Homosexuell und religiös

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imp
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Homosexuell und religiös

Beitrag von imp »

Hallo liebe Gemeinde,

in vielen Weltreligionen sehen die alten Bücher und Glaubenstexte die Homosexualität nicht vor. Häufig wird nahegelegt, man solle entsprechenden Neigungen nicht nachgeben. Dann heißt es etwa zur Mahnung "Wenn ein Mann mit einem Mann schläft wie mit einer Frau- ein Greuel haben beide verübt, sterben, ja sterben sollen sie, ihr Blut über sie!" Gesteinigt werden solle, wer Verkehr habe mit anderen Männern, mit Tieren, mit Verwandten - als sei das alles eins. Das Glied des Mannes solle bei der Frau in das vorgesehene Sexualorgan befördert werden und nirgendwohin sonst. Schon gar nicht bei einem anderen Mann. So ist auch die landläufige Meinung im Islam. Lesen wir etwa in den alten Texten Stellen wie Römer 1,26-32 und stellen fest, dass dort diese Handlungsweise mit den schlimmsten Sünden in eine Reihe gelangt. Doch ist es der Mensch, der den Menschen liebt. Dass er deshalb seinem jeweiligen Gott nicht recht tun möchte, lässt sich so einfach nicht behaupten. Als Christ oder etwa Muslim Sexualität und Glauben vereinbaren, beides ernst nehmen, das birgt einigen Stoff für Diskussionen. Schnell kommt man da in inneren Konflikt und verzweifelt.

Wie seht ihr das? Kann moderner Katholizismus oder Islam die traditionell ablehnende Haltung gegenüber der Homosexualität überwinden, ohne seinen Charakter im Glauben zu verlieren? Wenn da zwei sagen in Gott, "Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch.", ist es dann wichtig, wer Mann ist oder Frau? Was kann die politische Gesellschaft, was kann und sollte der Staat bei diesem Thema unternehmen oder unterlassen? Gibt es Hilfsprogramme für Menschen im Selbstzweifel, mal hingestellt, wie ihr Gott heißt? Muss eine weitgehend verweltlichte Gesellschaft es ertragen, wenn die beiden Weltreligionen ihren Mitgliedern immer noch häufig ein exklusives Bild in dieser Frage vermitteln oder muss sie nicht sogar von den Religionsgemeinschaften fordern, moderne Sichten auf diese alten Texte und Sitten zu finden?
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Quatschki
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Quatschki »

Also wenn jemand zufällig ins heilige Abendmahl hineinplatzen würde, der würde das nicht unbedingt für eine philosopische Lehrveranstaltung eines Meisters mit seinen Studenten halten...
Oder die Jahreshauptversammling der Sternburger Zechkumpels e.V.
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Progressiver
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Progressiver »

Es ist doch ganz einfach. Man kann die Realität deskriptiv beschreiben oder normativ. Fakt ist: Es gibt bei Tier und Mensch alle möglichen Varianten von Sexualität. So existiert nicht nur Heterosexualität, sondern auch Asexualität, Bisexualität und eben Homosexualität. Mich persönlich interessiert es im Allgemeinen nicht, was in anderen Schlafzimmern vor sich geht. Wenn jemand aber etwas unfreiwillig mitmachen muss und ein sexueller Missbrauch stattfindet, ist das ein Fall für die Gerichte.

Wenn die Religionen dagegen Normen aufstellen, die einen Teil der Menschheit diskriminieren und sogar dazu aufrufen, diese zu töten, dann sind sie selbst ein Fall für den Staatsanwalt. Ich denke nicht, dass man diese reformieren kann. Zumindest bei uns steht es jedem erwachsenen Menschen frei, diese Religion zu verlassen. Will man seine Kinder schützen, sofern man welche hat, würde ich sie nicht ohne weiteres in die Hände potentiell pädophiler Priester etc. geben.

