Was ist eigentlich "Kultur"?

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Zunder
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 12:09)

Man man man, da hast du dir aber Mühe gegeben. Muss ziemlich lange gedauert haben, sogar noch Beiträge von mir vom Oktober 2016 zu finden. Damit muss ich mächtig Eindruck auf dich gemacht haben, wenn du dir sowas so lange merkst, um dann zielgenau danach suchen zu können. Hut ab!
Wenn du mit den Funktionen dieses Forums vertraut wärst, wüßtest du, daß es nicht besonders aufwendig ist, passende Beiträge zu finden. Das dauert nicht lange. Das Programm der AfD hast du ja selbst verlinkt. Scheint dir ja wichtig gewesen zu sein. Nur hast du leider mal wieder nicht verstanden, worum es in meinem Beitrag ging.

Einen einzelnen Aspekt herauszugreifen, um jemanden auf eine parteipolitische Position festzunageln, ist Demagogie. Ich habe sogar zwei Aspekte gefunden, in denen du mit der AfD übereinstimmst. Was folgt daraus? - Richtig, nichts.

Wenn sich in "Mein Kampf" ein Satz findet, der mit Äußerungen von dir übereinstimmt, bist du dann eine Nazi-Braut?
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Selina
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 12:53)

Wenn du mit den Funktionen dieses Forums vertraut wärst, wüßtest du, daß es nicht besonders aufwendig ist, passende Beiträge zu finden. Das dauert nicht lange. Das Programm der AfD hast du ja selbst verlinkt. Scheint dir ja wichtig gewesen zu sein. Nur hast du leider mal wieder nicht verstanden, worum es in meinem Beitrag ging.

Einen einzelnen Aspekt herauszugreifen, um jemanden auf eine parteipolitische Position festzunageln, ist Demagogie. Ich habe sogar zwei Aspekte gefunden, in denen du mit der AfD übereinstimmst. Was folgt daraus? - Richtig, nichts.

Wenn sich in "Mein Kampf" ein Satz findet, der mit Äußerungen von dir übereinstimmt, bist du dann eine Nazi-Braut?
Dann hast du meine Entgegnung nicht verstanden. Ich schrieb sinngemäß, dass es bekannt ist, dass sich die AfD auch kräftig in parteifremden Programmen "bedient" (daher die von dir erwähnten Parallelen), um solche Dinge dann als Eigenes auszugeben. Das ist die eigentliche Demagogie der Rechtspopulisten. Und ich schrieb, dass die AfD dennoch in ihrer Frauen- und Fremdenfeindlichkeit und in vielen weiteren Positionen ganz klar rechtsradikal ist. Da würde ich als User X und User Y schon genau aufpassen, ob ich ebenfalls laut "hier" brüllen würde, wenn es um Hetze gegen die Genderforschung und gegen ein vielfältiges und offenes Familienbild geht, wenn es um deren geschichtsrevisionistischen Äußerungen und um deren Fremdenfeindlichkeit geht. Was gibts daran nicht zu verstehen?
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 12:53)

Wenn du mit den Funktionen dieses Forums vertraut wärst, wüßtest du, daß es nicht besonders aufwendig ist, passende Beiträge zu finden. Das dauert nicht lange. Das Programm der AfD hast du ja selbst verlinkt. Scheint dir ja wichtig gewesen zu sein. Nur hast du leider mal wieder nicht verstanden, worum es in meinem Beitrag ging.

Einen einzelnen Aspekt herauszugreifen, um jemanden auf eine parteipolitische Position festzunageln, ist Demagogie.
Ich habe sogar zwei Aspekte gefunden, in denen du mit der AfD übereinstimmst. Was folgt daraus? - Richtig, nichts.

Wenn sich in "Mein Kampf" ein Satz findet, der mit Äußerungen von dir übereinstimmt, bist du dann eine Nazi-Braut?
So sieht es aus. Und um die Sache noch abzurunden, haben blitzschnell 2 andere JuserInnen [pikant & think twice] johlend mit eingestimmt. Wie nennt sich so ein ekelhaftes Verhalten? :cool:
[Passt auch schoen zum StrangThema]
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Sa 25. Nov 2017, 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Ein Terraner »

Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 12:53)

Einen einzelnen Aspekt herauszugreifen, um jemanden auf eine parteipolitische Position festzunageln, ist Demagogie.
Kommt wohl auf die Position an, nur weil nicht alles schlecht ist rechtfertigt das doch nicht die schlechten Positionen, oder doch ? Bleibt wohl bei, Autobahn.
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Sextus Ironicus
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 13:14)

So sieht es aus. Und um die Sache noch abzurunden, haben blitzschnell 2 andere JuserInnen [pikant & think twice] johlend mit eingestimmt. Wie nennt sich so ein ekelhaftes Verhalten? :cool:
[Passt auch schoen zum StrangThema]
Bei den guten Eigenschaften ist es halt wie weiland in der attischen Demokratie. Es gibt Vollbürger und Metöken. :D
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Zunder
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 13:10)

Dann hast du meine Entgegnung nicht verstanden. Ich schrieb sinngemäß, dass es bekannt ist, dass sich die AfD auch kräftig in parteifremden Programmen "bedient" (daher die von dir erwähnten Parallelen), um solche Dinge dann als Eigenes auszugeben. Das ist die eigentliche Demagogie der Rechtspopulisten. Und ich schrieb, dass die AfD dennoch in ihrer Frauen- und Fremdenfeindlichkeit und in vielen weiteren Positionen ganz klar rechtsradikal ist. Da würde ich als User X und User Y schon genau aufpassen, ob ich ebenfalls laut "hier" brüllen würde, wenn es um Hetze gegen die Genderforschung und gegen ein vielfältiges und offenes Familienbild geht, wenn es um deren geschichtsrevisionistischen Äußerungen und um deren Fremdenfeindlichkeit geht. Was gibts daran nicht zu verstehen?
Immer schön verlogen. Du kannst wohl nicht anders?

