Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

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Umetarek
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Umetarek »

Ich lasse mich doch nicht von meinen Kindern bezahlen, auf gar keinen Fall mit Hilfe einer Zwangsabgabe. Ich habe freiwillig meine Kinder finanziert und sollte es nötig werden, können meine Kinder, wenn sie wollen, mich irgendwann unterstützen. Basta.
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Skeptiker

Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Skeptiker »

Umetarek hat geschrieben:(05 Jul 2019, 08:31)
Ich lasse mich doch nicht von meinen Kindern bezahlen, auf gar keinen Fall mit Hilfe einer Zwangsabgabe. Ich habe freiwillig meine Kinder finanziert und sollte es nötig werden, können meine Kinder, wenn sie wollen, mich irgendwann unterstützen. Basta.
Glaubst Du die Menschen in armen Ländern, in denen es kein Altervorsorgesystem gibt, lieben ihre Kinder weniger als die Menschen hier?

Würdest Du denen vorwerfen, dass sie doch die Kinder ihrer selbst willen lieben sollten und nich aufgrund profaner Nützlichkeit in die Welt setzen? Das ist ja die Unterstellung, wenn es darum geht zu bewerten, welchen direkten Nutzen die Eltern von Kindern haben sollten.

Tatsache ist, dass früher Kinder die Altersvorsorge waren. Das ist dann durch ein staatliches System abgelöst worden. Das hat unauffällig dazu geführt, dass der wirtschaftliche Nutzen der aus Kindern hervorgeht, der in primitiven Gesellschaften hauptsächlich der Familie zugute kommt, in unserer komlpexen Gesellschaft dem Staat zugute kommt.

Das wurde so verinnerlicht, dass die Menschen es als Ausdruck von Lieblosigkeit empfinden, wenn Leute wie ich darauf drängen, dass bei einer erkennbaren dysfunktionalen Altersvorsorge bei den Eltern wieder mehr direkte Wirtschaftleistung der Kinder auch ankommen soll.

Es geht garnicht darum dass die Kinder irgendwen bezahlen sollen (das tun sie nicht - sie zahlen weiter ganz normal Steuern). Es geht darum, dass ein Teil dessen was die Kinder erwirtschaften auch bei den Leuten landet, die einen Teil ihres Lebens geopfert haben um das zu ermöglichen. Diese Investition wird mE ganz klar unterbewertet (und die Neigung diese Investition als Liebesbeweis an die Gesellschaft zu verschenken ist auch eine Ursache für diesen Zustand).
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Fliege
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Jul 2019, 09:24)
Es geht garnicht darum dass die Kinder irgendwen bezahlen sollen (das tun sie nicht - sie zahlen weiter ganz normal Steuern). Es geht darum, dass ein Teil dessen was die Kinder erwirtschaften auch bei den Leuten landet, die einen Teil ihres Lebens geopfert haben um das zu ermöglichen. Diese Investition wird mE ganz klar unterbewertet (und die Neigung diese Investition als Liebesbeweis an die Gesellschaft zu verschenken ist auch eine Ursache für diesen Zustand).
Bemerkenswert finde ich, dass dein diesbezüglicher Gedankengang, obwohl er klar gestrickt und leicht erfassbar ist, hier im Thread beinahe durch die Bank missverstanden wird. Darüber, warum das so ist, möchte ich aber nicht nachdenken.
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3x schwarzer Kater
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Fliege hat geschrieben:(05 Jul 2019, 09:51)

Bemerkenswert finde ich, dass dein diesbezüglicher Gedankengang, obwohl er klar gestrickt und leicht erfassbar ist, hier im Thread beinahe durch die Bank missverstanden wird. Darüber, warum das so ist, möchte ich aber nicht nachdenken.
ich sehe hier kein Missverständnis. Vielmehr ist des doch so, dass die Ausgangsprämissen auf Denkfehlern beruhen. Grundsätzlich ist die Argumentation in sich ja nicht schlüssig (hier ja schon mal kurz zusammengefasst https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4338702). Und dieses Unverständnis der Gesamtzusammenhänge führt dann halt zu solch skurrilen Vorschlägen solchen wie z.B. einer Wurfprämie von 100.000 € für's Kinderkriegen. Genauso absurd.
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Fliege
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Fliege »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jul 2019, 10:48)
ich sehe hier kein Missverständnis. Vielmehr ist des doch so, dass die Ausgangsprämissen auf Denkfehlern beruhen. Grundsätzlich ist die Argumentation in sich ja nicht schlüssig (hier ja schon mal kurz zusammengefasst https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4338702). Und dieses Unverständnis der Gesamtzusammenhänge führt dann halt zu solch skurrilen Vorschlägen solchen wie z.B. einer Wurfprämie von 100.000 € für's Kinderkriegen. Genauso absurd.
Deshalb reden wir darüber. Ob eine Kindeprämie absurd ist, mag sich weisen.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Jul 2019, 10:48)
ich sehe hier kein Missverständnis. Vielmehr ist des doch so, dass die Ausgangsprämissen auf Denkfehlern beruhen. Grundsätzlich ist die Argumentation in sich ja nicht schlüssig (hier ja schon mal kurz zusammengefasst https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4338702). Und dieses Unverständnis der Gesamtzusammenhänge führt dann halt zu solch skurrilen Vorschlägen solchen wie z.B. einer Wurfprämie von 100.000 € für's Kinderkriegen. Genauso absurd.
Ich habe nirgendwo soeine "Wurfprämie" gefordert. Tatsächlich schlage ich das genaue Gegenteil vor, nämlich die Umkehr von Bezahlung und Ertrag.

