Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
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Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Die meisten werden den Begriff kennen. Er wird vor allem mit den Forschungsarbeiten von C.G. Jung in Verbindung gebracht.
Vor vielen Jahren lieh ich mir ein kleines Taschenbuch mit einer sehr langen Rede von C.G. Jung in der Stadtbibliothek aus, in der er sich mit dem kollektiven Unbewussten Deutschlands beschäftigte und dabei verblüffend genau die gesellschaftliche und politische Entwicklung ab den 30er Jahren in Deutschland beschrieb.
Das Dumme, die Erstausgabe dieser Rede stammt aus dem Jahr 1920/21.
Was meint Ihr?
Gibt es so etwas wie das kollektive Unbewusste?
Wenn ja, was ist das genau?
Wie zeigt es sich?
Vor vielen Jahren lieh ich mir ein kleines Taschenbuch mit einer sehr langen Rede von C.G. Jung in der Stadtbibliothek aus, in der er sich mit dem kollektiven Unbewussten Deutschlands beschäftigte und dabei verblüffend genau die gesellschaftliche und politische Entwicklung ab den 30er Jahren in Deutschland beschrieb.
Das Dumme, die Erstausgabe dieser Rede stammt aus dem Jahr 1920/21.
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Gibt es so etwas wie das kollektive Unbewusste?
Wenn ja, was ist das genau?
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Deine Meinung dazu würde mich interessieren
Für mich ist das, was Kultur genannt wird, zum Teil ein kollektives Unterbewusstes
... Es wird ohne bewusst zu werden reproduziert
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Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Mo 29. Apr 2013, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
- Cat with a whip
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Max73 » Mo 29. Apr 2013, 14:22 hat geschrieben: Vor vielen Jahren lieh ich mir ein kleines Taschenbuch mit einer sehr langen Rede von C.G. Jung in der Stadtbibliothek aus, in der er sich mit dem kollektiven Unbewussten Deutschlands beschäftigte und dabei verblüffend genau die gesellschaftliche und politische Entwicklung ab den 30er Jahren in Deutschland beschrieb.
Das Dumme, die Erstausgabe dieser Rede stammt aus dem Jahr 1920/21.
?
Das einzig Dumme ist, daß Sie nicht den Titel des Taschenbuchs nennen, den Ort, Datum und Anlass der Rede und nicht deren Inhalt exemplarisch anführen.
Recht dünn.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Darauf habe ich jetzt gewartet.Cat with a whip » Mo 29. Apr 2013, 14:59 hat geschrieben:
Das einzig Dumme ist, daß Sie nicht den Titel des Taschenbuchs nennen, den Ort, Datum und Anlass der Rede und nicht deren Inhalt exemplarisch anführen.
Recht dünn.
Einfach Googeln und Suchen, falls Sie das Thema interessiert.
Schlechter Beitrag!
- Cat with a whip
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ach so. Im Eingangsbeitrag rumschwafeln und die Belege dafür sollen die Mitdiskutanten liefern. Saubere Vorstellung.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Wenn Sie Lust zum Pöbeln haben,Cat with a whip » Mo 29. Apr 2013, 15:39 hat geschrieben:Ach so. Im Eingangsbeitrag rumschwafeln und die Belege dafür sollen die Mitdiskutanten liefern. Saubere Vorstellung.
dann tun Sie das bitte woanders!
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Wenn Sie bitte die Literatur auf die Sie sich im Eingangsbeitrag bezogen bitte noch etwas genauer benennen möchten...das wäre total nett.
Oder wissen Sie evtl. gar nicht genau was sie da gelesen haben worüber Sie diskutieren möchten?
Oder wissen Sie evtl. gar nicht genau was sie da gelesen haben worüber Sie diskutieren möchten?
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Mo 29. Apr 2013, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Klar gibt es das. Was es genau ist, ist schwer zu sagen, da es ja unbewusst ist.Max73 » Mo 29. Apr 2013, 14:22 hat geschrieben:Die meisten werden den Begriff kennen. Er wird vor allem mit den Forschungsarbeiten von C.G. Jung in Verbindung gebracht.
Vor vielen Jahren lieh ich mir ein kleines Taschenbuch mit einer sehr langen Rede von C.G. Jung in der Stadtbibliothek aus, in der er sich mit dem kollektiven Unbewussten Deutschlands beschäftigte und dabei verblüffend genau die gesellschaftliche und politische Entwicklung ab den 30er Jahren in Deutschland beschrieb.
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Was meint Ihr?
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ist wohl eher eine Annahme als eine bewiesene Tatsache, vermute ich. (Kann so etwas überhaupt empirisch bewiesen werden?)Max73 » Mo 29. Apr 2013, 13:22 hat geschrieben:Die meisten werden den Begriff kennen. Er wird vor allem mit den Forschungsarbeiten von C.G. Jung in Verbindung gebracht.
Vor vielen Jahren lieh ich mir ein kleines Taschenbuch mit einer sehr langen Rede von C.G. Jung in der Stadtbibliothek aus, in der er sich mit dem kollektiven Unbewussten Deutschlands beschäftigte und dabei verblüffend genau die gesellschaftliche und politische Entwicklung ab den 30er Jahren in Deutschland beschrieb.
Das Dumme, die Erstausgabe dieser Rede stammt aus dem Jahr 1920/21.
Was meint Ihr?
Gibt es so etwas wie das kollektive Unbewusste?
