Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

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Tom Bombadil
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Trump ist das perfekte Beispiel dafür, wie sehr sich der Journalismus in Deutschland von der neutralen Berichterstattung entfernt hat, alleine schon die Bilder, die in den deutschen Medien von ihm seit Tag 1 gezeigt wurden, machten das überdeutlich.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:06)
Trump ist das perfekte Beispiel dafür, wie sehr sich der Journalismus in Deutschland von der neutralen Berichterstattung entfernt hat, alleine schon die Bilder, die in den deutschen Medien von ihm seit Tag 1 gezeigt wurden, machten das überdeutlich.
Wieviele Mediennutzer empfinden das so?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:06)
Trump ist das perfekte Beispiel dafür, wie sehr sich der Journalismus in Deutschland von der neutralen Berichterstattung entfernt hat, alleine schon die Bilder, die in den deutschen Medien von ihm seit Tag 1 gezeigt wurden, machten das überdeutlich.
Das könnte man auch zum Thema Erdogan et al. sagen: Es gibt/gab halt nicht viel Positives zu berichten.
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Tom Bombadil
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:08)

Wieviele Mediennutzer empfinden das so?
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... sehen.html
PeterK hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:13)

Das könnte man auch zum Thema Erdogan et al. sagen: Es gibt/gab halt nicht viel Positives zu berichten.
Das sieht nicht so schlecht aus: https://media0.faz.net/ppmedia/video/47 ... der-eu.jpg
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Selina
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 09:37)

Was soll ich belegen? Dass eine Meinungssingularität in Gehirnwäsche und Propaganda endet? Das sollte jedem klar sein. Ich habe das als das andere Extrem zur Meinungspluralität beschrieben. Was gibt es daran nicht zu verstehen?
Ich verstehe sehr gut, was du sagst. Nur: Es ist nicht so. Du stellst Behauptungen auf und belegst sie nicht. Trump verhält sich von morgens bis abends menschenfeindlich in der politischen Arena. Da gibts nun mal Kritik. Gerade dadurch zeichnen sich demokratische, liberale und pluralistische Medien unter anderem aus, dass sie sagen, alles ist erlaubt, aber bei Menschenfeindlichkeit verläuft die rote Linie.

Und auf andere Beispiele von dir für angeblich fehlende Meinungsvielfalt in den Medien (Funk, Fernsehen, Printmedien) bin ich gespannt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:21)

Du stellst Behauptungen auf und belegst sie nicht. Trump verhält sich von morgens bis abends menschenfeindlich in der politischen Arena.
Geil :D
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 09:37)
Was soll ich belegen? Dass eine Meinungssingularität in Gehirnwäsche und Propaganda endet?
Was Du weiter oben mit Deinen "Statistika"-Zahlen belegt hast, ist, dass es keine "Meinungssingularität" gibt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:08)
Wieviele Mediennutzer empfinden das so?
Ich habe nicht danach gefragt, wie das die Forscher der Harvard University interpretieren, sondern wie es die Mehrheit der deutschen Mediennutzer sieht. Die können das doch genauso gut beurteilen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:05)
Uni Mainz Langzeitstudie Medienvertrauen Forschungsergebnisse der Welle 2019
https://medienvertrauen.uni-mainz.de/fo ... elle-2019/
"Beim Thema „Wohnungsnot“, das in der Diagnose wenig umstritten ist, halten 55 Prozent die Berichterstattung für vertrauenswürdig, nur 16 Prozent haben kein Vertrauen, die übrigen äußern sich unentschieden oder gar nicht. Beim Klimawandel haben 48 Prozent Vertrauen in die Medien, 23 Prozent nicht. Umstrittener ist die Berichterstattung über die AfD: Hier haben nur 36 Prozent Vertrauen, 32 Prozent haben kein Vertrauen. Nur 31 Prozent äußern Vertrauen in die Berichterstattung über den Islam."
Es ist wichtig, je nach Thema zu differenzieren. Das Thema Trump hat sicherlich mehr polarisiert, als alle anderen Themen. Detailstudien über die großen Themen Flüchtlingskrise oder Corona-Krise wären hilfreich.
Wenn ich schreibe, dass es problematisch ist, dass die Schäfer alle gleich denken, dann brauchst du mir keine Studie darüber vorlegen, was die Schafe denken. Es geht um die Schäfer.

Das scheint mir dein grundsätzlicher Gedankenfehler zu sein, den auch BlueMonday schon kommentiert hat. Vielleicht denkst du mal darüber nach.

Wie willst du je nach Thema differenzieren, wenn niemand mehr die Differenz bildet? Genau das ist das Problem. Selbst in einer vollkommen eindeutigen Situation wäre es angebracht auch Stimmen zur Sichtweise der Gegenseite zu hören. Darauf kann man natürlich auch verzichten, wenn man das Verständnis hat, dass man im wesentlichen nur die "richtige" bzw. "gute" Meinung vertreten zu bekommen. Was aber, wenn es Leute gibt, die glauben, dass man das nicht für sie bestimmen sollte, sondern die sich ihre Meinung gerne selber bilden?
Und klar, natürlich kann man das. Für die Vertreter der Einheitsmeinung wäre das auch kein Problem. Zum Erhalt der Macht ist es ja vollkommen ausreichend die träge Masse - den Mainstream - zu kontrollieren. Die paar Freidenker kann man als Spinner zur Darstellung der eigenen Liberalität gerne durchgehen lassen. So macht ein Putin das auch - nur glaubt in Russland kaum jemand, dass das liberal wäre, während im Westen die Tatsache, dass der Journalismus frei berichten "könnte" als Beweis dafür gewertet wird, dass er das auch "tut".

