Antisemitismus
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Re: Antisemitismus
Rabbi Lord Jonathan Sacks hat bei der Konferenz „The Future of the Jewish Communities in Europe“ am 27. September 2016 im Europäischen Parlament für jeden verständlich die Besonderheit der antisemitischen Menschenfeindlichkeit auf den Punkt gebracht:
"Wenn Menschen im Laufe der Geschichte ihren Antisemitismus rechtfertigen wollten, taten sie das, indem sie Rückhalt bei der obersten Autoritätsquelle ihrer Kultur suchten. Im Mittelalter war das die Religion. Es gab also religiösen Antijudaismus. Im Zeitalter nach der Aufklärung war es in Europa die Wissenschaft. Die tragenden Säulen waren die Naziideologie, Sozialdarwinismus und die wissenschaftliche Untersuchung von Rassen. Heute sind Menschenrechte die oberste Autoritätsquelle der Welt. Daher wird Israel – die einzige uneingeschränkt funktionierende Demokratie mit einer freien Presse und unabhängigen Justiz im Nahen Osten – regelmässig einer der fünf Todsünden des Menschenrechts bezichtigt: Rassismus, Apartheid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ethnische Säuberung und versuchter Völkermord.
Der neue Antisemitismus ist mutiert, sodass jeder behaupten kann, kein Antisemit zu sein. „Ich bin schliesslich kein Rassist“, sagen sie. „Ich habe kein Problem mit Juden oder dem Judentum. Ich habe lediglich ein Problem mit dem Staat Israel.“ Doch während es auf der Welt 56 muslimische und 103 christliche Nationen gibt, gibt es nur einen jüdischen Staat, Israel, der lediglich 0,25 Prozent der Landmasse des Nahen Ostens einnimmt. Israel ist der einzige der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, dessen Existenzrecht regelmässig in Frage gestellt wird und den ein Land, der Iran, so wie viele andere Gruppen zerstört sehen möchte.
Antisemitismus bedeutet, den Juden das Recht abzusprechen, mit den gleichen Rechten wie alle anderen Menschen als Juden zu existieren. Heutzutage tritt dies in Form von Antizionismus auf. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Zionismus und Judentum, und zwischen Juden und Israelis, doch für die neuen Antisemiten gibt es diesen Unterschied nicht. Es waren Juden, nicht Israelis, die bei den Terroranschlägen in Toulouse, Paris, Brüssel und Kopenhagen getötet wurden. Antizionismus ist der Antisemitismus unserer Zeit."
http://www.audiatur-online.ch/2016/10/1 ... verstehen/
Die BDS-Bewegung beruft sich auf genau diese Autorität der Menschenrechte, um Israel in seiner Existenz zu delegitimieren und letztlich als jüdischen Staat verschwinden zu lassen.
Eine ausführliche Analyse:
[youtube][/youtube]
"Wenn Menschen im Laufe der Geschichte ihren Antisemitismus rechtfertigen wollten, taten sie das, indem sie Rückhalt bei der obersten Autoritätsquelle ihrer Kultur suchten. Im Mittelalter war das die Religion. Es gab also religiösen Antijudaismus. Im Zeitalter nach der Aufklärung war es in Europa die Wissenschaft. Die tragenden Säulen waren die Naziideologie, Sozialdarwinismus und die wissenschaftliche Untersuchung von Rassen. Heute sind Menschenrechte die oberste Autoritätsquelle der Welt. Daher wird Israel – die einzige uneingeschränkt funktionierende Demokratie mit einer freien Presse und unabhängigen Justiz im Nahen Osten – regelmässig einer der fünf Todsünden des Menschenrechts bezichtigt: Rassismus, Apartheid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ethnische Säuberung und versuchter Völkermord.
Der neue Antisemitismus ist mutiert, sodass jeder behaupten kann, kein Antisemit zu sein. „Ich bin schliesslich kein Rassist“, sagen sie. „Ich habe kein Problem mit Juden oder dem Judentum. Ich habe lediglich ein Problem mit dem Staat Israel.“ Doch während es auf der Welt 56 muslimische und 103 christliche Nationen gibt, gibt es nur einen jüdischen Staat, Israel, der lediglich 0,25 Prozent der Landmasse des Nahen Ostens einnimmt. Israel ist der einzige der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, dessen Existenzrecht regelmässig in Frage gestellt wird und den ein Land, der Iran, so wie viele andere Gruppen zerstört sehen möchte.
Antisemitismus bedeutet, den Juden das Recht abzusprechen, mit den gleichen Rechten wie alle anderen Menschen als Juden zu existieren. Heutzutage tritt dies in Form von Antizionismus auf. Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Zionismus und Judentum, und zwischen Juden und Israelis, doch für die neuen Antisemiten gibt es diesen Unterschied nicht. Es waren Juden, nicht Israelis, die bei den Terroranschlägen in Toulouse, Paris, Brüssel und Kopenhagen getötet wurden. Antizionismus ist der Antisemitismus unserer Zeit."
http://www.audiatur-online.ch/2016/10/1 ... verstehen/
Die BDS-Bewegung beruft sich auf genau diese Autorität der Menschenrechte, um Israel in seiner Existenz zu delegitimieren und letztlich als jüdischen Staat verschwinden zu lassen.
Eine ausführliche Analyse:
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Re: Antisemitismus
schokoschendrezki hat geschrieben: Die PDS-Abgeordnete gerade sprach von den "Leiden des palästinensischen Volks unter der israelischen Besatzung". Ich kann sowas nicht hören. Man leidet unter dem Terrorregime der eigenen Leute.
Ja, sorry, das war ein Verschreiber.Selina hat geschrieben:(17 May 2019, 15:25)
Die Partei nennt sich Die Linke. Ich höre die Debatte auch gerade. Und der Beitrag der Linken-Abgeordneten war wesentlich differenzierter, als das, was du hier zitierst. Ich hatte weiter oben dazu ein taz-Interview verlinkt.
In dem verlinkten Interview ist von Palästina, den palästinensischen Gebieten usw. aber an keiner Stelle vom "palästinensischen Volk" die Rede. Was mich daran so aufregt ist diese Personifizierung. Es können immer nur Menschen und nicht "ein Volk" leiden. Wenn die Menschen in Gaza ihr Leid beenden wollen, müssten sie zuallererst sich selbst als Individuen sehen und das Hamas-Regime beseitigen. Es regt sich ja tatsächlich auch Widerstand in dieser Richtung ("Wir wollen Leben"). Wir wollen leben und uns nicht in einem sinnlosen Kampf gegen einen angeblichen Erzfeind Israel totschießen lassen.
