Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Ein Terraner »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(12 Jun 2018, 09:12)

Es wird zweifellos auch nur ein Wärmekraftwerk sein.
Sicher, die fortschrittlichste Dampfmaschine ever. Leider gibt es außer Drehstrom und Solarenergie noch keine effiziente Wege Energie in elektrische Energie umzuwandeln.
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schokoschendrezki
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Das Analogon zu einem Großrechner im Zeitalter der verteilten und vernetzten digitalen Technologien. Und dann noch ein Großrechner, den sich nur einige wenige Länder werden leisten können. Was die Welt tatsächlich braucht, sind bezahlbare Solarenergieanlagen für die ärmsten Regionen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Ein Terraner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 09:47)

Das Analogon zu einem Großrechner im Zeitalter der verteilten und vernetzten digitalen Technologien. Und dann noch ein Großrechner, den sich nur einige wenige Länder werden leisten können. Was die Welt tatsächlich braucht, sind bezahlbare Solarenergieanlagen für die ärmsten Regionen.
Hätte ich nichts dagegen.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 08:56)

Mein Einwurf war keineswegs technologie- oder wissenschaftsunfreundlich gemeint. Und dennoch muss man Prioritäten setzen. Auch das CERN kostet Unsummen. Aber dafür kommen wir damit den grundlegensten Erkenntnissen über die Welt näher.
Auch dafür trete ich voller Überzeugung ein; zumal beides Projekte sind, an denen sich die maßgeblichen Wissenschaftsnationen forschend und zahlend beteiligen. ITER ist ja viiiiiel kleiner als der Speicherring im CERN. ;)
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 09:47)

Das Analogon zu einem Großrechner im Zeitalter der verteilten und vernetzten digitalen Technologien. Und dann noch ein Großrechner, den sich nur einige wenige Länder werden leisten können. Was die Welt tatsächlich braucht, sind bezahlbare Solarenergieanlagen für die ärmsten Regionen.
Darauf gibt es mehrere Antworten:

1.
Sich auf den Hosenboden setzen und sich selber an die Arbeit machen. Ihnen in unseren Institutionen zeigen, wie Wissenschaft betrieben wird und daraus Technik wird. Dann wird's billiger, und die Leute haben besseres zu tun, als sich gegenseitig ab zu schlachten.

Den Menschen zeigen, wie man Fische fängt, aber keine Fische verschenken!

Ich meine, daß es genügend viele Studienplätze mit Vollpension für Menschen aus diesen Armutsregionen gibt. Selbstspielende Geigen haben wir nicht im Angebot... dazu muß man sich übend bemühen.

2.
Abwarten, daß andere diese dringende Aufgabe übernehmen und sie dafür öffentlich loben; und wenn dabei etwas heraus kommt, dann sich auch daran beteiligen. 60 Jahre Entwicklungshilfe buchstäblich in den Sand gesetzt... das reicht dann auch. Dann lieber CERN und ITER und Wendelstein und KFA Jülich und, und...
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(12 Jun 2018, 09:12)

Ist ja alles wunderschön mit den "demnächst kommenden Kernfusionsreaktoren"....

Nun eine Frage an die hiesigen "Fachleute" - wie wird die dortig anfallende Energie in Strom - also auf die höchste (jedenfalls mir so bekannte) Energieform gewandelt ? Dabei ist mir das eventuell damit verbundene Gefahrenpotential erst einmal Wurst...

Es wird zweifellos auch nur ein Wärmekraftwerk sein. ...

...
Als ;) Fachmann für alles ;) meine ich Folgendes: Vermutlich sind Wärmekraftwerke doch nicht zu vermeiden.

Oder man wirft doch noch einmal einen Blick auf Magneto-Hydro-Dynamische Kraftwerke. Das Konzept wurde vor 60 Jahren schon in der Vorlesung Theoretische Elektrotechnik in der TU Berlin erklärt... und war möglicherweise in Verbindung mit Kernkraftwerken als Wärmequelle zu gefährlich.

Damals hielt man flüssiges Natrium (chemisch hochreaktiv!) in einem Kreislauf, der von örtlich aufgekochten Natriumdampfblasen bewegt wurde. Der leitfähige flüssige Materialstrom wurde durch ein starkes Magnetfeld geführt , und dem Material wurde der induzierte Strom entnommen. Theoretisch funktionierte das damals... energietechnische Verlustbetrachtungen bei der Natrium-Verdampfung und Wiederverflüssigung spielten damals keine Rolle.

Ich glaube aber, daß man aus dem Plasmastrom im Reaktor auf ganz ähnliche Weise elektrische Leistung auskoppeln kann. Vielleicht haben wir hier im im Forum einen Physiker, der sich damit tiefer gehend befaßt hat. Andernfalls lese ich das nach. Ein erster Stocherversuch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetohy ... -Generator
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetohy ... _Generator

(In "Die Jagd auf den Roten Oktober" wurde das MHD-Prinzip auf den geräuschlosen U-Bootsantrieb umgesetzt. Naja, etwas gewagt, aber warum nicht!)

Noch eins: Wer mit Google unter "MHD" sucht, der bekommt jede Menge Information über Musiker... schnöde Welt! :D
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Man kann ja auch die entstehende Abwärme noch nutzen, da ist Kreativität gefragt, in den Niederlanden werden damit zB. Gewächshäuser und Shrimpfarmen beheizt. Man muss also nicht zwingend die Flüsse und Meere aufheizen.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:44)

Man kann ja auch die entstehende Abwärme noch nutzen, da ist Kreativität gefragt, in den Niederlanden werden damit zB. Gewächshäuser und Shrimpfarmen beheizt. Man muss also nicht zwingend die Flüsse und Meere aufheizen.
Vorsichtig; ich erinnere mich daran, daß französische Kernkraftwerke abschalten mußten, weil im heißen Sommer (um 1998 herum) die Flüsse zu warm wurden und die Kühlbecken nicht mehr weiter aufgeheizt werden konnten. Folge: Die Stromlieferungen nach Italien wurden abgeschaltet.

Dennoch haben Sie Recht: Kreativität kann hier wirklich nicht schaden!
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 08:44)

Hier breche ich aber eine Lanze für diese Forschung; Energie dann haben zu können, wenn man sie benötigt, das ist schon ein Traum, der weit über unser eigenes Leben hinaus geht. Die "Abfallprodukte" dieser Forschung werden vielleicht noch Generationen mit Arbeit und Brot versorgen.

