Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

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PeterK
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:55)
Wenn Du etwas zitieren möchtest, dann tue es doch einfach. "Da oben", oder "über Deinem" ist schlicht missverständlich in einem Strang mit >1000 Einträgen und Dutzenden von mir.
Gern:
PeterK hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:43)
Nochmals BTT: Es ist doch gut, dass Menschen (nicht nur im öffentlichen Raum) darauf achten, höflich miteinander umzugehen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:55)
Wo steht das?
PeterK hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:55)
Nein. Das ist Unsinn.
Wenn sich lt. Eröffnungsbeitrag nur jeder Fünfte frei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten, dann trifft offensichtlich für vier Fünftel das NICHT zu. Wer sich aber unfrei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit frei zu vertreten, der ist offensichtlich eingeschüchtert.

Habt ihr den Eröffnungsbeitrag gelesen?
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3x schwarzer Kater
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:00)

Wenn sich lt. Eröffnungsbeitrag nur jeder Fünfte frei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten, dann trifft offensichtlich für vier Fünftel das NICHT zu. Wer sich aber unfrei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit frei zu vertreten, der ist offensichtlich eingeschüchtert.

Habt ihr den Eröffnungsbeitrag gelesen?
Nun, wer dem Knigge folgt mag sich vielleicht nicht frei fühlen, aber ist er deswegen eingeschüchtert?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:57)

Gern:
Es ist kein Ausdruck von Höflichkeit sich unfrei zu fühlen seine Meinung frei zu äußern. Einen solchen Eindruck zu erzeugen, zeigt schon eine heftige Schieflage in der Wahrnehmung gesellschaftlicher Zustände. Es geht ausdrücklich NICHT um höfliche Zurückhaltung, sondern es geht um Angst vor unangenehmen Reaktionen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:00)

Wenn sich lt. Eröffnungsbeitrag nur jeder Fünfte frei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten
Das ist das, was die Welt daraus macht.
„Würden Sie sagen, man kann seine Meinung in der Öffentlichkeit frei äußern oder muss man bei einigen oder vielen Themen vorsichtig sein?“ war die Frage.

Typisch Welt halt. Ich äußere mich auch vorsichtig, fühle mich aber in meiner Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt. #mindblown
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Ganz offensichtlich ist dieser Widerspruch: Einerseits für "kulturelle Identität", für "Leitkultur", für eine "starke Nation", für mehr Abschiebung, für geschlossene Grenzen, gegen "unkontrollierte Einwanderung" und gegen die EU zu sein und dabei nicht nachzulassen, kraftvolle Appelle ans geneigte und nicht geneigte Publikum zu richten - aber andererseits kleinlaut und ängstlich zu erscheinen, sich umzingelt zu fühlen von Linken, Linksliberalen, Sozialdemokraten und Grünen. Wo ist da plötzlich die demonstrative Stärke der Rechten (von konservativ bis rechtsaußen)? Viel Lärm um nichts? Muskelspiel ohne Substanz? Oder wie oder was? Erst laut herumkrähen (auch gerne mal anonym im Netz) und dann über "unterdrückte" und "eingeengte" Meinungsfreiheit lamentieren. Der Satz von der Umdeutung ist schon richtig: Die Verkünder der "Wahrheit" werden am Reden gehindert. Da kommen einem glatt die Tränen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:00)
Wenn sich lt. Eröffnungsbeitrag nur jeder Fünfte frei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten, dann trifft offensichtlich für vier Fünftel das NICHT zu. Wer sich aber unfrei fühlt seine Meinung in der Öffentlichkeit frei zu vertreten, der ist offensichtlich eingeschüchtert.
Das ist nicht richtig. Wir - zumindest viele von uns - haben ein gewisses Maß an Umgangsformen, Rücksichtnahme und Anstand (gelernt). Das ist keine Einschüchterung, sondern ein gesellschaftlicher Konsens, der Dir möglicherweise nicht gefällt, insgesamt aber durchaus positiv zu bewerten ist.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:05)
... sondern es geht um Angst vor unangenehmen Reaktionen.
Wie z.B. Widerspruch?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:04)
Nun, wer dem Knigge folgt mag sich vielleicht nicht frei fühlen, aber ist er deswegen eingeschüchtert?
Das hat mit dem Knigge nichts zu tun. Oder waren die DDR-Bürger damals einfach extrem gut erzogen und hätten sich daher Kritik am Staat nicht rausnehmen WOLLEN?

Gesellschaftliche Repression greift staatlicher Repression vor. Ich finde der eine oder andere sollte vielleicht mal etwas sensibler mit dem Thema umgehen, wenn er später nochmal auf dem hohen Ross freiheitlich demokratischen Grundordnung herumreiten möchte. Einen so wahrgenommenen Maulkorb für Menschen zum Hilfsmittel für besseres Benehmen zu erklären, das dürfte dem einen oder anderen der staatlicherseits so etwas schon erlebt hat übel aufstoßen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:05)
Das ist das, was die Welt daraus macht.
„Würden Sie sagen, man kann seine Meinung in der Öffentlichkeit frei äußern oder muss man bei einigen oder vielen Themen vorsichtig sein?“ war die Frage.

