Soll man wirklich Kinder kriegen?

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Xandru
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Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Xandru »

Ich möchte das mal hier locker zur Frage stellen :cool:

Meine Aussage: Kinder zu kriegen ist höchst fragwürdig. Es wird meist subjektiv und egoistisch begründet. Auf die Frage, wieso man sich entschieden hat, ein Kind zu kriegen, wird oft so oder so ähnlich geantwortet: "Ach, Kinder sind doch so süß. Und wir wollten einfach ein Kind. Wir wollen im Alter nicht alleine sein." Etc. pp.

Es ist eine Konvention unserer Gesellschaft. Hast du keine Kinder, gehörst du nicht dazu. Du trägst nichts zur Gesellschaft bei. Also kann man auch nicht mitreden. Komplettiert natürlich mit Reihenhaus und Van inkl. Hundenetz.

Was bedeutet es aber eigentlich, Kinder zu kriegen? Bedeutet es nicht vor allem, ein Menschenleben zu erschaffen? Ich meine, dass das wohl mit das Größte ist, was man in seinem Leben machen kann. Es ist eigentlich mit Abstand das Allergrößte! Denn das Leben... tja... das Leben ist - meiner bescheidenen Meinung nach - hart! Also, versteht mich nicht falsch. Ich finde das Leben höchst aufregend!!! Aber das ist schon recht harter Tobak, durch was man in seinem Leben so gehen muss.

Und dann macht man das nunmal. "Hier, liebes Kind, willkommen auf der Welt. Da hast du dein Leben und jetzt schau mal wie du damit umgehst..." :thumbup:

Das ist eine hoch philosophische Frage und ich hoffe, ich hab mich klar genug ausgedrückt. Ich habe nichts gegen all jene, die sich dafür entschieden haben. Jeder muss es letztlich so machen, wie es ihm gefällt. Ich für mich weiß wo ich stehe. Aber mich würds interessieren, was andere so davon halten.

LG, Xandru

Ergänzung auf Wunsch des TE:

Das nur kurz der aktuelle Stand bisher, zumindest auf der Ebene, auf der ich diesen Strang eröffnet habe und wie ich auch besten Wissens und Gewissens versucht habe, dieses [das Thema] beizubehalten. Ich hoffe, ich habe nichts unterschlagen.

Das Problem (bzw. wie es sich entwickelt hat): das Erzeugen von menschlichem Leben ist für sich eine egozentrische, im weitesten Sinne egoistische Handlung. Das erzeugte Leben bzw. sein Bewusstsein kann nicht über seine Erzeugung bzw. die Überführung in die menschliche Existenz verfügen.
Kann man sich aber einem noch nicht erzeugten Leben (Existenz) gegenüber auch wirklich egozentrisch/egoistisch verhalten? Geht man davon aus, dass ohne die Existenz eines Gegenübers auch keine Interaktion mit diesem möglich ist, dann nein.
Würde aber besagtes Bewusstsein bis dato eine alternative Existenz "leben", quasi in einer anderen Dimension, dann ja. Die Prämisse an dieser Stelle wäre, von solchen Dimensionen auszugehen.

Wie ist also das Kinderkriegen unter den gegebenen Umständen aus ethischer Sicht zu bewerten?

Anmerkung 1) Egozentrik und Egoismus sind mEn. nicht zwingend negativ. Siehe: (29 Jul 2016, 16:47)
Anmerkung 2) Mir ist bewusst, dass ich für meinen Teil das Thema sehr stark abstrahiere. Wer sich mit mir über die gestellte Frage unterhalten will, ist herzlich eingeladen.
Anmerkung 3) Ich finds voll ok, wenn wir hier auch mal vom Thema abkommen. Eigentlich sehr interessant. Hat aber auch seine Grenzen.
Anmerkung 4) Das dürfte evtl. einige interessieren: Ich habe mich nicht endgültig dazu entschieden, niemals Kinder zu kriegen ;)

In diesem Sinne, euch allen von Herzen ein schönes Wochenende :)
Xandru
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Letzter-Mohikaner
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Es mag vielleicht seltsam klingen, aber abgesehen davon, dass Kinder natürlich ein Segen sind(selbst bei all dem Ärger manchmal), so sind Kinder die einzige Möglichkeiten "unsterblich" zu sein. Man gibt seine Gene weiter, man lebt in seinen Nachkommen fort. Und ja, es ist ein Wunder. Zwei Menschen haben etwas so "banales" wie Sex und neues Leben entsteht daraus.
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Ein Terraner
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Ein Terraner »

Es ist eine schwierig Frage ob man Kindern diese Welt antun möchte, andererseits entfernt man ohne Kinder sein Erbgut aus der Evolution. :)
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Billie Holiday
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

Ich hatte diesen Wunsch, ein diffuses Gefühl, zusammen mit meinem Mann Kinder haben zu wollen.
Weder dachte ich dabei an mein Erbgut, noch an die Rente. Es war ein rein egoistischer Wunsch, eigene Kinder zu haben.
Hätte es nicht geklappt, hätten wir wohl adoptiert.
Eine eigene Familie, Mama, Papa und 2 oder 3 Kinder. Nicht das schlechteste, was man haben kann.
Meine erste Tochter sah so aus wie mein Mann, meine zweite sieht bis heute mir sehr ähnlich. Beide sind uns gut gelungen, wir sind stolze Eltern.
Unsere kinderlosen Freunde haben deutlich mehr Geld und mehr Zeit, weder beneide ich sie, noch würde ich mit Ihnen tauschen. Ich habe eine Familie. :)
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:12)

Ich hatte diesen Wunsch, ein diffuses Gefühl, zusammen mit meinem Mann Kinder haben zu wollen.
Weder dachte ich dabei an mein Erbgut, noch an die Rente. Es war ein rein egoistischer Wunsch, eigene Kinder zu haben.
Hätte es nicht geklappt, hätten wir wohl adoptiert.
Eine eigene Familie, Mama, Papa und 2 oder 3 Kinder. Nicht das schlechteste, was man haben kann.
Meine erste Tochter sah so aus wie mein Mann, meine zweite sieht bis heute mir sehr ähnlich. Beide sind uns gut gelungen, wir sind stolze Eltern.
Unsere kinderlosen Freunde haben deutlich mehr Geld und mehr Zeit, weder beneide ich sie, noch würde ich mit Ihnen tauschen. Ich habe eine Familie. :)
Das werden Sie noch weitaus mehr schätzen, wenn Sie etwas später hoffentlich auch Enkel haben und Ihre Kinder Sie immer wieder fragen, ob es Ihnen gut geht, und sie Sie um Ihre Meinung zu diesem oder jenem an sich belanglosen Thema bitten. :)

Ihre reichen Bekannten fragt dann niemand mit innerer Anteilnahme, es sei denn, sie hätten lange Jahre Vollzeit Verantwortung für eine "Ersatzfamilie" getragen.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von DarkLightbringer »

Meine Tochter ist mir die liebste Diskussionspartnerin, zugleich aber auch die gefährlichste. Sie hat den gleichen Witz und argumentiert so, wie ich auch argumentieren würde. Das ist manchmal gespenstisch.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Fadamo
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Fadamo »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:12)

