Die Niederlassungsbeschränkungen gibt es aber eben gerade weil die Ärzte genau das nicht tun. Weil sie eben lieber der 347. Facharzt im attraktiven München als der einzige im abgelegenen Bodenmais sind...Max73 » Fr 2. Aug 2013, 16:08 hat geschrieben:Zum Thema Markwirtschaft ein erster Punkt:
Die sogenannte Niederlassungsfreiheit der Ärzte, oder besser gesagt die Niederlassungsbeschränkungen.
Oft wird darüber gejammert, dass man in manchen Regionen wochenlang warten muss,
um einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen.
In einem freien Markt würde das dazu führen, dass sich weitere Fachärzte derselben Richtung in dieser Region ansiedeln würden, denn ganz offensichtlich ist die
Nachfrage höher als das Angebot..
...Menschen gestalten ihr Leben nunmal nicht alleine nach Gesichtspunkten des Marktes.
Die Niederlassungsbeschränkung verunmöglicht es aber eben 347. Arzt im Ballungsraum zu werden und zwiungt einen neuen Arzt dann in die weniger attraktiven, unterversorgten Regionen.
In Zeiten wo wenn man zuviele Patienten hat man noch Strafen zahlen muß kann Konkurrenz kaum aufkommen. Das liegt aber nicht an den Ärzteverbänden, das ist auf dem Mist der gesetzlichen Kassen gewachsen.Max73 » Fr 2. Aug 2013, 16:08 hat geschrieben: Tatsächlich aber rührt diese Situation daher, dass die Politik, und allen voran die Ärzteverbände selber, gar kein Interesse an einem System haben, das Konkurrenz zum normalen Alltag macht, jedenfalls Kokurrenz, die diesen Namen auch verdient.
Du redest Unsinn. Man muß nur unterdurchschnittlich wenige Privatpatienten haben und gleichzeitig viele das Budget sprengende gesetzlich versicherte Patienten und das geht ganz schnell.Max73 » Fr 2. Aug 2013, 16:08 hat geschrieben: Denn man möchte, dass die bestehenden niedergelassenen Ärzte gut verdienen und das unternehmerische Risiko gegen Null geht. Im Grunde sind also niedergelassene Ärzte nichts anderes als Beamte mit dem zusätzlichen Vorteil einer nach oben nicht zwingend begrenzten Einkommenshöhe. Man muss als niedergelassener Arzt im derzeitigen System schon dumm wie Stroh sein, um pleite zu gehn.
Offenbar sind dir die Realitäten diesbezüglich nicht einmal ansatzweise vertraut.
Das hat nichts mit der Niederlassungsfreiheit zu tun sondern mit dem Abrechnungssystem für gesetzlich Versicherte.Max73 » Fr 2. Aug 2013, 16:08 hat geschrieben: Selbst unter den ganz normalen Allgemein- und Hausärzten gibt es nicht wirklich Konkurrenzmechanismen, die diesen Namen verdienen, weil durch die genannte Reglementierung bei der Praxiszulassung der Patient im Grunde keinem marktwirtschaftlichen Konkurrenzgeschehen gegenüber steht.
Tja, das ist Marktwirtschaft. Wenn beim Sterne-Koch alle Plätze belegt sind muß man halt zu Burger King...Max73 » Fr 2. Aug 2013, 16:08 hat geschrieben: Bestes Beispiel ist meine ursprüngliche, ländliche Heimatregion. Dort befinden sich im Umkreis von etwa 10 km zwar etwa ein Dutzend Allgemeinarztpraxen, was für deutsche Verhältnisse schon recht viel ist. Aber eigentlich wollen alle nur zu dem einen Arzt im Nachbardorf, weil er der einzige ist, der tatsächlich über eine ausreichende Berufsqualifikation verfügt, nicht nur eine formale, sondern auch eine inhaltliche. Dieser Arzt nimmt inzwischen aber längst nur noch Patienten neu auf, die
in seinem Ort leben, weil er sich sagt, dass er auch noch Freizeit haben möchte. Dies führt dazu, dass die übrigen Patienten gezwungen sind, zu den Stümpern und Scharlatanen zu gehen und diese dadurch immer auch über ausreichend Patienten verfügen.
...oder anders: Weshalb sollte dieser Arzt bei Niederlassungsfreiheit mehr Patienten behandeln oder warum sollten dann fähige andee Ärzte da eine Praxis aufmachen??
Sorry aber das ist einfach nur noch billige Polemik gegen Ärzte.Max73 » Fr 2. Aug 2013, 16:08 hat geschrieben: Womit bereits ein weiteres Kernthema des überregulierten Geundheitssystems deutlich wird, denn dies führt dauerhaft indirekt zu eklatanten Qualifikationsdefiziten. Es dürfte keine andere Berufsgruppe in Deutschland mit einer so hohen Rate an Berufsfehlern geben, d.h. mit einer so geringen Qualifikation, jedenfalls wenn man sie unter dem Gesichtspunkt der Motivation des Kunden sieht. Der Patient geht ja nicht in eine Arztpraxis, weil er sich im Wartezimmer bei 6 Monate alten llustrierten aufwärmen
möchte, sondern, weil er krank ist.