Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

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Uffhausen
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Realist2014 hat geschrieben:(15 May 2021, 22:17)

Das wäre ja auch ein Rohrkrepierer...

Der Spruch kommt aus den 20ern- weit vor den Nazis...
Wurscht. Jeder wusste, was Aogo mit seinem Spruch eigentlich aussagen wollte. Wie man aber auf die Idee kommt, statt des Wortes "Umfallen" eben "Vergasen" zu verwenden, hätte mich schon interessiert.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Sören74

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 22:29)

Wurscht. Jeder wusste, was Aogo mit seinem Spruch eigentlich aussagen wollte. Wie man aber auf die Idee kommt, statt des Wortes "Umfallen" eben "Vergasen" zu verwenden, hätte mich schon interessiert.
Diese Empörung kommt eben heraus, wenn man bei Sportkommentaren versucht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. :)
odiug

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 22:15)

Das Problem der Grünen ist, dass sie aus einer Mücke einen Elefanten machen. So kurz vor knapp.

Palmer ist nur der OB von Tübingen, fertig. Woher du deine "Besitzansprüche" nimmst, nur weil er auch ein Grüner ist, sei mal dahingestellt.

Über Aogo und seinen "Vergasen"-Spruch habt ihr Grünen auch keinerlei Wind gemacht. Gibt's da nichts zu reden, mahnen oder klagen = nur, weil Aogo selbst Konsequenzen gezogen hat? Oder wollt ihr nur nicht drüber reden? Weil es einen Schwarzen betrifft? Könnte man euch ja rassistisch auslegen, gell. ;)
Ich bin nicht zuständig für die Personalpolitik bei Sky ... auch interessiert mich das Geplänkel von Sky Mitarbeitern nicht wirklich.
Ist deren Hobby und das von Palmer wie es scheint, aber nicht meins.
Und den Besitzanspruch erhebe ja nicht ich, sonder Palmer, wenn er sich gegen den allgemeinen Konsens der Grünen wendet.
Hier ist Palmers Problem.
Er kann ja meinen was er will und er kann auch versuchen seine Meinung in der Partei durch zu setzten ... von mir aus auch mit Provokationen jenseits des guten Geschmacks, aber ... und das ist der Punkt dabei ... er hat innerhalb der Grünen keine eigene Hausmacht.
Also da sind zu wenige, damit er so weiter machen kann.
Und dass das so wenige sind, das hat damit zu tun, dass Palmers Vorstöße eben auf keinen Zuspruch in der Partei stossen.
Du magst das ja toll finden, was Palmer so macht ... aber du hast in dieser Angelegenheit halt nix zu sagen.
Selbst ich kann da nur meinen Senf zu geben ... entscheiden muss das der Landesverband der Grünen in BaWü.
Zuletzt geändert von odiug am Sa 15. Mai 2021, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
franzmannzini

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von franzmannzini »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 22:29)

Wurscht. Jeder wusste, was Aogo mit seinem Spruch eigentlich aussagen wollte. Wie man aber auf die Idee kommt, statt des Wortes "Umfallen" eben "Vergasen" zu verwenden, hätte mich schon interessiert.
Das ist Umgangssprache. Vergasen ist schlimmer als Umfallen, deshalb wird es dafür verwendet.
Es ist eine Formulierung, die nicht wie viele denken aus dem 3.Reich stammt, sondern aus dem 1.Weltkrieg.
Ich finde es etwas sonderbar das jede Begrifflichkeit im 3.Reich verortet wird, wo sie natürlich auch gefunden werden kann.
Da kann man gleich mit "ausmerzen"und "Sonderbehandlung" weitermachen.
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aleph
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von aleph »

odiug hat geschrieben:(15 May 2021, 22:39)

aber du hast in dieser Angelegenheit halt nix zu sagen.
Selbst ich kann da nur meinen Senf zu geben ... entscheiden muss das der Landesverband der Grünen in BaWü.
Er gibt ja auch nur seinen Senf dazu, warum soll er das nicht dürfen? Der Meinungspluralismus ist etwas dünn in diesem "halt die Fresse" Verein.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

aleph hat geschrieben:(15 May 2021, 22:53)

Er gibt ja auch nur seinen Senf dazu, warum soll er das nicht dürfen? Der Meinungspluralismus ist etwas dünn in diesem "halt die Fresse" Verein.
gut ... kann er machen.
Aber, und das wäre mein Punkt: Palmer stößt auf viel Zuspruch von außerhalb der Grünen ... und von denen wählen die meisten die Grünen nicht, ganz egal was nun aus Palmer bei den Grünen wird.
Also man gewinnt nicht mit Palmer ... da gewinnt nur Palmer.
Und das muss aufhören, weil sein Verhalten Parteischädigend ist.
Ich finde das ja auch schade, dass Palmer keinerlei Impulskontrolle kennt und einfach raushaut, was ihm gerade so durch den Kopf schießt.
Als Kommunalpolitiker hat er ja Talent ... nur als Bundesoberbürgermeister ist er ein egozentrischer Maniac.
Das geht so nicht weiter ... da ist jetzt halt Schluss bei den Grünen in BaWü.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

odiug hat geschrieben:(15 May 2021, 23:00)

