Kampf gegen Links

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Stoner

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(04 Nov 2019, 18:48)

Auch in der Geschichte der SPD spielte Marx eine Rolle.
Auch das ist keine inhaltliche Validierung der Richtigkeit der Marxschen Theorie :rolleyes:
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tarkomed
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Nov 2019, 18:08)Würde ich heute eine Ideologie begründen, der später Millionen Menschen zum Opfer fallen, dann könnte ich mich ja auch nicht hinstellen und sagen "Püh, so war das doch nicht gemeint". Nein, er ist schon Teil dessen, was durch seine Ideen ausgelöst wurde.
Könnte sich jesus heute nicht die gleiche Frage stellen?
Ist Jesus – oder nehmen wir lieber die Evangelisten – schuld an den Kreuzzügen, den Religionskriegen in Europa, den Hexenverbrennungen etc.? Wäre Stalin nicht an die Macht gekommen, hätte der Sowjet-Kommunismus womöglich einen anderen Verlauf genommen.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Fliege
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Fliege »

tarkomed hat geschrieben:(04 Nov 2019, 19:11)
Könnte sich jesus heute nicht die gleiche Frage stellen?
Ist Jesus – oder nehmen wir lieber die Evangelisten – schuld an den Kreuzzügen, den Religionskriegen in Europa, den Hexenverbrennungen etc.? Wäre Stalin nicht an die Macht gekommen, hätte der Sowjet-Kommunismus womöglich einen anderen Verlauf genommen.
Popper sagte, Intellektuelle hätten eine enorme Verantwortung, doch dieser Verantwortung wären sie insbesondere in den 1920er und 1930er Jahren nur selten gerecht geworden: daher Stalinismus, Hitlerismus und Appeasement. (Ähnliches betrifft die von dir genannten Intellektuellen der Antike.)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(04 Nov 2019, 19:11)

Könnte sich jesus heute nicht die gleiche Frage stellen?
Ist Jesus – oder nehmen wir lieber die Evangelisten – schuld an den Kreuzzügen, den Religionskriegen in Europa, den Hexenverbrennungen etc.? Wäre Stalin nicht an die Macht gekommen, hätte der Sowjet-Kommunismus womöglich einen anderen Verlauf genommen.
Natürlich ist Jesus an dem Schlamassel beteiligt, den seine Gefolgschaft angerichtet hat. Es wäre natürlich vermessen ihn für ALLES verantwortlich zu machen, aber der Religionsstifter kann sich von den Verbrechen die im Namen der Religion begangen werden nicht freisprechen.

Letztendlich sind sich Religionen und politische Ideologien sehr ähnlich, insbesondere im extremistischen Fall, wenn der Dogmatismus überwiegt.

Beim Sozialismus ist das Grundproblem aber nicht, dass "zufällig" das System in Totalitarismus abgeglitten ist. Sozialismus baut auf dem Konzept der Gleichheit auf. Das mündet leider automatisch in die Repression desjenigen, der als privilegiert angesehen wird. Gleichheit gibt es nicht, und so wird das dogmatische Streben nach Gleichheit zum Spießrutenlauf für Andersdenkende und Abweichler. Es ist kein Zufall, dass solche Systeme typischerweise in sich zusammenstürzen, oder marktwirtschaftlich korrumpiert werden.
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Ammianus
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Ammianus »

tarkomed hat geschrieben:(04 Nov 2019, 19:11)

Könnte sich jesus heute nicht die gleiche Frage stellen?
Ist Jesus – oder nehmen wir lieber die Evangelisten – schuld an den Kreuzzügen, den Religionskriegen in Europa, den Hexenverbrennungen etc.? Wäre Stalin nicht an die Macht gekommen, hätte der Sowjet-Kommunismus womöglich einen anderen Verlauf genommen.
Der erste Satz ist typisches tu quoque. Beim Rest habe ich den quasi-Automatismus im System zur brutalen Ein-Mann-Diktatur aufgezeigt. Die letzten Jahrzehnte im Ostblock waren nach Stalins Tod nur noch ein bleiernes Vorsichhindämmern.

Für interessierte Mitleser ein passender Witz:

Stalin, Chrustschow und Breschnew fahren in einem Zug durch die Steppe. Auf einmal bleibt der Zug stehen.
"Erschießt den Lockführer!" befielt Stalin.
Der Lockführter wird erschossen aber der Zug fährt trotzdem nicht weiter.
"Rehabilitiert den Lockführer!" befielt Chrustschow. Kein Ergebnis.
Die Drei sehen sich an und grübeln. Dann räuspert sich Breschnew: "Towarischi, tun wir doch einfach so, als würde der Zug fahren."
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Nov 2019, 19:38)

Letztendlich sind sich Religionen und politische Ideologien sehr ähnlich, insbesondere im extremistischen Fall, wenn der Dogmatismus überwiegt.
Er wird immer überwiegen.
"Grausamkeit aus vollem Herzen zu hassen steht völlig in Einklang mit biblischer Religiosität; sie aber an erste Stelle zu setzen, lässt einen ein für allemal von der Offenbarungsreligion Abschied nehmen, denn es bedeutet, ein rein menschliches Urteil über menschliches Verhalten zu treffen und es hält Religion so in einem gewissen Abstand." (Judith Shklar)
Und genau das ließe sich auch über jede politische Ideologie sagen. Fragt sich jetzt eben, was alles darunter fällt, wo zum Beispiel der Liberalismus in seinen unterschiedlichen Spielarten Grausamkeit hinsetzt. Rorty hatte das übrig in sein Konzept aufgenommen und auch schon die Vermeidung von Grausamkeit als das wichtigste im Raum der öffentlichen Politik bezeichnet.
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Dark Angel
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Dark Angel »

MäckIntaier hat geschrieben:(04 Nov 2019, 18:54)

Gut, ich mag jetzt nicht über weitere Stöckchen springen, wegen mir mag Marx' Gesellschaftslehre auch eine These sein. Dass er Kritiker Esel nennt? Jesses, wen wollte man noch lesen, wer hätte da, auch in der Wissenschaft nicht womöglich unrecht?

Ich bin auch nicht angetreten, um Marx(ismus) zu verteidigen, sondern gegen die Unsitte, politische Diskurse immer dann, wenn es unliebsam für einen wird, auf der Moral- und/oder Charakterebene zu lösen. Das mag mit Toten noch halbwegs folgenlos wenn auch theoretisch eher sinnlos sein, aber es wird ja gerne solchermaßen indirekt oder gleich direkt auf die Diskursteilnehmer angewandt. Und genau hier beginnt der Krampf dann, weil das Ziel nicht mehr ist, in der Sache allein recht zu behalten, sondern den anderen zu diskredtieren, moralisch, psychologisch, pathologisch. Klassische Voraussetzungen für misslingende Diskurstheorien. Und Sie rügen auch andere gerne in dieser Hinsicht - nicht einmal zu Unrecht.
Was wird unliebsam?
Die Tatsache, dass sich Marx nicht argumentativ mit seinen Kritikern auseinander gesetzt hat, sondern mittels argumentum ad hominem, bedeutet schlicht, dass er sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnte und seine Thesen nicht zu hinterfragen bzw zu kritisieren seien.
Mit dieser Haltung ist er eindeutig ein Dogmatiker, seine Lehren/Thesen sind Dogmen und genau das hat die politische Ideologie des Marxismus mit Religionen gemeinsam - auch deren Lehren dürfen nicht hinterfragt werden.
Der einzige Unterschied zu Marx' Zeitgenossen, die seine Lehren als "Anleitung für die Gestaltung einer neuen Gesellschaftsordnung" und den Neomarxisten des 20. und 21.Jh besteht darin, dass a) das Proletariat als revolutionäres Subjekt durch ein "dialektisches Verhältnis von Mensch und Gesellschaft" ersetzt (bzw postuliert) wird und b) selktiv bestimmte Werke in den Vordergrund gestellt und der Gesamtzusammenhang der MEW (scheinbar) ignoriert wird.
Dies hat dazu geführt bzw führt dazu, dass Marxismus heute überwiegend als heterogene Denkrichtungen der Wirtschafts- und Gesellschaftskritik in Begriffen oder auch bloßen Worthülsen erscheint bzw wahrgenommen wird. Dies zeigt sich vor allem darin, dass eine schwammige Utopie (demokratischer Sozialismus) als Losung und Ziel benutzt wird. Grundlagentheoretische Substanz hat dieses Konzept nicht mehr, der Dormatismus bleibt jedoch erhalten.
Der Weg, auf dem dieses Ziel erreicht werden soll, wird nicht hinterfragt, ebenso wenig wird darüber reflektiert, dass dieses Ziel nicht mittels demokratischer Legitimation erreichbar ist, weil "der Mensch", der zur Erreichung dieses Ziels notwendig wäre, nicht existiert, sondern erst "erzogen" werden müsste.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Skeptiker »

