Chlorobium » So 8. Jan 2012, 14:57 hat geschrieben:
Sollte eine globale Erwärmung von 3°C oder mehr tatsächlich eintreten, dann geht es in Richtung Eem-Warmzeit (ca. 126.000 - 115.000 Jahre vor heute). Zu dieser Zeit lagen die durchschnittlichen Temperaturen ca. 5°C über den heutigen.
Also ich fang mal an, laienmässig mit wiki und trivialwissenschaftlicher Literatur. Und Du machst mich fertig, ergänzt und korrigierst mich.Und ich such mir die Quellen natürlich unter meiner Maxime "3° mehr...... das find ich gut".
http://de.wikipedia.org/wiki/Eem-Warmzeit
"Hingegen wurden viele sehr ähnliche Arten von Schnecken und Muscheln im Atlantik südlich der Straße von Dover gefunden; ihr Verbreitungsgebiet reicht heute von den Küsten Portugals (Lusitanische Faunenprovinz) bis ins Mittelmeer (Mediterrane Faunenprovinz"
bei 5° Temperaturunterschied Flora und Fauna Südportugals in Holland und Südengland.
Kann man mit leben.
"Durch einen Vergleich mit anderen Eisbohrkernen im Nordwesten (Camp Century, 77.2°N, 61.1°W) und Südosten (Renland, 71.3°N, 26.7°W) Grönlands stellte sich heraus, dass während der gesamten Warmzeit lediglich ein Teil des südgrönländischen Eisschildes abschmolz, das zentral- und nordgrönländische Eisschild hingegen trotz erhöhter Temperaturen stabil blieb."
wenn bei +5° das Grönlandeis erhalten blieb, gehe ich mal davon aus, dass auch bei +3° noch was da ist. Knuts Brüder und Schwestern werden nicht sterben.
"Es wurde festgestellt, dass die Eem-Warmzeit durchwegs sehr stabil war,"
"konnte gezeigt werden, dass während des Überganges zwischen der Eem-Warmzeit und der Würm-Eiszeit eine Trockenheitsphase von 468 Jahren auftrat. Waldbrände und Staubstürme beeinträchtigten die Wälder in der Eifel und hinterließen ihre Spuren in den Sedimenten"
so, das sind zwei wichtige Aspekte , bei denen ich um korrigierende Bemerkungen dankbar wäre.Die gefühlte und vorausgesagte Zunahme von Stürmen, Hurricans usw fällt für mich unter Panikmache.Mir ist klar, dass Klima ein sehr komplexes geschehen ist, aber das Grundprinzip, dass Sturm und Wind der Ausgleich zwischen verschiedenen Energiepotentialen(gebildet durch Druck oder Temperatur) ist bleibt. Eine Warmzeit MUSS meiner Ansicht nach stabilere Wetterverhältnisse mit sich bringen, da das Entstehen dieser Energiegefälle verringert wird(weniger Luftabkühlung über Eisflächen). Dass beim Übergang zur Eiszeit dann Trockenheit und Stürme vermehrt auftreten ist logisch, so sind z.B. auch unsere Lössböden vor den Gletschern entstanden. Fraglich ist eben , ob diese Zunahme dann auch beim umgekehrten Übergang bei steigenden Temperaturen erfolgt.
So, sehr ergiebige Quelle:
http://www.mad.zmaw.de/fileadmin/extern ... Klimas.pdf
"Das eingesetzte Modell ECHO-G (Legutke und Voss, 1999) besteht aus dem Atmosphärenmodell
ECHAM4 (Auflösung ca. 3,75°, 19 Schichten) und dem Ozeanmodell HOPE-G (Auflösung ca. 2,8°
mit Äquatorverfeinerung, 20 Schichten). Drei Simulationen mit angepassten Bahnparametern
(Exzentrizität, Achsneigung, Position der Tag-Nacht-Gleiche) und Treibhausgaskonzentrationen
wurden durchgeführt. Diese repräsentieren die Bedingungen von 125000 und 115000 Jvh, sowie der
vorindustriellen Phase. Die Treibhausgaskonzentrationen wurden gemäß dem Vostok-Eisbohrkern
festgelegt. Da die Unterschiede dieser Konzentrationen zwischen den betrachteten Zeitpunkten gering
sind, sind die Bahnparameter für die wesentlichen Unterschiede zwischen den Simulationen
verantwortlich. Die Veränderungen der Bahnparameter ergeben sich durch den Einfluss der
Gravitationskräfte der anderen Planeten auf die Erde. Dies führt zu einer veränderten Verteilung der
solaren Einstrahlung, die für die verschiedenen Jahreszeiten und Breitengrade unterschiedlich ausfällt
(siehe Abb. 1). Vor 125000 Jahren war die Saisonalität der nordhemisphärischen Einstrahlung
verstärkt, vor 115000 Jahren war sie vermindert"
Wenn die Bahnparameter, die solare Einstrahlung etc 5° Temperaturänderung verantworten..... warum sollen wir denn dann versuchen über unsere Kohlendioxidemission eine Temperaturänderug von 3° zu verringern? Lass uns wie oben sarkastisch bemerkt unsere restlichen fossilen Brennstoffe verhämmern , aber unsere menschliche Phantasie, Energie und Ressourcen nicht auf den aberwitzigen Versuch verwenden das Klima"zu schützen" (wie skurril)
sondern die Trillionen dazu verwenden den eh nicht abzuwendenden Übergang auf eine -bessere- Warmzeit positiv zu gestalten. Von Deiche bauen über Häfen am Nordmeer und Urbarmachung von neuem Ackerland.
