Impfverweigerer

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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben:(22 Jan 2019, 21:32)

Und da ist nur eines sinnvoll:
Zu Hause bleiben und keine weiteren Kollegen anstecken ;)
Ist bekannt.
Er wird sich was dabei gedacht haben, ein grippaler Infekt verursacht keine Langzeitkranken. Offenbar sind viele für mehr als eine Woche ausgefallen. Uns kann es wurscht sein, vor allem jenen, die sich eh impfen lassen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2019, 21:35)

Überzeuge Deinen Chef mal, dass Du für die Firma nach Indien fahren musst. Ich jedenfalls bin nun quasi gegen ALLES geimpft was es so gibt. ;)
Das kann ich nur sehr schwer begründen. Glauben wird er mir das nicht und auf meinen Jahresurlaub verweisen. :?

Aber..... so ein Forum hat auch was Gutes: ich werde mal meinen Impfpass suchen und durchchecken lassen. Vermutlich bin ich mittlerweile gegen nichts mehr geimpft. :eek:
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von BingoBurner »

Billie Holiday hat geschrieben:(22 Jan 2019, 21:39)

Das kann ich nur sehr schwer begründen. Glauben wird er mir das nicht und auf meinen Jahresurlaub verweisen. :?

Deine Strategie ist falsch.. [MOD] ... richtig ist vielmehr folgende Strategie... H2O
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von schokoschendrezki »

Nochmal ein etwas anderer Aspekt zur Problematik: Im Weltmaßstab maßgeblich für die Ausrichtung von Impfkampagnen, Festlegungen zum präventiven Anlegen von Impstoffen usw. usf. ist bekanntlich die Weltgesundheitsorganisation WHO. Nach verschiedenen Umstrukturierungen, Rückzügen bei den staatlichen Pflichtbeiträgen, einer veränderten UN-Politik vor allem der USA in jüngerer zeit, kann man ohne viel Übertreibung sagen, dass der Herr im Hause der WHO inzwischen vor allem die Bill und Melinda Gates Stiftung ist. Von ihr kommen die entscheidenden Gelder und sie bestimmt ganz wesentlich wo's langgeht bei der Welt-Gesundheitspolitik.

Es gibt einige verschwörungstheoretische Meldungen von seiten dubioser Nachrichtenkanäle (Pravda TV), dass Bill Gates in wahrheit mit Hilfe von Impfkampagnen, die Weltbevölkerung reduzieren wolle. Tatsächlich wurde etwa Kinderlähmung nicht zuletzt auch durch von der Gates-Stiftung mitfinanzierte Kampagnen so gut wie beseitigt. Jeder vernünftige mensch versteht das.

Das Problem ist ein anderes: Die (enormen) Geldsummen der Gates-Stiftung stammen (inzwischen) beieibe nicht mehr nur aus den Umsätzen der Firma Microsoft sondern aus Firmen-Beteiligungen und entsprechenden Rendite-Gewinnen. Der Punkt ist, dass die gates-Stiftung ganz entscheidend und vor allem einerseits bei Big-Food-Unternehmen und zum anderen bei Big-Pharma-Unternehmen beteiigt ist. Ein finanzielles Perpetuum Mobile. Erst macht man Millionen von Kindern in Indien, Pakistan, China und zahlreichen anderen Ländern mit Süßgetränken und Junk Food zu Frühdiabetikern und Fettleibigen und dann schickt man die Pharma-Industrie ins Rennen, um die Schäden zu reparieren. Und verdient immer mit. Und mit Impfkampagnen über die WHO steht man auch noch als scheinphilantropische Organisation da. In Wahrheit handelt es sich um eine Verbrecherorganisation.

Die Frage ist, wie die Menschen vor der völligen Kontrollübernahme solcher durch keine demokratischen Entscheidungen legitimierten Organisationen geschützt werden können.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von schokoschendrezki »

Weltweit an erster Stelle bei den tödlichen Infektionskrankheiten steht Tuberkulose. Bekanntermaßen trägt etwa ein Drittel der Weltbevölkerung den entsprechenden Erreger in sich. Zum Ausbruch kommt die Krankheit aber normalerweise nur bei geschwächtem Immunsystem infolge von HIV und vor allem Armut. Anders gesagt: Einen noch größeren tatsächlichen Effekt als Impfkampagnen hat (oder hätte) Armutsbekämpfung. Das macht Impfungen jetzt nicht gleichzeitig sinnlos. Aber die Gesundheitspolitik der Gates-Stiftung zielt eben genau auf solche schnell erzielbaren Erfolge durch Impfkampagnen. Mit dem "Neben"effekt der eignen Renditesteigerung als Folge der Beteiligungen an Pharma-Unternehmen.

Man erinnere sich an die Schweinegrippe-Panik 2009. Entscheidend in der entsprechenden WHO-Gruppe war Marie Kieny, Leiterin der WHO-Impfstoffabteilung und vorher Mitarbeiterin bei eine Pharma-Firma. Die von den Staaten angelegten Reserven mussten vollständig vernichtet werden und Big-Pharma war mal wieder allein durch die Bundesrepulbik um 450 Millionen DOllar reicher.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Feb 2019, 08:51)

Man erinnere sich an die Schweinegrippe-Panik 2009. Entscheidend in der entsprechenden WHO-Gruppe war Marie Kieny, Leiterin der WHO-Impfstoffabteilung und vorher Mitarbeiterin bei eine Pharma-Firma. Die von den Staaten angelegten Reserven mussten vollständig vernichtet werden und Big-Pharma war mal wieder allein durch die Bundesrepulbik um 450 Millionen DOllar reicher.
Ich möchte nicht wissen, was losgewesen wäre, wenn die Schweinegrippe voll ausgebrochen wäre und man nicht für zahlreiche Impfstoffe gesorgt hätte.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von X3Q »

Sören74 hat geschrieben:(08 Feb 2019, 10:00)

Ich möchte nicht wissen, was losgewesen wäre, wenn die Schweinegrippe voll ausgebrochen wäre und man nicht für zahlreiche Impfstoffe gesorgt hätte.
Dann hätte es einen Shitstorm der anderen Art gegeben. Die Sache mit der Marie Kieny war aber sehr merkwürdig. Nicht nur ihre Verbindung in die Pharmaindustrie (was nicht immer negativ zu bewerten ist), sondern auch die Tatsache, dass die WHO erst kurz vorher die Definition für eine Pandemie geändert hatte; die Kriterien dafür wurden nach Unten gesetzt. Dadurch waren die Staaten gezwungen zu handeln. Ob das alles nur unglückliche Zufälle waren oder ob da ein perfider Plan zur Bereicherung dahinter stand, läßt sich schlußendlich nicht belegen. Aber merkwürdig war die ganze Aktion damals schon.