Ich finde das ja auch schade, dass Palmer keinerlei Impulskontrolle kennt und einfach raushaut, was ihm gerade so durch den Kopf schießt.
Das finde ich außerordentlich bedauerlich und sehe ich auch als Hauptproblem bei ihm an. Denn sein fachliches Wissen wurde selbst damals vom Bahn-Personalchef bei dem Runden Tisch von Stuttgart-21 geschätzt, obwohl er massiv gegen die Bahn argumentierte. Mit einer besseren Impulskontrolle hätte er auch das Zeug zu einem Minister oder MP in BW.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

odiug hat geschrieben:(15 May 2021, 22:39)
...er hat innerhalb der Grünen keine eigene Hausmacht.
Hausmacht? Palmer geht es doch wohl eher um seine bürgerlichen Persönlichkeitsrechte, welche ihm seine Partei aberkennt. Bzw. sie nimmt sich die Frechheit heraus, sein albernes Geschwätz auf die Bundespartei zu beziehen. Die Ideologie der Grünen verbietet freie Meinungsäußerung - PUNKT!
Und dass das so wenige sind, das hat damit zu tun, dass Palmers Vorstöße eben auf keinen Zuspruch in der Partei stossen.
Du tust grade so, als versuche Palmer die Grünen zu untergraben, dabei hat er nur von seinen bürgerlichen Rechten Gebrauch gemacht. Klingt stark nach Verschwörungsideologie... aber gut, warum soll's derartigen Hirnschiss auch nicht in grün geben? Ihr seid am Ende auch nur Menschen, wie wir anderen auch.

Ganz ehrlich: Als Grüner machst du grade entsetzlich schlechte Werbung für deine Partei. :s
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 23:06)

Hausmacht? Palmer geht es doch wohl eher um seine bürgerlichen Persönlichkeitsrechte, welche ihm seine Partei aberkennt. Bzw. sie nimmt sich die Frechheit heraus, sein albernes Geschwätz auf die Bundespartei zu beziehen. Die Ideologie der Grünen verbietet freie Meinungsäußerung - PUNKT!
Nach dieser Logik dürfte es nie Parteiausschlüsse geben, weil das gegen die freie Meinungsäußerung verstößt. Kann ja auch keine praktische Lösung sein.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 23:06)

Hausmacht? Palmer geht es doch wohl eher um seine bürgerlichen Persönlichkeitsrechte, welche ihm seine Partei aberkennt. Bzw. sie nimmt sich die Frechheit heraus, sein albernes Geschwätz auf die Bundespartei zu beziehen. Die Ideologie der Grünen verbietet freie Meinungsäußerung - PUNKT!


Du tust grade so, als versuche Palmer die Grünen zu untergraben, dabei hat er nur von seinen bürgerlichen Rechten Gebrauch gemacht. Klingt stark nach Verschwörungsideologie... aber gut, warum soll's derartigen Hirnschiss auch nicht in grün geben? Ihr seid am Ende auch nur Menschen, wie wir anderen auch.

Ganz ehrlich: Als Grüner machst du grade entsetzlich schlechte Werbung für deine Partei. :s
Bei dir will ich auch nicht punkten.
Du wählst die Grünen auch dann nicht, wenn Palmer Kandidat für eine Position in der Bundespolitik wäre.
Und genau das ist auch Palmers Problem ... er hat keine Hausmacht bei den Grünen.
Und hier ist die Sache, ganz egal was die Grünen machen, du bist immer dagegen.
Würden sie Palmers Ausraster unter den Teppich kehren, dann wäre das dein Argument gegen die Grünen.
Und der Schaden wäre um einiges größer ... weil der betrifft die Parteibasis.
Palmer hat sich mit seinen Ausrastern in eine Position manövriert, aus der er jetzt nicht mehr raus kommt.
Dabei geht es nicht einmal um den "N****schwanz" selbst ... wenn er das mit der Hitze seines Tempraments entschuldigen würde, wäre das nicht mehr als ein Agenrollen und ein "Mein Gott ... Das ist halt der Palmer"
Aber das tut er ja nicht ... er besteht ja auf seinen "N****schwanz".
Und das geht nicht bei den Grünen ... da muss er sich ein anderes Logo für derartige Ausraster suchen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

franzmannzini hat geschrieben:(15 May 2021, 22:44)
Das ist Umgangssprache. Vergasen ist schlimmer als Umfallen, deshalb wird es dafür verwendet.
Es ist eine Formulierung, die nicht wie viele denken aus dem 3.Reich stammt, sondern aus dem 1.Weltkrieg.
Ich finde es etwas sonderbar das jede Begrifflichkeit im 3.Reich verortet wird, wo sie natürlich auch gefunden werden kann.
Da kann man gleich mit "ausmerzen"und "Sonderbehandlung" weitermachen.
Mir ist "Vergasen" anstatt "Umfallen" jedenfalls nicht geläufig gewesen.