Niemand hat "hier" gebrüllt. Du hast die Verbindung zur AfD nachträglich hergestellt, um die vollkommen berechtigte Ablehnung des Genderschwachsinns zu diskreditieren.
Um Familienbild, Geschichtsrevisionismus und Fremdenfeindlichkeit ging es nicht einmal andeutungsweise. Das ist ausschließlich deine verlogene Unterstellung.

Hast du außer deiner Selbstgefälligkeit noch etwas zu bieten?
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Selina
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 13:36)

Immer schön verlogen. Du kannst wohl nicht anders?

Niemand hat "hier" gebrüllt. Du hast die Verbindung zur AfD nachträglich hergestellt, um die vollkommen berechtigte Ablehnung des Genderschwachsinns zu diskreditieren.
Um Familienbild, Geschichtsrevisionismus und Fremdenfeindlichkeit ging es nicht einmal andeutungsweise. Das ist ausschließlich deine verlogene Unterstellung.

Hast du außer deiner Selbstgefälligkeit noch etwas zu bieten?
Diese Dinge kannst du aber nicht einfach abkoppeln. Die AfD ist ein hübsches Gesamtpaket. Und der "Genderwahn" ist ein Lieblings-Angriffsziel derselben Leute, die eben darüber hinaus auch fremdenfeindlich und revisionistisch sind. Gehört zusammen. Und selbstverständlich sind deren Anti-Gender-Forschungs-Sprüche frauenfeindlich. Was denn sonst? Darum gehts ja gerade. Aber ich weiß schon, ist ja "alles Kultur", was die so labern.
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Dark Angel
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 12:09)

Man man man, da hast du dir aber Mühe gegeben. Muss ziemlich lange gedauert haben, sogar noch Beiträge von mir vom Oktober 2016 zu finden. Damit muss ich mächtig Eindruck auf dich gemacht haben, wenn du dir sowas so lange merkst, um dann zielgenau danach suchen zu können. Hut ab! :D Und ja, natürlich muss die AfD, die außer menschenfeindlichen Vorstellungen nicht viel Eigenes hat, um programmatisch arbeiten zu können, von anderen Parteien jede Menge abkupfern, um es dann als Eigenes verkaufen zu können und für viele Menschen wählbar zu sein. Das gehört zur Demagogie dieser Leute dazu. Dafür fressen sie auch gerne mal Kreide.

Meine Zitate (von Fr 24. Nov 2017, 23:01) bezogen sich jedoch auf den Kampf der AfD gegen Genderforschung und gegen offene familienpolitische Vorstellungen, was eben ganz klar ihrer rechtspopulistischen Programmatik entspricht und von einigen hier ebenso vertreten wird. Frauenfeindlichkeit und Homophobie wie bei der AfD wirst du bei den Linken ganz bestimmt nicht finden. Auch keine Fremdenfeindlichkeit, auch kein völkisches Denken, einschließlich irgendeiner "kulturellen Identität", mit der man sich demagogisch abgrenzt von anderen Menschen, die man als "integrationsunfähig", "rückschrittlich" und "mittelalterlich" bezeichnet. Das ist klar rechtsradikales Denken. Ganz zu schweigen davon, dass die AfD-Leute gerne auf die "Leistungen" der Wehrmacht stolz sein wollen, dass sie eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" fordern und mit der "dämlichen Erinnerungskultur" Schluss machen wollen bzw. kein einziger von den AfDlern mal widerspricht, wenn sowas einer der Ihren fordert. Warum sollten die anderen dem Höcke-Geplärre auch widersprechen? Solche rechtsradikalen Gedanken sind bei denen eben mehrheitsfähig. Ansonsten hätte man sich längst deutlich distanziert. Übler geht es echt nicht.

Zitat:

Die Alternative für Deutschland ist keine Alternative. Die Alternative für Deutschland ist eine rechtsextreme Partei, die versucht, völkisches Denken in Deutschland wieder hoffähig zu machen. Sie strebt ein ethnisch homogenes Deutschland an. Sie will die deutsche Geschichte revidieren. Sie ist gefährlich.

Solche Sätze zu schreiben, birgt die Gefahr, als „antifaschistischer Eiferer“ dazustehen. Es birgt die Gefahr, dass sich jene stigmatisiert fühlen, die noch immer glauben, die AfD sei eine konservative bürgerliche Partei ein bisschen rechts von der CSU. Es birgt die Gefahr, dass die AfD sich erneut in die Opferpose schmeißt, aus der Talkshow rennt und ihre Verschwörungstheorie vom „grünlinksversifften“ medial-staatlichen Komplex weiterspinnt, der den Willen eines schweigenden Urvolkes unterdrückt.

Und es muss trotzdem gesagt werden. Deutschland darf keine Zweideutigkeit zulassen: Die AfD ist rechtsextrem. Die AfD verbreitet völkisches Gedankengut. Die AfD tritt das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes mit Füßen.

Beim „Kyffhäuser-Treffen“ einer AfD-Untergruppierung hat Alexander Gauland gesagt, die Deutschen hätten das Recht, „nicht nur unser Land, sondern auch unsere Vergangenheit zurückzuholen“ und sie könnten „stolz sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“. Die per Video im Internet verbreitete Rede folgt nur wenige Wochen, nachdem Gauland bei einer Wahlkampfveranstaltung dazu aufgerufen hatte, der Integrationsbeauftragten Aydan Özogus, einmal zu sagen, „was spezifisch deutsche Kultur ist“, daraufhin könne man sie dann auch „Gott sei Dank in Anatolien entsorgen“. Alles nur Taktik, um, einmal an der Macht, die bessere Durchsetzung bestehenden Migrationsrechts und eine konservative Familienpolitik durchzusetzen? Was für ein Unsinn!


http://www.tagesspiegel.de/politik/afd- ... 36746.html
Selina - wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Kennst du doch - oder?

"Demagogie betreibt, ... wer die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt."