Das Kollektive könnte sich dadurch bilden, dass das Gehirn als Träger des Bewusstseins bei allen Menschen mehr oder weniger gleich strukturiert ist (die Art, wie Informationen verarbeitet werden, die Art, wie Bewusstsein generiert oder reflektiert wird etc.). Dadurch könnte der Anschein der Kollektivität entstehen, obwohl zwischen den einzelnen Individuen in Wirklichkeit kein konkreter, direkter Zusammenhang besteht. Das Kollektive wäre dann also gewissermaßen systembedingt.Wenn ja, was ist das genau?
Es kann auch sein, dass das Gehirn irgendwie in der Lage ist, uralte "Erinnerungen" anzuzapfen, eine Art kollektives Gedächtnis in den tieferen Schichten des Gehirns, die nichts mit dem individuellen Gedächtnis und Bewusstsein des Menschen zu tun haben (eben unter-bewusst, instinktiv).
Vor allem durch Träume?Wie zeigt es sich?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Die Pestepidemien im Mittelalter, Hungersnöte, der 30 jährige Krieg, der 1. und 2. Weltkrieg sind z.B. Grossereignisse, die bis Heute Enfluss auf unser Denken und Handeln haben.
Zuletzt geändert von El Gitarro am Mo 29. Apr 2013, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
There are 1000000000000000000000000000 particles in the universe that we can observe
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Vielleicht sind das z.B. die Ressentiments vor dem FremdenTantris » Mo 29. Apr 2013, 18:49 hat geschrieben:
Klar gibt es das. Was es genau ist, ist schwer zu sagen, da es ja unbewusst ist.
... Tiefliegende Ängste
... Wenn so etwas bewusst wird, dann verschwindet es meist später
(wie die Angst vor rothaarigen Frauen)
Solche Dinge vererben sich kulturell
... Kultur drückt sie den Individuen quasi auf
... Individuen wiederum tragen dies (unbewusst) mit sich
ich würde so etwas ein kollektives Unbewusstes nennen
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Was soll dieses kollektive Unbewusste denn nun sein?
Also laut wikipedia:
Wirklich schlauer bin ich nun nicht.
Also laut wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektives_UnbewusstesDas kollektive Unbewusste postuliert Jung als Lagerstätte des psychischen Erbes der Menschheitsgeschichte, welches sich, ähnlich wie der biologische Körper, durch die Evolution hindurch entwickelt habe und von verschiedenen Erfahrungen geprägt worden sei. Alles, was irgendwann einmal von der individuellen Psyche eines Menschen ausgedrückt wurde, werde zu einem Bestandteil der psychischen Grundkonstitution eines Menschen – und ebenso auf einer kollektiven Ebene zu einem Bestandteil der ganzen Gattung und damit zu einem Bestandteil des kollektiven Unbewussten.
Wirklich schlauer bin ich nun nicht.
Zuletzt geändert von Platon am Mo 29. Apr 2013, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Man kann das ganze durchaus auch metaphorisch betrachten oder, wie es in anderen Wissenschaften üblich ist, als Erklärungsmodell.Matthias Pochmann » Mo 29. Apr 2013, 14:27 hat geschrieben:Deine Meinung dazu würde mich interessieren
Für mich ist das, was Kultur genannt wird, zum Teil ein kollektives Unterbewusstes
... Es wird ohne bewusst zu werden reproduziert
Dort, wo man nicht oder noch nicht objektiv sehen kann, was substanziell dahinter steckt, bedarf es manchmal Metaphern oder Modellen.
Man erklärt und beschreibt das, was drinnen ist, aus dem heraus, was sich dadurch zeigt, ähnlich wie früher beim Atommodell.
Selbst Platon benutzte dieses Mittel, indem er beispielsweise eine Reinkarnationstheorie beschrieb. Sein Dialog Timaios geht unter anderem darauf ein. Platon war aber alles andere als ein naiver Esoteriker, sein Lehrer Sokrates schon gar nicht.
Es blieb ihm aus seiner Sicht gar nichts anderes übrig, als bestimmte Sachverhalte in Modelle wie dieses zu packen. Die Frage, ob er konkret an Reinkarnation glaubte, ist für den Sachverhalt selbst irrelevant.
Setzt man beim Thema "kollektives Unbewusstes" etwas früher an als bei Nation oder Volk, so zeigen sich dessen signifikante, innere Strukturen bereits in dem, was die Briten und Amerikaner vielleicht "tribe" nennen.
Dem Familienbund.
Das ist nicht dasselbe wie eine konkrete Familie ersten Grades. Es ist oft sogar mehr als das.
Wer sich je intensiv mit seinen persönlichen Ahnen und Vorfahren beschäftigt hat, sei es in Form von Familienforschung oder mit anderen Mitteln, der wird erkennen wie sich bestimmte Muster über Jahrhunderte hinweg immer wieder wiederholen, bestenfalls ein neues Kleid wählen, das in die jeweilige Zeit passt.
Berufliche "Erbschaften" kann man noch einigermaßen "logisch und historisch" erklären.
Wiederkehrende Muster gehen aber weit darüber hinaus.
Das betrifft die "hellen" Seiten des Daseins, aber auch die "dunklen".
Leider hat die Wissenschaft nach C.G. Jung dieses Thema mehr oder weniger unbeackert gelassen und sein Werk nicht wirklich weiter geführt.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ja, da ist wikipedia auch recht nebulös, finde ich.Platon » Mo 29. Apr 2013, 21:21 hat geschrieben:Was soll dieses kollektive Unbewusste denn nun sein?
Also laut wikipedia:Wirklich schlauer bin ich nun nicht.