Letztens habe ich gehört, dass man heute scheints nicht mehr sagt "Ich habe verdammt viel Spaß", sondern "Ich sterbe gerade". Hm. :?

Die permanente Verurteilung diverser Begriffe als bspw. "Nazi-Sprech" ist bewusste, populistische Taktik. Totschlag-Argumente, Holzhammer-Methotik, Schubladen-Denken...oder anders ausgedrückt: Totale Denk- und Diskussionsverweigerung.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von franzmannzini »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 23:28)
...
Die permanente Verurteilung diverser Begriffe als bspw. "Nazi-Sprech" ist bewusste, populistische Taktik. Totschlag-Argumente, Holzhammer-Methotik, Schubladen-Denken...oder anders ausgedrückt: Totale Denk- und Diskussionsverweigerung.
Ja, sehe ich genau so.
Zumindest diesen Absatz.
Zuletzt geändert von franzmannzini am So 16. Mai 2021, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

odiug hat geschrieben:(15 May 2021, 23:24)
Du wählst die Grünen auch dann nicht, wenn Palmer Kandidat für eine Position in der Bundespolitik wäre.
Ich wählte bisher und wähle auch weiterhin Menschen nicht aufgrund einer Parteizugehörigkeit. Ob nun Grün, Gelb, Schwarz, Rot, Blaun usw. = alles ein- und derselbe Mist.

Ich möchte auch nicht von willen- und hirnlosen Partei- oder Ideologiehörigen regiert werden, sondern von klar, frei und unabhängig denkenden Menschen. Die gibt es auf der politischen Bühne nur höchst selten.

Annalena Baerbock ist mir im Grunde sehr sympathisch - eben, weil sie nicht vorbelastet ist, weil sie quasi aus dem Nichts kam. Dass sie Grüne ist, spielt bei mir dabei keine Rolle. Kommt jetzt nur drauf an, wie sie sich weiters in der Sache Palmer und Meinungsfreiheit allgemein darstellt. Sollte sie sich gegen die palmersche Meinungsfreiheit und für parteiideologisches Meinungsdiktat aussprechen, wähle ich die Grünen definitiv nicht bei der Bundestagswahl. Sieht momentan ganz so aus, dass sie machtrauschbedingt zu einem Menschen mutiert, der die Partei höher bewertet, als das Recht jedes Einzelnen. Schade!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 23:55)

Ich wählte bisher und wähle auch weiterhin Menschen nicht aufgrund einer Parteizugehörigkeit. Ob nun Grün, Gelb, Schwarz, Rot, Blaun usw. = alles ein- und derselbe Mist.

Ich möchte auch nicht von willen- und hirnlosen Partei- oder Ideologiehörigen regiert werden, sondern von klar, frei und unabhängig denkenden Menschen. Die gibt es auf der politischen Bühne nur höchst selten.

Annalena Baerbock ist mir im Grunde sehr sympathisch - eben, weil sie nicht vorbelastet ist, weil sie quasi aus dem Nichts kam. Dass sie Grüne ist, spielt bei mir dabei keine Rolle. Kommt jetzt nur drauf an, wie sie sich weiters in der Sache Palmer und Meinungsfreiheit allgemein darstellt. Sollte sie sich gegen die palmersche Meinungsfreiheit und für parteiideologisches Meinungsdiktat aussprechen, wähle ich die Grünen definitiv nicht bei der Bundestagswahl. Sieht momentan ganz so aus, dass sie machtrauschbedingt zu einem Menschen mutiert, der die Partei höher bewertet, als das Recht jedes Einzelnen. Schade!
Schau her ... ich hab das oben schon mal geschrieben: hätte Palmer bei den Wokies in Berlin reingehauen und Indianerhäuptling gesagt, dann würde ich seine Argumente verstehen.
Vielleicht würde ich nicht bis ins Detail zustimmen, aber verstanden hätte ich ihn.
Und Palmer hätte auch bis weit in die Partei der Grünen damit punkten können.
Aber diese Diskussion an einem rassistischen Fake zu führen ... damit tat er sich bei seiner Vorgeschichte keinen Gefallen.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(15 May 2021, 23:55)