Ich hatte diesen Wunsch, ein diffuses Gefühl, zusammen mit meinem Mann Kinder haben zu wollen.
Weder dachte ich dabei an mein Erbgut, noch an die Rente. Es war ein rein egoistischer Wunsch, eigene Kinder zu haben.
Hätte es nicht geklappt, hätten wir wohl adoptiert.
Eine eigene Familie, Mama, Papa und 2 oder 3 Kinder. Nicht das schlechteste, was man haben kann.
Meine erste Tochter sah so aus wie mein Mann, meine zweite sieht bis heute mir sehr ähnlich. Beide sind uns gut gelungen, wir sind stolze Eltern.
Unsere kinderlosen Freunde haben deutlich mehr Geld und mehr Zeit, weder beneide ich sie, noch würde ich mit Ihnen tauschen. Ich habe eine Familie. :)

Ja du hast egoistisch gedacht.
Hättest ruhig ein kind an deine kinderlosen freunde vermachen können.
Nele28

Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Nele28 »

Ein Leben ohne eigene Kinder? Undenkbar! Was Trostloseres kann ich mir nicht vorstellen. Viele vergessen, dass man in seine Kinder auch investieren muss. Damit meine ich Liebe, Zuneigung, Vertrauen. Aber wer kann das schon nachempfinden, der keine Kinder will.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:02)

Es ist eine schwierig Frage ob man Kindern diese Welt antun möchte, andererseits entfernt man ohne Kinder sein Erbgut aus der Evolution. :)
Beide Entscheidungen oder Schicksalsschläge haben offenbar ihr Gutes. :cool:
Svi Back

Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Svi Back »

Nele28 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 06:39)

Ein Leben ohne eigene Kinder? Undenkbar! Was Trostloseres kann ich mir nicht vorstellen. Viele vergessen, dass man in seine Kinder auch investieren muss. Damit meine ich Liebe, Zuneigung, Vertrauen. Aber wer kann das schon nachempfinden, der keine Kinder will.
Inhaltlich ist dein Beitrag durchaus nachvollziehbar, zeigt aber auch, wie verlottert man
hierzulande mittlerweile mit Sprache umgeht.
Kinder sind kein Investment.
Nele28

Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Nele28 »

Vor dieser Frage steht und standen Mütter und Väter schon immer.
Es gab und gibt viel schwierigere Situationen in dieser Welt, als die, die wir hier in Deutschland in den letzten 65 Jahren hatten.
Und schon immer wurden Kinder schlecht geredet.. Bereits vor mehr als 4000 Jahren im alten Mesopotamien hieß es, sie sei zuchtlos und heruntergekommen. "Die jungen Leute hören nicht auf ihre Eltern, das Ende der Welt ist da", lautete die Klage damals.
Nun, die Welt ist seitdem nicht untergegangen. Und vieles hat sich im Laufe der Jahrtausende sogar zum Besseren gewendet.
Zugenommen haben allerdings Extremfälle verhaltensgesörter Kinder.
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Laertes
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Laertes »

Xandru hat geschrieben:(25 Jul 2016, 23:44)
Meine Aussage: Kinder zu kriegen ist höchst fragwürdig. Es wird meist subjektiv und egoistisch begründet.
Bist du sicher, dass nicht die bewusst kinderlosen die eigentlichen Egoisten und Sozialschmarotzer sind? Dazu zwei Fragen an dich:

1. Wer wird deine Altersversorung (Rente, Pflege) übernehmen?
2. Bist du in deiner Haltung tatsächlich konsequent genug auch den Kindern anderer Menschen bis an dein Lebensende keine Last bezüglich deiner Unterstützung im Krankheits-, Armuts- oder Sozialfall aufzubürden?
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
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JJazzGold
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von JJazzGold »

Laertes hat geschrieben:(26 Jul 2016, 07:38)

Bist du sicher, dass nicht die bewusst kinderlosen die eigentlichen Egoisten und Sozialschmarotzer sind? Dazu zwei Fragen an dich:

1. Wer wird deine Altersversorung (Rente, Pflege) übernehmen?
2. Bist du in deiner Haltung tatsächlich konsequent genug auch den Kindern anderer Menschen bis an dein Lebensende keine Last bezüglich deiner Unterstützung im Krankheits-, Armuts- oder Sozialfall aufzubürden?
Mir ist bisher noch kein Mensch in Deutschland begegnet, dessen Wunsch nach Kindern darauf beruht der Gemeinschaft damit Rentenzahler und Pflegepersonal zur Verfügung zu stellen. Sie sind der Erste.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Laertes
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Laertes »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Jul 2016, 07:54)Mir ist bisher noch kein Mensch in Deutschland begegnet, dessen Wunsch nach Kindern darauf beruht der Gemeinschaft damit Rentenzahler und Pflegepersonal zur Verfügung zu stellen. Sie sind der Erste.
Wo bitte habe ich meine Entscheidung für Kinder (drei Töchter) damit begründet? Der TE unterstellt Eltern per se 'Egoismus' und meine Frage zielt auf sein eigenes Maß an Egoismus ggf. die Früchte des Generationenvertrags zu ernten, ohne sich den Mühen unterzogen zu haben zu seiner Aufrechterhaltung beizutragen. Meine persönliche Entscheidung für Kinder hatte mit Rente/Pflege überhaupt nichts zu tun.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Provokateur »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Jul 2016, 07:54)

Mir ist bisher noch kein Mensch in Deutschland begegnet, dessen Wunsch nach Kindern darauf beruht der Gemeinschaft damit Rentenzahler und Pflegepersonal zur Verfügung zu stellen. Sie sind der Erste.
Ich sehe das aber ganz ähnlich. Dafür gibt es sogar einen wissenschaftlichen Begriff, den EVC, "economic value of children". Das wird in unserer Gesellschaft zwar häufig durch kulturelle Gründe (wie den Wunsch nach Familie, Selbsterfüllung usw.) überlagert, aber letzten Endes geht es doch genau darum...wer zahlt die Zeche, wenn unsere Generation nicht mehr schaffen kann? Vielleicht die Roboter. Möglicherweise aber auch nicht.

Ich jedenfalls möchte Kinder. Langsam wird es auch Zeit.
Ja, am Anfang hat man eine schreiende Menschenlarve, die überall hinkotzt und da, wo sie ist, auch hinkackt, die einem die Nachtruhe raubt und die unheimlich viel Geld und Zeit kostet.

Aber: Auch ich möchte im Alter nicht alleine sein.
Ich würde mir wünschen, dass an meinem Sterbebett jemand wacht, der dabei ist, wenn ich meinen letzten Atemzug mache. Und der dann irgendwann seinen Kindern die Geschichten von ihrem Opa, seinem Vater erzählt. Was ich für ein Mensch war. Wie ich gelebt habe, was meine Idee, Wünsche und Träume waren, und was ich alles getan und versucht habe, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen - auch für sie.
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Laertes
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Laertes »

Xandru hat geschrieben:(25 Jul 2016, 23:44)die Frage, wieso man sich entschieden hat, ein Kind zu kriegen, wird oft so oder so ähnlich geantwortet: "Ach, Kinder sind doch so süß. Und wir wollten einfach ein Kind. Wir wollen im Alter nicht alleine sein." Etc. pp.
(...)
Ich habe nichts gegen all jene, die sich dafür entschieden haben.
Das von mir zuvor adressierte Free Rider Problem und die ökonomischen Aspekte einmal außen vor gelassen:

Das Programm, der Selbstzweck, die Bestimmung allen höher entwickelten Lebens auf diesem Planeten liegt in der Fortpflanzung. Kinderwunsch, Sexualität und Mutter/Vater/Elterninstinkte sind Folge dieses über Milliarden Jahre verfeinerte Programms. Das heißt man folgt als Mensch entweder dem natürlich angelegten Programm (= Kinderwunsch) oder man entscheidet sich dagegen. Die Entscheidung dafür ist eine Illusion und die Frage nach den Gründen warum man Kinder hat kommt folgerichtig immer nur von den bewusst Kinderlosen.