Für das bißchen Politik sollte die Wissenschaft niemals aufhören, neugierig das Unbekannte auf zu klären. Griechische Tempel, byzantinische Kirchen, römische Aquaducte, romanische und gothische Kirchen und Klöster freuen uns noch heute. Damals hätte man auch schon sagen können: Gebt das Geld lieber den Armen! Dann wäre die Welt nicht besser, aber vermutlich häßlicher.
Kernfusion ist Dinosauriertechnologie die längst überholt ist. Seit Jahrzehnten kann man die Probleme nicht lösen. Und daran wird sich nichts ändern. Die Kernfusion braucht riesige Reaktoren um wirtschaftlich zu sein. Wo will man die im dicht besiedelten Mitteleuropa hinbauen. Man hat ja kaum ein Plätzchen für ITER bereitstellen können. Außerdem bringt es nichts wenn der Brennstoff so billig ist wenn ständig alles möglichen Bauteile wegen des extremen Neutronenbeschusses ausgetauscht werden müssen. Und dann ist ITER überhaupt nur ein Forschungsreaktor. Erst DEMO soll in 50 Jahren ein Reaktor sein der kommerziell einsetzbar ist.

Wenn man jetzt bedenkt wie sich die erneuerbaren Energien in den letzten 50 Jahren weiterentwickelt haben und weiß dass das noch viel Luft für weitere Innovationen ist kann man sich vorstellen wie konkurrenzfähig so ein riesiger Dino-Reaktor in 50 Jahren sein wird. Kernfusion gehört in den Mülleimer der Geschichte. Wie der Transrapid. Die Zukunft gehört der dezentralen Energieerzeugung und nicht den Großkraftwerken.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 09:47)

Das Analogon zu einem Großrechner im Zeitalter der verteilten und vernetzten digitalen Technologien. Und dann noch ein Großrechner, den sich nur einige wenige Länder werden leisten können. Was die Welt tatsächlich braucht, sind bezahlbare Solarenergieanlagen für die ärmsten Regionen.
Das ist ja bereits auf dem Weg. Immer mehr Afrikaner haben kleine Solarmodule für TV und Handy. Heute schon dass wird sich weiterentwickeln. Und Marokko peilt 100% erneuerbare Energie an. Hauptsächlich Solarstrom. Das ist bereits im Ausbau.
Wer braucht da noch Heilsversprechen der Kernfusionsbefürworter. Die wollen doch nur dass die Forschungsgelder in ihre Richtung fließen. Erfolgsmeldungen kommen ja auch immer dann wenn neue Gelder bewilligt werden müssen.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:02)

Darauf gibt es mehrere Antworten:

1.
Sich auf den Hosenboden setzen und sich selber an die Arbeit machen. Ihnen in unseren Institutionen zeigen, wie Wissenschaft betrieben wird und daraus Technik wird. Dann wird's billiger, und die Leute haben besseres zu tun, als sich gegenseitig ab zu schlachten.

Den Menschen zeigen, wie man Fische fängt, aber keine Fische verschenken!

Ich meine, daß es genügend viele Studienplätze mit Vollpension für Menschen aus diesen Armutsregionen gibt. Selbstspielende Geigen haben wir nicht im Angebot... dazu muß man sich übend bemühen.

2.
Abwarten, daß andere diese dringende Aufgabe übernehmen und sie dafür öffentlich loben; und wenn dabei etwas heraus kommt, dann sich auch daran beteiligen. 60 Jahre Entwicklungshilfe buchstäblich in den Sand gesetzt... das reicht dann auch. Dann lieber CERN und ITER und Wendelstein und KFA Jülich und, und...
Ja. NIcht einfach irgendwas überhelfen. Geschäfte machen. Aber eben mit bezahlbarer Technologie. China machts doch in Afrika vor.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:38)

Als ;) Fachmann für alles ;) meine ich Folgendes: Vermutlich sind Wärmekraftwerke doch nicht zu vermeiden.

Oder man wirft doch noch einmal einen Blick auf Magneto-Hydro-Dynamische Kraftwerke. Das Konzept wurde vor 60 Jahren schon in der Vorlesung Theoretische Elektrotechnik in der TU Berlin erklärt... und war möglicherweise in Verbindung mit Kernkraftwerken als Wärmequelle zu gefährlich.

Damals hielt man flüssiges Natrium (chemisch hochreaktiv!) in einem Kreislauf, der von örtlich aufgekochten Natriumdampfblasen bewegt wurde. Der leitfähige flüssige Materialstrom wurde durch ein starkes Magnetfeld geführt , und dem Material wurde der induzierte Strom entnommen. Theoretisch funktionierte das damals... energietechnische Verlustbetrachtungen bei der Natrium-Verdampfung und Wiederverflüssigung spielten damals keine Rolle.

Ich glaube aber, daß man aus dem Plasmastrom im Reaktor auf ganz ähnliche Weise elektrische Leistung auskoppeln kann. Vielleicht haben wir hier im im Forum einen Physiker, der sich damit tiefer gehend befaßt hat. Andernfalls lese ich das nach. Ein erster Stocherversuch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetohy ... -Generator
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(In "Die Jagd auf den Roten Oktober" wurde das MHD-Prinzip auf den geräuschlosen U-Bootsantrieb umgesetzt. Naja, etwas gewagt, aber warum nicht!)