Methoden der Demagogie: alles zum eigenen Nutzen und zum Schaden des Opponenten interpretieren, bis hin zur offensichtlichen, unverfrorenen Lüge, Meinungszensur, Denk- und Redeverbote für Opponenten
Ziel der Demagogie ist nicht der konstruktive Dialog - nicht die inhaltliche Auseinandersetzung mit Streitthemen und Argumenten, sondern eine durch permanente Provokation, Verächtlichmachen des politischen Gegners, geschürte Feindseligkeit gegenüber allem, was anders ist.

Na - erkennst du dich wieder?
Genau das oben Beschriebene machst du - du bist an keiner konstruktiven Diskussion interessiert, lässt dir, nicht genehme Meinungen/Argumente nicht gelten, setzt dich nicht inhaltlich mit diesen auseinander, sondern schiebst jeden Andersdenkenden in eine bestimmte politische Ecke und du diffamierst Andersdenkende.
Ganz nach dem Muster politischer Agitation aus unseligen DDR-Zeiten.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Sa 25. Nov 2017, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(25 Nov 2017, 13:29)

Bei den guten Eigenschaften ist es halt wie weiland in der attischen Demokratie. Es gibt Vollbürger und Metöken. :D
Da denke ich eher an die spartanische Gesellschaft mit ihren Sitten & Gebraeuchen. :)
Es reicht nicht sich selbst als moralisch besser auszugeben, ohne auch so zu handeln. Der Effekt verkehrt sich dann ins Gegenteil.
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Zunder
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 13:45)

Diese Dinge kannst du aber nicht einfach abkoppeln. Die AfD ist ein hübsches Gesamtpaket. Und der "Genderwahn" ist ein Lieblings-Angriffsziel derselben Leute, die eben darüber hinaus auch fremdenfeindlich und revisionistisch sind. Gehört zusammen. Und selbstverständlich sind deren Anti-Gender-Forschungs-Sprüche frauenfeindlich. Was denn sonst? Darum gehts ja gerade. Aber ich weiß schon, ist ja "alles Kultur", was die so labern.
Wenn du jemandem Fremdenfeindlichkeit und Revisionismus vorwerfen willst, mußt du ihm auch Fremdenfeindlichkeit und Revisionismus nachweisen. Die Ablehnung des Gender-Käses hat damit genauso wenig zu tun wie die Wasserversorgung oder die Hebammen.
Ist Alice Schwarzer eigentlich auch frauenfeindlich?
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Selina
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Nov 2017, 13:56)

Selina - wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Kennst du doch - oder?

"Demagogie betreibt, ... wer die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt."

Methoden der Demagogie: alles zum eigenen Nutzen und zum Schaden des Opponenten interpretieren, bis hin zur offensichtlichen, unverfrorenen Lüge, Meinungszensur, Denk- und Redeverbote für Opponenten
Ziel der Demagogie ist nicht der konstruktive Dialog - nicht die inhaltliche Auseinandersetzung mit Streitthemen und Argumenten, sondern eine durch permanente Provokation, Verächtlichmachen des politischen Gegners, geschürte Feindseligkeit gegenüber allem, was anders ist.

Na - erkennst du dich wieder?
Genau das oben Beschriebene machst du - du bist an keiner konstruktiven Diskussion interessiert, lässt dir, nicht genehme Meinungen/Argumente nicht gelten, setzt dich nicht inhaltlich mit diesen auseinander, sondern schiebst jeden Andersdenkenden in eine bestimmte politische Ecke und du diffamierst Andersdenkende.
Ganz nach dem Muster politischer Agitation aus unseligen DDR-Zeiten.
Tja, genau das ist es, was ich bei dir sehe. Gut beschrieben. "Meinungszensur, Denk- und Redeverbote" (übrigens wieder ganz klar dieselbe Diktion, siehe oben), spricht hier keiner aus. Wenn es so wäre, gäbe es diese Dialoge alle gar nicht und vor allem gäbe es diese Anti-Genderforschungs-Elaborate alle nicht, die hier ja in schönster epischer Breite regelmäßig dargeboten werden. Also schön den Ball flach halten.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Misterfritz »

Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:10)
Ist Alice Schwarzer eigentlich auch frauenfeindlich?
Bestimmten Frauen gegenüber, schon :D
Aber das ist hier ja nicht das Thema.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:24)

Bestimmten Frauen gegenüber, schon :D
Aber das ist hier ja nicht das Thema.
Verhalten/Benehmen wird auch unter Kultur subsumiert. :)

Ich bin keine Spezialistin fuer Frau Schwarzer, trotzdem erlaube ich mir folgende Frage:
Bin ich meinerseits maennerfeindlich, wenn ich Kritik an dem Verhalten oder der Meinung eines Menschen uebe, der ein Mann ist?
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:01)

Da denke ich eher an die spartanische Gesellschaft mit ihren Sitten & Gebraeuchen. :)
Es reicht nicht sich selbst als moralisch besser auszugeben, ohne auch so zu handeln. Der Effekt verkehrt sich dann ins Gegenteil.
Die Frage ist immer, ob jemand wirklich entgegen seiner Moral kann oder ob wir nicht immer exakt unserer Moral gemäß handeln. Siehe Milos Formans Film "Goyas Geister" und dessen Figur Pater Lorenzo Casamares (Javier Bardem), in dem der Gesinnungsopportunist sehr schön verkörpert ist. Und Fernando Savater hat in seinem wunderbaren "Versuch über Cioran" mal sinngemäß geschrieben, der Revolutionär beurteile die An- oder Abwesenheit von Freiheit stets danach, auf welcher Seite der Gefängnismauer er sich befinde. Bei den Hitzköpfen wechselt das, die Oppurtunisten stehen immer außerhalb - das ist auch eine Moral, eine ziemlich starke sogar, wenn man es im deskriptiven Modus betrachtet.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:52)

Verhalten/Benehmen wird auch unter Kultur subsumiert. :)