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Re: Antisemitismus
Es geht in diesem Thread immer noch um Antisemitismus und nicht um Palästinenser und ob die ein Volk sind und auch nicht darum ob Völker leiden können.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2019, 19:33)
Ja, sorry, das war ein Verschreiber.
In dem verlinkten Interview ist von Palästina, den palästinensischen Gebieten usw. aber an keiner Stelle vom "palästinensischen Volk" die Rede. Was mich daran so aufregt ist diese Personifizierung. Es können immer nur Menschen und nicht "ein Volk" leiden. Wenn die Menschen in Gaza ihr Leid beenden wollen, müssten sie zuallererst sich selbst als Individuen sehen und das Hamas-Regime beseitigen. Es regt sich ja tatsächlich auch Widerstand in dieser Richtung ("Wir wollen Leben"). Wir wollen leben und uns nicht in einem sinnlosen Kampf gegen einen angeblichen Erzfeind Israel totschießen lassen.
Wenn du über Palästinenser schwadronieren willst, mach das im 35er!
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Re: Antisemitismus
Die Redewendung "das Volk leidet" hast du treffend kritisiert, trotzdem ist die nicht unüblich und auch außerhalb dieses Kontextes verbreitet. Die individuelle Perspektive dort ist mau. Evtl sollte man ausgewählten Individuen ein Ausreiseangebot nach Deutschland machen. Würde das den Antisemitismus evtl ausbremsen helfen?schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2019, 19:33)
Ja, sorry, das war ein Verschreiber.
In dem verlinkten Interview ist von Palästina, den palästinensischen Gebieten usw. aber an keiner Stelle vom "palästinensischen Volk" die Rede. Was mich daran so aufregt ist diese Personifizierung. Es können immer nur Menschen und nicht "ein Volk" leiden. Wenn die Menschen in Gaza ihr Leid beenden wollen, müssten sie zuallererst sich selbst als Individuen sehen und das Hamas-Regime beseitigen. Es regt sich ja tatsächlich auch Widerstand in dieser Richtung ("Wir wollen Leben"). Wir wollen leben und uns nicht in einem sinnlosen Kampf gegen einen angeblichen Erzfeind Israel totschießen lassen.
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Re: Antisemitismus
Es geht ja vor allem auch um die komplette Formulierung "Das Leiden des palästinensischen Volks unter der israelischen Besatzung". Es mag noch alles mögliche andere gesagt worden sein. Aber so einzeln und mit dem Fokus auf "Israel als Besatzungsmacht" ist das unerträglich.imp hat geschrieben:(17 May 2019, 19:42)
Die Redewendung "das Volk leidet" hast du treffend kritisiert, trotzdem ist die nicht unüblich und auch außerhalb dieses Kontextes verbreitet. Die individuelle Perspektive dort ist mau. Evtl sollte man ausgewählten Individuen ein Ausreiseangebot nach Deutschland machen. Würde das den Antisemitismus evtl ausbremsen helfen?
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Re: Antisemitismus
Da gebe ich dir recht.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2019, 20:07)
Es geht ja vor allem auch um die komplette Formulierung "Das Leiden des palästinensischen Volks unter der israelischen Besatzung". Es mag noch alles mögliche andere gesagt worden sein. Aber so einzeln und mit dem Fokus auf "Israel als Besatzungsmacht" ist das unerträglich.
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Re: Antisemitismus
Nach meinen Informationen müssen sich die Bewohner des Gaza-Streifens, Israel, Europa, die UNO, die Welt ohnehin Gedanken über die Zukunft dieses Gebiets machen. Denn es wird mit großer Wahrscheinlichkeit aus ökologischen Gründen, Wasserknappheit vor allem, unbewohnbar werden. Das wird wohl entweder zu einer nochmaligen Verschärfung der Konflikte im Nahen Osten führen. Oder aber, sehr sehr kleine Hoffnung, dazu dass Vernunft die Oberhand gewinnt und dabei auch Dinge wie Israel- und Judenfeindschaft zurückgenommen oder wenigstens revidiert werden. Die ökologische Katastrophe kennt keine Grenzen.imp hat geschrieben:(17 May 2019, 19:42)
Die Redewendung "das Volk leidet" hast du treffend kritisiert, trotzdem ist die nicht unüblich und auch außerhalb dieses Kontextes verbreitet. Die individuelle Perspektive dort ist mau. Evtl sollte man ausgewählten Individuen ein Ausreiseangebot nach Deutschland machen. Würde das den Antisemitismus evtl ausbremsen helfen?
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Re: Antisemitismus
Es gibt also keine Besatzung? Und was ist das dann? https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisc ... te_Gebieteschokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2019, 20:07)
Es geht ja vor allem auch um die komplette Formulierung "Das Leiden des palästinensischen Volks unter der israelischen Besatzung". Es mag noch alles mögliche andere gesagt worden sein. Aber so einzeln und mit dem Fokus auf "Israel als Besatzungsmacht" ist das unerträglich.
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Re: Antisemitismus
Es geht mir dabei um diese rhetorische Zusammenfügung von "Leid" , "Volk" und "israelische Besatzung". Das klingt nicht nach Völkerrecht, Gebietsstatus, Verhandlungsangebot, Mandat, Scharon-Plan. usw. Sondern nach "Die gerechte Sache des palästinensischen Volkes". Und die ist - wie durchweg alle "gerechten Sachen irgendwelcher Völker" eine Phrase von Terrorbanden und Verbrecherklicken geworden, mit denen die Menschen dort auf Einheitslinie gebracht und die internationale Staatengemeinde um Geld gebeten werden soll.Selina hat geschrieben:(17 May 2019, 20:50)
Es gibt also keine Besatzung? Und was ist das dann? https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisc ... te_Gebiete
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Antisemitismus
Da stimm ich Dir zu - es ueberkommt einen oft das kalte Grausen, wenn man Beitraege liest, die bar jeglichen Faktenwissens aber voller Vorurteile und schlecht kaschiertem Judenhass geschrieben werden. Hinweise auf juedische/israelische Quellen werden dann oft sueffisant dahin gehend kommentiert, dass es sich ja nun mal eben um eine juedische/israelische Quelle handele - entlarvend ist es allemal.Bleibtreu hat geschrieben:(17 May 2019, 15:18)
Das Thema diese Stranges ist JUDENHass und nicht: Wie kann ich JudenHass fuer meine Interessen missbrauchen! Friedman schreibt hier auch nicht mit und kann sich deshalb nicht selbst erklaeren. Er sagt auch klar und deutlich, ich habe mir naemlich das Interview Vorhin angesehen, dass JudenHass aus der MITTE der Gesellschaft kommt, er ist mitnichten nur rechts verortet - du findest ihn in allen politischen, sozialen, gesellschaftlichen Schichten. Du fokussierst dich mal wieder nur auf RechtsKnaller und dein SteckenPferd AFD. Da geht das RosinenPicken & Umschreiben seiner Aussagen weiter. Dieser widerliche Missbrauch, der den eigenen politischen Zielen dient, weil es gegen den pol Gegner geht - da geht es keiner Seite um uns Juden! Und selbstverstaendlich tarnen sich viele JudenHasser. Das kann ich genauso gut an den linken Israel"Kritikern" aus der Mitte der Gesellschaft beobachten, die sich in diesem Strang so eifrig engagieren, dass es mich Teils nur so vor Ekel schuettelt. Ja, mich als Juedin + Chajm als Juden & Israelis, graust es beim Lesen vieler Beitraege. Mich wundert beim Thema JudenHass inzwischen gar nichts mehr.
