19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

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Teeernte
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(03 Feb 2019, 20:28)

Wenn sich die Vermögens- (oder Einkommens-)Verteilung ändert, dann ändern sich auch die Zahlen. Wenn die Streuung größer wird, dann nimmt auch die Zahl der Armen zu.
Heeeeee genau - da hat einer in Mathe aufgepasst !

Die Armen werden mehr - wenn man der unteren Schicht Geld zukommen lässt !
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Ein Terraner
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Ein Terraner »

So wie ich das hier mitbekomme ist den Armen oder den von Armut bedrohten Menschen mehr Geld zukommen lassen, schon mal wieder der denkbar schlechteste Lösungsansatz um diese Menschen aus ihrer Lage zu hohlen.
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Teeernte
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Teeernte »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Feb 2019, 10:23)

So wie ich das hier mitbekomme ist den Armen oder den von Armut bedrohten Menschen mehr Geld zukommen lassen, schon mal wieder der denkbar schlechteste Lösungsansatz um diese Menschen aus ihrer Lage zu hohlen.
Es handelt sich ja eher um den "Wohlfühlgrad" einiger Habender zu verbessern... und geringfügitg um "Schweigegeld"..
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(04 Feb 2019, 10:09)

Heeeeee genau - da hat einer in Mathe aufgepasst !

Die Armen werden mehr - wenn man der unteren Schicht Geld zukommen lässt !
Bei dem letzten Satz kann ich dieses Kompliment leider nicht zurückgeben. :s
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Feb 2019, 10:23)

So wie ich das hier mitbekomme ist den Armen oder den von Armut bedrohten Menschen mehr Geld zukommen lassen, schon mal wieder der denkbar schlechteste Lösungsansatz um diese Menschen aus ihrer Lage zu hohlen.
Den Satz verstehe ich leider nicht. Die Armut ist über das Geld/Vermögen definiert. Wenn das erwirtschaftete Vermögen gleichmäßiger verteilt wird, nimmt auch die Zahl der armen Menschen ab. Und um es klarzustellen, es ist nicht von Gleichmacherei die Rede.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(04 Feb 2019, 11:12)

Bei dem letzten Satz kann ich dieses Kompliment leider nicht zurückgeben. :s
Das kann ich sogar nachvollziehen !! :D :D

Aber - die Truppe ROT GRÜN labert immer was von NACHHALTIG und Hilfe zur Selbsthilfe.... - ist ja klar - das gilt nur für Afrika und Nahost....(NICHTWÄHLER)

Ansonsten - FREIBIER und Würstchen.... (...das kann die AfD aber AUCH !!)
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(04 Feb 2019, 11:18)

Das kann ich sogar nachvollziehen !! :D :D

Aber - die Truppe ROT GRÜN labert immer was von NACHHALTIG und Hilfe zur Selbsthilfe.... - ist ja klar - das gilt nur für Afrika und Nahost....(NICHTWÄHLER)
Vor 5 Jahren hätte ich vermutlich auch so geredet, nach dem Motto, wir müssen die ärmeren Menschen besser ausbilden und für den Arbeitsmarkt fit machen usw. Mittlerweile bin ich davon abgerückt. Weil viele der "Neuarmen" im Grunde eine gute Ausbildung haben, mit einer guten Berufsausbildung oder gar Studium. Und sie arbeiten auch volltags und in einem verantwortungsvollen Job. Stichwort Krankenschwester und Altenpfleger. Das Problem sehe ich immer mehr in der auseinanderklaffenden Schere bei den Einkommen, und das über das Vererben immer mehr Vermögen angehäuft wird, während andere praktisch nichts zu vererben haben. Der Punkt ist ja der, wir hatten schon Zeiten mit einer geringeren Streuung an Vermögenswerten. D.h. es war nicht immer so wie heute und ich halte es gesellschaftlich für gefährlich, wenn die Entwicklung so weiter geht.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Uffhausen »

Kritikaster hat geschrieben:(04 Feb 2019, 06:17)

Wenn Du es so darstellen möchtest, bitteschön.

Mein Ansatz ist ein anderer: Da ich selbst auf die Gestaltung diverser Tariflöhne keinen unmittelbaren Einfluss habe, kann ich meine Wertschätzung bestimmter Tätigkeiten nur durch mein persönliches Verhalten gegenüber den jeweiligen Personen zum Ausdruck bringen. Ob ich dabei etwas gespart habe oder nicht, spielt in dem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Das finanzielle ist nur ein kleiner Teil des gesamten Verhaltens gegenüber anderen Menschen.
Natürlich kannst du Geringverdienern kleine Geldgeschenke machen, freilich ist das eine Art von Wertschätzung - aber was ist, wenn sie am eigentlich Bedarf vorbeigeht? Wenn das vorherrschende Problem nicht der geringe Verdienst ist, sondern bspw. die Arbeitsbedingungen? Hier kannst du nicht minder deine Wertschätzung zum Ausdruck bringen, bspw. indem du den Termin deines Paketlieferung berücksichtigst und wahrnimmst. Du machst ja schließlich auch keinen Friseurtermin aus und erscheinst dann einfach nicht.

Bei mir der Altenpflege ist die Geld- bzw. Verdienstfrage nur eine kleine Ursache der allgemeinen Unattraktivität des Berufes. Und selbst, wenn wir von heute auf morgen das doppelte oder das Dreifache als bisher verdienten, würden uns deshalb nicht die Leute die Türen einrennen, zwecks Beschäftigung und Ausbildung und wir könnten das Thema Pflegenotstand abhaken. An der Arbeit selber würde sich ja nichts ändern, nur auf dem Konto, bzw. im Geldbeutel. Es gibt im Gegensatz auch Personalmangel in besser oder hochverdienenden Branchen. Das Geld kann hier nicht Schuld sein.