Bericht in der Welt:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... edten.html
ANSCHLÄGE UND STRASSENKAMPF
Ein Welle linksextremer Gewalt in Deutschlands Großstädten
...
Eine Welle linksextremistischer Gewalt rollt durch deutsche Großstädte, vor allem durch Berlin, Hamburg und Leipzig. Die Akteure nehmen Verletzte nicht nur in Kauf, sie gehen das Risiko ein, mit Bränden und Attacken noch Schlimmeres anzurichten – wie in Leipzig, wo Menschen aus ihren Wohnungen geholt werden mussten, weil offenbar Gefahr für Leib und Leben bestand.

Diese Gruppen rechtfertigen ihre Gewalt mit dem Kampf gegen die Gentrifizierung, also die Sanierung und Verteuerung meist von Altbauvierteln großer Städte. Und sie nehmen ein Recht für sich in Anspruch, das das Grundgesetz nicht kennt: das Recht, selbst zu richten und zu strafen, wen sie politisch verurteilen, weil er oder sie Wohnungen baut, besitzt oder bewohnt, die in ihren Augen „Luxuswohnungen“ sind.
Kennen wir das nicht aus der Debatte um Meinungsfreiheit? Wir sollten nicht verwundert sein solche Eskalation zu erleben, wenn schon hier im Forum diverse Leute danach rufen Leute eigenmächtig von der Bühne zu zerren.
Eine Leipziger Gruppe, die sich „Kiezmiliz“ nennt, veröffentlichte auf der Plattform Indymedia, die oft von Linksextremisten genutzt wird, am 3. November eine Erklärung, die kaum anders denn als Aufruf zur Gewalt gegen solche Menschen gelesen werden kann:

„Wir haben uns deswegen entschieden, die Verantwortlichen für den Bau eines problematischen Projekts im Leipziger Süden da zu treffen wo es ihr auch wirklich weh tut: in ihrem Gesicht.“ Es folgt der volle Name der Frau, die beruflich mit einem in der Szene verhassten Bauprojekt zu tun habe, samt Privatadresse.
Nö, die wollen nicht nur spielen. Das geht aus der weiteren Einschätzung des Verfassungsschutzes hervor:
In der Bewertung der dieser Gewaltwelle durch Sicherheitsbehörden zeichnet sich ein Wandel ab. Noch in seinem Bericht für 2018 bewertete das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) Leipzig zwar als „die Schwerpunktregion der sächsischen autonomen Szene und auch der Brennpunkt linksextremistischer Gewalt“.

Mit rund 250 Personen gehöre über die Hälfte der sächsischen Autonomen (insgesamt rund 425 Personen) zur Leipziger Szene. Der attestierte das LfV „hohe Gewaltorientierung“, aber „noch keine terroristische Dimension, was Angriffe gegen Personen betrifft“.

„Auch Angriffe auf Infrastruktur können Schwelle zum Terrorismus erreichen“
Die sächsischen Verfassungsschützer warnten aber: „Auch Angriffe auf Infrastruktur können die Schwelle zum Terrorismus erreichen.“ Etwa Attacken auf die Bahn, auf AfD-Einrichtungen, auf Firmen und auf Polizeibehörden.

An diesem Punkt sind die Dinge aus der Sicht einer anderen Behörde nun angekommen. Anders als das LfV noch für 2018, sieht das sächsische Landeskriminalamt (LKA) nach den jüngsten Anschlägen auf Baustellen in Leipzig „eine neue Stufe der Gewalt“ und „die Schwelle zum Terrorismus bereits erreicht“. Laut einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“ spricht das LKA in seiner aktuellen Lageeinschätzung von einem „stetig wachsenden Gewaltsockel“.
Weiter:
Sie begingen „Straf- und Gewalttaten sowohl in Form von Sachbeschädigung und Brandstiftung als auch in Form gezielter Angriffe auf Personen“. Ziel solcher Angriffe seien tatsächliche und vermeintliche Rechtsextremisten, Polizisten, politische Gegner und wirtschaftliche Entscheider, aber auch Infrastruktureinrichtungen oder Firmeneigentum.
Also musste ich mir hier nicht immer wieder sagen lassen, dass Linksextremisten nur Sachen beschädigen, während die Rechtsextremisten auf die Menschen losgehen? Das scheint wohl nicht mehr der Fall zu sein. Offenbar sind militante Extremisten, schlicht militante Extremisten - und natürlich machen die vor der Gefährdung von Menschen nicht halt, oder gehen nun sogar gezielt dazu über.

Wir sind nun also am Übergang vom militanten Linksextremismus zum Linksterrorismus. Gratulation! Was lange währt wird endlich "gut". Jahrzehnte der Bagatellisierung von Linksextremismus tragen nun ihre Früchte.

Die Frage erscheint also aktueller den je: Was tun im Kampf gegen Links? Immerhin gilt es Leib und Leben zu schützen vor ideologischen Querköppen, denen sogar Bodo Ramelow Arroganz und Intoleranz vorwirft. Davon scheint es langsam eine kritische Masse zu geben (Jahrelange hartnäckige Polarisierung zeigt Erfolge).
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Fliege
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(04 Nov 2019, 23:54)
Bericht in der Welt:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... edten.html
[...]

Die Frage erscheint also aktueller den je: Was tun im Kampf gegen Links? Immerhin gilt es Leib und Leben zu schützen vor ideologischen Querköppen, denen sogar Bodo Ramelow Arroganz und Intoleranz vorwirft. Davon scheint es langsam eine kritische Masse zu geben (Jahrelange hartnäckige Polarisierung zeigt Erfolge).
Von der Merkel-Regierung höre ich keine Kampfansage und keine Handlungsansage gegen Linksextrem, so dass ich mich nicht mehr als beschützt betrachten kann.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Dark Angel hat geschrieben:(04 Nov 2019, 20:25)

Was wird unliebsam?
Die Tatsache, dass sich Marx nicht argumentativ mit seinen Kritikern auseinander gesetzt hat, sondern mittels argumentum ad hominem, bedeutet schlicht, dass er sich im Besitz der absoluten Wahrheit wähnte und seine Thesen nicht zu hinterfragen bzw zu kritisieren seien.
Mit dieser Haltung ist er eindeutig ein Dogmatiker, seine Lehren/Thesen sind Dogmen und genau das hat die politische Ideologie des Marxismus mit Religionen gemeinsam - auch deren Lehren dürfen nicht hinterfragt werden.
Der einzige Unterschied zu Marx' Zeitgenossen, die seine Lehren als "Anleitung für die Gestaltung einer neuen Gesellschaftsordnung" und den Neomarxisten des 20. und 21.Jh besteht darin, dass a) das Proletariat als revolutionäres Subjekt durch ein "dialektisches Verhältnis von Mensch und Gesellschaft" ersetzt (bzw postuliert) wird und b) selktiv bestimmte Werke in den Vordergrund gestellt und der Gesamtzusammenhang der MEW (scheinbar) ignoriert wird.
Dies hat dazu geführt bzw führt dazu, dass Marxismus heute überwiegend als heterogene Denkrichtungen der Wirtschafts- und Gesellschaftskritik in Begriffen oder auch bloßen Worthülsen erscheint bzw wahrgenommen wird. Dies zeigt sich vor allem darin, dass eine schwammige Utopie (demokratischer Sozialismus) als Losung und Ziel benutzt wird. Grundlagentheoretische Substanz hat dieses Konzept nicht mehr, der Dormatismus bleibt jedoch erhalten.
Der Weg, auf dem dieses Ziel erreicht werden soll, wird nicht hinterfragt, ebenso wenig wird darüber reflektiert, dass dieses Ziel nicht mittels demokratischer Legitimation erreichbar ist, weil "der Mensch", der zur Erreichung dieses Ziels notwendig wäre, nicht existiert, sondern erst "erzogen" werden müsste.
Gerade letzteres, typisch für alle utopischen Gesellschaftsentwürfe, war auch bei mir zu lesen, u.a. die zweifache Verlinkung des Trotzki-Zitats enthält ja auch eine historische Quelle, die diese Strategie belegt.