Typisch Welt halt. Ich äußere mich auch vorsichtig, fühle mich aber in meiner Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt. #mindblown
Die Definition von Freiheit ist Abwesenheit von Zwängen. Wenn Zwänge Dich in Deiner Freiheit nicht beschränken, dann sagt das auch viel über Deine Vorstellung von Freiheit aus.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:15)

Die Definition von Freiheit ist Abwesenheit von Zwängen. Wenn Zwänge Dich in Deiner Freiheit nicht beschränken, dann sagt das auch viel über Deine Vorstellung von Freiheit aus.
Bullshit. Vorsicht ist kein Zwang. #kategorischerimperativ
Und der wurde nur von Kant ausformuliert. Die meisten kapieren das und handeln danach, ohne den zu kennen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Vongole »

Komisch, gesellschaftliche Repression hab ich noch nicht empfunden. Anfeindungen, weil ich für bestimmte Werte eintrete ja, Widerspruch, auch heftigen, aber Repression ganz sicher nicht, wie denn auch.
Entweder hab ich eine Meinung und stehe auch dazu, oder mir fehlt das entsprechende Rückgrat, sie zu vertreten.
Kommt natürlich auch immer darauf, was freie Meinung und was versuchte Meinungsmache ist.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Meinung ist frei. Trotzdem muss man die Allensbach-Erhebung ernst nehmen.

Fast 60 % äußern sich unter Freunden frei, im öffentlichen Raum nur 18 % und im Internet nur 17 %.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-0 ... ach-studie

Da darf man schon mal nach den Ursachen fragen.
Die meisten benennen den rüden Umgangston (Beschimpfung?) sowie die Verbreitung extremistischer Ansichten als Hinderungsgrund.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:15)
Die Definition von Freiheit ist Abwesenheit von Zwängen.
Das stimmt so nicht. Der "Zwang" Menschen nicht umzubringen, ist nur dann ein Zwang, wenn Du das Bedürfnis hast, Menschen zu töten.
Zuletzt geändert von PeterK am Fr 25. Okt 2019, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Wie heißt es doch nochmal im Zeit-Kommentar?

Doch alarmierend ist hier nichts. Es mag Anzeichen für eine gesteigerte Sensibilität in Teilen der öffentlichen Debatte geben, aber ganz gewiss ist deshalb nicht die Meinungsfreiheit in Gefahr. Im Grunde geht dies auch aus den Umfragewerten der Allensbach-Studie selbst hervor, wenn man sie genau liest: "Vorsichtig" bei "einigen" oder "vielen" Themen zu sein, heißt schließlich nicht, seine Meinung nicht zu äußern, sondern dies mit Umsicht zu tun.

https://www.zeit.de/kultur/2019-05/mein ... eutschland
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:12)

Das hat mit dem Knigge nichts zu tun. Oder waren die DDR-Bürger damals einfach extrem gut erzogen und hätten sich daher Kritik am Staat nicht rausnehmen WOLLEN?

Gesellschaftliche Repression greift staatlicher Repression vor. Ich finde der eine oder andere sollte vielleicht mal etwas sensibler mit dem Thema umgehen, wenn er später nochmal auf dem hohen Ross freiheitlich demokratischen Grundordnung herumreiten möchte. Einen so wahrgenommenen Maulkorb für Menschen zum Hilfsmittel für besseres Benehmen zu erklären, das dürfte dem einen oder anderen der staatlicherseits so etwas schon erlebt hat übel aufstoßen.
Was machst du denn anderes? Du polemisierst und deutest um. Du solidarisiert dich sogar sehr offensichtlich mit Leuten, die hier im Forum mit Regierungsoberhäuptern sympathisieren, die sich mit Hitler vergleichen. Was soll man da noch denken? Dass du das nicht mitbekommst? Mag ja sein, aber dann solltest du dir Gedanken darüber machen in welcher Filterblase du steckst. Denk Mal bis morgen darüber nach. Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:24)

Die Meinung ist frei. Trotzdem muss man die Allensbach-Erhebung ernst nehmen.

Fast 60 % äußern sich unter Freunden frei, im öffentlichen Raum nur 18 % und im Internet nur 17 %.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2019-0 ... ach-studie

Da darf man schon mal nach den Ursachen fragen.
Die meisten benennen den rüden Umgangston (Beschimpfung?) sowie die Verbreitung extremistischer Ansichten als Hinderungsgrund.
Sie wurde ja ernst genommen:

Zitat

Großes Hallo im Netz und in der Presse: "DDR 2.0"! (der rechte Blog Tichys Einblick), "Sozialismus light" (Die Welt). Sofort und sehr, sehr besorgt berichtete der russische Propagandakanal Russia Today (das "Spektrum des öffentlich Sagbaren" werde immer kleiner), während es aus der AfD vergnügt raunte, da komme "noch einiges auf uns zu – nur, wir dürfen darüber ja nicht reden".

https://www.zeit.de/kultur/2019-05/mein ... eutschland
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von PeterK »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:19)
Bullshit. Vorsicht ist kein Zwang. #kategorischerimperativ
Und der wurde nur von Kant ausformuliert. Die meisten kapieren das und handeln danach, ohne den zu kennen.
Insgesamt ist es doch sehr erfreulich (hoffentlich auch für @Skeptiker), dass wir hier im PF einigermaßen zivilisiert miteinander umgehen.
Ger9374

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Ger9374 »

Selina hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:25)

Wie heißt es doch nochmal im Zeit-Kommentar?