Aber es gibt auch geringverdienende Branchen, die scheints unattraktiv sind, trotz definitiv zusätzlicher finanzieller Wertschätzung - z. B. die Arbeit in der Gastronomie. In meiner Stadt haben bereits einige Kneipen oder Restaurants trotz hoher Frequenz und gutem Ruf schließen, bzw. ihre Öffnungszeiten reduzieren müssen, weil sie kein einfach Personal finden. Und das, obgleich es in dieser Branche mehr als anderswo hohe und sichere Aussichten auf ein finanzielles "Dankeschön" aka Trinkgeld gibt.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Feb 2019, 11:51)
Und selbst, wenn wir von heute auf morgen das doppelte oder das Dreifache als bisher verdienten, würden uns deshalb nicht die Leute die Türen einrennen, zwecks Beschäftigung und Ausbildung und wir könnten das Thema Pflegenotstand abhaken.
Das wäre es mir wirklich wert, das mal experimentell festzustellen. Ich glaube, Du würdest Dich über das Ergebnis wundern. Weil ich denke schon, dass sich vieles beim Verdienst abspielt. Nicht nur! Aber wenn ich dasselbe oder gar mehr mit einem körperlich deutlich weniger anstrengenden Job verdienen kann, werden nicht viele den beschwerlichen Ausbildungsberuf anstreben. Es ist doch wie früher beim Bergbau. Körperlich extrem anstrengend, ein Knochenjob. Aber es fanden sich viele Kumpels unter Tage, weil die Arbeit relativ gut bezahlt war.
Uffhausen hat geschrieben:An der Arbeit selber würde sich ja nichts ändern, nur auf dem Konto, bzw. im Geldbeutel. Es gibt im Gegensatz auch Personalmangel in besser oder hochverdienenden Branchen. Das Geld kann hier nicht Schuld sein.
Nein, da fehlt es echt an den ausgebildeten Fachkräften. Die Ausbildung kann man aber schwer mit denen des Krankenpflegers vergleichen.
Uffhausen hat geschrieben: Aber es gibt auch geringverdienende Branchen, die scheints unattraktiv sind, trotz definitiv zusätzlicher finanzieller Wertschätzung - z. B. die Arbeit in der Gastronomie.
Da kommen ich jetzt nicht so ganz mit. Sind damit die Trinkgelder gemeint?
Uffhausen hat geschrieben: In meiner Stadt haben bereits einige Kneipen oder Restaurants trotz hoher Frequenz und gutem Ruf schließen, bzw. ihre Öffnungszeiten reduzieren müssen, weil sie kein einfach Personal finden. Und das, obgleich es in dieser Branche mehr als anderswo hohe und sichere Aussichten auf ein finanzielles "Dankeschön" aka Trinkgeld gibt.
Weißt Du, was eine einfache Bedienung oder ein Koch verdient und wie lange sie dafür arbeiten müssen?
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Kritikaster »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Feb 2019, 11:51)

Natürlich kannst du Geringverdienern kleine Geldgeschenke machen, freilich ist das eine Art von Wertschätzung - aber was ist, wenn sie am eigentlich Bedarf vorbeigeht? Wenn das vorherrschende Problem nicht der geringe Verdienst ist, sondern bspw. die Arbeitsbedingungen? Hier kannst du nicht minder deine Wertschätzung zum Ausdruck bringen, bspw. indem du den Termin deines Paketlieferung berücksichtigst und wahrnimmst. Du machst ja schließlich auch keinen Friseurtermin aus und erscheinst dann einfach nicht.
Das ist eine der Selbstverständlichkeiten, von denen ich schrieb. ;)
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Alpha Centauri »

Sören74 hat geschrieben:(04 Feb 2019, 11:33)

Vor 5 Jahren hätte ich vermutlich auch so geredet, nach dem Motto, wir müssen die ärmeren Menschen besser ausbilden und für den Arbeitsmarkt fit machen usw. Mittlerweile bin ich davon abgerückt. Weil viele der "Neuarmen" im Grunde eine gute Ausbildung haben, mit einer guten Berufsausbildung oder gar Studium. Und sie arbeiten auch volltags und in einem verantwortungsvollen Job. Stichwort Krankenschwester und Altenpfleger. Das Problem sehe ich immer mehr in der auseinanderklaffenden Schere bei den Einkommen, und das über das Vererben immer mehr Vermögen angehäuft wird, während andere praktisch nichts zu vererben haben. Der Punkt ist ja der, wir hatten schon Zeiten mit einer geringeren Streuung an Vermögenswerten. D.h. es war nicht immer so wie heute und ich halte es gesellschaftlich für gefährlich, wenn die Entwicklung so weiter geht.
Zustimmung :thumbup:
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Alpha Centauri »

Sören74 hat geschrieben:(04 Feb 2019, 11:33)

Vor 5 Jahren hätte ich vermutlich auch so geredet, nach dem Motto, wir müssen die ärmeren Menschen besser ausbilden und für den Arbeitsmarkt fit machen usw. Mittlerweile bin ich davon abgerückt. Weil viele der "Neuarmen" im Grunde eine gute Ausbildung haben, mit einer guten Berufsausbildung oder gar Studium. Und sie arbeiten auch volltags und in einem verantwortungsvollen Job. Stichwort Krankenschwester und Altenpfleger. Das Problem sehe ich immer mehr in der auseinanderklaffenden Schere bei den Einkommen, und das über das Vererben immer mehr Vermögen angehäuft wird, während andere praktisch nichts zu vererben haben. Der Punkt ist ja der, wir hatten schon Zeiten mit einer geringeren Streuung an Vermögenswerten. D.h. es war nicht immer so wie heute und ich halte es gesellschaftlich für gefährlich, wenn die Entwicklung so weiter geht.

Die Realität sind ja auch hierzulande immer mehr Menschen die ihr Dasein in "amerikanischen Verhältnissen" fristen ( also neben her noch einen oder mehrere Nebenjobs haben weil es sonst finanziell alles andere als rosig aussieht) also im Grunde nur Leben um zu arbeiten ( oder vielmehr Überleben um zu arbeiten) das dieser Zustand viele frustriert und dass sich dass dann auch ( dieser Frust eben) im Alltagsleben und bei politischen Wahlentscheidungen ( sofern man überhaupt noch wählen geht) niederschlägt und wiederspiegelt ist dann nur die erwartbare Konsequenz.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(04 Feb 2019, 12:04)
Das wäre es mir wirklich wert, das mal experimentell festzustellen. Ich glaube, Du würdest Dich über das Ergebnis wundern. Weil ich denke schon, dass sich vieles beim Verdienst abspielt. Nicht nur! Aber wenn ich dasselbe oder gar mehr mit einem körperlich deutlich weniger anstrengenden Job verdienen kann, werden nicht viele den beschwerlichen Ausbildungsberuf anstreben. Es ist doch wie früher beim Bergbau. Körperlich extrem anstrengend, ein Knochenjob. Aber es fanden sich viele Kumpels unter Tage, weil die Arbeit relativ gut bezahlt war.
Ein überaus bedeutender Hinderungsgrund, in der Pflege zu arbeiten, sind u. a. die Arbeitszeiten - sorry, es muss in der Pflege halt auch an den Wochenenden und an den Feiertagen gearbeitet werden - Familie, Kinder, Partytime hin oder her. Laut meiner PDL haben wir auch immer wieder Anfragen von Quereinsteigern, die gerne mal was anderes, was soziales arbeiten wollen. Und diese Leute wissen, dass sie wenig verdienen würden und trotzdem wollen sie in die Pflege. Aber sie wollen halt nicht an den Wochenenden und an den Feiertagen arbeiten müssen - und letztlich scheitern genau daran die Einstellungen. Aushilfen, die vielleicht nur fünf, sechs Tage in Monat arbeiten müssten, sollten auch wenigstens ein Wochenende "opfern" - das machen sie dann einen Monat, vielleicht auch noch den zweiten Monat und spätestens beim dritten Monat heißt es, kommt nicht mehr, hat gekündigt, will nicht an Wochenenden arbeiten müssen.