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Re: Antisemitismus
Entlarvend ist auch, der Aufschrei der gleichen, die immer wieder betonen, (ihre) "Kritik an der Regierungspolitik Israels" habe doch gar nichts mit Antisemitismus zu tun, sich dazu eines Alibijuden bedienen, wenn es um Kritik am Islam oder der Integrationswilligkeit von Muslimen geht.Chajm hat geschrieben:(17 May 2019, 22:31)
Da stimm ich Dir zu - es ueberkommt einen oft das kalte Grausen, wenn man Beitraege liest, die bar jeglichen Faktenwissens aber voller Vorurteile und schlecht kaschiertem Judenhass geschrieben werden. Hinweise auf juedische/israelische Quellen werden dann oft sueffisant dahin gehend kommentiert, dass es sich ja nun mal eben um eine juedische/israelische Quelle handele - entlarvend ist es allemal.
Da wird gleich geplärrt "Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Kulturalismus, rääächts" (und was weiß ich noch alles). Mehr Doppelstandard geht gar nicht mehr.
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Re: Antisemitismus
Da haben wir wieder: Völker als Subjekte, wo es um Menschen gehen müsste - und nichts als Elend. Noch dazu das Einfallstor zu problematischen Formen und Inhalten einer Kritik, die ihr Maß verliert und eigentlich dann Feindschaft ist.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2019, 22:10)
Es geht mir dabei um diese rhetorische Zusammenfügung von "Leid" , "Volk" und "israelische Besatzung". Das klingt nicht nach Völkerrecht, Gebietsstatus, Verhandlungsangebot, Mandat, Scharon-Plan. usw. Sondern nach "Die gerechte Sache des palästinensischen Volkes". Und die ist - wie durchweg alle "gerechten Sachen irgendwelcher Völker" eine Phrase von Terrorbanden und Verbrecherklicken geworden, mit denen die Menschen dort auf Einheitslinie gebracht und die internationale Staatengemeinde um Geld gebeten werden soll.
Hast du super aufgespießt.
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Re: Antisemitismus
Völker sind wohl neuerdings keine Menschen?imp hat geschrieben:(18 May 2019, 17:00)
Da haben wir wieder: Völker als Subjekte, wo es um Menschen gehen müsste - und nichts als Elend. Noch dazu das Einfallstor zu problematischen Formen und Inhalten einer Kritik, die ihr Maß verliert und eigentlich dann Feindschaft ist.
Hast du super aufgespießt.
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Re: Antisemitismus
Für mich steht einfach die Frage: Ist so etwas wie "die gerechte Sache des palästinensischen Volks" auf Leidverminderung von Menschen ausgerichtet oder - eben - auf eine Sache, eine Ideologie Soweit ich es übersehe gab es zahllose Gelegenheiten für die Menschen in den palästinensischen Gebieten, ihre Lebenssituation in Zusammenarbeit mit Israel zu verbessern. Am Ende war dann immer "die Sache" wichtiger, oder? Ist das nur das Ergebnis von Manipulation von Seiten solcher Organisationen wie Hamas? Oder ist das eben eine allgemeine menschliche Eigenschaft: Im Zweifel lieber einen Feind haben zu wollen als ein besseres Leben führen zu können.imp hat geschrieben:(18 May 2019, 17:00)
Da haben wir wieder: Völker als Subjekte, wo es um Menschen gehen müsste - und nichts als Elend. Noch dazu das Einfallstor zu problematischen Formen und Inhalten einer Kritik, die ihr Maß verliert und eigentlich dann Feindschaft ist.
Hast du super aufgespießt.
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Re: Antisemitismus
Na, du fängst mit einer richtigen Sache an: "Gerechte Sache des Volkes" ist eine kollektive Instrumentalisierung. Interessen haben die Menschen als Individuen und als solche ordnen sie "gerechte Sachen des Volkes" meist weit hinter basaleren Bedürfnissen ein.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 May 2019, 07:57)
Für mich steht einfach die Frage: Ist so etwas wie "die gerechte Sache des palästinensischen Volks" auf Leidverminderung von Menschen ausgerichtet oder - eben - auf eine Sache, eine Ideologie Soweit ich es übersehe gab es zahllose Gelegenheiten für die Menschen in den palästinensischen Gebieten, ihre Lebenssituation in Zusammenarbeit mit Israel zu verbessern. Am Ende war dann immer "die Sache" wichtiger, oder? Ist das nur das Ergebnis von Manipulation von Seiten solcher Organisationen wie Hamas? Oder ist das eben eine allgemeine menschliche Eigenschaft: Im Zweifel lieber einen Feind haben zu wollen als ein besseres Leben führen zu können.
Ohne ein gehöriges Maß Rückhalt ist keine Herrschaft, auch nicht die der Hamas, zu haben. Da darf man sich nichts vormachen. Wir reden hier nicht unbedingt von Mehrheiten.
Inwieweit sind abweichende Meinungen und ein individueller Pursuit of Happiness aber operabel unter diesen Bedingungen, die das Handeln der Hamas, der israelischen Politik, externer Förderer, radikalster Kräfte und so weiter genauso mit einschließen wie eine weitergehend erlahmte Wirtschaft? Es geht hier nicht um Entschuldigung von Raketenterror und Hetze. Aber welche Spielräume bleiben dem Individuum, auf diese "gerechten Sachen" zu scheißen? Ich plädiere für die Schaffung individueller Exitoptionen auf deutsche Kosten.