Im Allgemeinen haben gerade die Religionen ein, gelinde gesagt, sehr krankes Bild von Sexualität. Anstatt anzuerkennen, dass körperliche Liebe etc. etwas sehr wichtiges ist, reduzieren sie es auf die Essenz: "Sexualität ist nur zum Kinderkriegen da". Da waren selbst die Steinzeitmenschen vermutlich weiter. Aber es kommt ja auch noch "besser": Dieses Leben, so behaupten sie, wäre der Tod. Und erst der Tod und das Jenseits wären das wahre Leben. In diesem Sinne geschieht es dann auch, dass viele Religionen, wenn nicht sogar alle, alles verdammen, was einem irgendwie Spaß machen könnte. Es wird also nicht nur gegen Homosexualität gehetzt, sondern gegen alles, was dieses irdische Leben lebenswert machen könnte. Und wenn wir ehrlich sein wollen, dann haben wir ja nur dieses eine. Um Menschen zu beherrschen und ihnen das Leben zur Hölle zu machen, waren und sind die Religionen also gut. Es steht jedem frei, sie zu verlassen, sofern er oder sie nicht masochistisch veranlagt ist. Aber dass es möglich sein soll, die Religionen derart zu reformieren, dass sie menschenfreundlich sind anstatt im Kern unmenschliche Unterdrückungsapparate, kann ich mir nicht vorstellen.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von watisdatdenn? »

Das Problem sind die abrahamitischen Religionen.
Dort ist die Basis für Homophobie angelegt.
Übrigens auch im judentum und nicht nur im Christentum und Islam.

Natürlich kann dieser Anteil im Judentum durch den Talmud, im Christentum durch das neue Testament und im Islam durch äääh geht sicher auch irgendwie entschärft werden.

Es braucht aber immer einen Trick um die inhärente Homophobie zu entfernen, denn sie ist bei allen abrahamitischen Religionen angelegt und die Basis für die irrationale Jahrhunderte lange Unterdrückung von Homosexuellen bis in die heutige Zeit hinein..

Ich bin hier mal gesperrt worden, letztendlich über einen Streit ob man Allah schwul nennen darf (mein entsprechender Thread dazu wurde entfernt).
Das sagt in meinen Augen schon alles aus wie krass die aus dem abrahamitischen stammende irrationale negative konnotation von Homosexualität das Denken von sehr vielen Menschen heute noch sehr stark prägt..


Das war einer von vielen Gründen warum ich den abrahamitischen Religionen den Rücken gekehrt habe und mich für die indoeuropäische Religion meiner Ahnen interessiert habe, die kein Problem mit Homosexualität hatten (siehe antike Sparta etc..).
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Ewu »

Das ist verkehrte Sexualität (keine Fortpflanzung), aber immerhin noch besser als mit Tieren!
Irrational ist das nicht, sondern Nachdenken über den Nutzen des Geschlechtstriebes und des göttlichen Schöpfungswillens, der uns als Mann und Frau schuf, die einander ergänzen wollen. Also bitte jetzt nicht aus irgendwelchen Gelüsten und beeinflusst von unkeuschen Geistern die göttliche Schöpfungsordnung zerstören hier!
Die Sünde Loths gehört nicht umsonst zu den fünf himmelschreienden Sünden (die also zum Himmel um Rache schreien):
https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsch ... S%C3%BCnde
“Wer in der Demokratie die Wahrheit sagt, wird von der Menge getötet.” - Platon
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von watisdatdenn? »

Progressiver hat geschrieben:(17 Oct 2019, 19:07)
Im Allgemeinen haben gerade die Religionen ein, gelinde gesagt, sehr krankes Bild von Sexualität. Anstatt anzuerkennen, dass körperliche Liebe etc. etwas sehr wichtiges ist, reduzieren sie es auf die Essenz: "Sexualität ist nur zum Kinderkriegen da".
Das stimmt aus meiner Sicht so nicht!
Das mag für das Christentum gelten, aber schon beim sehr nah verwandten Judentum und auch beim sehr nah verwandten Islam (geht auf eure „Äcker“ wann immer ihr wollt) sieht es ganz anders aus!

Wenn man in den Hinduismus schaut oder in die verwandte fast ausgestorbene heidnische Religion unsere Ahnen wird man Fruchtbarkeitsgötter und sogar reine Lustgötter finden (Eros z.B. als der bei uns noch bekannteste).