Jetzt darf man gespannt sein, wie eine ebenso sachliche wie qualitative Antwort, die dem widerspricht, indem sie also etwa den Freiheitsbegriff auf andere Prämissen stützt. Letztendlich sind es ja immer die unterschiedlichen Prämissen, die inkompatibel sind und entlang deren Linien der Machtkampf entbrennt.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(30 Oct 2019, 15:20)

Stimmt. Mich schockt tagtäglich aufs Neue, wie dieses Höcketum ständig verniedlicht, verharmlost und heruntergeredet wird. Da driftet die halbe Gesellschaft - einschließlich Teile der so genannten Mitte - immer weiter nach rechts und es wird immer noch gefordert, man solle den Rechtsradikalen doch bitte zuhören und sie hegen und pflegen und übers Köpfchen streicheln.
Es ist - völlig unabhängig von allen ideologischen und sonstigen Debatten - eine grundlegende, definitorische Eigenschaft der "Mitte", dass sie sich über die Ränder definiert. Die Mitte ist - nicht nur in der Geometrie - definiert als ein Punkt oder Bereich, der zu allen Rändern einen möglichst gleichen Abstand aufweist. Sie ist nicht selbstdefiniert. Die Mitte definiert sich über die RÄnder. Es geht gar nicht anders. Wenn der rechte Rand rechter wird als der linke links, muss die Mitte nach rechts wandern. SOnst ist sie nicht mehr die Mitte. Insofern ordnet sich bei mir auch die "Dumpfbürgerlichkeit" dieser Mitte ein unter diesen Trend der Verachtung von positiver Freiheit, "Freiheit zu" und nicht nur "von" im Sinne von Selbstgewähltheit.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Nov 2019, 13:44)

Was du jetzt mit China willst erschließt sich mir nicht.
Na ganz einfach: China ist nach offizieller Selbstdarstellung ein Land, das von einer "kommunistischen" Partei regiert wird. In der letzten Rede des Staats- und Parteichefs tauchte das Wort "Sozialismus" 148 mal und der Name "Karl Marx" 18 mal auf. Alle Achtung. Zugleich stieg in diesem sozialistischen Arbeiterparadies die Zahl von Menschen mit mehr als 300 Millionen Dollar Vermögen auf über 2000 und die soziale Ungleichheit in China ist eine der größten der Welt. Es ist vielleicht nicht unbedingt eine Entgegnung auf deinen Beitrag. Aber ich will damit sagen: Offiziell verkündete Ideologien sind offensichtlich für die Dummen gemacht.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(05 Nov 2019, 08:24)

Gerade letzteres, typisch für alle utopischen Gesellschaftsentwürfe, war auch bei mir zu lesen, u.a. die zweifache Verlinkung des Trotzki-Zitats enthält ja auch eine historische Quelle, die diese Strategie belegt.
Nenne mir irgendeine heutige Gesellschaft, die tatsächlich entworfen wurde. Unsere bundesdeutsche Gesellschaft zum Beispiel hat sich zu wesentlichen Teilen aus historischen Gegebenheiten und Sachzwängenn heraus entwickelt.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Wirtschaft und Währung. Jüngst ist mit "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen" ein Buch der Wirtshaftsjournalistin Ulrike Herrmann erschienen, in welchem dieses ganze Märchen von Ludwig Erhard mit der Zigarre, dem Wirtschaftswunder, der D-Mark-Einführung usw. als Folge eines genialen Entwurfs von vorn bis hinten entzaubert wird. Die deutsche Wirtschaft ist nicht die Folge eines "Entwurfs" sondern von realen historischen Entwicklungen, Interessenslinien und Einzelentscheidungen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von tarkomed »

Fliege hat geschrieben:(05 Nov 2019, 00:19)

Von der Merkel-Regierung höre ich keine Kampfansage und keine Handlungsansage gegen Linksextrem, so dass ich mich nicht mehr als beschützt betrachten kann.
Genau! Deutschland im Ausnahmezustand, weil ein paar Chaoten Randale machen, als hätte es das nicht schon immer hier gegeben.
Schon werden Morddrohungen, Exekutionen, Attentate auf Synagogen und ähnliches mehr relativiert. Versteht mich nicht falsch, ich versuche gar nicht erst, diese Chaoten zu verteidigen und wenn ihr und die Springerpresse sie als Linksextremisten bezeichnen wollt, ich habe nichts dagegen. Ich versuche nur dem Pappkameraden, der hier hingestellt wurde, ein paar Farbkleckse zu verpassen, damit er sich nicht so sehr in der Landschaft hervorhebt. Die Methode ist mir viel zu durchsichtig.
In Großbritannien werden mehrere Abgeordnete und Minister nicht mehr kandidieren, weil sie und ihre Familien bedroht werden. Das ist für mich ein direkter Angriff gegen die Demokratie und das nimmt Ausmaße eines Ausnahmezustands in diesem Land an.

https://www.tagesschau.de/ausland/abgeo ... n-101.html
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Nov 2019, 10:04)

Nenne mir irgendeine heutige Gesellschaft, die tatsächlich entworfen wurde. Unsere bundesdeutsche Gesellschaft zum Beispiel hat sich zu wesentlichen Teilen aus historischen Gegebenheiten und Sachzwängenn heraus entwickelt.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Wirtschaft und Währung. Jüngst ist mit "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen" ein Buch der Wirtshaftsjournalistin Ulrike Herrmann erschienen, in welchem dieses ganze Märchen von Ludwig Erhard mit der Zigarre, dem Wirtschaftswunder, der D-Mark-Einführung usw. als Folge eines genialen Entwurfs von vorn bis hinten entzaubert wird. Die deutsche Wirtschaft ist nicht die Folge eines "Entwurfs" sondern von realen historischen Entwicklungen, Interessenslinien und Einzelentscheidungen.
Der Einwand ist mir nicht ganz klar: Ein Gesellschaftsentwurf ist ein theoretisches Konstrukt, eine Art Zustandsbeschreibung, die dann im Sinne einer Handlungsanleitung verändert oder überwunden werden soll. Nur dass eben, siehe auch meine Antwort an den User Terraner, solche Reißbrettgeschichten aus unterschiedlichen Gründen in schöner Regelmäßigkeit menschliche Konstanten und anderes vernachlässigen, was wiederum zu ihrer Entzauberung führt. Wobei "Entzauberung" auch ein reiner Euphemismus sein kann, wie die Geschichte lehrt.

Allerdings wäre es auch umgekehrt völlig a-historisch, die Entwicklungen im Nachhinein nicht auf ihre Ideale hin zu hinterfragen, weil es keine voraussetzungslose Entwicklung gibt. Hinter unserem System steckt ebenso ein bestimmtes Welt- und Menschenbild, eine Definition von Freiheit, des Sozialen usw. usf. Ohne diese Prämissen ist m.E. ein Verständnis einer Entwicklung nicht möglich. Letzlich geht ja auch darum aller Streit - wer Macht über die Prämissen hat, wird letztendlich auch die Entwicklungs-, die Prozessverlaufsrichtung maßgeblich beeinflussen.