Heute geht der volkswirtschaftliche Wert des Menschen ab der Geburt an den Staat über. Die Eltern werden für ihre Aufwände pauschal entschädigt (Kindergeld). Wie gut die Erziehung ist, interessiert niemanden, auch derjenige der in sein Kind nichts invesiert bekommt das Gleiche wie derjenige der sein Kind massiv fördert.
Alles das wird allerdings den Eltern als Beschäftigung zum Dumpinglohn untergejubelt, wodurch Kinderkriegen insgesamt keine Würdigung erfährt. Die Würdigung einer Tätigkeit hängt in unserer Gesellschaft nunmal mit der Bezahung zusammen, die wiederum mit dem wirtschaftlichen Erfolg zusammenhängt. Von letzterem werden die Eltern in unserer Gesellschaft zu 100% abgekoppelt - das kommt ausschließlich dem Staat zugute.

Mit der Erziehungsdividende kehre ich das um. Die Eltern nehmen keine Almosen mehr vom Staat, aber sie werden am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Kinder über einen Anteil an deren Steuerleistung beteiligt. Das hat absolut nichts mit weniger Liebe oder Wurfprämien usw. zu tun, sondern ändert einfach die Basis der Familieförderung von einem Modell, welches Erziehungsleistung billig einkauft (und dadurch abwertet) zu einem Modell, welches Eltern am Wert der Erziehungsleistung beteiligt (und damit fair wertschätzt).

Alle reden doch davon dass Erziehungsleistungen unterbewertet sind. Okay, aber wenn man die Leute am wahren Wert beteiligen möchte, dann ist es auch wieder bäh. :rolleyes:
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Ger9374 »

Warum Erziehungsleistung über Geld definieren.Bei Menschen die Urlaube erhalten Al's Arbeitnehmer einfach mehr Urlaub anbieten .Erziehung bindet schliesslich persönliche Freizeit.
Alternativ nicht Arbeitnehmern kleine kostenlose Urlaube, als auszeit!
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Bremer »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Jul 2019, 13:03)

Ich habe nirgendwo soeine "Wurfprämie" gefordert. Tatsächlich schlage ich das genaue Gegenteil vor, nämlich die Umkehr von Bezahlung und Ertrag.

Heute geht der volkswirtschaftliche Wert des Menschen ab der Geburt an den Staat über. Die Eltern werden für ihre Aufwände pauschal entschädigt (Kindergeld). Wie gut die Erziehung ist, interessiert niemanden, auch derjenige der in sein Kind nichts invesiert bekommt das Gleiche wie derjenige der sein Kind massiv fördert.
Alles das wird allerdings den Eltern als Beschäftigung zum Dumpinglohn untergejubelt, wodurch Kinderkriegen insgesamt keine Würdigung erfährt. Die Würdigung einer Tätigkeit hängt in unserer Gesellschaft nunmal mit der Bezahung zusammen, die wiederum mit dem wirtschaftlichen Erfolg zusammenhängt. Von letzterem werden die Eltern in unserer Gesellschaft zu 100% abgekoppelt - das kommt ausschließlich dem Staat zugute.

Mit der Erziehungsdividende kehre ich das um. Die Eltern nehmen keine Almosen mehr vom Staat, aber sie werden am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Kinder über einen Anteil an deren Steuerleistung beteiligt. Das hat absolut nichts mit weniger Liebe oder Wurfprämien usw. zu tun, sondern ändert einfach die Basis der Familieförderung von einem Modell, welches Erziehungsleistung billig einkauft (und dadurch abwertet) zu einem Modell, welches Eltern am Wert der Erziehungsleistung beteiligt (und damit fair wertschätzt).

