Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

unity in diversity hat geschrieben:(05 Jan 2019, 08:44)

Saatgut befindet sich zwar im "Paket", aber sie müssen dazu noch Wasser entdecken.
Wenn die Durchschnittstemperatur in 20m Tiefe 0*C unterschreitet, wäre was möglich.
Anderenfalls können sie nur testen, wie die Keimfähigkeit auf den enormen Unterschied zwischen Tages- und Nachtemperaturen an der Oberfläche reagiert. Dazu muß der Sendung zusätzlich Wasser beigefügt sein. Und für den Keimtest eine thermoisolierte Kammer mit konstanten erdähnlichen Luftdruckverhältnissen und Luftzusammensetzung.
Wassereis wurde bereits auf dem Mond entdeckt.

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

Ammianus hat geschrieben:(04 Jan 2019, 11:49)

Fusionsreaktoren auf dem Mond oder in seinem Orbit und die Energie wird zur Erde übertragen. Wenn da mal einer hochgeht, dann ist das auch im wörtlichen Sinn kein Weltuntergang.

Irgendwie ist das schon seltsam. In der Science-Fiction der 50er und 60er flog man zu anderen Sternen und in den Raumschiffen standen riesige "Elektronengehirne" aus denen Lochstreifen krochen.
Zur Zeit ist es genau umgekehrt.
Dass mit dem Helium-3 wird wohl allein aus ökonomischer Sicht ein Traum bleiben. Da wird es sich eher lohnen, das Zeugs aus der Atmosphäre von Uranus oder Neptun zu gewinnen.

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von unity in diversity »

X3Q hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:01)

Wassereis wurde bereits auf dem Mond entdeckt.

--X
Wer es anbohrt, muß beachten, daß Wassereis bei 0 hPa schon bei sehr niedrigen Temperaturen taut und verdampft, oder gleich sublimiert und fort ist.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Ammianus »

Otto.F. hat geschrieben:(05 Jan 2019, 00:59)

Wenn die Nazis gewonnen hätten, gäbe es diese nicht mehr ,). Ohne Feindbilder können die nicht existieren und das bedingungslos bis zum letztem Mann.

Ohne Musk wäre nicht viel los. In gewisser Weise gab dieser dem etwas eingeschlafenen Weltraumprojekt wieder Aufschwung.
Ja, es sind diese freakigen Milliardäre, die den Laden wieder etwas in Schwung bringen.

Was du zu den Nazis schreibst halte ich für falsch, warum wäre aber OT.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Ammianus »

X3Q hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:04)

Dass mit dem Helium-3 wird wohl allein aus ökonomischer Sicht ein Traum bleiben. Da wird es sich eher lohnen, das Zeugs aus der Atmosphäre von Uranus oder Neptun zu gewinnen.

--X
Uranus und Neptun. Ist sogar fast besser. Hauptsache die Menschheit bleibt in Bewegung.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von King Kong 2006 »

syna hat geschrieben:(03 Jan 2019, 17:45)

Das finde ich bemerkenswert. Die Chinesen haben so etwas
geschafft. Ist das jetzt der Wendepunkt? Ist China zunehmend
nicht mehr der "Billig-Produzent" der Welt, sondern ein
High-Tech-Land, das wohl binnen kurzer Zeit alle anderen
überrunden wird? :?:
Ich denke, das geht einige Zeit so weiter. Die Fortschritte. Russland konnte unter der Knute des Kommunismus seine Energien bündeln. Fokussiert auf einige Bereiche. Inklusive den Willen und die Möglichkeiten dies auch umsetzen zu können. Auf Biegen und Brechen. Das führte zu einigen bemerkenswerten Entwicklungen in der Wissenschaft und eben Luft- und Raumfahrt. Jetzt backt Russland klar kleinere Brötchen. Ähnlich könnte ich mir das mit China vorstellen. Solange die Partei den Willen zur Umsetzung hat. Die Mittel dazu. In einem Post-Sozialistischen China werden wohl ganz andere Herausforderungen die Konzentration Pekings erfordern.

China kann man aber im Moment und in der näheren Zukunft jetzt sicher neben den USA, Russland und der EU zählen. Andere wie Indien sind potentiell dahinter (siehe Mars Orbiter Mission Mangalayaan und bemanntes Raumfahrtprojekt Gaganyaan).

Das ewige Wettrennen sieht mal den Einen, mal den Anderen vorne. Mag sein, daß China aufholt und partiell überrundet. Aber es gibt neben Der Luft- und Raumfahrt noch andere Entwicklungen und Herausforderungen. Wenn die bei China greifen, dann kann das wieder alles ganz anders aussehen. Siehe Sowjetunion/Russland.