Und wer sich nicht nur den gescheiterten Modellen Kommunismus, Sozialismus, Faschismus, sondern auch dem Kollektiv des Massenindividualismus mit seiner Psychopolitik entziehen möchte und sozusagen "Individualität statt kollektiver Individualismus" sagt, der wird sich bemühen, für das eigene Leben eine gleichmäßige Distanz zu allen zu halten, also auch zum (Neo)Liberalismus, zum Libertären, zum (Neo)Nationalismus und wie die ganzen Entwürfe sonst noch heißen mögen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von tarkomed »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Nov 2019, 09:49)

Offiziell verkündete Ideologien sind offensichtlich für die Dummen gemacht.
Ich habe sie als Deckmantel für alles Mögliche bezeichnet. Die Dummen finden sich dann schon, die nur die Oberfläche sehen können. :)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Nov 2019, 10:04)

Nenne mir irgendeine heutige Gesellschaft, die tatsächlich entworfen wurde. Unsere bundesdeutsche Gesellschaft zum Beispiel hat sich zu wesentlichen Teilen aus historischen Gegebenheiten und Sachzwängenn heraus entwickelt.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Wirtschaft und Währung. Jüngst ist mit "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen" ein Buch der Wirtshaftsjournalistin Ulrike Herrmann erschienen, in welchem dieses ganze Märchen von Ludwig Erhard mit der Zigarre, dem Wirtschaftswunder, der D-Mark-Einführung usw. als Folge eines genialen Entwurfs von vorn bis hinten entzaubert wird. Die deutsche Wirtschaft ist nicht die Folge eines "Entwurfs" sondern von realen historischen Entwicklungen, Interessenslinien und Einzelentscheidungen.
Übrigens, so als Zusatz, nachdem ich gerade im Strang mit dem Nationalstaat und den Grenzen war und Ihren Beitrag vom Selbstentwurf als sozialer Mensch (im Sartre-Jargon) gesehen habe: Da gälte das gleiche wie fürn Erhard :D
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

tarkomed hat geschrieben:(05 Nov 2019, 11:58)

Ich habe sie als Deckmantel für alles Mögliche bezeichnet. Die Dummen finden sich dann schon, die nur die Oberfläche sehen können. :)
Unabhängig davon kann man aber dennoch bestimmte Gesellschaftsverhältnisse unter Umständen klar einer gegebenen Ideologie zuweisen. Nur sind die Verhältnisse nicht einfach so das Produkt einer Ideologie oder eines Gesellschaftsentwurfs.

Wie schwer man sich da selbst bei einer Gesellschaft wie der des deutschen NS-Staats tut, wo Ideologie und die Realität von Weltkrieg, politischer Verfolgung und Rassismus klar zueinander zu passen scheinen, zeigt die wechselvolle Beurteilung der Person Alfred Rosenbergs. Eine Zeitlang bzw. bei einigen Historikern und Zeitgenossen galt Rosenberg als der "geniale" Chefideologe des NS-Staats und sein Hauptwerk "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" quasi als die Bibel und das KOmmunistische Manifest des NS-Staats zusammengenommen. Und Goebbels sei eigentlich nur die "Quasselstrippe" des 3. Reichs gewesen. Dann war er eine Zeitlang mehr oder weniger vergessen. Dann taucht er im Zusammenhang mit dem Historikerstreit bei Ernst Nolte wieder auf, der behauptete, der NS-Staat hätte überhaupt keine Ideologie und von daher auch keinen "Chefideologen" sondern sei vor allem eine Reaktion auf den Bolschewismus gewesen. Und Hitler hätte Rosenberg eigentlich komplett ignoriert, weil er "viel zu kompliziert" denke. Dann tauchten jüngst Rosenbergs Tagebücher auf und aktuell sieht man ihn wieder ganz anders. Es ist schwer vorstellbar, dass die reale Geschichte im Kern eine Umsetzung von Ideologien ist. Entscheidungen werden viel mehr durch Gegebenheiten, Interessen und davor liegende Entscheidungen geprägt. (Das müssen nicht zwangsläufig materielle Interessen sein. Es kann zum Beispiell auch einfach Jugenhass aus einem Judenhassheraus sein). Die man mit Hilfe von Ideologien in ein Gewand kleiden kann.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 5. Nov 2019, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(05 Nov 2019, 12:42)

Übrigens, so als Zusatz, nachdem ich gerade im Strang mit dem Nationalstaat und den Grenzen war und Ihren Beitrag vom Selbstentwurf als sozialer Mensch (im Sartre-Jargon) gesehen habe: Da gälte das gleiche wie fürn Erhard :D
Aus seiner Sicht und auf ihn als Person bezogen: Natürlich.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Fliege »

tarkomed hat geschrieben:(05 Nov 2019, 11:05)
Genau! Deutschland im Ausnahmezustand, weil ein paar Chaoten Randale machen, als hätte es das nicht schon immer hier gegeben.
Schon werden Morddrohungen, Exekutionen, Attentate auf Synagogen und ähnliches mehr relativiert. Versteht mich nicht falsch, ich versuche gar nicht erst, diese Chaoten zu verteidigen und wenn ihr und die Springerpresse sie als Linksextremisten bezeichnen wollt, ich habe nichts dagegen. Ich versuche nur dem Pappkameraden, der hier hingestellt wurde, ein paar Farbkleckse zu verpassen, damit er sich nicht so sehr in der Landschaft hervorhebt. Die Methode ist mir viel zu durchsichtig.
In Großbritannien werden mehrere Abgeordnete und Minister nicht mehr kandidieren, weil sie und ihre Familien bedroht werden. Das ist für mich ein direkter Angriff gegen die Demokratie und das nimmt Ausmaße eines Ausnahmezustands in diesem Land an.

https://www.tagesschau.de/ausland/abgeo ... n-101.html
Die Kampfansage gegen Rechtsextrem ist bereits erfolgt, obgleich auch auf diesem Feld die Erfolge mau sind. So war der Lübcke-Attentäter beim hessischen Verfassungsschutz wohl insgeheim als NSU-Bekannter geführt worden. Das ist mehr als enttäuschend. Auch der Kampf gegen Islamamismus und türkisch/kurdischen Nationalismus in Deutschland kommt nicht voran, jedenfalls ist mir von Ausweisungen nichts bekannt geworden.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Fliege hat geschrieben:(05 Nov 2019, 13:48)

Die Kampfansage gegen Rechtsextrem ist bereits erfolgt, obgleich auch auf diesem Feld die Erfolge mau sind. So war der Lübcke-Attentäter beim hessischen Verfassungsschutz wohl insgeheim als NSU-Bekannter geführt worden. Das ist mehr als enttäuschend. Auch der Kampf gegen Islamamismus und türkisch/kurdischen Nationalismus in Deutschland kommt nicht voran, jedenfalls ist mir von Ausweisungen nichts bekannt geworden.
Das was du aufzählst, gehört allerdings weniger in die politische Auseinandersetzung, den politischen DIskurs und mehr in den Bereich Rechtstaat. Von Verfassungsschutz über Ermittlung bis Justiz.

Wollte man wirklich politisch einen "Kampf gegen Links" führen und wollte man diesen anhand der jeweils offiziell verkündeten Ideologie führen, dann müsste man vor allem gegen China vorgehen. Tut man ja, aber kaum hörbar, zum Beispiel in Hinsicht auf die Vorgänge in Hong Kong. Der Kommunismus hat mit dem heutigen China eine Weltmachtposition, gegen die die "Gefahr des Bolschewismus" zu Zeiten Lenins, Stalins oder gar seiner Nachfolger marginal sind. Wenn man mir entgegnet, China sei ja eigentlich gar nicht "kommunistisch" sondern - im Gegenteil - das Musterbeispiel für "Turbokapitalismus" - dann sollten wir "Ideologien" bei der politischen Analyse vielleicht doch etwas vorsichtiger und distanzierter betrachten. Heißt ja nicht, die, die bekannt sind, unbedingt positiv zu sehen. Aber ihre Rolle im Weltgeschehen ist kritisch zu hinterfragen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von watisdatdenn? »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Nov 2019, 15:26)
Wollte man wirklich politisch einen "Kampf gegen Links" führen und wollte man diesen anhand der jeweils offiziell verkündeten Ideologie führen, dann müsste man vor allem gegen China vorgehen.
Nur wenn man globalistisch denkt.

