Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
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Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Was ist ein Komplex ? Meine ganz persönliche Definition geht so: Ein Komplex entsteht, wenn einem etwas zu kompliziert, zu differenziert ( zu komplex ) geworden ist. Die Angst (oder Erfahrung), nicht mehr "mitzukommen", deshalb vielleicht über’s Ohr gehauen oder ausgelacht worden zu sein, wird zur fixen Idee, es entsteht ein Komplex.
Jeder Fortschritt basiert aber auf einer Erhöhung von Komplexität. Die Geschichte der gesamten Evolution, vom Einzeller der in der Ursuppe schwamm bis zum heutigen Homo Sapiens, der sich seine Microchips baut ist eine Geschichte zunehmender Komplexität, im technischen Bereich, im gesellschaftlichen Bereich, in jeglichem Bereich.
Ideologische Radikalität ist (meistens) die Bankrotterklärung eines überforderten Geistes vor diesen sich ständig erhöhenden Ebenen.
Deshalb endet jegliche Radikalität auch immer in simpler Komplexitätsreduzierung.
Und zwar durch Projektion nach dem Prinzip der Feinddelegation.
Hat man erst den Feind, der "schuld ist", hat man auch das Gefühl, die Komplexität seiner Lebenssituation entscheidend reduziert zu haben. Man braucht sich nicht mehr mit der ganzen Kompliziertheit herumschlagen, sondern nur noch einen Feind besiegen, der sie vermeintlich verursacht.
Darum hat jeder radikale Ideologe seinen Hauptfeind, einen Verursacher, der an allem Schuld ist. Der radikale Linke den "Kapitalismus", der radikale Rechte den "Ausländer", der fanatische Religiöse den "Ungläubigen" usw.
Wichtig dabei ist, dass der schuldige Feind nicht genauer betrachtet wird. Chinesischer Kapitalismus wird keinesfalls differenziert betrachtet zu europäischen oder anderen Wirtschaftsystemen, alles ist nur ein einziger großer "Kapitalismus".
Muss so sein, damit es nicht gleich wieder kompliziert wird. :hat:
Zweifel ist für den Radikalen keine Option, denn Zweifel bedeutet Komplexitätserhöhung. So ist jedem Radikalen die sogenannte "Mitte" auch äußerst suspekt, denn dort wimmelt es von Zweifeln, Abwägungen, Kompromissen. Nix für das einfache Hau-Drauf-Gemüt.
Ein Teufelskreis: Je mehr der Radikale sein Denken in simple entweder/oder-Kategorien zwängt, desto verwirrender und bedrohlicher wird für ihn die Kompliziertheit der Wirklichkeit.
Die Folge sind totalitäre Phantasien, die sich mit Romatisierungsschüben einer vermeintlich "besseren Welt" die Klinke in die Hand geben.
Die große weltanschauliche Vereinfachung des Radikalen wird zu einer panischen Besessenheit mit der Moral eines Umerziehungslagers.
Diesem radikalen weltfremden Prinzip ist irgendwann jede Art von Normalität nur noch verdächtig. Der Radikale begreift sich in diesem Stadium nur noch als Opfer.
Opfer von anonymen Prozessen, geheimnisvollen Mächten, Opfer von Globalisierung, Steuerberatern, Politikern und allerlei sonstigen Verschwörungen. Die Opferrolle als Lösungsersatz für unbewältigte Komplexität.
Doch die Epoche, in der überholtes links/rechts –Denken die Koordinaten unseres politischen Universums bestimmte, geht unweigerlich zu Ende.
Immer unübersehbarer sind die Zeichen, wie sich die politischen Lager einander angleichen und nach dem tragfähigsten Mittelweg suchen.
Die Union überholt schon mal die SPD von links während dieser SPD eine Koalition mit den "Neo-Liberalen" der FDP zehnmal lieber ist als eine mit den radikalen Linken.
Chinas Kommunisten versuchen es mit dem ungehemmtesten Kapitalismus, den man seit 100 Jahren gesehen hat und Russland mag sich gar nicht mehr festlegen.
Der glatte Horror für alle von links/rechts-Feindbildern abhängigen Radikalen.
Ein Handy zum freien Meinungsaustausch passt inzwischen unter jede Burka und Attentats- und Morddrohungen gegen demokratische Wahlen werden vom irakischen oder afghanischen Volk mit einer höheren Wahlbeteiligung quittiert als sie selbst im sicheren Westen üblich ist.
Der glatte Horror für alle religiösen Islam-Radikalen.
Und so bedrückend das auch für alle Radikalen sein mag, die sich in ihren ideologischen Schützengräben der Vereinfachung verschanzt haben, der nächste Zivilisationsschub ist fällig und der geht mit einer weiteren Komplexitätserhöhung einher und es gibt kein Zurück.
Jeder Fortschritt basiert aber auf einer Erhöhung von Komplexität. Die Geschichte der gesamten Evolution, vom Einzeller der in der Ursuppe schwamm bis zum heutigen Homo Sapiens, der sich seine Microchips baut ist eine Geschichte zunehmender Komplexität, im technischen Bereich, im gesellschaftlichen Bereich, in jeglichem Bereich.
Ideologische Radikalität ist (meistens) die Bankrotterklärung eines überforderten Geistes vor diesen sich ständig erhöhenden Ebenen.
Deshalb endet jegliche Radikalität auch immer in simpler Komplexitätsreduzierung.
Und zwar durch Projektion nach dem Prinzip der Feinddelegation.
Hat man erst den Feind, der "schuld ist", hat man auch das Gefühl, die Komplexität seiner Lebenssituation entscheidend reduziert zu haben. Man braucht sich nicht mehr mit der ganzen Kompliziertheit herumschlagen, sondern nur noch einen Feind besiegen, der sie vermeintlich verursacht.
Darum hat jeder radikale Ideologe seinen Hauptfeind, einen Verursacher, der an allem Schuld ist. Der radikale Linke den "Kapitalismus", der radikale Rechte den "Ausländer", der fanatische Religiöse den "Ungläubigen" usw.
Wichtig dabei ist, dass der schuldige Feind nicht genauer betrachtet wird. Chinesischer Kapitalismus wird keinesfalls differenziert betrachtet zu europäischen oder anderen Wirtschaftsystemen, alles ist nur ein einziger großer "Kapitalismus".
Muss so sein, damit es nicht gleich wieder kompliziert wird. :hat:
Zweifel ist für den Radikalen keine Option, denn Zweifel bedeutet Komplexitätserhöhung. So ist jedem Radikalen die sogenannte "Mitte" auch äußerst suspekt, denn dort wimmelt es von Zweifeln, Abwägungen, Kompromissen. Nix für das einfache Hau-Drauf-Gemüt.
Ein Teufelskreis: Je mehr der Radikale sein Denken in simple entweder/oder-Kategorien zwängt, desto verwirrender und bedrohlicher wird für ihn die Kompliziertheit der Wirklichkeit.
Die Folge sind totalitäre Phantasien, die sich mit Romatisierungsschüben einer vermeintlich "besseren Welt" die Klinke in die Hand geben.
Die große weltanschauliche Vereinfachung des Radikalen wird zu einer panischen Besessenheit mit der Moral eines Umerziehungslagers.
Diesem radikalen weltfremden Prinzip ist irgendwann jede Art von Normalität nur noch verdächtig. Der Radikale begreift sich in diesem Stadium nur noch als Opfer.
Opfer von anonymen Prozessen, geheimnisvollen Mächten, Opfer von Globalisierung, Steuerberatern, Politikern und allerlei sonstigen Verschwörungen. Die Opferrolle als Lösungsersatz für unbewältigte Komplexität.
Doch die Epoche, in der überholtes links/rechts –Denken die Koordinaten unseres politischen Universums bestimmte, geht unweigerlich zu Ende.
Immer unübersehbarer sind die Zeichen, wie sich die politischen Lager einander angleichen und nach dem tragfähigsten Mittelweg suchen.
Die Union überholt schon mal die SPD von links während dieser SPD eine Koalition mit den "Neo-Liberalen" der FDP zehnmal lieber ist als eine mit den radikalen Linken.
Chinas Kommunisten versuchen es mit dem ungehemmtesten Kapitalismus, den man seit 100 Jahren gesehen hat und Russland mag sich gar nicht mehr festlegen.
Der glatte Horror für alle von links/rechts-Feindbildern abhängigen Radikalen.
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Der glatte Horror für alle religiösen Islam-Radikalen.
Und so bedrückend das auch für alle Radikalen sein mag, die sich in ihren ideologischen Schützengräben der Vereinfachung verschanzt haben, der nächste Zivilisationsschub ist fällig und der geht mit einer weiteren Komplexitätserhöhung einher und es gibt kein Zurück.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Im freien Wettbewerb der Ideologien ist das möglicherweise nicht sehr werbewirksam, mit Komplexität zu werben.