- Das kollektive Unbewusste postuliert Jung als Lagerstätte des psychischen Erbes der Menschheitsgeschichte, welches sich, ähnlich wie der biologische Körper, durch die Evolution hindurch entwickelt habe und von verschiedenen Erfahrungen geprägt worden sei. Alles, was irgendwann einmal von der individuellen Psyche eines Menschen ausgedrückt wurde, werde zu einem Bestandteil der psychischen Grundkonstitution eines Menschen – und ebenso auf einer kollektiven Ebene zu einem Bestandteil der ganzen Gattung und damit zu einem Bestandteil des kollektiven Unbewussten.
Allerdings vermute ich, dass sich C.G. Jung eher auf die "Trieb-Ebene" bezieht, weniger auf das Freud'sche "Verdrängen" von Bewusstseinsinhalten.
Hier sind ein paar Phänomene, die mir dazu einfallen würden:
- Nur "kollektiv" auftretende Verhaltensweisen: gruppendynamische Prozesse und die dabei sichtbar werdenden "Triebe" – auch "Kriege" u.ä.?
- Auf alle Individuen gleichartig einwirkende (unbewusste) Einflüsse wie Werbung (inkl. Marken-"Prägung"), Musik-Moden oder religiöse Prägungen.
- und auch Freud'sche klassische "verdrängte/abgewehrte Bewusstseinsinhalte" auf gesellschaftlicher Ebene; da könnte ich mir sehr gut das "Unbehagen" über die in Deutschland verübte "Erbsünde" Holocaust etc. vorstellen – die ja auch "aufgearbeitet" werden muss(te), wie in der Psychoanalyse.
Ich frage mich, ob Jung das "Kollektive Unbewusste" als psychische Komponente eines Individuums sah, oder als Komponente, die (nur?) "im Kollektiv" (Gruppe) sichtbar, erlebbar wird.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Vielleicht hiermit:Platon » Mo 29. Apr 2013, 21:21 hat geschrieben:Was soll dieses kollektive Unbewusste denn nun sein?
Also laut wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektives_Unbewusstes
Wirklich schlauer bin ich nun nicht.
Das Kollektive Unbewusste - ein von Jung eingeführter und theoriestrategisch gegen die Freudsche Fokussierung auf das individuelle Unbewusste gerichteter Begriff - baut sich auf im Laufe der Menschheitsgeschichte ererbten Grundlagen auf. Auf ihm basieren alle entwicklungsgeschichtlich jüngeren Persönlichkeitsstrukturen, wie etwa das Ich. Im kollektiven Unbewussten manifestieren sich Archetypen, beispielsweise in Gestalt von Märchenmotiven und -konstellationen, mythischen Helden oder Figuren der Folklore.
http://de.wikipedia.org/wiki/ArchetypusPsychologie: Das kollektive Unbewusste mit den Archetypen von C. G. Jung
In der analytischen Psychologie wird das Konzept der Archetypen kollektives Unbewusstes genannt. Wenn ein archetypisches Verhalten unterdrückt wird, so soll sich dieses Verhalten einseitig in einem Schatten symbolisieren. Jung erkannte in Träumen vier Hauptkategorien von archetypischen Symbolen:
- den Schatten, welcher der Ich-Sphäre zuzurechnen ist und unterdrückte oder verdrängte Persönlichkeitsanteile enthält, bzw. den „dunklen Doppelgänger“, der die verdrängte Seite der Persönlichkeit symbolisiert und in den Träumen den Helden oder die Heldin verfolgt als Zeichen, dass die unterdrückten Teile der Persönlichkeit integriert werden müssen
- Die Anima, z. B. die Sirene, Liebesgöttin oder Sophia, und der Animus, die eigenen gegengeschlechtlichen psychischen Anteile der Persönlichkeit, fordern beim Auftreten im Traum jeweils zur Ergänzung der jeweils andersgeschlechtlichen Eigenschaften im Leben auf
- den alten Weisen oder die alte Weise, die Weisheitsschicht der Psyche,
- und den Archetyp des Selbst, welcher sowohl Ich als auch Unbewusstes umfasst, Zentrum und Umfang der Gesamtpsyche darstellt und die zentrale Selbststeuerungs- und Entwicklungsinstanz der Psyche ist.
Es ist ein konkurrierendes Konzept zur Erklärung beim Menschen angeblich wiederkehrender Traumfiguren, die einen identischen Bedeutungsgehalt symbolisieren sollen und ein Teil der Persönlichkeitsstruktur bei allen Menschen bilden sollen. Sie sollen einerseits erworben worden sein und weiterhin vererbt werden. Man kann aber annehmen, dass das mehr Wunsch als Wirklichkeit seitens des Psychofritzen Jung gewesen ist. Denn in ihrer Mannigfaltigkeit sind die Figuren so individuell heterogen verteilt, dass der kollektive Charakter immer weiter verschwindet. Die Ur-Figuren sind zudem sehr warscheinlich auch nicht universal und evolutionär, sondern einfach dem Zeitgeist und aktuellen kulurellen Modeerscheinungen unterworfen.
Das Postulat von Jung ist wohl einfach Mumpitz. Eine Pseudoerklärung und Projektion seiner Beschäftigung mit seinen eigenen Träumen auf seine Patienten. Und vermutlich eine Befriedigung der eigenen akademischen Eitelkeit um sich gegenüber dem Kollegen Freud wichtig zu machen.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Das wird zum Beispiel durch den Einfluss des Faktors "Sprache" erreicht.Jekyll » Mo 29. Apr 2013, 19:23 hat geschrieben:]]Das Kollektive könnte sich dadurch bilden, dass das Gehirn als Träger des Bewusstseins bei allen Menschen mehr oder weniger gleich strukturiert ist (die Art, wie Informationen verarbeitet werden, die Art, wie Bewusstsein generiert oder reflektiert wird etc.). Dadurch könnte der Anschein der Kollektivität entstehen, obwohl zwischen den einzelnen Individuen in Wirklichkeit kein konkreter, direkter Zusammenhang besteht. Das Kollektive wäre dann also gewissermaßen systembedingt.