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Re: Impfverweigerer

Beitrag von schokoschendrezki »

X3Q hat geschrieben:(08 Feb 2019, 13:13)

Dann hätte es einen Shitstorm der anderen Art gegeben. Die Sache mit der Marie Kieny war aber sehr merkwürdig. Nicht nur ihre Verbindung in die Pharmaindustrie (was nicht immer negativ zu bewerten ist), sondern auch die Tatsache, dass die WHO erst kurz vorher die Definition für eine Pandemie geändert hatte; die Kriterien dafür wurden nach Unten gesetzt. Dadurch waren die Staaten gezwungen zu handeln. Ob das alles nur unglückliche Zufälle waren oder ob da ein perfider Plan zur Bereicherung dahinter stand, läßt sich schlußendlich nicht belegen. Aber merkwürdig war die ganze Aktion damals schon.

--X
Man sollte versuchen, die DInge möglichst rational und sachlich zu sehen. Wie mit der Gates-Stiftung. Tatsache ist, dass diese ihren positiven Anteil etwa bei der Malaria-Bekämpfung hat. Es gibt aber eben auch andere Tatsachen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ein Mandat zur Herausgabe weltweit akzeptierter Normen, Richtlinien, gesundheitspolitischer Grundsätze und eben auch Impfkampagnen. Und befindet sich mittlerweile mehr oder weniger in Privathand. Die Gatesstiftung ist inzwischen nicht nur der größte Geldgeber der Organisation sondern bestimmt wesentlich, wo's bei der Gesundheitspolitik langgeht. Will man das denn wirklich? Eine Stiftung, die eben nicht nur eine Stiftung sondern eben auch ein Finanzunternehmen ist. Mit Milliardenbeteiligungen an CocaCola, Unilever, Pepsico, McDonald und eben auch Big Pharma wie Novartis, GlaxoSmithKline oder Big Alcohol wie Anheuser-Busch.

Wir hatten hier mal einen Thread zum Themen-Bereich "Gefahr für die Demokratie." Man sollte sich klarmachen, in welchem unglaublichen Ausmaß in bestimmten wichtigen Lebensbereichen diese Demokratie längst ausgehölt ist. An die Stelle von demokratisch erlangten Mandaten ist die simple Macht des großen Geldes getreten. Staaten/Regierungen rangieren da zum Teil nur noch als Handlanger.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Gilmoregirl »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Jan 2019, 15:47)

Passiver Druck, gibt es ja jetzt schon. Manche Kindergärten nehmen keine ungeimpften Kinder mehr auf. Finde ich auch richtig so.
Ich bin auch immer so ein Gegner von irgendwas gesetzlich bestimmen. Aber gut, meine Kinder sind geimpft.
Hatte unser Träger auch vorgehabt. Aber als öffentlicher Träger durfte er nicht. Den freien Trägern steht es offen.
Ich hätte es sehr begrüßt, wobei unsere Eltern noch impfen lassen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Nightrain »

Gilmoregirl hat geschrieben:(09 Feb 2019, 12:14)

Hatte unser Träger auch vorgehabt. Aber als öffentlicher Träger durfte er nicht. Den freien Trägern steht es offen.
Ich hätte es sehr begrüßt, wobei unsere Eltern noch impfen lassen.
Gut finde ich, dass Kindergärten und Schulen ungeimpften Kindern aus Schutzgründen den Besuch für Tage/Wochen verweigern, wenn dort die Krankheit auftritt gegen die die Kidner nicht geimpft sind.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Nightrain hat geschrieben:(09 Feb 2019, 12:29)

Gut finde ich, dass Kindergärten und Schulen ungeimpften Kindern aus Schutzgründen den Besuch für Tage/Wochen verweigern, wenn dort die Krankheit auftritt gegen die die Kidner nicht geimpft sind.
Mag gut gemeint sein, bringt jetzt aber nicht so viel. Bei den Masern zum Beispiel stecken die Kinder andere Kinder schon nach drei Tagen an, da gibt es oft noch nicht einmal ein klares Krankheitsbild.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von X3Q »

yogi61 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 12:44)

Mag gut gemeint sein, bringt jetzt aber nicht so viel. Bei den Masern zum Beispiel stecken die Kinder andere Kinder schon nach drei Tagen an, da gibt es oft noch nicht einmal ein klares Krankheitsbild.
Es ist aber trotzdem ein vernünftiger Beitrag zur Eindämmung der Erkrankung.

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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

X3Q hat geschrieben:(09 Feb 2019, 12:49)

Es ist aber trotzdem ein vernünftiger Beitrag zur Eindämmung der Erkrankung.

--X
Das will ich auch nicht generell bestreiten, nur können solche Maßnahmen nur begleitend sein. Eine Impfpflicht wäre wesentlich effizienter.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 12:53)

Eine Impfpflicht wäre wesentlich effizienter.
Natürlich. Wäre sie aber auch angemessen?
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 13:02)

Natürlich. Wäre sie aber auch angemessen?
Natürlich wäre das angemessen. Ich gehöre noch einer Generation an, bei der die WHO bestimmt hat, dass ich gegen Pocken geimpft werde. Es ist unbestritten, dass es ohne diese Impfpflicht auch keine Ausrottung der Krankheit gegeben hätte.
Bei den Masern sind die Argumente der Impfgegner für mich nicht schlüssig, weil die eventuell zu erwartenden Nebenwirkungen in der Regel nicht dramatisch verlaufen. Wenn man Allergische Reaktionen befürchtet, dann muss man konsequenter Weise einen grossen Teil der medikamentösen Versorgung ablehnen, also auch dem Kind kein Ambroxol geben um den Hustenschleim zu lösen,oder das Kind den Schmerzen einer Mittelohrentzündung überlassen bis hin zur chronischen Hörminderung oder Taubheit. usw, usw, das kann doch kein Mensch wirklich so sehen, oder?
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 13:21)