Ich möchte auch nicht von willen- und hirnlosen Partei- oder Ideologiehörigen regiert werden, sondern von klar, frei und unabhängig denkenden Menschen. Die gibt es auf der politischen Bühne nur höchst selten.
"Unabhängig" denkende Menschen werden mir mit dem Alter immer suspekter, weil sie scheinbar nicht im Gedankenaustausch mit anderen Menschen stehen, sondern glauben, ohne Input von anderen zu wissen, wie der Hase läuft.
Uffhausen hat geschrieben:Annalena Baerbock ist mir im Grunde sehr sympathisch - eben, weil sie nicht vorbelastet ist, weil sie quasi aus dem Nichts kam. Dass sie Grüne ist, spielt bei mir dabei keine Rolle. Kommt jetzt nur drauf an, wie sie sich weiters in der Sache Palmer und Meinungsfreiheit allgemein darstellt. Sollte sie sich gegen die palmersche Meinungsfreiheit und für parteiideologisches Meinungsdiktat aussprechen, wähle ich die Grünen definitiv nicht bei der Bundestagswahl.
Du bist also der Meinung, eine Partei muss all seine Mitglieder auf Gedeih und Verderb behalten und darf sich niemals von ihnen trennen?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(15 May 2021, 23:08)
Nach dieser Logik dürfte es nie Parteiausschlüsse geben, weil das gegen die freie Meinungsäußerung verstößt. Kann ja auch keine praktische Lösung sein.
Die Frage sollte eindeutig geklärt werden, ob der oder die Sager von Palmer tatsächlich parteischädigend sind, bspw. weil sie von Palmer auch so beabsichtigt waren und entsprechend belegt werden können - oder ob es sich hierbei lediglich um eine Falschinterpretation von Parteioberen handelt, die da meinen, um ihre bundesweite Macht und Einfluss bangen zu müssen, weil da ein großmäuliger aber unbedeutender OB einer schwäbischen Neckarstadt von seinen selbstverständlichen bürgerlichen Freiheiten Gebrauch macht.

Man könnte auch die Frage versuchen zu beantworten, welche Palmer da in den Raum geworfen hat: Können Schwarze Rassisten sein?

Aber das will man ja alles nicht. Weil man dafür denken müsste. Weil es unbequem werden könnte. Also lieber Parteirauswurf. Aus der Partei, aus dem Sinn. Und das kurz vor der Bundestagswahl. Wie blöd kann man eigentlich sein, dass das - wenn schon - nicht noch ein paar Monate warten kann? :rolleyes:
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 00:31)

Die Frage sollte eindeutig geklärt werden, ob der oder die Sager von Palmer tatsächlich parteischädigend sind, bspw. weil sie von Palmer auch so beabsichtigt waren und entsprechend belegt werden können - oder ob es sich hierbei lediglich um eine Falschinterpretation von Parteioberen handelt, die da meinen, um ihre bundesweite Macht und Einfluss bangen zu müssen, weil da ein großmäuliger aber unbedeutender OB einer schwäbischen Neckarstadt von seinen selbstverständlichen bürgerlichen Freiheiten Gebrauch macht.

Man könnte auch die Frage versuchen zu beantworten, welche Palmer da in den Raum geworfen hat: Können Schwarze Rassisten sein?
Letzteres kann man. Aber inwieweit steht die Beantwortung dieser Frage zum Parteiausschlussverfahren? Seine verbalen Entgleisungen in den sozialen Medien können ja durchaus der Partei schaden.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von franzmannzini »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 00:31)
Aber das will man ja alles nicht. Weil man dafür denken müsste. Weil es unbequem werden könnte. Also lieber Parteirauswurf. Aus der Partei, aus dem Sinn. Und das kurz vor der Bundestagswahl. Wie blöd kann man eigentlich sein, dass das - wenn schon - nicht noch ein paar Monate warten kann? :rolleyes:
Weil man auf das "schnelle Vergessen" hofft!
Sören74

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(16 May 2021, 00:37)

Weil man auf das "schnelle Vergessen" hofft!
Also bis zur Bundestagswahl wird sehr wahrscheinlich keine Entscheidung getroffen sein.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 00:31)
Du bist also der Meinung, eine Partei muss all seine Mitglieder auf Gedeih und Verderb behalten und darf sich niemals von ihnen trennen?
Nein.

Bloßer Ärger seitens der grünen Spitze über Palmer-Sager, nur weil sie nicht einer selbst aufgezwungenen und nicht hinterfragten Ideologie entsprechen, rechtfertigt seinen Rauswurf nicht. Es ist ja nicht so, dass man Palmer nicht ignorieren könnte - wenn man wollte!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 00:34)
Letzteres kann man. Aber inwieweit steht die Beantwortung dieser Frage zum Parteiausschlussverfahren?
Gar nicht - weil man die Frage eben nicht beantworten will = obwohl man es könnte!
Seine verbalen Entgleisungen in den sozialen Medien können ja durchaus der Partei schaden.
Palmer könnte auch ohne Parteizugehörigkeit den Grünen oder jedweder anderen Partei via Entgleisungen in den sozialen Netzwerken schaden. JEDER könnte das! Gewonnen hätten die Grünen im Grunde nichts, wenn sie ihn aus der Partei werfen. Sie könnten nur sagen: Der gehört nichts mehr zu uns.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 00:46)

Nein.