Alle reden doch davon dass Erziehungsleistungen unterbewertet sind. Okay, aber wenn man die Leute am wahren Wert beteiligen möchte, dann ist es auch wieder bäh. :rolleyes:
Die wenigsten Eltern wollen wohl den eigenen Kindern ans Portemonnaie gehen und werden staatliche Leistungen bevorzugen. Zudem sie das Geld mehr benötigen, solange sie für ihre Kinder auch finanziell aufkommen müssen und nicht erst, wenn die Kinder eigenes Geld verdienen.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Fliege hat geschrieben:(05 Jul 2019, 12:28)

Deshalb reden wir darüber. Ob eine Kindeprämie absurd ist, mag sich weisen.
natürlich ist sie das. Dazu braucht sich nichts weisen (was immer du damit meinst).
Es sei denn man verfolgt irgendwelche besonderen individuellen Absichten damit. Dann mag das aus dieser Perspektive natürlich richtig erscheinen.
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Fliege
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Fliege »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Jul 2019, 13:15)
Warum Erziehungsleistung über Geld definieren.
Erziehungsleistungen kosten Geld, daher kommt man nicht umhin, im Zusammenhang mit Kindern und Kindererziehung über Geld zu sprechen.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Jul 2019, 13:03)

Ich habe nirgendwo soeine "Wurfprämie" gefordert.


Du warst auch nicht gemeint damit, sondern ein anderer Forist. Leider hab ich in meiner Antwort ein "und" vergessen. Entschuldige das Missverständnis.
Heute geht der volkswirtschaftliche Wert des Menschen ab der Geburt an den Staat über.
hier fängt es schon an. Darauf hatte ich ja schon mal geantwortet. Was ist denn dieser angeblich Volkswirtschaftliche Wert der an den Staat übergeht. Und wer ist denn dieser ominöse Staat an den dieser Wert übergeht? Fragen über fragen. Hier fangen die falschen Schlussfolgerungen meines Erachtens schon an.
Die Eltern werden für ihre Aufwände pauschal entschädigt (Kindergeld). Wie gut die Erziehung ist, interessiert niemanden, auch derjenige der in sein Kind nichts invesiert bekommt das Gleiche wie derjenige der sein Kind massiv fördert.
Wieder ein Missverständnis. Das Kindergeld ist keine pauschale Entschädigung für die Erziehungsleistung, sondern eine Sozialleistung, die sich speziell an Familien mit geringen Haushaltseinkommen richtet und dazu beitragen soll den Lebensunterhalt des Kindes zu sichern.
Alles das wird allerdings den Eltern als Beschäftigung zum Dumpinglohn untergejubelt, wodurch Kinderkriegen insgesamt keine Würdigung erfährt. Die Würdigung einer Tätigkeit hängt in unserer Gesellschaft nunmal mit der Bezahung zusammen, die wiederum mit dem wirtschaftlichen Erfolg zusammenhängt. Von letzterem werden die Eltern in unserer Gesellschaft zu 100% abgekoppelt - das kommt ausschließlich dem Staat zugute.
Kinderkriegen ist keine Beschäftigung sondern eine persönliche, individuelle Lebensentscheidung. Das Kinderkriegen oder Kinderhaben nicht gewürdigt werden, kann ich nicht feststellen.
Warum sollte es dafür eine Bezahlung brauchen? Dadurch wird sie nicht mehr wert. Und schon wieder haben wir den ominösen Staat der angeblich 100% des wirtschaftlichen Erfolges eines Kindes abschöpft. Vielleicht kannst du das mal genauer erläutern.
Mit der Erziehungsdividende kehre ich das um. Die Eltern nehmen keine Almosen mehr vom Staat, aber sie werden am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Kinder über einen Anteil an deren Steuerleistung beteiligt. Das hat absolut nichts mit weniger Liebe oder Wurfprämien usw. zu tun, sondern ändert einfach die Basis der Familieförderung von einem Modell, welches Erziehungsleistung billig einkauft (und dadurch abwertet) zu einem Modell, welches Eltern am Wert der Erziehungsleistung beteiligt (und damit fair wertschätzt).
Dazu braucht es keine wie auch immer geartete Erziehungsdividende. Da reicht die weitgehende Abschaffung des Sozialsystems und die Privatisierung des Bildungssystems und im Gegenzug dazu eine Steuersenkung. Dann ist jeder frei in der Entscheidung, wie er damit umgeht. Ob er sich Kinder zur Altersvorsorge anschafft oder Aktienfonds.
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Ich nicht. Wer sind diese Alle?
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Gen_Y »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Nov 2018, 23:01)

