discipula hat geschrieben:(17 Jun 2021, 09:04)
Ich kann mir keine Situation bzw Vorerkrankung vorstellen, im Rahmen derer man mit einiger Sicherheit behaupten könne, dass eine Erkrankung mit Covid mit grosser Wahrscheinlichkeit tödlich sein wird, aber eine Impfung mit ähnlich grosser Wahrscheinlichkeit hilfreich.
Das RKI schreibt zum Thema Risikogruppen:
²Personengruppen, die nach bisherigen Erkenntnissen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben:
Das Risiko einer schweren Erkrankung steigt ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter an. Insbesondere ältere Menschen können, bedingt durch das weniger gut reagierende Immunsystem, nach einer Infektion schwerer erkranken (Immunseneszenz). Da unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber die Antwort des Immunsystems auf eine Infektion sind, können diese im Alter schwächer ausfallen oder fehlen, wodurch Erkrankte dann auch erst später zum Arzt gehen.
Auch verschiedene Grunderkrankungen wie z. B. Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Atmungssystems, der Leber, der Niere, Krebserkrankungen oder Faktoren wie Adipositas und Rauchen scheinen das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu erhöhen. Auch für Schwangere mit Vorerkrankungen/vorbestehenden Risikofaktoren (Adipositas, chron. Bluthochdruck, vorbestehender Diabetes) ist die Wahrscheinlichkeit für die Aufnahme auf eine Intensivstation und für eine invasive Beatmung erhöht und nimmt mit steigendem maternalem Alter zu, die Mortalität scheint in der Schwangerschaft jedoch insgesamt nicht erhöht zu sein.
Bei älteren Menschen mit vorbestehenden Grunderkrankungen ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf höher als wenn nur ein Faktor (Alter oder Grunderkrankung) vorliegt; wenn mehrere Grunderkrankungen vorliegen (Multimorbidität) ist das Risiko höher als bei nur einer Grunderkrankung.
Für Patienten mit unterdrücktem Immunsystem (z.B. aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht, oder wegen Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken, wie z.B. Cortison) besteht ein höheres Risiko. Die verschiedenen vorgenannten Einflüsse und deren Kombinationsmöglichkeiten machen die Komplexität einer Risiko-Einschätzung deutlich. Daher ist eine generelle Festlegung zur Einstufung in eine Risikogruppe nicht möglich. Vielmehr erfordert dies eine individuelle Risikofaktoren-Bewertung, im Sinne einer (arbeits-)medizinischen Begutachtung."
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... %20erhöhen.
Diese Aufzählung ist noch nicht einmal vollständig und nein, im allgemeinen muß ein Mensch noch nicht einmal außergewöhnlich geschwächt sein um mehrere dieser Risikofaktoren gleichzeitig zu haben und einiges mehr was hier nicht mal aufgeführt wurde vom RKI. Wenn dann der
Impfarzt und der
Facharzt wissen das bestimmte bei schweren Covid-19 Verläufen eingesetzte Behandlungen definitiv nicht in Frage kommen, so ist die getätigte Aussage immer noch nicht sicher, aber die Wahrscheinlichkeit eben sehr sehr hoch, statt 100% dann eben "nur" 90-95% was durchaus ein extremes Risiko bedeutet.
Nur weil Sie sich in Ihrer Lebenssituation irgendetwas nicht vorstellen können bedeutet das noch lange nicht das es diese Situationen nicht gibt. Ich konnte mir auch Vieles nicht vorstellen bevor sich meine Frau in dieser Situation befand. Da nach übereinstimmender Aussage von 3 Fachärzten, dem Impfarzt und dem Hausarzt keine außergewöhnlichen Risiken bei der Impfung, aber stets außergewöhnliche Risiken bei einer Covid-19 Erkrankung bestehen war die Entscheidung nicht wirklich schwer. Sie müssen weder den Ärzten, noch dem RKI und schon gar nicht meiner Person Glauben schenken, Sie sind keinesfalls irgendwie verpflichtet sich impfen zu lassen, Sie sollten aber schon akzeptieren das andere Menschen ihr eigenes Risiko bewußt und mit viel Nachdenken analysieren und zu völlig anderen Schlüssen kommen als Sie selber @discipula.