Ist faires Musik-Streaming möglich?
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Ist faires Musik-Streaming möglich?
Musik via Streamingdienst ist wirklich eine schöne Sache. Obwohl ich auch noch LPs und MCs benutze, sehe ich das so. Soviel sei an die Puristen vorausgeschickt
Schade ist nur, dass es mir als großen Musikliebhaber schon auch das Gewissen belastet, denn die Verdientsmöglichkeiten der Künstler scheinen lächerlich gering im Vergleich zu den Zeiten,
in welchen man noch hauptsächlich physisch Tonträger verkaufte.
Andererseits ist streaming heute ein unverzichtbarer Vertriebsweg, so jedenfalls sehen / sagen die Plattenfirmen das. Und gehen dank streaming mehr Leute zur Tournee und sind sie bereit, höhere Preise für Tickets zu bezahlen?
Hier ein paar links:
allgemein
https://www.delamar.de/musikbusiness/wa ... ngt-45499/
Daten zu unterschiedlichen Streamingdiensten - Musiker verdienen via streaming peanuts
https://praxistipps.chip.de/spotify-so- ... eam_107590
Stimmen:
Ich bin sehr großer Mike Portnoy-Fan. Der Mega-Star in der Drummer-Szene regt sich hier darüber auf, dass der Spotify-Gründer Daniel Ek meinte, wer mit streaming mehr Geld verdienen will, soll mehr Musik produzieren
https://m.facebook.com/permalink.php?id ... 2781940662
Er selbst verdient insgesamt genug, aber kleine Interpreten betrachtet er als ausgebeutet.
Hier Stumpen, der Sänger der deutschen Kultband "Knorkator" <3
Streamen ist aber eine tolle Sache, das Abo kostet aber lächerlich wenig. Unter der Voraussetzung, dass das Geld wirklich bei den Interpreten ankommt, würde ich monatlich den drei- oder vierfachen Preis bezahlen. Nur leider hängen die Plattenfirmen und die Streamingwirtschaft dazwischen ...
Ist faires Streaming möglich?
Schade ist nur, dass es mir als großen Musikliebhaber schon auch das Gewissen belastet, denn die Verdientsmöglichkeiten der Künstler scheinen lächerlich gering im Vergleich zu den Zeiten,
in welchen man noch hauptsächlich physisch Tonträger verkaufte.
Andererseits ist streaming heute ein unverzichtbarer Vertriebsweg, so jedenfalls sehen / sagen die Plattenfirmen das. Und gehen dank streaming mehr Leute zur Tournee und sind sie bereit, höhere Preise für Tickets zu bezahlen?
Hier ein paar links:
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Daten zu unterschiedlichen Streamingdiensten - Musiker verdienen via streaming peanuts
https://praxistipps.chip.de/spotify-so- ... eam_107590
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Ich bin sehr großer Mike Portnoy-Fan. Der Mega-Star in der Drummer-Szene regt sich hier darüber auf, dass der Spotify-Gründer Daniel Ek meinte, wer mit streaming mehr Geld verdienen will, soll mehr Musik produzieren
https://m.facebook.com/permalink.php?id ... 2781940662
Er selbst verdient insgesamt genug, aber kleine Interpreten betrachtet er als ausgebeutet.
Hier Stumpen, der Sänger der deutschen Kultband "Knorkator" <3
Streamen ist aber eine tolle Sache, das Abo kostet aber lächerlich wenig. Unter der Voraussetzung, dass das Geld wirklich bei den Interpreten ankommt, würde ich monatlich den drei- oder vierfachen Preis bezahlen. Nur leider hängen die Plattenfirmen und die Streamingwirtschaft dazwischen ...
Ist faires Streaming möglich?
Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Ich sehe da nichts Unfaires.
Beim Verkauf physischer Tonträger bleibt doch auch nicht viel für die Künstler, wenn es über den Einzelhandel geht.
Und das ist ein Einmalerlös, während beim Musik-Streaming gute Musik auch nach Jahren immer wieder gestreamt wird und den Künstlern stetige Einnahmen generiert.
Die eigentlichen Verlierer sind Mediamarkt und Co.
Beim Verkauf physischer Tonträger bleibt doch auch nicht viel für die Künstler, wenn es über den Einzelhandel geht.
Und das ist ein Einmalerlös, während beim Musik-Streaming gute Musik auch nach Jahren immer wieder gestreamt wird und den Künstlern stetige Einnahmen generiert.
