Werkzeugkiste für Weltverbesserer

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Peddargh
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Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Dies ist eine Buchempfehlung.
Von wegen nix zu machen
von: Franz Meurer, Jürgen Becker, Martin Stankowski
http://www.perlentaucher.de/buch/26891.html

Ein Auszug:
Doppelter Espresso
Der Kölner Gastronom Gigi Campi erzählte von folgender Idee aus einer sizilianischen Kleinstadt, die vielleicht auch bei uns umsetzbar ist.
Dort ist es noch üblich, einen zweiten Espresso zu bezahlen, auch wenn man nur einen getrunken hat. Der zweite ist für einen, der ih sich nicht leisten kann. Der Wirt notiert die Kaffeespenden,und Menschen, die gerade klamm sind, können dann jederzeit zu ihm ins Café kommen und gemütlich einen Frei-Espresso schlürfen. Alle freut´s: Der Wirt hat mehr Umsatz, der Gast ein besseres Gefühl und der Mittellose ein Stück gesellschaftliches Leben zurück.

Das ganze Buch ist voll mit Beispielen wie diesem und mehr.
Ich finde:
Hier werden Wege aufgezeigt, wie es möglich wird diese Gesellschaft zu einer sozialeren zu machen, und zwar für jeden von uns.

Zur Nachahmung und zur Entwicklung eigener Ideen empfohlen.

Wer also ähnliche Ideen anzubieten hat, ist aufgerufen diese hier zu posten.
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
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logiCopter
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von logiCopter »

Peddargh hat geschrieben:Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Dies ist eine Buchempfehlung.
Von wegen nix zu machen
von: Franz Meurer, Jürgen Becker, Martin Stankowski
http://www.perlentaucher.de/buch/26891.html

Ein Auszug:
Doppelter Espresso
Der Kölner Gastronom Gigi Campi erzählte von folgender Idee aus einer sizilianischen Kleinstadt, die vielleicht auch bei uns umsetzbar ist.
Dort ist es noch üblich, einen zweiten Espresso zu bezahlen, auch wenn man nur einen getrunken hat. Der zweite ist für einen, der ih sich nicht leisten kann. Der Wirt notiert die Kaffeespenden,und Menschen, die gerade klamm sind, können dann jederzeit zu ihm ins Café kommen und gemütlich einen Frei-Espresso schlürfen. Alle freut´s: Der Wirt hat mehr Umsatz, der Gast ein besseres Gefühl und der Mittellose ein Stück gesellschaftliches Leben zurück.

Das ganze Buch ist voll mit Beispielen wie diesem und mehr.
Ich finde:
Hier werden Wege aufgezeigt, wie es möglich wird diese Gesellschaft zu einer sozialeren zu machen, und zwar für jeden von uns.

Zur Nachahmung und zur Entwicklung eigener Ideen empfohlen.

Wer also ähnliche Ideen anzubieten hat, ist aufgerufen diese hier zu posten.
Scheint ein gutes Buch zu sein.
Es richtet sich wohl ausnahmsweise an richtige Weltverbesserer und nicht an die große Masse jener bekloppten Gutmenschen, die unter Weltverbessern nur ihre Nörgel- Betroffenheits- und Jammerkultur verstehen.
***
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

logiCopter hat geschrieben: Scheint ein gutes Buch zu sein.
Es richtet sich wohl ausnahmsweise an richtige Weltverbesserer und nicht an die große Masse jener bekloppten Gutmenschen, die unter Weltverbessern nur ihre Nörgel- Betroffenheits- und Jammerkultur verstehen.
Ja ein gutes Buch.
Und ein wundervoller Anstoß.
Ich habe diesen Strang schon im PF.de gehabt.
Und ausgerechnet durch einen Post von Pythia mich daran erinnert.
Er schrieb in irgendeinem Strang sinngemäß:
Ich stopfe manchmal einen Zettel in eine Jacke, die ich zur Kleidersammlung für Afrika (Land, Region nach Wahl) gebe. Auf diesem Zettel steht meine Adresse und das Versprechen dem Finder 50€ zu schicken.
Großartige Idee.
Aber es geht auch weniger groß.
Lasst uns in diesem Strang gutmenschliche Ideen, die jeder umsetzen kann, sammeln.
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(der George Bernard Shaw (?))
K.Pok
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Es ist schon gut, sofort zu helfen.
Sehr viele machen das, ohne viel Gerede; Beispiele gibt es genügend. Das ist sicher auch wirksamer, als alleiniges Nachdenken über Weltverbesserungs-Konzepte.
Beides gehört aber zusammen; die Soforthilfe und das Nachdenken darüber, wie die Welt friedlicher, sozial gerechter und menschlicher werden kann.
Vieles davon wird sich nicht verwirklichen lassen. Dennoch halte ich es für falsch, solche Überlegungen sofort abzutun als die Spinnerei von "bekloppten Gutmenschen, die unter Weltverbessern nur ihre Nörgel- Betroffenheits- und Jammerkultur verstehen."
teardown

Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von teardown »

Wenn ich es kann, gebe ich - ohne viel Gerede!

(und ich habs nicht wirklich üppig)
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Peddargh hat geschrieben: Lasst uns in diesem Strang gutmenschliche Ideen, die jeder umsetzen kann, sammeln.
Es geht wohl nicht vorrangig um Geld, um Spenden.
Wenn die Kinder verheiratet sind, beide arbeiten gehen und noch 2 kleine Kinder haben, dann geht das alles nur mit Hilfe der Großeltern. Kinder vom kindergarten abholen, weil die Mutter im Stau steckt; die Kinder betreuen, weil der Kindergarten Ferien hat; mit den Kindern zum Arzt gehen, weil man schlecht dafür arbeitsfrei bekommt; usw.usw.
Das Umsetzen "gutmenschlicher Ideen" beginnt in der Familie.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

K.Pok hat geschrieben: Es geht wohl nicht vorrangig um Geld, um Spenden.
Wenn die Kinder verheiratet sind, beide arbeiten gehen und noch 2 kleine Kinder haben, dann geht das alles nur mit Hilfe der Großeltern. Kinder vom kindergarten abholen, weil die Mutter im Stau steckt; die Kinder betreuen, weil der Kindergarten Ferien hat; mit den Kindern zum Arzt gehen, weil man schlecht dafür arbeitsfrei bekommt; usw.usw.
Das Umsetzen "gutmenschlicher Ideen" beginnt in der Familie.
Wo du durchaus richtig liegst.
Ich wollte hier aber nicht den Gutmenschen sezieren sondern einfach Anregungungen geben, was man so machen kann, um den Planeten zu einem freundlicheren Ort werden zu lassen.

Etwa so:
Die Garten Möbel vor das Haus auf den Bürgersteig schaffen, Limonade, Bier und Häppchen dazugestellt und darauf warten ob der Nachbar, der Passant nicht Lust auf ein Schwätzchen hat.

Ein für gut befundenes Buch irgendwo herum liegenlassen. Im Umschlag deinen Namen und eine kurze Bewertung des Buches hinterlassen, mit der Bitte das Buch wiederrum irgendwo liegen zu lassen.
Dazu gibt es sogar eine Website, auf der man das Buch dann verfolgen kann.
bookcrossers
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K.Pok
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Du meinst also, die ganz kleinen Dinge zählen nicht; es muss etwas noch nie dagewesenes, spektakuläres sein?
Ich sehe das dann doch etwas anders.
Hier brauche ich keine Stühle vor den Wohnblock stellen, weil jeder jeden schon fast ein halbes Leben lang kennt und fast jeder mit jedem zu einem Schwätzchen bereit ist, wenn man sich sieht.

Vielleicht wird die Welt davon etwas freundlicher; besser wird sie davon nicht. Ich denke da an die gegenwärtige Situation im Irak und ich habe wenig Lust, mit der Erfindung neuer guter Taten mein Gewissen zu beruhigen.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

