Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Ja ja, im Grunde ist sie eine missverstandene Antifaschistin :D
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Ein Terraner
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ein Terraner »

watisdatdenn? hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:12)

Die Bild entblödete sich damals sogar nicht zu schreiben: "Eva Herman lobt Hitlers Familienpolitik"
Nicht doch, ausgerechnet, DIE BILD ? Also das geht eindeutig zu weit ! :rolleyes: :dead:
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schokoschendrezki
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich kann von Eva Herman alles, aber auch alles unzensiert und vollständig auf eva-herman.de lesen. Alles! Und ich kann seit April bei Amazon und überall im Handel ihr aktuelles Buch kaufen. Ich drucke einen Eva-Herman-Artikel aus und der liegt in der Teeküche in der Druckablage für jedermann sichtbar und als zu mir gehörig aus. Und den einen über "Männerdeformation" les' ich heute in der S-Bahn. Logischerweise muss man, wenn man beim Thema "Rechtspopulismus" mitreden will, auch mal etwas im Original von einem Rechtspopulisten gelesen haben. Also wo bitte ist das Problem?

Meine Vermutung: Eva Herman ist schlicht nicht mehr in dem Maße populär wie sie es mal war. Je nun. Es soll Leute geben, die lieber Ed Sheeran als Lil Nas X auf Platz 1 der Single Charts sehen würden. Oder lieber Hertha BSC als Bayern München als Fußballmeister. Soweit so banal. Wo es aber asolut nicht mehr lustig ist: Wenn von "Mundtotmachung" die Rede ist. Es werden in verschiedenen Ecken der Welt verschiedene Journalisten und Publizisten tatächlich "mundtot" gemacht. Und nicht nur mundtot sondern zuweilen auch mausetot. Die, die hier von der "Mundtotmachung" Eva Hermans sprechen, haben doch überhaupt keine Ahnung, wovon sie eigentlich reden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Trifels
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:52)

Ich kann von Eva Herman alles, aber auch alles unzensiert und vollständig auf eva-herman.de lesen. Alles! Und ich kann seit April bei Amazon und überall im Handel ihr aktuelles Buch kaufen. Ich drucke einen Eva-Herman-Artikel aus und der liegt in der Teeküche in der Druckablage für jedermann sichtbar und als zu mir gehörig aus. Und den einen über "Männerdeformation" les' ich heute in der S-Bahn. Logischerweise muss man, wenn man beim Thema "Rechtspopulismus" mitreden will, auch mal etwas im Original von einem Rechtspopulisten gelesen haben. Also wo bitte ist das Problem?

Meine Vermutung: Eva Herman ist schlicht nicht mehr in dem Maße populär wie sie es mal war. Je nun. Es soll Leute geben, die lieber Ed Sheeran als Lil Nas X auf Platz 1 der Single Charts sehen würden. Oder lieber Hertha BSC als Bayern München als Fußballmeister. Soweit so banal. Wo es aber asolut nicht mehr lustig ist: Wenn von "Mundtotmachung" die Rede ist. Es werden in verschiedenen Ecken der Welt verschiedene Journalisten und Publizisten tatächlich "mundtot" gemacht. Und nicht nur mundtot sondern zuweilen auch mausetot. Die, die hier von der "Mundtotmachung" Eva Hermans sprechen, haben doch überhaupt keine Ahnung, wovon sie eigentlich reden.
Nicht das was , sondern das wie = exemplum demonstrandum. Warum fragt sich niemand mehr.

Da haben wir wieder die Nummer mit den zwei Haufen Scheiße. ‚Mehr Frauen in die Lohnarbeit‘ kann wohl auch nicht so ganz die richtige Forderung sein, zumindest unter dem Gesichtspunkt gesellschaftlicher Emanzipation. Erstens ist das ohnehin ein Auslaufmodell mit der Lohnarbeit und zweitens macht die ja nun in der Regel auch einfach keinen Spaß. Dann doch lieber Kapitalismus und Patriarchat abschaffen. Könnte helfen.
aus :

Info 1:

http://emanzipationoderbarbarei.blogspo ... a-am-herd/
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Jun 2019, 14:41)
Nicht doch, ausgerechnet, DIE BILD ? Also das geht eindeutig zu weit ! :rolleyes: :dead:
Gut, da musste ich jetzt auch lachen :D.
Ist jetzt ja nicht gerade ein Qualitätsblatt..

Dass aber der NDR mit einer Entlassung reagierte fand ich nicht so witzig.
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Dampflok94
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Dampflok94 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(19 Jun 2019, 15:32)
Dass aber der NDR mit einer Entlassung reagierte fand ich nicht so witzig.
Die Arbeitsgerichte haben anders entschieden und damit ist das Thema erledigt. Natürlich hätte man sie nicht entlassen müssen bzw. den Vertrag lösen. Aber als Moderatorin war sie Verbrannt. Man hätte vielleicht noch einen Job in der Blaublattablage finden können. Aber das hätte sie wahrscheinlich auch nicht begeistert.

Merke: Falls man seinem Chef die Meinung geigt ist es kein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit falls dann der Karriereknick folgt. ;)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jun 2019, 16:30)
Merke: Falls man seinem Chef die Meinung geigt ist es kein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit falls dann der Karriereknick folgt. ;)
Jep.

Der Nationalsozialismus und die DDR haben in Deutschland deshalb so gut funktioniert, weil die meisten Menschen hier so denken.

"Der Untertan" von Heinrich Mann ist aktueller denn je..
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von space »

watisdatdenn? hat geschrieben:(19 Jun 2019, 17:18)

Jep.

Der Nationalsozialismus und die DDR haben in Deutschland deshalb so gut funktioniert, weil die meisten Menschen hier so denken.

"Der Untertan" von Heinrich Mann ist aktueller denn je..
(Hervorhebung von mir)


Ist klar.

Schlimm, was die Propaganda in sozialen Medien anrichtet.
Zuletzt geändert von space am Mi 19. Jun 2019, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Selina
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Beitrag von Selina »

Die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und DDR ist etwas für politisch Ungebildete.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2019, 18:35)
Die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und DDR ist etwas für politisch Ungebildete.
Ein Kollege aus der Arbeit aus dem Osten (sein Vater war hochrangig in der Stasi) hat mir erzählt dass sie für die Lager die selben Anleitungen wie die Nazis genommen hatten und einfach nur das Wort "Kamerad" mit "Genosse" ausgetauscht haben.

Ob das so stimmt weiß ich nicht.
Was der sonst noch so alles erzählt hat (Lager in denen die Leute im Winter im Hemd draußen Zwangsarbeit verrichten mussten usw..) hat sich das nicht soo unterschiedlich zur Nazizeit angehört..
Ein bischer milder, weil sie keinen Krieg gemacht haben. Dafür wurden Deutsche erschossen, nur weil sie das Land verlassen wollten (haben die Nazis nicht gemacht!).