Doch alarmierend ist hier nichts. Es mag Anzeichen für eine gesteigerte Sensibilität in Teilen der öffentlichen Debatte geben, aber ganz gewiss ist deshalb nicht die Meinungsfreiheit in Gefahr. Im Grunde geht dies auch aus den Umfragewerten der Allensbach-Studie selbst hervor, wenn man sie genau liest: "Vorsichtig" bei "einigen" oder "vielen" Themen zu sein, heißt schließlich nicht, seine Meinung nicht zu äußern, sondern dies mit Umsicht zu tun.

https://www.zeit.de/kultur/2019-05/mein ... eutschland

Wer sich Vorsichtig äussert, hat bedenken oder gar Angst vor nachteiligen folgen .
An sich etwas negatives.Gerade in einer Gesellschaft mit Meinungsfreiheit.Das zu umschreiben oder zu kaschieren mit umsichtigerern Äußern finde ich als Art der simplen Steuerung , was gesagt werden darf und was Tabu ist.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(25 Oct 2019, 00:32)

Sie wurde ja ernst genommen:

Zitat

Großes Hallo im Netz und in der Presse: "DDR 2.0"! (der rechte Blog Tichys Einblick), "Sozialismus light" (Die Welt). Sofort und sehr, sehr besorgt berichtete der russische Propagandakanal Russia Today (das "Spektrum des öffentlich Sagbaren" werde immer kleiner), während es aus der AfD vergnügt raunte, da komme "noch einiges auf uns zu – nur, wir dürfen darüber ja nicht reden".

https://www.zeit.de/kultur/2019-05/mein ... eutschland
Eine DDR 2.0 ist ja Quatsch.

Allerdings, auch Georg Restle hat gar nicht bestritten, dass die Allensbach-Untersuchung seriös ist.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Diestel »

Im Grunde genommen geht es den Jammerern nur um 2 Themen: Um Flüchtlinge und Islam. Da möchten sie gern frei ihre Meinung äußern, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden. Es ist nur dumm, dass ihre Meinung exakt mit der Meinung der AfD übereinstimmt. Klar, dass sie sich daher nicht trauen, frank und frei ihre Meinung zu sagen, denn die AfD ist nunmal mehrheitlich in der Gesellschaft verpönt. Ein schlimmes Dilemma, in dem die armen Menschen stecken.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von watisdatdenn? »

Diestel hat geschrieben:(25 Oct 2019, 06:19)
Im Grunde genommen geht es den Jammerern nur um 2 Themen: Um Flüchtlinge und Islam. Da möchten sie gern frei ihre Meinung äußern, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden.
Jain.
Ja es geht um Flüchtlinge/teure planlose Massenimmigration, Demographie und den Islam.

Damit in die rechte Ecke gestellt zu werden oder Widerspruch zu ernten wäre aber nicht das Problem und sogar wünschenswert um eventuell irgendwann zu einen gesellschaftlichen Konsens zu kommen.

Das Problem ist, dass regelmäßig die wirtschaftliche Existenz von Leuten die solche Punkte kritisch ansprechen zerstört wird (Eva Herman war das erste mir bekannte prominente Beispiel, es folgten aber noch viele viele andere...) und wenn das nicht möglich ist sogar körperliche Übergriffe folgen (Magnitz, Stürzenberger, usw...)

Das Problem ist, wenn sogar Gewerkschaften wie die IG Metall dazu aufrufen "Hetzer" (also Leute die bei Pegida mitlaufen und oder die Massenimmigration kritisieren) zu entlassen!'


Das macht eine freie demokratische öffentliche Debatte über diese Themen (ohne massive persönliche Einschnitte) unmöglich und genau das scheint auch das Ziel zu sein.
Frei darüber reden können Menschen die keine geregelte Arbeit haben und keine Familie.

Kein Wunder, dass der Ton in der Debatte (wenn sie doch halb verborgen stattfindet) radikaler wird.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von pLenarum »

Der Fall Magnitz wurde aufgeklärt?
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Politics »

PeterK hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:55)

Nein. Das ist Unsinn.
Das ist leider kein Unsinn. Wir leben wieder in Zeiten in denen politisches lieber anonym im Internet oder in der Wohnung diskutiert wird. Zeiten in denen Menschen am Arbeitsplatz Probleme bekommen, wenn sie sich politisch " falsch " äußern / orientieren. Aber in der Wahlkabine ist man alleine. Und das wird letztlich zählen.
"Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst."

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Politics »

pLenarum hat geschrieben:(25 Oct 2019, 07:24)

Der Fall Magnitz wurde aufgeklärt?
Wahrscheinlich hat er sich selbst verprügelt. Wie AfD Politiker dies eben tun, wenn sie gerade nicht ihre Häuser beschmieren oder das eigene Auto anzünden....
"Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst."