- logiCopter
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Das denke ich auch.ralphon hat geschrieben:Im freien Wettbewerb der Ideologien ist das möglicherweise nicht sehr werbewirksam, mit Komplexität zu werben.
Nehmen wir zum Beispiel die Extremsituation vom Wettbewerb der Ideologien, den sogenannten Wahlkampf, dann ist hier zuviel Komplexität geradezu Gift.
Je "heißer" der Wahlkampf wird, desto mehr sinkt in der Regel deshalb auch das Niveau, und zwar auf allen beteiligten Seiten.
Komplexitätsreduzierung breitet sich dann oft dermassen aus, dass besonnene Bürger unbewusst längst dazu übergegangen sind, diese Situation nicht mehr allzu ernst zu nehmen und dann gerne von Schlammschlacht reden.
Demgegenüber kommen radikale Gemüter erst richtig in Fahrt, ja einseitiger und primitiver das Denken wird.
Es ist aber zu bezweifeln, dass es unbedingt gesund für eine Partei wäre, sich dieser Komplexitätsreduzierung im Wahlkampf völlig zu entziehen. Der Vorwurf elitären Denkens oder fehlender "Volksnähe" ist dann nämlich auch nicht weit.
Wie immer sich jedoch eine Ideologie oder Partei in einer Wettbewerbssituation verhält, das alles ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass jeglicher Fortschritt immer auf einer Komplexitätserhöhung basiert und die Strategie des Primitiven zwangsläufig immer Rückschritt bedeutet.
Es hat sich immer wieder herausgestellt, dass einseitige - also radikale - Ideologien (Nationalsozialismus, Stalinismus, Rote Khmer etc.) nicht genug systemische Kraft aufbringen können, um ein Gesellschaftsystem auf einer höheren Ebene zu etablieren, auch wenn sie immer vorgeben, genau das zu wollen - die große Freiheit, die große Gerechtigkeit, den Wohlstand für alle usw. Die Ergebnisse waren immer das genaue Gegenteil.
Der lahmarschige Kompromiss, das mühselige Abwägen, der lästige Zweifel sind die Zutaten, aus denen Komplexität und im Endeffekt Fortschritt entsteht. Und diese Zutaten findet man in der Mitte, nicht an den Rändern, wo der Radikale immer so genau weiß, wer oder was an allem "schuld" ist.
***
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Sehr schöner Beitrag!
Darf ich ihn ins Genderforum stellen?
:nurse:
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Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
- logiCopter
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Was immer du möchtest, Baby :hat:Gretel hat geschrieben:Sehr schöner Beitrag!
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
logiCopter, wenn der Text auf deinem Mist gewachsen ist, wovon ich ausgehe, dann zolle ich dir Respekt, auch wenn ich nicht mit allem einverstanden bin!
Fortschritt und Komplexität entsteht auch durch radikale Kritik und die dadurch bewirkten dialektischen Prozesse, weswegen auch Kritiker des Kapitalismus ihre Berechtigung haben, um bei dem Beispiel zu bleiben. Manchester-Kapitalismus ist für die arbeitende Bevölkerung genauso unmenschlich wie Stalinismus. Die soziale Marktwirtschaft wirft für alle Schichten den größte Vorteil ab.
Fortschritt und Komplexität entsteht auch durch radikale Kritik und die dadurch bewirkten dialektischen Prozesse, weswegen auch Kritiker des Kapitalismus ihre Berechtigung haben, um bei dem Beispiel zu bleiben. Manchester-Kapitalismus ist für die arbeitende Bevölkerung genauso unmenschlich wie Stalinismus. Die soziale Marktwirtschaft wirft für alle Schichten den größte Vorteil ab.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Klasse Text - könnte direkt dem ICD-10-F00-F99 entnommen sein... leider...
Niveau ist keine Hautcreme
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Dem was entnommen ?Anavlis hat geschrieben:Klasse Text - könnte direkt dem ICD-10-F00-F99 entnommen sein... leider...
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Im :mafia: Genderknast
kommt der Beitrag aber GAR nicht gut an!
:lol:
Ich hatte noch DIES (gekennzeichnet) hinzugefügt: (und die Feministinnen die Männer - und die Maskulisten die Frauen.+++)
***************
"Bemühtes Geschwurbel, unzumutbar, da ohne Struktur.
Für dieses Forum ist aber nur folgende - abwegige - Aussage interessant, um derentwillen Sie uns den Textverhau hier zumuten und die ich hier sinngemäß wiedergebe:
„Der Maskulist sieht die Frau als seinen Hauptfeind“
Deshalb frage ich Sie:
1.) Was ist ein Maskulist ?
2.) Was macht diesen zum Ideologen ?
3.) Wer ist ein Maskulist ?
4.) Woran meinen Sie erkennen zu können, daß für einen Mann die Frau der „Hauptfeind“ ist ?
Meine Fragen sind natürlich nur rhetorischer Natur, da Sie nach meinen bisherigen Eindrücken nicht im entferntesten bereit und in der Lage sind, diese zu beantworten. Also übernehme ich das für Sie:
Zu 1.) Eine allgemein gültige Definition gibt es nicht. Der Begriff wird vorwiegend zum Zweck der Verunglimpfung von der „Gegenseite“ verwendet, weil er so schön griffig ist. Betrachtet man also das Feindbild „Maskulist“ näher, bleibt folgendes, was die so Bezeichneten vereint:
a) Der Wille, sich der Beschädigung des Ansehens des Mannes zu widersetzen.
b) Kritik am Feminismus, also Ideologiekritik.
Zu 2.) Nichts. Weder der Widerstand gegen die politische Geschlechtsumwandlung macht jemanden zum Ideologen, noch läßt die Kritik an einer Ideologie den Kritiker selbst zum Ideologen werden. Ist jeder „Antikommunist“ per se ein Ideologe ?
Zu 3.) Nach meiner obigen, eingrenzenden Definition ist das heute faktisch der überwiegende Teil der Männer, auch wenn die meisten es selbst nicht wahrnehmen oder nicht zugeben.
Zu 4.) Sie gehen davon aus, daß die feministischen Errungenschaften und die weitergehenden Forderungen „für die Frauen" sind, sie setzen Feminismus mit „profeminin“ gleich. Das hat mit einem eklatanten Mißverständnis zu tun. Nicht erst seit Eva Herman wissen wir, daß auch ein erheblicher Teil der Frauen das anders sieht.
Sie meinen, wie jede von dieser Ideologie nicht gänzlich unbeeindruckte Frau, aus der Kritik eines Mannes an den Dogmen des Feminismus eine antifemine Haltung ableiten zu dürfen. Das aber ist ebenso absurd, wie wenn man jemanden als Hundefeind bezeichnen würde , der sich für die Maulkorbpflicht von Kampfhunden einsetzt."
kommt der Beitrag aber GAR nicht gut an!
:lol:
Ich hatte noch DIES (gekennzeichnet) hinzugefügt: (und die Feministinnen die Männer - und die Maskulisten die Frauen.+++)
***************
"Bemühtes Geschwurbel, unzumutbar, da ohne Struktur.
Für dieses Forum ist aber nur folgende - abwegige - Aussage interessant, um derentwillen Sie uns den Textverhau hier zumuten und die ich hier sinngemäß wiedergebe:
„Der Maskulist sieht die Frau als seinen Hauptfeind“
Deshalb frage ich Sie:
1.) Was ist ein Maskulist ?
2.) Was macht diesen zum Ideologen ?
3.) Wer ist ein Maskulist ?
4.) Woran meinen Sie erkennen zu können, daß für einen Mann die Frau der „Hauptfeind“ ist ?
Meine Fragen sind natürlich nur rhetorischer Natur, da Sie nach meinen bisherigen Eindrücken nicht im entferntesten bereit und in der Lage sind, diese zu beantworten. Also übernehme ich das für Sie:
Zu 1.) Eine allgemein gültige Definition gibt es nicht. Der Begriff wird vorwiegend zum Zweck der Verunglimpfung von der „Gegenseite“ verwendet, weil er so schön griffig ist. Betrachtet man also das Feindbild „Maskulist“ näher, bleibt folgendes, was die so Bezeichneten vereint:
a) Der Wille, sich der Beschädigung des Ansehens des Mannes zu widersetzen.
b) Kritik am Feminismus, also Ideologiekritik.
Zu 2.) Nichts. Weder der Widerstand gegen die politische Geschlechtsumwandlung macht jemanden zum Ideologen, noch läßt die Kritik an einer Ideologie den Kritiker selbst zum Ideologen werden. Ist jeder „Antikommunist“ per se ein Ideologe ?