Etwas humaner als die Nazis war die DDR, weil sie keinen Genozid gemacht haben. Sonst war schon sehr vieles vergleichbar..
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Schnitter »

watisdatdenn? hat geschrieben:(19 Jun 2019, 20:30)
Etwas humaner als die Nazis war die DDR, weil sie keinen Genozid gemacht haben. Sonst war schon sehr vieles vergleichbar..
Dachschaden im Endstadium. Mehr ist zu deinem Erbrochenem nicht zu sagen.
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Julian
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Julian »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jun 2019, 16:30)

Die Arbeitsgerichte haben anders entschieden und damit ist das Thema erledigt. Natürlich hätte man sie nicht entlassen müssen bzw. den Vertrag lösen. Aber als Moderatorin war sie Verbrannt. Man hätte vielleicht noch einen Job in der Blaublattablage finden können. Aber das hätte sie wahrscheinlich auch nicht begeistert.

Merke: Falls man seinem Chef die Meinung geigt ist es kein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit falls dann der Karriereknick folgt. ;)
Da kommt dann halt doch wieder das alte Obrigkeitsdenken der Deutschen durch. Interessant - hätte ich noch vor wenigen Jahren für absurd gehalten.

Also sagen wir doch alle nur noch das öffentlich, was von Regierung und Arbeitgeber abgesegnet ist. Dann kommt man in keine Probleme. Sind nicht alle Dissidenten, die es anders handhaben, selbst schuld an ihrem Unglück? In China sieht man das sicher genau so.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Schnitter »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jun 2019, 16:30)

Die Arbeitsgerichte haben anders entschieden und damit ist das Thema erledigt. Natürlich hätte man sie nicht entlassen müssen bzw. den Vertrag lösen. Aber als Moderatorin war sie Verbrannt. Man hätte vielleicht noch einen Job in der Blaublattablage finden können. Aber das hätte sie wahrscheinlich auch nicht begeistert.

Merke: Falls man seinem Chef die Meinung geigt ist es kein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit falls dann der Karriereknick folgt.
Wenn man beachtet wo die Herrmann jetzt ihre Brötchen verdient (Kopp Verlag, Compact) muss man feststellen:

Der Arbeitgeber hat genau richtig gehandelt. Er muss Schaden von seinem Unternehmen abwenden.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

Selina hat geschrieben:(19 Jun 2019, 18:35)

Die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und DDR ist etwas für politisch Ungebildete.
Eher für sehr Interessierte.

Der Arendtsche Gedanke = Erfordernis eines größeren Politskiverständnisses

Braucht u.a. keinen Versuch der moralischen Besserstellung beim Vortrag von Argumenten.
............. entgegengehalten, dass die historische Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Verbrechen nicht bedeuten könne, dass politische Strukturen und Praktiken nicht miteinander verglichen werden dürfen.[12] Ein Vergleich von Systemen und ihrer Verbrechen stelle keine Gleichsetzung der verglichenen Systeme oder deren Verbrechen dar. Unabhängig von der Unterschiedlichkeit der Ideologien der untersuchten Systeme und dem Ausmaß der von ihnen verschuldeten Opfer bringe die Totalitarismusforschung Erkenntnisfortschritt in Bezug auf die Herrschaftsstrukturen und -mechanismen totalitärer Diktaturen. Ihre Verurteilung als Konstrukt des Kalten Krieges übersehe überdies, dass ihre Begrifflichkeit und Grundaussagen bereits seit den späten dreißiger Jahren ausgebildet waren und politisch-plakative Inanspruchnahme der Theorie generell nichts über ihre wissenschaftliche Berechtigung aussagen könne
aus:

Info 1
https://de.wikipedia.org/wiki/Totalitarismus
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Dampflok94
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Dampflok94 »

Julian hat geschrieben:(19 Jun 2019, 20:52)

Da kommt dann halt doch wieder das alte Obrigkeitsdenken der Deutschen durch. Interessant - hätte ich noch vor wenigen Jahren für absurd gehalten.

Also sagen wir doch alle nur noch das öffentlich, was von Regierung und Arbeitgeber abgesegnet ist. Dann kommt man in keine Probleme. Sind nicht alle Dissidenten, die es anders handhaben, selbst schuld an ihrem Unglück? In China sieht man das sicher genau so.
Was hat denn das mit Obrigkeitsdenken zu tun? Nichts oder gar nichts? Das hat einfach was damit zu tun, daß das Äußern einer Meinung ggf. Konsequenzen haben kann. Gibt man der Partnerin auf die Frage "Bin ich zu dick" eine ehrliche Antwort, dann ist es ggf. die Ex-Partnerin. Man darf eben Meinungsfreiheit nicht mit Konsequenzlosigkeit verwechseln. Und natürlich gibt es deswegen sehr viele Menschen, die mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten. Weil dies Ärger vom Leib hält, den man vermeiden kann. Vor allem, wenn es keine Punkte bringt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Teeernte »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jun 2019, 23:53)

Was hat denn das mit Obrigkeitsdenken zu tun? Nichts oder gar nichts? Das hat einfach was damit zu tun, daß das Äußern einer Meinung ggf. Konsequenzen haben kann. Gibt man der Partnerin auf die Frage "Bin ich zu dick" eine ehrliche Antwort, dann ist es ggf. die Ex-Partnerin. Man darf eben Meinungsfreiheit nicht mit Konsequenzlosigkeit verwechseln. Und natürlich gibt es deswegen sehr viele Menschen, die mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten. Weil dies Ärger vom Leib hält, den man vermeiden kann. Vor allem, wenn es keine Punkte bringt.
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Julian
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Julian »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jun 2019, 23:53)

Was hat denn das mit Obrigkeitsdenken zu tun? Nichts oder gar nichts? Das hat einfach was damit zu tun, daß das Äußern einer Meinung ggf. Konsequenzen haben kann. Gibt man der Partnerin auf die Frage "Bin ich zu dick" eine ehrliche Antwort, dann ist es ggf. die Ex-Partnerin. Man darf eben Meinungsfreiheit nicht mit Konsequenzlosigkeit verwechseln. Und natürlich gibt es deswegen sehr viele Menschen, die mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten. Weil dies Ärger vom Leib hält, den man vermeiden kann. Vor allem, wenn es keine Punkte bringt.
Meiner Meinung nach ist die Welt der Arbeit und das Politische voneinander zu trennen. Es sollte einem Arbeitgeber egal sein, ob und wie sich ein Arbeitnehmer politisch äußert oder betätigt, solange er gegen keine Gesetze verstößt und dies von seiner Arbeit klar trennt.

Das ist aber sicher eine Meinung, mit der ich im heutigen, gesinnungsorientierten Deutschland ziemlich einsam dastehe, das gebe ich gerne zu. Inzwischen muss man ja entweder gar nichts mehr sagen oder der Regierung und den Linksgrünen zujubeln, wenn man selbst bei völlig unpolitischen Tätigkeiten nicht anecken möchte.