Es ist eher so dass das Christentum (vielleicht neben dem Buddhismus) hier eine lustfeindliche Sonderrolle unter den Religionen einnimmt!
Und auch hier vor allem der Katholizismus..
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von watisdatdenn? »

Ewu hat geschrieben:(18 Oct 2019, 08:07)
Das ist verkehrte Sexualität (keine Fortpflanzung), aber immerhin noch besser als mit Tieren!
Irrational ist das nicht, sondern Nachdenken über den Nutzen des Geschlechtstriebes und des göttlichen Schöpfungswillens, der uns als Mann und Frau schuf, die einander ergänzen wollen. Also bitte jetzt nicht aus irgendwelchen Gelüsten und beeinflusst von unkeuschen Geistern die göttliche Schöpfungsordnung zerstören hier!
Die Sünde Loths gehört nicht umsonst zu den fünf himmelschreienden Sünden (die also zum Himmel um Rache schreien):
https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsch ... S%C3%BCnde
Danke!

QED

Was hältst du von dem Konzept einer „opferlosen Straftat“?
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von watisdatdenn? »

imp hat geschrieben:(17 Oct 2019, 14:32)
Muss eine weitgehend verweltlichte Gesellschaft es ertragen, wenn die beiden Weltreligionen ihren Mitgliedern immer noch häufig ein exklusives Bild in dieser Frage vermitteln oder muss sie nicht sogar von den Religionsgemeinschaften fordern, moderne Sichten auf diese alten Texte und Sitten zu finden?
Man muss mit Religionen umgehen wie mit jeder anderen Ideologie/Idee/Texten auch.
Ein Aufruf zur Steinigung ist ein Aufruf zu einer Straftat und in Deutschland verboten.

Es steht aber in der Bibel/Thora so drin!
Also muss mit der Bibel/Thora genauso umgegangen werden wie mit jeden anderen Buch, das zu Straftaten aufruft..

Entweder es wird für alle erlaubt, oder für niemanden!
Es ist nicht einzusehen warum Religionen hier Sonderrechte bekommen sollen.

Selbiges gilt natürlich auch für die Tötungsbefehle im Koran.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Ewu »

Ja nun hat Jesus aber die Steinigung der Ehebrecherin aufgehoben: https://www.bibleserver.com/ELB/Johannes8,11, in der Bibel gilt (wie auch im Koran) das Prinzip der Abrogation, das heißt dass jüngere Stellen ältere aufheben, wenn sie sich widersprechen. Die Rechtssprechung des Alten Testaments gilt natürlich nur für Juden, Jesus hat das mosaische Gesetz ja teils sehr heftig bekämpft.
In einem jüdischen Staat würde die mosaische Steinigung dann aber natürlich wieder gelten, wie ja auch im Islam.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Ewu »

watisdatdenn? hat geschrieben:(18 Oct 2019, 08:12)

Das stimmt aus meiner Sicht so nicht!
Das mag für das Christentum gelten, aber schon beim sehr nah verwandten Judentum und auch beim sehr nah verwandten Islam (geht auf eure „Äcker“ wann immer ihr wollt) sieht es ganz anders aus!

Wenn man in den Hinduismus schaut oder in die verwandte fast ausgestorbene heidnische Religion unsere Ahnen wird man Fruchtbarkeitsgötter und sogar reine Lustgötter finden (Eros z.B. als der bei uns noch bekannteste).

Es ist eher so dass das Christentum (vielleicht neben dem Buddhismus) hier eine lustfeindliche Sonderrolle unter den Religionen einnimmt!
Und auch hier vor allem der Katholizismus..

Das stimmt schon, das Christentum ist die allerkeuscheste der Religionen, was wiederum seine göttliche Herkunft und Wahrheit beweist!
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von watisdatdenn? »

Ewu hat geschrieben:(18 Oct 2019, 08:44)
Das stimmt schon, das Christentum ist die allerkeuscheste der Religionen, was wiederum seine göttliche Herkunft und Wahrheit beweist!
Hat durchaus eine gewisse Logik.
Ein männlicher Gott der der einzige Gott ist ohne weibliches Pendant kann schon ein wenig sexuell gefrustet sein und darum auf den Gedanken kommen seinen Geschöpfen auch den Spaß zu verderben.