Hier
"In der Simulation der Warmphase führt die deutlich erhöhte Sommereinstrahlung auf der
Nordhalbkugel zu einer deutlichen Erhöhung der Sommertemperaturen gegenüber der vorindustriellen
Simulation (Abb. 2). Diese Erhöhung ist über Landflächen stärker ausgeprägt als über den Ozeanen.
Auf fast allen kontinentalen Gebieten nördlich von 30°N reagiert das Modell mit einer
Temperaturerhöhung von mindestens +2°C. Teilweise treten aber noch deutlich höhere
Temperaturerhöhungen auf, in Teilen Zentralasiens und Sibiriens liegen sie erheblich über +4°C.
Dieses Verhalten stimmt mit Temperaturrekonstruktionen überein, die für den europäischen Kontinent
auf Basis von Pollenfunden am Institut für Paläontologie der Universität Bonn durchgeführt wurden
(Projektpartner Norbert Kühl und Thomas Litt). Da die klimatischen Bedingungen für die
Vegetationszusammensetzung einer Region verantwortlich sind, können durch Bestimmung der
aufgetretenen Arten Abschätzungen der Temperaturverhältnisse vorgenommen werden.
Die erhöhten Sommertemperaturen lassen sich direkt durch die erhöhte Einstrahlung erklären.
Allerdings treten in der Simulation auch auf der Nordhalbkugel Gebiete mit reduzierten Temperaturen
auf. Dort wird der Einfluss der Einstrahlung durch andere Effekte überdeckt, beispielsweise
Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation und dem damit verbundenen Feuchtigkeitstransport"
wird auf die regional Unterschiedlichen Temperaturveränderungen, abweichend vom Durchschnitt wie wir schon angesprochen haben, und die Gründe dafür eingegangen. Wie schon gesagt, je norden desto mehr Erwärmung. Ws ja wirklich nciht schlecht ist.
"Während der 3000-jährigen
Simulation tritt eine kontinuierliche Verminderung der globalen Mitteltemperatur auf. Mit diesem
Trend geht eine kontinuierliche Zunahme des arktischen Meereises und eine Ausdehnung der
ganzjährig schneebedeckten Flächen in Nordamerika einher (Abb. 3). Während der 3000
Simulationsjahre werden 892000 km3 Wasser als Schnee auf dem nordamerikanischen Kontinent
akkumuliert. Die Akkumulationsrate nimmt während der Simulation zu und entspricht am Ende der
Simulation einer Reduktion des globalen Meeresspiegels von 18 cm pro Jahrhundert"
also ich bin jetzt nicht in der Lage die gennnte Schneemenge mit dem heutigen Gletschereis quantitativ zu vergleichen. Aber lässt sich hieraus irgendwas ableiten wieviel Anstieg des Meeresspiegels wir zu erwarten hben bei 3° Erwärmung?18 cm in hundert Jahren....... da erschreckst Du keinen Holländer mit.
"Auch für diese Simulation zeigt sich, dass wesentliche Merkmale des Übergangs von der Warm- in die
Kaltphase wiedergegeben werden und auch in diesem Fall die Veränderungen der Erdbahnparameter
ausreichend sind, um diese Verhaltensweisen auszulösen"
Tja, wieviel Einfluss hat der Mensch aufs Klima?
. Und es wird in einem Tempo passieren, für das es in der Klimageschichte unseres Planeten kein Beispiel gibt. Ob dann die Anpassungsmechanismen von Flora und Fauna auch noch gelten, halte ich für zweifelhaft.
Ja, das Tempo der Veränderung ist wohl wirklich menschgemacht.
Denn sobald sich Klimazonen bei ihrer Verschiebung eine gewisses Tempo überschreiten, werden viele Pflanzen und Tiere aufgrund ihrer maximalen Migrationsgeschwindigkeit wahrscheinlich nicht mehr mithalten können.
Der Mensch ist nicht nur schlecht, wie so viele hier gerne annehmen. Die - züchterische -Adaption z.B. der Mittelmeerpflanzen Zuckerrübe und Mais bis an die klimatischen Bedingungen Schleswig-Holsteins erfolgte in wenigen Jahrzehnten.
Also dass im unterschied zur Eem-Warmzeit der Mensch mit ins Geschehen eingreift muss für die Natur wahrlich nicht nur negative Folgen haben. Es ergeben sich daraus auch Möglichkeiten.
Wenn wir nur wollen.
Und für die Anpassungsschwierigkeit der menschlichen Gesellschaften und die damit verbundenen Probleme gibt es genügend Vorbilder in der Geschichte. Die Völkerwanderung ist da wohl nur ein Beispiel unter vielen.
Die Anpassungsfähigkeit des Menschen ist erwiesenermassen sehr gross, wohl die grösste von allen Arten.
Der Wille zur Veränderung bzw. Anpassung ist das fragliche Momentum.
Der Weltuntergang wird aber mit Sicherheit auch diesmal ausfallen.
mfg
Chlorobium (der Farbe wegen)
Neujahr 2013 diskutieren wir hier den Mayakalender
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.