Ich bin keine Spezialistin fuer Frau Schwarzer, trotzdem erlaube ich mir folgende Frage:
Bin ich meinerseits maennerfeindlich, wenn ich Kritik an dem Verhalten oder der Meinung eines Menschen uebe, der ein Mann ist?
Bei Kritik gegenüber eines Menschen? Wenn Du nicht damit endest und sagst, so sind Männern nun mal ... :p
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Zunder »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:52)

Verhalten/Benehmen wird auch unter Kultur subsumiert. :)

Ich bin keine Spezialistin fuer Frau Schwarzer, trotzdem erlaube ich mir folgende Frage:
Bin ich meinerseits maennerfeindlich, wenn ich Kritik an dem Verhalten oder der Meinung eines Menschen uebe, der ein Mann ist?
Alice Schwarzer liegt ein bißchen im Clinch mit Judith Butler und den Genderistinnen.
Nach der "Logik" von Selina müßte sie demnach frauenfeindlich sein:
Der Rufmord
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:14)

Tja, genau das ist es, was ich bei dir sehe. Gut beschrieben. "Meinungszensur, Denk- und Redeverbote" (übrigens wieder ganz klar dieselbe Diktion, siehe oben), spricht hier keiner aus. Wenn es so wäre, gäbe es diese Dialoge alle gar nicht und vor allem gäbe es diese Anti-Genderforschungs-Elaborate alle nicht, die hier ja in schönster epischer Breite regelmäßig dargeboten werden. Also schön den Ball flach halten.
Und schon wieder eine offensichtliche, unverfrorene Lüge!
Die so genannten Gender Studies/Genderforschung als unwissenschaftlich abzulehnen hat nichts, aber auch gar nichts mit rääächts oder "frauenfeindlich" zu tun, sondern mit Denken können.
Der Genderquatsch ist genaus sehr Wissenschaft, wie der Marxismus Wissenschaft ist, auf dem der Genderquatsch basiert!
Wie ich bereits auf Seite 33 dieses Threads ausführte, arbeiten Gender Studies nicht erkenntnistheoretisch, sondern bedienen sich der Denkrichtung (Metatheorie) des Sozialkonstruktivismus, welcher wiederum der Denkhaltung des Relativismus zuzuordnen ist.
Grundaussagen dieser Metatheorie, der sich die Gender Studies bedienen sind u.a.:
Wissenschaft folgt nicht dem Konzept der objektiven Beschreibung, darum, wie und in wessen Namen, aufgrund der Autorität welcher Prozesse welche Wirklichkeit konstruiert, begründet repräsentiert wird.

Jeder Aspekt der Wissenschaft kann nur durch seinen lokalen und kulturellen Kontext verstanden werden.

Auch Naturgesetze sind soziale Konstruktionen

Wissenschaftliche Theorien sind gleichberechtigte Texte oder Geschichten neben anderen; heißt "es gibt keine hinreichend genauen und zeitkernig gültigen Erklärungen (der Wirklichkeit)


Insbesondere bei letztgenannter Grundaussagen des Sozialkonstruktivismus, dessen sich Gender Studies bedienen, kraulen sich jedem seriösen Wissenschaftler - der erkenntnistheoretisch mit den Methoden des Kritischen Rationalismus arbeitet - die Fußnägel nach oben.
Das heißt nämlich nichts anderes, als dass alle Aussagen/Behauptungen relativ sind, gleichberechtigt neben anderen stehen, nicht nachvollziehbar, nicht an der Realität übeprüfbar und nicht falsifizierbar sein müssen, sie müssen nur geglaubt werden.
Aussagen wie "wir denken das soundso - also ist das auch soundso" - wie in Gender Studies normal und üblich, sind unwissenschaftlich, weil eben nicht nachvollziehbar, nicht an der der Realität überprüfbar und nicht falsifizierbar.

Fazit: Da Gender Studies die Anwendung erkenntnistheoretischer wissenschaftlicher Methoden ablehnen, ihren Usprung und ihre Basis in der Ideologie des Marxismus haben, sind sie keine Wissenschaft, sonder selbst Ideologie.
Und indem DU die Aussagen von jedem, der eine bestimmte Ideologie ablehnt bzw sich nicht ideologisch indoktrinieren und manipulieren lässt, zu dessen Schaden (durch Diffamierung) interpretierst, bist DU diejenige, die Demagogie betreibt/sich der Demagogie bedient!
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:52)

Verhalten/Benehmen wird auch unter Kultur subsumiert. :)

Ich bin keine Spezialistin fuer Frau Schwarzer, trotzdem erlaube ich mir folgende Frage:
Bin ich meinerseits maennerfeindlich, wenn ich Kritik an dem Verhalten oder der Meinung eines Menschen uebe, der ein Mann ist?
Nööö - genauso wenig, wie jemand frauenfeindlich ist, der Kritik am Verhalten oder der Meinung eines Menschen übt, der eine Frau ist. :D
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Alles klar. Genderforschungs-Bashing ist übrigens auch eine beliebte "Sportart" der Rechtspopulisten.

Zitat:

Keine andere akademische Disziplin wird derart lächerlich gemacht wie die Geschlechterforschung. Doch ihre pauschale Diffamierung bedeutet einen Angriff auf das Wesen der gesamten Wissenschaft, meint der Kunstwissenschaftler Daniel Hornuff.

Einst ging alle Macht vom Volke aus. Heute geht die Macht von der Geschlechterforschung aus, und Deutschland ächzt unter ihrem Regime. Immerhin verbiete sie den gesunden Menschenverstand und sanktioniere das freie Sprechen. So jedenfalls sieht es eine steigende Zahl blasierter Schreihälse. Die sogenannten Gender Studies avancieren derzeit zu einem massenmedialen Dauerbrenner. Freilich geht es dabei nicht um eine vertiefte Auseinandersetzung mit ihren Ansätzen und Inhalten, folglich also nicht um Kritik im eigentlichen Sinne.