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Re: Antisemitismus
*) überdacht und selbst entfernt
Zuletzt geändert von Selina am Sonntag 19. Mai 2019, 09:17, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Antisemitismus
Zunder hat geschrieben:(17 May 2019, 18:40)
Rabbi Lord Jonathan Sacks hat bei der Konferenz „The Future of the Jewish Communities in Europe“ am 27. September 2016 im Europäischen Parlament für jeden verständlich die Besonderheit der antisemitischen Menschenfeindlichkeit auf den Punkt gebracht:
"Doch während es auf der Welt 56 muslimische und 103 christliche Nationen gibt, gibt es nur einen jüdischen Staat, Israel, der lediglich 0,25 Prozent der Landmasse des Nahen Ostens einnimmt. Israel ist der einzige der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, dessen Existenzrecht regelmässig in Frage gestellt wird und den ein Land, der Iran, so wie viele andere Gruppen zerstört sehen möchte."
Und der Typ, der das geschrieben hat, läuft tagein tagaus auf deinem Avatarbild über die Straße.Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion, too
Apropos Musik. Diese Gedanken sind ja nicht verschütt gegangen. Es gibt in Montreal/Kanada eine sehr jüdisch geprägte Independent-Szene mit Bands wie "Godspeed You! Black Emperor", "Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra", "Black Ox Orkestar". Letztere zum Beispiel vertonen auf sehr eigene Weise vergessene jiddisch-sprachige Lyrik aus dem russischen und osteuropäischen Raum.
DIe Auseinandersetzungen um die Fragen der Politik der israelischen Regierungen machen natürlich auch dort nicht halt. Wohin wird das führen?
https://jungle.world/artikel/2017/32/ne ... lichkeiten
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Re: Antisemitismus
Also die Option, Feindschaften überdenken und für sich selbst in Frage stellen zu können, die haben Menschen jedenfalls überall und immer.imp hat geschrieben:(19 May 2019, 08:09)
Aber welche Spielräume bleiben dem Individuum, auf diese "gerechten Sachen" zu scheißen?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Antisemitismus
Denken geht immer, aber in Köpfe reinschauen gelingt selten. Welche operable Konsequenz hätte jemand in der Hand? Schilder hochhalten ist weder wirksam noch problemlos, weggehen ebenso gar nicht so leicht.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 May 2019, 08:23)
Also die Option, Feindschaften überdenken und für sich selbst in Frage stellen zu können, die haben Menschen jedenfalls überall und immer.
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Re: Antisemitismus
Was "imagine" bedeutet, weißt du aber schon?schokoschendrezki hat geschrieben:(19 May 2019, 08:12)
Und der Typ, der das geschrieben hat, läuft tagein tagaus auf deinem Avatarbild über die Straße.
Oder soll ich es dir übersetzen?
"You may say I'm a dreamer...."
Warum wohl?
Die Shoa war kein Traum und keine Imagination. Sie war real, wirklich.
Utopische Vorstellungen gegen die existenzielle Selbstbestimmung der Juden aufrechnen zu wollen, ist - gelinde gesagt - Dreck.
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Re: Antisemitismus
Entlarvend ist allenfalls Regierungskritik als Antisemitismus darzustellen. Da spielst du in der selben Liga wie z.B. Erdogan der Kritik gerne zur "Beleidigung des Türkentums" erklärt.Dark Angel hat geschrieben:(18 May 2019, 11:22)
Entlarvend ist auch, der Aufschrei der gleichen, die immer wieder betonen, (ihre) "Kritik an der Regierungspolitik Israels" habe doch gar nichts mit Antisemitismus zu tun, sich dazu eines Alibijuden bedienen, wenn es um Kritik am Islam oder der Integrationswilligkeit von Muslimen geht.
Da wird gleich geplärrt "Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Kulturalismus, rääächts" (und was weiß ich noch alles). Mehr Doppelstandard geht gar nicht mehr.
Jede Regierung auf der Welt hat sich der kritischen Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit zu stellen. Wer Kritik mit fadenscheinigen Begründungen nicht zulassen will muß sich selbst fragen wie er zur demokratischen und freiheitlichen Grundordnung steht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Antisemitismus
Die AfD fordert im Bundestag als einizige Fraktion ein Verbot der antisemitischen BDS-Bewegung.
Die übrigen Fraktionen wollten der BDS-Bewegung nur die finanzielle Förderung entziehen und auch das nur widerwillig. Mehrere hochrangige Vertreter der Parteien wie Jürgen Trittin, Norbert Röttgen und Nils Annen waren dagegen und haben Bedenken.
Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolfsohn wirft Union und SPD vor allgemein nicht aus Überzeugung, sondern nur aus taktischen Gründen für eine Resolution gegen die BDS gestimmt zu haben, weil man nicht als Antisemit da stehen will.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ung-entzug
Die übrigen Fraktionen wollten der BDS-Bewegung nur die finanzielle Förderung entziehen und auch das nur widerwillig. Mehrere hochrangige Vertreter der Parteien wie Jürgen Trittin, Norbert Röttgen und Nils Annen waren dagegen und haben Bedenken.
Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolfsohn wirft Union und SPD vor allgemein nicht aus Überzeugung, sondern nur aus taktischen Gründen für eine Resolution gegen die BDS gestimmt zu haben, weil man nicht als Antisemit da stehen will.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ung-entzug
Re: Antisemitismus
Genau, und deshalb enthielt sich die AfD-Fraktion mehrheitlich bei der Abstimmung.Liberty hat geschrieben:(19 May 2019, 18:15)
Die AfD fordert im Bundestag als einizige Fraktion ein Verbot der antisemitischen BDS-Bewegung.
Die übrigen Fraktionen wollten der BDS-Bewegung nur die finanzielle Förderung entziehen und auch das nur widerwillig. Mehrere hochrangige Vertreter der Parteien wie Jürgen Trittin, Norbert Röttgen und Nils Annen waren dagegen und haben Bedenken.