Also Ja. Da kann was dran sein..
Ist der abrahamitische Gott also ein Incel?
Logisch betrachtet spricht sehr vieles dafür! (Bitte nicht schon wieder sperren, sondern den logischen Gedanken einfach mal zulassen)

Aus Sicht eines Gottes muss man schon verzweifelt sein, wenn man mit seinen eigenen Geschöpfen Sex hat (Maria, die Mutter von Jesus?).
Ist ihm vermutlich ähnlich peinlich wie einem Menschen Sex mit einer menschengemachten Gummipuppe..

Vielleicht hat er deswegen Jesus am Kreuz ignoriert und ist mit vor Scham/Wut hochrotem Kopf im Himmel gesessen?

Unvergessen auch seine Racheaktionen (Incel-Amoklauf?) von Sodom und Gomorrah, die im Gegensatz zu ihm viel Spaß hatten..
Rembrandt

Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Rembrandt »

Am Ende des Tages kommt es immer drauf an welches Gottesverständnis jede einzelne Person hat. Homosexualität suchen sich die jeweiligen Personen sicher nicht proaktiv aus. Es ist, wie es ist und damit muss man leben.
Jeder Gläubige sollte seinem Glauben und seinem Gott auch in regelmäßigen Abständen eine Art Update geben, dass es auch vereinbar mit der heutigen Welt und heutigen Zeit ist.

Akzeptanz der Religionen sollte da sein, Heirat nicht. Eine sakrale Ehe wurde aus anderen Gründen erfunden. In Sachen Homosexualität würde das ad absurdum geführt.
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imp
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von imp »

Rembrandt hat geschrieben:(18 Oct 2019, 14:28)

Am Ende des Tages kommt es immer drauf an welches Gottesverständnis jede einzelne Person hat. Homosexualität suchen sich die jeweiligen Personen sicher nicht proaktiv aus. Es ist, wie es ist und damit muss man leben.
Jeder Gläubige sollte seinem Glauben und seinem Gott auch in regelmäßigen Abständen eine Art Update geben, dass es auch vereinbar mit der heutigen Welt und heutigen Zeit ist.

Akzeptanz der Religionen sollte da sein, Heirat nicht. Eine sakrale Ehe wurde aus anderen Gründen erfunden. In Sachen Homosexualität würde das ad absurdum geführt.
Ja, es geht einfach darum, dem Menschen, der der Religion aufgeschlossen ist, dies auch zu erlauben. Homosexualität ist keine Mode oder Laune, die man sich aussucht sondern wohl etwas, das man an sich erkennt und das nicht zu ändern ist wie Augenfarbe oder Größe. Das macht das Konzept Sünde etwas unpassend.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Rembrandt »

imp hat geschrieben:(18 Oct 2019, 15:52)

Ja, es geht einfach darum, dem Menschen, der der Religion aufgeschlossen ist, dies auch zu erlauben. Homosexualität ist keine Mode oder Laune, die man sich aussucht sondern wohl etwas, das man an sich erkennt und das nicht zu ändern ist wie Augenfarbe oder Größe. Das macht das Konzept Sünde etwas unpassend.
Die Fragestellung ist eigentlich auch unnötig aus einem einzigen Grund. Wenn eine Tür geöffnet wird, kommt die nächste Tür, die auch geöffnet werden will und so gehts dann weiter und weiter. Und am Ende hast du nur noch ein Quatschkonzept.

Der halbe Vatikan ist schwul. Keiner wird aus der Kirche geworfen, weil er schwul ist. Wenn es jedoch um sakrale homosexuelle Heirat geht, bin ich strikt dagegen.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Agesilaos Megas »

Die Frage ist nicht, ob die Institution des Katholizismus oder die islamischen Gemeinden es können, sondern vielmehr, warum sie es tun.