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von pLenarum »

Wir Leben in Zeiten in der sich vermehrt Menschen schriftlich und öffentlich oftmals undiffernziert politisch offenbaren. Digitalisierung sei Dank. Oh wunder, sowas gab es in den 1950er nicht.
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Politics »

pLenarum hat geschrieben:(25 Oct 2019, 08:50)

Wir Leben in Zeiten in der sich vermehrt Menschen schriftlich und öffentlich oftmals undiffernziert politisch offenbaren. Digitalisierung sei Dank. Oh wunder, sowas gab es in den 1950er nicht.
Du meinst sicher undifferenziert . Undifferenziert ist aus meiner Sicht zuerst einmal, wenn man unliebsame Meinungsäußerungen reflexartig als undifferenziert bezeichnet. Wahlweise auch als " populistisch " . Das deutet auf ein Mangel an Argumenten hin.
"Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst."

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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von pLenarum »

Undifferenziert ist in dem Fall eher eine Unterbwertung oder Vernachlässigung der Komplexität des politischen Sachverhaltes, deren Zusammenhänge sowie Auswirkungen oder einfach nur die angewandte Sprache.

Sowohl eine vorhergehende Meinung als auch eine Reaktion darauf können undifferenziert sein. Populismus ist ja schon der Vorsatz der Unsachlichkeit mit bestimmten Absichten.
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von becksham »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Oct 2019, 23:27)

Nur leider sind nicht die Leute das Problem! Die Leute werden schon bei sachlicher Auseinandersetzung mit bestimmten Themen sofort diffamiert, und dann wird ihnen noch höhnisch hinterhergerufen sie könnten keinen Widerspruch ertragen und wären daher Weicheier.

Wer so von 80% der Menschen im Land denkt, der soll sich dann bitte nicht wundern, wenn er irgendwann die rechte Quittung erhält, weil von den 80% ein gewisser Anteil aus Wut zu den Radikalen überläuft.

Was das mit Meinungsfreiheit zu tun hat? In erster Linie hat es mit Freiheit zu tun. Freiheit ist das Gefühl keinen Zwängen zu unterliegen. Von links werden aber erhebliche Zwänge in der Debatte aufgebaut und, au weia, wo Druck aufgebaut wird, da fliegt einem der Kessel irgendwann mal um die Ohren. Das nennt sich dann Rääääächtsruck und ist phööööse, aber das soetwas mit der eigenen Diskussionskultur zu tun hat, darauf scheinen Linke im Leben nicht zu kommen :rolleyes: ... wenn man ihnen nicht unterstellt es mit Absicht zu tun, um aus einer radikalen Eskalation als Sieger hervorzugehen - was für unsere Gesellschaft ein radikales Desaster wäre.
Vielleicht sind ja bei den 80 %, die sich vorsichtig in der Öffentlichkeit äußern, auch Leute, die so denken wie Walter Lübcke und ungern dafür vom rechten Gesocks in den Kopf geschossen werden wollen.
Skeptiker

Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Skeptiker »

becksham hat geschrieben:(25 Oct 2019, 09:46)
Vielleicht sind ja bei den 80 %, die sich vorsichtig in der Öffentlichkeit äußern, auch Leute, die so denken wie Walter Lübcke und ungern dafür vom rechten Gesocks in den Kopf geschossen werden wollen.
Wenn Du den Artikel durchliest, dann ist das wohl nicht die primäre Sorge der Leute - die besteht eher in Vorverurteilung und aggressiver Debatte. Aber richtig, wenn man so fleißig die Ränder an beiden Seiten stärkt wie das die letzten Jahre getan wurde, dann steigt die Gefahr auch von Rechtsaussen. Und die sind bekanntlich dann auch eine Gefahr für Leib und Leben.

Ich habe ja einen ganzen Strang dazu aufgemacht, wie man die Affekte in der Gesellschaft reduzieren kann, um so Meinungsfreiheit und Sicherheit unter einen Hut zu bekommen. Ergebnis: Man will lieber in den Kampf ziehen (mein Eindruck). Tja, Gesellschaften leben in einem ständigen Zyklus von friedlichen und gewaltsamen Phasen. Wir hatten offenbar lange genug eine friedliche Phase, sodass man nun mal wieder Lust auf Konfrontation hat. Das endet üblicherweise in einem Katzenjammer, nachdem die rivalisierenden Gruppen festgestellt haben, dass sich beide nicht durchsetzen. Danach gibt es dann wieder ne friedliche Phase. Warten wir also auf den gesellschaftlichen Clash (eben mit solchen Sachen wie mit Lübcke) und den folgenden Katzenjammer - ist wohl leider unausweichlich, wenn man nicht erkennen will wie demokratische Kultur funktioniert ... :rolleyes:
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(25 Oct 2019, 10:09)

Wenn Du den Artikel durchliest, dann ist das wohl nicht die primäre Sorge der Leute - die besteht eher in Vorverurteilung und aggressiver Debatte.
Kennt man von AfDinskis ja überhaupt nicht.
Ich habe ja einen ganzen Strang dazu aufgemacht, wie man die Affekte in der Gesellschaft reduzieren kann, um so Meinungsfreiheit und Sicherheit unter einen Hut zu bekommen. Ergebnis: Man will lieber in den Kampf ziehen (mein Eindruck).
Skeptiker hat geschrieben:(13 Oct 2019, 23:28)

Es gibt seit längerem schon den "Kampf gegen Rechts" - als vorgehaltenen Spiegel habe ich hier den "Kampf gegen Links" in den Raum geworfen. Nach Halle ruft man nach Bündnissen gegen Antisemitismus. Mir scheint die typische Reaktion ist die Gruppenbildung und der Weg in den Kampf.