Im Kaiserreich war eine politische Betätigung bei missliebigen Parteien - etwa der SPD - auch nicht erwünscht. Von daher ist dies nichts Neues unter der Sonne im obrigkeitshörigen Deutschland. Dass Sie es nicht einmal mehr merken und das (wieder) für normal halten, finde ich aber schon bemerkenswert.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von JFK »

Julian hat geschrieben:(20 Jun 2019, 00:39)

Meiner Meinung nach ist die Welt der Arbeit und das Politische voneinander zu trennen. Es sollte einem Arbeitgeber egal sein, ob und wie sich ein Arbeitnehmer politisch äußert oder betätigt, solange er gegen keine Gesetze verstößt und dies von seiner Arbeit klar trennt.
Klar trennen bedeutet für mich, das keiner im Betrieb davon Wind bekommt, Betriebsklima, Außendarstellung und so weiter, was eben bei EH nicht gegeben war, die ganze Jammerei ist somit fürn Po.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Ein Terraner
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ein Terraner »

JFK hat geschrieben:(20 Jun 2019, 00:57)

Klar trennen bedeutet für mich, das keiner im Betrieb davon Wind bekommt, Betriebsklima, Außendarstellung und so weiter, was eben bei EH nicht gegeben war, die ganze Jammerei ist somit fürn Po.
Wenn man jemanden nicht im Bertieb haben möchte dann ist das eben so, daran wird niemand etwas ändern können. Und in einem Betrieb arbeiten in den man sich eingeklagt hat macht mal so richtig Spaß.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von odiug »

Ich finde es eigentlich befremdlich, wie sich hier gerade die Fronten verteilen.
Der Fall Walter Lübcke zeigt ein völlig anderes Bild, als man es aus den Kommentaren hier entnehmen kann.
watisdatdenn?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

Julian hat geschrieben:(20 Jun 2019, 00:39)
Meiner Meinung nach ist die Welt der Arbeit und das Politische voneinander zu trennen. Es sollte einem Arbeitgeber egal sein, ob und wie sich ein Arbeitnehmer politisch äußert oder betätigt, solange er gegen keine Gesetze verstößt und dies von seiner Arbeit klar trennt.

Das ist aber sicher eine Meinung, mit der ich im heutigen, gesinnungsorientierten Deutschland ziemlich einsam dastehe, das gebe ich gerne zu.
Nicht ganz einsam.
Ich sehe das nämlich auch so!

Was interessant ist:
Eigentlich war das doch mal eine urlinke Forderung.
Seit der Mainstream jedoch Links ist, ist es eine eher rechte Forderung.

Man kann davon ausgehen, dass wenn Rechts wieder Mainstream/Konformistisch wird, die Linken diese Forderungen wieder aufgreifen werden..

Dann bin ich wenn das passiert halt wieder "Links(grünversifft)"... Mit genau den selben Forderungen wie heute..

Diese Forderung nach politischer Toleranz kommt meist von der schwächeren politischen Seite..

Zur Kaiserzeit wären ich (und Julian) mit diesen Forderungen wohl linke Sozialdemokraten gewesen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

odiug hat geschrieben:(20 Jun 2019, 01:14)
Ich finde es eigentlich befremdlich, wie sich hier gerade die Fronten verteilen.
Der Fall Walter Lübcke zeigt ein völlig anderes Bild, als man es aus den Kommentaren hier entnehmen kann.
Für mich macht das schon Sinn.

Ich denke man kann diese (Toleranz-)Frage nicht in Links/Rechts aufteilen, sondern eher in Richtung liberal/autoritär.

Ich sehe mich selbst auf der (aktuell rechts-)liberalen Seite und ich schätze Julian ebenso ein.

Hier gibt es auf der anderen Seite auch einige links-Autoritäre.

Der Mörder von Lübcke war wohl ein rechts-Autoritärer der hier wohl von keiner Seite Zustimmung finden wird.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Trifels hat geschrieben:(19 Jun 2019, 21:12)

Eher für sehr Interessierte.

Der Arendtsche Gedanke = Erfordernis eines größeren Politskiverständnisses
"Politskiverständnis" ? :?: Was meinst Du?

Das Zitat von Arendt bringt eines natürlich genau auf den Punkt: Vergleich bedeutet nicht Gleichsetzung. Für einen Vergleich benötigt man nur ein entsprechendes Vergleichskriterium. Masse zum Beispiel. Eine Ameise hat im Durchschnitt sehr viel weniger Masse als ein Elefant. Ameisen und Elefanten sind ganz normal miteinander vergleichbar. Diese Redensart "Das lässt sich nicht vergleichen" ist einfach eine weit verbreitete gebräuchliche DUmmheit. Vermutlich will man in den meisten Fällen ausdrücken: Das kann man nicht gleichsetzen. Man sagt aber eben etwas ganz anderes.

Und natürlich lässt sich auch Hitlerdeutschland und das DDR-Regime vergleichen. Auch in Bezug auf Meinungsfreiheit und auf den, sagen wir mal. durchschnittlichen Willen seine Meinung auch gegen bestehende Gesetze, Einschränkungen und Tabus zu äußern. Die Geschwister Scholl verbreiteten ihre Anti-Hitler-Meinungen auf Flugblättern und wurden am Ende von einem Hausmeister an die Justiz ausgeliefert. Das ist sehr wohl mit der DDR vergleichbar. Auch die DDR war eine Gesellschaft, die man meiner Ansicht nach nicht treffender als eine Gesellschaft von Hausmeistern und Zeltplatzwarten charaktisieren kann. Seine eigene Meinung in der DDR zu äußern bedeutete zunächst einmal, gegen ungeschriebene Konsensregeln zu verstoßen. Das stand noch vor der Reaktion durch Polizei, Partei, Stasi und Justizapparat.

Wenn ich hier in diesem Forum eine Liste von Personenportraits von DDR-Bürgern veröffentlichen würde, die sich an Samisdatpublikationen zu DDR-Zeiten beteiligt haben ... Geschätzt mindestens 80 Prozent von denen würden hier als linksgrünversiffte Idioten runtergemacht werden.

Eva Herman ist das prototypische Besipiel für eine solche Hausmeisterin der Gegenwart.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jun 2019, 23:53)

Was hat denn das mit Obrigkeitsdenken zu tun? Nichts oder gar nichts? Das hat einfach was damit zu tun, daß das Äußern einer Meinung ggf. Konsequenzen haben kann. Gibt man der Partnerin auf die Frage "Bin ich zu dick" eine ehrliche Antwort, dann ist es ggf. die Ex-Partnerin. Man darf eben Meinungsfreiheit nicht mit Konsequenzlosigkeit verwechseln. Und natürlich gibt es deswegen sehr viele Menschen, die mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten. Weil dies Ärger vom Leib hält, den man vermeiden kann. Vor allem, wenn es keine Punkte bringt.
Gut geschrieben! Man sollte nur eben noch mal explizit hinzufügen, dass auch Konsequenzen immer dem Rechtsstaatlichkeitsprinzip unterliegen. Noch mal zur Erinnerung die Szene in "Das kleine Arschloch". Selbstverständlich kannst du in einer Naziversammlung türkische Folklore spielen. Ja. Dass das Konsequenzen haben kann, bedeutet noch lange nicht, dass es keine Meinungsfreiheit gibt. Aber wenns dir dabei an den Kragen geht, kannst du noch immer die Polizei rufen und/oder Anzeige erstatten.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

watisdatdenn? hat geschrieben:(20 Jun 2019, 04:13)

Nicht ganz einsam.
Ich sehe das nämlich auch so!