Natürlich wäre das angemessen.
Das sehe ich nicht so.
yogi61 hat geschrieben:Ich gehöre noch einer Generation an, bei der die WHO bestimmt hat, dass ich gegen Pocken geimpft werde. Es ist unbestritten, dass es ohne diese Impfpflicht auch keine Ausrottung der Krankheit gegeben hätte.
Bei den Masern sind die Argumente der Impfgegner für mich nicht schlüssig, weil die eventuell zu erwartenden Nebenwirkungen in der Regel nicht dramatisch verlaufen. Wenn man Allergische Reaktionen befürchtet, dann muss man konsequenter Weise einen grossen Teil der medikamentösen Versorgung ablehnen, also auch dem Kind kein Ambroxol geben um den Hustenschleim zu lösen,oder das Kind den Schmerzen einer Mittelohrentzündung überlassen bis hin zur chronischen Hörminderung oder Taubheit. usw, usw, das kann doch kein Mensch wirklich so sehen, oder?
Grundsätzlich finde, muss man Nutzen und Aufwand in Relation setzen. Unter Aufwand zähle ich nur die finanziellen Kosten, die eine komplette Impfung hätte, sondern auch die Einschränkung der Persönlichkeitsrechte. Damit wir uns da nicht missverstehen, es gibt Fälle, wo der Nutzen es rechtfertigen, eine Impfpflicht einzuführen. Die Pockenimpfung ist ein gutes Beispiel, wo es meines Wissen auch eine Impfpflicht in der alten Bundesrepublik gab. Nicht die WHO hat bestimmt, dass Du geimpft wird, sondern der Staat hat diese WHO-Empfehlung übernommen. Diese Abwägung sollte es auch bei anderen Impfungen wie bei Masern geben und man sollte schauen, ob es Wege gibt, auch ohne Impfpflicht die Leute zur Impfung zu bringen. Es gibt viele Länder ohne Impfpflicht, die über 95% Impfquote erreicht haben. Das wäre übrigens auch ein Punkt, ich glaube nicht, dass die Mehrzahl derjenigen, die keine zweite Masernimpfung haben, im Inneren Impfverweigerer sind. Aber ich kann auch verstehen, wenn jemand nicht über Stunden in einem vollen Wartezimmer sitzen möchte, und es dann irgendwann verdrängt.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 14:12)

Das sehe ich nicht so.



Grundsätzlich finde, muss man Nutzen und Aufwand in Relation setzen. Unter Aufwand zähle ich nur die finanziellen Kosten, die eine komplette Impfung hätte, sondern auch die Einschränkung der Persönlichkeitsrechte. Damit wir uns da nicht missverstehen, es gibt Fälle, wo der Nutzen es rechtfertigen, eine Impfpflicht einzuführen. Die Pockenimpfung ist ein gutes Beispiel, wo es meines Wissen auch eine Impfpflicht in der alten Bundesrepublik gab. Nicht die WHO hat bestimmt, dass Du geimpft wird, sondern der Staat hat diese WHO-Empfehlung übernommen. Diese Abwägung sollte es auch bei anderen Impfungen wie bei Masern geben und man sollte schauen, ob es Wege gibt, auch ohne Impfpflicht die Leute zur Impfung zu bringen. Es gibt viele Länder ohne Impfpflicht, die über 95% Impfquote erreicht haben. Das wäre übrigens auch ein Punkt, ich glaube nicht, dass die Mehrzahl derjenigen, die keine zweite Masernimpfung haben, im Inneren Impfverweigerer sind. Aber ich kann auch verstehen, wenn jemand nicht über Stunden in einem vollen Wartezimmer sitzen möchte, und es dann irgendwann verdrängt.
Ohne WHO wäre ich nicht geimpft worden, so viel noch mal zur Pockenimpfung und zur damaligen Politik. Leider bringt man einige Menschen eben nicht zur Impfung, da kann man noch so viel reden und die Persönlichkeitsrechte hören bekanntlich dort auf, wo man andere Menschen schädigt. Zu dem Argument der Kosten will ich mich gar nicht erst äussern,kann mir nur vorstellen, dass Du da etwas zu schnell getippt hast. :)
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 14:22)

Ohne WHO wäre ich nicht geimpft worden, so viel noch mal zur Pockenimpfung und zur damaligen Politik.
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Ohne Impfpflicht hättest Du die Pockenimpfung nicht bekommen?
yogi61 hat geschrieben: Leider bringt man einige Menschen eben nicht zur Impfung, da kann man noch so viel reden und die Persönlichkeitsrechte hören bekanntlich dort auf, wo man andere Menschen schädigt. Zu dem Argument der Kosten will ich mich gar nicht erst äussern,kann mir nur vorstellen, dass Du da etwas zu schnell getippt hast. :)
Das Problem wäre aber mit einer Impfpflicht auch nicht gelöst. Das heißt ja nicht, dass die Leute dann mit Polizeigewalt zum Arzt gefahren werden, sondern das es ggf. eine Geldstrafe gibt, wenn man sie überhaupt erfasst hätte. Und wenn man jahrelang nicht zum Arzt geht oder der Hausarzt nicht dran denkt, dann bleibt jemand, egal ob mit Impfpflicht oder nicht, ungeimpft.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 14:30)

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Ohne Impfpflicht hättest Du die Pockenimpfung nicht bekommen?



Das Problem wäre aber mit einer Impfpflicht auch nicht gelöst. Das heißt ja nicht, dass die Leute dann mit Polizeigewalt zum Arzt gefahren werden, sondern das es ggf. eine Geldstrafe gibt, wenn man sie überhaupt erfasst hätte. Und wenn man jahrelang nicht zum Arzt geht oder der Hausarzt nicht dran denkt, dann bleibt jemand, egal ob mit Impfpflicht oder nicht, ungeimpft.
Du hast mich wirklich nicht verstanden. Nur noch einmal so viel zur Vergangenheit. Ohne Impfpflicht hätte man gar kein Bewustsein zur Notwendigkeit der Pockenimpfung gehabt.
Es war eben eine Zeit, als das Gesundheitsministerium praktisch keine Rolle spielte. Die Leute "fraßen" wöchentlich Eisbein, Leber, irgendwelche Innereien und was weiß ich noch alles.
Metamizol,Phenazon und Propyphenazon gab es rezeptfrei in der Apotheke und die Ärzte verschrieben Gaga-Kombipräparate wie Thomapyrin die dadurch zum Klassiker mit extremen Verkaufszahlen avancierten und Menschen wurden, wenn sie dann wollten, jährlich zu oft völlig sinnlosen Kuren geschickt. Das änderte sich erst später, nicht etwa, weil da Sachverständ ins Ministerium eigezogen war, sondern eher weil es den späteren Finanzministerien zu bunt wurde. So weit noch einmal der Ausflug in die Geschichte.