Der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolfsohn wirft Union und SPD vor allgemein nicht aus Überzeugung, sondern nur aus taktischen Gründen für eine Resolution gegen die BDS gestimmt zu haben, weil man nicht als Antisemit da stehen will.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ung-entzug

Gute Güte, was für ein verlogener Verein diese Partei ist, hat auch der isr. Botschafter längst erkannt.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Antisemitismus
Die Gegenstimmen bei Linke und Grünen waren sehr zahlreich. Das finde ich sehr schade.Vongole hat geschrieben:(19 May 2019, 18:20)
Genau, und deshalb enthielt sich die AfD-Fraktion mehrheitlich bei der Abstimmung.![]()
Gute Güte, was für ein verlogener Verein diese Partei ist, hat auch der isr. Botschafter längst erkannt.
AfD-Aussteiger Mieruch (heute "Die Blaunen") stimmte für den Antrag der FDP.
Die Linke brachte immerhin auch einen Antrag ein mit einer Überschrift a la BDS ist abzulehnen. Ich habe ihn mir nicht angeguckt, sicher sind etliche Aufreger drin. Sie hätten - wenn schon nicht eingeladen - einfach dem FDP-Antrag zustimmen sollen. Das wäre gut gewesen.
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Re: Antisemitismus
Die Gegenstimmen waren zu erwarten, aber Hauptsache, der Beschluss ist durch.imp hat geschrieben:(19 May 2019, 18:31)
Die Gegenstimmen bei Linke und Grünen waren sehr zahlreich. Das finde ich sehr schade.
AfD-Aussteiger Mieruch (heute "Die Blaunen") stimmte für den Antrag der FDP.
Die Linke brachte immerhin auch einen Antrag ein mit einer Überschrift a la BDS ist abzulehnen. Ich habe ihn mir nicht angeguckt, sicher sind etliche Aufreger drin. Sie hätten - wenn schon nicht eingeladen - einfach dem FDP-Antrag zustimmen sollen. Das wäre gut gewesen.
Die Mehrheit des Bundestags hat wohl erkannt, dass es völlig irrational ist, einen Antisemitismus-Beauftragten zu ernennen, aber andererseits eine zutiefst antisemitische Bewegung zu fördern, indem man
sie auch noch finanziell unterstützt.
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Re: Antisemitismus
Zutiefst antisemitisch? Soweit ich das verstehe, geht es gegen die Regierung. Und das die da unten (beidseitig der Grenze) alle nen Hau haben, läßt sich schlecht bestreiten.
Oder hab ich irgendwas Essentielles übersehen?
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Re: Antisemitismus
Der Antrag ist gut und richtig. Jetzt die Motive der Unterstützer allzu peinlich hinterfragen möchte ich nicht.Vongole hat geschrieben:(19 May 2019, 18:39)
Die Gegenstimmen waren zu erwarten, aber Hauptsache, der Beschluss ist durch.
Die Mehrheit des Bundestags hat wohl erkannt, dass es völlig irrational ist, einen Antisemitismus-Beauftragten zu ernennen, aber andererseits eine zutiefst antisemitische Bewegung zu fördern, indem man
sie auch noch finanziell unterstützt.
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Re: Antisemitismus
Die Bewertungen im Detail variieren aber mit dem Wortlaut des BDS-Aufrufs und der jahrelangen Praxis seiner Aktivisten ist kaum jemand unkritisch zufrieden. Deshalb will auch niemand dastehen als die Partei, die für BDS die Fahne hochhielt.Umetarek hat geschrieben:(19 May 2019, 18:44)
Zutiefst antisemitisch? Soweit ich das verstehe, geht es gegen die Regierung. Und das die da unten (beidseitig der Grenze) alle nen Hau haben, läßt sich schlecht bestreiten.
Oder hab ich irgendwas Essentielles übersehen?
Der Aufruf träfe, würde man ihn umsetzen, nicht nur die Regierung sondern ganz Israel.
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Re: Antisemitismus
Gut, aber das ist bei jedem Boykott so, oder?imp hat geschrieben:(19 May 2019, 18:48)
Die Bewertungen im Detail variieren aber mit dem Wortlaut des BDS-Aufrufs und der jahrelangen Praxis seiner Aktivisten ist kaum jemand unkritisch zufrieden. Deshalb will auch niemand dastehen als die Partei, die für BDS die Fahne hochhielt.
Der Aufruf träfe, würde man ihn umsetzen, nicht nur die Regierung sondern ganz Israel.
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Re: Antisemitismus
Das hast du falsch verstanden.Umetarek hat geschrieben:(19 May 2019, 18:44)
Zutiefst antisemitisch? Soweit ich das verstehe, geht es gegen die Regierung. Und das die da unten (beidseitig der Grenze) alle nen Hau haben, läßt sich schlecht bestreiten.
Oder hab ich irgendwas Essentielles übersehen?
"Das sprechen einige BDS-Vertreter offen aus: „Kein Staat hat das Recht, als rassistischer Staat zu existieren“; „Es ist unmöglich, Israel als jüdischen Staat auf unserem Land zu akzeptieren“ (Omar Barghuti); „Das wirkliche Ziel von BDS ist, den Staat Israel niederzuringen. […] Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser sind unvereinbar mit der Existenz des Staates Israel“ (As'ad AbuKhalil); „Israels Existenzrecht als jüdischer Staat ist eins ohne anständige legale oder moralische Abhilfe, dessen Durchsetzung andauerndes schreckliches Unrecht erzwingt, also überhaupt kein Recht“ (Ali Abunimah); „Die Besetzung zu beenden bedeutet gar nichts, wenn es nicht die Beendigung des jüdischen Staates selbst bedeutet“ (Ahmed Moor). Die jüdisch-amerikanische Philosophin Judith Butler verlangt von den Israelis, ihren Einsatz für den jüdischen Staat und ein eigenes Heimatland aufzugeben."
https://de.wikipedia.org/wiki/Boycott,_ ... _Sanctions
BDS ist offen antisemitisch, indem diese Bewegung den Juden das Selbstbestimmungsrecht grundsätzlich abspricht.
Die Heuchelei, es handele sich um Kritik an der Regierung, erweist sich im Endeffekt als klammheimliches Einverständnis.
Re: Antisemitismus
Anscheinend. Die Ziele dieser Organisation werden hier sehr gut zusammengefasst:Umetarek hat geschrieben:(19 May 2019, 18:44)
Zutiefst antisemitisch? Soweit ich das verstehe, geht es gegen die Regierung. Und das die da unten (beidseitig der Grenze) alle nen Hau haben, läßt sich schlecht bestreiten.
Oder hab ich irgendwas Essentielles übersehen?