Die USA haben 1969 Menschen auf den Mond gebracht. man müsste meinen, vom damaligen Zeitpunkt, daß 50 Jahre später das ein gut zu managender Vorgang wäre. Fast alltäglich. Aber today ginge selbst in ein paar Jahren nix so ohne weiteres (mehr). Wieder weg. Die Gründe, ob Geld, politischer Willen, Wirtschaft andere Herausforderungen u.a. sind ja erstmal egal. Es geht einfach nicht (mehr). :rolleyes:

Warum sollte das China nicht mal anders gehen?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von syna »

X3Q hat geschrieben:(05 Jan 2019, 09:04)

Dass mit dem Helium-3 wird wohl allein aus ökonomischer Sicht ein Traum bleiben. Da wird es sich eher lohnen, das Zeugs aus der Atmosphäre von Uranus oder Neptun zu gewinnen.

--X
Nur dass Uranus und Neptun etwas weiter entfernt sind. Aber das weiß Spock
natürlich ...
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von syna »

King Kong 2006 hat geschrieben:(05 Jan 2019, 13:36)

Ich denke, das geht einige Zeit so weiter. Die Fortschritte ...
Jaja, der Unterschied ist aber: China hat in den letzten 40 Jahren so ein
Tempo im Wirtschaftswachstum realisiert wie keine andere Region der
Welt.

Und der Unterschied ist auch: China hat 1,4 Miilliarden Einwohner,
die USA ca. 0,3 Mrd., die EU etwa 0,5 Mrd. Einwohner.

D.h. obwohl die Chinesen sooo viele sind, sind sie dennoch
schneller, flexibler und meistens preiswerter. Das ist doch gigantisch!

War die bisherige Leitkultur in Händen der USA (Hollywood, Anglizisimen,
Facebook, Apple usw.), so könnte es in Zukunft China sein. Sollten wir
schon mal Mandarin lernen und Baidu benutzen (müssen)?
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Tom Bombadil »

syna hat geschrieben:(06 Jan 2019, 21:03)

Nur dass Uranus und Neptun etwas weiter entfernt sind. Aber das weiß Spock
natürlich ...
Wenn man einen Antrieb hat, der Helium 3 kernfusionieren kann, dann ist die Entfernung nicht mehr ganz so schlimm, besonders wenn man an das Zeug einfacher rankommt als auf dem Mond.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Jan 2019, 21:15)
Wenn man einen Antrieb hat, der Helium 3 kernfusionieren kann, dann ist die Entfernung nicht mehr ganz so schlimm, besonders wenn man an das Zeug einfacher rankommt als auf dem Mond.
Richtig, aber ich habe beim Aldi noch keinen gesehen - und das wird auch so schnell nichts werden, insbesondere als mobile Version für Raumschiffe.

Mir scheint da die Mondversion ersteinmal plausibler zu sein.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2019, 11:37)

Neben Helium-3 gibt es auch Eisen, Titan, Gold, Platin, Iridium und Rhenium auf dem Mond, sobald es wirtschaftlich ist, diese Rohstoffe abzubauen, wird das auch gemacht werden.
Ich habe mir das selbst bis vor ganz kurzem auch absoilut nicht vorstellen können ... "Phytomining" heißt der eher populäre Begriff. "Hyperakkumulutoren" ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Pflanzen, die in der Lage sind, gerade Metalle wie die genannten (und vor allem auch noch sehr viel giftigere) in hohen Konzentrationen aus dem Boden zu ziehen. Nicht der Mond sondern hochgradig verseuchte Industriebrachen stehen im Visier. Da ist der Mond, was die Kosten anbeglangt, konkurrenzlos abgehängt. Auch langfristig.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

Aber zu China nochmal: Bekanntermaßen gab es im frühen 15. Jahrhundert mit der Flotte des "Hofeunuchen" (?) Zheng He schon einmal einen schier ungeheuerlichen expansiven Aufstieg von - sagen wir mal - Weltexplorationen der Chinesen. Gegen die die "Großen Entdeckungen" der Europäaer gar nix gewesen wären. Wenn sie denn nicht plötzlich und radikal beendet wurden. Es heißt. dass es vor allem Naturkatasrophen waren, die die chinesischen Kaiser der nachfolgezeit dazu bewogen, diese kosntenintensiven Vorstöße zu beenden. Das könnte sich ja vielleicht in der Gegenwart wiederholen. Die CHinesen ... statt die ersten Marsbesiedler sein zu wollen werden sie die Klimakatastrophenretter werden?
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Jan 2019, 22:46)