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Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Das musste vor einigen wohl auch Neil Young feststellen. Da er spotify unfair fand, zog er seine Songs komplett zurück. Aber immerhin hatte er über 1 Millionen Hörer. Nach einiger Zeit scheint ihn ein Blick auf seine Einnahmen eines Besseren belehrt zu haben und man konnte wieder komplett auf seine Sachen zugreifen.Quatschki hat geschrieben:(27 Jul 2021, 17:57)
Ich sehe da nichts Unfaires.
Beim Verkauf physischer Tonträger bleibt doch auch nicht viel für die Künstler, wenn es über den Einzelhandel geht.
Und das ist ein Einmalerlös, während beim Musik-Streaming gute Musik auch nach Jahren immer wieder gestreamt wird und den Künstlern stetige Einnahmen generiert.
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Libanesin Anfang August 2020
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Aber immerhin bekommt der Künstler das Geld für die verkaufte CD. Beim Streaming musste ich lernen, dass das Geld nicht unbedingt nach der Anzahl der Streams auf die Künstler verteilt wird.Quatschki hat geschrieben:(27 Jul 2021, 17:57)
Ich sehe da nichts Unfaires.
Beim Verkauf physischer Tonträger bleibt doch auch nicht viel für die Künstler, wenn es über den Einzelhandel geht.
Und das ist ein Einmalerlös, während beim Musik-Streaming gute Musik auch nach Jahren immer wieder gestreamt wird und den Künstlern stetige Einnahmen generiert.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Das sind Sachen, die nach und nach der Markt klären könnte. Es gibt ja eine ganze Reihe miteinander konkurrierender Anbieter und z.B. ein Boykott durch Musiker kann da tötlich sein.Sungawakan hat geschrieben:(27 Jul 2021, 18:22)
Aber immerhin bekommt der Künstler das Geld für die verkaufte CD. Beim Streaming musste ich lernen, dass das Geld nicht unbedingt nach der Anzahl der Streams auf die Künstler verteilt wird.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Nur hängen viele Bands an den Plattenfirmen, da können sich die Bands das boykottieren abschminken. Nur wenige Bands sind so klug und haben ihr eigenes Label. New Model Army zum Beispiel. Aber bei spotify sind sie trotzdem, obwohl man dort gerade als Mittel- oder Unterklasse-Band wirklch lächerlich wenig bekommt. Für Große wie Neil Young z. B. sieht die Welt wohl anders aus.Ammianus hat geschrieben:(27 Jul 2021, 20:24)
Das sind Sachen, die nach und nach der Markt klären könnte. Es gibt ja eine ganze Reihe miteinander konkurrierender Anbieter und z.B. ein Boykott durch Musiker kann da tötlich sein.
Streamen heißt übrigens auch zapping-Kultur. Musikproduzenten gehen sogar schon an Bands heran mit der Aufforderung, dass sie die Lieder streaminggerecht schreiben sollen: Den Hook sofort am Anfang, nicht erst lange einleiten oder sowas ...
Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Das es da bestimmte Trends gibt, hab ich auch schon gelesen. So werden die Songs von einigen möglichst kurz gehalten, da pro Lied bezahlt wird. Aber machen wir uns nichts vor, bei einem großen Teil des Pop- und Rockangebotes ging und geht es mehr oder weniger immer ums Geschäft.NMA hat geschrieben:(27 Jul 2021, 20:59)
Nur hängen viele Bands an den Plattenfirmen, da können sich die Bands das boykottieren abschminken. Nur wenige Bands sind so klug und haben ihr eigenes Label. New Model Army zum Beispiel. Aber bei spotify sind sie trotzdem, obwohl man dort gerade als Mittel- oder Unterklasse-Band wirklch lächerlich wenig bekommt. Für Große wie Neil Young z. B. sieht die Welt wohl anders aus.
Streamen heißt übrigens auch zapping-Kultur. Musikproduzenten gehen sogar schon an Bands heran mit der Aufforderung, dass sie die Lieder streaminggerecht schreiben sollen: Den Hook sofort am Anfang, nicht erst lange einleiten oder sowas ...
Abgesehen davon, wer nicht beim Streaming ist, der schadet sich nur selbst. Denn natürlich gibt es zur Zeit den Hype mit Schallplatten, was man schon am Angebot von Plattenspielern bei Saturn oder Media-Markt sieht. Aber der wird wohl nicht ewig halten. Meine Plattensammlun ist größtenteils verkauft. Die CD's stauben vor sich hin. Das lohnt sich nicht bei Ebay. Ist mehr Arbeit als Geld dabei rüberkommt.
