Wut-Bauern

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Teeernte
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Teeernte »

Adam Smith hat geschrieben:(16 Nov 2019, 19:32)

Wobei sich mehr und mehr der Scanner und das digitale Belegbuchen durchsetzt. Die Papiermenge nimmt dadurch in der Tat stark ab.
Na dann wird später die Dorfrunde des Bauern mit Trecker als Naherholung gebucht....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Selina hat geschrieben:(16 Nov 2019, 12:07)

Ja, da ist was dran. Obgleich diese Geschichte natürlich keine Agrarwende bedeutet.
Nein, es bedeutet, dass sich Leute neue Wege und Möglichkeiten suchen. Wie sehr es Schule macht, bleibt abzuwarten. Aber in der Diskussion wurden zwei Zahlen genannt: 30% und 50%. Ließen sich 20% noch abfedern? Oder wievielprozentig kann eine Agrarwende werden...
Es gibt ja viele Stellen, an denen man ansetzen kann, zum Beispiel auch die Lebensmittelverschwendung: es wird viel weggeworfen. Bei uns in der Biotonne lädt auch einer immer wieder Brote und Gebäck ab. Es gibt nur eine Filialbäckerei in München, die ihr Angebot täglich beinahe komplett losbekommt - die Hofpfisterei. In der letzten Verkaufsstunde gehen die Preise runter: dann wird abgesahnt. Es wird noch viel für die Tonne produziert - da gäbe es noch zu optimieren.
Zudem wird sich an Experimenten wie diesem probiert: Kartoffelkombinat, ein genossenschaftlich organisierter Gemüsebetrieb, der solidarisch mit weiteren Betrieben arbeitet. Bislang ist er recht erfolgreich und weitere Genossenschaften anderswo in Deutschland verteilt orientieren sich an dem Betrieb.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Nov 2019, 18:23)

Das halte ich für eine nicht wirklich praktikable Idee. Wenn ich mal davon absehe, dass man die meisten Sachen nur zu bestimmten Zeiten ernten kann und auch nicht unverarbeitet unendlich lagern kann, dann möchte ich die Leute sehen, die sich neben Job die Zeit nehmen, z.B. ihre eigenen Kartoffeln anzubauen.
Es sind nicht viele. Aber es gibt sie durchaus. Sicher, zum Lagern braucht man die Kapazitäten. Nicht jeder baut sich einen Erdkeller, um seinen Anbau zu lagern. Neben dem Lagern kann man übrigens zu einem anderen Mittel greifen. Einkochen. Du kennst niemanden, der das macht?
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Keoma »

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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Ebiker »

streicher hat geschrieben:(16 Nov 2019, 21:13)

Es sind nicht viele. Aber es gibt sie durchaus. Sicher, zum Lagern braucht man die Kapazitäten. Nicht jeder baut sich einen Erdkeller, um seinen Anbau zu lagern. Neben dem Lagern kann man übrigens zu einem anderen Mittel greifen. Einkochen. Du kennst niemanden, der das macht?
Macht kaum noch jemand weil es sehr viel schonendere Lagerungsmethoden gibt
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Billie Holiday »

streicher hat geschrieben:(16 Nov 2019, 21:13)

Es sind nicht viele. Aber es gibt sie durchaus. Sicher, zum Lagern braucht man die Kapazitäten. Nicht jeder baut sich einen Erdkeller, um seinen Anbau zu lagern. Neben dem Lagern kann man übrigens zu einem anderen Mittel greifen. Einkochen. Du kennst niemanden, der das macht?
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Keoma »

Brauchen wir nicht ohne Fleischkonsum mehr Anbauflächen?
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(16 Nov 2019, 23:09)

Brauchen wir nicht ohne Fleischkonsum mehr Anbauflächen?
Das wäre der Fall, wenn ich Mastvieh mit weniger Pflanzenkost schlachtreif füttern könnte, als dem Nährwert des Nutztiers entspricht. Als Spielzahl ist bei mir haften geblieben, daß nur 1/5 des Nährwerts der verfütterten Pflanzen nachher in Form von Fleisch übrig bleibt. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Tiere in ihrem Leben Körperwärme abstrahlen, die aufgenommene Nahrung nicht vollständig verdauen. Richtig ist aber, daß wir mehr Anbauflächen bräuchten, wen wir unsere vorhandenen Nutztiere auf jeden Fall nicht aus der vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzfläche versorgen würden. Dann müßten wir mehr pflanzliche Nahrungsmittel vorhalten, um den Fleischverbrauch zu ermöglichen.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Keoma »

H2O hat geschrieben:(16 Nov 2019, 23:56)

Das wäre der Fall, wenn ich Mastvieh mit weniger Pflanzenkost schlachtreif füttern könnte, als dem Nährwert des Nutztiers entspricht. Als Spielzahl ist bei mir haften geblieben, daß nur 1/5 des Nährwerts der verfütterten Pflanzen nachher in Form von Fleisch übrig bleibt. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Tiere in ihrem Leben Körperwärme abstrahlen, die aufgenommene Nahrung nicht vollständig verdauen. Richtig ist aber, daß wir mehr Anbauflächen bräuchten, wen wir unsere vorhandenen Nutztiere auf jeden Fall nicht aus der vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzfläche versorgen würden. Dann müßten wir mehr pflanzliche Nahrungsmittel vorhalten, um den Fleischverbrauch zu ermöglichen.
Nein, ich meinte, um den Nährwert von Fleisch zu erreichen.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Ebiker hat geschrieben:(16 Nov 2019, 22:41)

Macht kaum noch jemand weil es sehr viel schonendere Lagerungsmethoden gibt
Erzähl mal.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Selina »

streicher hat geschrieben:(16 Nov 2019, 21:10)