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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:56)

Vorsichtig;
Selbstverständlich muss ausreichend Kühlkapazität vorhanden sein, man sollte nur für die Abwärme kreative Lösungen finden.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:35)

Das ist ja bereits auf dem Weg. Immer mehr Afrikaner haben kleine Solarmodule für TV und Handy. Heute schon dass wird sich weiterentwickeln. Und Marokko peilt 100% erneuerbare Energie an. Hauptsächlich Solarstrom. Das ist bereits im Ausbau.
Wer braucht da noch Heilsversprechen der Kernfusionsbefürworter. Die wollen doch nur dass die Forschungsgelder in ihre Richtung fließen. Erfolgsmeldungen kommen ja auch immer dann wenn neue Gelder bewilligt werden müssen.
Die anfängliche Euphorie über "Schnelle Brüter" ist auch schon lange verflogen. Und (einzig) RUssland verfolgt diese Technologie weiter, weil es jede Menge Atomwaffenschrott zum Verheizen hat.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:38)

Ja. NIcht einfach irgendwas überhelfen. Geschäfte machen. Aber eben mit bezahlbarer Technologie. China machts doch in Afrika vor.
Das ist viel zu pragmatisch für Europa, hier ist der Helferkomplex viel zu stark ausgeprägt.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:44)

Und (einzig) RUssland verfolgt diese Technologie weiter, weil es jede Menge Atomwaffenschrott zum Verheizen hat.
China, Indien und Japan auch.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:46)

China, Indien und Japan auch.
Der japanische Brüter ist nach Jahrzehnten wieder am Netz?
Und welche Infos hast du über die Reaktoren in China und Indien?
Soviel ich weiß wird in Madras seit 1984(!) an einem Brüter gearbeitet der schon seit Jahren kurz vor der Fertigstellung steht......
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:28)

Kernfusion ist Dinosauriertechnologie die längst überholt ist. Seit Jahrzehnten kann man die Probleme nicht lösen. Und daran wird sich nichts ändern. Die Kernfusion braucht riesige Reaktoren um wirtschaftlich zu sein. Wo will man die im dicht besiedelten Mitteleuropa hinbauen. Man hat ja kaum ein Plätzchen für ITER bereitstellen können. Außerdem bringt es nichts wenn der Brennstoff so billig ist wenn ständig alles möglichen Bauteile wegen des extremen Neutronenbeschusses ausgetauscht werden müssen. Und dann ist ITER überhaupt nur ein Forschungsreaktor. Erst DEMO soll in 50 Jahren ein Reaktor sein der kommerziell einsetzbar ist.

Wenn man jetzt bedenkt wie sich die erneuerbaren Energien in den letzten 50 Jahren weiterentwickelt haben und weiß dass das noch viel Luft für weitere Innovationen ist kann man sich vorstellen wie konkurrenzfähig so ein riesiger Dino-Reaktor in 50 Jahren sein wird. Kernfusion gehört in den Mülleimer der Geschichte. Wie der Transrapid. Die Zukunft gehört der dezentralen Energieerzeugung und nicht den Großkraftwerken.
Der Fuchs sprach: "Diese Trauben sind doch sauer!" In der Tat hingen sie ihm viel zu hoch. Ich gebe dieser Forschung auf jeden Fall weiter meinen Anteil meiner Steuermittel.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:38)

Ja. NIcht einfach irgendwas überhelfen. Geschäfte machen. Aber eben mit bezahlbarer Technologie. China machts doch in Afrika vor.
Wenn das wirklich funktioniert, dann #metoo. Ein wenig abwarten würde ich aber schon.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:38)

Flüssiges Natrium. Tja dass ist ein ganz besonderes Kühlmittel. Die Franzosen und Japaner haben dass in ihren schnellen Brütern nie in den Griff gekriegt. Es ist wahrlich brandgefährlich.
Ich habe jetzt gar keine rechte Vorstellung, wie die Prozeßwärme für den Natriumkreislauf aus dem Fusionsreaktor ausgekoppelt werden kann. Bei der Kernspaltung war mir die Sache klarer. Das Thema war auch eher, daß es nicht unbedingt Wasserdampf sein muß, sondern daß es noch andere Verfahren geben könnte, die auf Anwendung warten. Auf jeden Fall ein Forschungsgebiet, so meine ich. So ganz unmöglich ist die Sache nicht, denn bei Moskau läuft ein solcher Natriumkreislauf seit vielen Jahren... siehe wiki.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 13:15)

Der Fuchs sprach: "Diese Trauben sind doch sauer!" In der Tat hingen sie ihm viel zu hoch. Ich gebe dieser Forschung auf jeden Fall weiter meinen Anteil meiner Steuermittel.
Der Kernfusionsreaktor "Sonne" hängt nur ein klein wenig höher als die süßen Trauben der Kernfusion auf der Erde ... um im Bilde zu bleiben. Und der funktioniert zuverlässig.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:35)

Das ist ja bereits auf dem Weg. Immer mehr Afrikaner haben kleine Solarmodule für TV und Handy. Heute schon dass wird sich weiterentwickeln. Und Marokko peilt 100% erneuerbare Energie an. Hauptsächlich Solarstrom. Das ist bereits im Ausbau.
Wer braucht da noch Heilsversprechen der Kernfusionsbefürworter. Die wollen doch nur dass die Forschungsgelder in ihre Richtung fließen. Erfolgsmeldungen kommen ja auch immer dann wenn neue Gelder bewilligt werden müssen.
Letzteres Verhalten ist doch eine Eigenart jedes aus öffentlichen Mitteln geförderten Vorhabens. Nix Aufregendes unter der Sonne. Windgas und sogar flüssige Treibstoffe aus Wind werden auch gefördert und die Verfahren werden stetig ergiebiger. Herstellung von Treibstoffen aus Biomasse (aus Abfall, wohlgemerkt!) werden erforscht. Ich meine, wir sollten schon jede Möglichkeit nutzen, klüger zu werden. Dazu gehören auch Forschungen, die zu Fusionsreaktoren führen können. Und das geschieht ja auch, Gott sei Dank!
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Jun 2018, 13:40)

Der Kernfusionsreaktor "Sonne" hängt nur ein klein wenig höher als die süßen Trauben der Kernfusion auf der Erde ... um im Bilde zu bleiben. Und der funktioniert zuverlässig.
Nun ja, mit dem verantwortlichen Ingenieur will ich mich lieber nicht vergleichen! :)
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 13:15)

Der Fuchs sprach: "Diese Trauben sind doch sauer!" In der Tat hingen sie ihm viel zu hoch. Ich gebe dieser Forschung auf jeden Fall weiter meinen Anteil meiner Steuermittel.
Der Fuchs ist klug. Der reitet kein totes Pferd. Und die Kernfusion ist ein teures totes Pferd.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 13:28)