Ein gemeinsamer Einfluss, der ab frühkindlichster Entwicklung formend auf die Gehirnstrukturen wirkt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Kann ich nicht sagen. Wenn ich es täte, dann wäre es nicht mehr unbewusst.Max73 » Mo 29. Apr 2013, 13:22 hat geschrieben:Die meisten werden den Begriff kennen. Er wird vor allem mit den Forschungsarbeiten von C.G. Jung in Verbindung gebracht.
Vor vielen Jahren lieh ich mir ein kleines Taschenbuch mit einer sehr langen Rede von C.G. Jung in der Stadtbibliothek aus, in der er sich mit dem kollektiven Unbewussten Deutschlands beschäftigte und dabei verblüffend genau die gesellschaftliche und politische Entwicklung ab den 30er Jahren in Deutschland beschrieb.
Das Dumme, die Erstausgabe dieser Rede stammt aus dem Jahr 1920/21.
Was meint Ihr?
Gibt es so etwas wie das kollektive Unbewusste?
Wenn ja, was ist das genau?
Wie zeigt es sich?
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Tach J.Officer Barbrady » Mi 1. Mai 2013, 12:02 hat geschrieben:
Kann ich nicht sagen. Wenn ich es täte, dann wäre es nicht mehr unbewusst.
Haben Sie wirklich intensiver darüber nachgedacht oder werfen Sie mir einfach nur einen billigen Brocken hin?
Nur weil etwas im Unterbewusstsein steckt, bedeutet das ja nicht, dass es keinen Ausdruck dieses Unbewussten im Bewussten gibt.
Wenn alle Wissenschaft bereits bei diesen ersten Schritten die Segel gestrichen hätte, dann würden wir heute noch auf den Bäumen leben.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Interessant. Das würde im Endeffekt bedeuten, dass es sehr wohl objektive Unterschiede gibt zwischen einzelnen Kulturen und Völkern, die über das rein Kulturelle und Historische etc. hinausgehen, ohne dabei die Genetik ins Spiel bringen zu müssen. Demnach wäre die Sprache das "Gen", das als "gehirnformender" Faktor für die Unterschiede in "Volksmentalitäten" sorgt. Endlich mal ein Erklärungsansatz ohne Rassismus.Welfenprinz » Mi 1. Mai 2013, 09:28 hat geschrieben:Das wird zum Beispiel durch den Einfluss des Faktors "Sprache" erreicht.
Ein gemeinsamer Einfluss, der ab frühkindlichster Entwicklung formend auf die Gehirnstrukturen wirkt.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ja, zum Beispiel.Jekyll » Sa 4. Mai 2013, 07:21 hat geschrieben:Interessant. Das würde im Endeffekt bedeuten, dass es sehr wohl objektive Unterschiede gibt zwischen einzelnen Kulturen und Völkern, die über das rein Kulturelle und Historische etc. hinausgehen, ohne dabei die Genetik ins Spiel bringen zu müssen. Demnach wäre die Sprache das "Gen", das als "gehirnformender" Faktor für die Unterschiede in "Volksmentalitäten" sorgt. Endlich mal ein Erklärungsansatz ohne Rassismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mem
http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturethologie
Gleichzeitig ist atürlich ist die Sprache in den Genen verankert.
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/278511
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... en-koennen
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Klingt insgesamt nach einem Henne-Ei-Problem. (Werden die Gene nicht wiederum von uns selbst, von unserer Lebensweise und den Umweltbedingungen reprogrammiert? Was ist hier der entscheidende Faktor?)Bukowski » Sa 4. Mai 2013, 07:49 hat geschrieben:
Ja, zum Beispiel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mem
http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturethologie
Gleichzeitig ist atürlich ist die Sprache in den Genen verankert.
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/278511
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... en-koennen
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Entschuldige die schwammig klingende Antwort: Es gibt da keine entscheidenden Faktoren, es ist ein Zusammenspiel.Jekyll » Sa 4. Mai 2013, 08:16 hat geschrieben:Klingt insgesamt nach einem Henne-Ei-Problem. (Werden die Gene nicht wiederum von uns selbst, von unserer Lebensweise und den Umweltbedingungen reprogrammiert? Was ist hier der entscheidende Faktor?)
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Die Genetiker sind immer noch auf der Suche.
Man kann noch wenig steif und fest behaupten.
Ich fürchte, wir müssen uns noch gedulden.
Man kann noch wenig steif und fest behaupten.
Ich fürchte, wir müssen uns noch gedulden.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Jekyll » Sa 4. Mai 2013, 08:21 hat geschrieben:Interessant. Das würde im Endeffekt bedeuten, dass es sehr wohl objektive Unterschiede gibt zwischen einzelnen Kulturen und Völkern, die über das rein Kulturelle und Historische etc. hinausgehen, ohne dabei die Genetik ins Spiel bringen zu müssen. Demnach wäre die Sprache das "Gen", das als "gehirnformender" Faktor für die Unterschiede in "Volksmentalitäten" sorgt. Endlich mal ein Erklärungsansatz ohne Rassismus.
Sprache ist ein Teil des Phänomens das man Kultur nennt. Es machte in Ihrem Ansinnen zudem gar keinen Sinn diese Begriffe künstlich zu trennen, wenn man ohnehin Volksmentalitäten unterscheiden wollte.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Aber nicht in dem Sinn dass Laute oder Semantik mit Genen verknüpft wären. Dafür sind diese Links kein Beleg.Bukowski » Sa 4. Mai 2013, 08:49 hat geschrieben:
Gleichzeitig ist atürlich ist die Sprache in den Genen verankert.