K.Pok hat geschrieben:Du meinst also, die ganz kleinen Dinge zählen nicht; es muss etwas noch nie dagewesenes, spektakuläres sein?
Doch! Ich meine auch die kleinen Dinge zählen. Aus diesem Grunde dieser Strang.
Und Nein! Es muß nicht spektakulär sein. Es kann, muß aber nicht.
Es sind ja gerade die kleinen, von jedem durchführbaren Ideen und Hilfestellungen die ich sammeln möchte.
Dies soll die Werkzeugkiste für Weltverbesserer werden.
K.Pok hat geschrieben: Ich sehe das dann doch etwas anders.
Hier brauche ich keine Stühle vor den Wohnblock stellen, weil jeder jeden schon fast ein halbes Leben lang kennt und fast jeder mit jedem zu einem Schwätzchen bereit ist, wenn man sich sieht.
Ist doch nett. Weiter so! Und vielleicht taucht ja hier, die eine oder andere Idee oder Motivation auf, dass auch bei euch das Leben noch ein weniger angenehmer gestaltet.
K.Pok hat geschrieben: Vielleicht wird die Welt davon etwas freundlicher; besser wird sie davon nicht. Ich denke da an die gegenwärtige Situation im Irak und ich habe wenig Lust, mit der Erfindung neuer guter Taten mein Gewissen zu beruhigen.
Wenn die Welt etwas freundlicher wird, wird sie besser. Und wenn es nur für das eigene subjektive Empfinden ist.
Wenn dich die Situation im Irak(und andernorts) so bedrückt (mir geht es da nicht anders), dann überlege doch was du tun kannst um deren Situation zu verbessern. Da geht sicher auch etwas im kleinem Rahmen.
In diesem Zusammenhang fand ich Pythias Idee ganz brauchbar.
Es sollte auch nicht vorrangig um das beruhigen des eigenen Gewissens gehen.
Es sollen einfach nur Ideen gesammelt werden an denen man Spaß haben kann, Spaß machen kann.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

teardown hat geschrieben:Wenn ich es kann, gebe ich - ohne viel Gerede!

(und ich habs nicht wirklich üppig)
Das ist ein bekanntes Phänomen.
Die Solidarität wächst mit abnehmenden Reichtum.
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John Galt
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von John Galt »

Ich gehe alle 2 Monate zum Aderlaß :thumbup:
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Heinrich-73
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Heinrich-73 »

Ich habe eine Patenschaft übernommen für ein Kind in der dritten Welt.
Marcin
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Marcin »

Eine schöne Geschichte, aber ob das so funktioniert? Wie soll das Laufen, trauen sich mittellose überhaupt dies in Anspruch zu nehmen? Gehen die dann in das Cafe bestellen sich einen Espresso und sagen das sie eigentlich kein Geld haben?
K.Pok
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Ich habe einfach so meine Probleme mit der "Werkzeugkiste für Weltverbesserer."
Ich will meine Zweifel begründen.
Für sehr viele Menschen ist die Hilfe gegenüber Bedürftigen eine Selbstverständlichkeit. In fast jeder Familie ist das so; in der Nachbarschaft; unter Freunden; selbst Fremden gegenüber.

Nur:

Regierende stehen oft nicht ein für die Folgen ihrer verfehlten Politik und führen ganze Völker in Not und Elend. Sie verlassen sich darauf, dass die schlimmen Folgen ihrer Politik durch "gegenseitige Hilfe" abgefedert werden.
So konnten eben gegen Kriegsende Umsiedler nur noch durch die Hilfe anderer überleben - mit Essen, Übernachtung, Kleidung. Die Folgen einer verbrecherischen Politik werden anderen aufgebürdet.

Bei ganz wichtigen Entscheidungen wird das Volk nicht gefragt; unsere Großeltern nicht über den II.WK, wir letztlich nicht über die Kriegseinsätze der BuWe.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

K.Pok hat geschrieben:Ich habe einfach so meine Probleme mit der "Werkzeugkiste für Weltverbesserer."
Ich will meine Zweifel begründen.
Für sehr viele Menschen ist die Hilfe gegenüber Bedürftigen eine Selbstverständlichkeit. In fast jeder Familie ist das so; in der Nachbarschaft; unter Freunden; selbst Fremden gegenüber.

Nur:

Regierende stehen oft nicht ein für die Folgen ihrer verfehlten Politik und führen ganze Völker in Not und Elend. Sie verlassen sich darauf, dass die schlimmen Folgen ihrer Politik durch "gegenseitige Hilfe" abgefedert werden.
So konnten eben gegen Kriegsende Umsiedler nur noch durch die Hilfe anderer überleben - mit Essen, Übernachtung, Kleidung. Die Folgen einer verbrecherischen Politik werden anderen aufgebürdet.