Im Zentrum steht das Gender-Bashing: Eine entrüstete, hochmütige, nicht selten chauvinistische, stets pauschale Diffamierung der Geschlechterforschung. Ziel ist es, die Geschlechterforschung als akademische Idiotie zu entlarven.

Dabei sind die Schreihälse untereinander völlig uneinig, in welcher Weise die Geschlechterforschung abgewertet werden soll. Einerseits gilt ihnen diese Forschung als gefährlich stark: Man wirft ihr weltanschauliche Zurechtweisungen vor und warnt vor einem volkspädagogischen Umerziehungsprogramm. Andererseits attestiert man ihr einen zeitgeistigen Opportunismus, tadelt sie also für grundsätzliche Wirkungsarmut und Erkenntnisschwäche. Beide Einwände widersprechen sich. Umso mehr zeigen sie, dass hier lediglich Ressentiments unterschiedlicher Couleurs reproduziert werden.


http://www.deutschlandfunkkultur.de/ang ... _id=365689
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:24)

Alles klar. Genderforschungs-Bashing ist übrigens auch eine beliebte "Sportart" der Rechtspopulisten.

Zitat:

Keine andere akademische Disziplin wird derart lächerlich gemacht wie die Geschlechterforschung. Doch ihre pauschale Diffamierung bedeutet einen Angriff auf das Wesen der gesamten Wissenschaft, meint der Kunstwissenschaftler Daniel Hornuff.

Einst ging alle Macht vom Volke aus. Heute geht die Macht von der Geschlechterforschung aus, und Deutschland ächzt unter ihrem Regime. Immerhin verbiete sie den gesunden Menschenverstand und sanktioniere das freie Sprechen. So jedenfalls sieht es eine steigende Zahl blasierter Schreihälse. Die sogenannten Gender Studies avancieren derzeit zu einem massenmedialen Dauerbrenner. Freilich geht es dabei nicht um eine vertiefte Auseinandersetzung mit ihren Ansätzen und Inhalten, folglich also nicht um Kritik im eigentlichen Sinne.

Im Zentrum steht das Gender-Bashing: Eine entrüstete, hochmütige, nicht selten chauvinistische, stets pauschale Diffamierung der Geschlechterforschung. Ziel ist es, die Geschlechterforschung als akademische Idiotie zu entlarven.

Dabei sind die Schreihälse untereinander völlig uneinig, in welcher Weise die Geschlechterforschung abgewertet werden soll. Einerseits gilt ihnen diese Forschung als gefährlich stark: Man wirft ihr weltanschauliche Zurechtweisungen vor und warnt vor einem volkspädagogischen Umerziehungsprogramm. Andererseits attestiert man ihr einen zeitgeistigen Opportunismus, tadelt sie also für grundsätzliche Wirkungsarmut und Erkenntnisschwäche. Beide Einwände widersprechen sich. Umso mehr zeigen sie, dass hier lediglich Ressentiments unterschiedlicher Couleurs reproduziert werden.


http://www.deutschlandfunkkultur.de/ang ... _id=365689
DU kannst wirklich nicht anders als in der Demagogie-/Agitprop-Mottenkiste zu kramen - gelle?
Inhaltliche Auseinandersetzung, Eingehen auf Argumente - Fehlanzeige!
Hast du überhaupt gelesen und vor allem begriffen, was ich geschrieben habe?

Oder gibts bei dir nur den Pawlowschen Reflex bei bestimmten Schlüsselwörtern/Schlüsselbegriffen irgendeinen Zeitungsartikel oder Medienbericht zu zitieren - ganz egal ob der inhaltlich passt oder nicht?
Sorry, aber wenn ich dich so lese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du (mal) Jahrgangsbeste an einer ganz bestimmten "Bildungseinrichtung" warst. :s
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Zunder
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:24)

Alles klar. Genderforschungs-Bashing ist übrigens auch eine beliebte "Sportart" der Rechtspopulisten.
Außerdem spielen Rechtspopulisten gerne Fußball, hören Beethoven und gehen ins Kino.
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Ammianus
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Ammianus »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Nov 2017, 11:10)

Nicht nur das. Diese Form der "Diskussion" erinnert mich sehr unangenehm an die "Agit-Prop-Methoden" einer untergegangenen Republik. Diese Methoden scheint die Userin so richtig verinnerlicht zu haben, verwechselt sie doch ständig inhaltliche Diskussion mit ideologischer Manipulation. :s
Das unangenehme war, dass diese Sorte oft genug das "Sagen" hatte, über deine Zukunft mitentschied. Es sei denn, du verzichteste auf jede Art Karriere. Dann konnten die dich mal und du amüsiertest dich darüber, wie sie bei deinen bewussten Provakationen die Schnappatmung bekamen.
Aber es gibt diese Leute immer und unter allen Regimen ...
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:24)

Alles klar. Genderforschungs-Bashing ist übrigens auch eine beliebte "Sportart" der Rechtspopulisten.

Zitat:

Keine andere akademische Disziplin wird derart lächerlich gemacht wie die Geschlechterforschung.

http://www.deutschlandfunkkultur.de/ang ... _id=365689
Die braucht gar nicht lächerlich gemacht zu werden, das macht diese "akademische Disziplin" schon selbst.

Und, ich kenne genügend Meute, die alle keine Rechtspopulisten sind, waren oder es sein werden, die diesen Genderkram ziemlich lächerlich resp. unwichtig finden.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:31)

DU kannst wirklich nicht anders als in der Demagogie-/Agitprop-Mottenkiste zu kramen - gelle?
Inhaltliche Auseinandersetzung, Eingehen auf Argumente - Fehlanzeige!
Hast du überhaupt gelesen und vor allem begriffen, was ich geschrieben habe?