Mit nüchternem Blick ist halt das gesamte Glaubensgedöns nur ein warmer Mantel, der auf einer kalten Maschine liegt, die will aber geschmiert und befeuert werden. Und da die Maschinen viele sind, bedarf es vieler Helfer. Und die kleinen Glaubensarbeiter müssen in der Fabrik Religion viel Kohle schüppen, damit im Sekundentakt wertvolles Glaubenskonzentrat produziert und exportiert werden kann - und das beruhigt auch die Besitzer der Fabrik Religion, das lockt auch mehr religiöses Investment an. Das RIP muss wachsen. Da kann sich kein Glaubensarbeiter erlauben, zu schludern. Wird keine Kohle geschüppt, wird keine Kohle gemacht. So einfach. Also unterzeichnet jeder Glaubensarbeiter einen neuen Arbeitsvertrag, verpflichtet sich, Verhaltensregeln, Verzicht auf Teilhabe am Diesseits, Rentenversicherung für's Jenseits und so weiter - so ist's halt leichter, das Glaubensproletariat fleißig zu halten. Also klingt doch perfekt. Warum sollte man etwas daran ändern müssen?
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Ewu »

Rembrandt hat geschrieben:(18 Oct 2019, 14:28)

Am Ende des Tages kommt es immer drauf an welches Gottesverständnis jede einzelne Person hat. Homosexualität suchen sich die jeweiligen Personen sicher nicht proaktiv aus. Es ist, wie es ist und damit muss man leben.
Jeder Gläubige sollte seinem Glauben und seinem Gott auch in regelmäßigen Abständen eine Art Update geben, dass es auch vereinbar mit der heutigen Welt und heutigen Zeit ist.

Akzeptanz der Religionen sollte da sein, Heirat nicht. Eine sakrale Ehe wurde aus anderen Gründen erfunden. In Sachen Homosexualität würde das ad absurdum geführt.

Homosex war zu Jesu Zeiten gang und gäbe - mit antiquiert oder modern hat das also nichts zu tun.
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Progressiver
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Progressiver »

Wer braucht schon eine "sakrale Ehe"? Was soll das überhaupt sein? Ich für meinen Teil bin Atheist und Single. Das letztere will ich ändern. Aber schon eine standesamtliche Ehe wäre in meinem Fall aufgrund ungünstiger Lebensumstände ein großer Nachteil. Und irgendwann sind wir sowieso alle tot. Alles, was darüber hinaus geht, interessiert mich nicht, da ich an kein Weiterleben in einem Jenseits, eine Wiedergeburt oder was auch immer glaube. Und selbst zumindest das Christentum kennt die Formel: Ehe, "bis der Tod euch scheidet". Eine sakrale Ehe bringt also gar nichts, egal ob homo- oder heterosexuell.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Fliege »

imp hat geschrieben:(17 Oct 2019, 14:32)
Wie seht ihr das? Kann moderner Katholizismus oder Islam die traditionell ablehnende Haltung gegenüber der Homosexualität überwinden, ohne seinen Charakter im Glauben zu verlieren?
David Berger (der den journalistischen Blog Philosophia Perennis betreibt), sowohl schwul als auch katholisch, dürfte ein gutes Beispiel sein, um deine Frage mit ja zu beantworten.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Schlettow »

imp hat geschrieben:(18 Oct 2019, 15:52)
Homosexualität ist keine Mode oder Laune, die man sich aussucht sondern wohl etwas, das man an sich erkennt und das nicht zu ändern ist wie Augenfarbe oder Größe. Das macht das Konzept Sünde etwas unpassend.
Sünde sind Handlungen von Menschen, nicht deren Begierden und Gelüste, für die sie an sich nichts können.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von unity in diversity »

Was zwei Menschen miteinander treiben, ist solange egal, wie es im gegenseitigen Einvernehmen geschieht.
Ohne Zwang, mit angedrohten Sanktionen, wenn man nicht willig ist.
Das wäre ein unerlaubter Bekehrungsversuch.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von imp »

Progressiver hat geschrieben:(19 Oct 2019, 20:26)

Wer braucht schon eine "sakrale Ehe"? Was soll das überhaupt sein? Ich für meinen Teil bin Atheist und Single.
Um Atheisten geht's hier nicht.
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Rembrandt

Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Rembrandt »

Progressiver hat geschrieben:(19 Oct 2019, 20:26)