Was interessant ist:
Eigentlich war das doch mal eine urlinke Forderung.
Seit der Mainstream jedoch Links ist, ist es eine eher rechte Forderung.

Man kann davon ausgehen, dass wenn Rechts wieder Mainstream/Konformistisch wird, die Linken diese Forderungen wieder aufgreifen werden..

Dann bin ich wenn das passiert halt wieder "Links(grünversifft)"... Mit genau den selben Forderungen wie heute..

Diese Forderung nach politischer Toleranz kommt meist von der schwächeren politischen Seite..

Zur Kaiserzeit wären ich (und Julian) mit diesen Forderungen wohl linke Sozialdemokraten gewesen.
Das ist doch mal ein guter selbstkritischer Anfang. "Der Arbeitgegeber soll" .... Ich kanns auch ganz einfach formulieren. "Die Menschen sollen nicht so sein wie sie sind". Und wenn man das wirklich ernst meint, kommt am Ende ein Menschenumerziehungsprogramm heraus. Und ob das links und antiliberal ist!

Sich für Meinungsfreiheit heute und hier einzusetzen bedeutet zunächst und vor allem eine Art Konsensentpflichtungsprogramm. Es gibt Gesetze und ansonsten und darüber hinaus machen und sagen eben alle wie sie eben wollen. Das ist ja richtig! Es bedeutet aber auch die endgültige Absage an solche Ideen wie "Leitkultur" und "Integrationspflicht".
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jun 2019, 08:42)

"Politskiverständnis" ? :?: Was meinst Du?

Das Zitat von Arendt bringt eines natürlich genau auf den Punkt: Vergleich bedeutet nicht Gleichsetzung. Für einen Vergleich benötigt man nur ein entsprechendes Vergleichskriterium. Masse zum Beispiel. Eine Ameise hat im Durchschnitt sehr viel weniger Masse als ein Elefant. Ameisen und Elefanten sind ganz normal miteinander vergleichbar. Diese Redensart "Das lässt sich nicht vergleichen" ist einfach eine weit verbreitete gebräuchliche DUmmheit. Vermutlich will man in den meisten Fällen ausdrücken: Das kann man nicht gleichsetzen. Man sagt aber eben etwas ganz anderes.

Und natürlich lässt sich auch Hitlerdeutschland und das DDR-Regime vergleichen. Auch in Bezug auf Meinungsfreiheit und auf den, sagen wir mal. durchschnittlichen Willen seine Meinung auch gegen bestehende Gesetze, Einschränkungen und Tabus zu äußern. Die Geschwister Scholl verbreiteten ihre Anti-Hitler-Meinungen auf Flugblättern und wurden am Ende von einem Hausmeister an die Justiz ausgeliefert. Das ist sehr wohl mit der DDR vergleichbar. Auch die DDR war eine Gesellschaft, die man meiner Ansicht nach nicht treffender als eine Gesellschaft von Hausmeistern und Zeltplatzwarten charaktisieren kann. Seine eigene Meinung in der DDR zu äußern bedeutete zunächst einmal, gegen ungeschriebene Konsensregeln zu verstoßen. Das stand noch vor der Reaktion durch Polizei, Partei, Stasi und Justizapparat.

Wenn ich hier in diesem Forum eine Liste von Personenportraits von DDR-Bürgern veröffentlichen würde, die sich an Samisdatpublikationen zu DDR-Zeiten beteiligt haben ... Geschätzt mindestens 80 Prozent von denen würden hier als linksgrünversiffte Idioten runtergemacht werden.

Eva Herman ist das prototypische Besipiel für eine solche Hausmeisterin der Gegenwart.
Ich hatte in meiner Zeile als Antwort auf eine Userbemerkung nichts von "Vergleichen" geschrieben. Die Rede war bei mir von "Gleichsetzung", die ich für falsch halte und mit mir auch Historiker und Zeitzeugen. Und das Gleichsetzen wird hier nur allzu häufig praktiziert. Noch ist es auch gar nicht zu Ende diskutiert, inwiefern die Totalitarismus-Theorie nun 1:1 und in jedem Punkt auch auf die DDR passt. Auch die Sache mit dem "Unrechtsstaat" ist noch nicht zu Ende diskutiert. Ich sehe es eher wie Gysi (der ja nebenbei auch ein versierter Jurist ist): Ja, es gab Unrecht in der DDR, aber der gesamte Staat war kein "Unrechtsstaat". Kleiner, aber feiner Unterschied.

Ich hab das auch persönlich alles ein wenig anders erlebt, als es immer wieder kolportiert wird, obwohl ich weiß Gott kein angepasstes A.loch war. Ich konnte da durchaus meine Meinung sagen (Schule, Studium, Arbeit, Freizeit) und die um mich rum auch. Ja klar, kritisierte man die Politbüro-Herrschaften direkt, konnte es eng für einen werden. Das stimmt. Aber alle andere Kritik habe ich jederzeit und immer aussprechen können. Man muss einfach aufpassen, bei der DDR-Bewertung nicht in Bildzeitungs-Klischees abzurutschen. Das war schon alles ein wenig differenzierter. Die DDR-Bevölkerung bestand nun mal nicht zu 100 Prozent aus Verfolgten und "Staatsfeinden". Es gab eine große Menge von Leuten, die da recht gut und gerne lebten. Etliche wollten eine Demokratisierung der DDR, aber nicht ihre Abschaffung. Ihre Hauptsorge war die ständige Knappheit oder das gänzliche Fehlen wichtiger Artikel des täglichen Bedarfs und das Nicht-Vorhandensein von Reisefreiheit. Aber dass man niemals hat etwas Deutliches sagen dürfen, ist eines der beliebten Ammenmärchen zur nachträglichen Delegitimierung. Ja, stimmt, wer einmal das Stigma trug, ein Regime-Gegner zu sein, ja, der erlebte zum Teil Schlimmes. Weiß ich aus nächster Nähe. Aber dass das auf alle und jeden zutraf, ist schlicht falsch. Punkt.

Und was das Wichtigste war: Ich musste damals in dieser seit 30 (!) Jahren nicht mehr existierenden DDR (man könnte sie also mal ruhen lassen allmählich) absolut keine Angst haben, noch einmal einen neuen Faschismus erleben zu müssen. Heute aber muss man das durchaus. Ich sehe immer noch keine große Einigkeit im Gegenhalten und Stopp-Sagen. Da wird eher bagatellisiert und schöngeredet. Und schwups haben wir eines Tages Verhältnisse, die schlimmer nicht sein können. Da wirst du dann deutlich sehen, was es wirklich heißt, seine Meinung nicht mehr sagen zu dürfen. Ansatzweise kriegt man das hier ja auch schon mit.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jun 2019, 09:27)

Das ist doch mal ein guter selbstkritischer Anfang. "Der Arbeitgegeber soll" .... Ich kanns auch ganz einfach formulieren. "Die Menschen sollen nicht so sein wie sie sind". Und wenn man das wirklich ernst meint, kommt am Ende ein Menschenumerziehungsprogramm heraus. Und ob das links und antiliberal ist!