Bloßer Ärger seitens der grünen Spitze über Palmer-Sager, nur weil sie nicht einer selbst aufgezwungenen und nicht hinterfragten Ideologie entsprechen, rechtfertigt seinen Rauswurf nicht. Es ist ja nicht so, dass man Palmer nicht ignorieren könnte - wenn man wollte!
Palmer hat seine verbalen Entgleisungen selbst hinterher als Fehler bezeichnet. Also welcher "nicht hinterfragten Ideologie" der Grünenspitze widerspricht dann Palmer? Und die Aussagen eines Tübinger OB kann man nur bedingt ignorieren.
Sören74

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 00:52)

Palmer könnte auch ohne Parteizugehörigkeit den Grünen oder jedweder anderen Partei via Entgleisungen in den sozialen Netzwerken schaden. JEDER könnte das! Gewonnen hätten die Grünen im Grunde nichts, wenn sie ihn aus der Partei werfen. Sie könnten nur sagen: Der gehört nichts mehr zu uns.
In meinen Augen macht es schon einen Unterschied, ob jemand das als Mitglied der Grünen macht, oder ein anderer. Und gerade um letzteres geht es ja wohl, würde ich sagen. Eine Partei möchte schließlich die Hoheit darüber besitzen, wer bei ihnen Mitglied ist und wer nicht.
Skeptiker

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 00:31)
"Unabhängig" denkende Menschen werden mir mit dem Alter immer suspekter, weil sie scheinbar nicht im Gedankenaustausch mit anderen Menschen stehen, sondern glauben, ohne Input von anderen zu wissen, wie der Hase läuft.
Sorry Sören, aber das wirkt auf mich wie das (absichtliche?) Missverständnis "Unabhängigkeit" mit "Ignoranz" und "Starrsinn" gleichzusetzen. Unabhängigkeit besagt lediglich, dass man sich nicht abhängig macht von der Meinung anderer, sondern sich seine eigene Position "unabhängig" von Befindlichkeiten Anderer bildet. Anderen nicht mehr zuzuhören und stattdessen stur einem eigensinnigen zu Weg folgen, das hat absolut nichts mit dem zu tun, was Uffhausen als "Unabhängigkeit" beschrieben hat.
Sören74

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(16 May 2021, 00:59)

Sorry Sören, aber das wirkt auf mich wie das (absichtliche?) Missverständnis "Unabhängigkeit" mit "Ignoranz" und "Starrsinn" gleichzusetzen. Unabhängigkeit besagt lediglich, dass man sich nicht abhängig macht von der Meinung anderer, sondern sich seine eigene Position "unabhängig" von Befindlichkeiten Anderer bildet. Anderen nicht mehr zuzuhören und stattdessen stur einem eigensinnigen zu Weg folgen, das hat absolut nichts mit dem zu tun, was Uffhausen als "Unabhängigkeit" beschrieben hat.
Ich bin durchaus der Meinung, dass man sich in einer Gemeinschaft auch abhängig machen sollte, von den Aussagen anderer, weil nur so ist man auch in der Lage, seinen Standpunkt zu prüfen. Wenn jemand sagt "Du irrst Dich", kann das ein Grund sein, darüber nachzudenken, ob das der Fall sein könnte. Wenn man meint, es ist mir prinzipiell egal, was Du meinst, dann ist man schon den ersten Schritt in Richtung Ignoranz und Starrsinn gegangen. Ein Arbeitskollege hat mal treffend gemeint, dass er hofft nicht mal altersstarrsinnig zu werden, wo man die Aussagen der anderen ignoriert und sie nicht mehr reflektiert, weil man glaubt alles schon erlebt zu haben. Eine eigene Position bildet man aus meiner Sicht auch aus der Kenntnis der Befindlichkeiten anderer Menschen heraus.
Uffhausen
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

odiug hat geschrieben:(16 May 2021, 00:04)

Schau her ... ich hab das oben schon mal geschrieben: hätte Palmer bei den Wokies in Berlin reingehauen und Indianerhäuptling gesagt, dann würde ich seine Argumente verstehen.
Vielleicht würde ich nicht bis ins Detail zustimmen, aber verstanden hätte ich ihn.
Und Palmer hätte auch bis weit in die Partei der Grünen damit punkten können.
Aber diese Diskussion an einem rassistischen Fake zu führen ... damit tat er sich bei seiner Vorgeschichte keinen Gefallen.
Hm. Also soll Palmer mit Parteirauswurf bestraft werden, weil er einem Fake in den sozialen Medien aufgesessen ist?

Nehmen wir mal an, es wäre kein Fake gewesen, sondern Aogo hätte tatsächlich sein bestes Stück als "Negerschwanz" angepreist = glaubst du ernsthaft, die Grünen hätten (mit oder ohne Zutun seitens Palmer!) über "schwarzen Rassismus" diskutiert = und das auch noch aus freien Stücken? NIE UND NIMMER! Sowas passt schlicht nicht in deren parteiideologisches Weltbild. Ansonsten würden sie doch jetzt nicht über Aogos "Vergasen"-Sager schweigen!
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 00:55)
Und die Aussagen eines Tübinger OB kann man nur bedingt ignorieren.
Weswegen? :?:
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 01:07)