Ich habe jetzt gar keine rechte Vorstellung, wie die Prozeßwärme für den Natriumkreislauf aus dem Fusionsreaktor ausgekoppelt werden kann. Bei der Kernspaltung war mir die Sache klarer. Das Thema war auch eher, daß es nicht unbedingt Wasserdampf sein muß, sondern daß es noch andere Verfahren geben könnte, die auf Anwendung warten. Auf jeden Fall ein Forschungsgebiet, so meine ich. So ganz unmöglich ist die Sache nicht, denn bei Moskau läuft ein solcher Natriumkreislauf seit vielen Jahren... siehe wiki.
Was da wirklich läuft weiß keiner. Putin läßt da keine seriöse Berichterstattung zu. Der Superphoenix in Frankreich war jedenfalls sehr störanfällig und mußte ständig repariert werden. Auch der in Japan war so gut wie nie in Betrieb. Der in Indien steht seit Jahrzehnten vor der Inbetriebnahme. Also für mich ist der schnelle Brüter tot.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2018, 13:41)

Letzteres Verhalten ist doch eine Eigenart jedes aus öffentlichen Mitteln geförderten Vorhabens. Nix Aufregendes unter der Sonne. Windgas und sogar flüssige Treibstoffe aus Wind werden auch gefördert und die Verfahren werden stetig ergiebiger. Herstellung von Treibstoffen aus Biomasse (aus Abfall, wohlgemerkt!) werden erforscht. Ich meine, wir sollten schon jede Möglichkeit nutzen, klüger zu werden. Dazu gehören auch Forschungen, die zu Fusionsreaktoren führen können. Und das geschieht ja auch, Gott sei Dank!
Man muß auch als zugeben wenn man in eine Sackgasse gerannt ist. Was willst du mit so einem Riesenreaktor? Bis Iter fertig ist hat selbst Frankreich auf Regenerative umgestellt.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 14:57)

Der Fuchs ist klug. Der reitet kein totes Pferd. Und die Kernfusion ist ein teures totes Pferd.
Die Sonne scheint bei Tag und auch bei Nacht... geht eben mit schlechtem Beispiel voran. :thumbup:
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 15:11)

Was da wirklich läuft weiß keiner. Putin läßt da keine seriöse Berichterstattung zu. Der Superphoenix in Frankreich war jedenfalls sehr störanfällig und mußte ständig repariert werden. Auch der in Japan war so gut wie nie in Betrieb. Der in Indien steht seit Jahrzehnten vor der Inbetriebnahme. Also für mich ist der schnelle Brüter tot.
Wir brüten vielleicht ein faules Ei aus, aber gaaanz langsam! Dem schnellen Brüter gehört die Zukunft anderswo.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 15:15)

Man muß auch als zugeben wenn man in eine Sackgasse gerannt ist. Was willst du mit so einem Riesenreaktor? Bis Iter fertig ist hat selbst Frankreich auf Regenerative umgestellt.
Na, wenigstens stolz darauf sein; die Pyramiden braucht doch auch kein Mensch, außer dem ägyptischen Minister für Tourismus. Man muß immer weit voraus denken!
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Ein Terraner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 14:57)

Der Fuchs ist klug. Der reitet kein totes Pferd. Und die Kernfusion ist ein teures totes Pferd.
Das kann man so nicht sagen, niemand weiß ob nicht doch etwas brauchbares dabei rum kommt. Und so teuer ist das auch nicht, 20 Milliarden für ein Internationales Projekt ist doch geschenkt.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Ob nun diese oder jene Energiequelle - "unsere" Chance "en masse" zu überleben, hängt längst von der verfügbaren Energie und den damit verbundenen "Nebenwirkungen" ab.

Ein starres Festlegen auf nur eine Form des Generierens ist ganz gewiss nicht zielführend. Ein cleverer Mix aus verschiedenen Methoden (der besonders gefährliche allerdings total ausschließt) ist was und Natur überall vormacht.

Geld - gleichgültig wie viel davon "verbraten wird" - mag uns ja als Maßstab vorkommen - schließlich ist das nichts als unsere geniale Erfindung. Doch wenn man wegen Rücksicht auf Kosten absehbare Risiken nicht beseitigt, kann das niemand mehr logisch begründen.

Grundlagenforschung muss unabhängig von pekuniären Zielsetzungen möglich sein. Engstirnige Festlegungen führen immer in eine Sackgasse.

Warum nicht große Teile der finanziellen Möglichkeiten auf einfach erreichbare Ziele konzentrieren ? Das sind derzeit fraglos PV in Kombination mit Redoxspeichermethoden. Simpel, billig und in Massen anwendbar. "Nebenwirkungen" sind sehr überschaubar. Für die notwendigen Rohstoffe sind Engpässe nicht existent. Ein dezentrales Netzwerk ist praktisch unkaputtbar. Es gibt längst effektive Lösungen für jede Form der Dacheindeckung - die notwendigen Inverter sind Stand der Technik - längst ein Massenprodukt, das ohne große Mühe recyclierbar ist und noch weiter standardisiert werden kann. Das gilt auch für die zwar geringe Energiedichte von Redox Flow Batterien (eine Verwandtschaft zur Brennstoffzelle ist unübersehbar), aber der großen Skalierbarkeit solcher Systeme. Selbst die Energie die als ungiftige Flüssigkeit nahezu unbegrenzt lagerbar und auch transportierbar ist, würde die bekannten Probleme EE problemlos lösbar machen.

Nur ein weiterer Aspekt - eine solche Kleinanlage - kann im Bedarfsfall problemlos im Inselbetrieb arbeiten. Warum also Milliarden in ein Ziel investieren, das lediglich die üblichen Nachteile zentral orientierter Energiesysteme fortschreibt und die gefährliche Illusion nährt, man könne in einem geschlossenen System (was der Planet ja tatsächlich ist) das Gleichgewicht - hier das thermische - problemlos verändern ?

Der immer noch große Teil der Welt verfügt über keinerlei vergleichbare Stromnetze. Selbst, wenn es ein funktionierendes Fusionskraftwerk schon gäbe, wäre das z.B. für weite Teile Afrikas völlig nutzlos und die Standorte müsste immer an irgendwelchen Flüssen liegen.

Dagegen zeigt sich schon jetzt, mit kleinteiligen dezentralen PV-Anlagen, kann mitten in einer Wüste Energie generiert werden und das ohne die Umwelt auch nur zu tangieren. Solche Anlagen lassen sich "vorkonfektioniert" längst überall einsetzen.