Zu 3.) Nach meiner obigen, eingrenzenden Definition ist das heute faktisch der überwiegende Teil der Männer, auch wenn die meisten es selbst nicht wahrnehmen oder nicht zugeben.
Zu 4.) Sie gehen davon aus, daß die feministischen Errungenschaften und die weitergehenden Forderungen „für die Frauen" sind, sie setzen Feminismus mit „profeminin“ gleich. Das hat mit einem eklatanten Mißverständnis zu tun. Nicht erst seit Eva Herman wissen wir, daß auch ein erheblicher Teil der Frauen das anders sieht.
Sie meinen, wie jede von dieser Ideologie nicht gänzlich unbeeindruckte Frau, aus der Kritik eines Mannes an den Dogmen des Feminismus eine antifemine Haltung ableiten zu dürfen. Das aber ist ebenso absurd, wie wenn man jemanden als Hundefeind bezeichnen würde , der sich für die Maulkorbpflicht von Kampfhunden einsetzt."
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Ähm dem Diagnosekatalog (ICD-10) für psychische Erkrankungen (F00 - F99)logiCopter hat geschrieben: Dem was entnommen ?
Niveau ist keine Hautcreme
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Guter Beitrag!logiCopter hat geschrieben:Darum hat jeder radikale Ideologe seinen Hauptfeind, einen Verursacher, der an allem Schuld ist. Der radikale Linke den "Kapitalismus", der radikale Rechte den "Ausländer", der fanatische Religiöse den "Ungläubigen" usw.
(...)
Zweifel ist für den Radikalen keine Option, denn Zweifel bedeutet Komplexitätserhöhung. So ist jedem Radikalen die sogenannte "Mitte" auch äußerst suspekt, denn dort wimmelt es von Zweifeln, Abwägungen, Kompromissen.
Unbedingt empfehlenswerte Literatur:
http://www.amazon.de/Radikal-Abenteuer- ... 3905801019
:twitch:
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Bei dem Eingangsbeitrag würde Hellmann noch die bezahlte Systempresse vermuten, aber hier sieht das schon anders aus, wären sie doch selbst betroffen. Ein schaler Beigeschmack bleibt aber: Dinge werden einfacher, wenn sie logisch erfasst und erklärt wurden. Wenn ein Politiker ein Problem stehenlässt mit Hinweis auf seine Komplexität, macht er seinen Job nicht. Und dann wird es erst richtig kompliziert, dann fängt das sogenannte "nachbessern" an. Der Wunsch nach überschaubaren Lebensverhältnissen ist solange legitim, bis ihre Unmöglichkeit bewiesen wurde.logiCopter hat geschrieben:...
Nehmen wir zum Beispiel die Extremsituation vom Wettbewerb der Ideologien, den sogenannten Wahlkampf, dann ist hier zuviel Komplexität geradezu Gift.
Je "heißer" der Wahlkampf wird, desto mehr sinkt in der Regel deshalb auch das Niveau, und zwar auf allen beteiligten Seiten.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Ah verstehe und stimme zu.Anavlis hat geschrieben:
Ähm dem Diagnosekatalog (ICD-10) für psychische Erkrankungen (F00 - F99)
Der pathologische Aspekt gehört zum Radikalismus natürlich dazu.
Je radikaler, desto mehr.
***
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Danke für den Tip.Hein Wind hat geschrieben: Guter Beitrag!
Unbedingt empfehlenswerte Literatur:
http://www.amazon.de/Radikal-Abenteuer- ... 3905801019
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Interessiert mich schon deshalb sehr, weil das Buch einen satirischen Unterton zu haben scheint.
***
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Der satirische Unterton ergibt sich aus dem behandelten Objekt.logiCopter hat geschrieben: Danke für den Tip.
Interessiert mich schon deshalb sehr, weil das Buch einen satirischen Unterton zu haben scheint.
Inhaltlich absolut seriöser, investigativer Journalismus ... gewürzt mit feinem Humor: Mein bisheriges Lieblingsbuch für dieses Jahr!
- bakunicus
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
logiCopter hat geschrieben:Was ist ein Komplex ? Meine ganz persönliche Definition geht so: Ein Komplex entsteht, wenn einem etwas zu kompliziert, zu differenziert ( zu komplex ) geworden ist. Die Angst (oder Erfahrung), nicht mehr "mitzukommen", deshalb vielleicht über’s Ohr gehauen oder ausgelacht worden zu sein, wird zur fixen Idee, es entsteht ein Komplex.
Jeder Fortschritt basiert aber auf einer Erhöhung von Komplexität. Die Geschichte der gesamten Evolution, vom Einzeller der in der Ursuppe schwamm bis zum heutigen Homo Sapiens, der sich seine Microchips baut ist eine Geschichte zunehmender Komplexität, im technischen Bereich, im gesellschaftlichen Bereich, in jeglichem Bereich.
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Deshalb endet jegliche Radikalität auch immer in simpler Komplexitätsreduzierung.
Und zwar durch Projektion nach dem Prinzip der Feinddelegation.
Hat man erst den Feind, der "schuld ist", hat man auch das Gefühl, die Komplexität seiner Lebenssituation entscheidend reduziert zu haben. Man braucht sich nicht mehr mit der ganzen Kompliziertheit herumschlagen, sondern nur noch einen Feind besiegen, der sie vermeintlich verursacht.
Darum hat jeder radikale Ideologe seinen Hauptfeind, einen Verursacher, der an allem Schuld ist. Der radikale Linke den "Kapitalismus", der radikale Rechte den "Ausländer", der fanatische Religiöse den "Ungläubigen" usw.
Wichtig dabei ist, dass der schuldige Feind nicht genauer betrachtet wird. Chinesischer Kapitalismus wird keinesfalls differenziert betrachtet zu europäischen oder anderen Wirtschaftsystemen, alles ist nur ein einziger großer "Kapitalismus".
Muss so sein, damit es nicht gleich wieder kompliziert wird. :hat:
Zweifel ist für den Radikalen keine Option, denn Zweifel bedeutet Komplexitätserhöhung. So ist jedem Radikalen die sogenannte "Mitte" auch äußerst suspekt, denn dort wimmelt es von Zweifeln, Abwägungen, Kompromissen. Nix für das einfache Hau-Drauf-Gemüt.
Ein Teufelskreis: Je mehr der Radikale sein Denken in simple entweder/oder-Kategorien zwängt, desto verwirrender und bedrohlicher wird für ihn die Kompliziertheit der Wirklichkeit.
Die Folge sind totalitäre Phantasien, die sich mit Romatisierungsschüben einer vermeintlich "besseren Welt" die Klinke in die Hand geben.
Die große weltanschauliche Vereinfachung des Radikalen wird zu einer panischen Besessenheit mit der Moral eines Umerziehungslagers.
Diesem radikalen weltfremden Prinzip ist irgendwann jede Art von Normalität nur noch verdächtig. Der Radikale begreift sich in diesem Stadium nur noch als Opfer.
Opfer von anonymen Prozessen, geheimnisvollen Mächten, Opfer von Globalisierung, Steuerberatern, Politikern und allerlei sonstigen Verschwörungen. Die Opferrolle als Lösungsersatz für unbewältigte Komplexität.
Doch die Epoche, in der überholtes links/rechts –Denken die Koordinaten unseres politischen Universums bestimmte, geht unweigerlich zu Ende.
Immer unübersehbarer sind die Zeichen, wie sich die politischen Lager einander angleichen und nach dem tragfähigsten Mittelweg suchen.
Die Union überholt schon mal die SPD von links während dieser SPD eine Koalition mit den "Neo-Liberalen" der FDP zehnmal lieber ist als eine mit den radikalen Linken.
Chinas Kommunisten versuchen es mit dem ungehemmtesten Kapitalismus, den man seit 100 Jahren gesehen hat und Russland mag sich gar nicht mehr festlegen.
Der glatte Horror für alle von links/rechts-Feindbildern abhängigen Radikalen.
Ein Handy zum freien Meinungsaustausch passt inzwischen unter jede Burka und Attentats- und Morddrohungen gegen demokratische Wahlen werden vom irakischen oder afghanischen Volk mit einer höheren Wahlbeteiligung quittiert als sie selbst im sicheren Westen üblich ist.
Der glatte Horror für alle religiösen Islam-Radikalen.