Sich für Meinungsfreiheit heute und hier einzusetzen bedeutet zunächst und vor allem eine Art Konsensentpflichtungsprogramm. Es gibt Gesetze und ansonsten und darüber hinaus machen und sagen eben alle wie sie eben wollen. Das ist ja richtig! Es bedeutet aber auch die endgültige Absage an solche Ideen wie "Leitkultur" und "Integrationspflicht".
Konsensrepublik BRD = perdu. Social Media = Ersatz.

Richtig ? Verleibt = die Meinung -> Leitkultur und Integrationspflicht ist legal, legitim. Bedeutet , politisch = Ringen um die Ausdeutung und Wirksamkeit der jeweiligen Meinung . One person one vote.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(20 Jun 2019, 01:14)

Ich finde es eigentlich befremdlich, wie sich hier gerade die Fronten verteilen.
Der Fall Walter Lübcke zeigt ein völlig anderes Bild, als man es aus den Kommentaren hier entnehmen kann.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man gegen Hassprediger viel härter vorgehen sollte, denn die schaffen die Grundlage dafür, dass es überhaupt zu solchen Dingen wie dem Mord an Lübcke kommen kann.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ein Terraner »

watisdatdenn? hat geschrieben:(20 Jun 2019, 04:23)

Ich sehe mich selbst auf der (aktuell rechts-)liberalen Seite und ich schätze Julian ebenso ein.
Du weißt ja das sich Menschen nur sehr schwer selbst einschätzen können.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Trifels hat geschrieben:(20 Jun 2019, 10:25)

Konsensrepublik BRD = perdu. Social Media = Ersatz.

Richtig ? Verleibt = die Meinung -> Leitkultur und Integrationspflicht ist legal, legitim. Bedeutet , politisch = Ringen um die Ausdeutung und Wirksamkeit der jeweiligen Meinung . One person one vote.
Wahlen, one person one vote bestimmen die Zusammensetzung von Exekutive, Legislative usw. Und dann? Was ist dann Politik in einer Demokratie? Im wesentlichen doch Gesetzesarbeit, Verteilung von Fördermitteln, administrative Regelungen, konkrete Aktionen innerhalb eines konkreten ausgehandelten politischen Systems. Das Problem mit den angeblichen "Denkverboten" und "Deutungshoheiten" sehe ich nach wie vor darin, dass hier mit den einenn "Gefühltheiten" und der Forderung nach den einen informellen Regeln argumentiert wird, die die anderen "Gefühltheiten" und die anderen informellen Regeln ersetzen sollen. Eva Herman, deren Texte man - das sei noch mal gesagt - völlig frei und ungehindert auf ihrer Website lesen kann, faselt was von "Politischer Umerziehung durch die Medien" und fordert gleichzeitig so etwas wie die "Bewahrung unserer abendländischen Heimat". Was, wenn ich mir dieser Art Heimatbegriff nix anfangen kann? Am Ende fordert sie einfach nur, mich umzuerziehen statt selbst das Gefühl zu haben, umerzogen zu werden. Antiliberal ist beides. Liberale Politik bedeutet, dass es formale Gesetze und Regelungen gibt und ansonsten nur persönliche Angelegenheiten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Sören74 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jun 2019, 08:04)

Eva Herman, deren Texte man - das sei noch mal gesagt - völlig frei und ungehindert auf ihrer Website lesen kann, faselt was von "Politischer Umerziehung durch die Medien" und fordert gleichzeitig so etwas wie die "Bewahrung unserer abendländischen Heimat".
Die Bewahrung unserer abendländischen Heimat zu fordern, ist letztlich auch eine Form der politischen Erziehung. Denn auch die Heimat ist Dynamiken unterworfen. Wer sie konservieren will, muss sich gegen die durchsetzen, die sie verändern wollen. Das Lustige ist nur, wir hätten die heutige Form unserer Heimat nicht, wenn all die Jahrhunderte vorher sich immer diejenigen durchgesetzt hätten, die die Heimat vor Veränderungen bewahren wollten.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

Sören74 hat geschrieben:(21 Jun 2019, 11:55)

Die Bewahrung unserer abendländischen Heimat zu fordern, ist letztlich auch eine Form der politischen Erziehung. Denn auch die Heimat ist Dynamiken unterworfen. Wer sie konservieren will, muss sich gegen die durchsetzen, die sie verändern wollen. Das Lustige ist nur, wir hätten die heutige Form unserer Heimat nicht, wenn all die Jahrhunderte vorher sich immer diejenigen durchgesetzt hätten, die die Heimat vor Veränderungen bewahren wollten.
Das Örtliche ändert sich am Ort des Dasein, die Verortung zum und am Örtlichen innerhalb des Individuums bleibt gleich. = Aussage Irrtum

Der Begriff Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch ( innere Erfahrung ) und Raum /Territorium ( äußere Veränderlichkeit ) . Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewendet,

Info 1:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heimat#Ve ... rtrautheit
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Dampflok94 »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Jun 2019, 13:00)

Du weißt ja das sich Menschen nur sehr schwer selbst einschätzen können.
Und andere können das besser? Da habe ich Zweifel? Gerade durch dieses Forum. Egal ob es mich selbst oder andere User betraf, da gab es für ein und die selbe Person doch völlig unterschiedliche Einschätzungen. Die sich meist gegenseitig ausschlossen. Daß man sich selber gegenüber kaum objektiv sein kann, ist sicherlich richtig. Aber die meisten anderen sind es auch nicht.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Jun 2019, 17:36)

Und andere können das besser?
Das spielt keine Rolle, von sich selbst kann man noch so lange behaupten das man dieses oder jenes ist oder nicht ist. Es zählt was bein gegenüber ankommt und wenn man denkt das hier etwas falsch verstanden wurde muss man sich halt bemühen das zu berichtigen. Nur helfen da bloße Behauptungen über sich selbst kein Stück weiter.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jun 2019, 08:04)