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/278511
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/3 ... en-koennen
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Diese These ist keineswegs so absurd, wie sie scheint. Erfahrung und Reiz durch und innerhalb des Kollektivs bildet wachsend Synapsen aus, welche über Generationen hinweg in die Matrix der DNS einziehen, ähnlich wie solche, welche jeweils neue "Abwehrsysteme" gegen Krankheitserreger bilden.Platon » Mo 29. Apr 2013, 21:21 hat geschrieben:Was soll dieses kollektive Unbewusste denn nun sein?
Also laut wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektives_Unbewusstes
Wirklich schlauer bin ich nun nicht.
Es kann doch kein Zweifel mehr daran bestehen, dass ein solch kollektives Unterbewusstsein in Teilen der Menschen angelegt wird. Die Frage ist lediglich, wie tief dieses reicht und wie weit sich dieses tatsächlich auf ein Individuum auswirkt.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Wie bitte?Daylight » Di 7. Mai 2013, 01:40 hat geschrieben: Erfahrung und Reiz durch und innerhalb des Kollektivs bildet wachsend Synapsen aus, welche über Generationen hinweg in die Matrix der DNS einziehen,.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
http://de.wikipedia.org/wiki/SynapseCat with a whip » Di 7. Mai 2013, 01:50 hat geschrieben:
Wie bitte?
http://de.wikipedia.org/wiki/Desoxyribo ... s%C3%A4ure
Natürliche Prozesse..über Generationen hinweg.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ich weiß was Synapsen und DNS sind aber nicht was das meint:Daylight » Di 7. Mai 2013, 01:54 hat geschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Synapse
http://de.wikipedia.org/wiki/Desoxyribo ... s%C3%A4ure
Natürliche Prozesse..über Generationen hinweg.
"Erfahrung und Reiz durch und innerhalb des Kollektivs bildet wachsend Synapsen aus, welche über Generationen hinweg in die Matrix der DNS einziehen".
Wie funktioniert das?
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Simplifiziert: kein Bewußtsein beginnt bei Null. Ebenso wie der organische Körper. Natürliche (bio-chemische) Fortentwicklung, Evolution.Cat with a whip » Di 7. Mai 2013, 02:00 hat geschrieben: Ich weiß was Synapsen und DNS sind aber nicht was das meint:
"Erfahrung und Reiz durch und innerhalb des Kollektivs bildet wachsend Synapsen aus, welche über Generationen hinweg in die Matrix der DNS einziehen".
Wie funktioniert das?
Zuletzt geändert von Daylight am Di 7. Mai 2013, 02:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Sie waren bei Synapsen und DNA. Sie müssten eine Erklärung zwischen den Beiden Begriffen herstellen. Bitte folgenden Zusammenhang exakt an den Begriffen DNA und Synapsen erklären.Daylight » Di 7. Mai 2013, 02:04 hat geschrieben: Simplifiziert: kein Bewußtsein beginnt bei Null. Ebenso wie der organische Körper. Natürliche (bio-chemische) Fortentwicklung, Evolution.
Erfahrung und Reiz durch und innerhalb des Kollektivs bildet wachsend Synapsen aus, welche über Generationen hinweg in die Matrix der DNS einziehen".
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Sprache ist sicher auch ein Teil der Kultur, jedoch nimmt sie darin nach meinem Verständnis eine Sonderrolle ein; sie ist der Teil der Kultur, der uns, unseren Denken und Bewusstsein, am nächsten ist und der uns von Beginn an begleitet (die meisten Menschen denken verbal!). Denken und Sprache gehören zusammen. Du kannst beispielsweise als Deutscher atheist sein oder religiös, links oder rechts, Bayern- oder Dortmund-Fan etc. - all das ist auch Kultur und ist beliebig austauschbar und kann sogar ganz weggelassen werden - aber deutsch sprechen tust du immer. Die Sprache ist fundamental. Deswegen kommt ihr als Gehirn formender Faktor eine immens höhere Bedeutung zu als andere, vergleichsweise periphere und beliebige Kulturphänomene.Cat with a whip » Di 7. Mai 2013, 00:27 hat geschrieben:
Sprache ist ein Teil des Phänomens das man Kultur nennt. Es machte in Ihrem Ansinnen zudem gar keinen Sinn diese Begriffe künstlich zu trennen, wenn man ohnehin Volksmentalitäten unterscheiden wollte.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Also bevor ich ueber ein kollektives Unbewusstsein spekulieren kann, muesste ich doch erst einmal die Frage klaeren, ob es ueberhaupt ein kollektives Bewusstsein gibt, wo dieses verordnet waere, wie es sich ausdrueckt und wie es sich abgrenzt von individuellen Bewusstseinsformen.
Und da haette ich schon Schwierigkeiten, da ich ein Bewusstsein ja nur in einem Ich verordnen kann und ich ein Ich des Kollektivs ersteinmal definieren muss.
Wo oder was waere die Wahrnehmung eines Kollektivs zB?
Und da haette ich schon Schwierigkeiten, da ich ein Bewusstsein ja nur in einem Ich verordnen kann und ich ein Ich des Kollektivs ersteinmal definieren muss.
Wo oder was waere die Wahrnehmung eines Kollektivs zB?