Wer aber jemals etwas über menschliche Wahrnehmung gelernt hat, der weiss eben, das dem nicht so ist. Die Auswahl der Menschen gibt auch schon den Bias vor, den diese Menschen in die Berichterstattung haben werden.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:25)
Selbst in einer vollkommen eindeutigen Situation wäre es angebracht auch Stimmen zur Sichtweise der Gegenseite zu hören. Darauf kann man natürlich auch verzichten, wenn man das Verständnis hat, dass man im wesentlichen nur die "richtige" bzw. "gute" Meinung vertreten zu bekommen. Was aber, wenn es Leute gibt, die glauben, dass man das nicht für sie bestimmen sollte, sondern die sich ihre Meinung gerne selber bilden?
Du kannst Dir doch täglich TE oder PI-News antun.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:05)
Uni Mainz Langzeitstudie Medienvertrauen Forschungsergebnisse der Welle 2019
https://medienvertrauen.uni-mainz.de/fo ... elle-2019/
"Beim Thema „Wohnungsnot“, das in der Diagnose wenig umstritten ist, halten 55 Prozent die Berichterstattung für vertrauenswürdig, nur 16 Prozent haben kein Vertrauen, die übrigen äußern sich unentschieden oder gar nicht. Beim Klimawandel haben 48 Prozent Vertrauen in die Medien, 23 Prozent nicht. Umstrittener ist die Berichterstattung über die AfD: Hier haben nur 36 Prozent Vertrauen, 32 Prozent haben kein Vertrauen. Nur 31 Prozent äußern Vertrauen in die Berichterstattung über den Islam."
Es ist wichtig, je nach Thema zu differenzieren. Das Thema Trump hat sicherlich mehr polarisiert, als alle anderen Themen. Detailstudien über die großen Themen Flüchtlingskrise oder Corona-Krise wären hilfreich.
Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:25)
Wenn ich schreibe, dass es problematisch ist, dass die Schäfer alle gleich denken, dann brauchst du mir keine Studie darüber vorlegen, was die Schafe denken. Es geht um die Schäfer.
Interpretation entsteht immer in der Kommunikation zwischen Journalist und Lesern. Es ist sinnvoll, empirische Studien aus unterschiedlichen Blickwinkeln heranzuziehen, um komplexe kommunikative Prozesse besser zu verstehen. Am besten denken wir beide einmal darüber nach, um nicht auf dem Glatteis einseitiger empirischer Zahlen auszurutschen. ;)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:08)

Wieviele Mediennutzer empfinden das so?
Gute Frage. Als Antwort wird die konservative "Welt" herangezogen, die eine amerikanische Studie zitiert. Alles klar. Die Frage wäre doch, was sagen die hiesigen Leser, Hörer und Zuschauer zur Trump-Berichterstattung? Kann ich dir sagen: Entsprechend der eigenen politischen Überzeugungen werden sie sie als "genau richtig und ausgewogen" bezeichnen oder als "ungenau und nicht ausgewogen". Dazwischen gibts noch Schattierungen. Dass etwa die AfD-Wähler sagen, die Trump-Berichterstattung sei unausgewogen, ist nicht besonders verwunderlich.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:29)
Du kannst Dir doch täglich TE oder PI-News antun.
Genau :rolleyes: . Und du kannst auch weiter die TAZ lesen und dich für einen Rechten halten. Jeder wie er will :x
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:05)
Uni Mainz Langzeitstudie Medienvertrauen Forschungsergebnisse der Welle 2019
https://medienvertrauen.uni-mainz.de/fo ... elle-2019/
"Beim Thema „Wohnungsnot“, das in der Diagnose wenig umstritten ist, halten 55 Prozent die Berichterstattung für vertrauenswürdig, nur 16 Prozent haben kein Vertrauen, die übrigen äußern sich unentschieden oder gar nicht. Beim Klimawandel haben 48 Prozent Vertrauen in die Medien, 23 Prozent nicht. Umstrittener ist die Berichterstattung über die AfD: Hier haben nur 36 Prozent Vertrauen, 32 Prozent haben kein Vertrauen. Nur 31 Prozent äußern Vertrauen in die Berichterstattung über den Islam."
Es ist wichtig, je nach Thema zu differenzieren. Das Thema Trump hat sicherlich mehr polarisiert, als alle anderen Themen. Detailstudien über die großen Themen Flüchtlingskrise oder Corona-Krise wären hilfreich.
Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:25)
Wie willst du je nach Thema differenzieren, wenn niemand mehr die Differenz bildet? Genau das ist das Problem.
Das Problem ist, dass Du vom Thema Trump auf alle anderen Themen schließt. Die Mainzer Studie zeigt aber, dass das eine Vereinfachung ist.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:23)

Ich habe nicht danach gefragt, wie das die Forscher der Harvard University interpretieren, sondern wie es die Mehrheit der deutschen Mediennutzer sieht. Die können das doch genauso gut beurteilen.
Dann musst du die deutschen Mediennutzer befragen, ich vertraue lieber wissenschaftlichen Erkenntnissen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:36)
Genau :rolleyes: . Und du kannst auch weiter die TAZ lesen und dich für einen Rechten halten. Jeder wie er will :x
Siehste: Du könntest linkes Zeugs wie die TAZ lesen und Ich rechtes Zeugs wie TE etc. Von Deiner beschworenen "Meinungssingularität" kann also keine Rede sein.
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Selina
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:25)

Wenn ich schreibe, dass es problematisch ist, dass die Schäfer alle gleich denken, dann brauchst du mir keine Studie darüber vorlegen, was die Schafe denken. Es geht um die Schäfer.