Wahlen, one person one vote bestimmen die Zusammensetzung von Exekutive, Legislative usw. Und dann? Was ist dann Politik in einer Demokratie? Im wesentlichen doch Gesetzesarbeit, Verteilung von Fördermitteln, administrative Regelungen, konkrete Aktionen innerhalb eines konkreten ausgehandelten politischen Systems. Das Problem mit den angeblichen "Denkverboten" und "Deutungshoheiten" sehe ich nach wie vor darin, dass hier mit den einenn "Gefühltheiten" und der Forderung nach den einen informellen Regeln argumentiert wird, die die anderen "Gefühltheiten" und die anderen informellen Regeln ersetzen sollen. Eva Herman, deren Texte man - das sei noch mal gesagt - völlig frei und ungehindert auf ihrer Website lesen kann, faselt was von "Politischer Umerziehung durch die Medien" und fordert gleichzeitig so etwas wie die "Bewahrung unserer abendländischen Heimat". Was, wenn ich mir dieser Art Heimatbegriff nix anfangen kann? Am Ende fordert sie einfach nur, mich umzuerziehen statt selbst das Gefühl zu haben, umerzogen zu werden. Antiliberal ist beides. Liberale Politik bedeutet, dass es formale Gesetze und Regelungen gibt und ansonsten nur persönliche Angelegenheiten.
Echt? Um Gotteswillen. Dieser Vorwurf, die Medien würden angeblich "umerziehen" wollen, wenn sie sich gegen bräunliches Denken und Reden verwahren, entspringt natürlich ihrer wegen des Rauswurfs zutiefst verletzten Seele. Kann man ja gerade noch so nachvollziehen. Aber alles andere ist deutschtümelndes antiliberales Geschwätz. Ich habe mal angefangen, paar Kommentare auf ihrer Homepage zu lesen. Als ich dann ankam bei Begriffen wie "Merkelsche Antifa-Schlägertrupps" und "üble Umvolkungspolitik", gegen die der "Kampf wohl schon verloren" sei, hab ich aufgehört zu lesen. Nein, das war kein einmaliger Ausrutscher dieser eine mehrdeutig formulierte Satz über die "Familienpolitik" in der Nazizeit. Nein, das steckt tief in dieser Frau drin. Ansonsten würden solche Thesen nicht wie am Fließband aus ihr herauspoltern.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(21 Jun 2019, 18:17)

Echt? Um Gotteswillen. Dieser Vorwurf, die Medien würden angeblich "umerziehen" wollen, wenn sie sich gegen bräunliches Denken und Reden verwahren, entspringt natürlich ihrer wegen des Rauswurfs zutiefst verletzten Seele. Kann man ja gerade noch so nachvollziehen. Aber alles andere ist deutschtümelndes antiliberales Geschwätz. Ich habe mal angefangen, paar Kommentare auf ihrer Homepage zu lesen. Als ich dann ankam bei Begriffen wie "Merkelsche Antifa-Schlägertrupps" und "üble Umvolkungspolitik", gegen die der "Kampf wohl schon verloren" sei, hab ich aufgehört zu lesen. Nein, das war kein einmaliger Ausrutscher dieser eine mehrdeutig formulierte Satz über die "Familienpolitik" in der Nazizeit. Nein, das steckt tief in dieser Frau drin. Ansonsten würden solche Thesen nicht wie am Fließband aus ihr herauspoltern.

Ich will gar nicht so sehr gegen diese Frau polemisieren. Das kann man bei Diskussionen zum Thema "Heimatbegriff". Der Kern des Problems bei allen Denkverbots- und Deutungshoheitsdiskussionen ist, dass man eigentlich nur sagt, dass die Menschen irgendwie anders sein sollen. Um dieses rein subjektive Gefühl irgendwie zu objektivieren, gibt man die These der "Umerziehung" heraus und fordert aber gleichzeitig selbst eine Umerziehung. Dass ich mich als Kosmopoliten sehe, wird einfach so nicht als Ergebnis eigener, individueller, völlig selbständiger Entwicklungen betrachtet sondern als Ergebnis einer Manipulation hingestellt. Eine Ungeheuerlichkeit eigentlich. Ich bin eine vollkommen autonome Person und lasse mich in keinster Weise von irgendwem und irgendwas manipulieren. Und im zweiten Schritt wird dann gefordert: Lasst euch doch nicht Dinge wie Nation, Heimat, KUltur, Identität "aberziehen".

Die Lösung für das ganze Problem ist einfach ein strikter Liberalismus. Es gibt in politischer Hinsicht Gesetze und eine Vefassung auf der einen Seite. Und es gibt persönliche Angelegenheiten und Presse- und Meinungsfreiheit auf der anderen Seite. Sonst nix.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Wolverine »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jun 2019, 10:26)

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man gegen Hassprediger viel härter vorgehen sollte, denn die schaffen die Grundlage dafür, dass es überhaupt zu solchen Dingen wie dem Mord an Lübcke kommen kann.
Dieser Meinung schließe ich mich vorbehaltlos an.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jun 2019, 10:26)

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man gegen Hassprediger viel härter vorgehen sollte, denn die schaffen die Grundlage dafür, dass es überhaupt zu solchen Dingen wie dem Mord an Lübcke kommen kann.
Eigentlich ist die juristische Lage hier noch ein Stück weitergehender als man (ich in dem Fall) erstmal denkt. Nochmal Pargraph 130, Strafgesetzbuch, "Volksverhetzung":
Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
Es ist also nicht nur einfach nicht dem Grundgesetz entsprechend, Hasspredigten abzuhalten, sondern es ist direkt strafbar. Und ein entscheidende Begriff nach meiner Ansicht ist hier der des "öffentlichen Friedens". Was ist eigentlich "öffentlicher Frieden"?

Laut Wikipedia:
der Zustand eines von der Rechtsordnung gewährleisteten, frei von Furcht voreinander verlaufenden Zusammenlebens der Bürger und das Vertrauen in der Bevölkerung, mindestens einer nicht unbeträchtlichen Personenzahl, in das Fortdauern dieses Zustandes.
Wir haben also einen bis in die Rechtsstaatlichkeit hinein eingebauten gesellschaftlichen Konservativismus. Es soll im Wesentlichen in Fragen des Zusammenlebens so bleiben wie es war. Und wer dagegen kämpft kommt im Härtefall sogar in den Knast.

Was bitte soll da noch verschärft werden, ohne dass unsere Gesellschaft ins autokratische, diktatorische, antiliberale abdriftet?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2019, 10:31)

Ich will gar nicht so sehr gegen diese Frau polemisieren. Das kann man bei Diskussionen zum Thema "Heimatbegriff". Der Kern des Problems bei allen Denkverbots- und Deutungshoheitsdiskussionen ist, dass man eigentlich nur sagt, dass die Menschen irgendwie anders sein sollen. Um dieses rein subjektive Gefühl irgendwie zu objektivieren, gibt man die These der "Umerziehung" heraus und fordert aber gleichzeitig selbst eine Umerziehung. Dass ich mich als Kosmopoliten sehe, wird einfach so nicht als Ergebnis eigener, individueller, völlig selbständiger Entwicklungen betrachtet sondern als Ergebnis einer Manipulation hingestellt. Eine Ungeheuerlichkeit eigentlich. Ich bin eine vollkommen autonome Person und lasse mich in keinster Weise von irgendwem und irgendwas manipulieren. Und im zweiten Schritt wird dann gefordert: Lasst euch doch nicht Dinge wie Nation, Heimat, KUltur, Identität "aberziehen".

