Unité 1 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:15)
Nach dieser Allensbachumfrage sind übrigens 58% der Befragten der Meinung, über Hitler und das Dritte Reich zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.
Eine Frage an die Verfechter einer widerspruchslosen Meinungsfreiheit: Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 58% eine Meinung vertreten, die als NS-Verharmlosung etc. aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?
Blödes Beispiel? Okay, dann ein anderes: Nach dieser Allensbachumfrage sind 62% der Befragten der Meinung, über Juden zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.
Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 62% eine Meinung vertreten, die als antisemitisch aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?
Es ist bedauerlicherweise ganz grundsätzlich in Mode gekommen, sich als Opfer von irgendwas oder irgendwem zu stilisieren. Ich will ja, aber ich kann ja nicht, ich darf ja nicht. Ich verfüge ja nicht über eine "Deutungshoheit". Die haben ja andere. Wie kann ein Mensch von sich selbst sagen, er verfüge über keine "Deutungshoheit". Er sei also nicht Herr in seinem eigenen Kopfe. EIn Jean-Paul Sartre hätte eine solche Weinerlichkeit aus tiefster Seele verachtet. Sartre hat sich übrigens nicht nur ausführlich über die Juden ("chimärischer Antisemitismus ohne Juden") oder Hitler geäußert sondern auch über Stalin. Und bei letzterem hat er sich gehörig den Mund verbrannt.