Nein, es bedeutet, dass sich Leute neue Wege und Möglichkeiten suchen. Wie sehr es Schule macht, bleibt abzuwarten. Aber in der Diskussion wurden zwei Zahlen genannt: 30% und 50%. Ließen sich 20% noch abfedern? Oder wievielprozentig kann eine Agrarwende werden...
Es gibt ja viele Stellen, an denen man ansetzen kann, zum Beispiel auch die Lebensmittelverschwendung: es wird viel weggeworfen. Bei uns in der Biotonne lädt auch einer immer wieder Brote und Gebäck ab. Es gibt nur eine Filialbäckerei in München, die ihr Angebot täglich beinahe komplett losbekommt - die Hofpfisterei. In der letzten Verkaufsstunde gehen die Preise runter: dann wird abgesahnt. Es wird noch viel für die Tonne produziert - da gäbe es noch zu optimieren.
Zudem wird sich an Experimenten wie diesem probiert: Kartoffelkombinat, ein genossenschaftlich organisierter Gemüsebetrieb, der solidarisch mit weiteren Betrieben arbeitet. Bislang ist er recht erfolgreich und weitere Genossenschaften anderswo in Deutschland verteilt orientieren sich an dem Betrieb.
Ja, stimme dir in allen Punkten zu. Die Lebensmittelverschwendung ist riesengroß. Und was alles weggeschmissen wird in den Märkten, ist auch kaum auszuhalten. Das wird noch viel zu wenig gemacht, mit dem Preis kurz vor Ladenschluss bei frischen Produkten runterzugehen. Oder einen Vertrag mit der "Tafel" abzuschließen. Da ist auf alle Fälle noch viel Raum für Verbesserungen. Da hast du vollkommen recht. Und was den Genossenschaftsgedanken anbelangt, da rennst du bei mir offene Türen ein. Es ließe sich generell vieles in der Gesellschaft genossenschaftlich angehen. Das geht beim Konsum los und könnte bei einer großen Selbstversorger-Genossenschaft enden. Darf ich fragen, wieso du dich "Streicher" nennst?
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:55)

Ja, stimme dir in allen Punkten zu. Die Lebensmittelverschwendung ist riesengroß. Und was alles weggeschmissen wird in den Märkten, ist auch kaum auszuhalten. Das wird noch viel zu wenig gemacht, mit dem Preis kurz vor Ladenschluss bei frischen Produkten runterzugehen. Oder einen Vertrag mit der "Tafel" abzuschließen. Da ist auf alle Fälle noch viel Raum für Verbesserungen. Da hast du vollkommen recht. Und was den Genossenschaftsgedanken anbelangt, da rennst du bei mir offene Türen ein. Es ließe sich generell vieles in der Gesellschaft genossenschaftlich angehen. Das geht beim Konsum los und könnte bei einer großen Selbstversorger-Genossenschaft enden. Darf ich fragen, wieso du dich "Streicher" nennst?
Selbstversorgung, ja darauf wollen einige Initiativen auch hinaus. Permakultur geht auch in diese Richtung.
Streicher: Das stammt aus "Herr der Ringe": Aragorn wird anfangs so genannt. Die Figur Aragorn gehört zu meinen Lieblingsfiguren.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Selina »

streicher hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:04)

Selbstversorgung, ja darauf wollen einige Initiativen auch hinaus. Permakultur geht auch in diese Richtung.
Streicher: Das stammt aus "Herr der Ringe": Aragorn wird anfangs so genannt. Die Figur Aragorn gehört zu meinen Lieblingsfiguren.
Aaaah, vielen Dank :) Zu diesem Typen hier hätten deine Kommentare auch wahrlich nicht gepasst ;)
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Keoma hat geschrieben:(16 Nov 2019, 23:59)

Nein, ich meinte, um den Nährwert von Fleisch zu erreichen.
Das Problem, was unserer "superschlauen" oder besser naiven Befürworter ökologischer Landwirtschaft und des Fleischverzichts nicht auf die Reihe bekommen ist, dass nicht jede landwirtschaftliche nutzbare Fläche - und dazu gehört nunmal Weideland und Flächen zur Futtergewinnung - i.d.R. Trocken- und Feuchtwiesen - a) nicht als Ackerland nutzbar ist und b) Biotope mit besonderer Artenvielfalt bilden.
Desweiteren vergessen unsere Befürworter des Fleischverzichts, die Tatsache dass Fleisch eine größere Energiedichte aufweist als rein pflanzliche Nahrung - damit verbunden ein höherer Flächenbedarf - UND das die Aufbereitung pflanzlicher Nahrung mit einem hohen Energiebedarf verbunden ist.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Ebiker hat geschrieben:(16 Nov 2019, 22:41)

Macht kaum noch jemand weil es sehr viel schonendere Lagerungsmethoden gibt
Einkochen ist auch Lagerung. Auch konservierte Nahrungsmittel müssen gelagert werden.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 13:55)

Ja, stimme dir in allen Punkten zu. Die Lebensmittelverschwendung ist riesengroß. Und was alles weggeschmissen wird in den Märkten, ist auch kaum auszuhalten. Das wird noch viel zu wenig gemacht, mit dem Preis kurz vor Ladenschluss bei frischen Produkten runterzugehen. Oder einen Vertrag mit der "Tafel" abzuschließen. Da ist auf alle Fälle noch viel Raum für Verbesserungen. Da hast du vollkommen recht. Und was den Genossenschaftsgedanken anbelangt, da rennst du bei mir offene Türen ein. Es ließe sich generell vieles in der Gesellschaft genossenschaftlich angehen. Das geht beim Konsum los und könnte bei einer großen Selbstversorger-Genossenschaft enden. Darf ich fragen, wieso du dich "Streicher" nennst?
Ja was meinst Du denn, WER die "Riesenflächen", die Du unbedingt in "kleinere Flächen umwandeln" willst, bewirtschaftet?
Das SIND Genossenschaften! Anders lassen sich die Kosten für Landtechnik gar nicht stemmen.
Der einzige Unterschied zur Zwangskollektivierung besteht im freiwilligen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:18)

Ja was meinst Du denn, WER die "Riesenflächen", die Du unbedingt in "kleinere Flächen umwandeln" willst, bewirtschaftet?
Das SIND Genossenschaften! Anders lassen sich die Kosten für Landtechnik gar nicht stemmen.
Der einzige Unterschied zur Zwangskollektivierung besteht im freiwilligen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben.
Ich hatte in meinem Post an streicher andere Genossenschaften gemeint. Es ging in dem Post in erster Linie um Lebensmittelverschwendung. Vielleicht etwas zu weit vom Thread-Thema entfernt. Stimmt. Übrigens: Was die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Osten des Landes anbelangt, da gibt es die berechtigte Sorge, "dass die Entwicklung aus dem Ruder läuft und das ostdeutsche Land bald nicht mehr regionalen Landwirten, sondern internationalen Holdings gehört".
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:35)

Ich hatte in meinem Post an streicher andere Genossenschaften gemeint. Es ging in dem Post in erster Linie um Lebensmittelverschwendung. Vielleicht etwas zu weit vom Thread-Thema entfernt. Stimmt. Übrigens: Was die landwirtschaftlichen Genossenschaften im Osten des Landes anbelangt, da gibt es die berechtigte Sorge, "dass die Entwicklung aus dem Ruder läuft und das ostdeutsche Land bald nicht mehr regionalen Landwirten, sondern internationalen Holdings gehört".
Komisch, Du meinst immer etwas anderes als Du sagst.
Kannst Du mal verraten, welchen Einfluss eine landwirtschaftliche Genossenschaft auf die Verschwendung von Lebensmitteln nehmen kann bzw soll?
Landwirte/landwirtschaftliche Genossenschaften produzieren Lebensmittel und verkaufen diese an Handelsunternehmen. Danach haben sie keinerlei Einfluss mehr, weder auf die Angebots- noch die Preisgestaltung.