Ich habe mir das selbst bis vor ganz kurzem auch absoilut nicht vorstellen können ... "Phytomining" heißt der eher populäre Begriff. "Hyperakkumulutoren" ist die Bezeichnung für eine Gruppe von Pflanzen, die in der Lage sind, gerade Metalle wie die genannten (und vor allem auch noch sehr viel giftigere) in hohen Konzentrationen aus dem Boden zu ziehen. Nicht der Mond sondern hochgradig verseuchte Industriebrachen stehen im Visier. Da ist der Mond, was die Kosten anbeglangt, konkurrenzlos abgehängt. Auch langfristig.
Hyperakkumulatoren dienen in erster Linie der Dekontamination von Böden. In dem einen oder anderen Fall, etwa in Albanien, läßt sich dass dabei gewonnene Metall auch noch verkaufen. Das sind aber bis jetzt alles Spezial- oder Nischenanwendungen. Einen nennenswerten Beitrag zur Rohstoffversorgung werden diese Verfahren nicht liefern.

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

Die CHinesen ... statt die ersten Marsbesiedler sein zu wollen werden sie die Klimakatastrophenretter werden?
Das wäre dann einmal ein edler Wettbewerb, der uns allen Freude machen würde... ob nun Sieger oder 2. Sieger. :thumbup:
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von syna »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Jan 2019, 22:58)

Aber zu China nochmal: Bekanntermaßen gab es im frühen 15. Jahrhundert mit der Flotte des "Hofeunuchen" (?) Zheng He schon einmal einen schier ungeheuerlichen expansiven Aufstieg von - sagen wir mal - Weltexplorationen der Chinesen. Gegen die die "Großen Entdeckungen" der Europäaer gar nix gewesen wären. Wenn sie denn nicht plötzlich und radikal beendet wurden. Es heißt. dass es vor allem Naturkatasrophen waren, die die chinesischen Kaiser der nachfolgezeit dazu bewogen, diese kosntenintensiven Vorstöße zu beenden. Das könnte sich ja vielleicht in der Gegenwart wiederholen. Die CHinesen ... statt die ersten Marsbesiedler sein zu wollen werden sie die Klimakatastrophenretter werden?
Schön, dass Du soviel historisches Wissen hast und davon erzählst.

Ich glaube jedoch nicht, dass man die Situation heute irgendwie mit den Vorgängen
vor der industriellen Revolution vergleichen kann. Denn es hat sich seitdem zuviel
geändert - auch in China.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

syna hat geschrieben:(08 Jan 2019, 13:22)
Ich glaube jedoch nicht, dass man die Situation heute irgendwie mit den Vorgängen
vor der industriellen Revolution vergleichen kann. Denn es hat sich seitdem zuviel
geändert - auch in China.
In einer Hinsicht (mit bezug auf das Thema) gleichen sie sich schon ein wenig. Ich habe gerade erst kürzlich einen wirklich sehr interessanten philosophischen Essay dazu gehört: Es gibt auf der einen Seite kaum einen Quadratmeter Erde, der nicht irgendwie kartographiert, digitalisiert wäre. Und zumindest kaum eine Tier- oder Pflanzengruppe, die nicht benannt, untersucht, inzwischen häufig auch genetisch entschlüsselt wäre. Aber: In dem selben Maße, in welchem man vielleicht denken könnte, dass der Mensch nach und nach die totale Kontrolle über die Natur (und die Gesellschaft, Wirtschaft) erlangt, entgleitet sie ihm auch. Er kennt alle Insekten, weiß aber nicht, wie er den Insektenrückgang rückgängig machen soll. Banken- und Finanzsysteme kennt er nicht nur sondern hat sie selbst gemacht. Doch auch diese entgleiten ihm zusehens. Politische Systeme destabilisieren sich gerade in der Gegenwart zusehens. Es gibt einen Dualismus der zunehemenden Kontrolle und des zunehmenden Kontrollverlusts gleichzeitig und auf systemischer Ebene. Die Menschen vor der industriellen Revolution waren sehr viel häufiger von Krankheiten, Hunger, Gewalt betroffen. Aber in einem überschaubaren, wenn auch nicht aufhaltbaren Areal. Ich würde das nicht als "Kontrollverlust" ansehen. Die Menschen heute haben Raumschiffe, Traktoren, Teilchenbeschleuniger ... aber sie bekommen systemische Krisen weniger in den Griff als früher. Wenn ein Herrscher über Geld, Macht, ein Heer verfügte, dann überfiel er das schwächere Nachbarkönigreich und eignete sich dessen Reichtümer an und fertig. Und wenn ein mensch von einem großen Raubtier angegriffen wurde, dann konnte er ziemlich sicher sein, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat. Fertig und überblicklich.