Die Lösung für das ganze Problem ist einfach ein strikter Liberalismus. Es gibt in politischer Hinsicht Gesetze und eine Vefassung auf der einen Seite. Und es gibt persönliche Angelegenheiten und Presse- und Meinungsfreiheit auf der anderen Seite. Sonst nix.
Ich finde total ok, was du zu deiner eigenen Person und zum Kosmopolitismus sagst. Sich selbst als kosmopolitisch zu sehen, hat auch erstmal nichts mit der politischen Farbe zu tun. Kosmopoliten gibts bei den Grünen, den Linken und bei den Sozialdemokraten. Und vielleicht auch bei einigen gemäßigten Konservativen. Und natürlich auch unter Leuten, die mit gar keiner Partei irgendwas am Hut haben. Aber dass hier jemand gesagt habe, deine Weltsicht habe etwas mit einer "Manipulation" zu tun, das muss mir entgangen sein. Ich glaube, das hat hier wirklich jeder kapiert, dass du "eine vollkommen autonome Person" bist und dich "in keinster Weise von irgendwem und irgendwas manipulieren" lässt, wie du sagst. Wie ist der Eindruck denn bei dir entstanden, dass du hier manipuliert werden könntest/solltest? Aufgrund welcher Äußerung?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von sunny.crockett »

Anscheinend scheuen auch Politiker, Medien und Opfer von antisemitischen Angriffen vor klaren Aussagen zu den Tätern - sobald es sich um eine Tätergruppe handelt, die Narrenfreiheit genießt.
Rabbi Teichtal, der Hausherr, ergreift als Erster das Wort. „75 Jahre nach dem Holocaust werden Juden in Deutschland angegriffen und beschimpft. Was können wir tun, wie sollen wir darauf reagieren?“ Er habe „große Anteilnahme aus allen Teilen der Gesellschaft“ erfahren, das habe ihm „viel Kraft und Mut“ gegeben, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe ihn besucht, auch das sei ermutigend gewesen. Jetzt gehe es darum, „Vertrauen in die Zukunft“ wiederzugewinnen.

„Wir müssen handeln!“, ruft Rabbi Teichtal in den Saal, „null Toleranz gegenüber Intoleranz“ sei das Gebot der Stunde, „denn es betrifft uns alle, wenn einer angegriffen wird, werden wir alle angegriffen, und wenn heute die Juden angegriffen werden, werden es morgen alle sein“.[/quote]
https://www.welt.de/politik/deutschland ... sdorf.html

Die Redner wie beispielsweise Aussenminister Maas (ist mit seinen Auslandsaufgaben wohl nicht ausgelastet) oder auch Vertreter der jüdischen Gemeinde vermeiden es penibel, die Tätergruppe zu benennen, die den Rabbi angegriffen und in arabischer Sprache beschimpft haben. Hat man Angst vor der Reaktion aus dem islamischen Lager?
Die Medien (hier Welt) setzt noch ein Symbolbild von springerstiefeltragenden Idioten drüber, um wohl von den wahren Tätern abzulenken. Oder haben neuerdings die Neonazis die arabische Sprache drauf?

Auch im ZDF war der Angriff in Berlin und der zweite in München ein Thema. Obwohl man auch beim Fall von Berlin die arabische Sprache gemeldet hat, kam natürlich der Zusatz, man müsse klar gegen Rechts eintreten. Dass man vielleicht in den Fällen (Münchner Fall war auch Täter mit arabischer Sprache) statt auf rääächts zu verweisen, die andere Problemgruppe nennt, ist anscheinend nicht möglich. Hat man Angst vor kollektiver Bedrohung aus der islamischen Community, oder hat man Angst von Linker Seite an die Rassismuswand gestellt zu werden, oder warum scheut man Kritik an Muslimen wie der Teufel das Weihwasser ??

Interessant wäre in dem Falle auch gewesen, was Frank-Walter Steinmeier ("Der Islam gehört zu Deutschland") dem Rabbi bei seinem persönlichen Gespräch so an Ermutigungen mitgegeben hat?!?
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

Da die Steigerung antijüdischer Angriffe die letzten Jahre konstant zugenommen hat , auch mit dem konkreten Verdacht auf die Zunahme moslemischer Flüchtlinge in unserer Republik , darf dies als gegeben angesehen werden .
Das die Regierung dies nicht gerne hört , passt zur Realitätsverweigerung dieser wenn es um ihre Lieblinge geht
Stoner

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Stoner »

Trifels hat geschrieben:(21 Jun 2019, 15:22)

Das Örtliche ändert sich am Ort des Dasein, die Verortung zum und am Örtlichen innerhalb des Individuums bleibt gleich. = Aussage Irrtum

Der Begriff Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch ( innere Erfahrung ) und Raum /Territorium ( äußere Veränderlichkeit ) . Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort
Ja, und genau das geht verloren: Diese Ver-Ortung in der Beziehung. Die urban-narzisstischer Lebensform ist eine der Ortlosigkeit - der Ort wurde durch das Event, das Ereignis ersetzt, die in möglichst hoher Wechselfrequenz konsumiert werden sollen. Das ist es ja auch, was Globalisierung letztlich bedeutet, nämlich keinen Ort mehr zu haben, um einerseits alles konsumierbar zu machen und andererseits selbstoptimiert überall verfügbar zu sein in der schönen neuen Welt, wie sie Linke und Neoliberale sich gemeinsam erträumen und wozu sie ihre ideologischen Zurichtungen durchsetzen wollen. Das wird auch eine ins mystische Urzuständische oder sonstwie die Vergangenheit beschwörende Rechte nicht wirklich verhindern.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Aug 2019, 16:19)

Ja, und genau das geht verloren: Diese Ver-Ortung in der Beziehung. Die urban-narzisstischer Lebensform ist eine der Ortlosigkeit - der Ort wurde durch das Event, das Ereignis ersetzt, die in möglichst hoher Wechselfrequenz konsumiert werden sollen. Das ist es ja auch, was Globalisierung letztlich bedeutet, nämlich keinen Ort mehr zu haben, um einerseits alles konsumierbar zu machen und andererseits selbstoptimiert überall verfügbar zu sein in der schönen neuen Welt, wie sie Linke und Neoliberale sich gemeinsam erträumen und wozu sie ihre ideologischen Zurichtungen durchsetzen wollen. Das wird auch eine ins mystische Urzuständische oder sonstwie die Vergangenheit beschwörende Rechte nicht wirklich verhindern.
+++

Wooopy

Ich glaube, wir brauchen nicht mehr zu debattieren. Wellenlänge stimmt, Ansichten deckungsgleich, Betrachtung der Welt aus gleicher Perspektive -> .......schön, dass es Menschen der Art noch gibt !
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
Ger9374

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

Globalisierung bringt nur der Wirtschaft kurzfristig Vorteile.
Den Menschen wird vieles genommen!
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

@sunny.crockett
Rabbi Teichtal im Interview mit der SZ
Antisemitismus ist ein Gift, das es in allen Teilen der Gesellschaft gibt. Es gibt rechten Antisemitismus, linken Antisemitismus, muslimischen Antisemitismus. Aber ich will auch eines nicht verschweigen: Ich bin als Rabbiner häufig Ansprechpartner für Opfer. Dabei stelle ich fest, dass in Berlin in der letzten Zeit dem Gefühl der Betroffenen nach die Täter überproportional häufig einen ähnlichen Hintergrund zu haben scheinen, wie die Männer, die mich angegriffen haben.
Und kurz danach:
Ich glaube, dass die große Anzahl der Muslime tolerant ist. Sie müssen wir ebenso wie jeden anderen dazu bewegen, aufzustehen, einzustehen für Toleranz und Demokratie, gerade in Deutschland mit seiner dunklen Geschichte.
https://www.sueddeutsche.de/politik/ber ... -1.4549927
In keinster Weise ist das irgendein "Einknicken". Die Art und Weise seiner Reaktion dürfte etwas mit seiner speziellen chassidistischen, ostjüdischen Ausrichtung "Chabad" zu tun haben. Im Gegenteil. Leute wie er knicken eben grade nicht vor Hassvergiftern wie dich (und anderen) ein.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von sunny.crockett »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Aug 2019, 10:22)