Wo ein sicheres Fusionskraftwerk allerdings segensreich und sinnvoll wäre, ist die Erzeugung von Trinkwasser aus Meerwasser (Strom ist da ein "Nebenprodukt"). Dort wäre die thermische Energie tatsächlich weitgehend nutzvoll anwendbar. Doch gemessen an der jetzt schon existierenden Wasserknappheit - z.B. in Südafrika - sind 50 oder mehr Jahre schlicht eine zu lange Zeit um noch rechtzeitig wirksam zu werden.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Wir dürfen in der Diskussion nicht den risikolosen Aufbau von allgegenwärtigen PV-Anlagen mit den Gegenständen von Forschungsvorhaben vermischen.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

H2O hat geschrieben:(13 Jun 2018, 10:20)

Wir dürfen in der Diskussion nicht den risikolosen Aufbau von allgegenwärtigen PV-Anlagen mit den Gegenständen von Forschungsvorhaben vermischen.
Man muß sich aber schon fragen wie lange denn noch geforscht werden soll am der Kernfusion. Denn "Der Durchbruch" wird seit Jahrzehnten erwartet und zwar für konstante 30 Jahre in der Zukunft. Erst seit DEMO projektiert wurde ist "Der Durchbruch" für in 50 Jahre in die Zukunft verlegt worden. Man kommt dem Ziel also nicht näher. Es entfernt sich. Bei der Aussicht würde ich mein Forschungsgeld doch lieber in aussichtsreichere Projekte stecken. Gerade bei der Energieerzeugung aus Algen oder Pflanzenresten oder der Energiespeicherung gibt es genug Gebiete wo Geld wesentlich aussichtsreicher investiert werden kann.

Bei der Kernfusion sollte man erst mal alle Probleme als Simulation am Supercomputer lösen bevor man drauflos baut. Z.B. bei den Kühlmitteln oder beim Thema Neutronenbeschuss. Kann man diese grundlegenden Probleme da nicht zumindest ansatzweise lösen hat es gar keinen Sinn einen Reaktor zu bauen.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Jun 2018, 15:26)

Man muß sich aber schon fragen wie lange denn noch geforscht werden soll am der Kernfusion. Denn "Der Durchbruch" wird seit Jahrzehnten erwartet und zwar für konstante 30 Jahre in der Zukunft. Erst seit DEMO projektiert wurde ist "Der Durchbruch" für in 50 Jahre in die Zukunft verlegt worden. Man kommt dem Ziel also nicht näher. Es entfernt sich. Bei der Aussicht würde ich mein Forschungsgeld doch lieber in aussichtsreichere Projekte stecken. Gerade bei der Energieerzeugung aus Algen oder Pflanzenresten oder der Energiespeicherung gibt es genug Gebiete wo Geld wesentlich aussichtsreicher investiert werden kann.

Bei der Kernfusion sollte man erst mal alle Probleme als Simulation am Supercomputer lösen bevor man drauflos baut. Z.B. bei den Kühlmitteln oder beim Thema Neutronenbeschuss. Kann man diese grundlegenden Probleme da nicht zumindest ansatzweise lösen hat es gar keinen Sinn einen Reaktor zu bauen.
Im Grunde tut man das ja auch. Mir ist kein technisch-wissenschaftliches Forschungsgebiet bekannt, wo sich Staat und Volk verweigern, wenn Wissenschaftler um Hilfe rufen. D liegt da ganz gut im Rennen. Die EU, Japan, Rußland, China... alle bezahlen sie ihr Scherflein am Vorhaben ITER und arbeiten fleißig mit..

Grundlagenforschung der Physik am Supercomputer, und dann klappt alles genau so, wie man sich das überlegt hatte. Das wär's dann aber! Das wird doch nichts, da weiß man viel zu wenig von den Materialeigenschaften und deshalb forscht man schließlich im Experiment. Dabei werden auch Supercomputer zu Ehren kommen, da bin ich mir völlig sicher. Der Neutronenbeschuß spielt bei ITER noch gar keine entscheidende Rolle, meinen die Physiker. Die Hürde käme erst im nächsten geplanten Fusionsreaktor, wenn man bei der Kernfusion vom Wasserstoffplasma zu Tritium-Plasma übergeht. Dazu testet man auch schon geeignete Materialien in eigenen Experimenten. So geht aus meiner Sicht ernsthafte Forschung.

Wenn's also eines sehr fernen Tages einen wirtschaftlichen Erfolg mit der Kernfusion geben sollte, dann freue ich mich, und wenn das weiter dauert, dann weiß ich eben, daß die Trauben doch sehr hoch hängen. Aber ich bewundere die Physiker, die geduldig weiter machen. Ihnen den Job miesmachen werde ich jedenfalls nicht... auch wenn ich schon 'mal spotte, daß das Ziel seit einigen Jahrzehnten konstant 50 Jahre voraus liegt. Das müssen die Jungs (ein paar Mädels werden auch dabei sein, hoffe ich!) ab können. :)
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Ein Terraner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Jun 2018, 15:26)

Man muß sich aber schon fragen wie lange denn noch geforscht werden soll am der Kernfusion.
Bis man sie komplett verstanden hat ? Aber ich würde eine bemannte Marsmission als gemeinsames internationales Project auch lieber sehen als Kernfusion.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(13 Jun 2018, 10:20)

Wir dürfen in der Diskussion nicht den risikolosen Aufbau von allgegenwärtigen PV-Anlagen mit den Gegenständen von Forschungsvorhaben vermischen.
Flying Bricks.... http://www.envaris.de/wp-content/upload ... sbruch.png

Risikolos ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:59)

Flying Bricks.... http://www.envaris.de/wp-content/upload ... sbruch.png

Risikolos ?
Na ja, kommt vor; aber alltäglich ist der Trümmerhaufen sicher nicht. So wie Dächer neuer Einkaufszentren gelegentlich einstürzen. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.
Zum schlechten Beispiel gehört auch die Straße der Verwüstungen nach einem Wirbelsturm der stärkeren Art.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Jun 2018, 17:41)

Bis man sie komplett verstanden hat ? Aber ich würde eine bemannte Marsmission als gemeinsames internationales Project auch lieber sehen als Kernfusion.
Kann man so sehen; läuft doch aber schon in den USA. Ob daran die EU beteiligt ist... müßte man ermitteln. Das erdnahe Weltraumlabor betreibt man ja auch ganz erfolgreich in gemeinsamer Anstrengung.