Ist das der richtige Weg? Macht uns das zu einer Gesellschaft, in der sich die Menschen frei in der Ausübung ihres Rechtes auf freie Meinungsäußerung fühlen UND gleichzeitig eine maximale Sicherheit für Minderheiten hergestellt wurde?


Demokratische Kultur ist was? Genau, z.B. Antisemiten die Hand zu reichen, statt die Stirn zu bieten. Und mir ist schon klar, dass du nur ein drastisches Beispiel gewählt hast, um deinen Punkt zu unterstreichen. Danke dafür, denn das offenbart, worauf es letztlich hinausläuft, wenn die Vorsicht im Sinne der Besonnenheit aus der öffentlichen Diskussion verschwindet.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Politics »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 10:30)

Kennt man von AfDinskis ja überhaupt nicht.




Demokratische Kultur ist was? Genau, z.B. Antisemiten die Hand zu reichen, statt die Stirn zu bieten. Und mir ist schon klar, dass du nur ein drastisches Beispiel gewählt hast, um deinen Punkt zu unterstreichen. Danke dafür, denn das offenbart, worauf es letztlich hinausläuft, wenn die Vorsicht im Sinne der Besonnenheit aus der öffentlichen Diskussion verschwindet.
Im Grunde unterstreichst du recht eindrucksvoll was Skeptiker schrieb, merkst es aber selbst nicht ansatzweise.
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Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Oct 2019, 21:47)

Auch so eine Sache: ihr meint, ihr hättet die Wahrheit und das Recht haben gepachtet. Habt ihr aber nicht. Und doch, all das, was du hier aufzählst, habe ich auch kritisiert. Und selbstverständlich habe ich auch die Propaganda kritisiert, da kämen bestens ausgebildete Menschen, die uns die Rente und die Altenpflege retten würden. Und natürlich habe ich auch angesprochen, dass jede Menge Gesocks ins Land kommt, wenn man unkontrollierte Einwanderung zulässt, was sich auch immer wieder als richtig herausstellt.
Gepachtet habe ich die Wahrheit nicht ... man muss dafür schon was tun.
Und wenn du Aspekte meiner Liste auch angesprochen haben solltest, so hast du die aber gut versteckt, weil mir sind die bisher nicht sonderlich aufgefallen in deinen Beiträgen.
Und die Einwanderung ... so nebenbei : eigentlich sind das ja Flüchtlinge und keine Einwanderer ... war auch nie unkontrolliert.
Die Behörden waren 2015 hoffnungslos überlastet und die Anträge konnten nicht zeitnah bearbeitet werden.
Das hat sich aber geändert.
Die Politik hat auf dieses Problem reagiert, dass sie zum Teil selbst verursachte mit dem etwas naiven Vertrauen auf Dublin 3 und dem fast schon sträflichen ignorieren was, schon weit vor 2015 an den Süd Grenzen der EU sich abspielte.
Was das etwas blöde Versprechen der Renten, Altenpflege und ob die Flüchtlinge tatsächlich wertvoller als "Gold" sind betrifft, so kommt es wesentlich darauf an, was wir tun.
Wenn wir die Fehler der Generation Gastarbeiter wiederholen, dann werden wir Probleme bekommen ... das stimmt.
Wobei wir ja im Vergleich zu zB Frankreich und seinem zerbrochenen Kolonialreich, uns noch glücklich schätzen können.
Wo ich bei dir bin, ist, dass wir mehr von den Asylbewerbern fordern müssen.
Dazu muss man ihnen aber auch was bieten.
Sprich: wir brauchen sowas wie ein Bewertungssystem, dass auch dem Flüchtling Vorteile verschafft und da sind die Abschiebungen von Lehrlingen aus dem Betrieb, oder Schülern aus der Schule einfach Mist.
Vor allem ist das nur blinder Aktionismus, um sich bei "Wutbürgern" einzuschleimen.
Halte ich für einen politischen Fehler der Konservativen, diesem "Instinkt" nachzugeben.
Den Effekt dieses verfehlten Aktionismus sehen wir in der zunehmenden Radikalisierung der AfD und Konsorten.
Je weiter die Politik deren Forderungen entgegen kommt, und mir geht das schon viel zu weit was in den letzten Jahren passierte, desto radikaler werden die Forderungen der AfD.
Deren Strategie besteht ja darin, sich vom "Mainstream" nach rechts abzusetzen ... von daher führt ein Entgegenkommen der Konservativen zu den Forderungen der AfD nur dazu, dass diese Partei immer weiter nach rechts sich verschiebt bis hin in den Extremismus.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von jack000 »

becksham hat geschrieben:(25 Oct 2019, 09:46)

Vielleicht sind ja bei den 80 %, die sich vorsichtig in der Öffentlichkeit äußern, auch Leute, die so denken wie Walter Lübcke und ungern dafür vom rechten Gesocks in den Kopf geschossen werden wollen.
Genau das wird der Grund sein :rolleyes:
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Billie Holiday »

jack000 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 12:13)

Genau das wird der Grund sein :rolleyes:
Ich glaub, die gleichen 80% lassen sich auch äußerst ungern von einem LKW totfahren.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von DarkLightbringer »

Den Extremisten geht es um Meinungsvorherrschaft. Zweitmeinungen sind da nicht vorgesehen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(24 Oct 2019, 11:04)

Ich habe nicht den geringsten Wunsch, everybodies darling zu sein.