Die ethische Frage, ob es moralisch zu verantworten ist ist noch Kinder in diese schreckliche Welt zu setzen: Dazu geht man am besten auf einen Kinderspielplatz und erklärt den Kindern, dass es viel besser wäre, sie seien nie geboren worden. Objektiv betrachtet, angesichts unseres Wohlstands, unserer Sicherheit und Gesundheitsversorgung, waren die Umstände nie besser Kinder in die Welt zu setzen.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von epona »

Studien belegen, dass kinderlose Paare im Alter nicht unglücklicher sind als Paare mit Kindern.
Ein erfülltes Leben incl. Alter kann man mit aber auch ohne Kind/er führen.
Die Entscheidung pro oder contra kann nur individuell getroffen werden und m.E. hat niemand das Recht diese Entscheidung zu kritisieren.
Klar ist, für die Rentenkasse oder fürs Vaterland macht sich niemand ans Werk.
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JJazzGold
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von JJazzGold »

Laertes hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:10)

Wo bitte habe ich meine Entscheidung für Kinder (drei Töchter) damit begründet? Der TE unterstellt Eltern per se 'Egoismus' und meine Frage zielt auf sein eigenes Maß an Egoismus ggf. die Früchte des Generationenvertrags zu ernten, ohne sich den Mühen unterzogen zu haben zu seiner Aufrechterhaltung beizutragen. Meine persönliche Entscheidung für Kinder hatte mit Rente/Pflege überhaupt nichts zu tun.
Ihre Wortwahl, Kinderlose als Schmarotzer der Gemeinschaft zu bezeichnen, ließ mich rückschließen, dass Sie mit dem hehren Ziel der Gemeinschaft damit zu dienen, u.a. in Punkto Rente und Pflege, ihre Kinder produziert hätten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von JJazzGold »

Provokateur hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:40)

Ich sehe das aber ganz ähnlich. Dafür gibt es sogar einen wissenschaftlichen Begriff, den EVC, "economic value of children". Das wird in unserer Gesellschaft zwar häufig durch kulturelle Gründe (wie den Wunsch nach Familie, Selbsterfüllung usw.) überlagert, aber letzten Endes geht es doch genau darum...wer zahlt die Zeche, wenn unsere Generation nicht mehr schaffen kann? Vielleicht die Roboter. Möglicherweise aber auch nicht.

Ich jedenfalls möchte Kinder. Langsam wird es auch Zeit.
Ja, am Anfang hat man eine schreiende Menschenlarve, die überall hinkotzt und da, wo sie ist, auch hinkackt, die einem die Nachtruhe raubt und die unheimlich viel Geld und Zeit kostet.

Aber: Auch ich möchte im Alter nicht alleine sein.
Ich würde mir wünschen, dass an meinem Sterbebett jemand wacht, der dabei ist, wenn ich meinen letzten Atemzug mache. Und der dann irgendwann seinen Kindern die Geschichten von ihrem Opa, seinem Vater erzählt. Was ich für ein Mensch war. Wie ich gelebt habe, was meine Idee, Wünsche und Träume waren, und was ich alles getan und versucht habe, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen - auch für sie.
Ist es nicht ähnlich egozentrisch, wie es angeblich die gewollt Kinderlosen sind, zu erwarten dass die Kinder im Alter vor Ort und für einen da sind?
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Jul 2016, 09:54)

Ist es nicht ähnlich egozentrisch, wie es angeblich die gewollt Kinderlosen sind, zu erwarten dass die Kinder im Alter vor Ort und für einen da sind?
Man kann es nicht erwarten. Man kann darauf hinarbeiten und das beste hoffen.
Zu allererst will ich, dass meine Kinder ein glückliches Leben führen. Das kann durchaus weit weg von mir sein. Die Kinder sind nicht meine zukünftigen Altenpfleger.

Meine Freundin hat 3 erwachsene Kinder, die zwar ihr eigenes Leben haben, jedoch so an ihren Eltern hängen, dass sie eigentlich immer jemanden an der Strippe hat, sehr oft Besuch von ihnen hat und ein wichtiger Teil des Lebens der Kinder ist. Sowas kann man nicht erzwingen, sowas erarbeitet man sich. Offenbar hatten die Kinder eine glückliche Kindheit in einer intakten Familie mit liebevollen Eltern. Meine Freundin als Bürgerin der DDR hat immer Vollzeit gearbeitet, war also nicht die keksebackende Vollzeit-Mutti. Wichtig ist also nicht die Quantität der gemeinsamen Zeit, sondern die Qualität. :)
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Nele28 »

Xandru hat geschrieben:Ich möchte das mal hier locker zur Frage stellen :cool:

Meine Aussage: Kinder zu kriegen ist höchst fragwürdig. Es wird meist subjektiv und egoistisch begründet. Auf die Frage, wieso man sich entschieden hat, ein Kind zu kriegen, wird oft so oder so ähnlich geantwortet: "Ach, Kinder sind doch so süß. Und wir wollten einfach ein Kind. Wir wollen im Alter nicht alleine sein." Etc. pp.

Es ist eine Konvention unserer Gesellschaft. Hast du keine Kinder, gehörst du nicht dazu. Du trägst nichts zur Gesellschaft bei. Also kann man auch nicht mitreden. Komplettiert natürlich mit Reihenhaus und Van inkl. Hundenetz.

Was bedeutet es aber eigentlich, Kinder zu kriegen? Bedeutet es nicht vor allem, ein Menschenleben zu erschaffen? Ich meine, dass das wohl mit das Größte ist, was man in seinem Leben machen kann. Es ist eigentlich mit Abstand das Allergrößte! Denn das Leben... tja... das Leben ist - meiner bescheidenen Meinung nach - hart! Also, versteht mich nicht falsch. Ich finde das Leben höchst aufregend!!! Aber das ist schon recht harter Tobak, durch was man in seinem Leben so gehen muss.

Und dann macht man das nunmal. "Hier, liebes Kind, willkommen auf der Welt. Da hast du dein Leben und jetzt schau mal wie du damit umgehst..." :thumbup:

Das ist eine hoch philosophische Frage und ich hoffe, ich hab mich klar genug ausgedrückt. Ich habe nichts gegen all jene, die sich dafür entschieden haben. Jeder muss es letztlich so machen, wie es ihm gefällt. Ich für mich weiß wo ich stehe. Aber mich würds interessieren, was andere so davon halten.

