Misterfritz hat geschrieben:(30 Jan 2022, 21:54)
Es kann kein Gegenargument dagegen geben, dass Du Händel qualitativ höher einschätzt als Beethoven. Das ist Dein persönlicher Geschmack - Punkt.
Das einzusehen, würde reichen.
Nicht zu meinen persönlichen Präferenzen ist ein Gegenargument gesucht. Sondern zu der Auffassung, dass man über Musikĝeschmack überhaupt "objektiv" reden kann.
Selbstverständlich kann man zu allen möglichen Formalismen, Tonsystemen, Kompositionstechniken, Aufführungspraktiken usw. usf. objektiv diskutieren.
Jede wirklich wirklich interessante Äußerung über Musik in einem Forum wie diesem hier, kann aus meiner Sicht jedoch nur die Darstellung eines subjektiven Erlebens, einer subjektiven Reflexion sein. Glücklicherweise ist es in einem Diskussionsforum eher unüblich, auf Hörbeispiele zu verweisen.
Wir können auch gern über die Fugentechnik bei Bach diskutieren. Obs was bringt?
Das Spannende bei einem DIskussionsforum beim Thema Musik besteht für mich darin, ganz unterschiedliche Wahrnehmungen beschrieben zu bekommen.
Ich schätze weder Händel noch Bach noch Beethoven jeweils irgendwie "höher" ein, Ich versuche einfach nur zu beschreiben, was die jeweilige Musik in mir auslöst, wie sie mich bewegt oder auch nicht bewegt. Und andere Beschreibungen anderer User interessieren mich selbstverständlich genauso.
Ein wenig polemischer formuliert: Wer im Zusammenhang von Musik von "qualitativ höher" redet, hat überhaupt keine Ahnung von Musik. Da ist keinerlei Dialog mit mir möglich. Ich kenne keine "qualitätiv hohe" oder "niedere" Musik. Grundsätzlich nicht!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)