Die Art Genossenschaft, die DIR vorschwebt, kann und wird es nicht geben - nicht in der, von Dir favorisierten "No-Boarder-World", einer (vollständig) globalisierten Welt, denn:
"Bei einer Genossenschaft handelt es sich um eine Gesellschaft mit einer begrenzten Mitgliederzahl. Diese verfolgt nicht als Hauptziel zu wirtschaften, sondern ihre Mitglieder soziale und kulturell zu fördern anhand des gemeinsamen Geschäftsbetriebes."
Quelle


Und was die berechtigten Sorgen um die landwirtschaftlichen Genossenschaften - insbesondere im Osten - angeht, sind sie KEIN Problem der landwirtschaftlichen Betriebe/Genossenschaften, sondern ein politisches Problem. Diese Probleme hat eine Politik zu verantworten, die Bodenpreisspekulationen zuließ, die Landflucht fördert und Landwirten zunehmend "Steine in den Weg legt", indem immer mehr reguliert und bevormundet wird. Eine " in kleinere Flächen Umwandlung" löst diese Probleme nicht, sondern verschärft sie, weil moderne Landtechnik - insbesondere GPS- und computergesteuerte - auf diesen kleinen Flächen NICHT einsetzbar ist.
Hinzu kommt, dass einmal aus der Landwirtschaft abgewanderte Arbeitskräfte nicht in diese zurückkehren, vor allem dann nicht, wenn die Mechanisierung und Automatisierung durch Klein- und Kleinstflächen ineffizient und unwirtschaftlich werden und (wieder) mehr "Manpower" erforderlich wird.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:37)

Komisch, Du meinst immer etwas anderes als Du sagst.
Kannst Du mal verraten, welchen Einfluss eine landwirtschaftliche Genossenschaft auf die Verschwendung von Lebensmitteln nehmen kann bzw soll?
Landwirte/landwirtschaftliche Genossenschaften produzieren Lebensmittel und verkaufen diese an Handelsunternehmen. Danach haben sie keinerlei Einfluss mehr, weder auf die Angebots- noch die Preisgestaltung.

Die Art Genossenschaft, die DIR vorschwebt, kann und wird es nicht geben - nicht in der, von Dir favorisierten "No-Boarder-World", einer (vollständig) globalisierten Welt, denn:
"Bei einer Genossenschaft handelt es sich um eine Gesellschaft mit einer begrenzten Mitgliederzahl. Diese verfolgt nicht als Hauptziel zu wirtschaften, sondern ihre Mitglieder soziale und kulturell zu fördern anhand des gemeinsamen Geschäftsbetriebes."
Quelle


Und was die berechtigten Sorgen um die landwirtschaftlichen Genossenschaften - insbesondere im Osten - angeht, sind sie KEIN Problem der landwirtschaftlichen Betriebe/Genossenschaften, sondern ein politisches Problem. Diese Probleme hat eine Politik zu verantworten, die Bodenpreisspekulationen zuließ, die Landflucht fördert und Landwirten zunehmend "Steine in den Weg legt", indem immer mehr reguliert und bevormundet wird. Eine " in kleinere Flächen Umwandlung" löst diese Probleme nicht, sondern verschärft sie, weil moderne Landtechnik - insbesondere GPS- und computergesteuerte - auf diesen kleinen Flächen NICHT einsetzbar ist.
Hinzu kommt, dass einmal aus der Landwirtschaft abgewanderte Arbeitskräfte nicht in diese zurückkehren, vor allem dann nicht, wenn die Mechanisierung und Automatisierung durch Klein- und Kleinstflächen ineffizient und unwirtschaftlich werden und (wieder) mehr "Manpower" erforderlich wird.
Nochmal: Mein Thema weiter oben im Dialog mit streicher war ein anderes. Sorry, kann dir gerade nicht dienen mit weiterer Angriffsfläche :D
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 15:54)

Nochmal: Mein Thema weiter oben im Dialog mit streicher war ein anderes. Sorry, kann dir gerade nicht dienen mit weiterer Angriffsfläche :D
Also wieder keine Antwort auf eine konkrete Frage.
Auch gut!
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Quatschki »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:12)

Das Problem, was unserer "superschlauen" oder besser naiven Befürworter ökologischer Landwirtschaft und des Fleischverzichts nicht auf die Reihe bekommen ist, dass nicht jede landwirtschaftliche nutzbare Fläche - und dazu gehört nunmal Weideland und Flächen zur Futtergewinnung - i.d.R. Trocken- und Feuchtwiesen - a) nicht als Ackerland nutzbar ist und b) Biotope mit besonderer Artenvielfalt bilden.
Ist richtig.
Weidetierhaltung ist in weiten Teilen der Erde besser als Ackerbau, weil der in der Steppe nicht funktioniert und eine VeganerIn in der Mongolei verhungern müßte.
Wenn man mal schaut, wie die Flächenverteilung auf der Erdoberfläche ist, gibt es garnicht so viel Ackerland, aber sehr viele Steppen.
In den USA hatte man versucht, die Prärie umzuackern und es war eine Katastrophe (->Dust Bowl)
In der Sowjetunion hat man das selbe versucht und letztlich die Aralsee-Katastrophe verursacht.
Ackerbau ist dort gelinde gesagt suboptimal.
Und auch bei uns haben wir Bergwiesen oder Wiesen in Überschwemmungsgebieten, die für Ackerbau vollkommen ungeeignet sind, aber über den Umweg des Weidetieres trotzdem für die menschliche Ernährung genutzt werden können.

