Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

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Moses
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:14)

In der Schule lernt man fast nur nutzloses Zeug. Wenn jemand Abitur hat, bedeutet das aber nicht das er in der Lage ist, an einem Automaten eine Bahnfahrkarte zu kaufen.

Wichtig wären die Themen, die einem auf das Leben vorbereiten:
- Wohnungssuche
- Kredit aufnehmen
- Auto kaufen (Neu und Gebraucht)
- Pflanzen im Garten und Zimmer
- Umgang mit verschiedenen Behörden
- Konsequenzen von Straftaten
- Jobsuche
- Haushalt führen (auch finanziell)
- Gesunde Ernährung / Kochen
- Vorbeugung von Krankheiten
- Schutz vor Betrug und Straftaten
- Altersvorsorge
- Umweltschutz / Abfall korrekt entsorgen
- Verbraucherschutz
- Handwerkliche Fähigkeiten (Tapezieren, Malern, Möbel zusammenbauen, Hauselektrik, etc...)
- etc ...
Das allerdings sehe ich völlig anders. Das was Du hier auflistest ist Aufgabe des Elternhauses, die Schulen sollen Schulwissen vermitteln. Grundlagen für eine spätere Berufsausbildung - Lebenfähigkeit müssen immer noch die Eltern vermitteln.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Realist2014 »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:18)

Das allerdings sehe ich völlig anders. Das was Du hier auflistest ist Aufgabe des Elternhauses, die Schulen sollen Schulwissen vermitteln. Grundlagen für eine spätere Berufsausbildung - Lebenfähigkeit müssen immer noch die Eltern vermitteln.
Wie sollen die Eltern Wissen vermitteln, welches sie selber nicht besitzen?
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von jack000 »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:18)

Das allerdings sehe ich völlig anders. Das was Du hier auflistest ist Aufgabe des Elternhauses, die Schulen sollen Schulwissen vermitteln. Grundlagen für eine spätere Berufsausbildung - Lebenfähigkeit müssen immer noch die Eltern vermitteln.
In der Realität sieht man aber, dass Eltern diese Aufgabe häufig nicht nachkommen. Es gibt ausreichen Überflüssiges, was man Streichen kann um diese Themen einzubinden.
=> Es bringt nichts, wenn man ganz toll Gedichte analysieren kann oder weiß was Ribosomen sind, aber im Leben allgemein nicht klar kommt.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:14)

In der Schule lernt man fast nur nutzloses Zeug. Wenn jemand Abitur hat, bedeutet das aber nicht das er in der Lage ist, an einem Automaten eine Bahnfahrkarte zu kaufen.

Wichtig wären die Themen, die einem auf das Leben vorbereiten:
- Wohnungssuche
- Kredit aufnehmen
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- Umgang mit verschiedenen Behörden
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Der Lehrer (CDU-Mitglied und Chemielehrer) ist mit den Schülern Verträge durchgegangen, Handyabzocke... und sie sollten ihre Eltern fragen, welche Nebenkosten und allgemeine Kosten neben der Miete diese so haben - natürlich ohne Beträge zu nennen. Die Schüler haben dicke Backen gemacht, was das Erwachsenenleben so kostet. Den Unterricht fanden sie gut.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

Ich seh nicht ein, dass das Schulsystem missbraucht wird um die Unfähigkeit oder Unwilligkeit von Erzeugern zu kompensieren, dafür zahl ich keine Steuern.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:29)

Ich seh nicht ein, dass das Schulsystem missbraucht wird um die Unfähigkeit oder Unwilligkeit von Erzeugern zu kompensieren, dafür zahl ich keine Steuern.
Ich zahl ganz gern Steuern für Schüler, die im Leben klarkommen. Grundsätzlich hast du recht, was das Elternhaus angeht. Leider ist es in vielen reine Theorie, da wird ausnahmslos ALLES an die Lehrer delegiert, auch die Frühstückszubereitung, wenn das ginge. Diese Kinder fallen hinten rum - wenn weder Eltern noch Schule sich kümmern.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Teeernte »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:18)

Das allerdings sehe ich völlig anders. Das was Du hier auflistest ist Aufgabe des Elternhauses, die Schulen sollen Schulwissen vermitteln. Grundlagen für eine spätere Berufsausbildung - Lebenfähigkeit müssen immer noch die Eltern vermitteln.
Dann bessere Themen -

Geld, Zinsen, Schulden, Überschuldung, Darlehen, Kredit - Hauskredit, Autokredit , Umschuldung, Versicherung - was muss was kann ...und was ist >> ähmmmm >> nur schön für den AAAAAA - der ihnen die Versicherung verkauft hat.

