnahm. Das Geld, was man in den Erhalt gesteckt hätte, hätte man eben nicht in neue Betriebe stecken können.

Und wenn man sich ansieht, dass Ostrentner im Schnitt höhere Renten bekommen, weil sie nie Ausfallzeiten hatten, weil es nie Arbeitslosigkeit im Osten gab, dann fühlen sich im Westen natürlich einige Menschen verarscht.

Und wenn man sieht, dass es eigentlich wirtschaftlich nur noch wenige Unterschiede zwischen Ost und West gibt, dann muss man zu dem Schluss kommen: Das läuft nur auf der emotionalen Basis ab, die wunderbar zu beeinflussen und zu instrumentalisieren ist.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Nov 2019, 22:11)

Ich weiss nicht,
man konnte damals ziemlich viel falsch machen, es gab ja auch nichts, an dem man sich hätte orientieren können.
War es falsch, die unrentablen Industrien platt zu machen? Jain. Natürlich gingen dadurch Massen von Arbeitsplätzen verloren. Aber andererseits hätte man sie gar nicht erhalten können. Es war ja nicht nur die - im Vergleich zum Westen - Unrentabilität, es waren ja auch die wegbrechenden Märkte im Osten. Man hätte mit Erhalt unrentable Betriebe weitergeführt, deren Produkte niemand mehr abnahm. Das Geld, was man in den Erhalt gesteckt hätte, hätte man eben nicht in neue Betriebe stecken können.

Und wenn man sich ansieht, dass Ostrentner im Schnitt höhere Renten bekommen, weil sie nie Ausfallzeiten hatten, weil es nie Arbeitslosigkeit im Osten gab, dann fühlen sich im Westen natürlich einige Menschen verarscht.

Und wenn man sieht, dass es eigentlich wirtschaftlich nur noch wenige Unterschiede zwischen Ost und West gibt, dann muss man zu dem Schluss kommen: Das läuft nur auf der emotionalen Basis ab, die wunderbar zu beeinflussen und zu instrumentalisieren ist.
Ehrlich gesagt empört mich noch eines sehr: die Aberkennung von beruflichen Abschlüssen, dass man sich hingestellt hat, Qualifikationen und Berufserfahrung als wertlos darzustellen, dass man den Leuten vorgeworfen hat, nicht nur faul, sondern selber schuld an der persönlichen Misere zu sein. Dem ganzen hat man noch die Krone dadurch aufgesetzt, indem man zeitgleich angefangen hat, vom Fachkräftemangel zu schwadronieren. Und das ganze kam vor allem aus der politisch konservativen Ecke. Wir zwei kennen uns ja virtuell schon bald seit 20 Jahren. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die Debatten im TSF und an die Versuche der INSM, da Einfluss zu nehmen.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Nov 2019, 22:20)

Ehrlich gesagt empört mich noch eines sehr: die Aberkennung von beruflichen Abschlüssen, dass man sich hingestellt hat, Qualifikationen und Berufserfahrung als wertlos darzustellen, dass man den Leuten vorgeworfen hat, nicht nur faul, sondern selber schuld an der persönlichen Misere zu sein. Dem ganzen hat man noch die Krone dadurch aufgesetzt, indem man zeitgleich angefangen hat, vom Fachkräftemangel zu schwadronieren. Und das ganze kam vor allem aus der politisch konservativen Ecke. Wir zwei kennen uns ja virtuell schon bald seit 20 Jahren. Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die Debatten im TSF und an die Versuche der INSM, da Einfluss zu nehmen.
Klar erinnere ich mich an das TSF und an Dich ;)
Aber das mit dem Fachkräftemangel kam erst sehr viel später ins Spiel und ich würde diese Themen ungern vermischen.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Nov 2019, 22:24)

Klar erinnere ich mich an das TSF und an Dich ;)
Aber das mit dem Fachkräftemangel kam erst sehr viel später ins Spiel und ich würde diese Themen ungern vermischen.
Nee nee - das ging schon 2004/2005 los. Es war ja seinerzeit unverständlich, warum die INSM bei 5 Mio Arbeitslosen auf einem Mal damit an kam.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(24 Nov 2019, 22:11)

Ich weiss nicht,
man konnte damals ziemlich viel falsch machen, es gab ja auch nichts, an dem man sich hätte orientieren können.
War es falsch, die unrentablen Industrien platt zu machen? Jain. Natürlich gingen dadurch Massen von Arbeitsplätzen verloren. Aber andererseits hätte man sie gar nicht erhalten können. Es war ja nicht nur die - im Vergleich zum Westen - Unrentabilität, es waren ja auch die wegbrechenden Märkte im Osten. Man hätte mit Erhalt unrentable Betriebe weitergeführt, deren Produkte niemand mehr abnahm. Das Geld, was man in den Erhalt gesteckt hätte, hätte man eben nicht in neue Betriebe stecken können..
Nun die Russische Atom-Ubootflotte , die anderen Ortsfesten Kernreaktoren liefen mit >> OST-Armaturen. Da wollte "Man" nicht hinliefern ...