Der Wahnsinn besteht darin, wenn auf guten Ackerbauflächen Futtermittel angebaut werden.
Früher hat man das nur bei Kraftfutter für wertvolle Arbeitstiere gemacht.
Alle anderen Tiere waren im Grunde Restefresser, die das bekamen und verwerteten, was beim Getreide- Kartoffel-, Mais- oder Rübenanbau übrig blieb.
Heute ist das anders. Futtermittel oder Energiepflanzen werden direkt auf gutem Ackerland angebaut und die Reste gehen in die Biogasanlage.
Weil falsche Anreize dazu geführt haben, dass das System in der falschen Richtung optimiert wurde.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Quatschki hat geschrieben:(17 Nov 2019, 16:54)

Ist richtig.
Weidetierhaltung ist in weiten Teilen der Erde besser als Ackerbau, weil der in der Steppe nicht funktioniert und eine VeganerIn in der Mongolei verhungern müßte.
Wenn man mal schaut, wie die Flächenverteilung auf der Erdoberfläche ist, gibt es garnicht so viel Ackerland, aber sehr viele Steppen.
In den USA hatte man versucht, die Prärie umzuackern und es war eine Katastrophe (->Dust Bowl)
In der Sowjetunion hat man das selbe versucht und letztlich die Aralsee-Katastrophe verursacht.
Ackerbau ist dort gelinde gesagt suboptimal.
Das größere Problem ist, dass Fehler nicht nicht erkannt, geschweige denn korrigiert wurden und werden.
Die Fehler, Weideland/Steppen in Ackerland zu "verwandeln" werden immer noch und immer wieder gemacht - in der gut gemeinten Absicht der besseren und bedarfsgerechteren Versorgung.
Übersehen wird dabei (leider), dass viele Bedürfnisse Luxusbedürfnisse einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft sind ==> Stichwort Veganer. Leider ist "gut gemeint" das Gegenteil von "gut gemacht".
Quatschki hat geschrieben:(17 Nov 2019, 16:54)Und auch bei uns haben wir Bergwiesen oder Wiesen in Überschwemmungsgebieten, die für Ackerbau vollkommen ungeeignet sind, aber über den Umweg des Weidetieres trotzdem für die menschliche Ernährung genutzt werden können.
Was aber leider viel zu wenig getan bzw genutzt wird.
Ein weiteres Problem sind so genannte Renaturierungsmaßnahmen, die regelmäßig "nach hinten" losgehen, weil deren Befürworter (und Durchsetzer) nur einer Ideologie folgen, aber keine Ahnung haben.
Quatschki hat geschrieben:(17 Nov 2019, 16:54)Der Wahnsinn besteht darin, wenn auf guten Ackerbauflächen Futtermittel angebaut werden.
Früher hat man das nur bei Kraftfutter für wertvolle Arbeitstiere gemacht.
Alle anderen Tiere waren im Grunde Restefresser, die das bekamen und verwerteten, was beim Getreide- Kartoffel-, Mais- oder Rübenanbau übrig blieb.
Heute ist das anders. Futtermittel oder Energiepflanzen werden direkt auf gutem Ackerland angebaut und die Reste gehen in die Biogasanlage.
Weil falsche Anreize dazu geführt haben, dass das System in der falschen Richtung optimiert wurde.
Der noch größere Wahnsinn ist der Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung, die eigentlich der menschlichen Ernährung dienen sollten.
Das Pardoxe dabei ist, dass das, was politisch gewollt ist, gleichzeitig beklagt wird und zwar von den gleichen Leuten, deren politischer Wille diese Entwicklung war/ist.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(16 Nov 2019, 10:15)

Such dir jemanden anderes zum Spielen. Ich hab nirgendwo was von "Zerschlagen der Großkonzerne" geschrieben, sondern von Betrieben der Daseinsvorsorge, Bereiche, wo es wichtig wäre, statt auf Gewinnmaximierung auf die existenziellen Bedürfnisse der Menschen zu achten (Wohnen, Wasser, Gesundheit, Müllentsorgung, Nahverkehr). Existenzielle Dinge müssen bezahlbar bleiben.
Sind sie ja. TROTZ Gewinnen.

Nur werden sich "schön wohnen in den Städten" immer nur die "Besserverdienenden" leisten können.

Genau wie "gutes Fleisch" oder "super bio" bei den Lebensmitteln.

Übrigens fordest du doch HIER die Zerschlagung der "Großbauern-Betriebe"....
Zuletzt geändert von Realist2014 am So 17. Nov 2019, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Selina hat geschrieben:(17 Nov 2019, 14:08)

Aaaah, vielen Dank :) Zu diesem Typen hier hätten deine Kommentare auch wahrlich nicht gepasst ;)
Den Namen hatte ich auch in einem anderen Forum gewählt, und mir wurde die gleiche Frage gestellt. Bei der Wahl des Namens hatte ich an den Schwerverbrecher nicht gedacht. Aber man kann ja klarstellen. ;) Also blieb ich dabei...
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Keoma hat geschrieben:(16 Nov 2019, 22:31)

Das Rad der Zeit kann keiner zurückdrehen.
Freilich nicht. Aber praktische Dinge kann man beibehalten oder wieder auspacken.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(16 Nov 2019, 23:59)

Nein, ich meinte, um den Nährwert von Fleisch zu erreichen.
Ja, das hatte ich schon richtig verstanden. So weit ich weiß, reichen unsere Anbauflächen nicht aus, um unsere Tiermast zu versorgen. Energiereiches Futter wird in großem Maßstab eingeführt aus vielen Ländern der Erde. Diese Anbauflächen müßten wir also dazu erwerben. Der Witz dabei ist aber, daß diese Flächen etwa 5-fach größer sein müssen, um Fleisch zu erzeugen. Also ein Fünftel der Fläche würde genügen, den Nährwert in Form von pflanzlicher Nahrung unmittelbar den Verbrauchern zur Verfügung zu stellen.

Vielleicht haben wir dieses Fünftel im eigenen Lande schon; nur reicht es eben nicht für die nachgefragte Fleischmenge. Und dann kauft man eben vier Fünftel Flächenertrag für die Tiermast dazu.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(18 Nov 2019, 00:05)

Ja, das hatte ich schon richtig verstanden. So weit ich weiß, reichen unsere Anbauflächen nicht aus, um unsere Tiermast zu versorgen. Energiereiches Futter wird in großem Maßstab eingeführt aus vielen Ländern der Erde. Diese Anbauflächen müßten wir also dazu erwerben. Der Witz dabei ist aber, daß diese Flächen etwa 5-fach größer sein müssen, um Fleisch zu erzeugen. Also ein Fünftel der Fläche würde genügen, den Nährwert in Form von pflanzlicher Nahrung unmittelbar den Verbrauchern zur Verfügung zu stellen.