Nehmen wir mal an, es wäre kein Fake gewesen, sondern Aogo hätte tatsächlich sein bestes Stück als "Negerschwanz" angepreist = glaubst du ernsthaft, die Grünen hätten (mit oder ohne Zutun seitens Palmer!) über "schwarzen Rassismus" diskutiert = und das auch noch aus freien Stücken?
Darüber kann man nur spekulieren, weil es nicht so eingetreten ist.
Uffhausen hat geschrieben: NIE UND NIMMER! Sowas passt schlicht nicht in deren parteiideologisches Weltbild. Ansonsten würden sie doch jetzt nicht über Aogos "Vergasen"-Sager schweigen!
Ehrlich gesagt finde ich, wurde darüber mehr als genug gesagt (von anderen).
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von aleph »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 00:34)

Letzteres kann man. Aber inwieweit steht die Beantwortung dieser Frage zum Parteiausschlussverfahren? Seine verbalen Entgleisungen in den sozialen Medien können ja durchaus der Partei schaden.
Meinungsfreiheit einschränken, weil sie dem System oder der Partei schadet, das hat man von vielen Diktatoren abschauen können :thumbup:
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 01:09)

Weswegen? :?:
Naja, ein OB einer Kreisstadt ist nicht irgendwer und im speziellen Fall von Palmer werden seine Aussagen von den Medien mehrfach rezipiert. Da dürfte es als Partei schon schwer fallen, das immer zu ignorieren.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

aleph hat geschrieben:(16 May 2021, 01:12)

Meinungsfreiheit einschränken, weil sie dem System oder der Partei schadet, das hat man von vielen Diktatoren abschauen können :thumbup:
Wo schränken die Grünen die Meinungsfreiheit ein? Palmer kann das so oder so weitermachen. Ob er das aber als Mitglied der Grünen weitermachen kann, ist nochmal was anderes. Ich bin nun wirklich kein Fan dieses Parteiausschlussverfahrens. Aber in der Sache muss es Parteien schon möglich sein, sich von eigenen Mitgliedern zu trennen, ohne das es sich um Missachtung der Meinungsfreiheit handelt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 00:58)
In meinen Augen macht es schon einen Unterschied, ob jemand das als Mitglied der Grünen macht, oder ein anderer. Und gerade um letzteres geht es ja wohl, würde ich sagen. Eine Partei möchte schließlich die Hoheit darüber besitzen, wer bei ihnen Mitglied ist und wer nicht.
Naja. Ich bin auch meistens anderer Meinung als mein Chef und anders als andere, sage ich ihm das auch offen ins Gesicht - aber deswegen schmeißt er mich noch lange nicht raus. Letztendlich zählt für ihn, dass ich meine Arbeit gut mache und nicht, ob seine Meinung auch meine Meinung ist.

Sollen die Grünen doch machen, was sie wollen. Profitieren werden sie von einem Rauswurf Palmers nur bei ihren unterwürfigen Mitgliedern, aber bestimmt nicht bei den unentschlossenen Wählern.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 01:10)
Ehrlich gesagt finde ich, wurde darüber mehr als genug gesagt (von anderen).
Ach so.

Über Rassismus wurde von anderen auch schon genug geredet, warum sind die Grünen nicht einfach still und quatschen weiter über's Klima.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Sören74 »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 01:22)

Über Rassismus wurde von anderen auch schon genug geredet
Das sehe ich manchen Bereichen allerdings anders. :|
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von aleph »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 01:16)

Wo schränken die Grünen die Meinungsfreiheit ein? Palmer kann das so oder so weitermachen. Ob er das aber als Mitglied der Grünen weitermachen kann, ist nochmal was anderes. Ich bin nun wirklich kein Fan dieses Parteiausschlussverfahrens. Aber in der Sache muss es Parteien schon möglich sein, sich von eigenen Mitgliedern zu trennen, ohne das es sich um Missachtung der Meinungsfreiheit handelt.
Wenn man in dieser Partei ist, dann darf man eventuell bestimmte Dinge nicht sagen. Wie soll ich einer Partei zutrauen, die Demokratie Deutschlands zu fördern, wenn sie innerhalb ihrer eigenen Mitgliedern die Meinungsfreiheit einschränkt? Was eine Volkspartei sein will, muss unangenehme Äußerungen, die nicht extremistisch oder demokratiefeindlich sind, tolerieren können. Ich würde ihn in der Partei belassen und mich damit begnügen, ihn nicht mehr aufzustellen für ein Amt. Mir persönlich kann es egal sein, wie die Sache ausgeht.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 01:12)
Naja, ein OB einer Kreisstadt ist nicht irgendwer und im speziellen Fall von Palmer werden seine Aussagen von den Medien mehrfach rezipiert. Da dürfte es als Partei schon schwer fallen, das immer zu ignorieren.
Keine Frage, bundesweit betrachtet ist Tübingen ist nicht so unbedeutend, wie es klingen mag und Palmer ist medial gesehen alles andere als unbescholten.

Die Frage ist, schadet Palmer der Partei als Ganzes und bundesweit wirklich nennenswert - oder ist das Gedöns um ihn nicht vielmehr aufgrund der ernstzunehmenden Chancen auf den Sieg bei der anstehenden Bundestagswahl ein grünes "Luxusproblem"?