Oder gibts bei dir nur den Pawlowschen Reflex bei bestimmten Schlüsselwörtern/Schlüsselbegriffen irgendeinen Zeitungsartikel oder Medienbericht zu zitieren - ganz egal ob der inhaltlich passt oder nicht?
Sorry, aber wenn ich dich so lese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du (mal) Jahrgangsbeste an einer ganz bestimmten "Bildungseinrichtung" warst. :s
Nö, ich war alles andere als das, was du mir unterstellst. Was völlig anderes. Und dieser von mir verlinkte Beitrag widerlegt nun mal jedes einzelne deiner Argumente. Den muss man dann eben auch komplett lesen, nicht nur das Zitat. Besser hätte ich es nicht sagen können als jener Daniel Hornuff. Da ist es durchaus legitim, wenn ein Autor etwas sehr treffend formuliert, den dann auch zu zitieren.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:51)

Die braucht gar nicht lächerlich gemacht zu werden, das macht diese "akademische Disziplin" schon selbst.

Und, ich kenne genügend Meute, die alle keine Rechtspopulisten sind, waren oder es sein werden, die diesen Genderkram ziemlich lächerlich resp. unwichtig finden.
Hübscher Versprecher :D
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:39)

Außerdem spielen Rechtspopulisten gerne Fußball, hören Beethoven und gehen ins Kino.
Genau. Und einige der ganz Radikalen von denen klettern gerne mal auf das Brandenburger Tor oder "stürmen" das Bundesjustizministerium :D
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:59)

Nö, ich war alles andere als das, was du mir unterstellst. Was völlig anderes. Und dieser von mir verlinkte Beitrag widerlegt nun mal jedes einzelne deiner Argumente. Den muss man dann eben auch komplett lesen, nicht nur das Zitat. Besser hätte ich es nicht sagen können als jener Daniel Hornuff. Da ist es durchaus legitim, wenn ein Autor etwas sehr treffend formuliert, den dann auch zu zitieren.
Der verlinkte Beitrag ist völlig polemisch, der geht auf gar nichts ein, schon gar nicht auf meine Argumente.
Wo - im verlinkten Beitrag - steht auch nur ein Satz, welcher erkenntnistheoretischen Methoden sich Gender Studies bedienen?
Wo steht da auch nur ein Wort zur Metatheorie des Sozialkonstruktivismus, der sich Gender-Studies bedienen?
Wo werden meine Ausagen zum Sozialkontruktivismus widerlegt?
Wo werden meine Aussagen zu den Grundlagen (Marxismus) der Gender Studies widerlegt?

Nichts - gar nichts wird da widerlegt.
Inhaltlich wieder mal nichts von dir. Hätte mich auch gewundert.
Thema verfehlt! Sechs - setzen!

Nicht die Kritik an Gender Studies ist ein Angriff auf das Wesen der Wissenschaft, sondern Gender Studies sind ein Angriff auf das Wesen der Wissenschaft, weil sie Wissenschaft ad absurdum führen.

Du solltest dir mal die Frage stellen, warum es gerade Wissenschaftler sind, insbesondere Biologen, die die Gender Studies am schärfsten kritisieren und warum Unterstützung für diese angebliche Wissenschaft nur von seiten bestimmter Politiker/Parteien kommt.
Alle Biologen/Naturwissenschaftler phöhse Rääächtspopulisten oder was?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:56)

Bei Kritik gegenüber eines Menschen? Wenn Du nicht damit endest und sagst, so sind Männern nun mal ... :p
Hat sie das wortwoerlich so gemeint oder eher im Sinne "typisch Mann"? "Typisch Mann" existiert und ist die Grundlage fuer die GleichberechtigungsBewegung. So wie es auch ein "typisch Frau" gibt. Mir entschluepft auch manchmal ein "bekloppte Weiber" bei nervigen Verhaltensweisen, die typisch Frau sind. Ebenso bei Maennern. Inwieweit eine typische VerhaltensWeise anerzogen oder genetisch dispositioniert ist, spielt bei der Beurteilung "typisch" erst mal keine Rolle. Oder nehmen wir Religioese. Geht es dir bei manchen Glaeubigen auch so, dass du denkst "Glaeubige! - FacePalm"? Ohne, dass du damit pauschal alle Religioesen gedanklich in die KlapsMuehle stecken willst?
Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 14:58)

Alice Schwarzer liegt ein bißchen im Clinch mit Judith Butler und den Genderistinnen.
Nach der "Logik" von Selina müßte sie demnach frauenfeindlich sein:
Der Rufmord
Boese Alice! :D Hat sie es gewagt auszukeilen und anderer Meinung zu sein?
Dark Angel hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:07)

Nööö - genauso wenig, wie jemand frauenfeindlich ist, der Kritik am Verhalten oder der Meinung eines Menschen übt, der eine Frau ist. :D
Eben. :thumbup:
Zunder hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:39)

Außerdem spielen Rechtspopulisten gerne Fußball, hören Beethoven und gehen ins Kino.
Vegetarier und HundeLiebhaber sind Nazis! [Hitler]
Misterfritz hat geschrieben:(25 Nov 2017, 15:51)
Die braucht gar nicht lächerlich gemacht zu werden, das macht diese "akademische Disziplin" schon selbst.
Und, ich kenne genügend Meute, die alle keine Rechtspopulisten sind, waren oder es sein werden, die diesen Genderkram ziemlich lächerlich resp. unwichtig finden.
So geht es mir und anderen modernen und selbstbewussten Frauen die ich kenne auch. Keine von uns ist rechts. Was machen wir falsch, wenn wir nicht jeden Schmonz gut finden? :x
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Sa 25. Nov 2017, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 16:53)


So geht es mir und anderen modernen und selbstbewussten Frauen die ich kenne auch. Keine von uns ist konservativ oder rechts. Was machen wir falsch, wenn wir nicht jeden Schmonz gut finden? :x
Ich weiss es auch nicht, bin bisher nicht dahinter gekommen. Allerdings stecke auch keine grosse Energie in dieses "Problem" ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Nett zu lesen.
Kultur wird verdampft und übrig bleibt der mineralisierte "Geschlechterkrampf".
Weiter so.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 16:53)

Hat sie das wortwoerlich so gemeint oder eher im Sinne "typisch Mann"? "Typisch Mann" existiert und ist die Grundlage fuer die GleichberechtigungsBewegung. So wie es auch ein "typisch Frau" gibt. Mir entschluepft auch manchmal ein "bekloppte Weiber" bei nervigen Verhaltensweisen, die typisch Frau sind. Ebenso bei Maennern. Inwieweit eine typische VerhaltensWeise anerzogen oder genetisch dispositioniert ist, spielt bei der Beurteilung "typisch" erst mal keine Rolle. Oder nehmen wir Religioese. Geht es dir bei manchen Glaeubigen auch so, dass du denkst "Glaeubige! - FacePalm"? Ohne, dass du damit pauschal alle Religioesen gedanklich in die KlapsMuehle stecken willst?