Das scheint mir dein grundsätzlicher Gedankenfehler zu sein, den auch BlueMonday schon kommentiert hat. Vielleicht denkst du mal darüber nach.

Wie willst du je nach Thema differenzieren, wenn niemand mehr die Differenz bildet? Genau das ist das Problem. Selbst in einer vollkommen eindeutigen Situation wäre es angebracht auch Stimmen zur Sichtweise der Gegenseite zu hören. Darauf kann man natürlich auch verzichten, wenn man das Verständnis hat, dass man im wesentlichen nur die "richtige" bzw. "gute" Meinung vertreten zu bekommen. Was aber, wenn es Leute gibt, die glauben, dass man das nicht für sie bestimmen sollte, sondern die sich ihre Meinung gerne selber bilden?
Und klar, natürlich kann man das. Für die Vertreter der Einheitsmeinung wäre das auch kein Problem. Zum Erhalt der Macht ist es ja vollkommen ausreichend die träge Masse - den Mainstream - zu kontrollieren. Die paar Freidenker kann man als Spinner zur Darstellung der eigenen Liberalität gerne durchgehen lassen. So macht ein Putin das auch - nur glaubt in Russland kaum jemand, dass das liberal wäre, während im Westen die Tatsache, dass der Journalismus frei berichten "könnte" als Beweis dafür gewertet wird, dass er das auch "tut".

Wer aber jemals etwas über menschliche Wahrnehmung gelernt hat, der weiss eben, das dem nicht so ist. Die Auswahl der Menschen gibt auch schon den Bias vor, den diese Menschen in die Berichterstattung haben werden.
Was das Anhören und Zitieren der jeweiligen Gegenseite anbelangt, da gebe ich dir recht. Wird bei ARD und ZDF zu wenig getan. In den Printmedien wird das öfter gemacht. Es ist gerade bei Kritik an wichtigen Personen und an deren politischem Verhalten immer auch die Gegenseite zu hören. Das unterbleibt oft. Stimmt. Aber das ist trotzdem immer noch kein ausreichender Beleg für angeblich fehlende Meinungsvielfalt der Medien. Siehe Mosaikcharakter: Was der eine Sender nicht bringt, bringt der andere. Was die eine Zeitung nicht schreibt, schreibt die andere. Du kannst in der Fülle der Medienangebote auswählen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:21)
Ich verstehe sehr gut, was du sagst. Nur: Es ist nicht so. Du stellst Behauptungen auf und belegst sie nicht.
Wo habe ich behauptet, dass es aktuell in Deutschland eine Meinungssingularität gibt? Ich habe versucht dir klarzumachen, dass ich die Meinungssingularität als Extrem dargestellt habe. Du ignorierst das oder du baust daraus einen Strohmann. Wie dem auch auch sei - es ist dein Problem.
Trump verhält sich von morgens bis abends menschenfeindlich in der politischen Arena. Da gibts nun mal Kritik. Gerade dadurch zeichnen sich demokratische, liberale und pluralistische Medien unter anderem aus, dass sie sagen, alles ist erlaubt, aber bei Menschenfeindlichkeit verläuft die rote Linie.
Cool. Du hast nicht verstanden worum es geht. Tja, man kann nicht jeden Fußkranken mit auf die Reise nehmen. :rolleyes:
Und auf andere Beispiele von dir für angeblich fehlende Meinungsvielfalt in den Medien (Funk, Fernsehen, Printmedien) bin ich gespannt.
Wozu sollte ich immer weiter Beispiele bringen, wenn du sie eh nicht verstehst oder zur Kenntnis nehmen willst?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:42)
Siehste: Du könntest linkes Zeugs wie die TAZ lesen und Ich rechtes Zeugs wie TE etc. Von Deiner beschworenen "Meinungssingularität" kann also keine Rede sein.
Äh, wo hatte ich noch geschrieben, dass es in Deutschland eine Meinungssingularität gibt? Du bist doch des Deutschen mächtig, oder? Dann zitiere das doch bitte mal.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:45)
Äh, wo hatte ich noch geschrieben, dass es in Deutschland eine Meinungssingularität gibt? Du bist doch des Deutschen mächtig, oder? Dann zitiere das doch bitte mal.
Skeptiker hat geschrieben:(19 Feb 2021, 18:18)
Nochmal: Es geht nicht um die politische Färbung bestimmter Blätter, sondern um die mentale Tendenz des Fussvolkes, welches für diese Medien arbeitet. Und dazu gibt es nun wirklich klare Studien.
Auf was willst Du jetzt eigentlich hinaus? Geht es Dir um bestimmte Medien und deren Fußvolk, welches mit linken Parteien sympathisiert, oder um alle Medien in Deutschland, beziehungsweise ihren Durchschnitt? Eine Medien- und Themendifferenzierung ist schon angemessen, um eine Aussage über den Durchschnitt machen zu können.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:43)

Wo habe ich behauptet, dass es aktuell in Deutschland eine Meinungssingularität gibt? Ich habe versucht dir klarzumachen, dass ich die Meinungssingularität als Extrem dargestellt habe. Du ignorierst das oder du baust daraus einen Strohmann. Wie dem auch auch sei - es ist dein Problem.