Die grossen Schiffsdiesel - ....OST-Ware. "Man wollte nicht liefern".

Nicht mal ERSATZTEILE !

Aber- Strich drunter----------------------------------------------------------------------

Wenn Du meinst - wir sind blöd.... man braucht keinen Sand , Kies....Radsätze für Bahn....Dünger....Kohle , Lehrer, Verwaltung .....alles PLEITE ?

Aber- Strich drunter----------------------------------------------------------------------

Es gibt Jobs - wie Mobilfunk, Telekommunikation, ...
da sitzen Engländer, Norweger und jede Menge Wessis .....die Ossis machen im Westen den selben Job..

Die Positionen sind NEU - mit "Weit" Angereisten besetzt..... (Verwaltung ......Firmen.....Staat....)

....und beim Bund ?? - :D :D :D wollte "MANN" nicht zusammenwachsen..... mit Ossis - ein paar Sanis - und ein paar Offiziere zu Hilfsfeldwebel degradiert durften bleiben.

Die Polizisten im OSTEN an Berlin (Einsatzort vorrangig "W") zu Ostgehalt ZWANGS-VERMIETET.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Ammianus »

Realist2014 hat geschrieben:(24 Nov 2019, 19:38)

Hast du da mal eine Quelle?

hier steht was anderes:

https://de.statista.com/statistik/daten ... eslaender/
such, such ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Alpha Centauri »

Billie Holiday hat geschrieben:(24 Nov 2019, 21:47)

Die Ossis sind nicht ganz so überheblich und geltungsbedürftig wie die Wessis.
Ach komm ich halte das für weitgehend Klischee Denken.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Billie Holiday »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Nov 2019, 10:12)

Ach komm ich halte das für weitgehend Klischee Denken.
Ich nicht. :)
Hab 15 Jahre in Meck.-Pomm. gelebt und lese hier seit geraumer Zeit.
Wer betont denn so gern und oft, dass er im Vergleich zu Ossis so wahnsinnig liberal, toll und weltoffen sei?
Ich kenne beides, den blöden Jammerossi und den eingebildeten Besserwessi. Überheblichkeit sehe ich mehr beim Wessi. Ich lebe im grenznahen Gebiet und habe von vornherein die Wende hautnah miterlebt und die Annäherung der Menschen aus Ost und West.
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Stoner

Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(24 Nov 2019, 20:59)

Weltoffenheit, Optimismus, Liberalität, persönliche Reife und Selbstbewusstsein auch und nicht in dem man sich verängstigt "zuhause" einmauert und sich in seinem Selbstmitleid und Minderwertigkeitskomplexen badet.
Die Demokratie ist Demokratie, weil sich aus dem (über)guten Charakter des einzelnen Individuums kein Vorzugsrecht auf die Bestimmung des politischen Weges ableitet. Auch nicht aus der moralischen Denunziation des Ungeliebten, sondern nur aus dem mühevollen Unterfangen, die eigene Sache inhaltlich zu begründen. Und hier gibt es im Westen einige Schwierigkeiten, Demokratie so zu verstehen.
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Ammianus
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Ammianus »

Das war schon lustig nach Wende und Widervereinigung. Eine Kollegin jaulte, dass für Leute wie uns doch nur die Aldi-Wurst bliebe. Ein anderer Kollege fragte mich, ob es mir wie ihm ginge und ich auch zum Monatsende mehr in der Brieftasche hätte als in Ostzeiten. Konnte ich nur grinsend bejahen.
Sovie zum Jammerossi.

Dann hatte man natürlich Begegnungen mit Westlern. Da gab es solche und solche und auch so manchen, der genau diesem Reim entsprach:

Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm,
Beim Wessi ist es anders rum.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Moses »

Mich hat nach dem Mauerfall vor allem das ehrliche Interesse begeistert. Ich war im März 1991 in einem fliegenden Verband der Bundeswehr in Bayer der erste und lange Zeit der einzige "Ossi" ich saß an den Abenden mit sehr vielen Kameraden zusammen, die ganz interessiert hören wollten, "wie es denn drüben wirklich war" ich fand das Klasse!