Boese Alice! :D Hat sie es gewagt auszukeilen und anderer Meinung zu sein?


Eben. :thumbup:


Vegetarier und HundeLiebhaber sind Nazis! [Hitler]


So geht es mir und anderen modernen und selbstbewussten Frauen die ich kenne auch. Keine von uns ist rechts. Was machen wir falsch, wenn wir nicht jeden Schmonz gut finden? :x
Wir benutzen unseren Kopf zum Denken und nicht nur zum Haare föhnen.
Vor denken wir selbst und lassen nicht denken. :thumbup:
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Umetarek »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Nov 2017, 17:19)

Nett zu lesen.
Kultur wird verdampft und übrig bleibt der mineralisierte "Geschlechterkrampf".
Weiter so.
:D So kanns gehen.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bielefeld09 »

:?: Aber was ist denn nun für euch Kultur,
wenn es nicht die gelebte Gegenwart von Menschen, Flora und Fauna
in Richtung einer positiven Zukunft für alle Beteiligten ist?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Wenn du nicht nur die letzten Beitraege liest, wirst du die Antwort auf die StrangFrage selbst finden. :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von unity in diversity »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 18:21)

Wenn du nicht nur die letzten Beitraege liest, wirst du die Antwort auf die StrangFrage selbst finden. :p
Eine Siegerehrung, in diesem interessanten Kulturkampf, ist aber leider noch nicht möglich.
Ich bin gespannt, wer den Endspurt gewinnt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

unity in diversity hat geschrieben:(25 Nov 2017, 18:32)

Eine Siegerehrung, in diesem interessanten Kulturkampf, ist aber leider noch nicht möglich.
Ich bin gespannt, wer den Endspurt gewinnt.
Das ist doch einfach: Wer übrig bleibt, hat Recht. Das ist in der Geschichte so und in jedem solchen Thread auch so.

Jedenfalls unter der Prämisse, dass es ums Gewinnen geht.

(Wobei es einen Fall gibt, in dem das nicht stimmt: In Vietnam sind die (Nord)Vietnamesen überig geblieben. Aber die Geschichte des Krieges, seine Deutung, schreiben die Verlierer).
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Es gibt keine Sieger und auch keine SiegerEhrungen - egal wer in einem Strang das letzte Wort hat. Wer in Foren unter der Praemisse siegen zu wollen diskutiert, hat nicht verstanden wie Foren und Menschen funktionieren. :)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Sa 25. Nov 2017, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Ammianus »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Nov 2017, 18:13)

:?: Aber was ist denn nun für euch Kultur,
wenn es nicht die gelebte Gegenwart von Menschen, Flora und Fauna
in Richtung einer positiven Zukunft für alle Beteiligten ist?
Ganz kurz:

Summe aller materiellen und ideellen Hervorbringungen menschlicher Gesellschaften
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Ammianus hat geschrieben:(25 Nov 2017, 18:58)

Ganz kurz:

Summe aller materiellen und ideellen Hervorbringungen menschlicher Gesellschaften
Schöne Definition,
finde ich gut.
Warum können wir diesen Thread dann nicht als beantwortet in der Versenkung verschwinden lassen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von unity in diversity »

Bielefeld09 hat geschrieben:(25 Nov 2017, 19:04)

Schöne Definition,
finde ich gut.
Warum können wir diesen Thread dann nicht als beantwortet in der Versenkung verschwinden lassen?
Wir erwarten noch special guests.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bielefeld09 »

unity in diversity hat geschrieben:(25 Nov 2017, 19:07)

Wir erwarten noch special guests.
Na denn, sollen sie kommen.
Der " Kulturbegriff" scheint aber auch " Solche " zu includieren. :)
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Nov 2017, 18:58)

Es gibt keine Sieger und auch keine SiegerEhrungen - egal wer in einem Strang das letzte Wort hat.Wer in Foren unter der Praemisse siegen zu wollen diskutiert, hat nicht verstanden wie Foren und Menschen funktionieren. :)
Eben.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Occham »

Kultur wird auch von den ökonomischen Gegebenheiten geprägt. In einem armen Land herrscht mehr Religion. Man betet quasi dafür das man keinen Hungertod stirbt. In einer reichen Ökonomie ist es vermutlich der Rechtsstaat.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von unity in diversity »

Occham hat geschrieben:(26 Nov 2017, 09:03)

Kultur wird auch von den ökonomischen Gegebenheiten geprägt. In einem armen Land herrscht mehr Religion. Man betet quasi dafür das man keinen Hungertod stirbt. In einer reichen Ökonomie ist es vermutlich der Rechtsstaat.
Religionen sind Relikte aus der Steinzeit.
Wo das Wissen endete, begann der Aberglaube.
In gebildeten Nationen, bewahrt man die Erinnerung an das dunkle Zeitalter, auf das es sich nicht wiederholen möge.
Man besucht Wallfahrtsorte mit dem prickelnden Gefühl, einer temporären Reise in die Vergangenheit.
Man kann jederzeit in das hier und jetzt zurückkehren.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Nov 2017, 09:38)