Schaden tut Palmer der Partei eigentlich ernst, nachdem ihn die Partei von sich aus "angegriffen" hat und er sich verständlicherweise versucht zu verteidigen.
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franzmannzini

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von franzmannzini »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 01:51)

Keine Frage, bundesweit betrachtet ist Tübingen ist nicht so unbedeutend, wie es klingen mag und Palmer ist medial gesehen alles andere als unbescholten.

Die Frage ist, schadet Palmer der Partei als Ganzes und bundesweit wirklich nennenswert - oder ist das Gedöns um ihn nicht vielmehr aufgrund der ernstzunehmenden Chancen auf den Sieg bei der anstehenden Bundestagswahl ein grünes "Luxusproblem"?

Schaden tut Palmer der Partei eigentlich ernst, nachdem ihn die Partei von sich aus "angegriffen" hat und er sich verständlicherweise versucht zu verteidigen.

Welche Rolle spielt hier der mediale Hype um Palmer ?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

franzmannzini hat geschrieben:(16 May 2021, 01:52)
Welche Rolle spielt hier der mediale Hype um Palmer ?
Für Baerbock & Co wohl eine wahlentscheidende. Offenbar machen sie von der medialen Berichterstattung über Palmer abhängig, ob die Grünen die nächste Bundeskanzlerin stellen, oder nicht. Anders kann ich mir dieses politische Melodrama nicht erklären.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(16 May 2021, 01:24)
Das sehe ich manchen Bereichen allerdings anders. :|
In welchen?
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

Eine Partei besteht ja nicht nur aus einer Person oder einem Vorstand. Stichwort innerparteiliche Demokratie. Das erschwert willkürliche Interpretationen.

Und Palmer wird anwaltlich von einem grünen Urgestein vertreten, von Rezzo Schlauch, der übrigens auch schon seinen Vater vertrat, den sog. Remstal-Rebellen Helmut Palmer.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 01:07)

Hm. Also soll Palmer mit Parteirauswurf bestraft werden, weil er einem Fake in den sozialen Medien aufgesessen ist?

Nehmen wir mal an, es wäre kein Fake gewesen, sondern Aogo hätte tatsächlich sein bestes Stück als "Negerschwanz" angepreist = glaubst du ernsthaft, die Grünen hätten (mit oder ohne Zutun seitens Palmer!) über "schwarzen Rassismus" diskutiert = und das auch noch aus freien Stücken? NIE UND NIMMER! Sowas passt schlicht nicht in deren parteiideologisches Weltbild. Ansonsten würden sie doch jetzt nicht über Aogos "Vergasen"-Sager schweigen!
Nochmals: Er weigert sich dass als Fehler einzusehen und besteht auf "N****schwanz".
Und es spielt keine Rolle, ob Aogo sich selbst zum Trottel machte oder nicht.
Punkt ist: Palmer machte sich zum Trottel und das nicht das erste mal.
Und zweitens: Er hat eine Vorgeschichte.
Die mag dir gefallen ... aber halt den Grünen in BaWü nicht.
Und deren Meinung, der ich zustimme hier in Bayern, ist, es reicht! Genug, Hau ab!, Wir wollendich nicht mehr sehen hier!
Eine Parteimitgliedschaft ist keine katholische Ehe ... man kann sich Scheiden lassen wenn es nicht mehr passt.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(16 May 2021, 10:10)

Nochmals: Er weigert sich dass als Fehler einzusehen und besteht auf "N****schwanz".
Und zweitens: Er hat eine Vorgeschichte.
Die mag dir gefallen ... aber halt den Grünen in BaWü nicht.
Und deren Meinung, der ich zustimme hier in Bayern, ist, es reicht! Genug, Hau ab!, Wir wollendich nicht mehr sehen hier!
Eine Parteimitgliedschaft ist keine katholische Ehe ... man kann sich Scheiden lassen wenn es nicht mehr passt.
Das stimmt so nicht. Er hat schon Brücken zur Parteiführung gebaut und sagt auch ausdrücklich, dass er sich bestimmte Vorwürfe gefallen lassen würde.

Er sieht sich aber nicht als Ketzer, der der Exkommunikation anheim fallen müsste und lehnt die Reichsacht entsprechend ab.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von tarkomed »

Uffhausen hat geschrieben:(16 May 2021, 02:09)

Für Baerbock & Co wohl eine wahlentscheidende. Offenbar machen sie von der medialen Berichterstattung über Palmer abhängig, ob die Grünen die nächste Bundeskanzlerin stellen, oder nicht. Anders kann ich mir dieses politische Melodrama nicht erklären.
Warum gehst du davon aus, dass nur die Grünen mit Palmers verbalen Entgleisungen ein Problem hätten? Ich bin mir sicher, dass Palmer bei jeder Partei – mit Ausnahme der AfD – Probleme bekommen hätte. Mit dieser Entgleisung hätte ihm sogar genauso der Parteiausschluss gedroht, denn keine demokratische Partei in Deutschland will mit Rassismus in Verbindung gebracht werden.
Palmer hätte als Privatperson, die nur für sich Verantwortung trägt, alles sagen dürfen, was ihm beliebt, aber er steht in der Öffentlichkeit als Grüner und sein Amt hat er den Grünen zu verdanken, also muss er darauf Rücksicht nehmen, denn ohne sein Amt würde es niemanden interessieren, was er sagt.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
odiug

