schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Nov 2021, 09:45)
Also nach meinem Verständnis heißt es von Aristoteles bis Newton und Descartes einfach nur: "Es ist eben da" Wir untersuchen die Eigenschaften von etwas eben-Daseiendem. Und es stellt sich heraus, dass dieses Ebendaseiende u.a,. die Eigenschaft hat, sich nach der Schrödinger-Gleichung zu verhalten. Nach dieser Gleichung gibt das Betragsquadrat der Wellenfunktion die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Teilchens an. Und zwar nicht als Kontinuum sondern in Form von Orbitalen. Ist das nun die Eigenschaft von irgendetwas eben Existierendem oder ist das Funktionieren und die logische Konsistenz dieser Gleichung nicht der eigentliche Grund für so etwas wie "Existenz" sondern sogar identisch mit "Existenz".
Die Schrödingergleichung erklärt oder beschreibt, was wir "sehen", messen - viele Male hintereinander.
Das hat man ja schon in der "makroskopischen" Welt. Ein Würfel fällt in 1/6 der Fälle(vieler Fälle) auf "die Sechs" +/- "Fehlerwahrscheinlichkeit". Wobei der "Fehler" das eigentlich Spannendere ist, die Abweichung. "Der Würfel" fällt nun aber nicht "wegen" unserer Wahrscheinlichkeitsfunktion, sondern umgekehrt die Wahrscheinlichkeitsfunktion beschriebt, was sowieso passiert bzw. "unter Bedingungen" passieren würde.
Was "da ist," ist nicht identisch mit dem, was wir sehen oder beschreiben. Was "da ist", ist metaphysische Spekulation, also bspw. auch die Vermutung, was sich hinter einem "Ereignishorizont" befindet. Wir können es ja nicht messen oder beobachten. Dennoch wird da ja nicht "Nichts" sein. Allgemeiner gesagt, hat man es mit einer unüberwindbaren Erkenntnisgrenze zu tun. Für den "Positivisten" ist dann klar: reden wir nur über das, über das sich reden lässt. "Logisch". Beschränken wir uns darauf. Hier entsteht aber eine "hässliche" Tendenz zur Leere, zur "leeren Lehre" gewissermaßen. Dass man am Ende nur noch "reine Formen" hat, die reinen Formalismen. Was ist der reinste Formalismus?
A=A. Dafür haben die alten Griechen das Wort "Tautologie" erfunden. Das Ding ist so rein und wahr, dass es völlig leer ist.
Erstaunlich, absolut faszinierend ist, dass jemand wie Platon vor .. ja mal überlegen, so ungefähr zweinhalbtausend Jahren einen dermaßen abstrakten Gedanken formulieren konnte: Dass die reale Welt eigentlich nur das Abbild einer intelligiblen Welt sein kann. Dass es nix grundlos und einfach so "geben" kann.
Ich finde da eher einen Hume faszinierend, wenn er sagt, dass Kausalität nur eine "Denkgewohntheit" ist. Wir Menschen schauen auf unseren Nabel am Bauch und begreifen damit den eigenen Beginn (unsere Geburt) und wir schauen auf unser Ende, unseren Tod. Und wir sehen um uns herum Dinge entstehen und vergehen. Sehen scheinbar überall "Gründe", Ursachen dafür. Unser ganzes Denken besteht aus solchen Analogieschlüssen, dass sich Verschiedenes analog verhält. Wir sehen das Gleiche im Verschiedenen. Sehen alles "verursacht".
Bei den alten Griechen gab es aber auch einen Heraklit. Der hat sich an einen Fluss gesetzt, hat seine Gedanken in den Fluss getaucht und dann kam aus ihm heraus: "Panta rhei". Alles fließt. Man kann in denselben Fluss nicht zweimal steigen. Nicht nur der Fluss ändert sich ständig, auch wir selbst. Das ist auch ein Zweig am Baum der Philosophie, der die perspektivische, standpunktabhängige "Zurechtmachung" der Welt durch unser Denken bemerkt. Dass "Identität" immer eine gewagte, behauptete Unterstellung ist. Eine Philosophie letztlich des (Selbst)Zwecks, des Willens, des Ausbruchs, des Wählens, der Offenheit. Die "Abstraktion" ist der künstliche Herausgriff, die Entfernung, bis nur noch Ausweglosigkeit oder Zwangsläufigkeit übrig bleibt. Platon rückwärts gedacht. Aber das so "Entfernte" bleibt ja dennoch Teil der Welt. Dieser "Abfall" durch die Abstraktion ist das "Eigentliche" im Einzelnen, der unwiederholbare Moment, die "Akzidens", die sich der Universalisierung verweigert.
Platon schnitzt aus einem Stück Holz seine "ewige Idee" heraus, macht sie so sichtbar. Aber die herabfallenden Holzspäne verbleiben in der Welt, sind Teil der Welt. Unser Platon "präferiert" nur sein künstliches Werk, sein Herausgriff gegenüber dem Abfall. Wenn es aber nicht nur *einen* Standpunkt gibt, dann lässt sich eine Perspektive wählen, um auf die Welt zu schauen. Es lassen sich unzählige verschiedne Dinge aus einem Stück Holz erzeugen, bishin, dass man das Holz als Baum weiter wachsen lässt. Das ist doch mindestens genauso faszinierend.
Bei den Gottesvorstellungen gibt es dann auch den "pantheistischen Gott", also nicht als punktueller Urgrund, sondern als das, was "daraus" geworden ist: Der Fluss, der fließt. Was ist "die Welt"? Jetzt. Ein versprengtes, immer weiter auseinandertreibendes Geschehen, voller "Gegenständlichkeit", voller Widersprüche. Also Dingen, die sich gegenüberstehen, die Abstand zueinander haben, und nicht in einem Punkte zusammenfallen. Was kann gewisser sein, als dass ich nicht du bin, unsere Distanz, unsere Differenz? Zwischen uns die Sprache. Wir sind ja nicht unsere "Namen", sind nicht damit identisch.
Wozu diese gewaltige Zerstreuung und Fragmentierung? Vielleicht gerade, um "bewusst" zu werden?
Wie will sich ein ausdehungsloses Ding(ein Gott als Singularität) bewusst werden? Wie will es sich selbst betrachten, begreifen? Wie will es sich selbst Gegenstand sein, sich selbst gegenüberstehen? Das kann nur durch Zerstreuung und Entfernung gelingen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;