Telefonvertrag - und das Handy für 1200 Euro SCHENK ich Ihnen DAZU ! :D :D :D

Gern auch 2 Verträge und 2 Handys...

KAufen SIE JETZT ein AUTO - NULL ANZAHLUNG ....NULL Zinsen ....Da passt auch das Neue Handy prima rein.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:33)

Ich zahl ganz gern Steuern für Schüler, die im Leben klarkommen. Grundsätzlich hast du recht, was das Elternhaus angeht. Leider ist es in vielen reine Theorie, da wird ausnahmslos ALLES an die Lehrer delegiert, auch die Frühstückszubereitung, wenn das ginge. Diese Kinder fallen hinten rum - wenn weder Eltern noch Schule sich kümmern.
Ich bin ja froh, dass sich heute in Deutschland niemand mehr fragen muss, ob er sich ein Kind finanziell leisten kann - vielleicht wäre es an der zeit, sich zu fragen, ob man ein Kind auch lebenstüchtig erziehen kann? Wird ja niemand gezwungen Kinder in die Welz zu setzen.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Teeernte »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:29)

Ich seh nicht ein, dass das Schulsystem missbraucht wird um die Unfähigkeit oder Unwilligkeit von Erzeugern zu kompensieren, dafür zahl ich keine Steuern.
Die, die da Probleme haben - da hat im Elternbereich KEINER ein Problem MIT GELD....allgemein haben die KEINS und dadurch die Probleme.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von jack000 »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:29)

Ich seh nicht ein, dass das Schulsystem missbraucht wird um die Unfähigkeit oder Unwilligkeit von Erzeugern zu kompensieren, dafür zahl ich keine Steuern.
Die Chance ist höher, dass aus den Schülern mal Steuerzahler werden, wenn diese auf das Leben vorbereitet werden. Die unfähigen oder unwilligen Erzeuger gibt es nun mal, aber man kann versuchen zu vermeiden, dass die Kids das weiter fortführen (Stichwort: "Stütze in der 3. Generation").

Ich habe mal Elektroniker bei der Telekom gelernt. Das dazu notwendige Vorwissen hätte in 1-2 Monaten vermittelt werden können. Das Schule auf ein Berufsleben vorbereitet sehe ich nur zu einem sehr kleinen Teil.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Realist2014 »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:29)

Ich seh nicht ein, dass das Schulsystem missbraucht wird um die Unfähigkeit oder Unwilligkeit von Erzeugern zu kompensieren, dafür zahl ich keine Steuern.
Du möchtest also die Sozialhilfedynastien sozusagen festigen.... :|
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Teeernte »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:36)

Ich bin ja froh, dass sich heute in Deutschland niemand mehr fragen muss, ob er sich ein Kind finanziell leisten kann - vielleicht wäre es an der zeit, sich zu fragen, ob man ein Kind auch lebenstüchtig erziehen kann? Wird ja niemand gezwungen Kinder in die Welz zu setzen.
Der KinderWUNSCH ist da SELTEN der Grund für Schwangerschaft. Bei IQ Zimmertemperatur Erzeuger ist NICHT zu erwarten das ELTERNTEIL heller als das Kind leuchtet.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von jack000 »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:27)

Mein Neffe hatte Religion abgewählt und Ersatzunterricht gehabt. Sollte eigentlich Ethikunterricht sein.
Der Lehrer (CDU-Mitglied und Chemielehrer) ist mit den Schülern Verträge durchgegangen, Handyabzocke... und sie sollten ihre Eltern fragen, welche Nebenkosten und allgemeine Kosten neben der Miete diese so haben - natürlich ohne Beträge zu nennen. Die Schüler haben dicke Backen gemacht, was das Erwachsenenleben so kostet. Den Unterricht fanden sie gut.
=> Genau das meine ich!
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:38)

Die Chance ist höher, dass aus den Schülern mal Steuerzahler werden, wenn diese auf das Leben vorbereitet werden. Die unfähigen oder unwilligen Erzeuger gibt es nun mal, aber man kann versuchen zu vermeiden, dass die Kids das weiter fortführen (Stichwort: "Stütze in der 3. Generation").