Sie bildet die Speerspitze der sogenannten „Israel-Kritik“. Ihre Anhänger geben vor, für die Rechte der Palästinenser einzutreten, gemeint ist aber, dass der Staat Israel, den der BDS als „Apartheidsregime“ bezeichnet, verschwinden soll. Bis es soweit ist, soll Israel politisch, wirtschaftlich und kulturell isoliert werden. Der Gleichklang zum von den Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 in Deutschland ausgerufenen Judenboykott („Kauft nicht bei Juden!“) ist unverkennbar.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 92732.html
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Re: Antisemitismus
Ok, das ist aussagekräftiger, also nicht was du zitiert hast, behaupten läßt sich viel, aber das hier (in deinem Link):Vongole hat geschrieben:(19 May 2019, 18:56)
Anscheinend. Die Ziele dieser Organisation werden hier sehr gut zusammengefasst:
Sie bildet die Speerspitze der sogenannten „Israel-Kritik“. Ihre Anhänger geben vor, für die Rechte der Palästinenser einzutreten, gemeint ist aber, dass der Staat Israel, den der BDS als „Apartheidsregime“ bezeichnet, verschwinden soll. Bis es soweit ist, soll Israel politisch, wirtschaftlich und kulturell isoliert werden. Der Gleichklang zum von den Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 in Deutschland ausgerufenen Judenboykott („Kauft nicht bei Juden!“) ist unverkennbar.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 92732.html
Dass es dem BDS nicht nur, wie immer wieder gebetsmühlenartig behauptet wird, um Kritik an Israel und insbesondere an dessen Regierung geht, zeigen die Aufrufe, gesellschaftliche, wissenschaftliche oder kulturelle Veranstaltungen von oder mit Israelis oder Juden zu boykottieren. Da wird Druck auf Einzelne ausgeübt, bei Festivals abzusagen, zu denen Künstler aus Israel geladen sind, oder Ausstellungen und Konzerte in Israel nicht zu geben. Im Fall von Paul McCartney ging es bis zu Morddrohungen.
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Re: Antisemitismus
Ich bin nur dem Zeit-Link gefolgt und da stand nichts dergleichen, was mich bei den Kommentaren hier etwas verwundert hat. Aber unter diesen Gesichtspunkten, kann ich sie verstehen.Zunder hat geschrieben:(19 May 2019, 18:56)
Das hast du falsch verstanden.
"Das sprechen einige BDS-Vertreter offen aus: „Kein Staat hat das Recht, als rassistischer Staat zu existieren“; „Es ist unmöglich, Israel als jüdischen Staat auf unserem Land zu akzeptieren“ (Omar Barghuti); „Das wirkliche Ziel von BDS ist, den Staat Israel niederzuringen. […] Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser sind unvereinbar mit der Existenz des Staates Israel“ (As'ad AbuKhalil); „Israels Existenzrecht als jüdischer Staat ist eins ohne anständige legale oder moralische Abhilfe, dessen Durchsetzung andauerndes schreckliches Unrecht erzwingt, also überhaupt kein Recht“ (Ali Abunimah); „Die Besetzung zu beenden bedeutet gar nichts, wenn es nicht die Beendigung des jüdischen Staates selbst bedeutet“ (Ahmed Moor). Die jüdisch-amerikanische Philosophin Judith Butler verlangt von den Israelis, ihren Einsatz für den jüdischen Staat und ein eigenes Heimatland aufzugeben."
https://de.wikipedia.org/wiki/Boycott,_ ... _Sanctions
BDS ist offen antisemitisch, indem diese Bewegung den Juden das Selbstbestimmungsrecht grundsätzlich abspricht.
Die Heuchelei, es handele sich um Kritik an der Regierung, erweist sich im Endeffekt als klammheimliches Einverständnis.
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Re: Antisemitismus
Ich bin kein Fan von politisch gemeintem Boykott. Ich kenne mich da auch nicht so aus. Wie schwer es ist, so einen Boykott nicht falsch zu machen, kannst du an der Geschichte des Pax-Christi-Projekts "Besatzung schmeckt bitter" ablesen. Die sagen selbst, dass es keinen Boykott Israels geben dürfe, entschieden sich dann aber, israelische Waren aus den umstrittenen Gebieten kennzeichnen zu wollen. Ich will das nicht auswalzen, das ist ein Thema für 3x. Ich will hier nur sagen: Es lief nicht gut. Verwechslungen und Überschneidungen mit BDS (vielleicht auch manchmal böswillig), einige mehr als ambivalente Statements, einige Bürgermeister, die in Fettnäpfchen traten, jede Menge Unmut in jüdischen Gemeinden in Deutschland, Verbänden, Lokalmedien. Auch die üblichen Zitierzusammenhänge hauten munter drauf. Geht man von lauteren Absichten aus, war es ein einziges Fiasko und hat dem Anliegen, Menschen auf diese Problematik aufmerksam zu machen, eher geschadet. Es hat auch viele entzweit und verunsichert, die vorher über ihre Differenzen, Irrtümer, Vorhalte und Anliegen und gemeinsame Standards wenigstens kultiviert geredet hatten.
Man sollte das so nicht wiederholen. Es war keine gute Idee. Aber bei BDS gibt es weit weniger Ambivalenz. Das war von Anfang an so gemeint, Israel nachhaltig zu delegitimieren.
Ich kann mir vorstellen, dass mein Beitrag einige Kritik hervorruft.
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Re: Antisemitismus
Ich sähe in einem Boykott keinen Antisemitismus, über Sinn und Unsinn so einer Aktion läßt sich natürlich diskutieren. Letztendlich haben keinerlei Aktionen irgendeinen Sinn solange auf beiden Seiten die Hardliner das Sagen haben. Aber tatsächlich schaden sie hauptsächlich sich selbst und das steht jedem frei.imp hat geschrieben:(19 May 2019, 19:11)
Ich bin kein Fan von politisch gemeintem Boykott. Ich kenne mich da auch nicht so aus. Wie schwer es ist, so einen Boykott nicht falsch zu machen, kannst du an der Geschichte des Pax-Christi-Projekts "Besatzung schmeckt bitter" ablesen. Die sagen selbst, dass es keinen Boykott Israels geben dürfe, entschieden sich dann aber, israelische Waren aus den umstrittenen Gebieten kennzeichnen zu wollen. Ich will das nicht auswalzen, das ist ein Thema für 3x. Ich will hier nur sagen: Es lief nicht gut. Verwechslungen und Überschneidungen mit BDS (vielleicht auch manchmal böswillig), einige mehr als ambivalente Statements, einige Bürgermeister, die in Fettnäpfchen traten, jede Menge Unmut in jüdischen Gemeinden in Deutschland, Verbänden, Lokalmedien. Auch die üblichen Zitierzusammenhänge hauten munter drauf. Geht man von lauteren Absichten aus, war es ein einziges Fiasko und hat dem Anliegen, Menschen auf diese Problematik aufmerksam zu machen, eher geschadet. Es hat auch viele entzweit und verunsichert, die vorher über ihre Differenzen, Irrtümer, Vorhalte und Anliegen und gemeinsame Standards wenigstens kultiviert geredet hatten.