Bei ganz wichtigen Entscheidungen wird das Volk nicht gefragt; unsere Großeltern nicht über den II.WK, wir letztlich nicht über die Kriegseinsätze der BuWe.
Ähmmm, Ja und? Wo liegt da jetzt dein Problem?

Grundsätzlich!: Wollte ich in diesem Strang Ideen sammeln, die die Welt verbessern.
Also lauter lustige, hilfreiche Geschichten, die jeder leicht selbst machen oder initiieren kann.
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K.Pok
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Peddargh hat geschrieben: Ähmmm, Ja und? Wo liegt da jetzt dein Problem?

Grundsätzlich!: Wollte ich in diesem Strang Ideen sammeln, die die Welt verbessern.
Also lauter lustige, hilfreiche Geschichten, die jeder leicht selbst machen oder initiieren kann.
Habe ich mich so verquer ausgedrückt?
Also die wirksamste Idee zur Weltverbesserung ist ein echter Einfluss der Menschen auf eine humane Politik.
Weltverbesserung im Kleinen und Weltverbesserung durch Einflußnahme auf die Großen.

PS: Ich wollte nicht, dass wir bei den vielen kleinen Ideen der Weltverbesserung stehen bleiben.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

K.Pok hat geschrieben: Habe ich mich so verquer ausgedrückt?
Also die wirksamste Idee zur Weltverbesserung ist ein echter Einfluss der Menschen auf eine humane Politik.
Weltverbesserung im Kleinen und Weltverbesserung durch Einflußnahme auf die Großen.

PS: Ich wollte nicht, dass wir bei den vielen kleinen Ideen der Weltverbesserung stehen bleiben.
Natürlich wäre ein größerer Einfluß auf die hohe Politik wünschenswert.
Aber selbst bei der gegenwärtigen Zahlen zur Wahlbeteiligung ist ja für eben diese Politiker alles noch in bester Ordnung. Es müssen also andere Wege beschritten werden um zu Änderungen zu kommen.
Optimal und lustig wäre es wenn die Menschen beginnen würden, sich wieder selbst um ihr Umfeld zu kümmern.
Nach dem Motto: Macht ihr da oben doch was ihr wollt.
Mit den hier gesammelten Ideen würde ich soetwas für möglich halten.
In kleinem macht es das Leben lebenswerter und solidarischer und kostet nichts.
Im großen könnte man wirklich etwas bewegen.

Die Schule in eurem Stadtteil ist renovierungsbedürftig?
Wieviel arbeitslose Handwerker mit (oder ohne) Kinder gibt es denn bei euch?
Wieviel Unternehmen und Organisationen würden denn Material spenden?
Wer kann soetwas organisieren, anschieben?
Das sind Fragen für die es keine große Politik braucht, diese aber ordentlich wachrütteln könnte, wenn es viele Projekte dieser Art geben würde.

Zudem wäre es schön zu beobachten wenn die allerorts propagierte Leistungs- und Wettbewerbs-Gesellschafft wieder ein weniger solidarischer miteinander umgehen würde.
Leistung und Wettbewerb sind ja schön und gut. Allerdings profitieren wir als Leistende immer weniger davon.
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Peddargh hat geschrieben: Die Schule in eurem Stadtteil ist renovierungsbedürftig?
Wieviel arbeitslose Handwerker mit (oder ohne) Kinder gibt es denn bei euch?
Wieviel Unternehmen und Organisationen würden denn Material spenden?
Wer kann soetwas organisieren, anschieben?
Das sind Fragen für die es keine große Politik braucht, diese aber ordentlich wachrütteln könnte, wenn es viele Projekte dieser Art geben würde.
Das ist ja so auch in Ordnung.
Nur hat der Staat hier auch seine Verantwortung. Die Bürger zahlen genügend Steuern und die möchte ich nicht nur dafür zahlen, einen großen Hofstaat zu finanzieren (bis hin zu jedem Bundesland); ich möchte mich nicht an der Finanzierung des Truppeneinsatzes in Afghanistan beteiligen oder an "Geschenken" für Georgien.
Getreu dem Motto: Die Leute sollen mal alles schön selber machen, damit wir das Geld anderweitig verpulvern können.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

