H2O hat geschrieben:(25 Jul 2021, 23:41)
@ Michael Alexander:
Folgt man Ihrem Gedankengang, dann können geimpfte Eltern und geimpfte Lehrer durchaus ihre Kinder und Schüler mit Sarscov-2 anstecken... aber das ist nicht so schlimm, weil Kinder so gut wie gar nicht an Covid-19 erkranken. Demzufolge also bald eine Herdenimmunität gegen Sarscov-2 in der Schülerschaft zu erwarten sein wird.
So in etwa, ja.
Das ist natürlich Stand heute. Was passiert, wenn plötzlich vermehrt Berichte über ernsthafte Erkrankungen bei Kindern oder Jugendlichen eintreffen? Was, wenn eine neuerliche Mutation die Gefährlichkeit auch für Kinder erhöht?
Von daher gibt es Argumente für und wider die Impfung in dieser Altersgruppe, wenn man die Betrachtung auf die Vor- und Nachteile für diese Patienten selbst beschränkt.
Gesamtgesellschaftlich wäre es natürlich ohnehin besser, auch die Kinder und Jugendlichen durchzuimpfen.
H2O hat geschrieben:(25 Jul 2021, 23:41)
Wenn man diesen Gedanken fortspinnt, dann schleicht sich die Pandemie allmählich davon, weil die nachwachsenden Generationen schon vorimmunisiert sind. Die Impfung Erwachsener wäre dann nur die Auffrischung der vorhandenen Immunität, um nicht irgendwann doch nach einer Ansteckung mit Sarscov-2 an Covid-19 zu erkranken.
Damit hätten wir in 10 oder 20 Jahren doch unser normales Alltagsleben zurück... oder?
Ich finde, wir sollten unser Alltagsleben schon wesentlich früher zurück bekommen - nämlich dann, wenn alle Impfwilligen auch tatsächlich geimpft sind. Mit kleineren Belästigungen werden wir leben müssen, etwa mal einen Test machen oder vorübergehend eine Maske aufsetzen zu müssen. Aber bitte keinen Lockdown mehr, und die Kinder nicht weiter um ihre Bildungschancen bringen! Die Kindergärten und Schulen müssen ganz normal funktionieren, als Präsenzunterricht ohne Maske.
Während ich eine Impfpflicht derzeit ablehne, halte ich Nachteile für Ungeimpfte durchaus für gerechtfertigt, etwa bei Flügen oder Veranstaltungen mit vielen Leuten. Ich glaube, dass die Zahl der wirklichen Impfverweigerer auch eher gering ist. Wie ich oben ausführte, könnte man viel mehr Leute durch niedrigschwellige Angebote für eine Impfung gewinnen.
Die Zukunft vorhersehen kann niemand. Es kann sich alles ändern, wenn sich neue Mutationen ergeben, die mit einer höheren Letalität oder einem mangelnden Impfschutz einhergehen.
Vielleicht ist die Pandemie auch ein guter Schuss vor den Bug, um uns auf tatsächliche Killerviren vorzubereiten, die uns irgendwann einmal heimsuchen könnten. Wir haben sehr viel gelernt durch diese insgesamt bisher eher harmlos verlaufene Pandemie.