Vielleicht haben wir dieses Fünftel im eigenen Lande schon; nur reicht es eben nicht für die nachgefragte Fleischmenge. Und dann kauft man eben vier Fünftel Flächenertrag für die Tiermast dazu.
Das (hervorgehoben) ist falsch.
Der Nährstoff-/Energiegehalt bzw Nährstoff-/Energiedichte von pflanzlicher und tierischer Nahrung sind NICHT gleich und können auch NICHT gleich gesetzt werden!
Wäre dem so, hätten Pflanzenfresser, Fleischfresser und Allesfresser keine unterschiedlichen Verdauungssyseme = keinen unterschiedlich langen Darm. Haben sie aber! Menschen SIND Allesfresser!
Da pflanzliche Nahrung länger verdaut werden muss, um die notwendigen Nährstoffe/Energien zu liefern, haben Pflanzenfresser einen sehr langen Darm, Fleisch- und Allesfresser einen sehr viel kürzeren - heißt es muss bei (rein) pflanzlicher Nahrung muss eine größere Menge zugeführt werden als bei fleischlicher Nahrung bzw Mischnahrung.
Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn Du Deine Behauptung vom Flächenverbrauch für Tiernahrung belegen würdest.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Nov 2019, 08:40)

Das (hervorgehoben) ist falsch.
Der Nährstoff-/Energiegehalt bzw Nährstoff-/Energiedichte von pflanzlicher und tierischer Nahrung sind NICHT gleich und können auch NICHT gleich gesetzt werden!
Wäre dem so, hätten Pflanzenfresser, Fleischfresser und Allesfresser keine unterschiedlichen Verdauungssyseme = keinen unterschiedlich langen Darm. Haben sie aber! Menschen SIND Allesfresser!
Da pflanzliche Nahrung länger verdaut werden muss, um die notwendigen Nährstoffe/Energien zu liefern, haben Pflanzenfresser einen sehr langen Darm, Fleisch- und Allesfresser einen sehr viel kürzeren - heißt es muss bei (rein) pflanzlicher Nahrung muss eine größere Menge zugeführt werden als bei fleischlicher Nahrung bzw Mischnahrung.
Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn Du Deine Behauptung vom Flächenverbrauch für Tiernahrung belegen würdest.
Ihre Doziererei ist wirklich nervig; Sie können offenbar nicht anders, und so trage ich mein Schicksal mit Geduld! Die Sache mit dem Flächenverbrauch hielt ich für Allgemeinwissen. Also werde ich jetzt googeln, um Ihren Wissensdurst zu stillen.

Hier wird Sie geholfen:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/a ... indfleisch
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Quatschki »

Und wenn man die Tiere gesund und artgerecht hält, statt sie ohne Bewegungsfreiheit zu mästen, werden sie im Verhältnis noch viel mehr Futtermenge für ihre normale Lebensenergie verbrauchen, und weniger in Fleisch, Fett, Milch oder Eier umsetzen.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Quatschki hat geschrieben:(18 Nov 2019, 11:08)

Und wenn man die Tiere gesund und artgerecht hält, statt sie ohne Bewegungsfreiheit zu mästen, werden sie im Verhältnis noch viel mehr Futtermenge für ihre normale Lebensenergie verbrauchen, und weniger in Fleisch, Fett, Milch oder Eier umsetzen.
Nö, werden sie nicht, weil das Verhältnis falsch gesetzt ist.
Bei der Mast bzw Schnellmast geht es weniger um das Verhältnis Futter zu Fleisch, als viel mehr um die Wachstumsgeschwindigkeit. Letztere wiederum führt zu Qualitätsverlusten, höheren Wasseranteil im Fleisch und stärkere Krankheitsanfälligkeit.
Artgerechte Haltung würde allerdings ein Abnahme des Viehbestandes bedeuten.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(18 Nov 2019, 10:40)

Ihre Doziererei ist wirklich nervig; Sie können offenbar nicht anders, und so trage ich mein Schicksal mit Geduld! Die Sache mit dem Flächenverbrauch hielt ich für Allgemeinwissen. Also werde ich jetzt googeln, um Ihren Wissensdurst zu stillen.

Hier wird Sie geholfen:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/a ... indfleisch
Falls es Dir entgangen sein sollte, aber wir sprachen bereits davon, dass NICHT jede landwirtschaftliche Fläche als Ackerland nutzbar ist. Es gibt da noch so genanntes Dauergrünland - heißt Weideland und Weideland wiederum bedeutet artgerechte Tierhaltung.
Und genau DARUM geht es vordergründig und NICHT um Mast bzw Masthaltung und damit auch gerade nicht um "Flächenankauf" für Futtermittelanbau.
Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche in Deutschland beträgt 16,7 Mio ha, davon sind nur noch 4,2 Mio ha Dauergrünland ==> Tendenz fallend(!).
Es wird immer mehr Dauergrünland (Weideland, Flussauen etc) in Ackerland umgewandelt.
Die Umwandlung von Dauergrünland in Ackerland dient allerdings nicht dem Anbau von Futter-/Kraftfutterpflanzen zur Tiermast, sondern dem Anbau von Pflanzen zur Biodiselgewinnung und Biogasanlagen und damit als direkte Konkurrenz für den Nahrungsmittelanbau.
Die höchste Rate der Flächenumwandlung von Grünland in Ackerland haben Landwirtschaftsbetriebe ohne Tierhaltung (Rinder/Schweine) mit Biogas- und Gärsubstratanbau, wobei auf den umgewandelten Fläche vorrangig Silomais angebaut wird.

Tja - man sollte halt nicht nur eindimensional und einäugig die Tierhaltung bzw Masttierhaltung verteufeln und davon schwatzen, dass man ja statt Tierfutter, Nahrungsmittel anbauen sollte, wenn das eigentliche Problem ganz woanders liegt.
Achso ja die Quellen:
Hier, hier und hier.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Nov 2019, 13:00)

Falls es Dir entgangen sein sollte, aber wir sprachen bereits davon, dass NICHT jede landwirtschaftliche Fläche als Ackerland nutzbar ist. Es gibt da noch so genanntes Dauergrünland - heißt Weideland und Weideland wiederum bedeutet artgerechte Tierhaltung.
Und genau DARUM geht es vordergründig und NICHT um Mast bzw Masthaltung und damit auch gerade nicht um "Flächenankauf" für Futtermittelanbau.
Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche in Deutschland beträgt 16,7 Mio ha, davon sind nur noch 4,2 Mio ha Dauergrünland ==> Tendenz fallend(!).
Es wird immer mehr Dauergrünland (Weideland, Flussauen etc) in Ackerland umgewandelt.
Die Umwandlung von Dauergrünland in Ackerland dient allerdings nicht dem Anbau von Futter-/Kraftfutterpflanzen zur Tiermast, sondern dem Anbau von Pflanzen zur Biodiselgewinnung und Biogasanlagen und damit als direkte Konkurrenz für den Nahrungsmittelanbau.
Die höchste Rate der Flächenumwandlung von Grünland in Ackerland haben Landwirtschaftsbetriebe ohne Tierhaltung (Rinder/Schweine) mit Biogas- und Gärsubstratanbau, wobei auf den umgewandelten Fläche vorrangig Silomais angebaut wird.