K.Pok hat geschrieben:
Das ist ja so auch in Ordnung.
Nur hat der Staat hier auch seine Verantwortung. Die Bürger zahlen genügend Steuern und die möchte ich nicht nur dafür zahlen, einen großen Hofstaat zu finanzieren (bis hin zu jedem Bundesland); ich möchte mich nicht an der Finanzierung des Truppeneinsatzes in Afghanistan beteiligen oder an "Geschenken" für Georgien.
Getreu dem Motto: Die Leute sollen mal alles schön selber machen, damit wir das Geld anderweitig verpulvern können.
Aber genau das passiert in zunehmenden Maße!
Ich bin, wahrscheinlich wie du, im höchsten Maße enttäuscht von der Politik der letzten Jahre, Jahrzehnte... .
Grundtenor: Kein Geld, Wirtschaft stärken, etc. pp..
Für den Bürger wird im Grunde genommen nichts mehr getan. Ganz im Gegenteil.
Bestehendes Recht wird immer weiter begrenzt und beschnitten.
Ich sehe das als ein letzten Schluck aus der Pulle, da man wohl begriffen hat, daß sich dieses nicht ewig fortsetzen läßt. Viel ist zum privatisieren ist nicht übrig geblieben. Und auch die Steuerstellschrauben lassen sich kaum mehr weiter drehen. Dem gegenüber stehen große Investitionen, die nach Renditen schreien. Renditen, die sich auch über noch so viele Börsen-Werbe-Sendungen nicht weiter generieren lassen.
Der Erfolg der Linken ist es ja gerade das dies vermehrt vom Volk so gesehen wird.
Es ist bezeichnend, das auf der einen Seite die Themen der Linkspartei zwar aufgegriffen werden, andererseits aber diese Partei als populistisch, kommunkistisch und was nicht noch alles zu verteufeln.
Was hilft es dem Volk Exportweltmeister zu sein, wenn es zunehmend zum Working Poor wird?
Wenn es die Politik erwiesenermaßen nicht hinbekommt ihrem Auftrag nach zu kommen und lediglich die Interessen der wachsenden Wirtschaft forciert unterstützt, mit dem Argument nur eine gesunde Wirtschaft ermöglicht einen Sozialstaat, dabei aber dieser Sozialstaat immer hart am Kollaps agiert, ist es an der Zeit zu reagieren.
Hier scheint die Politik wenig hilfreich.
Man also auf der einen Seite deutlich machen, dass es so nicht weiter gehen kann um die Politik zu einem Umdenken zu zwingen, und auf der anderen Seite muß dafür gesorgt werden, dass soziale Leben aufrecht zu erhalten.
Und wenn das mit der Politik nicht geht, dann geht es eben ohne sie.
Und das geht in Kleinen wie im Großen.
Wenn euch euer Bürgermeister also erzählt, das kein Geld für die Sanierung einer Schule bereitsteht, weil Millionen für die Subventionierung der neuen Telekom-Call-Center (Beispielsweise) ausgegeben wurden, dann seht was ihr selber tun könnt.
Bestenfalls freuen sich die Politiker über so viel Eigeninitiative und erkennen Ihre Rolle in diesem Spiel oder sie tun dies schlimmstenfalls nicht.
Dann aber besteht eigentlich auch keine Verpflichtung zur Wahl zu gehen oder Steuern zu entrichten.
Eins bleibt wahr:
Wir das Volk leisten und beauftragen Politik und Wirtschaft zur Organisation unseres Zusammenlebens.
Wir sind weder Wahlvieh noch auszubeutende Arbeitssklaven.
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von K.Pok »