Mir ist es egal ob andere Länder links oder rechts sind.
Es ist gut wenn man fairen Handel treiben kann und offenen Wissensaustausch hat.
Mehr interessiert mich nicht, bzw. geht mich mehr auch nicht an!

Wie die Chinesen ihren Staat organisieren ist Sache der Chinesen.

Allerdings bin ich dagegen, dass man bereits entwickelten Ländern wie China Entwicklungshilfe zukommen lässt!

Mir geht es um die Organisation in meinem(!) Land. Das ist meine Sache und da gibt es auch mehr als genug zu tun!
Die Gefahr von links ist ja offensichtlich!

Vor kurzem hat haznain kazim (Spiegelautor) dazu aufgerufen AfD Wähler zu ächten und ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen, anstatt mit ihnen den Diskurs zu suchen!

Das interessiert mich mehr als Hongkong, da es das Potenzial hat mich persönlich zu betreffen..
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Nov 2019, 15:26)

Wenn man mir entgegnet, China sei ja eigentlich gar nicht "kommunistisch" sondern - im Gegenteil - das Musterbeispiel für "Turbokapitalismus" - dann sollten wir "Ideologien" bei der politischen Analyse vielleicht doch etwas vorsichtiger und distanzierter betrachten.
Was bleibt denn noch vom Kommunismus übrig, wenn man den Wirtschaftsteil durch Manchesterkapitalismus ersetzt?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(05 Nov 2019, 16:52)



Wie die Chinesen ihren Staat organisieren ist Sache der Chinesen.

Allerdings bin ich dagegen, dass man bereits entwickelten Ländern wie China Entwicklungshilfe zukommen lässt!
naja:

"Gerd Müller: Das stimmt so nicht. Die klassische Entwicklungszusammenarbeit haben wir schon seit Jahren beendet. Einige Vorhaben wurden für mehrere Jahre vereinbart, zum Beispiel für die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Diese Projekte laufen derzeit aus. Ansonsten hat das Entwicklungsministerium China im letzten Jahr lediglich fünf Millionen Euro für die Zusammenarbeit zu mehr Rechtstaatlichkeit bereitgestellt. "

https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 81741.html
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Fliege »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Nov 2019, 15:26)
Wollte man wirklich politisch einen "Kampf gegen Links" führen und wollte man diesen anhand der jeweils offiziell verkündeten Ideologie führen, dann müsste man vor allem gegen China vorgehen. Tut man ja, aber kaum hörbar, zum Beispiel in Hinsicht auf die Vorgänge in Hong Kong. Der Kommunismus hat mit dem heutigen China eine Weltmachtposition, gegen die die "Gefahr des Bolschewismus" zu Zeiten Lenins, Stalins oder gar seiner Nachfolger marginal sind. Wenn man mir entgegnet, China sei ja eigentlich gar nicht "kommunistisch" sondern - im Gegenteil - das Musterbeispiel für "Turbokapitalismus" - dann sollten wir "Ideologien" bei der politischen Analyse vielleicht doch etwas vorsichtiger und distanzierter betrachten. Heißt ja nicht, die, die bekannt sind, unbedingt positiv zu sehen. Aber ihre Rolle im Weltgeschehen ist kritisch zu hinterfragen.
Ich hätte nichts dagegen, würde sich die EU dem US-amerikanischen Wirtschaftskampf gegen China (wegen Wirtschaftsspionage, Marktabschottung, Dumpingpreisen usw.) angeschlossen haben oder nun anschließen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Skeptiker »

tarkomed hat geschrieben:(05 Nov 2019, 11:05)
Genau! Deutschland im Ausnahmezustand, weil ein paar Chaoten Randale machen, als hätte es das nicht schon immer hier gegeben.
Schon werden Morddrohungen, Exekutionen, Attentate auf Synagogen und ähnliches mehr relativiert. Versteht mich nicht falsch, ich versuche gar nicht erst, diese Chaoten zu verteidigen und wenn ihr und die Springerpresse sie als Linksextremisten bezeichnen wollt, ich habe nichts dagegen. Ich versuche nur dem Pappkameraden, der hier hingestellt wurde, ein paar Farbkleckse zu verpassen, damit er sich nicht so sehr in der Landschaft hervorhebt. Die Methode ist mir viel zu durchsichtig.
Es gibt sehr viele Stränge hier, die sich mit Rechtsextremismus befassen. Offensichtlich wird das als Problem erkannt und thematisiert. Was Du hier machst, ist allerdings umgekehrt Linksextremistische Aktivitäten zu relativieren bzw. sogar zu verharmlosen.

Die Aussage dass man sich mittlerweile auf der Ebene von Linksterrorismus befindet, stammt nicht von der Springerpresse, sondern vom Verfassungsschutz. Nur weil die Welt es zitiert, stammt es ja noch nicht von ihr.
In Großbritannien werden mehrere Abgeordnete und Minister nicht mehr kandidieren, weil sie und ihre Familien bedroht werden. Das ist für mich ein direkter Angriff gegen die Demokratie und das nimmt Ausmaße eines Ausnahmezustands in diesem Land an.

https://www.tagesschau.de/ausland/abgeo ... n-101.html
Falscher Strang. Darf man gerne thematisieren - HIER ist das whataboutism und SPAM.

Also, um mal wieder zum Thema zurückzukehren: Was würdest Du unternehmen, damit Linksextremismus zurückgedrängt wird? Irgendwelche Ideen wie man dem Unheil begegnen kann?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Progressiver »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Nov 2019, 17:33)
Also, um mal wieder zum Thema zurückzukehren: Was würdest Du unternehmen, damit Linksextremismus zurückgedrängt wird? Irgendwelche Ideen wie man dem Unheil begegnen kann?
Was hat seinerzeit der erzkonservative Bismarck getan, um die aus seiner Sicht linksextreme und aufrührerische SPD erfolgreich zu bekämpfen? Ganz einfach: Er hat den deutschen Sozialstaat eingeführt. Damit hat er ihr den Wind derart aus den Segeln geholt, dass die SPD später in ihrer Mehrheit 1914 den Kriegskrediten zugestimmt hat.

Die heutige Regierungspolitik der letzten Jahrzehnte zielte aber darauf ab, den Sozialstaat so weit wie möglich zu demontieren. Vor ein paar Monaten habe ich in einer Zeitung gelesen, dass die Verteilung des Reichtums heutzutage in Deutschland so ungleich ist wie seit 1913 nicht mehr. Die deutschen Banken machen derweil Lobbyarbeit in den Schulen, wo sie erklären, dass der Satz "Eigentum verpflichtet", der im Grundgesetz steht, ja eigentlich nur eine Empfehlung darstellen solle. D.h., er verpflichte zu gar nichts. Währenddessen haben viele Leute hierzulande mit steigenden Mieten und Wohnungsnot zu kämpfen, während ihre Lohnentwicklung trotz riesigen Exportüberschüssen stagniert. Eigentlich wäre da jetzt auch die politische Linke gefragt. Aber die SPD beispielsweise rottet lieber weiter vor sich hin, bis sie unter die Fünf-Prozent-Hürde fällt. Dabei gibt es in diesem Land gute sozialdemokratische und progressive Leute. Aber ein einziger Jan Böhmermann kann da nichts bewirken. Es ist eher umgekehrt eine Schande, dass es eines Satirikers bedarf, der -wieder als einziger- auf Youtube jeden Montag mit seinem Team "Neustart ´19" Reden verfasst mit Ideen, von dem sich die SPD quasi alles abschreiben sollte. Aber nein: Böhmermanns Reden werden sowohl von der SPD als auch von den Leitmedien totgeschwiegen, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und lieber schafft die sieche SPD darauf hinaus, dass sie aus den ersten Parlamenten fliegt. Dies nicht, weil sozialdemokratische Politik unnötig geworden wäre. Sondern im Gegenteil: Diese blutleere Partei tut alles, um selbst die letzten SPD-Stammwähler zu vergraulen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

watisdatdenn? hat geschrieben:(05 Nov 2019, 16:52)

Nur wenn man globalistisch denkt.