Tja - man sollte halt nicht nur eindimensional und einäugig die Tierhaltung bzw Masttierhaltung verteufeln und davon schwatzen, dass man ja statt Tierfutter, Nahrungsmittel anbauen sollte, wenn das eigentliche Problem ganz woanders liegt.
Achso ja die Quellen:
Hier, hier und hier.
Als ob ich das nicht auch wüßte. Immer dieser erhobene Zeigefinger. Na gut, wenn Sie das glücklich macht.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Quatschki »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Nov 2019, 12:10)

Nö, werden sie nicht, weil das Verhältnis falsch gesetzt ist.
Bei der Mast bzw Schnellmast geht es weniger um das Verhältnis Futter zu Fleisch, als viel mehr um die Wachstumsgeschwindigkeit. Letztere wiederum führt zu Qualitätsverlusten, höheren Wasseranteil im Fleisch und stärkere Krankheitsanfälligkeit.
Artgerechte Haltung würde allerdings ein Abnahme des Viehbestandes bedeuten.
Wenn ein Tier langsamer wächst, und dafür doppelt so lange lebt,
steht es entsprechend länger im Stall, frisst sein tägliches Futter, nicht so viel pro Tag, aber dafür über die doppelte Gesamtzeit bis zur Schlachtung. Der Viehbestand wird insgesamt überhaupt nicht weniger, nur die Anzahl der Belegungen bzw. Durchläufe und damit das Output an Schlachtvieh.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

Quatschki hat geschrieben:(18 Nov 2019, 13:11)

Wenn ein Tier langsamer wächst, und dafür doppelt so lange lebt,
steht es entsprechend länger im Stall, frisst sein tägliches Futter, nicht so viel pro Tag, aber dafür über die doppelte Gesamtzeit bis zur Schlachtung. Der Viehbestand wird insgesamt überhaupt nicht weniger, nur die Anzahl der Belegungen bzw. Durchläufe und damit das Output an Schlachtvieh.
Bei artgerechter bzw Weidehaltung ist der Flächenbedarf des einzelnen Tieres (auch) größer als bei Masthaltung und damit reduziert sich der Viehbestand, nicht nur der Durchlauf
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(18 Nov 2019, 13:05)

Als ob ich das nicht auch wüßte. Immer dieser erhobene Zeigefinger. Na gut, wenn Sie das glücklich macht.
Wenn Du das angeblich alles weißt, wieso schreibst du dann so offensichtlichen Unsinn, wie den hier?
H2O hat geschrieben: Also ein Fünftel der Fläche würde genügen, den Nährwert in Form von pflanzlicher Nahrung unmittelbar den Verbrauchern zur Verfügung zu stellen.
Wenn Du das angeblich weißt dass der Nährstoffgehalt/die Nährstoffdichte von pflanzlicher Nahrung wesentlich niedriger ist als die von tierischer Nahrung, wieso setzt du die dann gleich?
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Was sind Sie doch für ein Besserwisser. Nur fragt Sie danach niemand, und ich verstehe auch, warum das so ist.

Ich brauche kein wissenschaftliches Werk zu nennen, um zu behaupten, daß wir riesige Mengen Futtermittel einführen, die auf ebenso riesigen Anbauflächen erzeugt werden, um unseren Fleischhunger zu befriedigen. Aus diesem Futter und vielleicht einer kleinen Menge hier erzeugten Futters werden die Tiere heute auf Fleisch- und Milchleistung gebracht. Mit einem Bruchteil dieser Anbauflächen wurde früher viel weniger Fleisch im Inland erzeugt. Da wächst heute vermutlich Mais für die Biogas-Erzeugung.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(18 Nov 2019, 20:33)
... um unseren Fleischhunger zu befriedigen
Ein Großteil geht auch wieder raus in den Export
Ich hab's hier nur mal für die Milch gegoogelt. (bei Fleisch und Wursterzeugnissen wird es ähnlich sein)
https://milchindustrie.de/wp-content/up ... n_2018.pdf

Und während bei uns durch die Gülle riesige Nitratbelastungen entstehen, müssen die anderen, die mit dem Futtermittelexport ihren Böden die Nährstoffe entziehen, im Gegenzug wieder teure Düngemittel einkaufen, um die Fruchtbarkeit ihrer Böden zu erhalten.
Das ist ein riesiges internationales Multimilliardengeschäft, bei dem natürlich nicht der Landwirt profitiert, sondern die großen Konzerne, die die Bedingungen und Preise diktieren.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Dark Angel hat geschrieben:Der noch größere Wahnsinn ist der Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung, die eigentlich der menschlichen Ernährung dienen sollten.
Das ist allerdings Wahnsinn. Dem Anbau werden bald 25.000 km² zur Verfügung gestellt.
Im Jahr 2018 wuchsen in Deutschland auf insgesamt rund 2,45 Mio. Hektar Rohstoffpflanzen. Etwa 2,17 Mio. Hektar davon dienten dem Anbau von Energiepflanzen und etwa 275.000 Hektar dem Anbau von Pflanzen zur stofflichen Nutzung.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(18 Nov 2019, 21:08)

Ein Großteil geht auch wieder raus in den Export
Ich hab's hier nur mal für die Milch gegoogelt. (bei Fleisch und Wursterzeugnissen wird es ähnlich sein)
https://milchindustrie.de/wp-content/up ... n_2018.pdf

Und während bei uns durch die Gülle riesige Nitratbelastungen entstehen, müssen die anderen, die mit dem Futtermittelexport ihren Böden die Nährstoffe entziehen, im Gegenzug wieder teure Düngemittel einkaufen, um die Fruchtbarkeit ihrer Böden zu erhalten.
Das ist ein riesiges internationales Multimilliardengeschäft, bei dem natürlich nicht der Landwirt profitiert, sondern die großen Konzerne, die die Bedingungen und Preise diktieren.
Ja, diesen Mißstand "Export veredelter landwirtschaftlicher Produkte" und seine Begleitumstände hierzulande und in den Liefer- und Abnehmerstaaten kann man gar nicht genug anprangern. Eine Finanzelite oder internationale Banken investiert in Massentierhaltung und zerstört hier unsere Lebensgrundlagen, zerstört örtliche Landwirtschaft in den ärmeren Regionen und vernichtet die urprüngliche Natur. Natürlich nicht höchstpersönlich, sondern über dumme oder raffgierige Politiker vor Ort hier und anderswo, die an diesem "Segen" teilhaben wollen. Mit Landwirtschaft hat diese Form des Raubbaus überhaupt nichts mehr zu tun.