In puncto Geld wäre es bestimmt notwendig und dadurch vielleicht ein Anreiz, wenn Zuschläge, Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Auszahlung der Überstunden nicht besteuert würden - aber grade bei diesem Mehr als Normal an Verdienst hält der Staat ja ganz besonders die Hand auf. Einerseits muss man froh sein, dass man noch was zusätzlich bekommt (z. B. dreizehntes Monatsgehalt ist ja keine Selbstverständlichkeit mehr!), andererseits lohnt es sich aus finanzieller Sicht in keinsterweise, Überstunden zu leisten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer machen damit beiderseits nur ein riesiges Verlustgeschäft. Der einzigste, der damit richtig gut Gewinn macht, ist der Staat.
Da kommen ich jetzt nicht so ganz mit. Sind damit die Trinkgelder gemeint?
Ja. Trotz dieser Trinkgelder, die ja gerade in der Gastronomie selbstverständlich sind und quasi eine Frage des Anstands sind, mangelt es den Gastronomen an
Personal, besonders in der Bedienung.
Weißt Du, was eine einfache Bedienung oder ein Koch verdient und wie lange sie dafür arbeiten müssen?
Wie meinst du das - kommt doch drauf an WO die Bedienung arbeitet (also bspw. Szenegastronomie oder Vorstadt-Eckkneipe), WAS sie arbeitet (Art der Schicht, Führungs-Position innerhalb des Teams) und natürlich spielt Erfahrung und ggf. entsprechende Ausbildung/Zusatzqualifikation eine Rolle.

Bei den Köchen ist das nicht anders. Koch ist nicht gleich Koch. Unser Jungkoch im Heim hat mir mal was dazu erklärt, dass man die Art des Kochs oder seinen Rang irgendwie an seiner Uniform erkennen kann - weiß aber nicht mehr genau, wie das war. Reichlich komplex auf jeden Fall. Genauso wie die diesbezüglichen Gehälterunterschiede.

Ähnlich ist ja auch bei den Pflegekräften - es gibt die Angelernten (Quereinsteiger), die Pflegehelfer (Einjährige Ausbildung), die Pflegefachkräfte (dreijährige Ausbildung) und dann gibt es noch die Pflegefachkräfte mit diversen Zusatzausbildungen und Qualifikationen, z. B. Wundmanagement oder Pflegewirt. Letztere dürfen bspw. Leitungsfunktionen im Haus übernehmen. Und entsprechend ihrer Ausbildungen und Qualifikationen werden die Leute auch unterschiedlich bezahlt. Weil sie entsprechend mehr oder eniger dürfen (laut Gesetz). Bspw. darf ein ausgebildeter Pflegehelfer keine Medikamente austeilen, richten oder anfordern, weil ihm die Qualifikation dafür fehlt. Lange Zeit waren die Pflegehelfer verpönnt, weil sie ähnlich wie die Pflegefachkräfte verdienten, aber vergleichsweise wenig Aufgaben übernehmen durften.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(04 Feb 2019, 22:28)
Ja. Trotz dieser Trinkgelder, die ja gerade in der Gastronomie selbstverständlich sind und quasi eine Frage des Anstands sind, mangelt es den Gastronomen an
Personal, besonders in der Bedienung.
Die Trinkgelder werden in der Regel auf die ganzen Bediensteten verteilt, da bleibt nicht viel übrig. Ansonsten hängt das Gehalt natürlich von der Qualität des Restaurants ab und was die Gäste bereit sind für Preise zu zahlen, aber in den meisten Fällen wird man wohl froh sein, wenn man über den gesetzlichen Mindestlohn kommt. https://gehaltsreporter.de/gehaelter-vo ... stronomie/
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Uffhausen »

Alpha Centauri hat geschrieben:(04 Feb 2019, 12:25)
Die Realität sind ja auch hierzulande immer mehr Menschen die ihr Dasein in "amerikanischen Verhältnissen" fristen ( also neben her noch einen oder mehrere Nebenjobs haben weil es sonst finanziell alles andere als rosig aussieht) also im Grunde nur Leben um zu arbeiten ( oder vielmehr Überleben um zu arbeiten) das dieser Zustand viele frustriert und dass sich dass dann auch ( dieser Frust eben) im Alltagsleben und bei politischen Wahlentscheidungen ( sofern man überhaupt noch wählen geht) niederschlägt und wiederspiegelt ist dann nur die erwartbare Konsequenz.
Ich kenne ein paar Leute, die zum normalen Job noch ein, zwei Nebenjobs haben, weil ihnen ansonsten das Geld nicht reicht - wenn ich mir aber anschaue, welchen Lebensstandart, bzw. welche qualitativ hohen Ansprüche diese Menschen haben, dann wundert es mich gar nicht mehr, dass diese Leute ständig knapp bei Kasse sind oder tw. vor Ende des Monats bereits pleite gehen.

Was ich mich immer wieder frage, ist: Können wir immer schlechter mit Geld umgehen und verkennen den Wert des Geldes sowie den Wert der von uns gekauften Güter?

Wenn man sich mal frühere Generationen betrachtet - die haben sich bspw. einmal ein Paar Winterschuhe gekauft und diese sollten für den Rest des Lebens halten. Wenn die Sohle abgelaufen war oder ein Loch hatte, hart man die Schuhe beim Schumacher wieder herrichten lassen. Man hat das Leder regelmäßig und gewissenhaft gepflegt - nicht so wie heute, wo man sich jeder Jahr ein neues Paar Winterschuhe kauft und die alten in den Müll schmeißt, nur weil die Sohle ein bisschen abgelaufen ist oder sie optisch dem neusten Modetrend nicht entsprechen. Es ist alles, nur nicht verwunderlich, dass einigen ihr Geld nicht reicht. Wir werfen unser Geld wortwörtlich in den Müll und wundern uns hinterher, das so wenig davon da ist.

Oder die Smartphones - alle zwei Jahre muss das neuste Modell her. Das alte Handy tuts zwar noch einwandfrei, aber es ist halt "alt" - also auf den Müll damit. Gut, tw. sind die Dinger ja auch entsprechend programmiert, dass sie regelmäßig ersetzt werden müssen, aber trotzdem. Ist ja im Grunde totaler Irrsinn, dass wir heute ständig neue Telefone kaufen, während man früher, als es noch nur das Festnetz gab, niemals auf die Idee gekommen wäre, sich regelmäßig eine neues Festnetzgerät zu kaufen. Und wenn wir heute Smartphones wegschmeißen, schmeißen wir ja nicht nur ein Telefon weg, sondern im Grunde eine ganzen vollwertigen Computer, incl. Foto- und Videokamera. Man kann ja eigentlich nur feststellen, dass es uns viel zu gut geht, wenn wir uns das alles leisten können - ja, eigentlich dürfte sich niemand beschweren!

Hand auf's Herz - ich habe grade mal in meinen Kleiderschrank geschaut: Meine ältesten Kleidungsstücke sind grade mal drei Jahre alt (und lediglich meine Arbeitskleidung). Ich habe mir in den letzten zehn Jahren alles immer wieder neu kaufen müssen, weil ich in dieser Zeit rund 20 Kilo zugelegt habe. Aber ich ich ansonsten immernoch meine alten Sachen auftragen würde? Gute Frage! Mein Vater läuft heute immernoch bspw. in Jeans oder Pullis rum, die tw. +/-40 Jahre alt sind. Und seine Sachen sehen nicht altbacken oder arg gebraucht aus. Er hat sich halt damals gute/teure Sachen gekauft und somit auch für's Leben. Und nicht, wie es die heutigen Generationen machen, die sich schlechtes/billiges Zeugs kaufen für eine kurze Zeit.