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(16 May 2021, 10:19)

Das stimmt so nicht. Er hat schon Brücken zur Parteiführung gebaut und sagt auch ausdrücklich, dass er sich bestimmte Vorwürfe gefallen lassen würde.

Er sieht sich aber nicht als Ketzer, der der Exkommunikation anheim fallen müsste und lehnt die Reichsacht entsprechend ab.
Nett ... also durch eine Reichsacht wäre es jedem erlaubt ihn einfach so mal tot zu schlagen.
Also beim besten Willen: ein Parteiausschlussverfahren ist keine staatliche Sanktion.
Weder muss er befürchten im Knast zu landen, noch wird ihm eine Geldstrafe dabei aufgebrummt.
Und als Grüner Ketzer wird er auch nicht auf einem Scheiterhaufen verbrannt.
Wenn, dann ist das ein Scheidungsverfahren.
Und das Sorge-recht für seine Ausraster kann er auch behalten ... da muss sich Palmer keine Gedanken machen ;)
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(16 May 2021, 10:10)

Nochmals: Er weigert sich dass als Fehler einzusehen und besteht auf "N****schwanz".
st.

Kannst du das mal mit einer Quelle belegen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Liegestuhl »

Würde sich die Situation eigentlich ändern, wenn sich Frau Pahl und ihre Freundin melden und glaubwürdig versichern, dass Herr Aogo mit seinem "Negerschwanz" herumgeprahlt hat?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
odiug

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(16 May 2021, 10:41)

Kannst du das mal mit einer Quelle belegen?
Hat er sich dafür entschuldigt ?
Nein !
Er ist der Meinung, dass sei so in Ordnung.
Und das ist es halt nach Meinung der Mehrheit der Grünen nicht.
odiug

Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(16 May 2021, 10:45)

Würde sich die Situation eigentlich ändern, wenn sich Frau Pahl und ihre Freundin melden und glaubwürdig versichern, dass Herr Aogo mit seinem "Negerschwanz" herumgeprahlt hat?
Nein.
Weil wenn Aogo sich tatsächlich privat zum Trottel gemacht hätte, muss das Palmer nicht auch noch öffentlich tun.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von sünnerklaas »

odiug hat geschrieben:(16 May 2021, 10:33)

Nett ... also durch eine Reichsacht wäre es jedem erlaubt ihn einfach so mal tot zu schlagen.
Also beim besten Willen: ein Parteiausschlussverfahren ist keine staatliche Sanktion.
Weder muss er befürchten im Knast zu landen, noch wird ihm eine Geldstrafe dabei aufgebrummt.
Und als Grüner Ketzer wird er auch nicht auf einem Scheiterhaufen verbrannt.
Wenn, dann ist das ein Scheidungsverfahren.
Und das Sorge-recht für seine Ausraster kann er auch behalten ... da muss sich Palmer keine Gedanken machen ;)
Reichsacht und Aberacht sind in der Gesellschaft kulturell bedingt tief verwurzelt. Der Unterschied: heute spricht das nicht mehr der Staat durch einen absolutistisch herrschenden HRR-Kaiser als Stellvertreter Gottes aus, sondern die Gesellschaft. Genau das ist es ja, was eigentlich - aber unausgesprochen - beklagt wird: dass die Gesellschaft Menschen ausstößt, die zur Persona non grata werden und dann den bürgerlichen Tod sterben: der Ausgestoßene verliert seinen Arbeitsplatz und seine wirtschaftliche Existenz und bekommt beides auch nicht mehr zurück. Ehepartner reichen die Scheidung ein, Die Familie zieht sich zurück, wer das nicht macht, kann schnell Ärger bekommen, der Ausgestoßene ist am Ende sozial völlig isoliert. Das ganze als gesellschaftliche, nicht als staatliche Sanktion für ein aus Sicht der Mehrheitsgesellschaft nicht zu tolerierendes Verhalten.
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Re: Debattenkultur, Meinungsunterdrückung, Gender und Verwandtes

Beitrag von Uffhausen »

odiug hat geschrieben:(16 May 2021, 10:10)
Nochmals: Er weigert sich dass als Fehler einzusehen und besteht auf "N****schwanz".
Und jetzt? Was kümmert das die grüne Parteispitze? Warum fühlt sie sich angesprochen oder gar angegriffen?

Palmer ist zwar ein grüner OB, aber deswegen muss er nicht alles, was er sagt, als Parteiaussage der Grünen allgemein verstanden und zementiert werden.
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