Und so bedrückend das auch für alle Radikalen sein mag, die sich in ihren ideologischen Schützengräben der Vereinfachung verschanzt haben, der nächste Zivilisationsschub ist fällig und der geht mit einer weiteren Komplexitätserhöhung einher und es gibt kein Zurück.
ich glaube hierzu muß ich mal drastisch werden.
das ist pseudointellektuelles geschwafel, und der beweiß für die arroganz der mittelmäßigkeit.
radikal bedeutet das problem an den wurzeln zu greifen.
nehmen wir das beispiel kapitalismus.
für mich ist die weltweite armut, und relative armut bei uns in der westlichen welt, ein systemimmanentes problem unseres modernen wirtschaftssystems.
und weil es immanent ist, kann man das problem nur greifen, wenn man die wertvorstellungen des kapitalismus grundsätzlich hinterfragt, um zu neuen lösungsansätzen zu kommen.
und um das gleich vorweg zu sagen, der staatssozialismus der ostblockstaaten oder cuba ist für mich nicht die antwort.
die frage ist, warum es nicht begriffe wie weltwirtschaftsfrieden gibt, die als leitmotiv für internationale politik gelten.
für mich liegt das problem im recht auf grenzenlosen reichtum, und damit an der wurzel.
in einem geschlossenen system, den unser globus nun mal darstellt, bedeutet grenzenloser reichtum unter umständen auch grenzenlose armut. dies ist momentan offensichtlich der fall, es fehlt eine harmonische balance.
alles denken diese balance herzustellen kann meiner meinung nach nur funktionieren wenn man auf diesen punkt zurückkommt.
das ist für die meisten menschen radikal im sinne von enteignung, oder kommunismus, und macht mich in ihren augen zum systemfeind und extremist. auf gewisse weise stimmt das auch, nur ist sich mit den bestehenden verhältnissen abzufinden, mit 36 mio. menschen die jedes jahr an hunger oder seinen folgen sterben, nicht minder extrem, im gegenteil.
strukturelle gewalt steht den extremisten in nichts nach.
außenpolitisch ist es sogar nur eine minderheit, nämlich 20% der menschen in der westlichen welt, die sich 80% der rohstoffe unter den nagel reissen, arbeiten gehen, und dann sagen : " das habe ich mir verdient. "
das ist in wahrheit eine kriegserklärung an die 2,6 mill. menschen auf diesem planeten, die 2 dollar oder weniger am tag zum leben haben.
des weiteren möchte ich noch daran erinnern, dass es außenseiter wie galileo und darwin waren, die bis heute gültige impulse für unser selbstverständnis gegeben haben.
sobald eine radikale ansicht in der mitte der gesellschaft angekommen ist, wird das ganz schnell vergessen.
genauso wie es verpönt ist als priester wie ein hippie durch die gegend zu laufen; da lohnt sich doch ein blick zum jupp an der latt, oder ?
bakunicus
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
logicopter, lassen sie ihre stränge immer so alleine ... ?
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Ich fürcht, Du hast den Inhalt des Postungs an Dir vorübergehen lassen, weil Du Dich als Linker auf den Schlips getreten fühlst.
Galilei oder Darwin waren keine schlichten Feindbild-Vertreter, sondern wurden von genau diesen angefeindet.
Passte nicht ins Weltbild.
Galilei oder Darwin waren keine schlichten Feindbild-Vertreter, sondern wurden von genau diesen angefeindet.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Arrogant ist es eher, das Maß der Mitte, das unendlich mühsam durch Zweifel, Kompromisse und Abwägungen zustandekommt, abwertend als "Mittelmäßigkeit" abzutun.bakunicus hat geschrieben:
ich glaube hierzu muß ich mal drastisch werden.
das ist pseudointellektuelles geschwafel, und der beweiß für die arroganz der mittelmäßigkeit.
Zumal jenes Maß der Mitte noch immer den größten Wohlstand und Freiheit für seine Menschen hervorgebracht hat, während radikale Systeme immer früher oder später Not, Unfreiheit und Elend zur Folge hatten.
.... und dann mit Stumpf und Stiel ausrotten, richtig ? (wo hab' ich das bloß schon mal gehört ? )bakunicus hat geschrieben: radikal bedeutet das problem an den wurzeln zu greifen.
Mit dieser Inbrunst und Revolutionsromantik kann die langweilige "Mittelmäßigkeit" der Mitte natürlich nicht mithalten, da man sich dort immer bewußt ist, dass an den Wurzeln in der Regel noch einiges mehr hängt als "das Problem" und die Konsequezen und Nebenwirkungen miteinbezieht, wenn man schnell eben mal alles ausrupft.
Woher kommt wohl das geflügelte Wort: "Die Revolution frißt ihre Kinder" ?
Ganz einfach: Schon bald zeigt sich oft nach den radikal-romantischen Revolutionen - nachdem alle Wurzeln ausgerupft sind - dass dadurch nichts besser wird sondern im Gegenteil alles noch schlimmer.
Statt zuzugeben, dass die Radikal-Methode wohl ein Irrtum war, sucht man lieber weiter nach dem Wurzel-Bösewicht, nun eben gezwungenermaßen in den eigenen Reihen.
Folge: Die Revolution frißt ihre eigenen Kinder.
Alles klar ? :idea:
Fragt sich dann bloß, woher die weltweite Armut kam, bevor es unser "modernes Wirtschaftssystem" gab und warum die Armut ausgerechnet da noch viel größer ist, wo man unser modernes Wirtschaftssystem so konsequent vermeidet (zb. Nordkorea).bakunicus hat geschrieben: nehmen wir das beispiel kapitalismus.
für mich ist die weltweite armut, und relative armut bei uns in der westlichen welt, ein systemimmanentes problem unseres modernen wirtschaftssystems.
Die Wertvorstellungen des Kapitalismus werden bereits die ganze Zeit hinterfragt und ständig neu justiert.bakunicus hat geschrieben: und weil es immanent ist, kann man das problem nur greifen, wenn man die wertvorstellungen des kapitalismus grundsätzlich hinterfragt, um zu neuen lösungsansätzen zu kommen.
Ganz im Gegensatz zum völlig unbeweglichen dogmatischern Kommunismus befindet sich der Kapitalismus in ständiger Wandlung. Dies hat längst eine solche Vielzahl von Variationen und Modellen hervorgebracht, dass der große Einheitstopf "Kapitalismus", in den Radikale gerne alles hineinschmeißen, für aufgeklärte Menschen nur noch lächerlich wirkt.
Würde sich ein Radikaler zum Beispiel ernsthaft mit den Unterschieden sagen wir mal von dem vorsinflutlichen Kapitalismus Chinas und dem hochentwickelten System von Schweden befassen, würde er vermutlich einen Komplexitäts-Schock erleiden.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
mit stummpf und stiel ausrotten ist extrem, nicht radikal.
ich plädiere für einen gebremsten kapitalismus; die frage ist wo setzt man die bremse.
da bin ich radikal.
außerdem hilft der blick in die vergangenheit nicht wirklich.
die einkommensschere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander.
die armen dieser welt bekommen immer weniger ab, von dem immer größer werdenden kuchen.
http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher." Noch tiefer ist diese Kluft zwischen dem Elend der großen Masse und dem Reichtum einer Handvoll Privilegierter: Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt übersteigt das kumulierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 48 ärmsten Entwicklungsländer; das Vermögen der fünfzehn reichsten entspricht der Produktion des ganzen subsaharischen Afrika, und das Vermögen der vierundachtzig reichsten liegt höher als das Sozialprodukt Chinas mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern. Am unteren Ende der Einkommensskala "leben noch rund 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag [...] und fast drei Milliarden Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag."
wer diese entwicklung nicht beängstigend, beschämend und menschenunwürdig findet, der ist in meinen augen ein extremist.
bakunicus
ich plädiere für einen gebremsten kapitalismus; die frage ist wo setzt man die bremse.
da bin ich radikal.
außerdem hilft der blick in die vergangenheit nicht wirklich.
die einkommensschere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander.
die armen dieser welt bekommen immer weniger ab, von dem immer größer werdenden kuchen.
http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher." Noch tiefer ist diese Kluft zwischen dem Elend der großen Masse und dem Reichtum einer Handvoll Privilegierter: Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt übersteigt das kumulierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 48 ärmsten Entwicklungsländer; das Vermögen der fünfzehn reichsten entspricht der Produktion des ganzen subsaharischen Afrika, und das Vermögen der vierundachtzig reichsten liegt höher als das Sozialprodukt Chinas mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern. Am unteren Ende der Einkommensskala "leben noch rund 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag [...] und fast drei Milliarden Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag."
wer diese entwicklung nicht beängstigend, beschämend und menschenunwürdig findet, der ist in meinen augen ein extremist.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
natürlich fühle icm mich auf den schlips getreten.Gretel hat geschrieben:Ich fürcht, Du hast den Inhalt des Postungs an Dir vorübergehen lassen, weil Du Dich als Linker auf den Schlips getreten fühlst.
Galilei oder Darwin waren keine schlichten Feindbild-Vertreter, sondern wurden von genau diesen angefeindet.
