yogi61 hat geschrieben:(04 Dec 2021, 14:42)
Es ist aber nun einmal so, dass es weder bei Lungenkrebspatienten noch bei bei Rasern eine Welle gibt, die unser Gesundheitssystem überlasten und dafür sorgen, dass auch andere Intensivpatienten darunter leiden.
... andererseits würde eine plötzlich auftretende Serie von Verkehrsunfällen, die die Intensivstationen überfordert, nicht zu einem generellen Fahrverbot für alle Verkehrsteilnehmer führen. Stattdessen würde man sich anschauen: Unter welchen Umständen "knallt" es überhaupt? Geht es da um einen bestimmen Hersteller/ein bestimmtes Modell? Eine bestimmte Altersgruppe? Wiederkehrende Unfallabläufe? Usw.
D.h., Moment mal: Wir wissen ja auch bzgl. Covid, welche Altergruppen überhaupt nur einen schweren Verlauf zu befürchten haben, unter welchen Umständen (geimpft vs. nicht geimpft, drinnen vs. draußen, AHA-L vs kein AHA-L, wenn Menschen auf großem Raum vs. viele Menschen auf kleinem Raum) wahrscheinlicher oder unwahrscheinlich bis faktisch auszuschließen sind ...
... aber am Ende läuft es immer auf das selbe hinaus: ALLE sollen zu Hause bleiben, ohne Differenzierungen und ohne das zu berücksichtigen, was wir doch wissen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin mittlerweile geboostert, es geht mir aber nicht um meine persönlichen Verzicht trotz meines Impfstatus. Ich finde weitreichende 2G-Regelungen bis hin zu einem Quasi-Lockdown für Ungeimpfte in Ordnung. Für mich ist auch die Schließuung von Gastronomie, erst recht "Clubs" absolut sinnvoll. Aber z.B. kleine Weihnachstmärkte in Kommunen mit niedriger Inzidenz trotz der Option "2G" zu schließen - das ist dann wieder kompletter Nonsens.
Ich bin nach wie vor für sinnvolle, gut begründete , ggf. auch harte Maßnahmen - nur eben bitte sachlich, ohne immer wieder auf's neue Endzeitstimmung zu verbreiten mit dem Ziel, den danach folgenden Aktionismus zu breiter Akzeptanz zu verhelfen.
yogi61 hat geschrieben:(04 Dec 2021, 14:42)
Bei Covid 19 geht es um die Überlastung im Gesundheitssystem in einem bestimmten Zeitraum.
Hm, irgendwie läuft die Diskussion immer gleich ab:
"Es sind schon so viele Menschen an Covid verstorben" - verweist man auf Statistiken, die zeigen, dass Covid im Kreise bekannter, bzw. im selben Zeitraum parallel eingetretener Todesrisiken auch "nur" ein Faktor ist, kommt:
"Aber wir alle können noch an Covid sterben" - verweist man auf Statistiken, die zeigen, dass Covid kein altersübergreifende Bedrohung für alle Altersgruppen darstellt, heißt es:
"Aber denk an "Long Covid" - verweits man darauf, dass das "Fatigue Syndrom" noch relativ unerforscht ist, aber seit Jahren durchaus bekannt als Folge aller möglichen, auch psychischen Erkrankungen (Lockdown? Isolation?) ist, kommt dann:
"Aber die Intensivstationen sind überlastet "- verweist man hier auf die Versäumnisse in den Krankenhäuser, den Trägern, der Politik, hier trotz aller Erkenntnisse nicht rechtzeitig entgegengesteuert hat ...
... dann wird wieder oben in Schleife eingestiegen.
yogi61 hat geschrieben:(04 Dec 2021, 14:42)
Tumorerkrankungen durch Tabakstoffe und auch Tempo 130 kann man gerne in einem dafür geeigneten Strang für Medizin oder meinetwegen auch Gesellschaft diskutieren. Für das derzeitige Pandemiegeschehen spielen sie keine Rolle und die Relativierungen machen in der jetzigen Situation weder medizinisch noch politisch irgendeinen Sinn.
Tja, so unterschiedlich kann man das empfinden: Für Dich sind das "Relativierungen" - ich empfinde es nach wie vor absurd (!!!), dass man im Umgang mit Covid alles, wirklich alles über Bord wirft, was für andere Lebensbereiche gilt und sich auch bei der Bewältigung anderer Krisen und Katastrophen bewährt hat.
Und das lässt sich mit Covid-Kennzahlen nicht weg argumentieren - weswegen u. a. Du Dich offenbar auch so schwer tust, mal über den Covid-Tellerrand zu blicken.