Dass ich nach meiner Zuversetzung aus der Grundausbildung auf eine Verwendung abgeschoben wurde, die nicht meiner Personalverfügung entsprach und dass dies geschehen ist weil der Personalstabsoffizier wohl lauthals verkündet hat "Ein Ossi kommt mir nicht in meinen Stab!" das habe ich erst Jahre später erfahren - trübt das Gesamtbild der ersten Monate aber auch nicht.

Heute hat sich auf beiden Seiten zum Großteil ein Bild des jeweils anderen zementiert, dass an Überspitzung und Verallgemeinerung nicht zu überbieten ist.

Ich hab sowohl Jammer-Wessis als auch Besser-Ossis erleben müssen und habe für mich festgestellt, auf beiden Seiten des ehemaligen Eisernen Vorhanges leben Deutsche und die sind sich viel ähnlicher als sie glauben wollen.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Amun Ra »

Moses hat geschrieben:(25 Nov 2019, 13:09)

...
Heute hat sich auf beiden Seiten zum Großteil ein Bild des jeweils anderen zementiert, dass an Überspitzung und Verallgemeinerung nicht zu überbieten ist.
...
Dann hast du noch nie was von Schwaben und Badensern gehört. Die legen da nochmal locker eine Schippe drauf. Nur mit dem einen Unterschied: die Schwaben haben recht mit dem was sie über die Badenser sagen.

Bei dem Ossi-Wessi-Konflikt liegen beide Seiten so oft richtig wie falsch. Da ist das meiner Erfahrung nach auch mehr so ein Generationending. Je älter der Ossi, umso mehr jammert er über die Wessis, je älter der Wessi, umso tiefer schaut er auf die Ossis herab. Und je weniger gegenseitige Erfahrung sie haben, umso schlimmer. Die Generationen U30 bekommen diese Kabbeleien schliesslich auch nur noch von ihren Altvorderen vorgelebt. Die wissen gar nicht worum es überhaupt geht.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von Moses »

Amun Ra hat geschrieben:(25 Nov 2019, 15:07)

Dann hast du noch nie was von Schwaben und Badensern gehört. Die legen da nochmal locker eine Schippe drauf. Nur mit dem einen Unterschied: die Schwaben haben recht mit dem was sie über die Badenser sagen.

Bei dem Ossi-Wessi-Konflikt liegen beide Seiten so oft richtig wie falsch. Da ist das meiner Erfahrung nach auch mehr so ein Generationending. Je älter der Ossi, umso mehr jammert er über die Wessis, je älter der Wessi, umso tiefer schaut er auf die Ossis herab. Und je weniger gegenseitige Erfahrung sie haben, umso schlimmer. Die Generationen U30 bekommen diese Kabbeleien schliesslich auch nur noch von ihren Altvorderen vorgelebt. Die wissen gar nicht worum es überhaupt geht.
zum ersten Punkt - ich hab in einem Dreiangel: Oberbayern-Franken-Schwaben gelebt. ich kenn das :D
zum zweiten Punkt - da ist was dran, zwar auch stark verallgemeinert, aber die Erfahrung kann ich zumindest bestätigen. Heißt aber auch: Es besteht Hoffnung! :thumbup:
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von naddy »

Moses hat geschrieben:(25 Nov 2019, 13:09)

Mich hat nach dem Mauerfall vor allem das ehrliche Interesse begeistert. Ich war im März 1991 in einem fliegenden Verband der Bundeswehr in Bayer der erste und lange Zeit der einzige "Ossi" ich saß an den Abenden mit sehr vielen Kameraden zusammen, die ganz interessiert hören wollten, "wie es denn drüben wirklich war" ich fand das Klasse!
Upps, da habe ich aber ganz andere Erfahrungen mit "ehrlichem Interesse" gemacht!

Kurz nach der Wende war ich da mit einer meiner Ex-Bands auf Tour. Außer im von einem damaligen Freund eröffneten Dresdener "Star Club" haben wir auch in einem wohl ehemals "hochherrschaftlichen", inzwischen aber ziemlich abgewrackten Hotel in irgendeinem Kaff im Erzgebirge gespielt. Gage gabs nicht viel, zum Ausgleich wurden wir aber fürstlich bekocht und saßen nach dem Gig mit ungefähr 20 Einheimischen im Alter zwischen 20 und 40 an einer großen Tafel. Und weil mich wirklich interessierte, wie sich der Alltag in der Ex-DDR so angefühlt hat, hab' ich ganz naiv gefragt. Da war aber der Teufel los! "Ich kann diese ganze Wessi-Sch....." nicht mehr hören" war noch das Harmloseste, was mir an den Kopf geworfen wurde. Fluchend brach mindesten die Hälfte der Anwesenden auf und knallte die Türen zu.