Wer braucht schon eine "sakrale Ehe"? Was soll das überhaupt sein? Ich für meinen Teil bin Atheist und Single. Das letztere will ich ändern. Aber schon eine standesamtliche Ehe wäre in meinem Fall aufgrund ungünstiger Lebensumstände ein großer Nachteil. Und irgendwann sind wir sowieso alle tot. Alles, was darüber hinaus geht, interessiert mich nicht, da ich an kein Weiterleben in einem Jenseits, eine Wiedergeburt oder was auch immer glaube. Und selbst zumindest das Christentum kennt die Formel: Ehe, "bis der Tod euch scheidet". Eine sakrale Ehe bringt also gar nichts, egal ob homo- oder heterosexuell.
Ob eine sakrale ehe was bringt, da wirst du wohl die letzte Person sein, die Kompetenz darüber verfügt, schließlich bist du ohne Gott und ebenfalls ohne Partnerin. Ich glaube das Thema an sich ist nicht für dich das richtige, um darüber zu sprechen.

Vieles ändert sich im Leben, sobald man lange zusammen ist, sobald man heiratet, sobald man Kinder bekommt. Das profane Leben bekommt bei vielen Menschen dann einen "heiligen" Sinn. Wer alleine ist und keine Kinder hat lebt sein Leben zwangläufig ohne tieferen Sinn (nicht im beleidigenden Sinne).
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Billie Holiday
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Billie Holiday »

Rembrandt hat geschrieben:(21 Oct 2019, 08:46)

Ob eine sakrale ehe was bringt, da wirst du wohl die letzte Person sein, die Kompetenz darüber verfügt, schließlich bist du ohne Gott und ebenfalls ohne Partnerin. Ich glaube das Thema an sich ist nicht für dich das richtige, um darüber zu sprechen.

Vieles ändert sich im Leben, sobald man lange zusammen ist, sobald man heiratet, sobald man Kinder bekommt. Das profane Leben bekommt bei vielen Menschen dann einen "heiligen" Sinn. Wer alleine ist und keine Kinder hat lebt sein Leben zwangläufig ohne tieferen Sinn (nicht im beleidigenden Sinne).
Viele rammeln auch nur weils Spaß macht und kriegen viele Kinder - ohne besonderen Sinn. Ich würde nicht pauschal allen Eltern Sinnhaftigkeit unterstellen.
Dann gibt es Kinderlose, die das gut begründen können. Die von sich selbst vermuten, nicht die notwendigen Kapazitäten für Kinder mitzubringen. Da macht es Sinn, auf Kinder zu verzichten.
Ist Quantität wichtiger als Qualität?
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Rembrandt »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Oct 2019, 08:53)

Viele rammeln auch nur weils Spaß macht und kriegen viele Kinder - ohne besonderen Sinn. Ich würde nicht pauschal allen Eltern Sinnhaftigkeit unterstellen.
Dann gibt es Kinderlose, die das gut begründen können. Die von sich selbst vermuten, nicht die notwendigen Kapazitäten für Kinder mitzubringen. Da macht es Sinn, auf Kinder zu verzichten.
Ist Quantität wichtiger als Qualität?
Wer rammelt und als Unfall ein Kind bekommt, das ist traurig. Und ich stimme dir zu, da wird sich vielleicht nicht bei allen ein tieferer Sinn einstellen. Jemand der bewusst ein Kind bekommt jedoch schon!
Hast du selber Kinder? Ich kann dir nur sagen, dass das mit Abstand das größte Liebes- und Glückgefühl ist, dass ein Mensch nur erleben kann. Es existiert nichts auf der Welt, dass dem im Ansatz nur Nahe kommt.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von watisdatdenn? »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Oct 2019, 08:53)
Ist Quantität wichtiger als Qualität?
Es ist beides gleich wichtig.

Humankapital ist „Quantität mal Qualität“.
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Billie Holiday
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Billie Holiday »

Rembrandt hat geschrieben:(21 Oct 2019, 09:01)

Wer rammelt und als Unfall ein Kind bekommt, das ist traurig. Und ich stimme dir zu, da wird sich vielleicht nicht bei allen ein tieferer Sinn einstellen. Jemand der bewusst ein Kind bekommt jedoch schon!
Hast du selber Kinder? Ich kann dir nur sagen, dass das mit Abstand das größte Liebes- und Glückgefühl ist, dass ein Mensch nur erleben kann. Es existiert nichts auf der Welt, dass dem im Ansatz nur Nahe kommt.
Ich habe zwei erwachsene Töchter, Wunschkinder.