Cool. Du hast nicht verstanden worum es geht. Tja, man kann nicht jeden Fußkranken mit auf die Reise nehmen. :rolleyes:

Wozu sollte ich immer weiter Beispiele bringen, wenn du sie eh nicht verstehst oder zur Kenntnis nehmen willst?
Wenn hier einer was nicht versteht, dann du. Wichtig ist, selbst für eine Auswahl der Informationen und Kommentare zu sorgen, die man braucht. Du musst dir schon die Mühe machen, zu schauen, wie unterschiedlich die verschiedensten Sender und Redaktionen ein und denselben Sachverhalt behandeln, wenn du wirklich eine glaubhafte Aussage zur Meinungsvielfalt in den Medien treffen willst.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:50)
Auf was willst Du jetzt eigentlich hinaus? Geht es Dir um bestimmte Medien und deren Fußvolk, welches mit linken Parteien sympathisiert, oder um alle Medien, beziehungsweise den Durchschnitt?
Es geht um die Journalisten, die für die entsprechenden Medien arbeiten. Geht das nicht aus dem Eingangsbeitrag hervor?

Wenn jeder Journalist behindert wäre, dann würde anders über Behinderungen berichtet werden. Wenn alle Journalisten Männer wären, würde anders berichtet werden, als wenn alle Journalisten Frauen wären. Das könnte man fortsetzen.

Die Einstellung und Identität der Journalisten hat einen Einfluss auf das, was diese Journalisten wahrnehmen und wie sie darüber schreiben. Und das hat einen Einfluss auf die gesamte Medienlandschaft, weil nunmal die gesamte Medienlandschaft mit den Journalisten arbeiten muss, die es am Markt gibt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:45)
Äh, wo hatte ich noch geschrieben, dass es in Deutschland eine Meinungssingularität gibt? Du bist doch des Deutschen mächtig, oder? Dann zitiere das doch bitte mal.
Schwacher Strohmann-Versuch, Skeptiker. Ich schrieb "beschworen".
Skeptiker hat geschrieben:(19 Feb 2021, 21:45)
Das ist dann das Ergebnis einer Vertrauenskrise, die ich auch hier heraufziehen sehe, wenn es nicht gelingt Journalismus ausgewogener zu gestalten. Meinungspluralismus ist essentiell für Journalismus. Meinungssingularität im Journalismus läuft auf Propaganda und Gehirnwäsche hinaus - nicht auf Meinungsvielfalt in der Bevölkerung.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Feb 2021, 21:45)

Ja, sehr philosophisch. Allerdings haben die 68er diesen Widerstand genauso wenig geschätzt, wie auch konservative Personen einen links-progressiven Mainstream. Die ganze Sichtweise erinnert mich im Grundsatz eher an Indianerverehrung der amerikanischen Armee - erst schlachtet man sie ab, dann ehrt man ihren Heldenmut. Mit Verlaub, ich verbitte mir dein Indianer zu sein.

Hier geht es um das journalistische Fußvolk, und da hast du nun einen wirklich guten Punkt gebracht. Fleischhauer hat das ja auch mal herausgestellt - er sei als konservativer Journalist eigentlich immer in der Minderheit. Auf der Straße aber, da sei er immer in der Mehrheit.

Genau das ist der Effekt, der auch hier interessant ist. Nicht nur gibt es einen ganz eindeutigen Meinungsschwerpunkt beim Journalismus - zudem weicht er noch massiv vom Querschnitt der Bevölkerung ab.

Im schlimmsten Fall kommt das heraus, was wir in Amerika sehen. Ich habe heute in einem Blog in der Welt einen Beitrag über eine QAnon-Aussteigerin gehört. Darin wurde erklärt, dass ca. 30% der Amerikaner mittlerweile an Deep-State VTs glauben. Das ist dann das Ergebnis einer Vertrauenskrise, die ich auch hier heraufziehen sehe, wenn es nicht gelingt Journalismus ausgewogener zu gestalten. Meinungspluralismus ist essentiell für Journalismus. Meinungssingularität im Journalismus läuft auf Propaganda und Gehirnwäsche hinaus - nicht auf Meinungsvielfalt in der Bevölkerung.
Nur noch mal für dich. Das hast du geschrieben. Du siehst die "Vertrauenskrise" heranziehen und glaubst, die "unausgewogene" Berichterstattung könne dann zu einer "Meinungssingularität" führen, die dann wiederum zu "Propaganda und Gehirnwäsche" führe. All das wird nicht passieren, weil du alle Medien in der Zusammenschau betrachten musst. Und da herrscht durchaus Ausgewogenheit. Siehe Mosaik. Das habe ich dir nun in etlichen Beiträgen versucht zu erklären, warum das so ist.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:58)
Schwacher Strohmann-Versuch, Skeptiker. Ich schrieb "beschworen".
Eben - ich schrieb von einem extremen Szenario um zu umschreiben wozu das führen kann. Dann sollte nicht so getan werden, als hätte ich das als Beschreibung der aktuellen Situation dargestellt.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 11:06)
Nur noch mal für dich. Das hast du geschrieben. Du siehst die "Vertrauenskrise" heranziehen und glaubst, die "unausgewogene" Berichterstattung könne dann zu einer "Meinungssingularität" führen, die dann wiederum zu "Propaganda und Gehirnwäsche" führe.
Und was bitteschön, kann man an einem Szenario "belegen"? Es ist schlicht eine Darstellung was passieren würde, wenn sich Meinungssingularität bilden würde. Daran gibt es nichts zu belegen, weil das ja nicht eingetreten ist und auch niemand behauptet hat, dass es so wäre.
Ich mache auf Unausgewogenheit aufmerksam, die Folgen hat. Ich behaupte nicht, dass es schon jetzt nur eine Meinung gibt in den Medien.
All das wird nicht passieren, weil du alle Medien in der Zusammenschau betrachten musst. Und da herrscht durchaus Ausgewogenheit. Siehe Mosaik. Das habe ich dir nun in etlichen Beiträgen versucht zu erklären, warum das so ist.
Ich sehe da deutlich weniger Ausgewogenheit als du. Ich sehe mich durch die Studien bestätigt. Aber wer natürlich auf dem Misthaufen sitzt, für den riecht es irgendwann "normal". Wer dazu kommt, hat vielleicht eine andere Wahrnehmung.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:56)

Es geht um die Journalisten, die für die entsprechenden Medien arbeiten. Geht das nicht aus dem Eingangsbeitrag hervor?

