Re: Offizielles "Wording"
Verfasst: Sa 31. Aug 2019, 15:34
Ich finde Anglizismen auch scheisse.
Warum benutzt du sie dann?
Tu ich das?
Jepp
Das ist das, was ich meine: diese Leute haben Englisch direkt im Land und im Kontakt mit Muttersprachlern gelernt, nicht wie wir mühsam mit dem Wörterbuch. Das ist ja alles wunderbar und schön und gut. Aber andererseits weiß dieser Herr deswegen eben nicht, dass ANNOUNCE 'ankündigen' heißt; sicher, er weiß ungefähr, was ANNOUNCE bedeutet, aber er hat es nie als Vokabelpaar ANNOUNCE=ANKÜNDIGEN gelernt. Das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem hier bei diesem Phänomen!odiug hat geschrieben:(31 Aug 2019, 11:07)
Ich finde das ja schon positiv erwähnenswert, dass wording wenigstens korrekt geschrieben wurde, auch wenn die Großschreibung natürlich problematisch ist.
Ich kenne business Typen, die "gewordet" geschrieben hätten
In einem Interview mit nTV meinte mal so eine Leuchte des buisness englisch: "wie wir in unsrem Geschäftsbericht announced haben ... "
Na dann zitier doch mal die Anglizismen von mir.
Wie hätte denn ein Engländer das geschrieben? Mit has been?odiug hat geschrieben:(31 Aug 2019, 11:07)
Ich finde das ja schon positiv erwähnenswert, dass wording wenigstens korrekt geschrieben wurde, auch wenn die Großschreibung natürlich problematisch ist.
Ich kenne business Typen, die "gewordet" geschrieben hätten
In einem Interview mit nTV meinte mal so eine Leuchte des buisness englisch: "wie wir in unsrem Geschäftsbericht announced haben ... "
imp hat geschrieben:(15 Jul 2019, 18:10)
Viele Menschen können die deutsche Sprache nicht so gut anwenden und flüchten sich dann in eine Sprache, bei der Sprecher und Zuhörer gleichermaßen inkompetent sind. So ist auch der Alpenrap entstanden.
Er hätte in dem Interview wahrscheinlich gesagt:Adam Smith hat geschrieben:(01 Sep 2019, 12:55)
Wie hätte denn ein Engländer das geschrieben? Mit has been?
Es geht nicht so sehr darum, was da tatsächlich induziert und hevorgerufen wird und was nicht, sondern darum, was das Konzept der Gestalter ist. Wie die sich den Rezipienten vorstellen.Ewu hat geschrieben:(31 Aug 2019, 09:45)
Ist schon erstaunlich, wie man mit Sprache Gefühle induzieren und eine Pseudorealität aufbauen kann! Wo gekiekt und gekooft wird, da fühlt man sich gleich in det alte Barlin versetzt, wa? Und wer seine crazy donuzz vertilgt, kommt sich sicher schon als halber Ami vor. Dazu noch ein bisschen US-Feeling und entsprechende Deko und endlich kann man mal ein bisschen aus dem tristen deutschen Alltag entfliehen!
Die stellen sich ihn als etwas einfältigen Kunden und Käufer vor, der vor Freude aufschreit, wenn er seine eigene Mundart auch noch ständig auf Plakaten oder an den Wänden des Marktes vor sich sieht und der dann - freudig erregt - kauft und kauft und massenhaft Umsatz bringt. Bis die Schwarte kracht. Was sonst? Dabei kenne ich keinen einzigen Berliner, den so ein Käse zum mehr kaufen animieren würde. Die greifen sich da eher an den Kopf oder ignorieren sowas schlicht. Da hat wohl ein Marketing-Mensch samt Werbegestalter und Dekorateur von sonstwoher (garantiert nicht aus Berlin) einfach mächtig daneben gegriffenschokoschendrezki hat geschrieben:(02 Sep 2019, 11:10)
Es geht nicht so sehr darum, was da tatsächlich induziert und hevorgerufen wird und was nicht, sondern darum, was das Konzept der Gestalter ist. Wie die sich den Rezipienten vorstellen.
Das liegt daran, dass die deutsche Sprache sowohl geschrieben als auch ausgesprochen deutlich hässlicher aussieht und scheußlicher klingt Englisch.Ewu hat geschrieben:(06 Sep 2019, 08:06)
Heute bin ich an einem CREATIVROOM vorbeigegangen, keine Ahnung, was die da machen, aber heute haben die Läden (Verzeihung, die Shops meine ich natürlich) eben amerikanische Namen, auf deutsch wäre es ja auch viel zu altbacken und provinziell. Die Leute wollen was erleben und so, mit dem Amerika-Feeling, wird das ja auch ein Stückweit geboten. Man müsste mal testen, welcher Laden mehr Umsatz macht - der mit deutschem oder der mit englischem Namen (obwohl sonst alles gleich ist).
Wobei ich ein ausgesprochenes Faible, sorry ... äh Entschuldigung ... eine Vorliebe für gewisse Sprachkuriositäten .. also Sprachmerkwürdigkeiten habe: "Satzkerbe" für "Komma" zum Beispiel.Selina hat geschrieben:(04 Sep 2019, 07:10)
Die stellen sich ihn als etwas einfältigen Kunden und Käufer vor, der vor Freude aufschreit, wenn er seine eigene Mundart auch noch ständig auf Plakaten oder an den Wänden des Marktes vor sich sieht und der dann - freudig erregt - kauft und kauft und massenhaft Umsatz bringt. Bis die Schwarte kracht. Was sonst? Dabei kenne ich keinen einzigen Berliner, den so ein Käse zum mehr kaufen animieren würde. Die greifen sich da eher an den Kopf oder ignorieren sowas schlicht. Da hat wohl ein Marketing-Mensch samt Werbegestalter und Dekorateur von sonstwoher (garantiert nicht aus Berlin) einfach mächtig daneben gegriffen
Aber genauso dümmlich und eher zum Lachen finde ich es, wenn an einem klitzekleinen Klamottenladen, in dem man sich vor Enge kaum drehen kann, dran steht: Textil-Oase. Oder die verrücktesten englischsprachigen Begriffe über irgendeiner kleinen Bude, die man einfach "Bäcker" oder "Fleischer" oder "Imbiss" nennen könnte. Und um sie von anderen derartigen Läden zu unterscheiden, von mir aus noch "Meyers Imbiss" oder so. Aber was sich da manchmal ausgedacht wird... Da gibts schon ulkiges Zeug. Aber dass ich da besonders hinschauen würde oder ich mich darüber endlos lange aufregen könnte, kann ich nicht sagen
Ja, ich denke, das ist der Hauptgrund.Uffhausen hat geschrieben:[
I
Oder will man sich mit dem Gebrauch englischer Wörter nur persönlich von anderen Mitmenschen absondern, der eigenen Meinung mehr Bedeutung beimessen, einen modernen, welterfahrenen Eindruck erwecken?
.
Und was heißt das?Ammianus hat geschrieben:(03 Jul 2019, 20:26)
"röff, röff, röff" wäre mein ungarischer Kommentar dazu ...
In diesem Falle gilt: Das Böse liegt im Auge und im Ohr des Betrachters.Adam Smith hat geschrieben:(06 Sep 2019, 09:01)
Das liegt daran, dass die deutsche Sprache sowohl geschrieben als auch ausgesprochen deutlich hässlicher aussieht und scheußlicher klingt Englisch.
oink, oink, oink
German Geschäft halt ...