Passte nicht ins Weltbild.
denn genau das ist hier gemeint.
es geht im wesentlichen darum, dass man nix ändern darf weil die mitte der gesellschaft so herrlich pragmatisch und kompromißbereit ist. das ist blödsinn; die politik kommt nicht aus der mitte, sondern von einer kleinen gruppe endlos gieriger aasgeier, die sich am elend der welt laben, und alle geschickt gegeneinander ausspielen.
bakunicus
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Die clique?bakunicus hat geschrieben: ; die politik kommt nicht aus der mitte, sondern von einer kleinen gruppe endlos gieriger aasgeier, die sich am elend der welt laben, und alle geschickt gegeneinander ausspielen.
:lol:
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Hein Wind hat geschrieben: Die clique?
:lol:
ist sicher ein teil dieses apperates.
zu glauben, das sei alles eine VT ist blind.
bakunicus
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Extrem und radikal sind so ziemlich dasselbe.bakunicus hat geschrieben:mit stummpf und stiel ausrotten ist extrem, nicht radikal.
Diese seltsame Abgerenzung, mit der sich Radikale ein etwas seriöseres Mäntelchen verpassen wollen, ist Augenwischerei.
Richtig daran ist: Die Distanz zwischen den ärmsten und reichsten Menschen nimmt tatsächlich zu.bakunicus hat geschrieben: außerdem hilft der blick in die vergangenheit nicht wirklich.
die einkommensschere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander.
http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher." Noch tiefer ist diese Kluft zwischen dem Elend der großen Masse und dem Reichtum einer Handvoll Privilegierter: Das Vermögen der drei reichsten Personen der Welt übersteigt das kumulierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 48 ärmsten Entwicklungsländer; das Vermögen der fünfzehn reichsten entspricht der Produktion des ganzen subsaharischen Afrika, und das Vermögen der vierundachtzig reichsten liegt höher als das Sozialprodukt Chinas mit seinen 1,2 Milliarden Einwohnern. Am unteren Ende der Einkommensskala "leben noch rund 1,3 Milliarden Menschen mit weniger als 1 Dollar pro Tag [...] und fast drei Milliarden Menschen mit weniger als zwei Dollar pro Tag."
Das liegt aber nicht daran, dass die Ärmsten noch ärmer werden (die waren schon immer bettelarm), sondern daran, dass die sehr Reichen noch reicher werden (können). Früher wurde ein schlauer Finanzspekulant nur reich, heute wird er superreich. Früher hatte er nämlich nur die Börse von London oder New York zur Verfügung, heute nutzt er aufgrund moderner Technologie eine gigantische Simultan-Börse rund um den Globus von L.A. bis Singapur.
Auch Unternehmer werden heute um ein vielfaches reicher, weil es kaum noch Probleme bereitet, ihre Produkte über den ganzen Globus zu verteilen. Software von Bill Gates dringt bis in die entlegensten Winkel der Erde vor. Die (meisten) dieser Reichen werden also nicht dadurch reicher, weil sie den Armen immer mehr wegnehmen, sondern weil sie im Gegensatz zu früher den ganzen Globus als Ressource nutzen können und dadurch mehr Möglichkeiten haben, Geld zu verdienen.
Und dies, auch wenn es absurd erscheint, ist nicht selten ein Segen für die Armen. Ganz Indien rappelt sich heute hoch, besonders mit Leistungen im Bereich der Computertechnologie. Ohne die globalen Möglichkeiten, die ein Bill Gates zur Verfügung hatte, sähe das ganz anders aus.
Davon abgesehen: Rechnungen, die ein x-mal höheres Einkommen im "reichen Westen" gegenüber den armen Ländern präsentieren, verzerren meistens die Realität, weil sie oberflächlich sind. Meistens wird nur von den reinen Zahlen ausgeangen. Ein Haushalt in Indien kann sich jedoch von einem 300€-Einkommen genausoviele Güter und Dienstleistungen kaufen, wie man bei uns für 1500 € bekommt. Das relativiert die meisten dieser Rechnungen erheblich.
Richtig ist: In vielen Ländern breitet sich die Armut aus. Der Grund dafür sind fast immer Bürgerkriege, Diktaturen, falsche Politik, Abkapselung.
Richtig ist aber auch: Immer mehr Menschen werden immer wohlhabender. In den großen Schwellenländern (wie Indien, China) entsteht derzeit eine gewaltige Mittelschicht (früher in diesem Ausmaß völlig unbekannt). Man schätzt, dass allein die indische Mittelschicht in den nächsten Jahren auf über 150 Millionen Haushalte anwachsen wird. In China werden die Zahlen auf Dauer eher noch massiver ausfallen, sobald sie dort die Phase des Raubtierkapitalismus überwunden haben und das System erfahrungsgemäß einen sozialeren Verlauf nimmt.
Für uns bedeutet das alles erst mal teilen und weniger Wohlstand. Teureres Öl und Lebensmittelknappheit entstehen nämlich nicht, weil weniger davon gefördert bzw. produziert wird, sondern weil sich immer mehr Menschen immer mehr davon leisten können (und werden).
Armut ist übrigens nicht nur wenig Einkommen, sondern auch mangelnder Zugang zu Ressourcen. Auch hier gibt es positive Entwicklungen. Der Human Development Report stellt fest, dass:
der Zugang zu Gesundheitsressourcen seit 50 Jahren beständig zunimmt
die Säuglingssterblichkeit in den Ländern der vierten Welt kontinuierlich zurückgeht
der Zugang zu Bildung sich stetig verbessert (die Analpabetisierungsrate sinkt weltweit, in Afrika sogar überproportional)
durch die gewaltigen Produktivitätsprozesse der Weltwirtschaft sich der Zugang der Armen zu Billigprodukten und immer preiswerterer Technologie (sogenannten "climber products") enorm gesteigert hat.
Alle diese Aspekte sollte man mit einbeziehen, bevor man in einem radikalen Rundumschlag den Prügelknaben Kapitalismus hervorholt um auf ihn als Wurzel allen Übels einzudreschen.
***
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
das ist blödsinn.logiCopter hat geschrieben: Extrem und radikal sind so ziemlich dasselbe.
Diese seltsame Abgerenzung, mit der sich Radikale ein etwas seriöseres Mäntelchen verpassen wollen, ist Augenwischerei.
Richtig daran ist: Die Distanz zwischen den ärmsten und reichsten Menschen nimmt tatsächlich zu.
Das liegt aber nicht daran, dass die Ärmsten noch ärmer werden (die waren schon immer bettelarm), sondern daran, dass die sehr Reichen noch reicher werden (können). Früher wurde ein schlauer Finanzspekulant nur reich, heute wird er superreich. Früher hatte er nämlich nur die Börse von London oder New York zur Verfügung, heute nutzt er aufgrund moderner Technologie eine gigantische Simultan-Börse rund um den Globus von L.A. bis Singapur.
Auch Unternehmer werden heute um ein vielfaches reicher, weil es kaum noch Probleme bereitet, ihre Produkte über den ganzen Globus zu verteilen. Software von Bill Gates dringt bis in die entlegensten Winkel der Erde vor. Die (meisten) dieser Reichen werden also nicht dadurch reicher, weil sie den Armen immer mehr wegnehmen, sondern weil sie im Gegensatz zu früher den ganzen Globus als Ressource nutzen können und dadurch mehr Möglichkeiten haben, Geld zu verdienen.
Und dies, auch wenn es absurd erscheint, ist nicht selten ein Segen für die Armen. Ganz Indien rappelt sich heute hoch, besonders mit Leistungen im Bereich der Computertechnologie. Ohne die globalen Möglichkeiten, die ein Bill Gates zur Verfügung hatte, sähe das ganz anders aus.
Davon abgesehen: Rechnungen, die ein x-mal höheres Einkommen im "reichen Westen" gegenüber den armen Ländern präsentieren, verzerren meistens die Realität, weil sie oberflächlich sind. Meistens wird nur von den reinen Zahlen ausgeangen. Ein Haushalt in Indien kann sich jedoch von einem 300€-Einkommen genausoviele Güter und Dienstleistungen kaufen, wie man bei uns für 1500 € bekommt. Das relativiert die meisten dieser Rechnungen erheblich.
Richtig ist: In vielen Ländern breitet sich die Armut aus. Der Grund dafür sind fast immer Bürgerkriege, Diktaturen, falsche Politik, Abkapselung.
Richtig ist aber auch: Immer mehr Menschen werden immer wohlhabender. In den großen Schwellenländern (wie Indien, China) entsteht derzeit eine gewaltige Mittelschicht (früher in diesem Ausmaß völlig unbekannt). Man schätzt, dass allein die indische Mittelschicht in den nächsten Jahren auf über 150 Millionen Haushalte anwachsen wird. In China werden die Zahlen auf Dauer eher noch massiver ausfallen, sobald sie dort die Phase des Raubtierkapitalismus überwunden haben und das System erfahrungsgemäß einen sozialeren Verlauf nimmt.