Nur aus Neugierde....wie gestaltet sich denn dein Umfeld? Bei den meisten ist das Umfeld der Freundeskreis, die Kollegen, die Familie, die Nachbarn und Menschen, mit denen man unterwegs ins Gespräch kommt. Die wenigsten reisen tagtäglich um den Erdball.
Mein persönliches Umfeld ist sehr sehr heterogen. Es reicht von Leuten, die sich offen als AfD-Sympathisanten (oder Sympathisanten noch rechterer Parteien im Ausland) outen bis zu denen, die wie ich eher liberal und kosmopolitisch denken und vielen Leuten, denen alles Politische herzlich egal ist.

Ich sehe diese (zunehmende) Heterogenität überall in der Gesellschaft. Deshalb ist die Tatsache, dass es im öffentlich-rechtlichen TV "Nudges" und Beiträge mit übertriebener politischer Korrektheit gibt, auch nicht das Ding. Das ÖR-TV ist heute nur ein Steinchen unter vielen in den Informationskreisläufen. Wers nicht mag, schaut sichs halt nicht an.

In den 60,70er Jahren lief in der Ard um 20:00 Uhr die Tagesschau, in den dritten Programmen dieselbe Tagesschau und in dem mal als Adenauer-Staatsfernsehen angedachten ZDF die heute-Sendung. Und im Bundestag saßen zwei große Volksparteien und eine kleine Wirtschaftspartei. Die Regierung war mal etwas sozialdemokratischer und mal etwas konservativer ausgerichtet. Und dann gabs noch ein paar Chaoten von der APO. Was da in der Tagesschau lief, das war wirklich so etwas wie die "öffentliche Meinung". Die eigentlich nur mal in Nuancen variiert wurde. Heute haben wir zig Informationskreisläufe und alle möglichen Parteien im Bundestag. Man kann von einer auch nur halbwegs homogenen "Öffentlichen Meinung" überhaupt nicht mehr sprechen.

Das einzige was das Öffentlich-Rechtliche TV auszeichnet ist die Tatsache, dass ziemlich viele Bürger Schnappatmung bekommen, weil von den "ZWangsgebühren" nicht nur die Millionen in Form von Übertragungsrechtspreisen an schwerreiche Sport- und Fußballorganisationen fließen sondern auch noch ein paar Techniker, Nachrichtensprecher und Journalisten einige Brosamen abbekommen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Oct 2019, 12:20)

Den Extremisten geht es um Meinungsvorherrschaft. Zweitmeinungen sind da nicht vorgesehen.
Ja. Und wenn sie die erlangt haben, dann sind es logischerweise keine Extremisten mehr.

Solange das normale Regelsystem funktioniert. Solange also einerseits Pressefreiheit herrscht und solange andererseits Verfassungsfeindlichkeit auch in der Presse nicht geduldet wird und vor allem solange es einen funktionierenden Rechtsstaat gibt und Diskussionen nur mit Argumenten erfolgen, braucht man sich um "Extremisten" eigentlich keine Gedanken machen. Es wird sie immer geben und ihr Extremismus besteht begriffsgemäß gerade darin, dass sie die Meinungsvorherrschaft eben nicht erlangen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

Nach dieser Allensbachumfrage sind übrigens 58% der Befragten der Meinung, über Hitler und das Dritte Reich zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.

Eine Frage an die Verfechter einer widerspruchslosen Meinungsfreiheit: Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 58% eine Meinung vertreten, die als NS-Verharmlosung etc. aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?

Blödes Beispiel? Okay, dann ein anderes: Nach dieser Allensbachumfrage sind 62% der Befragten der Meinung, über Juden zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.

Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 62% eine Meinung vertreten, die als antisemitisch aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:14)

Ja. Und wenn sie die erlangt haben, dann sind es logischerweise keine Extremisten mehr.

Solange das normale Regelsystem funktioniert. Solange also einerseits Pressefreiheit herrscht und solange andererseits Verfassungsfeindlichkeit auch in der Presse nicht geduldet wird und vor allem solange es einen funktionierenden Rechtsstaat gibt und Diskussionen nur mit Argumenten erfolgen, braucht man sich um "Extremisten" eigentlich keine Gedanken machen. Es wird sie immer geben und ihr Extremismus besteht begriffsgemäß gerade darin, dass sie die Meinungsvorherrschaft eben nicht erlangen.
Und wenn Unis nicht mehr ohne Saalschutz auskommen?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von schokoschendrezki »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:15)

Nach dieser Allensbachumfrage sind übrigens 58% der Befragten der Meinung, über Hitler und das Dritte Reich zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.

Eine Frage an die Verfechter einer widerspruchslosen Meinungsfreiheit: Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 58% eine Meinung vertreten, die als NS-Verharmlosung etc. aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?

Blödes Beispiel? Okay, dann ein anderes: Nach dieser Allensbachumfrage sind 62% der Befragten der Meinung, über Juden zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.

Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 62% eine Meinung vertreten, die als antisemitisch aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?