Und zum zweiten Punkt. Natürlich würde man das Problem mit einer Impfpflicht lösen, Du unterschätzt die Wirkung von Bußgeldern ganz erheblich. Gäbe es kein Bußgelder wäre auf unseren Straßen noch mehr Sodom und Gomorrha als ohnehin schon.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Sören74 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 14:30)

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Ohne Impfpflicht hättest Du die Pockenimpfung nicht bekommen?



Das Problem wäre aber mit einer Impfpflicht auch nicht gelöst. Das heißt ja nicht, dass die Leute dann mit Polizeigewalt zum Arzt gefahren werden, sondern das es ggf. eine Geldstrafe gibt, wenn man sie überhaupt erfasst hätte. Und wenn man jahrelang nicht zum Arzt geht oder der Hausarzt nicht dran denkt, dann bleibt jemand, egal ob mit Impfpflicht oder nicht, ungeimpft.
Oh, jetzt verstehe ich erst, weshalb mein Hausarzt meine Frau und mich gebeten hat, unsere Impfausweise zur nächsten Sprechstunde mit zu bringen! Er will damit offenbar seine Patientendatei auf Stand bringen... denn meine Eltern hatten immer darauf geachtet, daß wir zu den Impfterminen gingen. Früher war das auch im Rahmen des Schulbesuchs üblich... ratz-fatz. Und Grippeimpfung auch in jedem Herbst. Ja, manchmal überrascht eine neue Grippe, aber meist wirkt die vorbeugende Impfung doch.

In meinem Fall muß der Hausarzt nur alles ankreuzen!
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Sören74 hat geschrieben:(09 Feb 2019, 14:30)

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Ohne Impfpflicht hättest Du die Pockenimpfung nicht bekommen?



Das Problem wäre aber mit einer Impfpflicht auch nicht gelöst. Das heißt ja nicht, dass die Leute dann mit Polizeigewalt zum Arzt gefahren werden, sondern das es ggf. eine Geldstrafe gibt, wenn man sie überhaupt erfasst hätte. Und wenn man jahrelang nicht zum Arzt geht oder der Hausarzt nicht dran denkt, dann bleibt jemand, egal ob mit Impfpflicht oder nicht, ungeimpft.
Die Gesundheitsämter machen wohl flächendeckend auf dieses mögliche Versäumnis aufmerksam. Mein Hausarzt hatte darum gebeten, zum nächsten Quartalstermin unsere Impfbücher und Impfnachweise mit zu bringen. Ist ja auch gut so!
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 10:34)

Du hast mich wirklich nicht verstanden. Nur noch einmal so viel zur Vergangenheit. Ohne Impfpflicht hätte man gar kein Bewustsein zur Notwendigkeit der Pockenimpfung gehabt.
Das sehe ich nicht so. Wir haben keine Impfplicht für Masern in Deutschland. Trotzdem haben wir eine Quote bei der 1.Masernimpfung von über 95% und bei der 2.Impfung von über 90%. Die Werte lagen vor 10 Jahren nach etwas darunter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Im ... cationFile

Ich will gar nicht die positive Wirkung der WHO auf die nationale Gesundheitspolitik abstreiten, im Gegenteil. Sie ist maßgeblich. Sie hat auch für einen strengen NOx-Grenzwert in der Atemluft appelliert. Aber soweit mir bekannt ist, plädiert die WHO nicht für eine allgemeine Impfpflicht bei Masern.
yogi61 hat geschrieben: Und zum zweiten Punkt. Natürlich würde man das Problem mit einer Impfpflicht lösen, Du unterschätzt die Wirkung von Bußgeldern ganz erheblich. Gäbe es kein Bußgelder wäre auf unseren Straßen noch mehr Sodom und Gomorrha als ohnehin schon.
Schauen wir uns doch mal an, welche Länder in Europa eine Impfpflicht haben und welche nicht und welche Länder gute Impfquoten erzielen.

https://www.bundestag.de/blob/406324/00 ... f-data.pdf

Beispielsweise hat Frankreich eine Impfpflicht für Masern und andere Krankheiten. Griechenland hingegen hat keine gesetzliche Impfpflicht. Frankreich hat seit jeher schlechte Impfquoten, trotz Pflicht. 2017 waren es gerade mal 90% Erstimpfungen. Griechenland, trotz Wirtschaftskrise schaffte dagegen 97%.

https://de.statista.com/statistik/daten ... en-kinder/
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Sören74 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 11:42)

Das sehe ich nicht so. Wir haben keine Impfplicht für Masern in Deutschland. Trotzdem haben wir eine Quote bei der 1.Masernimpfung von über 95% und bei der 2.Impfung von über 90%. Die Werte lagen vor 10 Jahren nach etwas darunter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Im ... cationFile

Ich will gar nicht die positive Wirkung der WHO auf die nationale Gesundheitspolitik abstreiten, im Gegenteil. Sie ist maßgeblich. Sie hat auch für einen strengen NOx-Grenzwert in der Atemluft appelliert. Aber soweit mir bekannt ist, plädiert die WHO nicht für eine allgemeine Impfpflicht bei Masern.



Schauen wir uns doch mal an, welche Länder in Europa eine Impfpflicht haben und welche nicht und welche Länder gute Impfquoten erzielen.

https://www.bundestag.de/blob/406324/00 ... f-data.pdf

Beispielsweise hat Frankreich eine Impfpflicht für Masern und andere Krankheiten. Griechenland hingegen hat keine gesetzliche Impfpflicht. Frankreich hat seit jeher schlechte Impfquoten, trotz Pflicht. 2017 waren es gerade mal 90% Erstimpfungen. Griechenland, trotz Wirtschaftskrise schaffte dagegen 97%.

https://de.statista.com/statistik/daten ... en-kinder/
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Frankreich hat eine indirekte Impfpflicht für Kinder in der ersten zwei Lebensjahren, es drohen aber keine Bußgelder deswegen sprach ich von dieser Notwendigkeit.
Die WHO hat nicht umsonst mangelnde Impfbereitschaft zu den gegenwärtig größten Gesundheitsrisiken der Welt gezählt. Nebenbei bemerkt ist mir jedes Kind, dass zum Beispiel an Masern stirbt, oder stark gehandicapt ist, ein Kind zu viel. Freiheit hin,oder Freiheit her.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 13:28)

Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Frankreich hat eine indirekte Impfpflicht für Kinder in der ersten zwei Lebensjahren, es drohen aber keine Bußgelder deswegen sprach ich von dieser Notwendigkeit.
Gut, dann nenne ein Land, die genau das gemacht hat und Früchte damit trug. Parallel dazu möchte ich ein Land nennen, was ohne Impfpflicht einiges erreicht hat. Es wurde allerdings auch viel in das Gesundheitswesen investiert, Finnland.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... .2365909-4
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Sören74 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 14:02)

Gut, dann nenne ein Land, die genau das gemacht hat und Früchte damit trug. Parallel dazu möchte ich ein Land nennen, was ohne Impfpflicht einiges erreicht hat. Es wurde allerdings auch viel in das Gesundheitswesen investiert, Finnland.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... .2365909-4
Tja, das klappt bei uns ohne Zwang eben nicht. Hoffen wir mal, dass wir die Finnen nicht kontaminieren und ihre Bemühungen damit zu­nich­te­ma­chen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 14:32)

Tja, das klappt bei uns ohne Zwang eben nicht. Hoffen wir mal, dass wir die Finnen nicht kontaminieren und ihre Bemühungen damit zu­nich­te­ma­chen.
Finnland hat seit Jahren die niedrigsten Ausbruchszahlen bei den Masern. Würdest Du auch wissen, wenn Du Dich mal informiert hättest. Ich glaube, Du hältst die Impfpflicht mit Bußgeldern für das Allheilmittel, aber hast Dich an keiner Stelle mal informiert, wo die Maßnahme überhaupt gefruchtet hat. Ich bin in der Hinsicht gegen Dogmen, sondern für eine pragmatische Sichtweise, die darauf schaut, was die empirische Statistik zu dem Problem sagt.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Sören74 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 14:43)

Finnland hat seit Jahren die niedrigsten Ausbruchszahlen bei den Masern. Würdest Du auch wissen, wenn Du Dich mal informiert hättest. Ich glaube, Du hältst die Impfpflicht mit Bußgeldern für das Allheilmittel, aber hast Dich an keiner Stelle mal informiert, wo die Maßnahme überhaupt gefruchtet hat. Ich bin in der Hinsicht gegen Dogmen, sondern für eine pragmatische Sichtweise, die darauf schaut, was die empirische Statistik zu dem Problem sagt.
Und ich halte eher etwas davon potentielle Opfer zu schützen und nicht in einen blinden Freiheitswahn zu verfallen. Ist bei diesem Thema nicht notwendig.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

Wer ist hier einem "blindem Freiheitswahn" verfallen?
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Papaloooo
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Papaloooo »

Ich würde Mal sagen, dass viele Erkrankungen bereits ausgelöscht sein könnten, würden die Impfungen konsequenter betrieben.

Polio ist nur eine davon.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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H2O
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Sören74 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 14:59)

Wer ist hier einem "blindem Freiheitswahn" verfallen?
Ich versuche es mit Logik: Wenn klar ist, daß Impfungen in 99,9% der Fälle keine schädlichen Nebenwirkungen haben, aber in 99,9% einen Schutz gegen gefährliche Krankheiten aufbauen und sie bei flächendeckender Anwendung sogar ausrotten können, dann gäbe es unter meiner Verantwortung ein mit hohen Strafen bewehrtes Gesetz, das alle Staatsbürger verpflichtet sich und ihre Kinder impfen zu lassen.

Man kann ja sogar daran denken, Impfungen gegen weltweit ausgerottete Krankheiten ganz aus zu setzen. Die Sache sollte ja immer sinnvoll sein.

Mag sein, daß Finnen solcher Logik bereitwilliger folgen als Germanen, so daß man dort gar kein Gesetz braucht, sondern nur Ärzte, die ihren Patienten diesen Schutz empfehlen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

H2O hat geschrieben:(10 Feb 2019, 20:20)

Ich versuche es mit Logik: Wenn klar ist, daß Impfungen in 99,9% der Fälle keine schädlichen Nebenwirkungen haben, aber in 99,9% einen Schutz gegen gefährliche Krankheiten aufbauen und sie bei flächendeckender Anwendung sogar ausrotten können, dann gäbe es unter meiner Verantwortung ein mit hohen Strafen bewehrtes Gesetz, das alle Staatsbürger verpflichtet sich und ihre Kinder impfen zu lassen.
Das kannst Du gerne versuchen, so umzusetzen. :) Für mich ist die Abwägung von Kosten, Nutzen, persönlichen Freiheitsrechten, Gesundheitsverantwortung wichtiger und je nach Konstellation kann eine Impfpflicht angebracht sein und in anderen nicht. Wenn nur die Quote der Nebenwirkungen maßgeblich ist, dann könnte man fragen, warum nicht auch eine jährlich Impfpflicht für die Grippe.

Das Problem was ich bei vielen Impfpflichten sehe ist, dass nicht so wirklich genau hingeschaut wird, ob sie in der Praxis tatsächlich funktionieren. In der Medizin schaut man ja auch genauer hin, wenn ein neues Medikament eingesetzt wird und entsprechend getestet und die empirischen Daten ausgewertet. Das sollte doch auch für die Frage gelten, Impfpflicht ja oder nein und wenn ja, wie umsetzen.
H2O hat geschrieben: Mag sein, daß Finnen solcher Logik bereitwilliger folgen als Germanen, so daß man dort gar kein Gesetz braucht, sondern nur Ärzte, die ihren Patienten diesen Schutz empfehlen.
Ich halte ein Netz von gut ausgebildeten Ärzten und gut zugänglichen Praxen auch in Sachen Impfschutz für effektiv.
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H2O
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Sören74 hat geschrieben:(10 Feb 2019, 22:29)

Das kannst Du gerne versuchen, so umzusetzen. :) Für mich ist die Abwägung von Kosten, Nutzen, persönlichen Freiheitsrechten, Gesundheitsverantwortung wichtiger und je nach Konstellation kann eine Impfpflicht angebracht sein und in anderen nicht. Wenn nur die Quote der Nebenwirkungen maßgeblich ist, dann könnte man fragen, warum nicht auch eine jährlich Impfpflicht für die Grippe.
Das sollte man sich in der Tat fragen. Ich stelle mich dieser Impfung jährlich mit besten Ergebnissen. Aber mir ist bewußt, daß die Erreger der Grippe auch sehr schnell ihr Verhalten ändern. Insofern ist die Zusicherung "Das hilft zu 99,9%!" nicht gewährleistet. Allerdings schadet diese Impfung wirklich nicht; das scheint mir zu 99,9% gesichert. Und deshalb nehme ich den Pieks gern in Kauf.
Das Problem was ich bei vielen Impfpflichten sehe ist, dass nicht so wirklich genau hingeschaut wird, ob sie in der Praxis tatsächlich funktionieren. In der Medizin schaut man ja auch genauer hin, wenn ein neues Medikament eingesetzt wird und entsprechend getestet und die empirischen Daten ausgewertet. Das sollte doch auch für die Frage gelten, Impfpflicht ja oder nein und wenn ja, wie umsetzen.
Ich denke schon, daß Impfverfahren, die die WHO empfiehlt, Ihre Krankenkasse auch bezahlt, der Bundesgesundheitssminister bewirbt, schon Impfungen sind, die man sich leisten sollte. Ihr Vorhalt "nicht so genau hingeschaut" scheint mir da nicht stichhaltig zu sein.