Mir ist es egal ob andere Länder links oder rechts sind.
Es ist gut wenn man fairen Handel treiben kann und offenen Wissensaustausch hat.
Mehr interessiert mich nicht, bzw. geht mich mehr auch nicht an!

Wie die Chinesen ihren Staat organisieren ist Sache der Chinesen.

Allerdings bin ich dagegen, dass man bereits entwickelten Ländern wie China Entwicklungshilfe zukommen lässt!

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Die Gefahr von links ist ja offensichtlich!

Vor kurzem hat haznain kazim (Spiegelautor) dazu aufgerufen AfD Wähler zu ächten und ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen, anstatt mit ihnen den Diskurs zu suchen!

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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Fliege hat geschrieben:(05 Nov 2019, 17:31)

Ich hätte nichts dagegen, würde sich die EU dem US-amerikanischen Wirtschaftskampf gegen China (wegen Wirtschaftsspionage, Marktabschottung, Dumpingpreisen usw.) angeschlossen haben oder nun anschließen.
Die Zeichen stehen ganz anders. Ganz aktuell gibt es in der globalen Autoindustrie eine Megafusion von Fiat-Chrysler mit der Opel-Mutter PSA. Nach allem was ich an Kommentaren dazu lese und höre, geht es dabei vor allem um die Stärkung des China-Geschäfts. Sowohl was den Absatz betrifft als auch was die Eröffnung von Produktionsstandorten in China anbetrifft. Da wo's wirklich um Milliarden an Dollars und Tausende von Arbeitsplätzen und die Sicherung dieses sogenannten "westlichen Wohlstandsmodells" geht, wird der Kommunismus in Gestalt der KP Chinas nicht "bekämpft" sondern umworben. (Oder, wie gesagt, diese sogenannte "Kommunistische Partei Chinas" ist gar nicht "kommunistisch" und verbreitet ihre "kommunistische Ideologie" nur mit der Ausrichtung an - welche - Zielgruppe?)
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Nov 2019, 16:58)

Was bleibt denn noch vom Kommunismus übrig, wenn man den Wirtschaftsteil durch Manchesterkapitalismus ersetzt?
Ja. Eben. Genau das ist ja meine Ansicht. Man oder jedenfalls einige stürzen sich im "Kampf gegen Links" auf die offiziell verbreiteten linken Ideologien und nicht auf das, was wirklich ist und passiert. Die Ex-DDR hat in ihrer Spätphase doch auch so einiges versucht,, durch "Manchesterkapitalismus" das Ruder herumzureißen. Nicht nur mit spektakulären Methoden wie Häftlingsfreikauf, Häftlingsarbeitskraftverkauf oder Anitquitätenverscherbelung. Die sogenannte "Gestattungsproduktion" (siehe Wikipedia-Eintrag) war nix anderes als die DDR-Variante der chinesischen Sonderwirtschaftszonen der 80er und 90er. Nur eben kryptischer, verdeckter, aber auch kleinteiliger, inkonsequenter, erfolgloser und typisch DDR-ig provinzieller. Ich selbst habe als Student zum Geldverdienen im volkseigenen Kombinat "Narva" (Berliner Glühlampenwerk) in der Nachtschicht am Fließband gearbeitet für Glühbirnen, die komplett von Beschriftung bis Verpackung als Osram-Produkt in die Bundesrepublik geliefert wurden. Kein Mensch in Kassel oder Lübeck hätte irgendwie auf die Idee kommen können, dass diese Osram-Glühbirne, die er da gerade gekauft hat, von einem Ostberliner Studenten bei Narva in der Warschauer Straße eingepackt wurde. Für mich persönlich war es eine der Lehrstücke in Hinsicht auf "Ideologie"-Skepsis.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Und damit nochmal zurück auf Anfang. Ich traue den Grönemeyers, Bonos und Campinos ebensowenig über den Weg wie den Honeckers, Höckes, Hoenessen, Gates oder Jinpings. Allesamt haben sie ihre eigene Agenda. Unabhängig davon, dass mich diese Rockmusikmassenevents - ich bin vorsichtig - sagen wir mal, ratlos zurücklassen. Musik erleben ist ein sinnlicher Vorgang und setzt Nähe und Unmittelbarkeit voraus. Was da an politischer Willensbekundung bei solchen Events läuft ist viel eher Selbstvergewisserung von Gemeinschaftlichkeit und ohnehin nicht hinterfragter Positionen.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von watisdatdenn? »

watisdatdenn? hat geschrieben:(28 Oct 2019, 15:59)
Schon wieder linke Gewalt!

Diesmal in Leipzig Connewitz.

https://www.bild.de/regional/leipzig/le ... .bild.html

Die Opfer: diejenigen die für unsere demokratischen Gesetze auf der Straße einstehen -> die Polizei!

Wann hört dieser linke Hass auf unsere Demokratie endlich auf?
Was ist denn los in connewitz?
Jetzt wurde auch schon eine Frau in ihrer Wohnung (!) zusammengeschlagen mit den Worten „schönen Gruß aus connewitz“.

Warum toleriert die regierende linke SPD in connewitz solche Zustände?!

Aber das ist vielleicht auch schon die Antwort.. die linke SPD..
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Nov 2019, 07:39)

Man oder jedenfalls einige stürzen sich im "Kampf gegen Links" auf die offiziell verbreiteten linken Ideologien und nicht auf das, was wirklich ist und passiert.
Was passiert denn wirklich? In Leipzig werden Polizisten, Feuerwehrleute und Immobilienmakler von Linken angegriffen, in Hong Kong werden Demonstranten, die für Freiheit und Demokratie demonstrieren, massiv bekämpft, in Nordkorea droht mal wieder eine Hungersnot, Venezuela siecht seit Jahren nur noch dahin, in Kuba müssen Ärzte Taxi fahren, um überleben zu können. Da brauchen wir die Historie noch nichtmal zu bemühen. Und begründet wird das alles mit dem Sozialismus/Kommunismus. Wenn man solche Zustände verhindern will, muss man sich auch auf die linken Ideologien "stürzen".
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Nov 2019, 10:40)

Was passiert denn wirklich? In Leipzig werden Polizisten, Feuerwehrleute und Immobilienmakler von Linken angegriffen, in Hong Kong werden Demonstranten, die für Freiheit und Demokratie demonstrieren, massiv bekämpft, in Nordkorea droht mal wieder eine Hungersnot, Venezuela siecht seit Jahren nur noch dahin, in Kuba müssen Ärzte Taxi fahren, um überleben zu können. Da brauchen wir die Historie noch nichtmal zu bemühen. Und begründet wird das alles mit dem Sozialismus/Kommunismus. Wenn man solche Zustände verhindern will, muss man sich auch auf die linken Ideologien "stürzen".
Die Betonung liegt auf "auch". Und Du schreibst ja ganz richtig: "begründet wird das" und nicht: "begründet ist das". Der "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zum Beispiel. Das ist ja nicht nur eine Phrase sondern eine wirklich ziemlich ausgearbeitete Ideologie. Mit marxistischer Grundierung, dann aber auch mit weiteren Zugaben: Von Simón Bolívars Panamerikanismus bis hin zum deutschen Soziologen Heinz Dieterich und dem bekannten linken Intellektuellen Noam Chomsky. Was wurde in dem einen Staat, der offiziell für sich in Anspruch nahm, diesesn "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zu errichten, davon umgesetzt? Nichts! Außer die Inanspruchnahme dieser Ideologie. Venezuela war zu allen Zeiten dieser Inanspruchnahme eine reine Klientelwirtschaft mit einer besonderen Stellung des Militärs. Es wurden einfach nur Erdöleinnahmen abgeschöpft. Bis das Zugpferd "Erdölwirtschaft" zuschanden geritten war. Sonst nix! Man kann ziemlich viel über die psychologische Wirkung der Persönlichkeit von Hugo Chavez auf das Volk und die Rolle, die die Ideologie "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" dabei spielte, lernen. Aber für die Erschließung der wirklichen Machtstrukturen, der Fäden der Macht und der Logik der realen politischen Abläufe ist das Studium dieser Ideologie komplett für die Tonne.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Nov 2019, 15:01)