Ganz schlimm finde ich auch die mir bekannten H4-Empfänger - immer nur am jammern und am schimpfen, wie schlecht es ihnen doch ginge und wie arm sie seien. Ist jemand, mit dem neusten Apple-Vertragshandy auf dem Couchtisch, arm? Ist jemand, der den ganzen Tag auf der modernsten Spielekonsole rumdaddelt, arm? Ist jemand, der es sich leisten kann, zu rauchen wie ein Schlott, arm? Ist jemand, der ständig einen vollen Bierkasten in der Küche stehen hat, arm? Ist jemand, der mehrere Haustiere halten kann, arm? Ist jemand, der einfach nur zu faul ist, zu laufen, und deshalb meint, auf ein Auto angewiesen zu sein, arm? Ist jemand, der im Aldi oder Lidl vornehmlich die teureren Markenprodukte kauft und die günstigeren No-Name-Produkte meidet (obgleich sie tw. von demselben Hersteller sind!), arm?

Auf mich trifft lediglich das Rauchen zu - ansonsten habe ich nichts, was die mir bekannten H4-Empfänger alles an Gütern besitzen. Tatsächlich und realistisch betrachtet bin ich (wesentlich!) ärmer als so ein H4ler. Zumindest aus materieller Sicht. Und dann bin ich auch noch blöde und geh' arbeiten! Dabei könnte ich doch so ein schönes, faules Luxus-Leben haben. Aber vielleicht gehöre ich auch nur zu der selten gewordenen Sorte Mensch, die nicht auf jeden Zug springt, der vorbeifährt. Ich benötige das, was mir wichtig ist und nicht was, das andere auch haben. Ich kann mit meinem Geld umgehen und kaufe entsprechend ein und muss mir deshalb keine Sorgen machen, dass am Ende des Monats alles verprasst sein könnte.

Tut mir leid, ich weiß, dass es auch extreme gegenteilige Fälle gibt, also H4-Bezieher, die wirklich sparen wo sie nur können, aber es reicht trotzdem nicht. Ich kenne eben nur Leute, die H4 beziehen und denen u.a. einen Wäschetrockner wichtiger ist, als das gesunde Essen oder die neue Kleidung für die heranwachsenden Kinder - und alles nur, weil sie zu faul sind, ihre Wäsche im Trockenraum des Mehrparteienhauses aufzuhängen. Da müsste man sich ja bewegen und vor die Tür gehen. Und dann auch im Winter. Pfui! Dann doch lieber rumjammern und schimpfen und einen auf "arm" machen Und die Kinder vorrangig drunter leiden lassen! :mad:
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Uffhausen hat geschrieben:(05 Feb 2019, 00:25)

Ganz schlimm finde ich auch die mir bekannten H4-Empfänger - immer nur am jammern und am schimpfen, wie schlecht es ihnen doch ginge und wie arm sie seien. Ist jemand, mit dem neusten Apple-Vertragshandy auf dem Couchtisch, arm? Ist jemand, der den ganzen Tag auf der modernsten Spielekonsole rumdaddelt, arm? Ist jemand, der es sich leisten kann, zu rauchen wie ein Schlott, arm? Ist jemand, der ständig einen vollen Bierkasten in der Küche stehen hat, arm? Ist jemand, der mehrere Haustiere halten kann, arm? Ist jemand, der einfach nur zu faul ist, zu laufen, und deshalb meint, auf ein Auto angewiesen zu sein, arm? Ist jemand, der im Aldi oder Lidl vornehmlich die teureren Markenprodukte kauft und die günstigeren No-Name-Produkte meidet (obgleich sie tw. von demselben Hersteller sind!), arm?
Ganz schlimm finde ich Pauschalisierungen von ALG-II-Beziehern, die auf "Dokumentationen" in den privaten Fernsehsendern und auf der BILD-Berichterstattung beruhen.

Ich habe 3 Mal kurzfristig (jeweils 3 bis 9 Monate) ALG II bezogen. Ich:

- besaß noch nie ein Smartphone, geschweige denn ein Apple-Smartphone, sondern immer ein althergebrachtes Handy, mit dem man nicht surfen kann, sondern nur telefonieren und SMSe verschicken kann. Immer noch, jetzt. Auch weil ich einfach keins will.
- besaß noch nie eine Spielekonsole
- rauche, aber als ich ALG II bezog, hatte ich ein Schonvermögen, das mir in der erlaubten Höhe voll vorlag, also konnte ich mir das Rauchen auch leisten. Und nicht jeder Bezieher von ALG II ist arbeitslos, siehe Prof. Dr. Stefan Sell vom 25.06.2018, der auf "Von abhängiger und selbständiger Einkommensarmut und vor allem von vielen, die einen Hartz IV-Anspruch nicht einlösen" schreibt: "Beispielsweise waren im Dezember 2017 über eine Million oder 27 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende erwerbstätig. Hin und wieder taucht diese große und ebenfalls sehr bunte Gruppe als 'Aufstocker' in der öffentlichen Debatte auf." Diese Aufstocker können sich also was extra leisten, wie ihren Tabakkonsum.
- habe nie einen Bierkasten zu Hause rumzustehen, weder voll noch leer.
- habe nie ein Auto besessen. Aber hatte mal ein Motorrad, das habe ich aber auch wegen des damaligen Bezugs von ALG II verkauft, weil mir der Unterhalt zu teuer wurde und das Ding nur doof rumstand
- habe nie "vornehmlich die teuren Markenprodukte" gekauft und nie die günstigeren No-Name-Produkte gemieden.
Uffhausen hat geschrieben:Auf mich trifft lediglich das Rauchen zu - ansonsten habe ich nichts, was die mir bekannten H4-Empfänger alles an Gütern besitzen. Tatsächlich und realistisch betrachtet bin ich (wesentlich!) ärmer als so ein H4ler. Zumindest aus materieller Sicht.
Stell Dir vor, der eine oder andere Bezieher von ALG II hat früher mal gearbeitet und gutes Geld verdient und hat sich damals all das kaufen können,was Du Dir heute nicht leisten kannst. Denkst Du etwa, diese Leute schmeißen all ihre gekauften Sachen weg, wenn sie mal in ALG II fallen?
Uffhausen hat geschrieben:Und dann bin ich auch noch blöde und geh' arbeiten! Dabei könnte ich doch so ein schönes, faules Luxus-Leben haben.
Dann kündige doch, weil ALG II ja vermeintlich so toll ist. Das erste, was Dir passieren wird, ist, dass Du eine 12wöchige Leistungssperre von Seiten der Agentur für Arbeit aufgebrummt kriegst, also 12 Wochen lang kein ALG I bekommst. Und wenn Du dann ins ALG II irgendwann fällst, wirst Du feststellen, dass ALG II gar nicht so toll ist wie Du bisher dachtest.
Uffhausen hat geschrieben:Aber vielleicht gehöre ich auch nur zu der selten gewordenen Sorte Mensch, die nicht auf jeden Zug springt, der vorbeifährt. Ich benötige das, was mir wichtig ist und nicht was, das andere auch haben. Ich kann mit meinem Geld umgehen und kaufe entsprechend ein und muss mir deshalb keine Sorgen machen, dass am Ende des Monats alles verprasst sein könnte.
Dann sei doch froh. Mit ALG II allein würdest Du wahrscheinlich erst gar nicht zurecht kommen. Du müsstest z. B. Dein Rauchen einstellen, würdest Du das können?