Ich halte ein Netz von gut ausgebildeten Ärzten und gut zugänglichen Praxen auch in Sachen Impfschutz für effektiv.
Auf dem platten Lande kann ich mir vorstellen, daß diese Randbedingung nicht immer erfüllt ist. Aber in Großstädten Deutschlands sollte das doch gar kein Problem sein. Dort liegt doch auch der Schwerpunkt für den Ausbruch ansteckender Krankheiten.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

H2O hat geschrieben:(10 Feb 2019, 22:50)

Das sollte man sich in der Tat fragen. Ich stelle mich dieser Impfung jährlich mit besten Ergebnissen. Aber mir ist bewußt, daß die Erreger der Grippe auch sehr schnell ihr Verhalten ändern. Insofern ist die Zusicherung "Das hilft zu 99,9%!" nicht gewährleistet. Allerdings schadet diese Impfung wirklich nicht; das scheint mir zu 99,9% gesichert. Und deshalb nehme ich den Pieks gern in Kauf.
Von 'ich fands gut' bis zur allgemeinen Impfpflicht ist noch ein weiter Weg.
H2O hat geschrieben: Ihr Vorhalt "nicht so genau hingeschaut" scheint mir da nicht stichhaltig zu sein.
Ganz ehrlich, bei manchen (nicht allen) Leuten habe ich den Eindruck, dass sie reflexhaft eine Impfpflicht fordern, ohne sich vorher informiert zu haben, welche Länder überhaupt eine solche haben und welche Erfahrung sie damit sammelten und wie das generell bei den Ländern aussieht, die die höchste Impfquote haben.

Könnte ja sein, daß dort, wo besonders heftig geimpft wird, auch die höchsten Gefährdungen zu finden sind. Ich vermute die höchste Impfdichte in Ländern mit hoher Besiedlungsdichte und hochentwickelter Medizin. Beides bedingt einander.

Mit anderen Worten: An mir würde eine strenge Impfpflicht nicht scheitern. Ich mache das schon heute aus Einsicht in die Sinnfälligkeit vorbeugender Impfungen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von yogi61 »

Übrigens.

Die Zahl der Masernerkrankungen hat sich in der WHO-Region Europa, zu der auch Russland, die zentralasiatischen Republiken, die Türkei und Israel zählen, im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr von 25.863 auf 82.596 mehr als verdreifacht. Die meisten Erkrankungen entfielen auf die Ukraine, wo die Impfquote zuletzt auf 31 % gefallen war.

Masern sind bekanntlich hochansteckend, und einen sicheren Schutz vor einer Epidemie besteht nach Einschätzung von Experten nur, wenn 95 % der Bevölkerung beide Impfungen erhalten haben. Der Ausbruch in der Ukraine war deshalb absehbar. Eine Impfquote von 95 % wurde in 2017 von 34 der 53 Länder der WHO-Europaregion nicht erreicht. Die Impfquote ist allerdings in vielen Ländern gestiegen, was laut WHO dem European Vaccine Action Plan 2015–2020 zu verdanken ist, der von allen 53 Ländern unterstützt wird.


https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... rdreifacht
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von schokoschendrezki »

Finnland und auch die anderen skandinavischen Länder sind aus mehreren Gründen ein schlechtes Beispiel für die Nichtnotwendigkeit einer Impfpflicht.

Ersteinmal liegt Finnland mit Abstand auf dem letzten Platz der Bevölkerungsdichte in der EU. Ich bin zwar nicht vom Fach, aber mein Laienverstand sagt mir, dass Ansteckungsgefahr und Bevölkerungsdichte irgendwie doch zusammenhängen. https://de.statista.com/statistik/daten ... rn-der-eu/

Dann hat Finnland ab Anfang der 80er Jahre anstelle einer Impfflicht eine gewaltige und gut finanzierte Kampagne fürs Impfen gestartet.

Und schließlich und vielleicht am wichtigsten: Man braucht in Skandinavien keine solche Pflicht, weil - grob vereinfacht gesagt - die Leute ohnehin ein hohes Grundkonsensbedürfnis und eine entsprechende Bereitschaft haben.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(11 Feb 2019, 12:19)

Die Impfquote ist allerdings in vielen Ländern gestiegen, was laut WHO dem European Vaccine Action Plan 2015–2020 zu verdanken ist, der von allen 53 Ländern unterstützt wird.
Das sollte eigentlich positiv stimmen.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Sören74 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Feb 2019, 13:20)

Finnland und auch die anderen skandinavischen Länder sind aus mehreren Gründen ein schlechtes Beispiel für die Nichtnotwendigkeit einer Impfpflicht.

Ersteinmal liegt Finnland mit Abstand auf dem letzten Platz der Bevölkerungsdichte in der EU.
Ich finde, das ist ein irreführendes Argument. Man muss sich genau anschauen, wo die meisten Finnen leben. Das ist im Süden von Finnland um Helsinki, Tampere und Turku. Dort ist die Bevölkerungsdichte vergleichbar mit den neuen Bundesländern.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... inland.svg
schokoschendrezki hat geschrieben: Dann hat Finnland ab Anfang der 80er Jahre anstelle einer Impfflicht eine gewaltige und gut finanzierte Kampagne fürs Impfen gestartet.
Yepp. Wenn man aber hier nicht gewillt ist, ähnliche Kampagnen auch hier zu fahren, dann frage ich mich auch, wie wichtig der Regierung dieses Thema ist.
schokoschendrezki hat geschrieben: Und schließlich und vielleicht am wichtigsten: Man braucht in Skandinavien keine solche Pflicht, weil - grob vereinfacht gesagt - die Leute ohnehin ein hohes Grundkonsensbedürfnis und eine entsprechende Bereitschaft haben.
Diese hohe Grundkonsensbedürfnis ist allerdings nicht vom Himmel gefallen. Sie ist u.a. das Ergebnis eine sehr sozial orientierten Politik. Das ist etwas, was man durchaus auch in Deutschland teilweise erkennen kann.
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schokoschendrezki
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von schokoschendrezki »