Wenn jeder Journalist behindert wäre, dann würde anders über Behinderungen berichtet werden. Wenn alle Journalisten Männer wären, würde anders berichtet werden, als wenn alle Journalisten Frauen wären. Das könnte man fortsetzen.

Die Einstellung und Identität der Journalisten hat einen Einfluss auf das, was diese Journalisten wahrnehmen und wie sie darüber schreiben. Und das hat einen Einfluss auf die gesamte Medienlandschaft, weil nunmal die gesamte Medienlandschaft mit den Journalisten arbeiten muss, die es am Markt gibt.
Nein, es geht nicht um die Journalisten. Zumindest nicht so plakativ, wie du es beschreibst. Worum es im Journalismus geht, ist immer das "Produkt", der Bericht, die Reportage, der Kommentar. Keine einzige Redaktion der von dir kritisierten Medien ließe es zu, dass die dort arbeitenden Journalisten munter recherchierten und veröffentlichten, was ihnen gerade mal eben politisch so in den Sinn käme, entsprechend eigenem Wahlverhalten. So etwas zu glauben, ist naiv und weltfremd. Es gibt Regeln und Prinzipien im Journalismus, die jederzeit gewahrt bleiben. Es sei denn, es handelt sich um so ein Hetzblättlein. Die haben eigene Regeln :D
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:00)
Nein, es geht nicht um die Journalisten. Zumindest nicht so plakativ, wie du es beschreibst. Worum es im Journalismus geht, ist immer das "Produkt", der Bericht, die Reportage, der Kommentar. Keine einzige Redaktion der von dir kritisierten Medien ließe es zu, dass die dort arbeitenden Journalisten munter recherchierten und veröffentlichten, was ihnen gerade mal eben politisch so in den Sinn käme, entsprechend eigenem Wahlverhalten. So etwas zu glauben, ist naiv und weltfremd. Es gibt Regeln und Prinzipien im Journalismus, die jederzeit gewahrt bleiben. Es sei denn, es handelt sich um so ein Hetzblättlein. Die haben eigene Regeln :D
Ach ja? Denkst du die Emma wäre die gleiche Emma wie heute, wenn dort nur Männer arbeiten würden?

Es gibt doch journalistische Standards. Würden die denn nicht dafür sorgen, dass immer gleich geschrieben wird, egal WER schreibt und egal WELCHE Ansichten derjenige vertritt?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:04)

Ach ja? Denkst du die Emma wäre die gleiche Emma wie heute, wenn dort nur Männer arbeiten würden?

Es gibt doch journalistische Standards. Würden die denn nicht dafür sorgen, dass immer gleich geschrieben wird, egal WER schreibt und egal WELCHE Ansichten derjenige vertritt?
Die Standards sorgen dafür, dass immer wahrhaftig, glaubhaft, überprüfbar und interessant geschrieben wird. Nicht mehr und nicht weniger.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Ich hätte an den Medien auch vieles zu kritisieren und zu verbessern. Das hat aber nichts mit angeblich fehlender Meinungsvielfalt in der Medienlandschaft zu tun.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:09)
Die Standards sorgen dafür, dass immer wahrhaftig, glaubhaft, überprüfbar und interessant geschrieben wird. Nicht mehr und nicht weniger.
Dann antworte mir doch bitte auf meine Frage.

Würde es für die Emma inhaltlich einen Unterschied ausmachen, wenn die Redaktion anstatt aus Frauen, aus Männern bestehen würde? Ja oder Nein?
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:12)
Ich hätte an den Medien auch vieles zu kritisieren und zu verbessern. Das hat aber nichts mit angeblich fehlender Meinungsvielfalt in der Medienlandschaft zu tun.
*Möööh* Strohmann. Ich habe hier die Journalisten thematisiert, nicht die Medienlandschaft.

Ich denke unsere Medienlandschaft ist wesentlich vielfältiger als die Leute die sie bedienen. Wenn aber immer die gleiche Band Lieder von anderen Bands covert, hört sich das trotzdem anders an als das Original.
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Selina
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:13)

Dann antworte mir doch bitte auf meine Frage.

Würde es für die Emma inhaltlich einen Unterschied ausmachen, wenn die Redaktion anstatt aus Frauen, aus Männern bestehen würde? Ja oder Nein?
Das war meine Antwort. Ob Mann oder Frau, ist völlig egal. Sie müssen allesamt genau recherchieren, wahrhaftig, glaubhaft, überprüfbar und interessant schreiben. Was die verschiedenen Blätter anbelangt: Na klar verändern die sich im Laufe der Zeit. Der Spiegel von gestern hat nichts mehr mit dem Spiegel von heute zu tun. Und ja, auch Journalisten verändern ihre Sicht der Dinge im Laufe ihres Lebens. Da gibts krasse Entwicklungen. Trotzdem gelten die journalistischen Regeln und Prinzipien weiterhin.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Feb 2021, 21:45)

Ja, sehr philosophisch. Allerdings haben die 68er diesen Widerstand genauso wenig geschätzt, wie auch konservative Personen einen links-progressiven Mainstream. Die ganze Sichtweise erinnert mich im Grundsatz eher an Indianerverehrung der amerikanischen Armee - erst schlachtet man sie ab, dann ehrt man ihren Heldenmut. Mit Verlaub, ich verbitte mir dein Indianer zu sein.