Das wäre dann Teil meiner Aussage, daß D kaum Widerstand leistet, wenn es um die Finanzierung von Forschung und Entwicklung geht. Natürlich muß der Antrag ordentlich gestellt werden und Gutachten standhalten.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:49)

Na ja, kommt vor; aber alltäglich ist der Trümmerhaufen sicher nicht. So wie Dächer neuer Einkaufszentren gelegentlich einstürzen. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.
Zum schlechten Beispiel gehört auch die Straße der Verwüstungen nach einem Wirbelsturm der stärkeren Art.
Kernfusion....ein gutes Thema für eine Orbitmission... Luftleerer Raum - ausreichend vorhanden... und Schutzabstand ebenso.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:56)

Kernfusion....ein gutes Thema für eine Orbitmission... Luftleerer Raum - ausreichend vorhanden... und Schutzabstand ebenso.
Das wäre dann als nächstes Projekt zur Versorgung einer Mission außerhalb des Sonnensystems zu planen. :thumbup:
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Ammianus »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Jun 2018, 17:41)

Bis man sie komplett verstanden hat ? Aber ich würde eine bemannte Marsmission als gemeinsames internationales Project auch lieber sehen als Kernfusion.
Und ich bin für Beides ...
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Schon wegen der zahlreichen befruchtenden "Nebenwirkungen" welche die Forschung zur Kernfusion bislang mitsichbringt, ist sie ein Gewinn. Sollte es da noch irgendwann gelingen funktionsfähige Anlagen zustande zu bringen, werden sich sicher auch dazu passende Einsatzgebiete ergeben.

Nach wie vor ist der gewaltige höchst irdische Primärenergiebedarf - nach dem verebben der fossilen Energieträger - völlig offen. Wenn sich Strom und Wärme an dafür geeigneten Orten lassen nutzen, würde sich diese Lücke ohne allzugroße Nebenwirkungen schließen lassen. Im Gegensatz zu den problematischen AKW, besteht Hoffnung, diese "Geräte" für die Umwelt schadlos einzusetzen.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Antonius »

H2O hat geschrieben:(13 Jun 2018, 17:22)
Im Grunde tut man das ja auch. Mir ist kein technisch-wissenschaftliches Forschungsgebiet bekannt, wo sich Staat und Volk verweigern, wenn Wissenschaftler um Hilfe rufen. D liegt da ganz gut im Rennen. Die EU, Japan, Rußland, China... alle bezahlen sie ihr Scherflein am Vorhaben ITER und arbeiten fleißig mit..

Grundlagenforschung der Physik am Supercomputer, und dann klappt alles genau so, wie man sich das überlegt hatte. Das wär's dann aber! Das wird doch nichts, da weiß man viel zu wenig von den Materialeigenschaften und deshalb forscht man schließlich im Experiment. Dabei werden auch Supercomputer zu Ehren kommen, da bin ich mir völlig sicher. Der Neutronenbeschuß spielt bei ITER noch gar keine entscheidende Rolle, meinen die Physiker. Die Hürde käme erst im nächsten geplanten Fusionsreaktor, wenn man bei der Kernfusion vom Wasserstoffplasma zu Tritium-Plasma übergeht. Dazu testet man auch schon geeignete Materialien in eigenen Experimenten. So geht aus meiner Sicht ernsthafte Forschung.

Wenn's also eines sehr fernen Tages einen wirtschaftlichen Erfolg mit der Kernfusion geben sollte, dann freue ich mich, und wenn das weiter dauert, dann weiß ich eben, daß die Trauben doch sehr hoch hängen. Aber ich bewundere die Physiker, die geduldig weiter machen. Ihnen den Job miesmachen werde ich jedenfalls nicht... auch wenn ich schon 'mal spotte, daß das Ziel seit einigen Jahrzehnten konstant 50 Jahre voraus liegt. Das müssen die Jungs (ein paar Mädels werden auch dabei sein, hoffe ich!) ab können. :)
Für die Wissenschaftler am MPI für Plasmaphysik in Garching und Greifswald ist es im allgemeinen klar,
daß es sich bei der Erforschung der Kernfusion um Grundlagenforschung handelt.
Ob dabei am Ende ein (wirtschaftlich arbeitender) Fusionsreaktor heraus kommen wird, ist offen.

Für den politisch denkenden Menschen ist allerdings auch klar, daß es - langfristig gesehen - nur 2 Energiequellen auf der Erde geben wird:
- die Energie der Sonne (mit ihren Sekundärformen wie Wind, fließendes Wasser, Bioenergie, etc.),
- die Kernfusion.

Aus diesem Grunde ist die Erforschung der diversen Themen der Plasmaphysik und der Kernfusion höchst sinnvoll.

In der am Anfang dieses Stranges gezeigten Diskussion zwischen den Professoren Harald Lesch und Hartmut Zohm wird ein Punkt angesprochen,
daß man die klassische Beschreibung von Plasmen durch Systeme von Differential- und Integralgleichungen, also mit Hilfe der Theorie der Magnetohydrodynamik und der kinetischen Theorie, ablösen könnte durch eine rein numerische Betrachtung.
Dabei wäre das Plasma dann ein "schwarzer Kasten" mit Input- und Output-Anschlüssen, dessen Verhalten man durch verschiedene Beaufschlagung der Anschlüsse analysieren könnte, wobei dann allerdings die Anschaulichkeit ganz verloren ginge.
Für mich als "klassischen Physiker" ist diese Betrachtungsweise allerdings höchst irritierend.

Allgemeine Information des MPI für Plasmaphysik: http://www.ipp.mpg.de
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

@ Antonius:

Ich meine, daß der Vortragende ein Philosoph ist und der mehr zuhörend Kommentierende ein Physiker. Natürlich ist der "Schwarze Kasten", der funktioniert, und niemand weiß warum, in die Nähe eines groben Unfugs geraten. Bei Wissenschaft weiß man eben warum; das ist Wissenschaft: Ein Sachverhalt mathematisch formuliert und wiederholbar mit immer den selben Ergebnissen darstellbar.