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ich bin überzeugt, dass es etwas vergleichbares, wie ein kollektives Bewusstsein gibt.odiug » Di 7. Mai 2013, 09:41 hat geschrieben:Also bevor ich ueber ein kollektives Unbewusstsein spekulieren kann, muesste ich doch erst einmal die Frage klaeren, ob es ueberhaupt ein kollektives Bewusstsein gibt, wo dieses verordnet waere, wie es sich ausdrueckt und wie es sich abgrenzt von individuellen Bewusstseinsformen.
Und da haette ich schon Schwierigkeiten, da ich ein Bewusstsein ja nur in einem Ich verordnen kann und ich ein Ich des Kollektivs ersteinmal definieren muss.
Wo oder was waere die Wahrnehmung eines Kollektivs zB?
Dieses wird von der Menschheit selbst getragen - es ist also in der Menschheit verortet.
Kultur erhält sich dadurch, dass eine Generation der nächsten Generation einen Wissensschatz (und vieles mehr) vererbt.
Dies geschieht vor allem durch Bildung, durch unser Leben in einer Zivilisation usw.
Wir wissen heute, wie man ein Verbrennungsmotor baut - aktuell lernen viele Menschen, genau dies!
... An der Entwicklung dieses kulturellen Erbes arbeitet jeder Mensch mit (egal ob beim Bau einer Straße , oder als Forscher einer Krankheit)
Dieses kulturelle Erbe wird vom Einzelnen im Verlauf seines Lebens mehr oder Weniger verinnerlicht
... diese Verinnerlichung ist Basis für die Rückwirkung des Einzelnen als Kultur-schaffendes Wesen
Durch die kollektive Verinnerlichung des gleichen kulturellen Erbes, entsteht so etwas wie ein kollektives Bewusstsein.
(also das, was Menschheit zu mehr als nur die Summe ihrer Teile werden lässt - das Emergente des Kollektivs)
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Di 7. Mai 2013, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ich wuerde das maximal als Methapher gelten lassen, aehnlich wie wenn ich das Individuum dann als einzelne Zelle im Bewusstsein des Kollektis beschreiben wuerde.Matthias Pochmann » Di 7. Mai 2013, 11:06 hat geschrieben: Ich bin überzeugt, dass es etwas vergleichbares, wie ein kollektives Bewusstsein gibt.
Dieses wird von der Menschheit selbst getragen - es ist also in der Menschheit verortet.
Kultur erhält sich dadurch, dass eine Generation der nächsten Generation einen Wissensschatz (und vieles mehr) vererbt.
Dies geschieht vor allem durch Bildung, durch unser Leben in einer Zivilisation usw.
Wir wissen heute, wie man ein Verbrennungsmotor baut - aktuell lernen viele Menschen, genau dies!
... An der Entwicklung dieses kulturellen Erbes arbeitet jeder Mensch mit (egal ob er beim Bau einer Straße , oder als Forscher einer Krankheit)
Dieses kulturelle Erbe wird vom Einzelnen im Verlauf seines Lebens mehr oder Weniger verinnerlicht
... diese Verinnerlichung ist Basis für die Rückwirkung des Einzelnen als Kultur-schaffendes Wesen
Durch die kollektive Verinnerlichung des gleichen kulturellen Erbes, entsteht so etwas wie ein kollektives Bewusstsein.
(also das, was Menschheit zu mehr als nur die Summe ihrer Teile werden lässt - das Emergente des Kollektivs)
Aber ein Kollektiv in ein anthropomorphes Bild zu zwaengen kann nur eine Art von Eselsbruecke sein fuer das Verstaendnis von sozialen Prozessen und nicht mehr.
Zuletzt geändert von odiug am Di 7. Mai 2013, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Und an was bildet sich ein Bewusstsein?Daylight » Di 7. Mai 2013, 01:04 hat geschrieben: Simplifiziert: kein Bewußtsein beginnt bei Null. Ebenso wie der organische Körper. Natürliche (bio-chemische) Fortentwicklung, Evolution.
Wann entsteht ein Ich und wie grenzt es sich von dem Anderen ab, wenn es keine Erfahrung des Anderen hat?
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Richtig. Und jetzt?Jekyll » Di 7. Mai 2013, 05:56 hat geschrieben:Sprache ist sicher auch ein Teil der Kultur, jedoch nimmt sie darin nach meinem Verständnis eine Sonderrolle ein; sie ist der Teil der Kultur, der uns, unseren Denken und Bewusstsein, am nächsten ist und der uns von Beginn an begleitet (die meisten Menschen denken verbal!). Denken und Sprache gehören zusammen. Du kannst beispielsweise als Deutscher atheist sein oder religiös, links oder rechts, Bayern- oder Dortmund-Fan etc. - all das ist auch Kultur und ist beliebig austauschbar und kann sogar ganz weggelassen werden - aber deutsch sprechen tust du immer. Die Sprache ist fundamental. Deswegen kommt ihr als Gehirn formender Faktor eine immens höhere Bedeutung zu als andere, vergleichsweise periphere und beliebige Kulturphänomene.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Was ist mit Kindern, die von Wölfen aufgezogen wurden und sich genau wie solche verhalten haben?
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Zum Thema:
Grundsätzlich geht es nicht darum, ob wir es für möglich halten, ob es den Begriff des k. U., so wir wir ihn uns nach belieben zurechtlegen gibt.
Es geht eben nicht darum, wie jetzt schon seit X-Beiträgen versucht wird, irgendeinen Larifari nach Gusto hineinzudeuten oder eine pseudowissenschaftliche moderne Erklärung dafür zu liefern.
Es geht darum ob es so etwas nach der Definition von Jung gibt. Und wenn man diese Frage klären will, muß man sich strikt an das halten, was Jung beschreibt.
Grundsätzlich geht es nicht darum, ob wir es für möglich halten, ob es den Begriff des k. U., so wir wir ihn uns nach belieben zurechtlegen gibt.