Oder ist Dein Einkommen vielleicht so niedrig, dass Du Anspruch auf ALG II hättest? Prof. Stefan Sell schreibt im oben verlinkten Artikel:
Stefan Sell hat geschrieben:»Offiziell gab es im Jahr 2017 laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 4,36 Millionen erwerbsfähige Hartz-IV-Empfänger. Ausgehend von einer Verzichtsquote von 33,8 Prozent hätten in diesem Jahr weitere rund 2,22 Millionen Erwerbsfähige einen Hartz-IV-Anspruch gehabt. Stellen diese Personen jedoch keinen Antrag auf Grundsicherungsleistungen, tauchen sie auch nicht in der Grundsicherungsstatistik der BA auf.«
Uffhausen hat geschrieben:Tut mir leid, ich weiß, dass es auch extreme gegenteilige Fälle gibt, also H4-Bezieher, die wirklich sparen wo sie nur können, aber es reicht trotzdem nicht. Ich kenne eben nur Leute, die H4 beziehen und denen u.a. einen Wäschetrockner wichtiger ist, als das gesunde Essen oder die neue Kleidung für die heranwachsenden Kinder - und alles nur, weil sie zu faul sind, ihre Wäsche im Trockenraum des Mehrparteienhauses aufzuhängen. Da müsste man sich ja bewegen und vor die Tür gehen. Und dann auch im Winter. Pfui! Dann doch lieber rumjammern und schimpfen und einen auf "arm" machen Und die Kinder vorrangig drunter leiden lassen! :mad:
Ok, solche ALG-II-Bezieher gibt es auch.

Ich habe übrigens noch nie einen Wäschetrockner gehabt. Ich trockne schon immer meine Wäsche auf dem Wäscheständer. Meine Waschmaschine betreibe ich im Kurzzwaschgang bei 30 Grad, außer bei Handtüchern und Bettwäsche (60 Grad).

Zum Thema "gesundes Essen" und ALG II:
stern.de hat geschrieben:Armut in Deutschland

Jeder dritte Arbeitslose hat nicht einmal genug Geld für vollwertige Mahlzeiten

Regelmäßig Fisch, Fleisch oder ein gleichwertiges vegetarisches Essen? Millionen Menschen in Deutschland können sich das nicht leisten - und auch andere Dinge nicht, die für die meisten ganz normal sind.
https://www.stern.de/politik/deutschlan ... 57672.html
Echt
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Echt »

19% der deutschen Bevölkerung sind also arm?

Haben die nicht genug zu Essen?
Schlafen die unter der Brücke und laufen mit zerfetzten Kleidern herum?

Nein? Dann brauchen wir hier nicht über Armut zu reden.
Tick|Trick|und Track

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:32)

19% der deutschen Bevölkerung sind also arm?

Haben die nicht genug zu Essen?
Schlafen die unter der Brücke und laufen mit zerfetzten Kleidern herum?

Nein? Dann brauchen wir hier nicht über Armut zu reden.
Wir sind hier nicht in Afrika.

Auf was Du anspielst, ist die so genannte absolute Armut.

Im Sozialstaat Deutschland geht es aber um die so genannte relative Armut.
Echt
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Echt »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:36)

Wir sind hier nicht in Afrika. Auf was Du anspielst, ist die so genannte absolute Armut. Im Sozialstaat Deutschland geht es aber um die so genannte relative Armut.
Relative Armut ist ein Begriff für eine dekadente Gesellschaft. Entweder ist man arm oder man ist es nicht. Hartz4 Empfänger leben nicht in Armut. Wer weniger hat als andere, der ist nicht arm. Wer Essen hat, wer Obdach hat und Kleidung, der ist nicht arm. Wer nicht konsumieren kann wie er lustig ist, der ist nicht arm.

Und geistige Armut ist auch nicht mit finanzieller Armut zu verwechseln.
Tick|Trick|und Track

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:41)

Relative Armut ist ein Begriff für eine dekadente Gesellschaft. Entweder ist man arm oder man ist es nicht. Hartz4 Empfänger leben nicht in Armut. Wer weniger hat als andere, der ist nicht arm. Wer Essen hat, wer Obdach hat und Kleidung, der ist nicht arm. Wer nicht konsumieren kann wie er lustig ist, der ist nicht arm.

Und geistige Armut ist auch nicht mit finanzieller Armut zu verwechseln.
Herrje ...
Uffhausen
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Uffhausen »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:09)

Ganz schlimm finde ich Pauschalisierungen von ALG-II-Beziehern, die auf "Dokumentationen" in den privaten Fernsehsendern und auf der BILD-Berichterstattung beruhen.
Auf diese überzogenen, abwertenden Menschenbilder, die zur reinen Unterhaltung und Belustigung der Fernsehzuschauer erfunden wurden, beziehe ich mich nicht. Es gibt Menschen, wie ich sie beschrieben habe, tatsächlich.
Ich habe 3 Mal kurzfristig (jeweils 3 bis 9 Monate) ALG II bezogen.
Ich habe mal über ein Jahr von einem 400€-Job gelebt, dem Vorgänger-Model des heutigen 450€-Jobs. Ich war in dieser Zeit ohne Krankenversicherung und habe nicht in die Rentenkasse eingezahlt. Hat viel von meinem Ersparten aufgefressen, aber es ging - wenn man sich halt drauf einstellt, anpasst und bzgl. seiner Gesundheit Glück hat. Auf keinen Fall wollte ich aber auf Steuerzahlerkosten leben. Ich wollte es selbst schaffen.
Stell Dir vor, der eine oder andere Bezieher von ALG II hat früher mal gearbeitet und gutes Geld verdient und hat sich damals all das kaufen können,was Du Dir heute nicht leisten kannst.
Bei diesen Menschen, wie ich sie persönlich kennengelernt habe und entsprechend beschrieb, ist das nicht so. Die leben schon seit Jahren auf Staatskosten oder Pump. Sie haben zwar tw. abgeschlossene Ausbildungen, wollen aber in ihren erlernten Berufen nicht (mehr) arbeiten. Ach - und dann kam halt das erste und dann das zweite und das dritte Kind; tw. noch von jeweils verschiedenen Vätern, die sich dann auch aus dem Staub gemacht haben und sich vor Unterhaltszahlungen drücken. Gut, an Arbeit ist da schwer zu denken, wenn das Privatleben so verrückt spielt. Ich sage auch nicht, dass diese Menschen an ihrem "Unglück" selbst schuld sind, aber zumindest mitschuld. Man hätte ja auch mal an Kondome denken und auf Verhütung bestehen können usw.
Es ist auch nicht so, dass ich nicht helfen würde, wenn ich erkenne, dass da jemand Hilfe braucht oder es allein nicht schafft - ich war mehrere Jahre Betriebsrat meiner Arbeitsstelle und hatte somit auch Einblick in freie Stellen und habe sie diesen Menschen zur Stabilisierung ihres Lebens auch immer wieder angetragen und bei den Bewerbungen geholfen. Aber es taten sich nur neue Probleme auf - "Ach nö, ich will keinen Job, bei dem ich schon um sechs Uhr aufstehen muss, damit ich pünktlich um sieben bei der Arbeit bin!" oder "Boah, sehe ich nicht ein, dass ich da den halben Tag am rumrennen bin und nur so wenig verdiene!" und dann halt noch das Gezeter, wenn man wochenends oder feiertags arbeiten sollte: "Ich lasse mich doch nicht ausbeuten, ich habe schließlich auch Menschenrechte!" Wirklich kein Witz, diese und ähnliche Aussagen habe ich zu hören bekommen. Und wenn ich dann diese Aussagen als faule Ausreden enttarnt habe (z. B., in dem ich sie draufhin gewiesen habe, dass sie doch selbst an der angeblichen Ausbeutung von Menschen beteiligen würden, wenn sie sonntags zum McMatsch essen gingen usw.), ging es gegen mich persönlich: "Hör auf mir vorzuschreiben, was ich tun soll!" oder "Was fällt dir ein, dich in mein Leben einzumischen?". Ich habe diese Menschen letztlich aufgegeben und ich hoffe, es ist auch verständlich, warum. Alles, wogegen ich mich jetzt nur noch wehre ist, dass diese Menschen als "arm" durchgehen...
Denkst Du etwa, diese Leute schmeißen all ihre gekauften Sachen weg, wenn sie mal in ALG II fallen?
Ich habe schon an ein paar Beispielen aufgezeigt, dass die heutigen Generationen eine Wegwerf-Kultur leben und gleichzeitig einem immer kostenintensiveren Lebensstandard anstreben; ganz im Gegensatz zu früheren Generationen, bspw. derer aus der Nachkriegszeit, die noch wirklichen Mangel und folglich bittere Not und Armut in jeder Hinsicht erfahren hat und durchleben musste.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Tick|Trick|und Track