Für uns bedeutet das alles erst mal teilen und weniger Wohlstand. Teureres Öl und Lebensmittelknappheit entstehen nämlich nicht, weil weniger davon gefördert bzw. produziert wird, sondern weil sich immer mehr Menschen immer mehr davon leisten können (und werden).
Armut ist übrigens nicht nur wenig Einkommen, sondern auch mangelnder Zugang zu Ressourcen. Auch hier gibt es positive Entwicklungen. Der Human Development Report stellt fest, dass:
der Zugang zu Gesundheitsressourcen seit 50 Jahren beständig zunimmt
die Säuglingssterblichkeit in den Ländern der vierten Welt kontinuierlich zurückgeht
der Zugang zu Bildung sich stetig verbessert (die Analpabetisierungsrate sinkt weltweit, in Afrika sogar überproportional)
durch die gewaltigen Produktivitätsprozesse der Weltwirtschaft sich der Zugang der Armen zu Billigprodukten und immer preiswerterer Technologie (sogenannten "climber products") enorm gesteigert hat.
Alle diese Aspekte sollte man mit einbeziehen, bevor man in einem radikalen Rundumschlag den Prügelknaben Kapitalismus hervorholt um auf ihn als Wurzel allen Übels einzudreschen.
wenn sie ein zitat nicht richtig lesen können muß ich es eben noch mal posten :
"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher."
der abstand der ganz normalen menschen ist hier gemeint !
und das ist ein skandal, der mit den unfairen wettbewerbs - und handelsbedingungen zu tun hat.
es gibt keinen nennenswerten ansatz aus der westlichen welt daran etwas zu verändern, im gegenteil.
das ist extrem, und es wird immer schlimmer, aber die radikalen sind natürlich immer die kritiker.
welcher radikalismus verantwortet 36.mio tote jedes jahr ?
ist es extrem das zu benennen und ein umdenken zu fordern ?
oder geht es in wahrheit nicht um die pfründe die man nicht teilen will ?
unglaublich mit welcher unverfrorenheit hier die verhältnisse geleugnet und umgedreht werden, wie moralisch verroht die sogenannte mitte der gesellschaft ist; abartig !
bakunicus
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Ich weiß ja nicht, was Sie unter "ganz normalen Menschen" verstehen, in Ihrem Zitat ist jedenfalls der Abstand der Menschen in den reichsten Ländern zu den ärmsten 20 Prozent der Menschen gemeint.bakunicus hat geschrieben: das ist blödsinn.
wenn sie ein zitat nicht richtig lesen können muß ich es eben noch mal posten :
"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher."
der abstand der ganz normalen menschen ist hier gemeint !
Folgerichtig habe ich auch gleich im ersten Satz geschrieben: "Die Distanz zwischen den ärmsten und reichsten Menschen nimmt tatsächlich zu."
Teilen mit wem ?bakunicus hat geschrieben: welcher radikalismus verantwortet 36.mio tote jedes jahr ?
ist es extrem das zu benennen und ein umdenken zu fordern ?
oder geht es in wahrheit nicht um die pfründe die man nicht teilen will ?
Mit Herrn Mugabe oder ähnlichen Diktatoren, die jegliches Teilen-Wollen nur zur Bereicherung ihres eigenen Vermögens und zum Ausbau ihrer Macht nutzen ? Oder vielleicht teilen mit Regimen wie dem in Birma, das selbst seinem nach einem Jahundert-Tsunami sterbenden Volk westliche Hilfsgüter verweigert und seine Menschen aus ideologischen Gründen lieber verrecken läßt ? (Na ja, das ist bei bestimmten Ideologien ja nichts neues.)
Ach, wussten Sie übrigens, dass es fast ausschließlich genau die Länder mit solchen Regimen sind, in denen die 20 Prozent der ärmsten Menschen Ihres Zitats zuhause sind ? (Dies nur bezüglich Ihrer Frage, welcher Radikalismus die vielen Toten jedes Jahr verantwortet).
Die kindliche Auffassung, man müsse einfach nur alles gerecht verteilen, zeigt deutlich, dass man sich hier in typisch radikal-vereifachender Manier noch nicht die geringsten Gedanken gemacht hat, wie eine gerechte Verteilung denn überhaupt umgesetzt werden könnte, ohne dass sich Unterdrückerregime lediglich die Taschen vollstopfen.
Machen Sie doch mal einen Vorschlag, Sie Schlauberger: Beseitigen wir die Militärs und Mugabes dieser Welt einfach mit ein paar kleinen Kriegen, um dann unsere "Pfründe" dorthin zu verteilen, wo sie hin gehören, nämlich an das Volk ?
Oder liefern wir alles lieber wie bisher friedlich bei den jeweiligen Machthabern ab in der Hoffnung, dass sie es an ihr Volk weitergeben ?
Ist es nicht eher unglaublich, wie bereitwillig gewisse Leute alles Negative (das selbstverständlich auch existiert) in jeglicher Übertreibung und Vereinfachung in sich aufnehmen während sie sich von nur einigen genauso existierenden positiven Fakten schon bei geringster Dosis geradezu bedroht und provoziert fühlen ?bakunicus hat geschrieben: unglaublich mit welcher unverfrorenheit hier die verhältnisse geleugnet und umgedreht werden, wie moralisch verroht die sogenannte mitte der gesellschaft ist; abartig !
bakunicus
Sollte es nicht eher umgekehrt sein ?
Oder glauben Sie mir die paar positiven Fakten nicht ? Brauchen Sie ein paar Belege ?
Dann nehmen Sie doch einfach Ihren eigenen Link. Da steht im Wesentlichen doch schon alles drin, was ich die "Unverfrorenheit" und "Abartigkeit" hatte an Positivem zu erwähnen:
http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
Ich darf zitieren:
Der Bericht von 1998 gibt sich nicht der Schwarzmalerei hin. Er stellt im Gegenteil die immensen Fortschritte der letzten Jahrzehnte heraus: Der öffentliche und private Verbrauch erreichen 1998 eine Höhe von 24000 Milliarden Dollar, doppelt soviel wie 1975, sechsmal soviel wie 1950 und sechzehnmal soviel wie im Jahr 1900. Wie der Bericht unterstreicht, haben die Entwicklungsländer "in den vergangenen dreißig Jahren die gleiche Wegstrecke zurückgelegt wie die Industrieländer in mehr als einem Jahrhundert". Die Lebenserwartung eines neugeborenen Kindes ist in den südlichen Ländern heute um sechzehn Jahre höher als noch vor fünfunddreißig Jahren. Die Schulbesuchsquote der Mädchen hat sich zwischen 1970 und 1992 nahezu verdoppelt (68 statt 38 Prozent). Der Anteil der alphabetisierten Erwachsenen ist von 48 Prozent im Jahr 1970 auf 70 Prozent im Jahr 1995 gestiegen. Zwei Milliarden Menschen haben innerhalb der letzten fünfzehn Jahre Zugang zu Trinkwasser erhalten. Die Liste der Erfolgsmeldungen ließe sich fortsetzen.
Sie sehen, die "moralische Verrohung der sogenannten Mitte" findet sich sogar in Ihren eigenen Links.
Man ist als Radikaler heute eben nirgends mehr sicher vor positiven Sichtweisen. :hat:
***
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Dieses Zitat ist wertlos - wie auch weltweite Vermögens"vergleiche" dieser Art.bakunicus hat geschrieben:"1960 verfügten die 20 Prozent der Weltbevölkerung, die in den reichsten Ländern lebten, über ein dreißigmal höheres Einkommen als die ärmsten 20 Prozent; 1995 war ihr Einkommen schon zweiundachtzigmal höher."
Beispiel (zur Verdeutlichung):
Wenn ich anno 1960 ein Grundstück von 1000m² besessen hätte - in Deutschland - wäre ich nun mit einiger Sicherheit/Wahrscheinlichkeit um einiges reicher. Warum? Nun - hier ist die Nachfrage danach gestiegen und mit ihr auch der Preis. Die hier lebenden können das bezahlen.
Ähnliches gilt für andere Dinge mit welchen Vermögen und auch Einkommen gemessen werden. Das kann man nur innerhalb eines Landes oder einer Wirtschaftsgemeinschaft sinnvoll "messen".
Grüße
ALOA
Human ist, was dem Menschen entspricht - nicht was er in lichten Stunden gerne hätte.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
logiCopter hat geschrieben:
Ich weiß ja nicht, was Sie unter "ganz normalen Menschen" verstehen, in Ihrem Zitat ist jedenfalls der Abstand der Menschen in den reichsten Ländern zu den ärmsten 20 Prozent der Menschen gemeint.