Was der Typ von Knorkator da in dem Video sagte, fand ich erwartbar. Das ist wie bei den Leuten, die ihre Filme noch in der Dunkelkammer entwickeln und vergrößern. Angeblich könne man da aus den Bildern viel mehr rausholen.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Nun, ich sehe es pragmatisch. Kein Streaming-Dienst kann gegen den Willen der Urheber Musik anbieten. D.h. es liegt am Urheber selbst, ob er seine Musik über den Streaming-Dienst anbietet. Aber man darf auch nicht vergessen, mit dem Streaming-Dienst wird auch einiges an Kosten eingespart. Es müssen keine CDs gepresst werden, keine Booklets und Endsandkosten zum Händler oder Kunden entfallen. Das macht es auch möglich, Musik preiswert anzubieten.NMA hat geschrieben:(27 Jul 2021, 17:28)
Musik via Streamingdienst ist wirklich eine schöne Sache. Obwohl ich auch noch LPs und MCs benutze, sehe ich das so. Soviel sei an die Puristen vorausgeschickt
Schade ist nur, dass es mir als großen Musikliebhaber schon auch das Gewissen belastet, denn die Verdientsmöglichkeiten der Künstler scheinen lächerlich gering im Vergleich zu den Zeiten,
in welchen man noch hauptsächlich physisch Tonträger verkaufte.
Aber es bleibt Dir ja unbenommen, die CDs weiterhin zu kaufen, wenn damit sicher gestellt ist, dass beim Künstler mehr Geld ankommt.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Es gibt tatsächlich noch wenige Bands, wo der Kauf des Albums immer noch ein wichtiges Ritual ist.Sören74 hat geschrieben:(27 Jul 2021, 22:22)
(...)
Aber es bleibt Dir ja unbenommen, die CDs weiterhin zu kaufen, wenn damit sicher gestellt ist, dass beim Künstler mehr Geld ankommt.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
In der Sendung "ttt -Titel Thesen Temperamente" in der ARD wurde dieses Thema vor einigen Monaten mal ausgeleuchtet. Da gab es Wissenschaftler, die das untersuchen wollten. Diese kriegten aber massivste Drohungen von Spotify, da diese Firma sich nicht in die Karten schauen lassen will. Es kam die Idee, dass die zehn Euro Monatsbeitrag vielleicht auf die Musiker verteilt werden sollen, die man so anhörte. Wenn jemand also vier Musiker hört, dann soll jeder 2,50 Euro kriegen. Dies würde eine Alternative darstellen zu dem Spiel mit den Klicks. Auf einem anderen YouTube-Kanal wurde auch die Information gebracht, dass dort zwanzig Millionen Songs lagerten, die noch nie jemals gehört hat. Andere Lieder von irgendwelchen Superstars werden um ein riesiges Vielfaches abgerufen.
Nichtsdestotrotz scheint Spotify in Nöten zu sein. Anscheinend sollen die Preise erhöht werden für das Musikstreaming, damit es sich für Spotify noch lohnt. Den Hauptanteil des Geldes kriegen nämlich vor allem die großen Musikproduzenten ab.
Von dem Trend, jetzt möglichst viele kurze Lieder zu probieren, habe ich auch gehört. Man muss ihm allerdings nicht folgen. Ich bin bei Spotify erst vor kurzem auf eine Band gestoßen, die sich "The Devil And The Allmighty Blues" nennt. Und deren Lieder dauern in der Regel zwischen sechs und zwölf Minuten lang.
Nichtsdestotrotz scheint Spotify in Nöten zu sein. Anscheinend sollen die Preise erhöht werden für das Musikstreaming, damit es sich für Spotify noch lohnt. Den Hauptanteil des Geldes kriegen nämlich vor allem die großen Musikproduzenten ab.
Von dem Trend, jetzt möglichst viele kurze Lieder zu probieren, habe ich auch gehört. Man muss ihm allerdings nicht folgen. Ich bin bei Spotify erst vor kurzem auf eine Band gestoßen, die sich "The Devil And The Allmighty Blues" nennt. Und deren Lieder dauern in der Regel zwischen sechs und zwölf Minuten lang.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche
"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Das wäre auch die Frage, ob Künstler wie Mike Oldfield in Spotify-Zeiten diese Bekanntheit erlangt hätten. Zum Glück gab es in den 70er Jahren einen jungen Menschen namens Richard Branson, der ihm eine Chance gab, eine LP mit je einem Stück pro Seite herauszubringen, die über 20 Minuten gingen.Progressiver hat geschrieben:(28 Jul 2021, 14:48)
Von dem Trend, jetzt möglichst viele kurze Lieder zu probieren, habe ich auch gehört. Man muss ihm allerdings nicht folgen. Ich bin bei Spotify erst vor kurzem auf eine Band gestoßen, die sich "The Devil And The Allmighty Blues" nennt. Und deren Lieder dauern in der Regel zwischen sechs und zwölf Minuten lang.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tubular_Bells
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Wie sahen denn diese "massivsten Drohungen" aus?Progressiver hat geschrieben:(28 Jul 2021, 14:48)
In der Sendung "ttt -Titel Thesen Temperamente" in der ARD wurde dieses Thema vor einigen Monaten mal ausgeleuchtet. Da gab es Wissenschaftler, die das untersuchen wollten. Diese kriegten aber massivste Drohungen von Spotify, .