Hier geht es um das journalistische Fußvolk, und da hast du nun einen wirklich guten Punkt gebracht. Fleischhauer hat das ja auch mal herausgestellt - er sei als konservativer Journalist eigentlich immer in der Minderheit. Auf der Straße aber, da sei er immer in der Mehrheit.

Genau das ist der Effekt, der auch hier interessant ist. Nicht nur gibt es einen ganz eindeutigen Meinungsschwerpunkt beim Journalismus - zudem weicht er noch massiv vom Querschnitt der Bevölkerung ab.

Im schlimmsten Fall kommt das heraus, was wir in Amerika sehen. Ich habe heute in einem Blog in der Welt einen Beitrag über eine QAnon-Aussteigerin gehört. Darin wurde erklärt, dass ca. 30% der Amerikaner mittlerweile an Deep-State VTs glauben. Das ist dann das Ergebnis einer Vertrauenskrise, die ich auch hier heraufziehen sehe, wenn es nicht gelingt Journalismus ausgewogener zu gestalten. Meinungspluralismus ist essentiell für Journalismus. Meinungssingularität im Journalismus läuft auf Propaganda und Gehirnwäsche hinaus - nicht auf Meinungsvielfalt in der Bevölkerung.
Ich habe in den verschiedenen Threads zum Thema Meinungspluralismus glaube ich schon mehrfach Beispiele gebracht, dass innerhalb ein- und derselben Reihe einer ÖR-Sendung diametral entgegengesetzte Meinungen nacheinander veröffentlicht werden. Das gilt insbesondere für "Politisches Feuilleton" bei DLF Kultur. Über öffentlches TV rede ich nicht. Das gehört abgeschafft.

In Hinsicht auf Uniformität sind unbedingt auch ökonomische Aspekte zu berücksichtigen. Dass man in ganz unterschiedlichen Zeitungen dieselben Agenturmeldungen liest, hat doch wahrscheinlich damit zu tun, dass man aufgrund sinkender Auflagezahlen eben auf Agenturmeldungen angewiesen ist und keine eigenen Recherchen machen kann.

Meine Vermutung ist, dass mittelfristig genau hier KI-Journalismus greifen wird. Es ist ziemlich schwierig, quasi aus dem Nichts heraus ein KI-generiertes Musikstück oder einen guten journalistischen Artikel zu generieren. Der aktuelle Köngsweg besteht darin, zu einem vorgegebenen Muster eine quasikreative Variation zu erstellen. Man wird per KI Agenturmeldungen zu solchen quasipersönlichen Variationen machen. Und es wird sehr schwierig werden, dies nicht als Meinungspluralismus sondern als Pseudomeinungspluralismus zu entlarven.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:15)

*Möööh* Strohmann. Ich habe hier die Journalisten thematisiert, nicht die Medienlandschaft.

Ich denke unsere Medienlandschaft ist wesentlich vielfältiger als die Leute die sie bedienen. Wenn aber immer die gleiche Band Lieder von anderen Bands covert, hört sich das trotzdem anders an als das Original.
Das war kein Strohmann von mir, sondern die ergänzende Meinungsäußerung, dass ich schon auch Kritikwürdiges in den Medien sehe. Hab ich zig Mal an anderer Stelle geschrieben, was genau. Nur den drohenden Verlust der Meinungsvielfalt kann ich echt nicht bestätigen. Das wäre in einem neuen Faschismus allerdings der Fall, dann, wenn die Medien gleichgeschaltet werden.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:26)
Das war meine Antwort. Ob Mann oder Frau, ist völlig egal. Sie müssen allesamt genau recherchieren, wahrhaftig, glaubhaft, überprüfbar und interessant schreiben. Was die verschiedenen Blätter anbelangt: Na klar verändern die sich im Laufe der Zeit. Der Spiegel von gestern hat nichts mehr mit dem Spiegel von heute zu tun. Und ja, auch Journalisten verändern ihre Sicht der Dinge im Laufe ihres Lebens. Da gibts krasse Entwicklungen. Trotzdem gelten die journalistischen Regeln und Prinzipien weiterhin.
Und du bist also der Meinung, dass journalistische Regeln und Prinzipien ALLES sind, was die Inhalte der Medien beeinflussen? Weil ansonsten macht deine Aussage keinen Sinn.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Die öffentlich-rechtlichen TV-Programme gehören nicht abgeschafft, sondern gründlich reformiert. Abschaffen wäre Unfug, weil die meisten Zuschauer ganz sicher wollen, dass sie erhalten bleiben. Rundfunk hört halt nur eine Minderheit. Dafür gibts jede Menge Gründe. Was nur Not tut, ist wie gesagt eine inhaltliche und handwerkliche Erneuerung.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:38)

Und du bist also der Meinung, dass journalistische Regeln und Prinzipien ALLES sind, was die Inhalte der Medien beeinflussen? Weil ansonsten macht deine Aussage keinen Sinn.
Weiter oben sagte ich was von "interessant". Dazu gehören das Darstellen von Widersprüchen, das Anhören und Zitieren der Gegenseite, das richtige Zitieren, eine bildhafte Sprache, Überprüfbarkeit.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:26)

Ich habe in den verschiedenen Threads zum Thema Meinungspluralismus glaube ich schon mehrfach Beispiele gebracht, dass innerhalb ein- und derselben Reihe einer ÖR-Sendung diametral entgegengesetzte Meinungen nacheinander veröffentlicht werden. Das gilt insbesondere für "Politisches Feuilleton" bei DLF Kultur. Über öffentlches TV rede ich nicht. Das gehört abgeschafft.