Es ist bedauerlicherweise ganz grundsätzlich in Mode gekommen, sich als Opfer von irgendwas oder irgendwem zu stilisieren. Ich will ja, aber ich kann ja nicht, ich darf ja nicht. Ich verfüge ja nicht über eine "Deutungshoheit". Die haben ja andere. Wie kann ein Mensch von sich selbst sagen, er verfüge über keine "Deutungshoheit". Er sei also nicht Herr in seinem eigenen Kopfe. EIn Jean-Paul Sartre hätte eine solche Weinerlichkeit aus tiefster Seele verachtet. Sartre hat sich übrigens nicht nur ausführlich über die Juden ("chimärischer Antisemitismus ohne Juden") oder Hitler geäußert sondern auch über Stalin. Und bei letzterem hat er sich gehörig den Mund verbrannt.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:14)

Ja. Und wenn sie die erlangt haben, dann sind es logischerweise keine Extremisten mehr.

Solange das normale Regelsystem funktioniert. Solange also einerseits Pressefreiheit herrscht und solange andererseits Verfassungsfeindlichkeit auch in der Presse nicht geduldet wird und vor allem solange es einen funktionierenden Rechtsstaat gibt und Diskussionen nur mit Argumenten erfolgen, braucht man sich um "Extremisten" eigentlich keine Gedanken machen. Es wird sie immer geben und ihr Extremismus besteht begriffsgemäß gerade darin, dass sie die Meinungsvorherrschaft eben nicht erlangen.
Dieser Strang ist allerdings ein beredtes Beispiel dafür, wie Emotionalisierungen Argumente verdrängen. Aus dem Befund der Allensbachumfrage - wie auch immer die bewertet wird - wird herausgezogen, dass der übergroße Teil der Bevölkerung sich unfrei fühlte und aufgrunddessen die Einschränkung von Meinungsfreiheit wenigstens implizit gefordert. Ein emotionaler Befund bzw. eine emotionalisierende Interpretation (aus mit Vorsicht sprechen - "vorsichtig" hat selbst zwei widersprüchliche Bedeutungen, die sich zusammenfassen lassen als a)sorgfältig/besonnen und als b)argwöhnisch/wachsam - wird kurzerhand ein Eingeschüchtertsein) hält als Grundlage her für Axthiebe an einem der Pfeiler der liberalen Demokratie.

Die widersprüchliche Mehrdeutigkeit von vorsichtig finde ich in dem Zusammenhang auch interessant. Sorgfältig/besonnen rekurriert auf eine vorgeschaltete Vernunft, argwöhnisch/wachsam auf ein Gefühl.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:30)

Es ist bedauerlicherweise ganz grundsätzlich in Mode gekommen, sich als Opfer von irgendwas oder irgendwem zu stilisieren. Ich will ja, aber ich kann ja nicht, ich darf ja nicht. Ich verfüge ja nicht über eine "Deutungshoheit". Die haben ja andere. Wie kann ein Mensch von sich selbst sagen, er verfüge über keine "Deutungshoheit". Er sei also nicht Herr in seinem eigenen Kopfe. EIn Jean-Paul Sartre hätte eine solche Weinerlichkeit aus tiefster Seele verachtet. Sartre hat sich übrigens nicht nur ausführlich über die Juden ("chimärischer Antisemitismus ohne Juden") oder Hitler geäußert sondern auch über Stalin. Und bei letzterem hat er sich gehörig den Mund verbrannt.
Ja, das widert mich auch an. Es liest sich für mich wie der Wunsch nach einem Eintauchen in eine amorphe, gesichtslose Masse, nach dem Abgeben der eigenen Souveränität und freiwilliger Unterordnung unter eine höhere Macht "Deutungshoheit", in deren Namen man letztlich "Gewalt" im weitesten Sinne ausüben möchte. Anstatt einfach seinen eigenen Mann (gilt auch für Frauen) und zu seiner Meinung zu stehen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Ger9374 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 04:14)

Wer sich Vorsichtig äussert, hat bedenken oder gar Angst vor nachteiligen folgen .
An sich etwas negatives.Gerade in einer Gesellschaft mit Meinungsfreiheit.Das zu umschreiben oder zu kaschieren mit umsichtigerern Äußern finde ich als Art der simplen Steuerung , was gesagt werden darf und was Tabu ist.
Nein, wer sich vorsichtig äußert, wägt ab, ordnet ein, denkt nach, setzt in Beziehung zu... Eigentlich eine Art Grundtugend. Eine bestimmte politische Meinung zu haben, ist in der Demokratie auch kein Grund für "nachteilige Folgen", um deine Formulierung zu verwenden. Ärger kriegt unter Umständen nur jemand, der sich menschenfeindlich äußert (zum Beispiel rassistisch, fremden-, frauen- oder/und homosexuellenfeindlich). Und dieser Ärger ist dann auch verdient, weil Menschenfeindlichkeit die Würde und die Integrität anderer Menschen verletzt und demzufolge nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun hat.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:06)
Das einzige was das Öffentlich-Rechtliche TV auszeichnet ist die Tatsache, dass ziemlich viele Bürger Schnappatmung bekommen, weil von den "ZWangsgebühren" nicht nur die Millionen in Form von Übertragungsrechtspreisen an schwerreiche Sport- und Fußballorganisationen fließen sondern auch noch ein paar Techniker, Nachrichtensprecher und Journalisten einige Brosamen abbekommen.
Das weisst du woher?
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von DarkLightbringer »

Glaube kaum, dass 70 oder 80 % tatsächlich AfD-nah sind. Das ist genauso albern wie das andere Extrem, wonach das Schweigen der Lämmer als eine DDR 2.0 zu interpretieren sei.