Es geht eben nicht darum, wie jetzt schon seit X-Beiträgen versucht wird, irgendeinen Larifari nach Gusto hineinzudeuten oder eine pseudowissenschaftliche moderne Erklärung dafür zu liefern.
Es geht darum ob es so etwas nach der Definition von Jung gibt. Und wenn man diese Frage klären will, muß man sich strikt an das halten, was Jung beschreibt.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Di 7. Mai 2013, 19:35, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Also wenn du alleinig ueber die Deffinition des kollektien Unbewussten von CG Jung reden willst, dann musst du auch erklaeren, was er damit meinte.Cat with a whip » Di 7. Mai 2013, 18:31 hat geschrieben:Zum Thema:
Grundsätzlich geht es nicht darum, ob wir es für möglich halten, ob es den Begriff des k. U., so wir wir ihn uns nach belieben zurechtlegen gibt.
Es geht eben nicht darum, wie jetzt schon seit X-Beiträgen versucht wird, irgendeinen Larifari nach Gusto hineinzudeuten oder eine pseudowissenschaftliche moderne Erklärung dafür zu liefern.
Es geht darum ob es so etwas nach der Definition von Jung gibt. Und wenn man diese Frage klären will, muß man sich strikt an das halten, was Jung beschreibt.
Das halte ich fuer unwahrscheinlich, dass es eine "vererbte Erinnerung" geben koennte, die dann vergessen oder verdraengt wird."Das kollektive Unbewußte ist ein Teil der Psyche, der von einem persönlichen Unbewußten dadurch negativ unterschieden werden kann, daß er seine Existenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist. Während das persönliche Unbewußte wesentlich aus Inhalten besteht, die zu einer Zeit bewußt waren, aus dem Bewußtsein jedoch entschwunden sind, indem sie entweder vergessen oder verdrängt wurden, waren die Inhalte des kollektiven Unbewußten nie im persönlichen Bewußtsein und wurden somit nie individuell erworben, sondern verdanken ihr Dasein ausschließlich der Vererbung."
"Das kollektive Unbewußte entwickelt sich somit nicht individuell, sondern wird vererbt. Es besteht aus präexistenten Formen, Archetypen, die erst sekundär bewußtwerden können und den Inhalten des Bewußtseins festumrissenen Form verleihen."
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Einfach mal mitdenken.Cat with a whip » Di 7. Mai 2013, 18:23 hat geschrieben:
Richtig. Und jetzt?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
@odiug:
Kleine Korrektur zu Ihrem Verständnis der Sache:
Das was Sie jetzt missverständlich "vererbte Erinnerung" nennen, war nach Jung in dem von ihm gemeinten Sinn keine Erinnerung und auch nie vergessen oder verdrängt worden, sondern es ist dem Bewussten gerenell nicht direkt zugänglich. Es wird als psychische Struktur und Unbewusstes geerbt und bleibt unbewusst. Er nennt dies Archetypen. Und diese Archetypen werden nicht selbst bewußt oder sichtbar, sondern drücken sich stellvertretend beispielsweise in Verhalten, Traumgestalten oder Wachträumen aus.
Jung beschreibt: "Die persönliche Schicht erreicht ihr Ende mit den frühesten Infantilerinnerungen; das kollektive Unbewusste dagegen enthält die Präinfantilzeit, d.h. die Reste des Ahnenlebens. Während die Erinnerungsbilder des persönlichen Unbewussten gewissermaßen ausgefüllte, weil erlebte Bilder sind, sind Archetypen des kollektiven Unbewussten unausgefülte, weil nicht vom Individuum persönlich erlebte Formen. Wenn hingegen die Regression der psychischen Energie selbst über die frühinfantile Zeit hinausgeht, in die Spuren oder Hinterlassenschaften des Ahnenleben einbricht, dann erwachen mythologische Bilder".
Kleine Korrektur zu Ihrem Verständnis der Sache:
Das was Sie jetzt missverständlich "vererbte Erinnerung" nennen, war nach Jung in dem von ihm gemeinten Sinn keine Erinnerung und auch nie vergessen oder verdrängt worden, sondern es ist dem Bewussten gerenell nicht direkt zugänglich. Es wird als psychische Struktur und Unbewusstes geerbt und bleibt unbewusst. Er nennt dies Archetypen. Und diese Archetypen werden nicht selbst bewußt oder sichtbar, sondern drücken sich stellvertretend beispielsweise in Verhalten, Traumgestalten oder Wachträumen aus.
Jung beschreibt: "Die persönliche Schicht erreicht ihr Ende mit den frühesten Infantilerinnerungen; das kollektive Unbewusste dagegen enthält die Präinfantilzeit, d.h. die Reste des Ahnenlebens. Während die Erinnerungsbilder des persönlichen Unbewussten gewissermaßen ausgefüllte, weil erlebte Bilder sind, sind Archetypen des kollektiven Unbewussten unausgefülte, weil nicht vom Individuum persönlich erlebte Formen. Wenn hingegen die Regression der psychischen Energie selbst über die frühinfantile Zeit hinausgeht, in die Spuren oder Hinterlassenschaften des Ahnenleben einbricht, dann erwachen mythologische Bilder".