LG, Xandru
Eine Gewähr gibt es für nichts. Wer seine Kinder mit viel Liebe, Geduld, Zuneigung und Vertrauen begegnet, wird - von Ausnahmen abgesehen- auch viel zurückbekommen.Das hat auch mit der Tugend der Selbstlosigkeit zu tun, die unter die Räder gerät..Ich erwarte nichts und bekomme doch viel von dem zurück, was ich zu geben bereit bin.
Wie viel Selbstlosigkeit begegnen Eltern Kindern, die auf Grund von irgendwelchen Behinderungen und Krankheiten aufopferungsvoll auf deren Seite stehen.
Das sind die wahren Helden. Ich denke, das ist eine gesellschaftliche Aufgabe, für Kinder da zu sein, wenn unmittelbar sorgende Eltern nicht mehr leben.
Da macht mir tendenziell die egoistisch werdende Gesellschaft, die nur nach Konsum und Profit und Selbstverwirklichung orientiert ist,schon angst.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Laertes hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:10)
...meine Frage zielt auf sein eigenes Maß an Egoismus ggf. die Früchte des Generationenvertrags zu ernten, ohne sich den Mühen unterzogen zu haben zu seiner Aufrechterhaltung beizutragen.
Was für ein gequirlte Scheiße! :mad2:
Wenn ich arbeite und in die Rentenversicherung einzahle trage ich genug zu diesem überalterten Rentensystem bei, und bin damit auch berechtigt diese ach so tollen Früchte zu ernten. Da muss ich nicht noch neue Opfer produzieren...!
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:12)
Unsere kinderlosen Freunde haben deutlich mehr Geld und mehr Zeit, ...
Nicht zu vergessen: Mehr Freiheiten... :thumbup:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Nele28 »

Ich bin mir nicht so sicher, obdie Menschen in ihrer Entscheidung für oder gegen Kinder so frei sind.
Der Sexual- und Fortpflanzungstrieb ist ein sehr starker Trieb, der in den Genen veranlagt ist.
Interessant ist ja, dass das Bewölkerungswachstum immer noch exponential zunimmt. Weniger natürlich ist den westlichen Ländern.
Die Partnerwahl hängt von sehr vielen Faktoren ab.Einer der wesentlichen Faktoren, die unbewußt eine Rolle spielen, beziehen sich auf den zu zeugenden Nachwuchs. Bei Frauen ist das stärker ausgeprägt, weil sie im gegensatz zu Männern nur zu einem eng begrenzten egenen Nachwuchs sorgen kann.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Nele28 »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:18)

Nicht zu vergessen: Mehr Freiheiten... :thumbup:
Wie definieren Sie den Begriff ""Freiheiten""?
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Provokateur hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:40)
Aber: Auch ich möchte im Alter nicht alleine sein.
Nicht persönlich gemeint aber was seid ihr bloß für Jammerlappen?! Seid ihr Euch so wenig selbst genug, dass ihr ständig u. überall Gesellschaft braucht?!
Ich würde mir wünschen, dass an meinem Sterbebett jemand wacht, der dabei ist, wenn ich meinen letzten Atemzug mache.
Wozu?!
Was hat dieser MEnsch davon u. was hast DU davon? Wenns Licht aus geht, ist das Licht aus. Egal ob jemand daneben sitzt oder nicht.
Meine Einstellung hierzu mag daher rühren, dass ich keine Angst vorm Tod hab...
Und der dann irgendwann seinen Kindern die Geschichten von ihrem Opa, seinem Vater erzählt. Was ich für ein Mensch war. Wie ich gelebt habe, was meine Idee, Wünsche und Träume waren, und was ich alles getan und versucht habe, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen - auch für sie.
Hältst Du Dich für SOOO wichtig?! MIR isses völlig wurscht was die Leute nach meinem Ableben über mich erzählen/sagen...

Wie gesagt: Alles nicht pesönlich gemeint. Hätte ich genau so jeden anderen gefragt...
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Di 26. Jul 2016, 10:31, insgesamt 3-mal geändert.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Nele28 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:20)
Wie definieren Sie den Begriff ""Freiheiten""?
Ganz einfach: Das zu tun WAS man will WENN man es will...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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JJazzGold
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:03)

Man kann es nicht erwarten. Man kann darauf hinarbeiten und das beste hoffen.
Zu allererst will ich, dass meine Kinder ein glückliches Leben führen. Das kann durchaus weit weg von mir sein. Die Kinder sind nicht meine zukünftigen Altenpfleger.

Meine Freundin hat 3 erwachsene Kinder, die zwar ihr eigenes Leben haben, jedoch so an ihren Eltern hängen, dass sie eigentlich immer jemanden an der Strippe hat, sehr oft Besuch von ihnen hat und ein wichtiger Teil des Lebens der Kinder ist. Sowas kann man nicht erzwingen, sowas erarbeitet man sich. Offenbar hatten die Kinder eine glückliche Kindheit in einer intakten Familie mit liebevollen Eltern. Meine Freundin als Bürgerin der DDR hat immer Vollzeit gearbeitet, war also nicht die keksebackende Vollzeit-Mutti. Wichtig ist also nicht die Quantität der gemeinsamen Zeit, sondern die Qualität. :)

Wir haben diese Diskussion schon vor über 30 Jahren geführt, als die ersten Freundespaare erzählten, sie hätten sich auf ein Leben ohne Kinder eingestellt, aus unterschiedlich gelagerten Gründen. Auch da gab es bereits die Vertreter der “Rente und Pflege“ Fraktion, sowie die Frage, aber wollt ihr denn im Alter alleine sein. Wir sind immer noch alle befreundet, heute ist keiner Derjenigen, die sich gegen Kinder entschieden allein. Sie haben sich ein gesellschaftlich soziales Netzwerk aufgebaut, mit Menschen, die ihre Ansichten, Interessen und Freizeitaktivitäten teilen.

Obwohl Einzelkind, bin ich dank einer eng verbundenen Großfamilie mit reichlich anderen Kindern aufgewachsen. Bis auf zwei Kinder dieser Großfamilie, eines davon bin ich, leben alle im Ausland, keine Leistungen und die Deutsche RV und PV, und es wird auch keiner zurück kommen. Die Eltern hat das nicht bekümmert, sie haben die Vorteile genossen und die Nachteile so arrangiert, dass sie sie nicht mehr als Nachteil begriffen haben. Den Sterbeprozess haben die Kinder aktiv begleitet, aber ihr Leben haben sie nach ihren eigenen Vorstellungen verwirklicht, ohne dass daraus ein Konflikt entstanden wäre. Der wäre meines Erachtens entstanden, wenn die Eltern darauf beharrt hätten, die Kinder hätten ihre Erwartungen, von Rente bis gemeinsamem Altwerden erfüllen müssen.

Deshalb meine Frage, ob nicht auch egozentrisch ist vorauszusetzen, die Kinder würden nach den Vorstellungen der Eltern ihr Leben leben.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Xandru »

Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:00)

Es mag vielleicht seltsam klingen, aber abgesehen davon, dass Kinder natürlich ein Segen sind(selbst bei all dem Ärger manchmal), so sind Kinder die einzige Möglichkeiten "unsterblich" zu sein. Man gibt seine Gene weiter, man lebt in seinen Nachkommen fort. Und ja, es ist ein Wunder. Zwei Menschen haben etwas so "banales" wie Sex und neues Leben entsteht daraus.
Eben das mein ich: Wir.

Was ist mit ihm/ihr? Ist es ein Segen für das Kind? Ist das Kind unsterblich?