Im kleinen Kreis haben wir hinterher vom Koch andeutungsweise erfahren, dass die Gegangenen wohl noch einige Leichen aus ihrer SED-Vergangenheit im Keller liegen hatten. Und ich weiß leider immer noch nicht, wie sich das Leben in der DDR angefühlt hat... :( :)
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Frank_Stein »

Europa2050 hat geschrieben:(02 Dec 2019, 20:31)

Ja, es gibt in der islamischen Hemisphäre aktuell mehr Verrückte als bei uns. Das war - historisch - auch schon andersrum,

Und dennoch widerspricht es Liberalen Grundprinzipien zutiefst, den einzelnen Menschen (Muslim) für die Verbrechen anderer (Islamisten) verantwortlich zu machen. Nicht, das Du das hier tätest, aber gewöhnlich läuft der Rechtsaussenhase so.
Ich würde mich aber nicht in einem Land wohl fühlen, in dem lauter Menschen leben, die an ein Buch glauben,
dass einem den Krieg gegen Ungläubige vorschreibt bzw. den Himmel verspricht, wenn man einen Ungläubigen tötet.

Ich sehe in andere Länder, in denen es deswegen Bürgerkrieg gibt.
Ja, auch Christen können untereinander ganz schöne Arschlöcher sein, wie der Nordirlandkonflikt oder der Konflikt in der Ostukraiene zeigt, aber
wenn die Masseneinwanderung aus islamischen Ländern in diesem Tempo weiter geht oder sogar wegen der Kinderlosigkeit beschleunigt wird, dann
muss ich mir bald eine neue Heimat suchen und dann hoffe ich, dass wenigstens Polen und Ungarn standhaft geblieben sind, um mir eine solche Umwelt zu bieten.

Warum kümmern sich nicht die islamischen Länder um ihre islamischen Glaubensbrüder?
Warum will man uns zwingen, diese Menschen bei uns aufzunehmen, wenn es uns doch keinerlei Vorteile bringt.

Es gibt kein Menschenrecht darauf, nach Deutschland einwandern zu dürfen.


... ich erinnere mich gut an das Fußballspiel Deutschland gegen Türkei in Berlin.
Man bekam den Eindruck, dass es ein Auswärtsspiel wäre. Die meisten Türken in Deutschland stehen loyal zur Türkei, nicht zu Deutschland.
Ich kann mir viele Szenarien vorstellen, bei denen das zu einem echten Problem werden könnte. Wir sind dadurch nicht mehr frei und unabhängig
und wenn Parteien um türkische Wähler mit deutschem Pass kämpfen, dann kann es zu Zielkonflikten kommen zwischen den Interessen der
Türkei und den Interessen Deutschlands.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Mo 2. Dez 2019, 20:43, insgesamt 2-mal geändert.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
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JJazzGold
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von JJazzGold »

Frank_Stein hat geschrieben:(02 Dec 2019, 20:39)

.......
wenn die Masseneinwanderung aus islamischen Ländern in diesem Tempo weiter geht oder sogar wegen der Kinderlosigkeit beschleunigt wird, dann
muss ich mir bald eine neue Heimat suchen und dann hoffe ich, dass wenigstens Polen und Ungarn standhaft geblieben sind, um mir eine solche Umwelt zu bieten.
Ich kann Ihre Ängste verstehen, auch wenn ich sie, dank stabilem demokratisch liberalem Selbstbewusstsein nicht teilen kann. Menschen ohne dieses Selbtbewusstsein benötigen nun einmal einen starken Führerkult und einen durch massive gesellschaftliche und persönliche Restriktionen geschaffenen kleinen, überschaubaren Lebensraum, möglichst 24/7 gesetzlich und vom Nachbarn überwacht, um sich geschützt und geborgen zu fühlen, ansonsten sind sie eigenverantwortlich lebensunfähig. Wobei diese sich wiederum nur in der Form von strikt Religionsabhängigen unterscheiden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Mentalitätsunterschiede zwischen Ost und West

Beitrag von schokoschendrezki »

naddy hat geschrieben:(25 Nov 2019, 19:10)

Upps, da habe ich aber ganz andere Erfahrungen mit "ehrlichem Interesse" gemacht!