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Mi 8. Mai 2013, 01:42, insgesamt 2-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Es gibt Studien, dass bestimmte Verhaltensmuster, wie zB Xenophobie vererbt werden.Cat with a whip » Mi 8. Mai 2013, 00:20 hat geschrieben:@odiug:
Kleine Korrektur zu Ihrem Verständnis der Sache:
Das was Sie jetzt missverständlich "vererbte Erinnerung" nennen, war nach Jung in dem von ihm gemeinten Sinn keine Erinnerung und auch nie vergessen oder verdrängt worden, sondern es ist dem Bewussten gerenell nicht direkt zugänglich. Es wird als psychische Struktur und Unbewusstes geerbt und bleibt unbewusst. Er nennt dies Archetypen. Und diese Archetypen werden nicht selbst bewußt oder sichtbar, sondern drücken sich stellvertretend beispielsweise in Verhalten, Traumgestalten oder Wachträumen aus.
Jung beschreibt: "Die persönliche Schicht erreicht ihr Ende mit den frühesten Infantilerinnerungen; das kollektive Unbewusste dagegen enthält die Präinfantilzeit, d.h. die Reste des Ahnenlebens. Während die Erinnerungsbilder des persönlichen Unbewussten gewissermaßen ausgefüllte, weil erlebte Bilder sind, sind Archetypen des kollektiven Unbewussten unausgefülte, weil nicht vom Individuum persönlich erlebte Formen. Wenn hingegen die Regression der psychischen Energie selbst über die frühinfantile Zeit hinausgeht, in die Spuren oder Hinterlassenschaften des Ahnenleben einbricht, dann erwachen mythologische Bilder".
Ich wuerde das aber sehr viel simpler als instinktives Verhalten beschreiben.
Die Vererbung kultureller Inhalte, und fuer mich sind das Erinnerungen, halte ich fuer unwahrscheinlich.
Dass in vielen Kulturen aehnliche Archetypen und Mythen existieren erklaert sich fuer mich in derern archaischen Charakter.
Die unmittelbare Lebenserfahrung ist nicht so weit auseinander zwischen den verschiedenen Kulturen.
Der Ureinwohner im Dschungel des Amazonas hat die gleichen Grundbeduerfnisse wie der Ureinwohner des Asphalt-Dschungels von New York und er sieht sich auch mit aehnlichen, existentiellen Fragen konfrontiert.
Hunger, Sex, Waerme, Unterkunft, soziale Kontakte, woher kommen wir, wohin gehen wir, was ist der Ursprung unsres Seins und der Welt.
Von daher ist die manchmal erstaunliche Aehnlichkeit zwischen Kulturen und deren Archetypen eigentlich gar nicht so ueberraschend, als dass ich dies auf ein kollektieves Unbewusstes zurueckfuehren muesste, welches sich ueber Generationen vererbt.
Zuletzt geändert von odiug am Mi 8. Mai 2013, 04:12, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ich kann nichts in Zitaten von Jung finden, wo Jung Archetyp als Umschreibung für kulturelle Inhalte oder synonym dafür benutzte.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ein Archetyp ist ein Muster.Cat with a whip » Mi 8. Mai 2013, 03:42 hat geschrieben:Ich kann nichts in Zitaten von Jung finden, wo Jung Archetyp als Umschreibung für kulturelle Inhalte oder synonym dafür benutzte.
Als solches ist es eine Abstraktion und das wiederum ist eine kulturelle Leistung.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Müssten wir jetzt in einem Werk von Jung so finden, damit sie recht behielten.odiug » Mi 8. Mai 2013, 10:42 hat geschrieben: Ein Archetyp ist ein Muster.
Als solches ist es eine Abstraktion und das wiederum ist eine kulturelle Leistung.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Dunkannst, anstatt mich nur anzupoebeln, gerne auch mal ein Argument beitragen .Cat with a whip » Mi 8. Mai 2013, 15:42 hat geschrieben: Müssten wir jetzt in einem Werk von Jung so finden, damit sie recht behielten.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
Ich stellte nur fest, dass das was Sie bei Jung hineininterpretieren bisher bei Jung so nicht erkennbar ist. Ich würe Ihre Ansicht teilen, wenn Sie die Gültigkeit Ihrer Interpretation mit einem Jung-Zitat belegen würden. Wenn sie das nicht tun oder nich können oder nicht wollen, dann pöble ich Sie doch nicht an.
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Re: Gibt es ein kollektives Unbewusstes?
'Dann lies den obersten Beitrag auf dieser Seite von mir, dass ist ein C.G. Jung Zitat.Cat with a whip » Mi 8. Mai 2013, 16:23 hat geschrieben:Ich stellte nur fest, dass das was Sie bei Jung hineininterpretieren bisher bei Jung so nicht erkennbar ist. Ich würe Ihre Ansicht teilen, wenn Sie die Gültigkeit Ihrer Interpretation mit einem Jung-Zitat belegen würden. Wenn sie das nicht tun oder nich können oder nicht wollen, dann pöble ich Sie doch nicht an.
Aber ich wiederhole das gerne nochmals hier:
"Das kollektive Unbewußte ist ein Teil der Psyche, der von einem persönlichen Unbewußten dadurch negativ unterschieden werden kann, daß er seine Existenz nicht persönlicher Erfahrung verdankt und daher keine persönliche Erwerbung ist. Während das persönliche Unbewußte wesentlich aus Inhalten besteht, die zu einer Zeit bewußt waren, aus dem Bewußtsein jedoch entschwunden sind, indem sie entweder vergessen oder verdrängt wurden, waren die Inhalte des kollektiven Unbewußten nie im persönlichen Bewußtsein und wurden somit nie individuell erworben, sondern verdanken ihr Dasein ausschließlich der Vererbung."
"Das kollektive Unbewußte entwickelt sich somit nicht individuell, sondern wird vererbt. Es besteht aus präexistenten Formen, Archetypen, die erst sekundär bewußtwerden können und den Inhalten des Bewußtseins festumrissenen Form verleihen."