Der drohende Klimawandel könnte diesen Dualismus von Kontrolle und Kontrollverlust noch einmal auf eine ganz andere Stufe stellen.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

King Kong 2006 hat geschrieben:(05 Jan 2019, 13:36)

Ich denke, das geht einige Zeit so weiter. Die Fortschritte. Russland konnte unter der Knute des Kommunismus seine Energien bündeln. Fokussiert auf einige Bereiche. Inklusive den Willen und die Möglichkeiten dies auch umsetzen zu können. Auf Biegen und Brechen. Das führte zu einigen bemerkenswerten Entwicklungen in der Wissenschaft und eben Luft- und Raumfahrt. Jetzt backt Russland klar kleinere Brötchen. Ähnlich könnte ich mir das mit China vorstellen. Solange die Partei den Willen zur Umsetzung hat. Die Mittel dazu. In einem Post-Sozialistischen China werden wohl ganz andere Herausforderungen die Konzentration Pekings erfordern.

China kann man aber im Moment und in der näheren Zukunft jetzt sicher neben den USA, Russland und der EU zählen. Andere wie Indien sind potentiell dahinter (siehe Mars Orbiter Mission Mangalayaan und bemanntes Raumfahrtprojekt Gaganyaan).

Das ewige Wettrennen sieht mal den Einen, mal den Anderen vorne. Mag sein, daß China aufholt und partiell überrundet. Aber es gibt neben Der Luft- und Raumfahrt noch andere Entwicklungen und Herausforderungen. Wenn die bei China greifen, dann kann das wieder alles ganz anders aussehen. Siehe Sowjetunion/Russland.

Die USA haben 1969 Menschen auf den Mond gebracht. man müsste meinen, vom damaligen Zeitpunkt, daß 50 Jahre später das ein gut zu managender Vorgang wäre. Fast alltäglich. Aber today ginge selbst in ein paar Jahren nix so ohne weiteres (mehr). Wieder weg. Die Gründe, ob Geld, politischer Willen, Wirtschaft andere Herausforderungen u.a. sind ja erstmal egal. Es geht einfach nicht (mehr). :rolleyes:

Warum sollte das China nicht mal anders gehen?
Argumente dieser Art werden häufig gebracht. Sicherlich lässt sich die technologische Pyramide, auf deren Spitze dann eine Mondlandung auf der Rückseite steht, durch staatliche Eingriffe etwas schmaler und höher machen, Aber nicht beliebig. Am unteren Ende muss sie aber eine gewisse Mindestbreite haben: Also ganz normale Bildungseinrichtungen, Kulturförderung bis hinunter zur Grundschule. Raumfahrt ist eine extrem komplexe Technologie und nicht einfach ein "Marathonlauf" oder "Gewichtheben" wo man Spitzenleistung mit Disziplin und/oder Chemie pushen kann.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

Hat' jemand vorgestern Harald Lesch "Zurück zum Mond - aber warum?" gesehen? https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos ... m-102.html? Das ist ja ein kluger Mann und ein Medienstar sowieso. Aber seine Argumente wie auch die vieler Beiträge hier in diesem Thread haben mich bislang dennoch nicht überzeugt.

Irgendwie musste ich die ganze Sendezeit über an die Kinder- und Jugendkultur der 60er, 70er Jahre in DDR, Osteuropa, Sowjetunion denken. Als kleine Pioniere und Pionierinnen in Freizeitparks begeistert in Spielzeugraketen stiegen oder auf Schaukeln und Karrussels "Raumfahrttraining" spielten. Oder als es in einer DDR-Kinderzeitschrift die Figur "Atomino" gab. Ein kleines Männlein mit einem Spielzeugatom auf dem Kopf.

Gut, die Tatsache, dass die Rückseite des Mondes natürlich auch von den störenden Einflüssen aus Richtung Erde abgeschottet ist und für so etwas wie Meteoritenwarnung genutzt werden kann ... das hatte ich nicht auf dem Schirm. Aber sonst? Rohstoffabbau kann ich mir nur für kleinste Mengen extremst seltener und wertvoller Materialien sinnvoll vorstellen.

Warum muss die Menscheit eigentlich "raus". Die Sache mit den Nazis im Weltraum ist vor allem die Idee für einen schlechten ScienceFiction-Roman. Und ansonsten wohl eher so etwas wie eine Projektion.