Inzwischen stecken die noch tätigen Landwirte in der Schuldenklemme für immer größere Betriebe mit riesigen Maschinenparks und Mastställen... voll am Gängelband dieser Investoren in zweiter Linie, die sie am Nasenring durch die Manege führt. Natürlich sind deren Existenzen bedroht... das setzt diese Wut in Gang, die zugleich wieder politische Entscheidungen in die verhängnisvolle Richtung nach sich zieht. Nachhaltig ist davon gar nichts.
Zuletzt geändert von H2O am Di 19. Nov 2019, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Keoma »

Es würde schon ein Verbot der Spekulation auf Lebensmittel viel helfen.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(19 Nov 2019, 09:26)

Es würde schon ein Verbot der Spekulation auf Lebensmittel viel helfen.
Könnten Sie bitte uns Nichteingeweihten erklären, wie diese Spekulation organisiert wird? Ich habe noch Argumente im Ohr (vermutlich DLF vor einigen Jahren) die in dieser Spekulation auch etwas Gutes sahen. Aber so genau bekomme ich das nicht mehr auf die Reihe. Und, natürlich kann diese Meinung auch von interessierter Seite in Umlauf gebracht worden sein. :|
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Keoma »

H2O hat geschrieben:(19 Nov 2019, 09:35)

Könnten Sie bitte uns Nichteingeweihten erklären, wie diese Spekulation organisiert wird? Ich habe noch Argumente im Ohr (vermutlich DLF vor einigen Jahren) die in dieser Spekulation auch etwas Gutes sahen. Aber so genau bekomme ich das nicht mehr auf die Reihe. Und, natürlich kann diese Meinung auch von interessierter Seite in Umlauf gebracht worden sein. :|
Ich meine damit den Börsenhandel auf Spekulationsbasis.
Natürlich gibt es auch hier gegenteilige Meinungen.


https://reset.org/knowledge/nahrungsmittelspekulation

https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/them ... pekulation
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Vielen Dank; insbesondere der erste Beitrag ist sehr lesenswert und einleuchtend verfaßt. Der zweite Beitrag ist mehr von Herzenswärme getrieben... was ja nicht verboten ist. Aber die Mechanismen sind im ersten Beitrag recht anschaulich heraus gestellt worden!

Jetzt wird auch meine Erinnerung wieder geweckt: Seinerzeit, wirklich von Jahren, wurde zu Gunsten der Nahrungsmittelspekulation angeführt, daß ein Preisauftrieb zu mehr Produktion führt, die dann wieder preisdämpfend wirkt. Aber es ist leider wahr, siehe Quelle 1, daß die Preise für Grundnahrungsmittel sich seit dem Jahr 2.000 verdoppelt haben. Einfluß der steigenden Weltbevölkerungszahl, Produktionsflächen "am Anschlag", Mangelwirtschaft?
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(18 Nov 2019, 20:33)

Was sind Sie doch für ein Besserwisser. Nur fragt Sie danach niemand, und ich verstehe auch, warum das so ist.

Ich brauche kein wissenschaftliches Werk zu nennen, um zu behaupten, daß wir riesige Mengen Futtermittel einführen, die auf ebenso riesigen Anbauflächen erzeugt werden, um unseren Fleischhunger zu befriedigen. Aus diesem Futter und vielleicht einer kleinen Menge hier erzeugten Futters werden die Tiere heute auf Fleisch- und Milchleistung gebracht. Mit einem Bruchteil dieser Anbauflächen wurde früher viel weniger Fleisch im Inland erzeugt. Da wächst heute vermutlich Mais für die Biogas-Erzeugung.
Das (hervorgehoben) ist schon wieder falsch!
Die landwirtschaftlichen Flächen (Ackerland, Wiedeland) haben nicht zugenommen, sondern abgenommen, heißt auf immer geringeren Flächen werden höhere Erträge erzielt. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit!
Die landwirtschaftlich genutzen Flächen haben allein in Deutschland in den Jahren nach dem WK2 um ca 10 Mio ha abgenommen - Flächenstillegungen nicht mitgerechnet.
Du unterschlägst bzw ignorierst das exponentiale Bevölkerungswachstum.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wut-Bauern

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2019, 13:07)

Das (hervorgehoben) ist schon wieder falsch!
Die landwirtschaftlichen Flächen (Ackerland, Wiedeland) haben nicht zugenommen, sondern abgenommen, heißt auf immer geringeren Flächen werden höhere Erträge erzielt. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit!
Die landwirtschaftlich genutzen Flächen haben allein in Deutschland in den Jahren nach dem WK2 um ca 10 Mio ha abgenommen - Flächenstillegungen nicht mitgerechnet.
Du unterschlägst bzw ignorierst das exponentiale Bevölkerungswachstum.
Ja, Flächen werden stillgelegt, weil sich ihre Bestellung nicht mehr lohnt, weil eben für die aufgewandte Leistung im weitesten Sinne nicht der erhoffte Ertrag erzielt wird. Ich meine, daß solche Böden "Grenzertragsböden" genannt werden, was die Entscheidung für den Verzicht auf landwirtschaftliche Nutzung recht gut beschreibt. Wir können der Erde vermutlich keinen "Mindestlohn" abverlangen. Was aber in unserer Diskussion hier nichts bedeutet, außer daß es gut war, darüber gesprochen zu haben. Das geht auch im Gespräch ganz ohne "Unfug", "Unsinn" und "schon wieder falsch".