Nochmal zum Vergleich: In archaischer Zeit hatten die Eltern alle Kosten aber auch allen Nutzen der Kinder. Da hättest Du mal jemandem erzählen sollen, dass das Kind doch an die Allgemeinheit abgeben solle - Wieso denn? Es ist doch unser Kind und nicht das der Allgemeinheit!
Sind Sie DDR-Bürger?
Meine Kinder sind freie, mündige Bürger. Sie sind ein Teil des deutschen Rechtsstaates. Sie gehören weder mir noch dem Freistaat Bayern noch der BRD.
Mit meinen Steueraufwendungen finanziere ich ihre Ausbildung und die örtliche Infrastruktur. Einen Teil davon erhalte ich als Kindergeld wieder zurück.
Über Partei- und Vereinsmitgliedschaften nehmen meine Kinder und ich Einfluss auf das politische Geschehen in unserer Region.
Meine Kinder können Arbeitnehmer, Freiberufler, Privatier, Selbständiger, Beamter, Hartzer werden, es besteht kein Zwang.

Wo ist Ihr Problem? Sie haben ein falsches Staatsverständis. Der "Staat" ist kein Feudalherr, sondern wir alle. Kinder sind Privatsache, aus, Punkt, Amen. Alles andere wäre überholte, kommunistische bzw. sozialistische Scheiße.
Skeptiker

Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Skeptiker »

Bremer hat geschrieben:(05 Jul 2019, 13:44)
Die wenigsten Eltern wollen wohl den eigenen Kindern ans Portemonnaie gehen und werden staatliche Leistungen bevorzugen. Zudem sie das Geld mehr benötigen, solange sie für ihre Kinder auch finanziell aufkommen müssen und nicht erst, wenn die Kinder eigenes Geld verdienen.
Mein Modell sieht nicht vor, dass Kinder was an die Eltern bezahlen müssen.
Skeptiker

Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Skeptiker »

Gen_Y hat geschrieben:(05 Jul 2019, 15:04)
Sind Sie DDR-Bürger?
Meine Kinder sind freie, mündige Bürger. Sie sind ein Teil des deutschen Rechtsstaates. Sie gehören weder mir noch dem Freistaat Bayern noch der BRD.
Mit meinen Steueraufwendungen finanziere ich ihre Ausbildung und die örtliche Infrastruktur. Einen Teil davon erhalte ich als Kindergeld wieder zurück.
Über Partei- und Vereinsmitgliedschaften nehmen meine Kinder und ich Einfluss auf das politische Geschehen in unserer Region.
Meine Kinder können Arbeitnehmer, Freiberufler, Privatier, Selbständiger, Beamter, Hartzer werden, es besteht kein Zwang.

Wo ist Ihr Problem? Sie haben ein falsches Staatsverständis. Der "Staat" ist kein Feudalherr, sondern wir alle. Kinder sind Privatsache, aus, Punkt, Amen. Alles andere wäre überholte, kommunistische bzw. sozialistische Scheiße.
Ich beschreibe hier das liberalste kapitalistischeste Modell was man sich überhaupt vorstellen kann, und ihre Frage ist ob ich DDR-Bürger bin? Ihr gesamter Beitrag hat keinerlei Bezug zu dem von mir dargestellten Modell. Keine Ahnung was sie gelesen haben.
Ger9374

Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Ger9374 »

:|
Ger9374 hat geschrieben:(05 Jul 2019, 13:15)

Warum Erziehungsleistung über Geld definieren.Bei Menschen die Urlaube erhalten als Arbeitnehmer einfach mehr Urlaub anbieten .Erziehung bindet schliesslich persönliche Freizeit.
Alternativ nicht Arbeitnehmern kleine kostenlose Urlaube, als auszeit!
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Skeptiker »

Fliege hat geschrieben:(05 Jul 2019, 09:51)
Bemerkenswert finde ich, dass dein diesbezüglicher Gedankengang, obwohl er klar gestrickt und leicht erfassbar ist, hier im Thread beinahe durch die Bank missverstanden wird. Darüber, warum das so ist, möchte ich aber nicht nachdenken.
Ja, das ist kurios.

ich meine, mit keinem Wort schreibe ich dass das Kind irgendetwas an die Eltern zahlen soll, aber diverse Leute schreiben genau das zurück. Dann kommt immer wieder das edle Bekenntnis man setze doch keine Kinder in die Welt um an denen zu verdienen, gerade so, als hätte ich das behauptet oder würde das Modell das so suggerieren.
Es geht einfach um eine andere Bewertung für die Erziehungsleistung, nämlich indem man die Erziehenden am Erfolg des Erzogenen beteiligt. Nicht indem der an die Eltern bezahlt, sondern indem der Staat nicht mehr 100% der Steuereinnahmen des Kindes einnimmt, sondern einen gewissen Prozentsatz an die Eltern abgibt. Für das Kind (dann Erwachsener) ist das ja kein Unterschied - für die Eltern sehr wohl.