Ich habe mal Elektroniker bei der Telekom gelernt. Das dazu notwendige Vorwissen hätte in 1-2 Monaten vermittelt werden können. Das Schule auf ein Berufsleben vorbereitet sehe ich nur zu einem sehr kleinen Teil.
Ich versteh was Du meinst - ich bin der Meinung, dass Schule eine allgemeine Bildung ermöglichen muss (sehr verkürzt: Lesen, Schreiben, Rechnen) die Spezialqualifikationen muss dann die Berufsausbildung beisteuern, aufbauend auf der Basis.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:36)

Ich bin ja froh, dass sich heute in Deutschland niemand mehr fragen muss, ob er sich ein Kind finanziell leisten kann - vielleicht wäre es an der zeit, sich zu fragen, ob man ein Kind auch lebenstüchtig erziehen kann? Wird ja niemand gezwungen Kinder in die Welz zu setzen.
Diese Selbstreflexion ist nicht jedem gegeben.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von jack000 »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:42)

Ich versteh was Du meinst - ich bin der Meinung, dass Schule eine allgemeine Bildung ermöglichen muss (sehr verkürzt: Lesen, Schreiben, Rechnen) die Spezialqualifikationen muss dann die Berufsausbildung beisteuern, aufbauend auf der Basis.
Die Basis soll ja auch bleiben. Und es ist auch in z.B. 10 Jahren Realschule genug Platz um mal über den Tellerrand zu schauen. Aber ich erinnere mich z.B. noch an den Biologieunterricht und stelle mit bis heute die Frage, wozu ein Realschüler (Der nicht mal weiß wie man eine Blume richtig gießt) wissen muss was Ribosomen sind?
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

Realist2014 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:39)

Du möchtest also die Sozialhilfedynastien sozusagen festigen.... :|
Nun, Kinder, die in der schule schon jetzt nicht mitkommen, weil die Eltern zu dumm sind ihnen ein Lernumfeld zu schaffen, die lernen die Inhalte, die jack hier fordert auch nicht und werden trotzdem keinen Berufsabschluss bekommen.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:57)

Nun, Kinder, die in der schule schon jetzt nicht mitkommen, weil die Eltern zu dumm sind ihnen ein Lernumfeld zu schaffen, die lernen die Inhalte, die jack hier fordert auch nicht und werden trotzdem keinen Berufsabschluss bekommen.
Dumme, überforderte Eltern = dumme Kinder?
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:00)

Dumme, überforderte Eltern = dumme Kinder?
Nicht zwangsläufig - aber naheliegend.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Uffhausen »

jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:22)
In der Realität sieht man aber, dass Eltern diese Aufgabe häufig nicht nachkommen.
Wie denn auch - der Staat hätte es ja gern, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten und die Kinder währenddessen in Ganztageseinrichtungen verbleiben.

Desweiteren - so zumindest mein ganz persönlicher Eindruck - sind die heutigen Kinder und Jugendlichen wesentlich abhängiger von sozialen Medien, als von ihrem Elterhaus. Sie würden bei dringenden Lebensfragen wohl eher auf Youtube vorbeischauen oder sich eine App runterladen, statt mal Mami oder Papi um Rat zu fragen...
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Sören74 »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:18)

Das allerdings sehe ich völlig anders. Das was Du hier auflistest ist Aufgabe des Elternhauses, die Schulen sollen Schulwissen vermitteln. Grundlagen für eine spätere Berufsausbildung - Lebenfähigkeit müssen immer noch die Eltern vermitteln.
Hmm, ich sehe das sowohl anders als Jack, aber auch als Du. Die Schule kann im einzelnen nicht all diese Fähigkeiten beibringen. In Teilen ist es durchaus sinnvoll und in Teilen wird es auch gemacht. Beispielsweise Gesunde Ernährung / Kochen in BaWü im Fach MUM (Mensch und Umwelt) an Realschulen. Aber alles kann und sollte man im Einzelfall nicht beibringen. Aber gleichzeitig kann man auch von Eltern nicht erwarten, dass sie ihren Kindern immer beibringen können, wie man vernünftig mit Geld umgeht, oder mit bestimmten Behörden umgeht, wenn sie es selber nicht gelernt haben.