An anderer Stelle stelle ich im Gespräch mit Keoma die Frage nach den Ursachen für die wachsenden Preise für Nahrungsmittel. Muß ich denn in jedem Beitrag darauf eingehen, damit mir auch da kein Versäumnis vorgehalten werden kann? Nein, ich habe beschlossen, solche Rügen mit Humor zu ertragen.
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von streicher »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2019, 13:07)
Die landwirtschaftlichen Flächen (Ackerland, Wiedeland) haben nicht zugenommen, sondern abgenommen, heißt auf immer geringeren Flächen werden höhere Erträge erzielt. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit!
Die landwirtschaftlich genutzen Flächen haben allein in Deutschland in den Jahren nach dem WK2 um ca 10 Mio ha abgenommen - Flächenstillegungen nicht mitgerechnet.
Stimmt. Landwirtschaftsfläche schrumpft beständig und wird "stärkeren Stress" ausgesetzt:
Durch Siedlungs- oder Verkehrsflächen werden täglich circa 73 Hektar Boden neu für Siedlungen und Verkehr in Anspruch genommen und zur Hälfte versiegelt. Da auch die Waldfläche zunimmt, ist die landwirtschaftliche Fläche in Deutschland beständig rückläufig. Dieser Flächenverbrauch stellt die größte Bedrohung für die Qualität landwirtschaftlicher Böden und deren nachhaltige Ertragsfähigkeit dar.
Zehn Fakten zum Ackerboden
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(19 Nov 2019, 19:37)

Ja, Flächen werden stillgelegt, weil sich ihre Bestellung nicht mehr lohnt, weil eben für die aufgewandte Leistung im weitesten Sinne nicht der erhoffte Ertrag erzielt wird. Ich meine, daß solche Böden "Grenzertragsböden" genannt werden, was die Entscheidung für den Verzicht auf landwirtschaftliche Nutzung recht gut beschreibt. Wir können der Erde vermutlich keinen "Mindestlohn" abverlangen. Was aber in unserer Diskussion hier nichts bedeutet, außer daß es gut war, darüber gesprochen zu haben. Das geht auch im Gespräch ganz ohne "Unfug", "Unsinn" und "schon wieder falsch".
Du solltest vielleicht ab und zu mal Links lesen, statt so überheblich daherzukommen und zu meinen, du wüsstest auch ohne wissenschaftliche Artikel ...
Nein, bei den 10 Mio Ha Flächenverlusten an landwirtschaftlicher Nutzfläche sein Ende des WK2 geht es NICHT um Flächenstllegungen!
Bei stillgelegten Flächen handelt es sich gerade mal 310.000 ha und sind bei den 16,7 Mio ha landwirtschaftliche Nutzfläche enthalten.
Der Flächenverlust in Höhe von 10 Mio ha handelt es sich um Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehrswege/Verkehrsmaßnahmen und DIESER Flächenverlust hält an - es sind täglich (Bezug 2016) in Durchschnitt 62ha.

Das hat nichts, aber auch gar nichts mit deinen behaupteten "aufgewandte Leistung im weitesten Sinne nicht der erhoffte Ertrag erzielt wird."

Ab und zu helfen halt doch aktuelle Informationen statt "aus dem Bauch raus" daherzureden, was man irgendwo mal aufgeschnappt hat.

So unf jetzt kannst du dich wieder über meinen Diskussionsstil beklagen und darüber, dass ich "doziere", wenn ich Fakten präsentiere. :p
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Dark Angel »

streicher hat geschrieben:(19 Nov 2019, 22:23)

Stimmt. Landwirtschaftsfläche schrumpft beständig und wird "stärkeren Stress" ausgesetzt: Zehn Fakten zum Ackerboden
Das ist die gleiche Quelle, die ich zum Flächenverbrauch verwendet und verlinkt habe.
Die Artikel dort, sind recht interessant und weisen auf viele Probleme hin, denen die Landwirte zunehmend ausgesetzt sind, einschließlich der Regulierungswut und "Verbieteritis" der EU.
Massentierhaltung/Masttierhaltung mag einen hohen Anteil an der Nitratbelastung des Trinkwassers tragen. Tatsache ist aber auch, dass Messungen eher selektiv dort durchgeführt werden, wo eine Annäherung an bzw leichte Überschreitung der Grenzwerte erwartet werden und diese Annäherung bzw Überschreitung nicht den Landwirten angelastet werden kann, sondern kommunalen und/oder industriellen Abwässern entstammen. Landwirte dienen hier eher als Sündenbock. Da ist m.M.n. vieles ideologisch motiviert.

Ich will keinesfalls einem "so viel wie möglich" bezüglich Düngung, Pestizid- und Herbizideinsatz das Wort sprechen, sondern einem "so viel wie unbedingt nötig".
Das "so viel wie möglich" hatten wir in der DDR-Landwirtschaft, mit recht unangenehmen Folgen für die ländlichen Anwohner.
Das Versprühen von Herbiziden und Pestiziden erfolgte vorwiegend aus der Luft und die Agrarflieger machten sich nicht die Mühe, bei Wendemanövern ihre Sprühvorrichtungen abzuschalten.
Wenn man sich zufällig im (eigenen) Garten aufhielt, wurde man gleich mit besprüht.
Solche Sprüheinsätze erfolgten i.d.R. in vier- bis sechswöchigem Abstand. So etwas will ich auf keinen Fall wieder erleben (müssen).
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von MoOderSo »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Nov 2019, 13:52)
Nein, bei den 10 Mio Ha Flächenverlusten an landwirtschaftlicher Nutzfläche sein Ende des WK2 geht es NICHT um Flächenstllegungen!
Bei stillgelegten Flächen handelt es sich gerade mal 310.000 ha und sind bei den 16,7 Mio ha landwirtschaftliche Nutzfläche enthalten.
Der Flächenverlust in Höhe von 10 Mio ha handelt es sich um Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehrswege/Verkehrsmaßnahmen und DIESER Flächenverlust hält an - es sind täglich (Bezug 2016) in Durchschnitt 62ha.
Jetzt wirds aber albern.
Deutschland hat gerade mal 5 Mio ha Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr insgesamt.
Das kann schlecht für einen Verlust von 10 Mio ha verantwortlich sein.
Dass Deutschland nach dem 2.WK 10 Mio ha Wald und Acker verloren hat, könnte vielleicht daran liegen, dass das so ziemlich genau der Fläche Ostpreußens, Pommerns und Schlesiens entspricht.
Aber was weiß ich schon. :D
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Re: Wut-Bauern

Beitrag von Adam Smith »

MoOderSo hat geschrieben:(20 Nov 2019, 14:27)

Jetzt wirds aber albern.
Deutschland hat gerade mal 5 Mio ha Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr insgesamt.
Das kann schlecht für einen Verlust von 10 Mio ha verantwortlich sein.
Dass Deutschland nach dem 2.WK 10 Mio ha Wald und Acker verloren hat, könnte vielleicht daran liegen, dass das so ziemlich genau der Fläche Ostpreußens, Pommerns und Schlesiens entspricht.
Aber was weiß ich schon. :D
Hier mal ein Link zur Veränderung seit 1949.

https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/

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Das ist Kapitalismus:

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