Ich bin keineswegs fortschrittsfeindlich. Aber der Blick ins weite Universum zur Klärung grundsätzlicher Fragen der theoretischen Physik mit Instrumenten verschiedener Art aus der Erdumlaufbahn sowie die Beobachtung und Untersuchung der Erde selbst ... scheinen mir wesentlich interessanter zu sein.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Jan 2019, 10:58)

Warum muss die Menscheit eigentlich "raus".
Stephen Hawking war dieser Meinung: https://www.wissen.de/hawkings-prognose ... nbewohnbar
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Jan 2019, 10:58)

...

Warum muss die Menscheit eigentlich "raus". Die Sache mit den Nazis im Weltraum ist vor allem die Idee für einen schlechten ScienceFiction-Roman. Und ansonsten wohl eher so etwas wie eine Projektion.

Ich bin keineswegs fortschrittsfeindlich. Aber der Blick ins weite Universum zur Klärung grundsätzlicher Fragen der theoretischen Physik mit Instrumenten verschiedener Art aus der Erdumlaufbahn sowie die Beobachtung und Untersuchung der Erde selbst ... scheinen mir wesentlich interessanter zu sein.
Nein es ist keine "Projektion" sondern einfach reales Denken. Wir wissen, wozu Menschen fähig sind. Menschen sind vernunftbegabte Wesen. Und die können überall im All entstehen. Wir wissen was Cortez und Pizarro getan haben. Die hatten ein paar Schiffe, ein paar Hundert Mann und Pferde. Allerdings auch Eisen während die Inka gerade mal beim Kupfer angekommen waren, Armbrüste und Musketen. Inka und Atzteken waren nur noch präkolumbianische Geschichte.
Und egal wie mögliche Außerirdische motiviert sind. Sie könnten uns gegenüber auch vollkommen gleichgültig sein und nachdem wir aus irgendeinem Grund durch ihre Schuld verreckt sind, sich ein schönes Märchen erzählen, dass sie es gar nicht waren.

Im übrigen gab es die Weltraum- und Zukunfts-Euphorie der 60er und frühen 50er nicht nur als Teil kommunistischer Propaganda. Das alles konnte man auch im Westen beobachten. Man nehme nur "Raumpatrouille" als Science-Fiction-Serie des deutschen Fernsehens.

Sich auf den Erdorbit beschränken, ein wenig theoretische Physik betreiben - das ist Stagnation. Dafür ist nur ein Teil der Menschheit gemacht. Der andere will weiter. Der braucht das. Der macht das. Der schafft das. Menschen haben sich immer neue Lebensräume erschlossen. Sie werden es weiter tun ...
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von King Kong 2006 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Jan 2019, 10:44)

Argumente dieser Art werden häufig gebracht. Sicherlich lässt sich die technologische Pyramide, auf deren Spitze dann eine Mondlandung auf der Rückseite steht, durch staatliche Eingriffe etwas schmaler und höher machen, Aber nicht beliebig. Am unteren Ende muss sie aber eine gewisse Mindestbreite haben: Also ganz normale Bildungseinrichtungen, Kulturförderung bis hinunter zur Grundschule. Raumfahrt ist eine extrem komplexe Technologie und nicht einfach ein "Marathonlauf" oder "Gewichtheben" wo man Spitzenleistung mit Disziplin und/oder Chemie pushen kann.
Das eine Luft- und Raumfahrende Nation entsprechende industriell/technologische Infra- und Bildungsstruktur haben muß setze ich natürlich vorraus... ;)

Die Europäer oder die Franzosen und Deutsche oder Japaner für sich könnten auch eher und öfters auf den Mond landen. Es fehlt der Wille. China hat den Willen.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

Es fehlt der Wille
Kann man so gar nicht einmal sagen. Vielmehr hat man in diesen Ländern (USA eingeschlossen) den wissenschaftlichen Ertrag und den technischen Fortschritt durch Wiederholung der Mondreise kritisch bewertet und die Kosten für dieses Fuhrgeschäft daneben gehalten. Und dann ganz schnell den Geldhahn zugedreht. Dafür wird es Reisen zu anderen Planeten geben, nachdem unbemannte Flüge wiederholt geglückt sind.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

Für eine bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten ist es ökonomisch und technisch einfach Zweckdienlich einen lunaren Zwischenstopp einzulegen.

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von King Kong 2006 »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2019, 02:06)

Kann man so gar nicht einmal sagen. Vielmehr hat man in diesen Ländern (USA eingeschlossen) den wissenschaftlichen Ertrag und den technischen Fortschritt durch Wiederholung der Mondreise kritisch bewertet und die Kosten für dieses Fuhrgeschäft daneben gehalten. Und dann ganz schnell den Geldhahn zugedreht. Dafür wird es Reisen zu anderen Planeten geben, nachdem unbemannte Flüge wiederholt geglückt sind.
Das ist ja auch eine willentliche Entscheidung. Zunächst wollte man dahin, jetzt will man nicht mehr. Warum ist ja zweitrangig.