Mette Frederiksen hat der Mitte eine Stimme verliehen und drückt es so aus:
Vielleicht waren wir Dänen zu schnell dabei, uns wechselseitig zu beurteilen. Dabei ist man noch kein schlechter Mensch, nur weil man nicht will, dass sich das eigene Land grundlegend wandelt. Auf der anderen Seite ist man noch nicht naiv, nur weil man anderen Menschen helfen will, ein besseres Leben zu haben.
https://www.ipg-journal.de/regionen/eur ... itik-3458/
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

becksham hat geschrieben:(25 Oct 2019, 09:46)

Vielleicht sind ja bei den 80 %, die sich vorsichtig in der Öffentlichkeit äußern, auch Leute, die so denken wie Walter Lübcke und ungern dafür vom rechten Gesocks in den Kopf geschossen werden wollen.
Genauso siehts aus. Und vielleicht sind ja unter diesen 80 Prozent auch Menschen, denen es einfach nur schlecht wird bei der Vorstellung, solche Leute wie Höcke könnten nach der erträumten "Machtergreifung" einmal bestimmen, was in diesem Land überhaupt noch gesagt werden darf und was nicht. Höckes Politik "wohltemperierter Grausamkeit" würde dann ganz bestimmt zu eisigem Schweigen bei den meisten Menschen führen. Parallelen sind bekannt.

Zitat:

Wie genau er sich das mit den Abschiebungen vorstellt, lässt sich auch in Höckes Gesprächsband „Nie zweimal in denselben Fluss“ nachlesen. Da erklärt er, dass „neben dem Schutz unserer nationalen und europäischen Außengrenzen“ ein groß angelegtes „Remigrationsprojekt“ notwendig sein werde. „Und bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ,wohltemperierten Grausamkeit‘ (…) herumkommen.“ Menschliche Härten und unschöne Szenen würden sich nicht immer vermeiden lassen.

https://www.tagesspiegel.de/themen/repo ... 35962.html
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

odiug hat geschrieben:(25 Oct 2019, 12:00)

Und wenn du Aspekte meiner Liste auch angesprochen haben solltest, so hast du die aber gut versteckt, weil mir sind die bisher nicht sonderlich aufgefallen in deinen Beiträgen.
Lernst du meine Beiträge auswendig? :D
Und die Einwanderung ... so nebenbei : eigentlich sind das ja Flüchtlinge und keine Einwanderer ... war auch nie unkontrolliert.
Wie gut die Angaben der Flüchtlinge kontrolliert wurden sah man dann ja oft später, als sich herausstellte, dass es sich doch nicht um einen syrischen Flüchtling handelte. Ich will gar nicht wissen, wie hoch da die Dunkelziffer ist. Und natürlich sind das Einwanderer, abgeschoben wird nicht mehr und wenn doch, trifft es wie schon angesprochen die gut integrierten, die sich an Recht und Gesetz halten, ich erinnere mich da an eine ukrainische Familie. Wären es keine Einwanderer bräuchte man auch keine solche Kraftakte in Sachen Integration zu vollbringen.
Wo ich bei dir bin, ist, dass wir mehr von den Asylbewerbern fordern müssen.
Da sind wir uns ausnahmsweise mal einig. Wird aber nicht kommen, da bin ich mir ziemlich sicher, es wird weiter gewurschtelt wie bisher
Vor allem ist das nur blinder Aktionismus, um sich bei "Wutbürgern" einzuschleimen.
Aktionismus kann man das nicht nennen, das ist nur Gelaber, wie Merkels Ankündigung der nationalen Kraftanstrengung oder Seehofers andauerndes Geschwafel. Was hat sich seit 2015 geändert? Nichts. Diese Flüchtlingspolitikkrise kann sich jederzeit wiederholen.
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:06)

Wers nicht mag, schaut sichs halt nicht an.
Bezahlen muss man den Schrott aber trotzdem.
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Selina
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Re: Mehrheit der Deutschen äußert sich in der Öffentlichkeit nur vorsichtig

Beitrag von Selina »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Oct 2019, 15:15)

Nach dieser Allensbachumfrage sind übrigens 58% der Befragten der Meinung, über Hitler und das Dritte Reich zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.

Eine Frage an die Verfechter einer widerspruchslosen Meinungsfreiheit: Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 58% eine Meinung vertreten, die als NS-Verharmlosung etc. aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?

Blödes Beispiel? Okay, dann ein anderes: Nach dieser Allensbachumfrage sind 62% der Befragten der Meinung, über Juden zu reden sei heikel und man könne sich dabei leicht den Mund verbrennen.

Glaubt ihr, dass diese "Vorsicht" darauf zurückzuführen ist, dass jene 62% eine Meinung vertreten, die als antisemitisch aufgefasst werden könnte? Denkt ihr, dass dieser Befund ein Indiz für eine "Unfreiheit" ist? Wenn nein, warum nicht?
Das ist der eigentliche Kern der Debatte. Aber ich könnte wetten, dass deine berechtigten Fragen unbeantwortet bleiben.
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