In Hinsicht auf Uniformität sind unbedingt auch ökonomische Aspekte zu berücksichtigen. Dass man in ganz unterschiedlichen Zeitungen dieselben Agenturmeldungen liest, hat doch wahrscheinlich damit zu tun, dass man aufgrund sinkender Auflagezahlen eben auf Agenturmeldungen angewiesen ist und keine eigenen Recherchen machen kann.

Meine Vermutung ist, dass mittelfristig genau hier KI-Journalismus greifen wird. Es ist ziemlich schwierig, quasi aus dem Nichts heraus ein KI-generiertes Musikstück oder einen guten journalistischen Artikel zu generieren. Der aktuelle Köngsweg besteht darin, zu einem vorgegebenen Muster eine quasikreative Variation zu erstellen. Man wird per KI Agenturmeldungen zu solchen quasipersönlichen Variationen machen. Und es wird sehr schwierig werden, dies nicht als Meinungspluralismus sondern als Pseudomeinungspluralismus zu entlarven.
Bei hochwichtigen brisanten Ereignissen und Sachverhalten wird allgemein häufiger auf die Agenturmeldung zurückgegriffen, um wirklich das Wesentliche zu sagen. Agenturen sind nun mal perfekte Nachrichten-Produzenten. Hat nicht immer was mit Sparsamkeit zu tun.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:45)
Weiter oben sagte ich was von "interessant". Dazu gehören das Darstellen von Widersprüchen, das Anhören und Zitieren der Gegenseite, das richtige Zitieren, eine bildhafte Sprache, Überprüfbarkeit.
Das beantwortet meine Frage nicht. Hat es also einen Einfluss auf die Berichterstattung der Emma, wenn die Redaktion aus Männern anstatt aus Frauen bestehen würde? Die Regeln und Prinzipien des Journalismus sind ja gleich. Also käme doch etwas vergleichbares raus, oder?
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Selina
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:50)

Das beantwortet meine Frage nicht. Hat es also einen Einfluss auf die Berichterstattung der Emma, wenn die Redaktion aus Männern anstatt aus Frauen bestehen würde? Die Regeln und Prinzipien des Journalismus sind ja gleich. Also käme doch etwas vergleichbares raus, oder?
Ja, es käme etwas Vergleichbares raus.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(20 Feb 2021, 12:54)
Ja, es käme etwas Vergleichbares raus.
Okay, da mag dann jeder selber seine Einschätzung zu abgeben.

Ich bin ganz klar NICHT der Meinung, dass die Emma vergleichbar zur heutigen Emma wäre, wenn die Redaktion aus Männern anstatt aus Frauen bestände. Und ich bezweifle keinesfalls die journalistischen Standards bei der Emma.

Selbst wenn man Männer mir ausgesprochen feministischer Einstellung finden würde, so ist die Wahrnehmung von Männern anders als die von Frauen. Das hat immer auch Auswirkung auf unser Bewusstsein. Artikel werden nicht von Robotern geschrieben. Es ist absurd zu glauben innere Einstellungen und Wahrnehmungen hätten keine Auswirkung auf das Geschriebene.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 11:47)
Eben - ich schrieb von einem extremen Szenario um zu umschreiben wozu das führen kann. Dann sollte nicht so getan werden, als hätte ich das als Beschreibung der aktuellen Situation dargestellt.
Eben das schrieb ich. Falls Du es so besser verstehst: Du munkelst/siehst "heraufziehen" etc.. Eine beliebte, aber auch leicht durchschaubare Taktik.

BTT: Der Journalismus ist offenbar nicht "uniform besetzt".
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conscience
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus

Beitrag von conscience »