In dem Fall wie du meinst, weil man der Überzeugung wäre, das die Kosten den Nutzen überwiegen. Also, entscheidet man sich willentlich dagegen. Wenn eventuell z.B. die Chinesen, deutlich mehr Gas geben, könnte wieder der Wille wachsen nachzuziehen. Ob propagandistisch, oder systematisch, um den Anschluß nicht zu verlieren oder in der Exploration des Sonnensystems die nächsten Schritte zu machen. Ob die Gründe plausibel, rational, verhältnismäßig, irrational, angeberisch uvm. sind, ist doch erstmal egal? Die Japaner oder Europäer haben dazu nicht den Willen, technisch ginge das schon.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

Wesentlich scheint mir der bewertende Charakter von "will ja nicht". Das wollen wurde aus meiner Sicht kalt überlegt, denn andere Projekte sind zielgerichtet abgewickelt worden. Richtig, dahinter steht nicht Unvermögen, sondern Kosten-Nutzen-Erwägungen.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von streicher »

syna hat geschrieben:(03 Jan 2019, 17:45)

Sind die Chinesen jetzt vollständig hinter dem Mond?

Was sich so witzig anhört, ist heute Realität geworden: Die
Chinesen sind mit einem "Lander" auf der Rückseite des Mondes
gelandet. Es ist die chinesische "Chang'e 4", und die setzte am
frühen Donnerstagmorgen um 3.26 Uhr am Aitken-Krater in der
Nähe vom Südpol auf.

Das finde ich bemerkenswert. Die Chinesen haben so etwas
geschafft. Ist das jetzt der Wendepunkt? Ist China zunehmend
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High-Tech-Land, das wohl binnen kurzer Zeit alle anderen
überrunden wird? :?:
Ja, es ist irgendwie zweischneidig. Sie kopieren noch, aber entwickeln längst auch schon. Das bedeutet, dass sie probieren werden, eben zu verbessern. Das hat auch schon gezeigt, dass China zeitweilig den leistungsfähigsten Computer hatte. Ich weiß nicht, wie es jetzt ist - haben sie ihn immernoch?
Die Frage stellt sich, ob das System, dass freies Denken verbietet, nicht auch die entwicklerischen Potentiale auch einschränkt.
Mich würde auch nicht wundern, wenn Indien mit ähnlichen Schritten nachzieht. Indien ist auch noch auf der Überholspur, aber eben mit einem ganz anderen System wie das strenge Regime der KP in China es weiterhin aufbaut - mit Kontrollwahn...
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

Meine Vermutung: So lange niemand versucht, seine Wissenschaft zur Herabsetzung der kommunistischen Partei ein zu setzen, so lange kann er forschen nach Herzenslust. Der Erfolg der chinesischen Forscher und Entwickler kann doch gar nicht überschätzt werden... auch dazu werden diese Mittel für die Weltraumforschung freigegeben!
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

X3Q hat geschrieben:(11 Jan 2019, 16:53)

Für eine bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten ist es ökonomisch und technisch einfach Zweckdienlich einen lunaren Zwischenstopp einzulegen.

--X
Unfreiwillig komischer Beitrag. Suggeriert Pragmatismus und Zweckdienlichkeit ohne überhaupt mal die Zweckdienlichkeit einer "bemannten Raumfahrt zu anderen Planeten" überhaupt zu hinterfragen, Ich sehe absolut keinen Zweck dahinter, Absolut keinen. Und weise nochmal auf den vie viel größeren Zweck einer Raumfahrt im erdnahen Raum hin. Zum einen, um die Erde selbst zu untersuchen. Zum anderen, um das Universum mit Weltraumteleskopen verschiedener Art zu untersuchen und zu vermessen,

"Bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten" ist beides: Überschätzung des Potenzials und der Möglichkeit der bemannten Raumfahrt und UNterschätzung des Potenzials von Weltraumteleskopen. Die bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten wird in vielen Fällen der Traum von spätpubertären großen Jungs und ebenso vielleicht mal der von gewitzten Geldgebern sein, die bereits jetzt Grundstücke auf dem Mond anbieten. Wissenschaftlich gesehen hat diese bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten im Verhältnis zum finanziellen Aufwand keinen Wert.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

X3Q hat geschrieben:(11 Jan 2019, 16:53)

Für eine bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten ist es ökonomisch und technisch einfach Zweckdienlich einen lunaren Zwischenstopp einzulegen.