Folgerichtig habe ich auch gleich im ersten Satz geschrieben: "Die Distanz zwischen den ärmsten und reichsten Menschen nimmt tatsächlich zu."
Teilen mit wem ?
Mit Herrn Mugabe oder ähnlichen Diktatoren, die jegliches Teilen-Wollen nur zur Bereicherung ihres eigenen Vermögens und zum Ausbau ihrer Macht nutzen ? Oder vielleicht teilen mit Regimen wie dem in Birma, das selbst seinem nach einem Jahundert-Tsunami sterbenden Volk westliche Hilfsgüter verweigert und seine Menschen aus ideologischen Gründen lieber verrecken läßt ? (Na ja, das ist bei bestimmten Ideologien ja nichts neues.)
Ach, wussten Sie übrigens, dass es fast ausschließlich genau die Länder mit solchen Regimen sind, in denen die 20 Prozent der ärmsten Menschen Ihres Zitats zuhause sind ? (Dies nur bezüglich Ihrer Frage, welcher Radikalismus die vielen Toten jedes Jahr verantwortet).
Die kindliche Auffassung, man müsse einfach nur alles gerecht verteilen, zeigt deutlich, dass man sich hier in typisch radikal-vereifachender Manier noch nicht die geringsten Gedanken gemacht hat, wie eine gerechte Verteilung denn überhaupt umgesetzt werden könnte, ohne dass sich Unterdrückerregime lediglich die Taschen vollstopfen.
Machen Sie doch mal einen Vorschlag, Sie Schlauberger: Beseitigen wir die Militärs und Mugabes dieser Welt einfach mit ein paar kleinen Kriegen, um dann unsere "Pfründe" dorthin zu verteilen, wo sie hin gehören, nämlich an das Volk ?
Oder liefern wir alles lieber wie bisher friedlich bei den jeweiligen Machthabern ab in der Hoffnung, dass sie es an ihr Volk weitergeben ?
Ist es nicht eher unglaublich, wie bereitwillig gewisse Leute alles Negative (das selbstverständlich auch existiert) in jeglicher Übertreibung und Vereinfachung in sich aufnehmen während sie sich von nur einigen genauso existierenden positiven Fakten schon bei geringster Dosis geradezu bedroht und provoziert fühlen ?
Sollte es nicht eher umgekehrt sein ?
Oder glauben Sie mir die paar positiven Fakten nicht ? Brauchen Sie ein paar Belege ?
Dann nehmen Sie doch einfach Ihren eigenen Link. Da steht im Wesentlichen doch schon alles drin, was ich die "Unverfrorenheit" und "Abartigkeit" hatte an Positivem zu erwähnen:
http://www.hamburger-bildungsserver.de/ ... l-110.html
Ich darf zitieren:
Der Bericht von 1998 gibt sich nicht der Schwarzmalerei hin. Er stellt im Gegenteil die immensen Fortschritte der letzten Jahrzehnte heraus: Der öffentliche und private Verbrauch erreichen 1998 eine Höhe von 24000 Milliarden Dollar, doppelt soviel wie 1975, sechsmal soviel wie 1950 und sechzehnmal soviel wie im Jahr 1900. Wie der Bericht unterstreicht, haben die Entwicklungsländer "in den vergangenen dreißig Jahren die gleiche Wegstrecke zurückgelegt wie die Industrieländer in mehr als einem Jahrhundert". Die Lebenserwartung eines neugeborenen Kindes ist in den südlichen Ländern heute um sechzehn Jahre höher als noch vor fünfunddreißig Jahren. Die Schulbesuchsquote der Mädchen hat sich zwischen 1970 und 1992 nahezu verdoppelt (68 statt 38 Prozent). Der Anteil der alphabetisierten Erwachsenen ist von 48 Prozent im Jahr 1970 auf 70 Prozent im Jahr 1995 gestiegen. Zwei Milliarden Menschen haben innerhalb der letzten fünfzehn Jahre Zugang zu Trinkwasser erhalten. Die Liste der Erfolgsmeldungen ließe sich fortsetzen.
Sie sehen, die "moralische Verrohung der sogenannten Mitte" findet sich sogar in Ihren eigenen Links.
Man ist als Radikaler heute eben nirgends mehr sicher vor positiven Sichtweisen. :hat:
positive begriffe wären "weltwirtschaftsfrieden" oder "nationen auf augenhöhe".
das will aber keiner; lieber ist man froh in deutschland zu leben, wo der weltwirtschaftskrieg gewonnen wird, und dann den fernseher auszuschalten wenn die hungerbilder und krieg den appetit verderben.
was spricht dagegen gemäßigte staaten mit wissenstransfer den anschluß an westliche industrienationen zu ermöglichen ?
warum kann man den kampf gegen den terror nicht mit einem marshallplan für afrika und nah-ost führen, anstatt im irak krieg über 2 billionen dollar auszugeben ?
was ist mit internationalen sozialen mindeststandards und gewerkschaftsarbeit ?
ächtung von produkten aus kinderarbeit ?
fair trade als regel, und nicht als ausnahme ?
sehen sie, man kann positiv denken ohne den sozialismus wieder einzuführen, allein der politische wille, und das bewußtsein fehlt. offensichtlich auch bei ihnen.
bakunicus
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Sie denken nicht positiv. Sie verwenden lediglich ein paar positive Schlagwörter, um damit besser an ihre negativen Klischees glauben zu können.bakunicus hat geschrieben: ... sehen sie, man kann positiv denken ohne den sozialismus wieder einzuführen, allein der politische wille, und das bewußtsein fehlt. offensichtlich auch bei ihnen.
bakunicus
Sie wissen gar nicht, was positiv Denken ist.
Positives Denken kommt in den Denkmustern apokalyptischer Mainstream-Spießer gar nicht vor. Sämtliche Wahrnehmung ist unverrückbar auf das Negative codiert.
Positive Begriffe dienen Radikalen im besten Fall dazu, sozialromatische Vogelscheuchen aufzustellen um damit Schulddruck aufzubauen.
Dieser Beitrag von Ihnen ist ein Paradebeispiel dafür. (... das will aber keiner... lieber ist man froh ... der politische wille, und das bewußtsein fehlt ... etc)
Positiv Denken ist etwas anderes. Für positives Denken braucht man Mut, denn man übernimmt Verantwortung für etwas das gelingen soll, macht sich dadurch angreifbar, setzt sich Kritik aus.
Mut, der dem primitiv-nörgelnden Radikalen völlig abgeht.
Wer kritisiert und nörgelt, dem kann ja nichts passieren falls etwas nicht klappt. Man hat's ja schließlich gleich gesagt, nicht wahr ?
Und wenn wider Erwarten doch mal etwas gutgehen sollte, dann kann man als fünf-vor-zwölf-Brabbler ja immer noch sagen, es ging nur gut, weil man so eifrig gewarnt hat.
Mit einer derartig kompfortablen Alarmpose ist der radikale Feigling immer auf der sicheren Seite.
Die meisten Radikalen wären zu einer positiven Einstellung gar nicht in der Lage, da sie der Kritik, die positive Aussagen in der Regel auslösen, intellektuell gar nicht gewachsen wären.
Gewöhnt an ihre einseitigen Wahrnehmungsverzerrungen und ihren oberflächlichen Alarmismus hätten sie der Kritik von ihresgleichen sowieso nichts Fundiertes entgegen zu setzen.
Das Glück der Radikalen ist lediglich, dass sie gar nicht merken, wie sehr sie im Grunde zu ihrem Negativismus verdammt sind und gar keine andere Wahl haben.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
da sie es nicht nötig haben, auch nur auf eine frage eine antwort zu geben, lasse ich sie mit ihrer philosophie alleine.logiCopter hat geschrieben: Sie denken nicht positiv. Sie verwenden lediglich ein paar positive Schlagwörter, um damit besser an ihre negativen Klischees glauben zu können.
Sie wissen gar nicht, was positiv Denken ist.
Positives Denken kommt in den Denkmustern apokalyptischer Mainstream-Spießer gar nicht vor. Sämtliche Wahrnehmung ist unverrückbar auf das Negative codiert.
Positive Begriffe dienen Radikalen im besten Fall dazu, sozialromatische Vogelscheuchen aufzustellen um damit Schulddruck aufzubauen.
Dieser Beitrag von Ihnen ist ein Paradebeispiel dafür. (... das will aber keiner... lieber ist man froh ... der politische wille, und das bewußtsein fehlt ... etc)
Positiv Denken ist etwas anderes. Für positives Denken braucht man Mut, denn man übernimmt Verantwortung für etwas das gelingen soll, macht sich dadurch angreifbar, setzt sich Kritik aus.