Bei 8 Milliarden Menschen ziehe ich dennoch den Hut vor jedem, der meint, einem Kind nicht die besten Voraussetzungen bieten zu können und deshalb verzichtet.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Rembrandt »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Oct 2019, 09:11)

Ich habe zwei erwachsene Töchter, Wunschkinder.

Bei 8 Milliarden Menschen ziehe ich dennoch den Hut vor jedem, der meint, einem Kind nicht die besten Voraussetzungen bieten zu können und deshalb verzichtet.
Ich nicht, dafür sind wir auf der Welt. Wir selber haben das Licht der Welt erblickt, also müssen wir ebenfalls das Wunder des Lebens weitergeben.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Keoma »

Rembrandt hat geschrieben:(21 Oct 2019, 09:13)

Ich nicht, dafür sind wir auf der Welt. Wir selber haben das Licht der Welt erblickt, also müssen wir ebenfalls das Wunder des Lebens weitergeben.
Müssen tun wir gar nix.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Billie Holiday »

Rembrandt hat geschrieben:(21 Oct 2019, 09:13)

Ich nicht, dafür sind wir auf der Welt. Wir selber haben das Licht der Welt erblickt, also müssen wir ebenfalls das Wunder des Lebens weitergeben.
Wieso müssen wir? Wer sagt das?
Erstmal sind wir auf der Welt, weil 2 ungeschützten Sex hatten, aus keinem anderen Grund. Zeugen und gebären sind keine Kunst, das kann jeder Kretin.
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Teeernte »

Ja - sicher wird sich die Kirche ändern....

und 7 KernZIELE der Lehre propagieren....

Sei Hochmütig,
Geizig,
vögel wann immer ->> ..wer immer Dir vor die Latte kommt...
sei Zornig,
Hau rein ,
sei Neidisch......UND
faul.

NUR im Komplex wird mann® das volle Seelenheil erreichen.

( .....im Himmel sind alle schwul, weil da fast keine Frauen bei sind.... und an Mutter Theresa geht eh keiner ran.)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Progressiver »

Rembrandt hat geschrieben:(21 Oct 2019, 08:46)

Ob eine sakrale ehe was bringt, da wirst du wohl die letzte Person sein, die Kompetenz darüber verfügt, schließlich bist du ohne Gott und ebenfalls ohne Partnerin. Ich glaube das Thema an sich ist nicht für dich das richtige, um darüber zu sprechen.

Vieles ändert sich im Leben, sobald man lange zusammen ist, sobald man heiratet, sobald man Kinder bekommt. Das profane Leben bekommt bei vielen Menschen dann einen "heiligen" Sinn. Wer alleine ist und keine Kinder hat lebt sein Leben zwangläufig ohne tieferen Sinn (nicht im beleidigenden Sinne).
Du willst also den einen Sinn des Lebens gefunden haben, der für alle Menschen gelten soll? Warum hast du dann noch keinen Nobelpreis oder ähnliches gekriegt? :D

Im Ernst: Das ganze Leben an sich ist eine sinnlose Angelegenheit. Und man muss selbst schon stark genug sein, um sich dieser Tatsache zu stellen. Was es aber gibt, dass ist der Punkt, dass sich jeder Einzelne einen individuellen Sinn geben kann. Und dieser kann sich von Mensch zu Mensch sehr stark unterscheiden. Was das Thema Kinder kriegen betrifft: Ich bin immer noch damit beschäftigt, mit den Folger einer Erkrankung zurecht zu kommen. Und da ich schon zwei Jahrzehnte an die Krankheit verloren habe, will ich den Rest des Lebens nur noch möglichst sorgenfrei genießen können. Gegen eine Partnerin habe ich da nichts. Außerdem habe ich auch gute eigene Hobbies. Wenn ich jetzt also noch Kinder kriegen müsste, um diese dann noch aufzuziehen etc., dann hätte ich mindestens weitere zwanzig Jahre, die ich nicht für mich oder eine Partnerin hätte. Oder um es anders zu sagen: Mein Leben wurde mehrere Jahre von meiner Erkrankung diktiert. Mit Kindern würde mein Leben von ebendiesen Kindern und ihren Ansprüchen, Problemen etc. diktiert werden. Ich habe nichts dagegen, wenn Leute weniger Stress im Leben hatten und sich bewusst für Kinder entscheiden. Ich will niemanden missionieren. Aber "heilig" ist weder die Kinderlosigkeit noch das Gegenteil.