Die Emma ist eine ätzende und frauenfeindliche Zeitschrift, liefert sie doch jedem Mannesrechtler Argumente gegen die Irrlehren des Feminismus.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 10:56)
Die Einstellung und Identität der Journalisten hat einen Einfluss auf das, was diese Journalisten wahrnehmen und wie sie darüber schreiben. Und das hat einen Einfluss auf die gesamte Medienlandschaft, weil nunmal die gesamte Medienlandschaft mit den Journalisten arbeiten muss, die es am Markt gibt.
Daraus kann man aber nicht auf eine Einseitigkeit der sogenannten Mainstream-Medien in Deutschland schließen. Dein Beispiel mit der Harvard-Studie zum Trump-Thema ist empirisch einfach zu dünn. Du gibst zuviel auf die zweifelhafte Diskursivität des Kolumnisten Jan Fleischhauer. Der ist eher ein typisches Beispiel für einen Spin-Doctor, der einer Metadiskussion einen gewissen Dreh verleihen will. Mir ist das zu wenig bodenständig und entspricht nicht Standards der sozialempirischen Forschung, wie sie Qualitätsjournalismus auszeichnen sollte. Natürlich ist die Qualität der Mainstream-Medien nicht das Gelbe vom Ei, aber der Vorwurf der Einseitigkeit wird aus Gründen einer gesteuerten Kommunikation bei diesem Beispiel eher für bestimmte Zwecke instrumentalisiert.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 13:29)
Daraus kann man aber nicht auf eine Einseitigkeit der sogenannten Mainstream-Medien in Deutschland schließen.
Natürlich nicht. Die "Mainstream-Medien"-Legende (Uniformität etc.) ist einfach nur dumm Tüch. Aber man kann es ja immer mal wieder versuchen.
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(20 Feb 2021, 13:29)
Daraus kann man aber nicht auf eine Einseitigkeit der sogenannten Mainstream-Medien in Deutschland schließen. Dein Beispiel mit der Harvard-Studie zum Trump-Thema ist empirisch einfach zu dünn.
Inwiefern? Könntest du das an Zahlen aufschlüsseln, oder ist das einfach deine Meinung?
Du gibst zuviel auf die zweifelhafte Diskursivität des Kolumnisten Jan Fleischhauer. Der ist eher ein typisches Beispiel für einen Spin-Doctor, der einer Metadiskussion einen gewissen Dreh verleihen will.
Fleischhauer bringt immer wieder interessente Punkte. Du musst sie ja nicht annehmen. Auch ich bin schon groß, und übernehme solche Artikel nicht kritiklos. Allerdings sehe ich mich in vielen seiner Artikel in meinen Ansichten bestätigt. So what?
Mir ist das zu wenig bodenständig und entspricht nicht Standards der sozialempirischen Forschung, wie sie Qualitätsjournalismus auszeichnen sollte.
Könntest du das bitte belegen? Wo genau erfüllt Fleischhauer mit seinen Kolumnen journalistische Standards nicht?
Natürlich ist die Qualität der Mainstream-Medien nicht das Gelbe vom Ei, aber der Vorwurf der Einseitigkeit wird aus Gründen einer gesteuerten Kommunikation bei diesem Beispiel eher für bestimmte Zwecke instrumentalisiert.
Das fasse ich als deine Meinung auf. Es sei denn, du hättest irgendetwas, daraus einen Fakt zu machen.

Aber ist ja eh klar - die bösen Rechten instrumentalisieren. :rolleyes: Unnütz vielleicht darauf hinzuweisen, dass das typischerweise nichts als eine Parole ist. Wäre natürlich toll sich vielleicht einfach mit dem Sachinhalt zu befassen, aber ist wohl zuviel verlangt. Da werden die beiden Studien zur Präferenz von Journalisten ignoriert und die Harvard-Studie wird als empirisch zu dünn verworfen, obwohl sie genau das bestätigt, was Heerschaaren von Konservativen hier immer wieder vorbringen. Aber vielleicht auch gerade deshalb ...
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(20 Feb 2021, 13:39)
Natürlich nicht. Die "Mainstream-Medien"-Legende (Uniformität etc.) ist einfach nur dumm Tüch. Aber man kann es ja immer mal wieder versuchen.
Oh, ich dachte es wäre vielleicht dieses Mal ein Sachargument in einem Beitrag von dir zu finden. Schade, wieder nicht. :x
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 22:05)
Oh, ich dachte es wäre vielleicht dieses Mal ein Sachargument in einem Beitrag von dir zu finden. Schade, wieder nicht. :x
Ich beziehe mich doch auf "Deine" Zahlen, die das belegen, was ich schrieb:
Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 08:42)
Bei Statistika findet sich aus 2009 eine vergleichbare Studie:
Keine Partei: 36.1%
Grüne: 26.9%
Die Linke: 4.2%
SPD: 15.5%
CDU: 9%
FDP: 7.4%
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Re: Wie vielschichtig denkt und berichtet uniform besetzter Journalismus?

Beitrag von Wähler »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Feb 2021, 22:02)
Da werden die beiden Studien zur Präferenz von Journalisten ignoriert und die Harvard-Studie wird als empirisch zu dünn verworfen, obwohl sie genau das bestätigt, was Heerschaaren von Konservativen hier immer wieder vorbringen.
Uni Mainz Langzeitstudie Medienvertrauen Forschungsergebnisse der Welle 2019
https://medienvertrauen.uni-mainz.de/fo ... elle-2019/
"Beim Thema „Wohnungsnot“, das in der Diagnose wenig umstritten ist, halten 55 Prozent die Berichterstattung für vertrauenswürdig, nur 16 Prozent haben kein Vertrauen, die übrigen äußern sich unentschieden oder gar nicht. Beim Klimawandel haben 48 Prozent Vertrauen in die Medien, 23 Prozent nicht. Umstrittener ist die Berichterstattung über die AfD: Hier haben nur 36 Prozent Vertrauen, 32 Prozent haben kein Vertrauen. Nur 31 Prozent äußern Vertrauen in die Berichterstattung über den Islam."
Das Thema Trump eignet sich nicht, um die Linkslastigkeit der Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks in Deutschland zu belegen, weil sich auch in Amerika alle etablierten Medien am Schluss einig waren, dass Trump ein notorischer Lügner ist.
Reuters Institute 2020 Digital News Report2020 Germany
https://www.digitalnewsreport.org/surve ... many-2020/
"Public media such as ARD and ZDF remain most trusted, along with regional and local newspapers. We observe the highest level of distrust in commercial broadcaster RTL (30%) and tabloid newspaper Bild (58%), despite their popularity with audiences."
Du solltest Dich vielleicht intensiver mit der Berichterstattung über die Flüchtlings- und Corona-Krise beschäftigen, um Deine Vermutungen besser empirisch zu untermauern. Im Schlepptau von Jan Fleischhauer die Trumpkiste weiter zu reiten, überzeugt mich jedenfalls nicht. Der Vorwurf einer einseitigen Berichterstattung an die Mehrheit der deutschen Journalisten sollte schon besser begründet werden.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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