Peddargh hat geschrieben: Aber genau das passiert in zunehmenden Maße!
Ich bin, wahrscheinlich wie du, im höchsten Maße enttäuscht von der Politik der letzten Jahre, Jahrzehnte... .
Grundtenor: Kein Geld, Wirtschaft stärken, etc. pp..
Für den Bürger wird im Grunde genommen nichts mehr getan. Ganz im Gegenteil.
Bestehendes Recht wird immer weiter begrenzt und beschnitten.
Ich sehe das als ein letzten Schluck aus der Pulle, da man wohl begriffen hat, daß sich dieses nicht ewig fortsetzen läßt. Viel ist zum privatisieren ist nicht übrig geblieben. Und auch die Steuerstellschrauben lassen sich kaum mehr weiter drehen. Dem gegenüber stehen große Investitionen, die nach Renditen schreien. Renditen, die sich auch über noch so viele Börsen-Werbe-Sendungen nicht weiter generieren lassen.
Der Erfolg der Linken ist es ja gerade das dies vermehrt vom Volk so gesehen wird.
Es ist bezeichnend, das auf der einen Seite die Themen der Linkspartei zwar aufgegriffen werden, andererseits aber diese Partei als populistisch, kommunkistisch und was nicht noch alles zu verteufeln.
Was hilft es dem Volk Exportweltmeister zu sein, wenn es zunehmend zum Working Poor wird?
Wenn es die Politik erwiesenermaßen nicht hinbekommt ihrem Auftrag nach zu kommen und lediglich die Interessen der wachsenden Wirtschaft forciert unterstützt, mit dem Argument nur eine gesunde Wirtschaft ermöglicht einen Sozialstaat, dabei aber dieser Sozialstaat immer hart am Kollaps agiert, ist es an der Zeit zu reagieren.
Hier scheint die Politik wenig hilfreich.
Man also auf der einen Seite deutlich machen, dass es so nicht weiter gehen kann um die Politik zu einem Umdenken zu zwingen, und auf der anderen Seite muß dafür gesorgt werden, dass soziale Leben aufrecht zu erhalten.
Und wenn das mit der Politik nicht geht, dann geht es eben ohne sie.
Und das geht in Kleinen wie im Großen.
Wenn euch euer Bürgermeister also erzählt, das kein Geld für die Sanierung einer Schule bereitsteht, weil Millionen für die Subventionierung der neuen Telekom-Call-Center (Beispielsweise) ausgegeben wurden, dann seht was ihr selber tun könnt.
Bestenfalls freuen sich die Politiker über so viel Eigeninitiative und erkennen Ihre Rolle in diesem Spiel oder sie tun dies schlimmstenfalls nicht.
Dann aber besteht eigentlich auch keine Verpflichtung zur Wahl zu gehen oder Steuern zu entrichten.
Eins bleibt wahr:
Wir das Volk leisten und beauftragen Politik und Wirtschaft zur Organisation unseres Zusammenlebens.
Wir sind weder Wahlvieh noch auszubeutende Arbeitssklaven.
Ich hatte angenommne, du willst die Gebrechen dieses Systems durch kleine, gute Taten kaschieren. Wir stimmen also in unserer Grundauffassung überein.

Wählen sollte man schon noch gehen. Man muss ja nicht diese Parteimenschen wählen. Immer mehr stellen sich Wählergemeinschaften und Parteilose zur Wahl. Die können die Welt auch nicht aus den Angeln heben, aber den etablierten Parteien etwas Dampf unter den Hintern machen, das geht schon.
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Peddargh
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Re: Werkzeugkiste für Weltverbesserer

Beitrag von Peddargh »

K.Pok hat geschrieben:Ich hatte angenommne, du willst die Gebrechen dieses Systems durch kleine, gute Taten kaschieren. Wir stimmen also in unserer Grundauffassung überein.
Soweit ich dich bisher kenne: Absolut, ja, durchaus...
K.Pok hat geschrieben:Wählen sollte man schon noch gehen. Man muss ja nicht diese Parteimenschen wählen. Immer mehr stellen sich Wählergemeinschaften und Parteilose zur Wahl. Die können die Welt auch nicht aus den Angeln heben, aber den etablierten Parteien etwas Dampf unter den Hintern machen, das geht schon.
Für mich immer wieder eine knifflige Frage...
Lange Zeit dachte ich: Nur eine Wahlbeteiligung von unter 50% wird den reGIERenden deutlich machen, nicht mehr ein demokratisches System zu steuern.
Mittlerweile denke ich: 1% wäre diesen Leuten genug um weiterhin von Demokratie zu sprechen.
Egal! Wir haben die Begriffe pervertiert! Und! Teuer!

Wenn also die reGIERenden sich nicht aufgerufen fühlen dem Volk zu dienen, dann sollte das Volk dieses selbst in die Hand nehmen.
DAS ist der Grund für diesen Strang!
Lasst uns die Welt verbessern!
Jeder wie er kann.
Gemeinsam sind wir stark!
Zumindest stark genug um uns am kacken zu halten.
Vieleicht sogar besser als Misereor.
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