Die Betonung liegt auf "auch". Und Du schreibst ja ganz richtig: "begründet wird das" und nicht: "begründet ist das". Der "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zum Beispiel. Das ist ja nicht nur eine Phrase sondern eine wirklich ziemlich ausgearbeitete Ideologie. Mit marxistischer Grundierung, dann aber auch mit weiteren Zugaben: Von Simón Bolívars Panamerikanismus bis hin zum deutschen Soziologen Heinz Dieterich und dem bekannten linken Intellektuellen Noam Chomsky. Was wurde in dem einen Staat, der offiziell für sich in Anspruch nahm, diesesn "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zu errichten, davon umgesetzt? Nichts! Außer die Inanspruchnahme dieser Ideologie. Venezuela war zu allen Zeiten dieser Inanspruchnahme eine reine Klientelwirtschaft mit einer besonderen Stellung des Militärs. Es wurden einfach nur Erdöleinnahmen abgeschöpft. Bis das Zugpferd "Erdölwirtschaft" zuschanden geritten war. Sonst nix! Man kann ziemlich viel über die psychologische Wirkung der Persönlichkeit von Hugo Chavez auf das Volk und die Rolle, die die Ideologie "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" dabei spielte, lernen. Aber für die Erschließung der wirklichen Machtstrukturen, der Fäden der Macht und der Logik der realen politischen Abläufe ist das Studium dieser Ideologie komplett für die Tonne.
Ist sicher etwas dran an dem Gedanken, dass man öfter einmal anstelle der postulierten Glaubenssätze die realen Macht(sicherungs)strukturen ansehen sollte. Das gilt für links- wie rechtsdrehende heilsgeschichtliche Narrative - ebenso aber auch für die, die sich selbst als Mitte als angeblich ideologiefreie Chorknaben in solcherart machtverschleierter Aufhübschung präsentieren.

Wobei bei Linken, um die es in diesem Strang geht, deshalb den Fokus mal auf diese Drehrichtung der Politsäuren gerichtet, stetig der eigene Anspruch unterlaufen wird. Denn was "linke" Atheisten/Humanisten oft der Religion mittels Erwähnung von Kreuzzügen, Kolonialismus oder Missbrauchsfällen usw. usf. anlasten, davon wollen sie in der Regel nichts hören, wenn sozialistische Ideen ins Spiel kommen. Da heißt es dann: »Die Ideen wurden missbraucht«, während bei der Religion ein Heer von Laientheologen in den alten Schriften liest und daraus süffisant lächelnd zitiert. Wendet man nun dieses Verfahren auf die Gesellschaftstheorien an, die die politische Grundlage der eigenen Gesellschaftsutopie darstellen, gilt dieser Ansatz nicht mehr und man bewegt sich wieder auf dem Niveau, wo das eigentlich ja alles ganz anders gemeint war, als später in der Praxis von Unfähigen/Böswilligen vollzogen.

Für die Gesellschaft viel wichtiger als dieses ganze Rechtslinksgedöns wäre es im Zusammenhang mit Gewalt, einmal darüber nachzudenken, wie sich der totale öffentliche Raum auf die Psyche bestimmter Typen von Frustrierten, Narzissten und/oder Zeloten auswirkt. Also von Menschen, die mehr und mehr verlernen, "Triebverzicht" zu leisten, die ihre Weltsicht, täglich bestätigt im öffentlichen Raum, an irgendeinem Punkt direkt und unmittelbar umsetzen müssen. Dieses Verlernen ist pädagogisch übrigens durchaus antrainiert, weil man inzwischen alle Negativität auszulöschen trachtet, statt den höcht unterschiedlichen Menschen zu vermitteln, wie mit ihr umzugehen, wie sie auszuhalten ist. Diese "Selbsttechnik" (der Foucaultsche Begriff gefällt mir besser als Ihr Sartrescher "Selbstentwurf") ist verpönt, weil man von der Gleichung ausgeht, dass gleiche Werte auch gleiche Köpfe erfordert - notfalls werden sie angepasst.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von tarkomed »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Nov 2019, 17:33)

Es gibt sehr viele Stränge hier, die sich mit Rechtsextremismus befassen. Offensichtlich wird das als Problem erkannt und thematisiert. Was Du hier machst, ist allerdings umgekehrt Linksextremistische Aktivitäten zu relativieren bzw. sogar zu verharmlosen.
Ich habe nicht die linksextremistischen Aktivitäten relativiert, sondern auf den Versuch hingewiesen, die rechtsextremistischen Aktivitäten zu relativieren.
Skeptiker hat geschrieben:(05 Nov 2019, 17:33)
Die Aussage dass man sich mittlerweile auf der Ebene von Linksterrorismus befindet, stammt nicht von der Springerpresse, sondern vom Verfassungsschutz. Nur weil die Welt es zitiert, stammt es ja noch nicht von ihr.
Aus der Zeit der RAF?
Skeptiker hat geschrieben:(05 Nov 2019, 17:33)
Falscher Strang. Darf man gerne thematisieren - HIER ist das whataboutism und SPAM.
Ja, immer wieder dieser Whataboutism. Dieser Vorwurf kommt seltsamerweise immer aus derselben Ecke. Du wirst es trotzdem ertragen müssen, dass ich immer wieder auf deinen Pappkamerad hinweisen werde, den du hier postiert hast, um von der akuten Gefahr von rechts abzulenken, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und auch anderswo.
Skeptiker hat geschrieben:(05 Nov 2019, 17:33)
Also, um mal wieder zum Thema zurückzukehren: Was würdest Du unternehmen, damit Linksextremismus zurückgedrängt wird? Irgendwelche Ideen wie man dem Unheil begegnen kann?
Das ist die Aufgabe des Staates, nicht meine und auch nicht deine.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Bolero »

Schande für Deutschland
Die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen, sagt Brandenburgs Linken-Justizminister Stefan Ludwig (52, Die Linke).

Irre Begründung: In einem Unrechtsstaat würden Gegner oder Andersdenkende systematisch vernichtet. DAS habe es in der DDR aber nicht gegeben.
https://www.bild.de/politik/kolumnen/ko ... .bild.html

Typisches irres Denken von Ex-SEDlern!
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(07 Nov 2019, 15:31)
Für die Gesellschaft viel wichtiger als dieses ganze Rechtslinksgedöns wäre es im Zusammenhang mit Gewalt, einmal darüber nachzudenken, wie sich der totale öffentliche Raum auf die Psyche bestimmter Typen von Frustrierten, Narzissten und/oder Zeloten auswirkt. Also von Menschen, die mehr und mehr verlernen, "Triebverzicht" zu leisten, die ihre Weltsicht, täglich bestätigt im öffentlichen Raum, an irgendeinem Punkt direkt und unmittelbar umsetzen müssen. Dieses Verlernen ist pädagogisch übrigens durchaus antrainiert, weil man inzwischen alle Negativität auszulöschen trachtet, statt den höcht unterschiedlichen Menschen zu vermitteln, wie mit ihr umzugehen, wie sie auszuhalten ist. Diese "Selbsttechnik" (der Foucaultsche Begriff gefällt mir besser als Ihr Sartrescher "Selbstentwurf") ist verpönt, weil man von der Gleichung ausgeht, dass gleiche Werte auch gleiche Köpfe erfordert - notfalls werden sie angepasst.
:) Weise Worte. Der "Wutbürger" findet sich sowohl bei Pegida wie auch bei den Stuttgart-21-Gegnern. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist der typische deutsche "Wutbürger" männlich, um die 50, bürgerlich gesinnt und hat ein mittleres Einkommen. Ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht, was der eigentliche Kern und die Ursache dieser Agressionsabfuhr ist. Ein tatsächlicher Wohlstandseinbruch sicher nicht. Irgendeine Art von Zurücksetzungsgefühl. Einfach weil die Welt sich im rapiden Wandel befindet?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Nov 2019, 11:06)