Jedenfalls mache ich das beste aus meinem Leben. Wenn andere eine Erfüllung verspüren, wenn sie Kinder kriegen und erziehen, dann spreche ich nicht dagegen. Aber man sollte auch nicht irgendwelche Brutinstinkte "heiligen", um sich von anderen Lebensentwürfen abzuheben.

Ebenso wie mit dem Sinn des Lebens ist es mit der Frage nach Gott. Es ist vielleicht für die einzelnen Pflanzen und Tierarten sowie für den Menschen sinnvoll, wenn er sich vermehrt. Das sind aber nur Vermehrungsinstinkte, die sich evolutionär durchgesetzt haben. Wenn man es dagegen aus der Warte des grenzenlosen Universums betrachtet, dann ist es diesem völlig egal, ob es Leben auf dem Planeten Erde gibt oder nicht. Wir können also theoretisch uns hier ein Paradies schaffen. Wir können uns aber auch gegenseitig mit Atombomben oder durch die menschengemachten Klimawandel ausrotten. Das Universum wird in beiden Fällen gleichgültig reagieren, da es tot ist. Und die Frage nach Gott lässt sich folglich ebenso beantworten. Letztendlich spielt es keine Rolle, ob man an so etwas glaubt oder nicht. Ebenso wenig, an welchen Gott oder an wie viele. Vielleicht fühlt sich mancher Gläubige dadurch weniger einsam und er hat ein Gefühl, dass das Leben oder die Natur eine Ordnung hätte. Aber das ist ebenso nur eine Illusion. Wenn du seelisch stark genug bist, wirst du das auch anerkennen. Leute, die zu schwach sind, die begehen entweder Suizid oder machen andere schlimme Dinge. Selbstmord und der Tod an sich sind aber im Endeffekt noch viel sinnloser. Solange du lebst, kannst du wenigstens noch die Frage stellen, warum du auf der Welt existierst. Und vielleicht etwas Spass haben. Wer tot ist, der spürt oder denkt nichts mehr.

Im Endeffekt gibt es also weder für das Leben den einen, einzigen großen und tieferen Sinn, der für alle gleich ist. Den kann nämlich jeder nur für sich selbst finden. Noch hat der Tod einen tieferen Sinn. Also: Ich an deiner Stelle würde auch nicht auf ein Jenseits oder eine Wiedergeburt hoffen.

Im Großen und Ganzen sind also alle Regeln menschengemacht, die von Menschen für Menschen existieren. In diesem Fall ist auch das Spannungsfeld "Homosexualität versus Religion" ein Produkt des menschlichen Gehirns. Da hat sich kein Gott eingemischt. Wir sind als Menschen also frei, uns selbst Regeln des menschlichen Zusammenlebens zu geben. Mit "Heiligkeit oder nicht" hat das nichts zu tun.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

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Papaloooo
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Papaloooo »

Responsum der römischen Glaubenskongregation:

Darin bekräftigte sie, die Kirche habe keine „Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen“. Es bestehe nämlich die Gefahr einer Verwechslung solcher Zeremonien mit der Ehe, einem für die Kirche unantastbaren Sakrament, das sie ausschließlich heterosexuellen Partnerschaften vorbehält, die offen für Nachkommen sind.

>>>Maus mit zwei Müttern<<<
Wenn das also auch beim Menschen geht,
dann sollte also folgerichtig der Vatikan laut rufen:
"Hurra, endlich sind weiblich homosexuelle Partnerschaften offen für Nachwuchs und haben ab sofort unseren Segen"
Oder?
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Liegestuhl
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Re: Homosexuell und religiös

Beitrag von Liegestuhl »

Rembrandt hat geschrieben:(21 Oct 2019, 09:13)
Wir selber haben das Licht der Welt erblickt, also müssen wir ebenfalls das Wunder des Lebens weitergeben.
Einen Scheiß werde ich tun.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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