--X
Muß man das so verstehen, daß man auf dem Mond in mehreren Anflügen ein Treibstofflager und Vorratslager anlegt, mit dessen Hilfe man dann ein Raumschiff auftanken und ausrüsten kann, um mit erleichterten Startbedingungen vom Mond aus zu anderen Himmelskörpern aufbrechen zu können?
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

@ schkoschendretzki:
Traum von spätpubertären großen Jungs
So vorschnell würde ich diese Träume nicht zerschmettern wollen. Wenn die wissenschaftliche Neugier den Menschen plagt, und er damit anderen Menschen keinen ernsten Schaden zufügt, dann lasse man ihn doch sein Glück einer Raumfahrt suchen. Deshalb muß man ja nicht notwendig auf andere Verfahren zur Erforschung unserer Erde und anderer Himmelskörper verzichten.

Wer weiß, was die Menschen dann in der Nahansicht finden, was uns andernfalls verborgen geblieben wäre.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2019, 23:06)

Muß man das so verstehen, daß man auf dem Mond in mehreren Anflügen ein Treibstofflager und Vorratslager anlegt, mit dessen Hilfe man dann ein Raumschiff auftanken und ausrüsten kann, um mit erleichterten Startbedingungen vom Mond aus zu anderen Himmelskörpern aufbrechen zu können?
Ganz grob geht es darum: In den lunaren Polregionen hat sich sehr wahrscheinlich Wassereis erhalten, welches sich mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff spalten läßt. Somit könnte man auf dem Mond eine Treibstoffproduktion aufbauen. Diesen von der Mondoberfläche zu einem Raumfahrzeug zu transportieren, welches sich in einem Erd- oder Mondorbit befindet, ist dann weit weniger Energie aufwendig, als wenn man diesen von der Erde herbei bringen würde. Für eine kontinuierliche bemannte Raumfahrt, die über den Mond hinaus gehen soll, müßten zwar noch etliche Schritt folgen ... aber der Mond wäre dafür der energetisch beste Ausgangspunkt

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

Ja, vielen Dank; daß man gleich daran denkt, auf dem Mond eine Treibstoffgewinnung auf zu bauen... das ist ja wirklich ein kühnes Unternehmen!
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2019, 23:59)

Ja, vielen Dank; daß man gleich daran denkt, auf dem Mond eine Treibstoffgewinnung auf zu bauen... das ist ja wirklich ein kühnes Unternehmen!
Na sicher ist das ein kühn Unterfangen. Das war aber auch die erste Mondlandung oder die Weltumsegelung von Magellan oder die Entdeckungsfahr eines Kolumbus oder ... oder ... oder ...

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von X3Q »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jan 2019, 21:59)

Unfreiwillig komischer Beitrag. Suggeriert Pragmatismus und Zweckdienlichkeit ohne überhaupt mal die Zweckdienlichkeit einer "bemannten Raumfahrt zu anderen Planeten" überhaupt zu hinterfragen, Ich sehe absolut keinen Zweck dahinter, Absolut keinen. Und weise nochmal auf den vie viel größeren Zweck einer Raumfahrt im erdnahen Raum hin. Zum einen, um die Erde selbst zu untersuchen. Zum anderen, um das Universum mit Weltraumteleskopen verschiedener Art zu untersuchen und zu vermessen,

"Bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten" ist beides: Überschätzung des Potenzials und der Möglichkeit der bemannten Raumfahrt und UNterschätzung des Potenzials von Weltraumteleskopen. Die bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten wird in vielen Fällen der Traum von spätpubertären großen Jungs und ebenso vielleicht mal der von gewitzten Geldgebern sein, die bereits jetzt Grundstücke auf dem Mond anbieten. Wissenschaftlich gesehen hat diese bemannte Raumfahrt zu anderen Planeten im Verhältnis zum finanziellen Aufwand keinen Wert.
Es gibt durchaus einen vernünftigen Grund für den Schritt in den Weltraum. Dass du dazu eine andere Meinung hast, ist eben nur (d)eine Meinung. Würde es dazu einen Beitrag im Deutschland Radio geben, da bin ich mir sicher, würdest du ihn mit Sicherheit hier in die Tastatur leiern.

Was eine bemannte aumfahrt in 150 oder 200 Jahren kann, was ihr Potential sein wird, mag ich mir Stand heute nicht ausdenken. Diese Vermessenheit überlasse ich gerne Anderen.

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von H2O »

X3Q hat geschrieben:(14 Jan 2019, 00:13)

Na sicher ist das ein kühn Unterfangen. Das war aber auch die erste Mondlandung oder die Weltumsegelung von Magellan oder die Entdeckungsfahr eines Kolumbus oder ... oder ... oder ...