Wer heute 5 Kinder großzieht, typischerweise für die Frau mit erheblichen Renten- und Karriereeinbußen verbunden, der steht im Alter oft vor der Armut. Der Staat verdient sich an den Kindern aber dumm und dusselig.

Mein Eindruck ist, dass die Menschen schon so stark im Staat sozialisiert sind, dass viele von ihnen das Gefühl dafür verloren haben was Familienzusammenhalt bedeutet. Ich archaischen Zeiten war es vollkommen selbstverständlich, dass die Familie das Grundgerüst der Gesellschaft war. Die haben ihre Kinder nicht weniger geliebt, aber sie sind natürlich davon ausgegangen, dass es ein Vorteil ist, wenn drei Söhne auf die Jagd gehen - dann verhungert man nicht. In unserer Gesellschaft müssen die drei Söhne aber die Beute bei der Stammesgesellschaft abgeben, die den Eltern dann erklärt sie wären halt im Leben nicht fleißig genug gewesen, sonst könnten sie nun auch gut essen. Einfach zynisch.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Skeptiker »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Jul 2019, 13:15)
Warum Erziehungsleistung über Geld definieren.Bei Menschen die Urlaube erhalten Al's Arbeitnehmer einfach mehr Urlaub anbieten .Erziehung bindet schliesslich persönliche Freizeit.
Alternativ nicht Arbeitnehmern kleine kostenlose Urlaube, als auszeit!
Also man kann natürlich darüber reden, ob Eltern besondere Urlaube zustehen sollten. In meinen Augen wäre das dann aber wieder ein beruflicher Nachteil für Familien (ähnlich Schwangerschaft bei Frauen).
Nein, es geht um die Bewertung und Wertschätzung von Erziehungsleistungen. Es geht nicht darum den Eltern ein neues Almosen zukommen zu lassen. Oder wirst Du bei der Arbeit noch mit Eiern bezahlt? Wie würdest Du das empfinden, so nach dem Motto: "Okay, für wertvolle Sachen, da gebe ich Dir Geld, aber für ein bisschen auf Kinder aufpassen, da muss ich mal schauen ob ich noch was im Kühlschrank habe womit ich bezahlen kann".
Auf genau diese Geringschätzung haben Familien vielleicht garnicht mehr so viel Lust.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Jul 2019, 17:10)

Mein Modell sieht nicht vor, dass Kinder was an die Eltern bezahlen müssen.
De facto ist es aber so aber so. Die Kinder sollen mehr Steuern zahlen, die dann als Transfereinkommen an die Eltern umverteilt werden.
Der Umweg über den Staat ist eigentlich nicht notwendig, aber für die Eltern natürlich bequem, da sie die Forderung nicht direkt an die Kinder adressieren müssen, hier also keine Diskussion notwendig ist. Vielmehr wird der Umstand tatsächlich per Gesetzeslage herbeigeführt wird.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Jul 2019, 17:13)

Ich beschreibe hier das liberalste kapitalistischeste Modell was man sich überhaupt vorstellen kann,
Eine Erhöhung der Staatsquote und damit mehr Umverteilung ist weder liberal noch kapitalistisch.
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Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(05 Jul 2019, 17:24)

Der Staat verdient sich an den Kindern aber dumm und dusselig.
Das hätte ich schon mal genauer erläutert.
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Ger9374

Re: Erziehungsdividende - Privatisierung des Wertes der Erziehungsleistung

Beitrag von Ger9374 »

In Zeiten in denen alles einen wirtschaftlichen aspekt untergeordnet wird
sollte die Familie mit Kindern zurecht Staatlich unterstützt werden.Da die Familienbildung mit Kindern freiwillig ist kann ich daraus aber keine noch weiteren ansprüche für Erziehung ableiten.Zu mal Bei niemandem gesichert ist das die nachkommen auch am ende finanzielles als
Steuerzahler beitragen.So etwas garantiert niemand.Es kann auch sein das die Solidargemeinschaft einzelne Unterstützt.
Ich sehe das alles locker, wir sind nicht in Afrika und unser Leistungsspektrum an Familienleistungen gut.Erziehung ist Elternsache, und Kinder sind freiwillig nicht Pflicht im Leben . Dafür würde ich jederzeit wieder abstriche an zeit oder Geld hinnehmen.
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