Sören74 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 08:18)
Diese hohe Grundkonsensbedürfnis ist allerdings nicht vom Himmel gefallen. Sie ist u.a. das Ergebnis eine sehr sozial orientierten Politik. Das ist etwas, was man durchaus auch in Deutschland teilweise erkennen kann.
Auch wenn das ein wenig vom Thema wegführt: Ich habe absolut keinen Bedarf nach einer solchen Konsensgesellschaft. Ich will, jetzt mal etwas kindisch ausgedrückt, machen wie ich will. Und nicht wie alle anderen zu Neujahr die Nationalflagge hissen. Und es sollen Zwangsgesetze mich davor bewahren, bei Rot über die Kreuzung zu fahren.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Feb 2019, 09:55)

Auch wenn das ein wenig vom Thema wegführt: Ich habe absolut keinen Bedarf nach einer solchen Konsensgesellschaft. Ich will, jetzt mal etwas kindisch ausgedrückt, machen wie ich will. Und nicht wie alle anderen zu Neujahr die Nationalflagge hissen. Und es sollen Zwangsgesetze mich davor bewahren, bei Rot über die Kreuzung zu fahren.
Bei Rot über eine Kreuzung fahren... das wird zumindest nicht zur lieben Gewohnheit, das ist sicher. :p
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Rona
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Rona »

"Die Masern fordern auf den Philippinen immer mehr Todesopfer. Seit Jahresbeginn sind 136 Menschen an dem hochansteckenden Virus gestorben,... Etwa 40 Prozent der Betroffenen waren demnach Kinder zwischen ein und vier Jahren. Seit der letzten Veröffentlichung vor einer Woche hat sich die Zahl der Erkrankungsfälle mit 8443 Betroffenen annähernd verdoppelt.
...
Dass so wenige Kinder geimpft sind, führt Duque auf einen möglichen Wirkstoff-Skandal zurück, der das Vertrauen der Philippiner stark erschüttert haben...."
Vom 18.02.2019 http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 53846.html
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Rona hat geschrieben:(25 Feb 2019, 19:45)

"Die Masern fordern auf den Philippinen immer mehr Todesopfer. Seit Jahresbeginn sind 136 Menschen an dem hochansteckenden Virus gestorben,... Etwa 40 Prozent der Betroffenen waren demnach Kinder zwischen ein und vier Jahren. Seit der letzten Veröffentlichung vor einer Woche hat sich die Zahl der Erkrankungsfälle mit 8443 Betroffenen annähernd verdoppelt.
...
Dass so wenige Kinder geimpft sind, führt Duque auf einen möglichen Wirkstoff-Skandal zurück, der das Vertrauen der Philippiner stark erschüttert haben...."
Vom 18.02.2019 http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 53846.html
In Polen ist Impfverweigerung auch zum Staatsthema geworden. Masern heißen dort "odra", so wie auch der heutige Grenzfluß zu Deutschland. Da schrecke ich regelmäßig auf, wenn ich eine fett gedruckte Überschrift sehe. :eek: In Polen wohl ein größeres Problem als bei uns.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Rona »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2019, 09:24)

In Polen ist Impfverweigerung auch zum Staatsthema geworden. Masern heißen dort "odra", so wie auch der heutige Grenzfluß zu Deutschland. Da schrecke ich regelmäßig auf, wenn ich eine fett gedruckte Überschrift sehe. :eek: In Polen wohl ein größeres Problem als bei uns.
Oha! Polen hat eine Impfpflicht.
https://www.mdr.de/heute-im-osten/ostbl ... n-100.html

Die Moderne mit ihrer Skepsis gegen Staat und Wissenschaft ist schon bemerkenswert. Ob die Politik daran schuld ist, oder unsere schlechte Schulbildung und das "böse" Internet? Dank Filterblase kann man ja schnell den falschen Eindruck gewinnen, man sei mit seiner exotischen Weltsicht nicht alleine, sondern Teil einer schweigenden Mehrheit. Das wäre der Punkt wo dann die Schulbildung und damit die Politk versagt haben. Ob unsere Kinder demnächst in der Schule lernen, wie man Verschwörungstheorien und Fake News erkennt, bzw. eine Behauptung überprüft? Medienkompetenz?
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von H2O »

Rona hat geschrieben:(26 Feb 2019, 09:37)

Oha! Polen hat eine Impfpflicht.
https://www.mdr.de/heute-im-osten/ostbl ... n-100.html

Die Moderne mit ihrer Skepsis gegen Staat und Wissenschaft ist schon bemerkenswert. Ob die Politik daran schuld ist, oder unsere schlechte Schulbildung und das "böse" Internet? Dank Filterblase kann man ja schnell den falschen Eindruck gewinnen, man sei mit seiner exotischen Weltsicht nicht alleine, sondern Teil einer schweigenden Mehrheit. Das wäre der Punkt wo dann die Schulbildung und damit die Politk versagt haben. Ob unsere Kinder demnächst in der Schule lernen, wie man Verschwörungstheorien und Fake News erkennt, bzw. eine Behauptung überprüft? Medienkompetenz?
Zum ersten Teil Ihrer Ausführungen kann ich nur vermuten, daß in Polen auf den flachen Lande die Impfpflicht schwer durch zu setzen sein wird, weil die Ärzte-Dichte gering und daher der Arztbesuch mit einiger Lauferei verbunden ist. Das tut man dann wohl nur, wenn die Flammen schon aus dem Dach schlagen. Da müßte eine rollende Praxis die Dörfer gemäß Meldeliste abklappern und vor Ort impfen. Zur Bekämpfung der Tollwut fahren tatsächlich Tierärzte in staatlichem Auftrag durch die Landschaft, um die reichlich vorhandene Haustiere gegen Tollwut zu impfen.