Man sollte das so nicht wiederholen. Es war keine gute Idee. Aber bei BDS gibt es weit weniger Ambivalenz. Das war von Anfang an so gemeint, Israel nachhaltig zu delegitimieren.
Ich kann mir vorstellen, dass mein Beitrag einige Kritik hervorruft.
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Re: Antisemitismus
Überleg Dir einfach mal, warum sich diese Boykotte immer gegen den jüdischen Staat richten, aber weder gegen die Türkei, Russland oder China z.B.Umetarek hat geschrieben:(19 May 2019, 19:34)
Ich sähe in einem Boykott keinen Antisemitismus, über Sinn und Unsinn so einer Aktion läßt sich natürlich diskutieren. Letztendlich haben keinerlei Aktionen irgendeinen Sinn solange auf beiden Seiten die Hardliner das Sagen haben. Aber letztendlich schaden sie hauptsächlich sich selbst und das steht jedem frei.
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Re: Antisemitismus
Es gibt Boykotte gegen den Iran und gegen Rußland und China gab es mit Sicherheit auch schon welche. Von Südafrika oder Nordkorea, wollen wir jetzt nicht reden. Und die Türkei hängt an der langen Leine Europas, was vielleicht nicht ganz falsch war.Vongole hat geschrieben:(19 May 2019, 19:41)
Überleg Dir einfach mal, warum sich diese Boykotte immer gegen den jüdischen Staat richten, aber weder gegen die Türkei, Russland oder China z.B.
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Re: Antisemitismus
Die Schwierigkeit ist immer, mit irgendwelchen Aktionen tatsächlich mehr zu helfen als Schaden anzurichten. Deshalb setze ich gedanklich lieber bei den Individuen an.Umetarek hat geschrieben:(19 May 2019, 19:34)
Ich sähe in einem Boykott keinen Antisemitismus, über Sinn und Unsinn so einer Aktion läßt sich natürlich diskutieren. Letztendlich haben keinerlei Aktionen irgendeinen Sinn solange auf beiden Seiten die Hardliner das Sagen haben. Aber letztendlich schaden sie hauptsächlich sich selbst und das steht jedem frei.
Unter 8. muss es auch mehr darum gehen, wie Menschen und Institutionen in Deutschland sich zum Antisemitismus in Wort und Tat verhalten. Das deutsche Parlament hat sich jetzt zu diesem konkreten Boykott mit dieser ganz klaren Stoßrichtung verhalten. Ich begrüße das. Dass nicht alles shiny ist, konnte man an der Debatte und Abstimmung leider auch ablesen.
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Re: Antisemitismus
Es gibt staatliche Sanktionen, keine Boykotte, mit Ausnahme Südafrikas, als das noch ein Apartheidstaat war.Umetarek hat geschrieben:(19 May 2019, 19:44)
Es gibt Boykotte gegen den Iran und gegen Rußland und China gab es mit Sicherheit auch schon welche. Von Südafrika oder Nordkorea, wollen wir jetzt nicht reden. Und die Türkei hängt an der langen Leine Europas, was vielleicht nicht ganz falsch war.
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Re: Antisemitismus
Vongole hat geschrieben:(19 May 2019, 19:48)
Es gibt staatliche Sanktionen, keine Boykotte, mit Ausnahme Südafrikas, als das noch ein Apartheidstaat war.
die werden auch Boykott genannt. Aber du meinst Boykotte, die von nichtstaatliche Gruppen gefordert werden. Nehm ich an. Dass Deutschland (zurecht) als Staat nicht in der Position ist, einen solchen Boykott in Betracht zu fassen, ist vielleicht dafür mitverantwortlich.politische, wirtschaftliche oder soziale Ächtung; Ausschluss von den politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Beziehungen
Aber es ging um BDS und die sind wohl zurecht von Fördergeldern ausgeschlossen worden.
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Re: Antisemitismus
Es gab immer wieder Aufrufe, Sportereignisse in bestimmten Ländern zu boykottieren. Etwa jüngst die Russen-Olympiade und den Fußball dort.Vongole hat geschrieben:(19 May 2019, 19:48)
Es gibt staatliche Sanktionen, keine Boykotte, mit Ausnahme Südafrikas, als das noch ein Apartheidstaat war.
Auch der ESC war immer mal wieder Spielfeld für Symbolpolitik. Was diesmal gegen die Austragung in Israel an realem Terror stattfand, ist aber ohne jedes Beispiel.
Es gab diese unschöne Sache hier: https://www.wz.de/nrw/krefeld/afd-auffo ... d-25015185
Es gab auch dies:
https://www.nrz.de/reise/wallraff-ruft- ... 61079.html
und dies:
https://anfdeutsch.com/aktuelles/genfer ... ismus-3887
Es gab eine türkische Bewegung gegen Apple-Produkte. Wie real und nichtstaatlich die war, kann ich dir nicht sagen.
Auch im Zusammenhang mit den FPÖ-Regierungsbeteiligungen Schüssel/Haider und Kern/Stracke gab es Aufrufe, Tourismus, Investitionen oder politische Zusammenarbeiten einzuschränken.
Nichts davon hat eine derartige Intensität wie die Bemühungen gegen Israels Politik oder - wie bei manchen durchschimmert - Dasein.
Solche Boykotte kann man hilfreich finden oder nicht, niemand bezweckte aber die Abschaffung oder Gefährdung Österreichs. Wie wir wissen, ist das beim Antisemitismus so nicht.
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Re: Antisemitismus
Schwache und etwas hilflose Notantwort ...Zunder hat geschrieben:(19 May 2019, 17:10)
Was "imagine" bedeutet, weißt du aber schon?
Oder soll ich es dir übersetzen?
"You may say I'm a dreamer...."
Warum wohl?
Die Shoa war kein Traum und keine Imagination. Sie war real, wirklich.