Ich finde, der Mensch der erzeugt wird, sollte im Vordergrund stehen. :|
Ein Terraner hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:02)

Es ist eine schwierig Frage ob man Kindern diese Welt antun möchte, andererseits entfernt man ohne Kinder sein Erbgut aus der Evolution. :)
Das würde ich nicht so schlimm finden. Könnte doch auch am Ego liegen, dass man seinen Fußabdruck hinterlassen will. Was nach dem Tod ist, wissen wir ja nicht. Vielleicht gibts doch eine Wiedergeburt oder ein Leben im Jenseits...
Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 00:12)

Ich hatte diesen Wunsch, ein diffuses Gefühl, zusammen mit meinem Mann Kinder haben zu wollen.
Weder dachte ich dabei an mein Erbgut, noch an die Rente. Es war ein rein egoistischer Wunsch, eigene Kinder zu haben.
Hätte es nicht geklappt, hätten wir wohl adoptiert.
Eine eigene Familie, Mama, Papa und 2 oder 3 Kinder. Nicht das schlechteste, was man haben kann.
Meine erste Tochter sah so aus wie mein Mann, meine zweite sieht bis heute mir sehr ähnlich. Beide sind uns gut gelungen, wir sind stolze Eltern.
Unsere kinderlosen Freunde haben deutlich mehr Geld und mehr Zeit, weder beneide ich sie, noch würde ich mit Ihnen tauschen. Ich habe eine Familie. :)
Das freut mich sehr für euch, ehrlich :) Und wenn es den Kindern auch gut ergangen ist, dann erst recht.

Ich kenne sehr sehr viele Familien, da ist das ein einziges Desaster. Aber darum gehts gar nicht. Ich finde es einfach ein wahnisnns großes Ding, ein Leben zu erschaffen. Vor allem weil dieses Leben eben selbiges dann auch leben muss. Das kann ja auch total schief laufen. Problem ist nur, dass man davor ja nicht fragen kann: "Hey, möchtet ihr, Spermium und Eizelle, euch zusammentun und ein Leben erschaffen. Ihr müsst nicht, überlegt es euch." :D
Nele28 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 06:39)

Ein Leben ohne eigene Kinder? Undenkbar! Was Trostloseres kann ich mir nicht vorstellen. Viele vergessen, dass man in seine Kinder auch investieren muss. Damit meine ich Liebe, Zuneigung, Vertrauen. Aber wer kann das schon nachempfinden, der keine Kinder will.
Du kennst mich doch nicht ;) Ich habe ein riesen Herz und würde alles für meine Kinder tun, das steht außer Frage.

Es geht nicht darum, ob das Leben ohne Kinder für die Eltern undenkbar ist. Sondern darum, ob das Leben für das Kind denkbar ist...???
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Xandru »

Nele28 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 07:24)

Vor dieser Frage steht und standen Mütter und Väter schon immer.
Es gab und gibt viel schwierigere Situationen in dieser Welt, als die, die wir hier in Deutschland in den letzten 65 Jahren hatten.
Und schon immer wurden Kinder schlecht geredet.. Bereits vor mehr als 4000 Jahren im alten Mesopotamien hieß es, sie sei zuchtlos und heruntergekommen. "Die jungen Leute hören nicht auf ihre Eltern, das Ende der Welt ist da", lautete die Klage damals.
Nun, die Welt ist seitdem nicht untergegangen. Und vieles hat sich im Laufe der Jahrtausende sogar zum Besseren gewendet.
Zugenommen haben allerdings Extremfälle verhaltensgesörter Kinder.
Die Metaebene auf der ich diese Diskussion angestoßen habe ist folgende: es wird ein Leben erzeugt, dass aber nicht von den Eltern sondern von dem Lebewesen gelebt werden muss, welches erzeugt wurde. Gesetz dem Fall, dass das Leben unglaublich aufregend ist (positiv wie negativ), manchmal auch sehr hart und schlimm, aber auch schön und lustig, stelle ich zur Frage, wie man es "verantworten" kann, sowas anzugehen.

Ich will gar nicht so weit ausholen. ;)
Laertes hat geschrieben:(26 Jul 2016, 07:38)

Bist du sicher, dass nicht die bewusst kinderlosen die eigentlichen Egoisten und Sozialschmarotzer sind? Dazu zwei Fragen an dich:

1. Wer wird deine Altersversorung (Rente, Pflege) übernehmen?
2. Bist du in deiner Haltung tatsächlich konsequent genug auch den Kindern anderer Menschen bis an dein Lebensende keine Last bezüglich deiner Unterstützung im Krankheits-, Armuts- oder Sozialfall aufzubürden?
1. Ich selbst. Ferner habe ich nicht vor in Rente zu gehen, da ich jeden Tag das mache, was mir unglaublichen Spaß macht. Ich würde evtl. etwas zurücktreten, aber bis dahin ist noch viel Zeit. Darüberhinaus bin ich privat versichert ;)
2. Wie gesagt: da ich auf gänzlich eigenen finanziellen Beinen stehe, wäre im extremen Krankheitsfall vorgesorgt.
Laertes hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:10)

Wo bitte habe ich meine Entscheidung für Kinder (drei Töchter) damit begründet? Der TE unterstellt Eltern per se 'Egoismus' und meine Frage zielt auf sein eigenes Maß an Egoismus ggf. die Früchte des Generationenvertrags zu ernten, ohne sich den Mühen unterzogen zu haben zu seiner Aufrechterhaltung beizutragen. Meine persönliche Entscheidung für Kinder hatte mit Rente/Pflege überhaupt nichts zu tun.
Wieso hast du Kinder gekriegt?
Provokateur hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:40)

Ich sehe das aber ganz ähnlich. Dafür gibt es sogar einen wissenschaftlichen Begriff, den EVC, "economic value of children". Das wird in unserer Gesellschaft zwar häufig durch kulturelle Gründe (wie den Wunsch nach Familie, Selbsterfüllung usw.) überlagert, aber letzten Endes geht es doch genau darum...wer zahlt die Zeche, wenn unsere Generation nicht mehr schaffen kann? Vielleicht die Roboter. Möglicherweise aber auch nicht.

Ich jedenfalls möchte Kinder. Langsam wird es auch Zeit.
Ja, am Anfang hat man eine schreiende Menschenlarve, die überall hinkotzt und da, wo sie ist, auch hinkackt, die einem die Nachtruhe raubt und die unheimlich viel Geld und Zeit kostet.

Aber: Auch ich möchte im Alter nicht alleine sein.
Ich würde mir wünschen, dass an meinem Sterbebett jemand wacht, der dabei ist, wenn ich meinen letzten Atemzug mache. Und der dann irgendwann seinen Kindern die Geschichten von ihrem Opa, seinem Vater erzählt. Was ich für ein Mensch war. Wie ich gelebt habe, was meine Idee, Wünsche und Träume waren, und was ich alles getan und versucht habe, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen - auch für sie.
Kann dich sehr gut verstehen. Aber wechsel mal die Perspektive: sieh es mal aus Sicht des Kindes. Mir das wieder zu viel "ich" und "wir". Ist auch voll ok, so argumentieren 99.9% aller Menschen.
Laertes hat geschrieben:(26 Jul 2016, 09:21)

Das von mir zuvor adressierte Free Rider Problem und die ökonomischen Aspekte einmal außen vor gelassen:

Das Programm, der Selbstzweck, die Bestimmung allen höher entwickelten Lebens auf diesem Planeten liegt in der Fortpflanzung. Kinderwunsch, Sexualität und Mutter/Vater/Elterninstinkte sind Folge dieses über Milliarden Jahre verfeinerte Programms. Das heißt man folgt als Mensch entweder dem natürlich angelegten Programm (= Kinderwunsch) oder man entscheidet sich dagegen. Die Entscheidung dafür ist eine Illusion und die Frage nach den Gründen warum man Kinder hat kommt folgerichtig immer nur von den bewusst Kinderlosen.

