Quatschki hat geschrieben:(22 Oct 2021, 09:44)
Was hätten die denn damals im Krieg gemacht...?
Worauf "Quatschki" doch offensichtlich hinaus will: Besondere Lagen verlangen nach besonderen Maßnahmen. Wie schnell in der Vergangenheit Länder auf "Kriegswirtschaft" umstellen konnten, auch im medizinischen Bereich, ist da sicher ein Extrembeispiel.yogi61 hat geschrieben:(22 Oct 2021, 09:55)
Ziemlich blödsinniger Vergleich. Es gibt heute keine Zwangsdienste mehr und Krieg haben wir auch nicht.
Aber soweit müssen wir doch gar nicht zurückgehen: Nach dem Ahr-Hochwasser ist genau das passiert, was man in einem Katastrophenfall erwartet: Nicht nur Feuerwehr und THW rücken an, auch die Bundeswehr, Freiwillige aus den Nachbarorten sowieso. Es gibt Krisenstäbe vor Ort, alle verfügbaren Kräfte werden gebündelt und koordiniert.
Rückblick auf letztes Jahr: "Der Schutz der Alten hat Priorität" - und dennoch sterben Ende des Jahres Zehntausende, isoliert von ihren Familien und unter teils unwürdigen Bedingungen in der Altenpflege.
Natürlich hat man es nicht geschafft, Personal zur Unterstützung in die Altenpflege zu bekommen - man hat es ja nicht einmal geschafft, Tests und taugliche (!) Masken auf den klaren Krisenschwerpunkt Altenpflege zu konzentrieren.
Und dazu passend:
Auf die von Dir richtigerweise beschriebene Problematik ...
... hätte man auf die bekannten Rahmenbedingungen seit 1,5 Jahren reagieren können. Hat man aber nicht.yogi61 hat geschrieben:(22 Oct 2021, 09:08)
Ein stetiges Problem ist die Abnahme der betreibbaren Intensivbetten. Die Zahl ist von 26.000 zu Jahresbeginn auf 22.000 gesunken. Viele Stammpflegekräfte sind so überfordert, dass sie gekündigt haben, oder zumindest den intensivmedizinischen Bereich verlassen haben. Das verschiebt die Parameter natürlich.
Es ist ok, wenn Du das nicht nachvollziehen kannst, aber mir kommt das alles sehr heuchlerisch vor.
Andererseits, so ist der Mensch und so funktioniert eben auch die Politik: "Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht." Das man meint, schon über die Runden zu kommen, ohne investieren zu müssen, zieht sich ja durch nahezu alle Probleme, die wir sehen: Bildung, Infrastruktur/Digitalisierung, Klimaneutralität.
Wäre ja blöd, die Pandemie zum Anlass zu nehmen, dass ohnehin schon mangelhafte Pflegesystem anzugehen, wenn man danach schon irgendwie mit dem Ist-Zustand über die Runden kommen wird ...