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

@Uffhausen, okay, ja, wenn Du solche Erfahrungen gesammelt hast, dann kann ich Dich schon verstehen. Alle Bezieher von ALG II sind aber nicht so, wie Du sie erlebt hast. Jeder macht andere Erfahrungen im Leben.
Mahmoud

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Mahmoud »

Echt hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:32)

19% der deutschen Bevölkerung sind also arm?

Haben die nicht genug zu Essen?
Schlafen die unter der Brücke und laufen mit zerfetzten Kleidern herum?

Nein? Dann brauchen wir hier nicht über Armut zu reden.
Sehe ich ganz ähnlich!

Das ist auch wieder so eine typisch deutsche Diskusssion, die letztendlich nur der eigenen Selbstbeweihräucherung dient ( ich bin ja so sensibel und deshalb macht mich die Lage der armen Menschen ja so betroffen. Zum Glück bin ich nicht so ein schlimmer ignoranter Mensch...;-))
Im Fernsehen lief mal eine Sendung mit "armen Menschen". Die saßen irgendwo am Tisch und hatten vor sich ein Handy und ne Schachtel Marlboro liegen. Anschliessend jammerten sie wie schlecht es Ihnen gehe.....Ich kann dieses deutsche Mitleidsgeschwurbel echt nicht mehr hören.
Zuletzt geändert von Mahmoud am Di 5. Feb 2019, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
Tick|Trick|und Track

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Feb 2019, 21:28)

Sehe ich ganz ähnlich!

Das ist auch wieder so eine typisch deutsche Diskusssion, die letztendlich nur der eigenen Selbstbeweihräucherung dient ( ich bin ja so sensibel und deshalb so betroffen und nicht so ein schlimmer ignoranter Mensch...;-))
Im Fernsehen lief mal eine Sendung mit "armen Menschen". Die saßen irgendwo am Tisch und hatten vor sich ein Handy und ne Schachtel Marlboro liegen. Anschliessend jammerten sie wie schlecht es Ihnen gehe.....Ich kann dieses deutsche Mitleidsgeschwurbel echt nicht mehr hören.
Wir sind hier wie gesagt nicht in Afrika oder in Indien oder irgendwo anders, wo es auch absolute Armut gibt.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Echt hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:32)

19% der deutschen Bevölkerung sind also arm?

Haben die nicht genug zu Essen?
Schlafen die unter der Brücke und laufen mit zerfetzten Kleidern herum?

Nein? Dann brauchen wir hier nicht über Armut zu reden.
Nee schon klar, arm ist nur jemand, wenn er so aussieht, als wenn er direkt aus einem Charles Dickens Roman entsprungen ist.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(05 Feb 2019, 06:43)

Herrje ...
Wozu aufregen, damit ist er doch in bester Gesellschaft mit einem CDU-Vorsitzenden-Kandidaten. Der noch ganz andere Dinge raushaut..... also der CDU-Politiker, nicht Echt.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Feb 2019, 21:28)

.....Ich kann dieses deutsche Mitleidsgeschwurbel echt nicht mehr hören.
Ich habe übrigens immer Mitleid mit Leuten, die arm im Geist sind...... aber das wollte ich nur am Rande erzählen und weiß auch gar nicht, wie ich jetzt darauf komme. :)
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Dissident »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Feb 2019, 21:28)
.....Ich kann dieses deutsche Mitleidsgeschwurbel echt nicht mehr hören.
Wenn dir was nicht passt, kannst du ja gehen! :)
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Bielefeld09 »

Teeernte hat geschrieben:(04 Feb 2019, 10:06)

ALLE "verdienen" 1 Mio Euro im Monat....nur 19 % haben NUR 400.000 Eu IM MONAT....die sind ARM - nach EU definition.

Jegliche GELDZAHLUNG unter dem Mittleren Einkommen lässt die per Definition festgelegte Armut NICHT ändern !!!

Nach IDA Definition



KEINER,

Die 19 % korrelieren mit dem unteren Bereich des Durchschnitt IQ. - ERSCHRECKEND.
Nein, relative Armut ist ein Zahlenthema und damit hast du recht.
Absolute Armut betrifft Menschen.
Aber wenn das hier eine Definitionsfrage wird,
dann gehört dieser Thread ins Wissensschaftsforum.
Was ist bloss los mit den Mods?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Feb 2019, 23:34)

Nein, relative Armut ist ein Zahlenthema und damit hast du recht.
Absolute Armut betrifft Menschen.
Aber wenn das hier eine Definitionsfrage wird,
dann gehört dieser Thread ins Wissensschaftsforum.
Was ist bloss los mit den Mods?

Absolut Arm...ist :
Pro-Kopf-Einkommen (PKE) < 150 US-$/Jahr
Kalorienaufnahme je nach Land < 2160–2670/Tag
Durchschnittliche Lebenserwartung < 55 Jahren

Nun Du musst schon sagen was los ist. Arm.... Leute die keinen Porsche haben ?

Leute die keine LUST haben zur Arbeit ?....oder Lebenskünstler ?
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Alpha Centauri »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Feb 2019, 21:28)

Sehe ich ganz ähnlich!

