Absurd hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:41)Dadurch, dass eine Unwahrheit gebetsmühlenartig seit Monaten widerholt wird wird sie nicht wahrer (Angeblich keine "Pandemietreiber").
Bitte nicht lediglich behaupten, sondern belegen: Welchen Anteil können denn seit Mitte Dezember weitestgehend geschlossene Schulen auf die aktuellen Infektionszahlen haben?
Absurd hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:41)
Bei Lanz war letztens ein Aerosolforscher der den quadratischen Zusammenhang zwischen Gruppengröße und Ansteckungsgefahr erläutert hat.
Das war Dr. Gerhard Scheuch in der Sendung vom 14. April: Eine (trotz Lanz selbst) sehr, sehr sehenswerte Sendung (
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus- ... 1-100.html).
Wenn Du seine Aussagen aufmerksam verfolgt hast, kann Dir aber eigentlich nicht entgegen sein, mit welchen einfachen Maßnahmen er die Fortführung von Unterricht für sehr wohl möglich hält.
Mich hat sein Vortrag (und die Aninamtionen aus dem Testlabor) in dem bestätigt, was ich hier schon vor Monaten postete: Diese ganzen Plexiglastrennwände, hinter denen sich Bürobelegeschaften, Supermarktkassiererinnen oder Talkshowgäste so sicher fühlen, dass Masken entfallen, sind Nonsens. Natürlich breiten sich die Aerosole auch um die Wände herum problemlos aus.
Andererseits verdünnen sich die Aerosole in Räumen mit entsprechend großem Luftvolumen so schnell, dass dort nicht einmal Maskentragen nötig wäre (Scheuch zu Lanz: "In diesem großen Studio kommt von dem, was sie dort drüben ausatmen bei mir schon nichts mehr an.")
Es geht darum, die "Dosierung" durch einen großen Raum mit entsprechendem Luftvolumen und/oder Lüften und/oder entsprechend wenigen Personen sicher zu stellen - und dann ist "Zeit" der entscheidene Faktor, also, wie lange halte ich mich in der entsprechenden Umgebung auf. Dabei steigt das Ansteckungsrisiko quadratisch, d.h. bei doppelter Dauer vervierfacht sich das Risiko.
Umgekehrt, rechnete Scheuch vor, verringert man das Infektionsrisiko in einer Schulklasse einfach mal so um Faktor vier, wenn die Schulstunde halbiert wird (und dann ertmal wieder durchgelüftet).
Also: Wenn man sich bei der Betrachtung mal nicht von Angst treiben lässt, sondern von einer rationalen Ebene annähert, zeigen sich durchaus Lösungen auf.
Natürlich hat hier die Politik versagt, denn all diese Dinge hätte man auch schon im letzten Sommer wissen und sich entsprechend vorbereiten können. Filteranlagen für die Schulen käme auch eine Schlüsselrolle zu. Aber die sind ja teuer ... In unserem Städtchen hätte übrigens ein Sponsor alle Schulen ausgetsattet - wurde nicht genehmigt ...
Absurd hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:41)Da die Inzidenzien jetzt über 200 gehen und da die Notbremse mit Schulschließungen (hoffentlich bald) greifen wird, erübrigt sich das Thema erst einmal.
Ja, das Thema Bildung und Kindeswohl erledigt sich in unserer Gesellschaft so langsam ...
Absurd hat geschrieben:(17 Apr 2021, 15:41)Sobald der Inzidenz aber wieder unter 200 geht, werden viele Gemeinden weil die Eltern mit dem Distanzunterricht überfordert sind dazu gezwungen werden die Schulen wieder zu öffnen und so hält man die Kranken- und Totenzahl immer "schön" an der Belastungsgrenze zum Kollaps.
Ich frage mich wirklich, was der Hintergrund für so eine Empathielosigkeit gegenüber Kindern ist und solche Uneinsichtigkeit gegenüber die Bedeutung von Bildung für den Fortbestand einer wirtschaftlich leistungsfähigen, demokratisch gefestigten Gesellschaft...
Nocheinmal: Zur aktuellen Situationen haben Kinder definitiv nichts beigesteuert, sie hatten seit Mitte Dezember ja gar nicht die Gelegenheit dazu... Im Gegensatz zum durchgängig fortlaufenden Betrieb in den kleinen und mittelständischen Unternehmen, deren Hygiene-Konzepte ein Witz sind im Vergleich zu dem, was die Schulen aufgefahren hatten udn wo auch keine Kontrollen erfolgen.
Unser Dilemma bleibt:
- zu spät auf Maßnahmen wie wirksame Masken gesetzt
- Hotspots Altenpflege nicht ind en Griff bekommen
- Bereiche ohne große Wirkung abgeschaltet
- Bereiche mit großer Wirkung laufen lassen
- zu spät zu wenig Impfstoff gesichert
- "german overenginerring" beim Aufbau der Impf-Infrastruktur statt schnellem Pragmatismus
Und jetzt noch eine Alibi-"Notbremse", die darauf setzt , aus bereits bekannt nicht wie erhofft wirksamen Maßnamen noch mehr herauszupressen ... Na super.