Ich bin kein Physiker, aber Ingenieur mit sehr vielen Jahren Berufspraxis. Mir wäre es im Traum nicht eingefallen, ein System vor zu schlagen und dann auch noch zu bauen, das ich nicht völlig verstanden hatte. Für mich war diese Abschweifung zum "Schwarzen Kasten" wirklich nur noch "philosophisch". Ich kann hinnehmen, daß ein "schwarzer Kasten" nach allerlei Eingriffen die Funktion eines bestens beschriebenen Ablaufs erfüllt. Man hat ja schließlich auch ein verstandenes Ergebnis als Meßlatte. Aber ins Unbekannte mit dem "schwarzen Kasten"? Ohne mich!
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

[MOD] Hier sollten Beiträge zum Thema Kernfusionsenergie diskutiert werden. Phantastereien sind hier unerwünscht; sie werden unverzüglich in die Ablage verschoben. H2O
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von BingoBurner »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(13 Jun 2018, 10:05)

Ob nun diese oder jene Energiequelle - "unsere" Chance "en masse" zu überleben, hängt längst von der verfügbaren Energie und den damit verbundenen "Nebenwirkungen" ab.

Ein starres Festlegen auf nur eine Form des Generierens ist ganz gewiss nicht zielführend. Ein cleverer Mix aus verschiedenen Methoden (der besonders gefährliche allerdings total ausschließt) ist was und Natur überall vormacht.

Geld - gleichgültig wie viel davon "verbraten wird" - mag uns ja als Maßstab vorkommen - schließlich ist das nichts als unsere geniale Erfindung. Doch wenn man wegen Rücksicht auf Kosten absehbare Risiken nicht beseitigt, kann das niemand mehr logisch begründen.

Grundlagenforschung muss unabhängig von pekuniären Zielsetzungen möglich sein. Engstirnige Festlegungen führen immer in eine Sackgasse.

Warum nicht große Teile der finanziellen Möglichkeiten auf einfach erreichbare Ziele konzentrieren ? Das sind derzeit fraglos PV in Kombination mit Redoxspeichermethoden. Simpel, billig und in Massen anwendbar. "Nebenwirkungen" sind sehr überschaubar. Für die notwendigen Rohstoffe sind Engpässe nicht existent. Ein dezentrales Netzwerk ist praktisch unkaputtbar. Es gibt längst effektive Lösungen für jede Form der Dacheindeckung - die notwendigen Inverter sind Stand der Technik - längst ein Massenprodukt, das ohne große Mühe recyclierbar ist und noch weiter standardisiert werden kann. Das gilt auch für die zwar geringe Energiedichte von Redox Flow Batterien (eine Verwandtschaft zur Brennstoffzelle ist unübersehbar), aber der großen Skalierbarkeit solcher Systeme. Selbst die Energie die als ungiftige Flüssigkeit nahezu unbegrenzt lagerbar und auch transportierbar ist, würde die bekannten Probleme EE problemlos lösbar machen.

Nur ein weiterer Aspekt - eine solche Kleinanlage - kann im Bedarfsfall problemlos im Inselbetrieb arbeiten. Warum also Milliarden in ein Ziel investieren, das lediglich die üblichen Nachteile zentral orientierter Energiesysteme fortschreibt und die gefährliche Illusion nährt, man könne in einem geschlossenen System (was der Planet ja tatsächlich ist) das Gleichgewicht - hier das thermische - problemlos verändern ?

Der immer noch große Teil der Welt verfügt über keinerlei vergleichbare Stromnetze. Selbst, wenn es ein funktionierendes Fusionskraftwerk schon gäbe, wäre das z.B. für weite Teile Afrikas völlig nutzlos und die Standorte müsste immer an irgendwelchen Flüssen liegen.

Dagegen zeigt sich schon jetzt, mit kleinteiligen dezentralen PV-Anlagen, kann mitten in einer Wüste Energie generiert werden und das ohne die Umwelt auch nur zu tangieren. Solche Anlagen lassen sich "vorkonfektioniert" längst überall einsetzen.

Wo ein sicheres Fusionskraftwerk allerdings segensreich und sinnvoll wäre, ist die Erzeugung von Trinkwasser aus Meerwasser (Strom ist da ein "Nebenprodukt"). Dort wäre die thermische Energie tatsächlich weitgehend nutzvoll anwendbar. Doch gemessen an der jetzt schon existierenden Wasserknappheit - z.B. in Südafrika - sind 50 oder mehr Jahre schlicht eine zu lange Zeit um noch rechtzeitig wirksam zu werden.
Sehr guter Beitrag :thumbup:

(Fett von mir) Pyrolyse

"Die Pyrolyse bzw. pyrolytische Zersetzung (von altgriechisch πῦρ pyr ‚Feuer‘ und λύσις lýsis ‚(Auf)Lösung‘)[1] ist eine thermo-chemische Spaltung organischer Verbindungen, wobei durch hohe Temperaturen (200–900 °C) ein Bindungsbruch innerhalb großer Moleküle in kleinere erzwungen wird. Im Gegensatz zur Vergasung und zur Verbrennung geschieht dies ausschließlich unter der Einwirkung von hoher Temperatur und ohne zusätzlich zugeführten Sauerstoff, das Verbrennungsluftverhältnis ist {\displaystyle \lambda =0} \lambda =0.[2] Bei sauerstoffhaltigen Brennstoffen, beispielsweise bei Biobrennstoffen wie Holz mit einem Sauerstoffanteil von etwa 44 Massen-Prozent, können jedoch trotzdem Oxidationsreaktionen an den Zersetzungsprozessen beteiligt sein.[2]"

https://de.wikipedia.org/wiki/Pyrolyse

Letzlich ist es die Sonne.
Einen anderen Weg sehe ich nicht.

Kernfusion :

[youtube][/youtube]

Und andere quatschen was von Energie-Problemen.
Aber da müssen Ingenieure ran...

Einfach nicht mein Gebiet...doch die Zukunft liegt da.
Davon bin ich überzeugt !

Wie ? Das frage ich mich häufig angesichts solcher Bilder kann man noch über Politik quatschen ?