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Zerstörung der Karriere bzw. der Karrierechancen. Der Projektleiter der Studie, die das Geschäftsmodell von Spotify untersuchen wollten, war schon ein ziemlich alter Wissenschaftler. Er meinte, dass er selbst nichts zu befürchten habe. Aber seine jungen Mitarbeiter fühlten sich stark eingeschüchtert.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(28 Jul 2021, 15:23)
Wie sahen denn diese "massivsten Drohungen" aus?
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Da gab's dann doch sicherlich eine Anzeige.Progressiver hat geschrieben:(28 Jul 2021, 20:27)
Zerstörung der Karriere bzw. der Karrierechancen. Der Projektleiter der Studie, die das Geschäftsmodell von Spotify untersuchen wollten, war schon ein ziemlich alter Wissenschaftler. Er meinte, dass er selbst nichts zu befürchten habe. Aber seine jungen Mitarbeiter fühlten sich stark eingeschüchtert.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Davon ist mir nichts bekannt.
Jetzt starten aber auch deutsche Künstler eine Protestaktion. In der heutigen Folge von ZDFzoom wird dieses ganze Problemfeld ausgeleuchtet. Auch bekannte Künstler können von den Streaming-Einnahmen nicht leben. Genauer gesagt, müssen sie sogar draufzahlen. Und nur die größten Künstler -also circa 57.000 von acht Millionen Musikern- bekommen dank der Anzahl der Streams circa neunzig Prozent der Einnahmen. Wobei da auch mit berechnet werden muss: Circa dreißig Prozent behält Spotify ein. Fünfzig Prozent erhalten die Major Labels wie Sony, Warner etc. und bestenfalls zehn Prozent der Einnahmen landen beim Künstler selbst.
Wer sich die Dokumentation ansehen will, kann dies bis zum 4.8.2023 hier tun:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoo ... s-100.html
Noch nicht erwähnt habe ich, dass bei dem bisherigen Geschäftsmodell auch Klicks illegal gekauft werden können.
Spotify behauptet in der Doku jedenfalls, dass sie auch für andere Bezahlvarianten offen wären. Ob sie es tatsächlich sind, kann man nicht feststellen. Aber ich denke mal, dass auch die großen Major Labels sich dagegen stemmen werden, da dies ihre Einnahmen schmälern könnte.
Wie ich bereits erwähnte, kriegen die Künstler mit den meisten Klicks den Löwenanteil an dem Geld. Machbar wäre es aber auch, dass meine Abogebühren an genau die Künstler verteilt werden, die ich auch höre. Auch dieses Beispiel wird in der Doku gebracht. Person A generiert vielleicht 10.000 Klicks, weil sie dauernd beispielsweise Rap-Musik hört. Person B hört dagegen nur ab und zu etwas klassische Musik mit sehr langen Liedtiteln. Aber der Löwenanteil des Geldes von beiden Abonnenten landet bei den Künstlern, die Person A angehört hat. Fairer wäre es laut der Doku -und auch machbar-, wenn die Abogebühren von Person B komplett an das Klassikorchester ausgezahlt werden würden, die sie auch tatsächlich auch gehört hat.
Lösungen für die Künstler wären also vorhanden, damit sie nicht mehr ausgebeutet werden. Aber die großen Major Labels spielen da natürlich ihre Marktmacht aus. Und sich in die Karten schauen lässt sich von denen auch nicht.
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Re: Ist faires Musik-Streaming möglich?
Natürlich nicht. Denn es gibt immer zwei Seiten. Die Wissenschaftler haben bei Spotify Fake Accounts angelegt und mit Hilfe von Bots das System manipuliert. Das war ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Die Wissenschaftler wurden darauf hingewiesen das zu unterlassen, da sonst rechtliche Schritte eingelegt werden. In meinen Augen eine sehr höfliche Vorgehensweise im Gegensatz zur Vorgehensweise der Wissenschaftler.
Hier davon zu sprechen, dass die Wissenschaftler massivst von Spotify bedroht wurden ist schon eine sehr verzerrte Darstellung der Begebenheiten.
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