Das ist auch wieder so eine typisch deutsche Diskusssion, die letztendlich nur der eigenen Selbstbeweihräucherung dient ( ich bin ja so sensibel und deshalb macht mich die Lage der armen Menschen ja so betroffen. Zum Glück bin ich nicht so ein schlimmer ignoranter Mensch...;-))
Im Fernsehen lief mal eine Sendung mit "armen Menschen". Die saßen irgendwo am Tisch und hatten vor sich ein Handy und ne Schachtel Marlboro liegen. Anschliessend jammerten sie wie schlecht es Ihnen gehe.....
Ich kann dieses deutsche Mitleidsgeschwurbel echt nicht mehr hören.
Naja wenn man die Armut mal global vergleicht wäre ein Hartz4 Empfänger in Mumbai ,Bangui oder Manila wohl ein Krösus nur sollte da Indien,Kongo oder Philippinen ein vergleich sein im eigentlich reichen Europa? Zu mal Armut ist ja auch keine rein ökonomisch objektive Sache ( daher kann man die Berechnung wann jemand als arm gilt auch mal kritisch hinterfragen) sondern immer auch eine subjektive Seite man ist auch immer so arm wie man sich eben als arm fühlt
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Bielefeld09 »

Teeernte hat geschrieben:(05 Feb 2019, 23:51)

Absolut Arm...ist :
Pro-Kopf-Einkommen (PKE) < 150 US-$/Jahr
Kalorienaufnahme je nach Land < 2160–2670/Tag
Durchschnittliche Lebenserwartung < 55 Jahren

Nun Du musst schon sagen was los ist. Arm.... Leute die keinen Porsche haben ?

Leute die keine LUST haben zur Arbeit ?....oder Lebenskünstler ?
Na ja, wer Zahlendiskussionen in diesem Zusammenhang will,
der soll das tun.
Und ja, mit deinen Zahlen hast du doch recht,
aber dieser Thread gehört in die wissenschaftliche Abteilung.
Und, es tut mir für dich leid,
sollten wir hier gesellschaftspolitisch diskutieren,
dann schreiben wir über Deutschland und die EU!
Hier wird gewählt!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(06 Feb 2019, 00:07)

Na ja, wer Zahlendiskussionen in diesem Zusammenhang will,
der soll das tun.
Und ja, mit deinen Zahlen hast du doch recht,
aber dieser Thread gehört in die wissenschaftliche Abteilung.
Und, es tut mir für dich leid,
sollten wir hier gesellschaftspolitisch diskutieren,
dann schreiben wir über Deutschland und die EU!
Hier wird gewählt!
Hartz4 ist keine spezifische Wählergruppe. ( „Mobilgarde“ der Reaktion ...K.M.)

Ja ...das Geld reicht nicht für 3 Handyverträge ...3 x Friseur und 2x Nägel machen.

Arbeiten geht auch nicht , da könnt man schmutzige Hände bei bekommen , sich einen Nagel abbrechen....oder , dass Schlimmste - man könnte bei Arbeit gesehen werden... :D :D :D
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Andreas50 »

Die Politik muss endlich begreifen, dass die Wirtschaft nur funktionieren kann, wenn die Armen viel Geld zur Verfügung haben. Autos kaufen keine Autos“, hat Henry Ford einmal gesagt.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Teeernte »

Andreas50 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 20:09)

Die Politik muss endlich begreifen, dass die Wirtschaft nur funktionieren kann, wenn die Armen viel Geld zur Verfügung haben. Autos kaufen keine Autos“, hat Henry Ford einmal gesagt.

ja......
Es gibt viele Möglichkeiten, die Welt von Lamborghini zu erleben, sei es selbst am Steuer oder als Zuschauer bei einem Kampf um die Poleposition.
:D :D :D
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Andreas50 »

Obwohl es eine Notstandshilfe ist wurde es Hartz4 oder ALG2 genannt. So die Menschen zu belügen und betrügen. Es ist einen Notstandshilfe um die Not zu lindern und nicht um sich in eine Hängematte auszuruhen.
"E. normaler Staat ist, die Regierung hat ihre eigene Bank, die Regierungsbank, die das Geld druckt das unter der Bevölkerung verteilt wird. E. falsches System ist, die Regierung leiht das Geld bei Banken.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Alpha Centauri »

Andreas50 hat geschrieben:(27 Feb 2019, 21:45)

Obwohl es eine Notstandshilfe ist wurde es Hartz4 oder ALG2 genannt. So die Menschen zu belügen und betrügen. Es ist einen Notstandshilfe um die Not zu lindern und nicht um sich in eine Hängematte auszuruhen.

Das "Hängenmatten Argument" bekommt man immer zu hören ( von den Leistungsfetischisten") ab einen gewissen Punkt egal ob um Hartz4, Grundeinkommen oder sonst was debattiert wird aus Gründen des ideologischen Vorwandes und um Nebelkerzen zu zünden um sich nicht der eigentlich drängenden Fragen ( auf die sie selbst keine Antwort parat haben) stellen zu müssen.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Kleinlok »

Senexx hat geschrieben:(05 Nov 2018, 20:33)

Die Ursachen sind - wie die Daten auswesien - durchaus komplexer Natur. Folglich gibt es auch keinen Patentansatz.

Es wäre nötig, die Probleme öffentlich zu diskutieren und die Herrschenden zu stellen.

Im Übrigen vermute ich, dass es viel mit der gezielten Unterschichtung der Gesellschaft durch Massenimmmigration zu tun hat, ein großer Teil der Betroffenen eben aus Immigrantenkreisen stammt, die deutsche Bevölkerung weit geringer betroffen ist. Aber das wurde ja - bezeichnenderweise - nicht untersucht.
Wenn über 15% der in Deutschland lebenden Bevölkerung von Armut betroffen sind, dann ist das für dieses reiche Deutschland eine Schande.
Das soll aber keine Schande sein - das scheint zumindest das Interesse derjenigen zu sein, die selber stinkend reich daher kommen und/oder in Form einer ungerechten Wírtschfatsweise bzw. Politik an dieser Armut mit verantwortlich sein könnten (m.E. oft mitverantwortlich sind).