Die ethische Frage, ob es moralisch zu verantworten ist ist noch Kinder in diese schreckliche Welt zu setzen: Dazu geht man am besten auf einen Kinderspielplatz und erklärt den Kindern, dass es viel besser wäre, sie seien nie geboren worden. Objektiv betrachtet, angesichts unseres Wohlstands, unserer Sicherheit und Gesundheitsversorgung, waren die Umstände nie besser Kinder in die Welt zu setzen.
Hey, danke für deinen Beitrag, sehr interessant! Den Link schau ich mir später mal genauer an. Sicherlich ist das Kinderkriegen sehr stark evolutionär geprägt. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Beziehung zwischen Mann und Frau irgendwann an einem Punkt angekommen ist, wo die nächste Stufe, die Erschaffung eines Menschenlebens ist.

Ich habe eben schon sehr oft gesehen, dass das nicht gut, um nicht zu sagen, schief gelaufen ist. Von gut zwei Dutzend Familien, die ich kenne, geht es bei dreien oder vieren echt gut. Der Rest... naja... recht katastrophal aus den mannigfaltigsten Gründen :(
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Xandru »

epona hat geschrieben:(26 Jul 2016, 09:47)

Studien belegen, dass kinderlose Paare im Alter nicht unglücklicher sind als Paare mit Kindern.
Ein erfülltes Leben incl. Alter kann man mit aber auch ohne Kind/er führen.
Die Entscheidung pro oder contra kann nur individuell getroffen werden und m.E. hat niemand das Recht diese Entscheidung zu kritisieren.
Klar ist, für die Rentenkasse oder fürs Vaterland macht sich niemand ans Werk.
Ich würde Kinder in erster Linie auch nicht haben wollen, damit ich glücklicher bin, sondern damit das Kind glücklich ist.

Ich möchte auch niemanden kritisieren, egal wie er sich entschieden hat. Obgleich ich viele Familien kenne und kannte, wo die Eltern keine Kinder hätten kriegen müssen. Aber sowas kann und soll man ja eigentlich auch nicht verbieten dürfen.
JJazzGold hat geschrieben:(26 Jul 2016, 09:54)

Ist es nicht ähnlich egozentrisch, wie es angeblich die gewollt Kinderlosen sind, zu erwarten dass die Kinder im Alter vor Ort und für einen da sind?
Genau auf dieser Ebene will ich diese Thema diskutieren.
Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:03)

Man kann es nicht erwarten. Man kann darauf hinarbeiten und das beste hoffen.
Zu allererst will ich, dass meine Kinder ein glückliches Leben führen. Das kann durchaus weit weg von mir sein. Die Kinder sind nicht meine zukünftigen Altenpfleger.
:thumbup: Genau so sehe ich das auch.
Nele28 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:13)

Eine Gewähr gibt es für nichts. Wer seine Kinder mit viel Liebe, Geduld, Zuneigung und Vertrauen begegnet, wird - von Ausnahmen abgesehen- auch viel zurückbekommen.Das hat auch mit der Tugend der Selbstlosigkeit zu tun, die unter die Räder gerät..Ich erwarte nichts und bekomme doch viel von dem zurück, was ich zu geben bereit bin.
Wie viel Selbstlosigkeit begegnen Eltern Kindern, die auf Grund von irgendwelchen Behinderungen und Krankheiten aufopferungsvoll auf deren Seite stehen.
Das sind die wahren Helden. Ich denke, das ist eine gesellschaftliche Aufgabe, für Kinder da zu sein, wenn unmittelbar sorgende Eltern nicht mehr leben.
Da macht mir tendenziell die egoistisch werdende Gesellschaft, die nur nach Konsum und Profit und Selbstverwirklichung orientiert ist,schon angst.
Ich finde deine Haltung vorbildlich. Ja, es gibt keine Gewähr, stimmt. Und man kann das schon sehr richtig machen, also das Kinderkriegen und die Erziehung, so dass das Kind auch ein echt positiv aufregendes Leben hat und es auch schätzt. Aber wenn das dann eben trotzdem nicht gut läuft, so im Sinne von "das Beste ist nicht gut genug", tja, dann...
Nele28 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:20)

Ich bin mir nicht so sicher, obdie Menschen in ihrer Entscheidung für oder gegen Kinder so frei sind.

(...)/quote]

Emotional sicherlich nicht. Aber rational?

Natürlich können wir auch über die emotionalen Beweggründe sprechen. Doch möchte ich das Thema gerne auf rein rationaler Ebene diskutiert wissen. Liebe, Fortpflanzungstrieb, etc... ist ja schön und gut. Aber lass uns das mal ausklammern ;)
Danke für deinen Beitrag. Jetzt kommen wir der Sache hier schon viel näher. Ich kenne auch einige Paare, die schon älter sind, und bei weitem nicht alleine. Hingegen kenne ich weitaus mehr Paare (kann auch Zufall sein), die Kinder haben, aber viel einsamer, da sie bestimmte Erwartungen in die Kinder setzen. Z.B. dass die Kinder ein guten Beruf haben, ihnen ein paar Enkelkinder machen, dass sie glücklich sind und sie immer von allen so oft es geht besucht werden, usw. usf.

Das heißt nicht, dass ich mich gegen das Kinderkriegen ausspreche. Aber primär für die eigene Sache Kinder zu kriegen, kann sehr wohl als egozentrisch oder gar egoistisch angesehen werden. Wie gesagt: in primärer Instanz!
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 10:18)

Nicht zu vergessen: Mehr Freiheiten... :thumbup:
Wir hatten immer Babysitter.
Wir hatten sehr viele Freiheiten. Was meinst Du, wie oft wir ohne Kinder im Urlaub waren. Die beiden haben nämlich ganz tolle Patentanten und Omis.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 11:58)
Wir hatten immer Babysitter.
Wir hatten sehr viele Freiheiten. Was meinst Du, wie oft wir ohne Kinder im Urlaub waren. Die beiden haben nämlich ganz tolle Patentanten und Omis.
Dieses Glück hat nicht jeder... :thumbup:
Abgesehen davon, dass ich mal postulieren würde, dass Frauen, die bereit sind ohne ihr heiliges Kind länger Urlaub zu machen, nur eine Minderheit sind. Jedenfalls im Kleinkind Alter. Später (so im Teeny Alter) könnte das schon anders aussehen... ;)
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 12:12)