Religionen sind Relikte aus der Steinzeit.
Wo das Wissen endete, begann der Aberglaube.
In gebildeten Nationen, bewahrt man die Erinnerung an das dunkle Zeitalter, auf das es sich nicht wiederholen möge.
Man besucht Wallfahrtsorte mit dem prickelnden Gefühl, einer temporären Reise in die Vergangenheit.
Man kann jederzeit in das hier und jetzt zurückkehren.
Sehe ich eher umgekehrt: Religion ist wie das aus der Neugier entstehende Wissen "Entlastung vom Absoluten" (Blumenberg) Religion endet also immer dort, wo an die Stelle von Glaubenssätzen nach und nach Wissen tritt. Die Reste von Religion, die bleiben, sind im Idealfall so eine Mischung aus Traditionspflege, Wellness, Therapie usw., sie zählt also zu den Sitten und Gebräuchen, aber, und das ist der entscheidende Punkt, ihre absolute normative Kraft ist gebrochen. Das war der Erfolg der Aufklärung (Kollateralschäden inbegriffen).
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von unity in diversity »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(26 Nov 2017, 10:20)

Sehe ich eher umgekehrt: Religion ist wie das aus der Neugier entstehende Wissen "Entlastung vom Absoluten" (Blumenberg) Religion endet also immer dort, wo an die Stelle von Glaubenssätzen nach und nach Wissen tritt. Die Reste von Religion, die bleiben, sind im Idealfall so eine Mischung aus Traditionspflege, Wellness, Therapie usw., sie zählt also zu den Sitten und Gebräuchen, aber, und das ist der entscheidende Punkt, ihre absolute normative Kraft ist gebrochen. Das war der Erfolg der Aufklärung (Kollateralschäden inbegriffen).
Eccezionale Zusammenfassung des eccezionalen Geschehens, in diesem Faden.
Es soll aber Foristen geben, die dich noch toppen können.
Ich lege schon mal Knabberzeug bereit, wegen der zunehmenden Spannung.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Nov 2017, 10:33)

Es soll aber Foristen geben, die dich noch toppen können.
Das wäre ja dann das "richtige" Gewinnen im Sinne einer persönlichen Horizontwerweiterung.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Nov 2017, 15:12)

Da stimme ich dir zu - nur steht das im Widerspruch dazu eine kulturelle Identitaet abzulehnen. Entweder akzeptiere ich meine Wurzeln oder ich lehne sie ab, weil ich ein "wurzelloser Kosmopolit" sein will. Beides, mit und ohne Wurzeln, geht schlecht. :)
Schau dir nur zum Beispiel die Biographie von Karl Kraus an. "Distanz zu den eigenen Wurzeln" bis hin zur katholischen Taufe auf der einen und auf der anderen Seite das Bewusstsein, dass er innerhalb dieser teils doch sehr antisemitisch geprägten k&k-Welt zwischen Wien, Prag, Krakau und Budapest eben doch wegen seines Jüdischseins zum Anderssein verurteilt war. Die Hypothese ist, dass kreative Geister wie Karl Kraus ihre Kreativität eben gerade aus diesem Bewusstsein der Ambilavenz, der eigenen völligen Widersprüchlichkeit und vor allem der Abgegrenztheit, der Auseinandersetzung damit schöpften. Es ist schlicht nicht mehr aus der Welt zu schaffen, dass diese Art von Intellektualität wie bei Kraus mit einem Jüdischsein innerhalb einer überwiegend nichtjüdischen Welt zusammengedacht wird. Und es ist auch - denke ich mal - völlig legitim, dies gewissermaßen als allgemeingültige Parabel zu denken.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(24 Nov 2017, 15:00)

Genau.
Es gab gar keine Wirtschaftskrise und keine ökonomisch bedingten Spannungen zwischen den reicheren Teilrepubliken und der serbischen Zentralregierung.
Das tragische an den Jugoslawien-Kriegen besteht gerade darin, dass ethnische, religiöse Spannungen über Dekaden hinweg nicht in größerem Maße zu Konflikten führten, dann aber innerhalb kürzester Zeit instrumentalisiert werden konnten. Auch wenn es im Hintergrund selbstverständlich auch um anderes ging. Wie auch bei vielen anderen jüngeren militärischen Konflikten.

Was kann man daraus anderes schlussfolgern, als gegen Identitäts-Ideologien anzukämpfen. Je mehr Albanierinnen mit Serben und Kroatinnen mit Slowenen Kinder produzieren, je durchmischter desto besser. Je mehr sie über Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft nachdenken und je weniger über ihre nationale, ethnische, religiöse Identität, desto bessser.

Es geht genau darum: Offenzulegen, dass diese Identitätsfragen immer nur von den eigentlichen Drahtziehern instrumentalisiert werden. Dass man der Dumme ist und bleibt, wenn man darauf eingeht.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Nov 2017, 10:04)

Was kann man daraus anderes schlussfolgern, als gegen Identitäts-Ideologien anzukämpfen. Je mehr Albanierinnen mit Serben und Kroatinnen mit Slowenen Kinder produzieren, je durchmischter desto besser. Je mehr sie über Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft nachdenken und je weniger über ihre nationale, ethnische, religiöse Identität, desto bessser.
Ja, sollte man meinen. Aber gerade Serben und Kroaten haben gezeigt, dass es letztendlich nicht funktioniert hat. Daraus entsteht eine andere kulturelle Identität ohne einen Autamatismus der totalen Nicht-Abgrenzung oder der Bereitschaft zur gewaltfreien Lösung von Konflikten. Der einzige halbwegs stabile Garant sind geteilte Interessen und Ziele - auch die EU begann als Wirtschftsgemeinschaft.

Aber netter Gedanke. Wenn die Sunniten dann mit den Wahabiten und den Schiiten sich "mischen" würden, dann wäre nach dieser Idee von dir alles gut. Übrigens: Damit der Islam gerettet werden kann, spricht man von Islam und Islamismus, bei "Kultur" haut man gleich die ganze Kultur in die Pfanne, obwohl Kultur/kulturelle Identität als Begriffe viel breiter gefasst sind als eine Religion.
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