Diese Akteure verfügen über Kapital und damit Macht und nutzen diese Macht laut meiner Wahrnehmung schamlos aus,
um die Armut und erst recht deren mögliche Ursachen zu leugnen, die da oft sind:

Löhne, die nicht zum Leben taugen
Plünderung der Rentenkassen und damit Reduzierung der Einzelrenten
Abbau des Sozialstaates
Reduzierung guter Erwerbsarbeit
Missbrauch des Ehrenamts
erhöhte Steuern- Steuerungerechtigkeit
Bildungsungerechtigkeit

Armut wird entweder totgeschwiegen oder totgelabert,
so bleibt sie aber für die von ihr betroffenen Menschen lebendig und beschädigt deren Leben. Das ist zum Kotzen.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Wähler »

Armutsgefährdungsquote in Deutschland von 2005 bis 2017
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
"Die Armutsgefährdungsquote ist laut Quelle ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und ist definiert als Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des Bundesmedians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Privathaushalten. Das Äquivalenzeinkommen ist ein auf der Basis des Haushaltsnettoeinkommens berechnetes bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied. Es wird herangezogen, um die Einkommen unterschiedlich großer Haushalte vergleichbar zu machen und ergibt sich aus der Summe der Einkommen aller Haushaltsmitglieder, welche anschließend durch einen Wert dividiert wird, der üblicherweise anhand der "neuen OECD-Äquivalenzskala" bestimmt wird."
Armutsgefährdungsquote in Deutschland nach Haushaltstyp im Jahr 2017
https://de.statista.com/statistik/daten ... shaltstyp/
Besonders aussagekräftig scheint mir die Aufschlüsselung nach Haushaltstyp zu sein. Bei Alleinerziehenden mit Kindern ist das gesellschaftliche Problem am größten.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Benutzername »

Kleinlok hat geschrieben:(28 Feb 2019, 14:29)

Wenn über 15% der in Deutschland lebenden Bevölkerung von Armut betroffen sind, dann ist das für dieses reiche Deutschland eine Schande.
Das soll aber keine Schande sein - das scheint zumindest das Interesse derjenigen zu sein, die selber stinkend reich daher kommen und/oder in Form einer ungerechten Wírtschfatsweise bzw. Politik an dieser Armut mit verantwortlich sein könnten (m.E. oft mitverantwortlich sind).

Diese Akteure verfügen über Kapital und damit Macht und nutzen diese Macht laut meiner Wahrnehmung schamlos aus,
um die Armut und erst recht deren mögliche Ursachen zu leugnen, die da oft sind:

Löhne, die nicht zum Leben taugen
Plünderung der Rentenkassen und damit Reduzierung der Einzelrenten
Abbau des Sozialstaates
Reduzierung guter Erwerbsarbeit
Missbrauch des Ehrenamts
erhöhte Steuern- Steuerungerechtigkeit
Bildungsungerechtigkeit

Armut wird entweder totgeschwiegen oder totgelabert,
so bleibt sie aber für die von ihr betroffenen Menschen lebendig und beschädigt deren Leben. Das ist zum Kotzen.
Das ist ja nicht der Fall. In Deutschland gibt es so gut wie gar keine arme Menschen. Und die Menschen, die arm sind, sind selber Schuld, weil sie kein Hartz4 beantragen. Hier in diesem Strang geht es um relative Armut. Und relative Armut ist ein Witz im Vergleich zu echter Armut. Wer in Deutschland relativ arm ist, dem geht es immer noch besser als den meisten Menschen auf dem Erdball.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Benutzername hat geschrieben:(28 Feb 2019, 19:28)

Und relative Armut ist ein Witz im Vergleich zu echter Armut.
Wer ist denn "echt" arm?
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Benutzername »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2019, 19:36)

Wer ist denn "echt" arm?
Wer die Grundbedürfnisse nicht stillen kann.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Benutzername hat geschrieben:(28 Feb 2019, 19:38)

Wer die Grundbedürfnisse nicht stillen kann.
Die da wären?
Kleinlok
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Kleinlok »

Benutzername hat geschrieben:(28 Feb 2019, 19:28)

Das ist ja nicht der Fall. In Deutschland gibt es so gut wie gar keine arme Menschen. Und die Menschen, die arm sind, sind selber Schuld, weil sie kein Hartz4 beantragen. Hier in diesem Strang geht es um relative Armut. Und relative Armut ist ein Witz im Vergleich zu echter Armut. Wer in Deutschland relativ arm ist, dem geht es immer noch besser als den meisten Menschen auf dem Erdball.
Da sitzt du aber schön der verlogenen Wohlfühl-Propaganda der Bundesregierung auf.
Armut in Deutschland wird systematisch geleugnet.
Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) hält wenig von der Annahme, wonach ein Bürger, der über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt, arm ist. Armut solle neu definiert werden, meint Nahles. Damit verdränge die Politikerin das Problem, kritisiert der Armutsforscher Christoph Butterwegge im Interview mit Deutschlandradio Kultur.

„Ich fürchte, dass auf diese Art und Weise wieder versucht werden soll, das Problem zu verharmlosen und zu verdrängen“, sagt Christoph Butterwegge. Der Sozialwissenschaftler forscht an der Universität Köln zum Thema Armut. Armut habe viele Gesichter und wenn man versuche, diese verschiedenen Aspekte zu erfassen, werde die Frage der Definition von Armut „ein unendliches Projekt“. Wichtiger als statistische Zahlen sei die Einsicht, dass in Deutschland die soziale Ungleichheit wachse.

„Man muss dafür sorgen, dass man Arbeitsverhältnisse schafft, von denen die Menschen leben können“, sagt Butterwegge. Ein großer Teil der Armut in Deutschland sei durch die politischen Entscheidungsträger selbst erwirkt worden, etwa durch die Agenda 2010 oder die Hartz-Gesetze. „Wir müssen an den Strukturen ansetzen – da hat die Politik ihre Verantwortung.“ Das Armutsproblem dürfe nicht subjektiviert werden. Armut sei ein strukturelles Problem. „Ich glaube, das Problem ist nicht der fehlende Aufstiegswille, sondern die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten“, sagt Butterwegge.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/so ... _id=315480

Solche Bilder erlebe ich regelmäßig.

https://img.nwzonline.de/rf/image_onlin ... 4spTmZnhgQ

https://www.deutschlandfunkkultur.de/me ... key=f874ac
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Benutzername »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2019, 19:43)

Die da wären?
Kannst du googlen. Das ist Allgemeinwissen. Ich bin mir zu schade dir noch Allgemeinwissen beizubringen.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Benutzername hat geschrieben:(28 Feb 2019, 19:59)

Kannst du googlen. Das ist Allgemeinwissen. Ich bin mir zu schade dir noch Allgemeinwissen beizubringen.
Es gibt unterschiedliche Ansichten, was alles zu den Grundbedürfnissen eines Menschen gehört.
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Benutzername »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2019, 20:16)

Es gibt unterschiedliche Ansichten, was alles zu den Grundbedürfnissen eines Menschen gehört.
Essen, Kleidung und Obdach sind Grundbedürfnisse.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Benutzername hat geschrieben:(28 Feb 2019, 20:19)

Essen, Kleidung und Obdach sind Grundbedürfnisse.
Sind das sämtliche Grundbedürfnisse? Was ist mit medizinischer Versorgung, Schlaf, Bewegungsfreiheit, sauberes Wasser, körperliche Unversehrtheit, Rechtssicherheit?
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Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Benutzername »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2019, 20:28)

Sind das sämtliche Grundbedürfnisse? Was ist mit medizinischer Versorgung, Schlaf, Bewegungsfreiheit, sauberes Wasser, körperliche Unversehrtheit, Rechtssicherheit?
Ist doch alles gegeben. Auch für relativ arme in Deutschland.
Sören74

Re: 19% der Bevölkerung (oder 15,5 Millionen) sind arm ... und andere wissenschaftliche Erkenntnisse

Beitrag von Sören74 »

Ich war noch nicht fertig. :) Was ist mit dem Bedürfnis nach Kultur, Bildung, Selbstbestimmung?
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