Dieses Glück hat nicht jeder... :thumbup:
Abgesehen davon, dass ich mal postulieren würde, dass Frauen, die bereit sind ohne ihr heiliges Kind länger Urlaub zu machen, nur eine Minderheit sind. Jedenfalls im Kleinkind Alter. Später (so im Teeny Alter) könnte das schon anders aussehen... ;)
Meine Kinder sind nicht heilig und wir haben uns immer ein gewisses Maß an Egoismus bewahrt.
Die Paten haben wir mit Bedacht ausgewählt und hatten das Glück, im Freundeskreis Eltern von Teenagern zu haben, die gern bei uns eingehütet haben.
Wir haben auch viel getrennt unternommen, dass einer zuhause bei den Kindern war und der andere mit Freunden seinen Spaß hatte.
Beide Mädchen sind auch keine Mama-Kinder, denen war immer wurscht, wer da war, ob nun ich oder der Papi oder Oma oder Babysitter.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 12:19)
Meine Kinder sind nicht heilig und wir haben uns immer ein gewisses Maß an Egoismus bewahrt.
Gut so! Nur aber leider sind nun mal viele Frauen anders gestrickt...
... und hatten das Glück, im Freundeskreis Eltern von Teenagern zu haben, die gern bei uns eingehütet haben.
Meine kleine Cousine hat mit 11,12 auch immer posaunt sie würde Babysitter machen wenn ich mal Kinder haben sollte. Heute isse 16 und das einzige was sie interessiert ist mit ihrer Poss(i)e abzuhängen und shoppen... :rolleyes:
Und Ellies sind 700km weit weg...
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Teeernte »

Provokateur hat geschrieben:(26 Jul 2016, 08:40)

Aber: Auch ich möchte im Alter nicht alleine sein.
Ich würde mir wünschen, dass an meinem Sterbebett jemand wacht, der dabei ist, wenn ich meinen letzten Atemzug mache. Und der dann irgendwann seinen Kindern die Geschichten von ihrem Opa, seinem Vater erzählt. Was ich für ein Mensch war. Wie ich gelebt habe, was meine Idee, Wünsche und Träume waren, und was ich alles getan und versucht habe, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen - auch für sie.
...die Kinder zu ERPRESSEN - zu Wachen - bist das Licht ausgeht... ist ein STARKES STück !

Immer wenn der Stuhlgang nicht kommt - ....."ich sterbe"... 30 Jahre lang ? ...die letzten 3Jahre dann im Siechtum - 24h - die WACHT am Rhein ?

DAS würd ich meinen Kindern NIEEEEE antun !

Kauf Dir einen Hund ! ....oder ein Aquarium.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Xandru »

Teeernte hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:07)

...die Kinder zu ERPRESSEN - zu Wachen - bist das Licht ausgeht... ist ein STARKES STück !

Immer wenn der Stuhlgang nicht kommt - ....."ich sterbe"... 30 Jahre lang ? ...die letzten 3Jahre dann im Siechtum - 24h - die WACHT am Rhein ?

DAS würd ich meinen Kindern NIEEEEE antun !

Kauf Dir einen Hund ! ....oder ein Aquarium.
Naja, ich glaube Provokateur will seine Kinder nicht erpressen. Er wünscht es sich lediglich, dass jemand bei ihm ist. Und das verstehe ich gut. Wie groß dieser Wunsch ist und wie die Kinder das dann interpretieren, ist eine andere Frage.

Ich denke, es ist nur menschlich, wenn man die letzten Wochen nicht alleine erleben will. Einen Menschen auf den letzten Metern zu begleiten - ich finde, das gehört sich einfach (mache ich aktuell gerade auch). Doch rein aus diesem Grund ein Leben zu erzeugen ist etwas viel Tobak bzw. ein starkes Stück, wie du schon sagtest.
Ich würde von meinen Kindern nicht erwarten, dass sie sich groß um mich kümmern. Sollten sie es trotzdem tun, freue ich mich aber doch. Aber ich + Kinder... das' n anderes Thema :D

(Ansonsten bitte ich darum bei einem solch heiklen Thema, den Ball flach zu halten. "Kauf dir einen Hund", "Stuhlgang"... naja :rolleyes: ;) Danke dir)
Zuletzt geändert von Xandru am Di 26. Jul 2016, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

Teeernte hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:07)

...die Kinder zu ERPRESSEN - zu Wachen - bist das Licht ausgeht... ist ein STARKES STück !

Immer wenn der Stuhlgang nicht kommt - ....."ich sterbe"... 30 Jahre lang ? ...die letzten 3Jahre dann im Siechtum - 24h - die WACHT am Rhein ?

DAS würd ich meinen Kindern NIEEEEE antun !

Kauf Dir einen Hund ! ....oder ein Aquarium.
Ich habe meine Omas Hand gehalten, während sie starb.
Es kommt vor, dass Kinder ihre Eltern oder Großeltern schlicht lieben und dann freiwillig da sind.
Erpressen würde ich meine Kinder auch nie, dieses Unwohlsein und diese Ungeduld würde ich mir nicht antun wollen. Entweder freiwillig und gern, oder ich verzichte.
Ich hab im Pflegeheim meiner Oma genug Leute gesehen, die sich gezwungen fühlten, ihre Verwandtschaft zu besuchen, die mit gelangweilter Miene es nicht abwarten konnten, bis die Anstandszeit vorbei war. Nee danke.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 12:33)

Gut so! Nur aber leider sind nun mal viele Frauen anders gestrickt...

Meine kleine Cousine hat mit 11,12 auch immer posaunt sie würde Babysitter machen wenn ich mal Kinder haben sollte. Heute isse 16 und das einzige was sie interessiert ist mit ihrer Poss(i)e abzuhängen und shoppen... :rolleyes:
Und Ellies sind 700km weit weg...
Bei uns bietet die evangelische Familienbildungsstätte Kurse für Babysitter an, die gut besucht sind. Man kann also auch fremde Babysitter finden.
Unsere Babysitter waren zwei Brüder aus der Nachbarschaft, die sich zum einen gern was dazu verdienen wollten und zudem durch eine kleine Schwester schon vorgewarnt waren. :D
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Xandru »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:20)

Ich hab im Pflegeheim meiner Oma genug Leute gesehen, die sich gezwungen fühlten, ihre Verwandtschaft zu besuchen, die mit gelangweilter Miene es nicht abwarten konnten, bis die Anstandszeit vorbei war. Nee danke.
Hab ich auch schon gesehen sowas. Da hab ich einen guten Freund oder gar irgendjemanden (falls der etwas gleichaltrige Freund nicht mehr fit genug ist, mich zu besuchen), zu dem ich eine enge Beziehung habe, lieber.

Ich habe Freundschaften zu Menschen verschiedenen Alters, zwischen 22 (ich Anfang 30) über meine Altersklasse und Leuten in ihren 40ern bis hin zu einer die 67 Jahre alt ist. Das war auch schon immer so und das sind überwiegend auch sehr innige Freundschaften.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von Billie Holiday »

Xandru hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:30)

Hab ich auch schon gesehen sowas. Da hab ich einen guten Freund oder gar irgendjemanden (falls der etwas gleichaltrige Freund nicht mehr fit genug ist, mich zu besuchen), zu dem ich eine enge Beziehung habe, lieber.