Kurz nach der Wende war ich da mit einer meiner Ex-Bands auf Tour. Außer im von einem damaligen Freund eröffneten Dresdener "Star Club" haben wir auch in einem wohl ehemals "hochherrschaftlichen", inzwischen aber ziemlich abgewrackten Hotel in irgendeinem Kaff im Erzgebirge gespielt. Gage gabs nicht viel, zum Ausgleich wurden wir aber fürstlich bekocht und saßen nach dem Gig mit ungefähr 20 Einheimischen im Alter zwischen 20 und 40 an einer großen Tafel. Und weil mich wirklich interessierte, wie sich der Alltag in der Ex-DDR so angefühlt hat, hab' ich ganz naiv gefragt. Da war aber der Teufel los! "Ich kann diese ganze Wessi-Sch....." nicht mehr hören" war noch das Harmloseste, was mir an den Kopf geworfen wurde. Fluchend brach mindesten die Hälfte der Anwesenden auf und knallte die Türen zu.

Im kleinen Kreis haben wir hinterher vom Koch andeutungsweise erfahren, dass die Gegangenen wohl noch einige Leichen aus ihrer SED-Vergangenheit im Keller liegen hatten. Und ich weiß leider immer noch nicht, wie sich das Leben in der DDR angefühlt hat... :( :)
Hängt auch ein wenig von der Zeitperiode ab. Die meisten Westdeutschen werden so wie du Ende der 80er Jahre erstmals Kontakt zu DDR-Bürgern gehabt haben. Wenn Du musikaffin bist: Die DDR-Band Silly gehörte in der zweiten Hälfte der 80er zwar schon eher zu den "offiziellen". Und sie entfernten sich auch nicht viel vom musikalischen Mainstream der damaligen Zeit. Auch nicht in ihrem äußeren Auftreten. Von daher habe ich die damals "geflissentlich übersehen". Und einer der Texter ihres letzten zu DDR-Zeiten erschienenen Albums "Februar", Gerhard Gundermann ist zwar heute durch eine Verfilmung wieder ziemlich populär. Für mich war der "singende Baggerführer" irgendwie jemand aus der FDJ-Singebewegung. Mehr als den Namen kannte ich nicht. Nun hab ich kürzlich das erstemal bewusst und nach - äh - dreißig Jahren ihren Titel "Verlorene Kinder" gehört. Und ich glaube, ich habe ihnen damals unrecht getan. Musikalisch ist das von der Richtung her noch immer absolut nicht mein Geaschmack ... aber der Text gibt aus meiner Sicht die Lebenswelt der DDR der späten 80er sehr authentisch und gut wieder. Eben nicht die DDR der 60er 80er und des allgemeinen baulichen Verfalls sondern das Berlin der zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger abgeschlossenen Wohnungsbauprogramme.
Der Wohnblock liegt am Abend
Wie ein böses Tier
Wo sie zu Hause sind
Der Sprechfunk ruft nach ihnen
Doch sie bleiben hier
Wo sie zu Hause sind
Sie rücken aneinander
Auf der Spielplatzbank
Wo sie zu Hause sind
Der Recorder macht für sie
Die Dämmerung lang
Wo sie zu Hause sind
Wo sie zu Hause sind
In die warmen Länder würden sie so gerne fliehn
Die verlornen Kinder in den Straßen von Berlin
Der Wohnblock spuckt sie in
Den kalten Wind ...
Ein leeres kaltes Land. Die eine Hälfte der letzten Querköpfe ist mit der Ausreisewelle nach der Biermann.-Ausweisung in den Westen gegangen. Die andere Hälfte dieser (ehemaligen) Querulanten wird im Mief diieses Landes der Hausmeister und Zeltplatzwarte, dieses Landes der Nudeln mit Jagdwurst - wie einer meiner Dichterfreunde mal sinngemäß schrieb - 'still und friedlich zum Alkoholiker', Und es heißt dort ganz bewusst "in die warmen Länder" und nicht "in den goldnen Westen". Es geht um etwas ganz anderes, was diesen "verlorenen Kindern" fehlte ...

Es gibt auch ein Studio- und ein Live-Video zu diesem Titel. Unabhängig vom persönlichen Geschmack: Ein herausragend gutes Stück Rockmusik.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 3. Dez 2019, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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