:) Weise Worte. Der "Wutbürger" findet sich sowohl bei Pegida wie auch bei den Stuttgart-21-Gegnern. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist der typische deutsche "Wutbürger" männlich, um die 50, bürgerlich gesinnt und hat ein mittleres Einkommen. Ich habe schon sehr oft darüber nachgedacht, was der eigentliche Kern und die Ursache dieser Agressionsabfuhr ist. Ein tatsächlicher Wohlstandseinbruch sicher nicht. Irgendeine Art von Zurücksetzungsgefühl. Einfach weil die Welt sich im rapiden Wandel befindet?
Genau. Und zu diesem Wandel - also jetzt mal in größerem zeitlichem Bogen betrachtet - gehört es auch, dass sich Frauen emanzipiert haben und sich von den erwähnten Männern nichts mehr sagen lassen, wo es lang gehen soll im Leben. Diesen von dir genannten Männern schwimmen halt die Felle davon. Und da werden sie bockig, plärren wie kleine Kinder und suchen sich Sündenböcke zum Dampfablassen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(08 Nov 2019, 12:31)

Genau. Und zu diesem Wandel - also jetzt mal in größerem zeitlichem Bogen betrachtet - gehört es auch, dass sich Frauen emanzipiert haben und sich von den erwähnten Männern nichts mehr sagen lassen, wo es lang gehen soll im Leben. Diesen von dir genannten Männern schwimmen halt die Felle davon. Und da werden sie bockig, plärren wie kleine Kinder und suchen sich Sündenböcke zum Dampfablassen.

Interessanter Brückenschlag....

Gibt es da irgendwelche Analysn, die deine These belegen?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Bolero »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 12:38)

Interessanter Brückenschlag....

Gibt es da irgendwelche Analysn, die deine These belegen?
Nein!!!

Ziel ist es vom Threadthema abzulenken! :rolleyes:
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Stoner

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(08 Nov 2019, 12:31)

Genau. Und zu diesem Wandel - also jetzt mal in größerem zeitlichem Bogen betrachtet - gehört es auch, dass sich Frauen emanzipiert haben und sich von den erwähnten Männern nichts mehr sagen lassen, wo es lang gehen soll im Leben. Diesen von dir genannten Männern schwimmen halt die Felle davon. Und da werden sie bockig, plärren wie kleine Kinder und suchen sich Sündenböcke zum Dampfablassen.
Mit Ihnen als Verbündete braucht man wirklich keine Feinde mehr. Sicher auch so eine Form der höheren Dialektik :D
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:09)

Mit Ihnen als Verbündete braucht man wirklich keine Feinde mehr. Sicher auch so eine Form der höheren Dialektik :D
Ich hab von den Männern gesprochen, die schokoschendrezki erwähnte. Die Rede ist nicht von den Männern, mit denen man als Frau auf Augenhöhe, gleichberechtigt, frei und offen umgehen, arbeiten, leben und reden kann. Wenn Sie sich jedoch von Obigem angesprochen fühlen, ist das wirklich nicht mein Problem :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Stoner

Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:14)

Ich hab von den Männern gesprochen, die schokoschendrezki erwähnte. Die Rede ist nicht von den Männern, mit denen man als Frau auf Augenhöhe, gleichberechtigt, frei und offen umgehen, arbeiten, leben und reden kann. Wenn Sie sich jedoch von Obigem angesprochen fühlen, ist das wirklich nicht mein Problem :D
Nein, dass das nicht IHR Problem ist, schrieb ich ja. Sonst kann man nur

https://www.youtube.com/watch?v=jVfkYZmXHAg

:rolleyes:
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Selina
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 12:38)

Interessanter Brückenschlag....

Gibt es da irgendwelche Analysn, die deine These belegen?
Nee, nur viel Lebenserfahrung. Und die Männer, die hier in meinem Umfeld zu den neurechten Demos laufen, sind allesamt solche, die ein merkwürdig altertümliches Verhältnis zu Frauen haben. Irgendwo gibts da schon einen Zusammenhang.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:28)

Nee, nur viel Lebenserfahrung. Und die Männer, die hier in meinem Umfeld zu den neurechten Demos laufen, sind allesamt solche, die ein merkwürdig altertümliches Verhältnis zu Frauen haben. Irgendwo gibts da schon einen Zusammenhang.
Also nur in deiner kleinen Realitätsblase...


Aber ich warte eigentlich immmer noch, dass DU mal etwas zum Thema des Stranges schreibst....

Also "Kampf gegen LINKS"......
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Nov 2019, 15:01)

Die Betonung liegt auf "auch". Und Du schreibst ja ganz richtig: "begründet wird das" und nicht: "begründet ist das". Der "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zum Beispiel. Das ist ja nicht nur eine Phrase sondern eine wirklich ziemlich ausgearbeitete Ideologie. Mit marxistischer Grundierung, dann aber auch mit weiteren Zugaben: Von Simón Bolívars Panamerikanismus bis hin zum deutschen Soziologen Heinz Dieterich und dem bekannten linken Intellektuellen Noam Chomsky. Was wurde in dem einen Staat, der offiziell für sich in Anspruch nahm, diesesn "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" zu errichten, davon umgesetzt? Nichts! Außer die Inanspruchnahme dieser Ideologie. Venezuela war zu allen Zeiten dieser Inanspruchnahme eine reine Klientelwirtschaft mit einer besonderen Stellung des Militärs. Es wurden einfach nur Erdöleinnahmen abgeschöpft. Bis das Zugpferd "Erdölwirtschaft" zuschanden geritten war. Sonst nix! Man kann ziemlich viel über die psychologische Wirkung der Persönlichkeit von Hugo Chavez auf das Volk und die Rolle, die die Ideologie "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" dabei spielte, lernen. Aber für die Erschließung der wirklichen Machtstrukturen, der Fäden der Macht und der Logik der realen politischen Abläufe ist das Studium dieser Ideologie komplett für die Tonne.
Welche Alternative schlägst du vor? Der demokratische Sozialismus, den ich mir für die Zukunft vorstellen könnte, sieht jedenfalls anders aus als der hier gerade beschriebene. Wieso sollte man nicht aus all den Fehlern lernen können?
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:33)

Also nur in deiner kleinen Realitätsblase...


Aber ich warte eigentlich immmer noch, dass DU mal etwas zum Thema des Stranges schreibst....

Also "Kampf gegen LINKS"......
Och, ich hab weiter oben schon recht viel zum Strangthema gesagt. Du zum Beispiel kämpfst doch schon lange brav gegen Links. Immer weiter machen, dann wird alles gut :D
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:44)

Och, ich hab weiter oben schon recht viel zum Strangthema gesagt. D

Wie Du dir den Kampf gegen LINKS vorstellst, habe ich nirgends gelesen....

Bei dir erfolgt ja immer ein reflexartiger Schwenk gegen "rechts"....
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Re: Kampf gegen Links

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(08 Nov 2019, 13:41)

Welche Alternative schlägst du vor? Der demokratische Sozialismus, den ich mir für die Zukunft vorstellen könnte, sieht jedenfalls anders aus als der hier gerade beschriebene. Wieso sollte man nicht aus all den Fehlern lernen können?
Das Recht auf Eigentum an den PM steht nicht zur Disposition.

Daher auch NICHT deine ( oder die der SED-Nachfolger) Vorstellung von "demokratischen Sozialismus"

Genau diese Ziele der SED-Nachfolger müssen daher bekämpft werden.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Fr 8. Nov 2019, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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