--X
Durch diese Brille gesehen wäre es aber notwendig, die bemannte Mondfahrt aufrecht zu erhalten, um Kenntnis und Können auf dem bestmöglichen Stand zu halten. Um diese wirtschaftliche Last zu tragen, müßte man wohl NASA und ESA verschmelzen und feste Beiträge mit allen Beteiligten vereinbaren. Vielleicht kann man Japaner und Russen mit ins Boot holen?
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Tom Bombadil »

X3Q hat geschrieben:(14 Jan 2019, 00:21)

Was eine bemannte aumfahrt in 150 oder 200 Jahren kann, was ihr Potential sein wird, mag ich mir Stand heute nicht ausdenken.
Es steht und fällt mit dem Antrieb, jahrelange Reisen zum Mars oder zur Venus sind mMn. physisch und psychisch nur schwierig zu bewältigen. Der Mond als Sprungbrett bietet sich wegen der deutlich geringeren Gravitation und als "Übungsobjekt" natürlich an.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Senexx »

Die bemannte Raumfahrt hat Zukunft - irgendwann in der Zukunft.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von schokoschendrezki »

X3Q hat geschrieben:(14 Jan 2019, 00:21)

Es gibt durchaus einen vernünftigen Grund für den Schritt in den Weltraum. Dass du dazu eine andere Meinung hast, ist eben nur (d)eine Meinung. Würde es dazu einen Beitrag im Deutschland Radio geben, da bin ich mir sicher, würdest du ihn mit Sicherheit hier in die Tastatur leiern.

Was eine bemannte aumfahrt in 150 oder 200 Jahren kann, was ihr Potential sein wird, mag ich mir Stand heute nicht ausdenken. Diese Vermessenheit überlasse ich gerne Anderen.

--X
Ich kann durchaus auch selbst denken.

Und mir die zeitlichen und räumlichen Größenverhältnisse anschaulich machen. Indem die Menschen den Aufbau der Materie besser verstehen, dringen sie im Grunde viel weiter ins Universum vor als man es mit Raumschiffen in absehbarer Zeit tun könnte. Und im Zeitmaßstab 200 Jahre sind seit dem ersten Raumflug 1957 bereits jetzt 60 Jahre, also grob ein Drittel vergangen, ohne dass es bedeutsame Sptünge hinsichtlich der Entfernungsüberbrückung durch bemannte Raumfahrt gegeben hätte. (Der Mond gehört ja eher zum erdnahen Umfeld). Umso größer ist das wissenschaftliche Potenzial von Weltraumteleskopen.

Über wirklich ferne Zukunftsszenarien in 500 oder 1000 jahren kann niemand etwas sagen. Der Zeithorizont 100 Jahre wiederum liegt bereits im Feld politischer Entscheidungen. Und in Demokratien heißt das, dass da nicht nur zwangsläufig irgendetwas auf uns zukommt, sondern dass die Menschen eine bestimmte Richtung der technologischen Entwicklung wollen können oder nicht wollen müssen. Ich nenne die Forcierung der bemannten, interplanetaren Raumfahrt gegenüber dem Aufbau erdnaher Stationen und erdgebundener Forschung der Einfachheit halber einfach mal "Männerphantasien" und werde weiterhin mit aller Kraft und allem Engagement dagegen argumentieren.
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von lili »

Milliardär Branson ist mit Raumflugzeug Richtung Weltall gestartet.

https://rp-online.de/panorama/ausland/r ... d-61102577
Vielleicht können wir statt Mallorca irgendwann auf andere Planeten Urlaub machen. :D
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von Papaloooo »

Die Rückseite des Mondes bietet eine einmalige Gelegenheit für die Radioastronomie.
Aber auch ein großes optisches Teleskop wäre dort eine klasse Sache.
Es ist allerdings die Frage, wie Menschen mit einem 4-wöchigen Tag-Nacht-Rhythmus klarkommen.
Vielleicht wäre doch die Polregion besser, wo die Sonne um diese Region zirkuliert.
Zudem gibt es dort Krater, in die nie ein Sonnenstrahl fällt und sich das Wasser von Meteoriten sammelt.

Es gibt immer noch genügend Herausforderungen, dort ein kleines, aber wachsendes Habitat zu erzeugen.
Aber die Chinesen werden das Rennen wohl gewinnen, wie es bislang aussieht.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Chinesen jetzt voll hinterm Mond?

Beitrag von lili »

Milliardär Richard Branson ist mit Unity zur Erde zurückgekehrt.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... ef2adb7469

So schnell....Das hätte ich jetzt nicht gedacht.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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