Ich habe Freundschaften zu Menschen verschiedenen Alters, zwischen 22 (ich Anfang 30) über meine Altersklasse und Leuten in ihren 40ern bis hin zu einer die 67 Jahre alt ist. Das war auch schon immer so und das sind überwiegend auch sehr innige Freundschaften.
Es ist egal, ob man mit einem lieben Menschen verwandt ist oder gut befreundet.
Ich habe neulich zu meiner besten Freundin gesagt, wir würden später mal zusammen an unseren rosa lackierten Rollatoren langsam durch die Gegend watscheln und uns an all die Kerle und Partys erinnern, die wir so in den Jahrzehnten hatten.
Ich habe eine Handvoll Mädels, mit denen ich sehr gern alt werden würde.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:24)
Man kann also auch fremde Babysitter finden.
Klar. Kein Ding. Wollte nur andeuten, dass sich die Prioritäten von pubertierenden Mädels gaaanz schnell ändern können...
Nebenbei fand ich damals die Initiative, bei der Mädels mit 15,16 Mutter auf Zeit für ne mehr oder weniger babyechte Puppe spielen mussten, ganz gut. Würde mal postulieren das hat was dazu beigetragen das Risiko von potenzielle Teenager- u. Jungtwenschwangerschaften zu senken... :D
http://www.deutschlandradiokultur.de/te ... _id=183258
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von epona »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:50)

Klar. Kein Ding. Wollte nur andeuten, dass sich die Prioritäten von pubertierenden Mädels gaaanz schnell ändern können...
Nebenbei fand ich damals die Initiative, bei der Mädels mit 15,16 Mutter auf Zeit für ne mehr oder weniger babyechte Puppe spielen mussten, ganz gut. Würde mal postulieren das hat was dazu beigetragen das Risiko von potenzielle Teenager- u. Jungtwenschwangerschaften zu senken... :D
http://www.deutschlandradiokultur.de/te ... _id=183258
Vernünftige Aufklärung ist wesentlich sinnvoller.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von frems »

Ich find's gerade etwas merkwürdig, dass mehrere Personen unabhängig voneinander Kinderlärm erwähnen. Mir ist noch kein Mensch begegnet, der kinderlos bleiben möchte und es damit begründet, dass so'n Schietbüddel am Anfang gerne mal etwas Radau machen könnte oder die Pubertät manchmal einige Nerven kostet. Andererseits versteh ich auch nicht, wieso Kinderlosigkeit egoistischer sein soll, wenn Gründe wie "Ich will jetzt und später im Alter unterhalten werden und außer Nachwuchs/Enkel wird sicherlich niemand mit mir zu tun haben wollen".
Labskaus!

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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

epona hat geschrieben:(26 Jul 2016, 13:53)
Vernünftige Aufklärung ist wesentlich sinnvoller.
Die Aufklärung in deutschen Schulen ist gut genug, dass jeder Teeny davor gefeit sein müsste ungewollt schwanger zu werden.
Wenn sie aber erstmal am eigenen Leib spüren wie sehr ein Baby die Freiheit einschränkt, und wie zeit-/kräfteraubend es ist eins zu betüdeln, überlegen sie es sich garantiert deutlich besser ob sie ohne Gummi poppen... Dafür spricht ja schon der Abschnitt "Wir haben seitdem glaube ich keine Schwangerschaft mehr an der Schule gehabt, vorher gab es schon mal Schwangerschaften."
Abgesehen davon IST das ja so eine Art erweiterte Aufklärung...
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von epona »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 14:02)

Die Aufklärung in deutschen Schulen ist gut genug, dass jeder Teeny davor gefeit sein müsste ungewollt schwanger zu werden.
Wenn sie aber erstmal am eigenen Leib spüren wie sehr ein Baby die Freiheit einschränkt, und wie zeit-/kräfteraubend es ist eins zu betüdeln, überlegen sie es sich garantiert deutlich besser ob sie sich ohne Gummi poppen lassen... Dafür spricht ja schon der Abschnitt "Wir haben seitdem glaube ich keine Schwangerschaft mehr an der Schule gehabt, vorher gab es schon mal Schwangerschaften."
Aufklärung in dtsch. Schulen ist verbesserungswürdig.
Warum ausschließlich Mädchen mit dem Puppenspiel-Scheiss drangsaliert werden sollen bleibt dein Geheimnis.
Erinnert sehr an: Mädchen brauchn keine Ausbildung, die heiraten ja doch. :rolleyes:

Zur Entstehung eines Kindes gehören Männlein und Weiblein, für die Betreuung sind ebenfalls Mama und PAPA zuständig.

Hätte man mich in der Schule zu dertigen Spielchen gezwungen, hätte ich ganz schnell dem Babypüppchen Kopf und Gliedmaßen abgtrennt. :D
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

epona hat geschrieben:(26 Jul 2016, 14:07)
Warum ausschließlich Mädchen mit dem Puppenspiel-Scheiss drangsaliert werden sollen bleibt dein Geheimnis.
1. Weil letztenendes SIE darüber entscheiden ob sie sich ohne Gummi poppen lassen, und
2. weil es leider genug Teeny Mädels (meist aus bildungsschwachen Schichten) gibt, die sich bewusst für eine frühe Schwangerschaft entscheiden weil sie sonst keine Perspektive haben, aber keine Vorstellung davon was das für sie bedeutet... Wenn dann noch irgendwelche Pseudo Dokus auf RTL2 geradezu glorifizierend darstellen wie SÜÜÜÜSS doch so ein Babychen ist, und wie gut ja alle Eltern u. Teeny Papis zu ihnen halten, und sie unterstützen verlieren sie meist vollends den Realitätssinn.
Da ist so eine Maßnahme um sie auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen schon gut...

Mal von dem verlinkten Artikel abgesehen hab ich zu dem Thema auch mal ne Kurzdoku gesehen. Wenn ich mich recht erinnere haben da immer ein Mädel UND ein Junge so ein Elektroblag bekommen, um das sie sich kümmern mussten...
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von becksham »

Also ich wollte immer Kinder bekommen. Ich kann die Frage nach dem Warum nicht beantworten. Es war schon immer so. Ob es das Vorleben der anderen war, weiß ich nicht. Für mich gehören Kinder einfach zu meinem Leben.
Ich hoffe für meine Kinder, dass sie respektvolle, höfliche und glückliche Menschen sind. Mehr aber auch nicht. Sie müssen sich nicht um mich kümmern. Sie dürfen, wenn sie es denn wollen aber müssen tun sie nicht. Schließlich wurden sie ja nicht gefragt, ob sie geboren werden wollen. Ich habe allerdings auch noch nie Menschen getroffen, die der Meinung sind, sie seien lieber nicht geboren worden. Das gibt es sicherlich, das würde ich aber eher als Krankheitsbild bei Depressionen o. Ä. ansehen.
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von becksham »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Jul 2016, 14:02)

...Wenn sie aber erstmal am eigenen Leib spüren wie sehr ein Baby die Freiheit einschränkt, ...
Kannst du das näher erklären? Ich habe eigentlich nie das Gefühl gehabt, meine Freiheit würde durch Kinder eingeschränkt. Was meinst du damit konkret?
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Re: Soll man wirklich Kinder kriegen?

Beitrag von firlefanz11 »

becksham hat geschrieben:(26 Jul 2016, 14:35)
Ich habe allerdings auch noch nie Menschen getroffen, die der Meinung sind, sie seien lieber nicht geboren worden. Das gibt es sicherlich, das würde ich aber eher als Krankheitsbild bei Depressionen o. Ä. ansehen.
Geburt des Kindes zerstört Lebenstraum der Mutter. Mutter verflucht Geburt des Kindes. Krankheit? Depression? Ich glaube nicht...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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