@sunny.crockett
Rabbi Teichtal im Interview mit der SZ

Und kurz danach:

https://www.sueddeutsche.de/politik/ber ... -1.4549927
In keinster Weise ist das irgendein "Einknicken". Die Art und Weise seiner Reaktion dürfte etwas mit seiner speziellen chassidistischen, ostjüdischen Ausrichtung "Chabad" zu tun haben.
Meine Aussage bezog sich nicht auf das Interview sondern über die Gedenkveranstaltung mit Aussenminister Maas, in der man die Täter aus irgenwelchen Gründen nicht benennen wollte. Wenn der Rabbi schon sagt, dass die Angriffe auf Juden größtenteils aus dem muslimischen Bereich kommen, warum sagt er (und auch Maas) das nicht auf der Gedenkveranstaltung, sondern nur in dem Interview, in dem er explizit von dem Reporter darauf angesprochen wurde?
Im Gegenteil. Leute wie er knicken eben grade nicht vor Hassvergiftern wie dich (und anderen) ein.
Wieso knicke ich vor Hassvergiftern wie den Antisemiten ein? Genausoweinig knicke ich vor Gruppenvergewaltigern oder sonstigen Straftaten ein, weil nur ein Ansprechen der Misstände eine Verbesserung bringen kann. Vertuschen, wie du es anscheinend bevorzugst, ist keine Lösung, animiert höchstens zu noch mehr Gewalttaten, da die Täter eine Narrenfreiheit erkennen.

Also erklär mal, warum ich ein Hassvergifter sein soll. Ansonsten gehe ich von einem dümmlichen Versuch aus, jemanden mit der Nazi-Keule mundtot zu machen, ohne Argumente zu bringen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

sunny.crockett hat geschrieben:(12 Aug 2019, 11:19)

Meine Aussage bezog sich nicht auf das Interview sondern über die Gedenkveranstaltung mit Aussenminister Maas, in der man die Täter aus irgenwelchen Gründen nicht benennen wollte. Wenn der Rabbi schon sagt, dass die Angriffe auf Juden größtenteils aus dem muslimischen Bereich kommen, warum sagt er (und auch Maas) das nicht auf der Gedenkveranstaltung, sondern nur in dem Interview, in dem er explizit von dem Reporter darauf angesprochen wurde?
Die Menschen, die Opfer einer Straftat, die Presse sind frei. Es herrscht Meinungsfreiheit. In der ZEIT wird über die Vorfälle anders berichtet als auf der Achse des Guten oder der Jungen Freiheit. "Hassvergiftung" läuft auf die Forderung hinaus, dass es mit dieser Freiheit ein Ende zu haben hat und Reaktionen in einer gewünschten Art und Weise nach einer vorgeblichen Volksauffassung abzulaufen haben.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Trifels »

sunny.crockett hat geschrieben:(12 Aug 2019, 13:19)

Ja, noch eine Frage: Wie willst du folgende Aussagen zugunsten deiner Muslimischen Freunde relativieren?


https://www.bild.de/politik/kolumnen/ko ... .bild.html

Genau DEINE Verhaltensweise, bestimmte Gruppen einen Freifahrtsschein für Straftaten und Antisemitismus zu geben, führt zu den immensen Problemen, die wir mittlerweile im Lande haben. Personen wie DU, die kein Interesse an den Opfern haben, sind das Gift für unsere Gesellschaft.

Und jetzt, bitte die muslimischen Taten relativieren.....!
Zustimmung

Diese Form der Einfachpinselei findet man häufig auch in Amtsstuben -> Einfallstore von Unsitten und inkompatibler Aufstellung zu unserer freiheitlich demokratischen Grundaufstellung in D. Alle Clanstrukturen = durch solche Einfachpinselei verursacht. Aller Antisemitismus in Schulen/ Straßen = durch diese Einfaltspinselei, alle Frauenverachtung gegenüber Personen*innen, sogar Amtsperson*innen = durch diese Einfachpinselei.

Arschiges Auftreten gegenüber Amtsstellen = erfolgversprechende Tatkik bei Einfachpinselern.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Trifels hat geschrieben:(12 Aug 2019, 13:35)

Zustimmung

Diese Form der Einfachpinselei findet man häufig auch in Amtsstuben -> Einfallstore von Unsitten und inkompatibler Aufstellung zu unserer freiheitlich demokratischen Grundaufstellung in D. Alle Clanstrukturen = durch solche Einfachpinselei verursacht. Aller Antisemitismus in Schulen/ Straßen = durch diese Einfaltspinselei, alle Frauenverachtung gegenüber Personen*innen, sogar Amtsperson*innen = durch diese Einfachpinselei.

Arschiges Auftreten gegenüber Amtsstellen = erfolgversprechende Tatkik bei Einfachpinselern.
ALso "Einfachpinselei" ... ganz wörtlich ... Einfachpinselei bedeutet, auf die Titelseite einer Papierzeitung einen Satz mit maximal zehn Worten in Riesenlettern zu positionieren. Aus welcher Zeitung hatte der Vorredner grad' zitiert? Den Artikel selbst kann ich nicht lesen, da BILD auf Adblockerdeaktivierung besteht. Aber auch das gehört zur Meinungs- und Pressefreiheit. Komplexe Zusammenhänge auf einfache Parolen herunterzubrechen. Nochmal: Wer bitte äußert sich aus welchen Gründen nur noch vorsichtig in der Öffentlichkeit? DIe BILD-Zeitung gewiss nicht. Die äußert sich nicht nur nicht vorsichtig sondern schreit den Volkszorn heraus. Und ist immer noch ein Massenblatt. Also wo bitteschön sind die Schranken einer sozusagen impliziten Zensur. Wer verbietet etwas? Und wie? Es werden sowohl Dummheiten wie Klugheiten, sowohl politisch Korrektes wie massiv politisch Inkorrektes völlig frei und ungehindert verbreitet. Man kann nur eines nicht erwarten: Dass alle so denken oder wenigestens eine Mehrheit so denkt wie man selbst. Im Grunde lässt sich dieses Unbehagen an angeblichen "inneren Schranken" auf diese triviale Aussage zusammenfassen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Bremer »

Trifels hat geschrieben:(12 Aug 2019, 13:35)

Zustimmung

Diese Form der Einfachpinselei findet man häufig auch in Amtsstuben
Oder der BILD. Und dann noch von Gunnar Schupelius. :D
Gesperrt