Utopische Vorstellungen gegen die existenzielle Selbstbestimmung der Juden aufrechnen zu wollen, ist - gelinde gesagt - Dreck.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Antisemitismus
Vor allem gibt es auch noch Politikfelder im Nahen Osten, die zumindest direkt nix mit den Nahostkonflikten zu tun haben. Ich selbst habe, was die Auseinandersetzungen mit den Palästinenserorganisationen anbetrifft, eine völlig proisraelische Position. Im krassen Gegensatz dazu kritisiere ich die Politik der israelischen Regierung gegenüber den Visegrád-Staaten und speziell gegenüber Ungarn. Vertreter der radikal linken und bedingungslos israelsolidarischen Antideutschen wollen mir zwar erklären, dass quasi nicht sein kann, was nicht sein darf ... aber es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass die Regierung Netanjahu/alt wie auch Netanjahu/neu einem Antidemokraten wie Orbán das an Reputation gibt, was ihm zurecht von Demokraten in Europa verweigert wird.Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 May 2019, 18:09)
Entlarvend ist allenfalls Regierungskritik als Antisemitismus darzustellen. Da spielst du in der selben Liga wie z.B. Erdogan der Kritik gerne zur "Beleidigung des Türkentums" erklärt.
Jede Regierung auf der Welt hat sich der kritischen Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit zu stellen. Wer Kritik mit fadenscheinigen Begründungen nicht zulassen will muß sich selbst fragen wie er zur demokratischen und freiheitlichen Grundordnung steht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Antisemitismus
Und dafür hast du fast einen ganzen Tag gebraucht.
Wer gegen die Realität einer existentiellen Bedrohung allen Ernstes ein Liedchen ins Feld führt, sollte sich mal überlegen, ob es ihm nicht vielleicht sämtliche Maßstäbe zerbröselt hat.
Re: Antisemitismus
Unsinn, was sonst? Diese Gebiete sind Reste des Mandats. Die arabischen Bewohner haben bis heute darauf verzichtet, weil sie das gesamte Mandatsgebiet beanspruchen. Ein bisschen spärlich deine Informationen.Selina hat geschrieben:(17 May 2019, 20:50)
Es gibt also keine Besatzung? Und was ist das dann? https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisc ... te_Gebiete
Die Gebiete, die Israel kontrolliert nennt man international übrigens umstritten. Liegt daran, dass zwei Parteien Anspruch darauf erheben. Wenn irgendwelche Leute behaupten, dass Israel palästinensische Gebiete besetzt hält, dann lügen sie.
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Re: Antisemitismus
Richtig. Das sind eben fragwürdige Politiker. Allerdings gibt es in Israel noch eine unabhängige Justiz und die ist ja schon seit langem hinter Netanjahu her. Es besteht also Hoffnung dass zumindest in Israel der Rechtsstaat siegt. In Ungarn ist der Rechtsstaat ja defakto abgeschafft und Orban kann ungestört herrschen. Und diese Tendenz greift ja überall um sich. Dabei ist die Gewaltenteilung eine absolute für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 May 2019, 12:58)
Vor allem gibt es auch noch Politikfelder im Nahen Osten, die zumindest direkt nix mit den Nahostkonflikten zu tun haben. Ich selbst habe, was die Auseinandersetzungen mit den Palästinenserorganisationen anbetrifft, eine völlig proisraelische Position. Im krassen Gegensatz dazu kritisiere ich die Politik der israelischen Regierung gegenüber den Visegrád-Staaten und speziell gegenüber Ungarn. Vertreter der radikal linken und bedingungslos israelsolidarischen Antideutschen wollen mir zwar erklären, dass quasi nicht sein kann, was nicht sein darf ... aber es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass die Regierung Netanjahu/alt wie auch Netanjahu/neu einem Antidemokraten wie Orbán das an Reputation gibt, was ihm zurecht von Demokraten in Europa verweigert wird.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Antisemitismus
Israel-Bashing bitte im 35er, hier geht es ausschließlich um Antisemitismus, und so siehst Du Deine Beiträge ja nicht, oder?Alter Stubentiger hat geschrieben:(20 May 2019, 15:49)
Richtig. Das sind eben fragwürdige Politiker. Allerdings gibt es in Israel noch eine unabhängige Justiz und die ist ja schon seit langem hinter Netanjahu her. Es besteht also Hoffnung dass zumindest in Israel der Rechtsstaat siegt. In Ungarn ist der Rechtsstaat ja defakto abgeschafft und Orban kann ungestört herrschen. Und diese Tendenz greift ja überall um sich. Dabei ist die Gewaltenteilung eine absolute für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung.
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Re: Antisemitismus
Genauso ist es. Netanjahu zählt Orban und Trump zu seinen politischen Freunden. Beides sind bekannte Rechtspopulisten, deren politische Ansichten und Programme bestens bekannt sind. Solcherart Sachverhalte festzustellen, hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Rein gar nichts.Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 May 2019, 18:09)
Entlarvend ist allenfalls Regierungskritik als Antisemitismus darzustellen. Da spielst du in der selben Liga wie z.B. Erdogan der Kritik gerne zur "Beleidigung des Türkentums" erklärt.
Jede Regierung auf der Welt hat sich der kritischen Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit zu stellen. Wer Kritik mit fadenscheinigen Begründungen nicht zulassen will muß sich selbst fragen wie er zur demokratischen und freiheitlichen Grundordnung steht.
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Re: Antisemitismus
Ich seh sie auch nicht als Bashing. Ich glaube an die israelischen Institutionen.Vongole hat geschrieben:(20 May 2019, 15:51)
Israel-Bashing bitte im 35er, hier geht es ausschließlich um Antisemitismus, und so siehst Du Deine Beiträge ja nicht, oder?
Du allerdings verwendest den Begriff Israel-bashing ja nicht zufällig. So kann man Antisemitismus implizieren wenn ein direkter Angriff nicht möglich ist.
Du fasst den Begriff Antisemitismus einfach zu weit. Ein Fehler den jetzt auch der deutsche Bundestag mit seinem Beschluss zum BDS gemacht hat. Da gab es denn auch prompt Kritik aus Israel. Auch dort gibt es nämlich viele Leute die die Dinge differenzierter betrachten. Es ist nicht immer so einfach. Die Welt ist kompliziert.
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Re: Antisemitismus
Wer ernsthaft behauptet, die BDS-Bewegung, die letztendlich auf die Zerstörung Israels hinarbeitet, hätte irgendwas mit legitimer Kritik zu tun, kann sich seine Beteuerungen, kein Antisemit zu sein, in Zukunft sparen.