Zum 2. Teil ..."alternative Fakten"... kann nur die aufmerksame Öffentlichkeit solchen Behauptungen nachgehen und sich in gleicher Weise öffentlichkeitswirksam äußern. Ich selbst sehe mich oft nicht in der Lage, einen seriös vorgetragenen Unsinn gleich als solchen zu erkennen... es sei denn, da wäre mein Fachgebiet betroffen. Ich denke einmal, daß die Schule auch im digitalen Wandel nur den Argwohn bei ziemlich primitiven Verdrehungen wecken kann. "Erfolgreich" gelogen wird seit biblischen Zeiten.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Rona »

H2O hat geschrieben:(26 Feb 2019, 09:52)
Zum 2. Teil ..."alternative Fakten"... kann nur die aufmerksame Öffentlichkeit solchen Behauptungen nachgehen und sich in gleicher Weise öffentlichkeitswirksam äußern.
Ja, richtig. Aber bei vielen "Freigeistern" ist es ja Trend, das System als ganzen zu hinterfragen und gar keiner offiziellen Statistik und keinen wissenschaftlichen Studien mehr zu trauen. Da ist es ja quasi Mode sein Weltbild mit Einzelfallbeispielen aus der Bild-Zeitung oder einzelnen Statistiken zu belegen. Da frage ich mich schon, ob ein systematisches Versagen in der Bildung vorliegt.
H2O hat geschrieben:(26 Feb 2019, 09:52)
Ich selbst sehe mich oft nicht in der Lage, einen seriös vorgetragenen Unsinn gleich als solchen zu erkennen... es sei denn, da wäre mein Fachgebiet betroffen.
Richtig, das ist nicht einfach. Und nicht jede kritische Theorie gegen den Mainstream ist automatisch eine (absichtlich erlogene) Verschwörungstheorie.
Aber an der Methodik, wie die Theorie verkauft wird und der Qualität der "Beweise" sollte man ja schon stutzig werden. Und mit wenigen Suchanfragen lassen sich ja die Belege der Gegenseite bzw. Verschwörungstheorie-Kritiker finden. Das ist in der heutigen Zeit ja sehr leicht. Ich habe aber den Eindruck, dass die verblendeten "Freigeister" diesen Abgleich mit der Gegenseite einfach nicht vornehmen.
H2O hat geschrieben:(26 Feb 2019, 09:52)
Ich denke einmal, daß die Schule auch im digitalen Wandel nur den Argwohn bei ziemlich primitiven Verdrehungen wecken kann.
Ich befürchte damit hast du recht.
H2O hat geschrieben:(26 Feb 2019, 09:52)"Erfolgreich" gelogen wird seit biblischen Zeiten.
Der Spruch gefällt mir. :)
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Cat with a whip
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Cat with a whip »

Junge von Impfgegnern liegt mit Tetanus 7 Wochen auf Intensivstation. Kosten der Behandlung 800.000 USD.
Eltern weiterhin gegen Impfen.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 57480.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Raskolnikof
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Raskolnikof »

Jede Schutzimpfung stellt ein solidarischer Beitrag zum Schutz der Gesamtbevölkerung dar. Jede Impfung dient also nicht nur dem eigenen Schutz sondern auch dem der Bevölkerung. Wenn es nicht gelingt, eine genügend hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung zu erzielen wie bei den Pocken wäre ein Erfolg in Frage gestellt. Leider lassen sich viele Bürger auch nicht impfen weil sie meinen, dass es sie schon nicht treffen werde oder es reicht, wenn andere es tun.
Kein Mensch mag sich gern vom Staat bevormunden lassen. Andererseits muss die Frage erlaubt sein, ob es sinnvoll ist, bestimmte Schutzimpfungen gesetzlich vorzuschreiben, so wie es mit der Pockenschutzimpfung in Westdeutschland bis 1976 der Fall war (bis 1980 nur noch für einzelne Personengruppen). In vielen Ländern gibt es die gesetzliche Verpflichtung für bestimmte Impfungen, so z.B. (schnell aus Wikipedia):
• Die Tschechische Republik kennt für einreisende Touristen keine Impfpflicht. Jedoch besteht beispielsweise Impfpflicht für Masern.
• In Ungarn besteht beispielsweise Masern-Impfpflicht.[3]
• Pflichtimpfung ist in Frankreich die Tetanus-, Polio-, Diphtherie-Impfung,
• Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist die einzige Pflichtimpfung in Belgien.
• In Italien gibt es folgende Impfpflicht: Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis B.
• In den USA besteht Impfpflicht gegen folgende Erreger: Hepatitis A, Hepatitis B, Rotavirus, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Influenzavirus A und B, Pneumokokken, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Röteln und Windpocken
• In Großbritannien besteht Impfpflicht gegen Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung, Influenzavirus A und B, Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps und Röteln

In der DDR gab es eine Impfpflicht für Pocken, Tetanus, Diphtherie, Tuberkulose und Kinderlähmung

In den USA wird der gesetzlich vorgeschriebene Impfschutz sehr ernst genommen und überwacht. Da heißt es „"No Vaccination - No School". Dies gilt auch für den Kindergarten. Dies hat zur Folge, dass die USA als praktisch Masernfrei gelten und auch die Windpocken stark zurückgedrängt wurden. Dies belegen u.a. Veröffentlichungen in verschiedenen medizinischen Fachzeitschriften wie dem Deutschen Ärzteblatt, The Lancet, Molecular Medicine oder solchen des Paul-Ehrlich-Instituts und dem Robert-Koch-Institut.

Eine zunehmende Zahl von Impfgegnern in den USA die soweit gehen, dass sie ihre Kinder vor den Behörden verstecken hat dazu geführt, dass dort wieder vermehrt Masernerkrankungen registriert werden.
M.E. sollte Medizinern, die Geld mit verunsicherten Eltern machen und sie dazu bringen, ihre Kinder nicht impfen zu lassen ihre Approbation entzogen werden.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Auch bei uns! No Vaccination, kein Kindergarten und keine Vorschule.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von Liberty »

Wie wird so eine Impf-Pflicht eigentlich durchgesetzt? Wird man dann von der Polizei zuhause abgeholt, mit Handschellen zum Arzt gefahren, auf einem Tisch festgeschnallt und dann gespritzt?
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von JJazzGold »

Das lässt sich weitaus weniger drakonisch regeln, z.B. über Wegfall des KV Schutzes bei Ausbruch und Infizierung Dritter. Dann müssen nur die Verträge ggfls modifiziert werden.
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Re: Impfverweigerer

Beitrag von John Galt »

Impfpflicht ist nichts anderes als Körperverletzung und stellt einen massiven Eingriff in die Verfassungsrechte da.

Wenn der Dammbruch beginnt, dann endet man wie ne Kuh mit Chip am Ohr.

Selbst die FDP hat diesen Wahnsinn mittlerweile ihr OK gegeben.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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