Mut, der dem primitiv-nörgelnden Radikalen völlig abgeht.
Wer kritisiert und nörgelt, dem kann ja nichts passieren falls etwas nicht klappt. Man hat's ja schließlich gleich gesagt, nicht wahr ?
Und wenn wider Erwarten doch mal etwas gutgehen sollte, dann kann man als fünf-vor-zwölf-Brabbler ja immer noch sagen, es ging nur gut, weil man so eifrig gewarnt hat.
Mit einer derartig kompfortablen Alarmpose ist der radikale Feigling immer auf der sicheren Seite.
Die meisten Radikalen wären zu einer positiven Einstellung gar nicht in der Lage, da sie der Kritik, die positive Aussagen in der Regel auslösen, intellektuell gar nicht gewachsen wären.
Gewöhnt an ihre einseitigen Wahrnehmungsverzerrungen und ihren oberflächlichen Alarmismus hätten sie der Kritik von ihresgleichen sowieso nichts Fundiertes entgegen zu setzen.
Das Glück der Radikalen ist lediglich, dass sie gar nicht merken, wie sehr sie im Grunde zu ihrem Negativismus verdammt sind und gar keine andere Wahl haben.
man kann auch sehr schlau viel dummes sagen. ist nicht mein niveau ....
bakunicus
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Das DIESER Beitrag nicht Dein Niveau ist, ist allerdings sehr schade.bakunicus hat geschrieben:
da sie es nicht nötig haben, auch nur auf eine frage eine antwort zu geben, lasse ich sie mit ihrer philosophie alleine.
man kann auch sehr schlau viel dummes sagen. ist nicht mein niveau ....
bakunicus
Schade, daß Du so schlicht bist, wie es LogiCopter so wunderbar analysierte.
(Ein anderer Mod könnte das Genderforum vermutlich gar nicht aushalten -also, alles ist schon passend so, wie es ist...)
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
ich brauche mich mit meiner lebensleistung vor niemandem verstecken.Gretel hat geschrieben:
Das DIESER Beitrag nicht Dein Niveau ist, ist allerdings sehr schade.
Schade, daß Du so schlicht bist, wie es LogiCopter so wunderbar analysierte.
(Ein anderer Mod könnte das Genderforum vermutlich gar nicht aushalten -also, alles ist schon passend so, wie es ist...)
zeit, geld, nerven, freunde und überzeugeungen habe ich für meine ideale geopfert.
da brauche ich mir von niemandem sagen zu lassen, dass ich nicht aus der deckung komme.
wer kritisiert ist doof.
wer vorschläge macht tut das nur aus vorgeschobenen gründen, und derweil wird munter weiter gestorben auf dieser welt.
schön das wir mal drüber geredet haben.
was für eine gequirlte scheiße !
da kann man noch so einen schönen satzbau haben, und hochgeistig analysieren.
die wirklichkeit ist manchmal ganz banal brutal.
bakunicus
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Sorry Bacunicus, ich habe eigentlich mit meiner Zustimmung gar nicht Dich gemeint, sondern diese Haltung zur Welt, die LogiPropter so treffend beschrieb. Du mußt zugeben, daß da durchaus was dran ist. Gegen eine eine positive Vision ist ja nichts einzuwenden, aber es ist oft einfacher, "radikal" zu sein als wirklich pragmatisch zu schauen, was geht, und wo die Ursachen liegen jenseits von "Bush und der Westen haben schuld"bakunicus hat geschrieben:
ich brauche mich mit meiner lebensleistung vor niemandem verstecken.
zeit, geld, nerven, freunde und überzeugeungen habe ich für meine ideale geopfert.
da brauche ich mir von niemandem sagen zu lassen, dass ich nicht aus der deckung komme.
wer kritisiert ist doof.
wer vorschläge macht tut das nur aus vorgeschobenen gründen, und derweil wird munter weiter gestorben auf dieser welt.
schön das wir mal drüber geredet haben.
was für eine gequirlte scheiße !
da kann man noch so einen schönen satzbau haben, und hochgeistig analysieren.
die wirklichkeit ist manchmal ganz banal brutal.
bakunicus
Ein Spruch von Nietzsche (so etwa) "Es gibt zwei Personengruppen, die ohne Krieg nicht leben können: 1. die Generäle 2. die Krankenschwestern.
Also, bitte sorry für das "schlicht." Ich glaube, Du bist vielleicht nur etwas gefühlvoller als LogiCopter (und vielleicht jünger?)
:fly:
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
- bakunicus
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Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
politik muß meiner meinung aus beidem bestehen.Gretel hat geschrieben:
Sorry Bacunicus, ich habe eigentlich mit meiner Zustimmung gar nicht Dich gemeint, sondern diese Haltung zur Welt, die LogiPropter so treffend beschrieb. Du mußt zugeben, daß da durchaus was dran ist. Gegen eine eine positive Vision ist ja nichts einzuwenden, aber es ist oft einfacher, "radikal" zu sein als wirklich pragmatisch zu schauen, was geht, und wo die Ursachen liegen jenseits von "Bush und der Westen haben schuld"
Ein Spruch von Nietzsche (so etwa) "Es gibt zwei Personengruppen, die ohne Krieg nicht leben können: 1. die Generäle 2. die Krankenschwestern.
Also, bitte sorry für das "schlicht." Ich glaube, Du bist vielleicht nur etwas gefühlvoller als LogiCopter (und vielleicht jünger?)
:fly:
einem pragmatischen ansatz, und einem visionären.
das eine geht nicht ohne das andere.
wer sich nur im alltäglichen klein-klein verliert, und ständig nach den umfragewerten schielt, der macht sich der beliebigkeit schuldig.
wer nur dogmatisch-visionär argumentiert befindet sich im luftleeren raum, und ist am ende ein don quichotte.
selbst der "wer visionen hat soll zum arzt gehen" oberpragmatist helmuth schmidt tritt dafür ein den internationalen waffenhandel zu verbieten; das ist ein revolutionärer radikaler ansatz.
die meisten tote fordern handfeuerwaffen in den derzeit geführten kriegen.
waffen von z.b. heckler & koch, die in lizenz gebaut werden, spielen hier eine erhebliche rolle.
fachleute gehen von bis zu 1/3 aller waffen weltweit aus deutscher produktion aus.
genaue zahlen lassen sich nur schwer ermitteln, da man in diesem bereich sehr verschwiegen ist.
fest steht aber, das blut an den händen der deutschen wirtschaft klebt.
radikalität ist nicht schlecht per se.
und einfach macht man es sich damit auch nicht.
man kann das argument auch umdrehen, und sagen wer nur realpolitisch argumentiert macht es sich einfach, und simplifiziert, da er nicht den mut hat entscheidend notwendige veränderungen zu unterstützen.
demnach ist die argumentation von logicopter einseitig.
ich habe großen respekt vor jeder politischen arbeit, und ich weiß wie mühsam entscheidungsfindungen sind.
jeder der mal ein plenum in einem besetzten haus oder anderen linken projekten mitgemacht hat weiß das.
aber der korpsgeist der unionsparteien, die parteidisziplin der sozialdemokraten sprechen eher eine andere sprache.
die diskussionskultur der grünen ist da z.b. um einiges weiter; die machen es sich schwer, und nicht leicht.
fazit: logicopter sollte mal nachdenken, ob seine argumentation nicht auch auf ihn selber zutrifft !
radikal kann auch bedeuten mit der mehrheit neue und notwendige positionen abzulehnen.
gruß bakunicus
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Cliquenbildung gibts natürlich auch jede menge. Menschen mit gleichen interessen pflegen zu kooperieren, und wers in dieser gesellschaft zuwas gebracht hat, der hat das auch besser gelernt, als du oder ich.Hein Wind hat geschrieben: Die clique?
:lol:
Nein, der fehler liegt im system, nicht am miesen charakter einzelner personen.
Dass die reichen immer reicher werden, liegt nicht an einer verschwörung, es liegt daran, dass das system ihnen diese möglichkeit bietet und sie normale menschen sind, die so ein angebot freudig ausnutzen.
Re: Die seltsamen Radikalen - eine Analyse
Übersetzung: man müsste ein anderes System installieren und "normalen Menschen" das "freudige ausnutzen" untersagen.Tantris hat geschrieben:Dass die reichen immer reicher werden, liegt nicht an einer verschwörung, es liegt daran, dass das system ihnen diese möglichkeit bietet und sie normale menschen sind, die so ein angebot freudig ausnutzen.
Das ist schon eine Disqualifizierung des Versuches (Kommunismus) als inhuman.
Grüße
ALOA
Human ist, was dem Menschen entspricht - nicht was er in lichten Stunden gerne hätte.
Ich twittere neuerdings . Logicorum-Blog
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