"Keiner Fahne, keinen Volk verpflichtet........Ich bleib nur mir selber treu" :)

Naja.......hier:


"Bei den Landpflanzen findet Photosynthese in den Chloroplasten statt, hier in der Blattspreite des Laubmooses Plagiomnium affine.
Die Photosynthese (altgriechisch φῶς phōs „Licht“ und σύνθεσις sýnthesis „Zusammensetzung“, auch Fotosynthese geschrieben) ist ein physiologischer Prozess zur Erzeugung von energiereichen Biomolekülen aus energieärmeren Stoffen mithilfe von Lichtenergie. Sie wird von Pflanzen, Algen und einigen Bakterien betrieben. Bei diesem biochemischen Vorgang wird mithilfe von lichtabsorbierenden Farbstoffen, wie z. B. Chlorophyll und Bakteriochlorophyll, die Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt. Diese wird dann unter anderem zum Aufbau energiereicher organischer Verbindungen (meist Kohlenhydrate) aus energiearmen anorganischen Stoffen (Kohlenstoffdioxid CO2 Kohlenstoffdioxid-Assimilation) und - bei der oxygenen Photosynthese - Wasser verwendet. Da die energiereichen organischen Stoffe zu Bestandteilen des Lebewesens werden, bezeichnet man deren Synthese als Assimilation."

https://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese

H20....ein ganz besonderer Stoff :) ..........ahcja.......Frankreich machst :)
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Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von H2O »

Danke für die Anregung, bei der Photosynthese noch einmal gründlicher nach zu lesen. Tatsächlich gibt es inzwischen schon "großtechnische" Anwendungen der Photosynthese in den nach ihrem Erfinder Michael Grätzel benannten biologischen Photozellen:
  • Bei einem Stadtentwicklungsprojekt in Graz kamen 2016 erstmals Grätzel-Zellen im großkommerziellen Umfang zum Einsatz. Zur Fassadengestaltung eines 60 m hohen Bürogebäudes bedecken die Energiezellen eine Fläche von 2000 m².
Der Erfinder der Grätzelzelle meint, daß sich so bis zu 31% Wirkungsgrad der elektrischen Energieausbeute aus Lichtenergie erzielen lassen. Das wäre immerhin die doppelte Ausbeute im Vergleich zu den besten kristallinen Lichtwandlern... und sie sind außerdem im nördlichen Europa einige Jahrzehnte (~40 Jahre) haltbar. Aber bis dahin sind doch noch erhebliche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen erforderlich. Die Anstrengungen erscheinen gerechtfertigt, weil mit einem niedrigen Materialaufwand preisgünstige Photozellen hergestellt werden können.

http://www.solaranlage.eu/photovoltaik/ ... etzelzelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Grätzel-Zelle

Im Vergleich zum angestrebten Fusionsreaktor handelt es sich bei den Grätzelzellen aber um eine schon bald verfügbare technische Anwendung.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von BingoBurner »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2018, 08:12)

Danke für die Anregung, bei der Photosynthese noch einmal gründlicher nach zu lesen. Tatsächlich gibt es inzwischen schon "großtechnische" Anwendungen der Photosynthese in den nach ihrem Erfinder Michael Grätzel benannten biologischen Photozellen:
  • Bei einem Stadtentwicklungsprojekt in Graz kamen 2016 erstmals Grätzel-Zellen im großkommerziellen Umfang zum Einsatz. Zur Fassadengestaltung eines 60 m hohen Bürogebäudes bedecken die Energiezellen eine Fläche von 2000 m².
Der Erfinder der Grätzelzelle meint, daß sich so bis zu 31% Wirkungsgrad der elektrischen Energieausbeute aus Lichtenergie erzielen lassen. Das wäre immerhin die doppelte Ausbeute im Vergleich zu den besten kristallinen Lichtwandlern... und sie sind außerdem im nördlichen Europa einige Jahrzehnte (~40 Jahre) haltbar. Aber bis dahin sind doch noch erhebliche Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen erforderlich. Die Anstrengungen erscheinen gerechtfertigt, weil mit einem niedrigen Materialaufwand preisgünstige Photozellen hergestellt werden können.

http://www.solaranlage.eu/photovoltaik/ ... etzelzelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Grätzel-Zelle

Im Vergleich zum angestrebten Fusionsreaktor handelt es sich bei den Grätzelzellen aber um eine schon bald verfügbare technische Anwendung.
Danke für die Links.

Hier :

https://www.tesla.com/blog/tesla-and-solarcity

Natürlich ist Musk ein Exzentriker. Aber ich mag solche Menschen und "er" hat schon eine Menge vorgelegt.
Es will einfach nicht meinen Schädel.............wir bohren Löcher in die Erde während praktisch vor unserer Haustür die Energiequelle schlicht weg seit Jahr Millionen auf und ab geht.
Und wenn diese Energiequelle versiegt.............Helm ab zum Gebet......und zwar entgültig !
Ich meine das ist doch Wahnsinn.

Könnten wir nur das was Pflanzen könnten. Also effektiv.

Gibt ja die die verrücktesten Ideen zb. Energie aus der Erdrotation gewinnen......aber das ist alles nix.
Wie gesagt die Sonne. Darin sehe ich die Zukunft ohne gleich den "Verbrenner" zu verteufeln.
Aber es ist einfach an der Zeit und man muss es mal nüchtern festhalten die Generation (Atomzeitalter) hat schlicht versagt.
Atomenergie gut und schön aber wenn nicht weiß wohin mit den Müll ?

Als Kind hatte ich ein Buch das ich bis heute empfehlen würde und das gibt es immer noch. Hat meine Oma mir mal zum Gebursttag geschenkt :

Die Natur dachte zuerst daran

https://www.amazon.de/Die-Natur-dachte- ... erst+daran


Da hast du deine Kernfusion.........for free
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von John Galt »

Amazon Gründer Jeff Bezos und andere Unternehmer haben das Potenzial des Startups offenbar bereits erkannt. Sie investierten mehr als 127 Millionen US-Dollar (113 Millionen Euro) in General Fusion
https://www.businessinsider.de/100-mill ... ein-2019-5
https://en.wikipedia.org/wiki/General_Fusion

Der Durchbruch könnte schneller passieren, als manche denken.

Interessant ist auch, dass die Kernfusion über 20 Jahre vor der Kernspaltung entdeckt und durchgeführt wurde.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Re: Kernfusionsenergie - der Durchbruch?

Beitrag von Enas Yorl »

Von einem Durchbruch steht in den Artikel allerdings nichts. Genauso wenig Details das man auch nur annähernd weiter wäre, als andere Projekte auf diesem Gebiet.
And it's been completely "demagnetised" by Stephen Hawking himself!
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