In meiner Zeit gab es Lehrer, die sagten, wir können euch nicht alles beibringen, aber wir können euch beibringen, wie ihr die Fähigkeit erlernt, solche Probleme zu lösen. Das ist viel wichtiger als im Einzelfall zu wissen, wie man mit Pflanzen in der eigenen Wohnung umgeht. Also eine Ausbildung als Problemlöser. Und da können natürlich auch Eltern helfen. Da wird manchmal unter falsch verstandener Hilfe den Kindern vieles abgenommen, was sie dann wesentlich später selbst erlernen müssen.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Milady de Winter »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:09)

Wie denn auch - der Staat hätte es ja gern, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten und die Kinder währenddessen in Ganztageseinrichtungen verbleiben.
Wobei ich persönlich hier aus Erfahrung anmerken möchte, dass eine höhere physische Präsenz der Eltern beiweitem kein Garant für eine bessere Erziehung ist. Weder im Hinblick auf Bildung noch auf soziale Kompetenz.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:09)

Wie denn auch - der Staat hätte es ja gern, wenn beide Elternteile Vollzeit arbeiten und die Kinder währenddessen in Ganztageseinrichtungen verbleiben.

Desweiteren - so zumindest mein ganz persönlicher Eindruck - sind die heutigen Kinder und Jugendlichen wesentlich abhängiger von sozialen Medien, als von ihrem Elterhaus. Sie würden bei dringenden Lebensfragen wohl eher auf Youtube vorbeischauen oder sich eine App runterladen, statt mal Mami oder Papi um Rat zu fragen...
Ja? Wo steht das?
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von McKnee »

Milady de Winter hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:14)

Wobei ich persönlich hier aus Erfahrung anmerken möchte, dass eine höhere physische Präsenz der Eltern beiweitem kein Garant für eine bessere Erziehung ist. Weder im Hinblick auf Bildung noch auf soziale Kompetenz.
Manchmal ist es genau anders herum
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:14)

Hmm, ich sehe das sowohl anders als Jack, aber auch als Du. Die Schule kann im einzelnen nicht all diese Fähigkeiten beibringen. In Teilen ist es durchaus sinnvoll und in Teilen wird es auch gemacht. Beispielsweise Gesunde Ernährung / Kochen in BaWü im Fach MUM (Mensch und Umwelt) an Realschulen. Aber alles kann und sollte man im Einzelfall nicht beibringen. Aber gleichzeitig kann man auch von Eltern nicht erwarten, dass sie ihren Kindern immer beibringen können, wie man vernünftig mit Geld umgeht, oder mit bestimmten Behörden umgeht, wenn sie es selber nicht gelernt haben.

In meiner Zeit gab es Lehrer, die sagten, wir können euch nicht alles beibringen, aber wir können euch beibringen, wie ihr die Fähigkeit erlernt, solche Probleme zu lösen. Das ist viel wichtiger als im Einzelfall zu wissen, wie man mit Pflanzen in der eigenen Wohnung umgeht. Also eine Ausbildung als Problemlöser. Und da können natürlich auch Eltern helfen. Da wird manchmal unter falsch verstandener Hilfe den Kindern vieles abgenommen, was sie dann wesentlich später selbst erlernen müssen.
Korrekt - hier kann ich tatsächlich zustimmen!
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Moses »

McKnee hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:16)

Manchmal ist es genau anders herum
Auch da stimme ich voll zu.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Uffhausen »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:14)
Beispielsweise Gesunde Ernährung / Kochen in BaWü im Fach MUM (Mensch und Umwelt) an Realschulen.
Kann mich erinnern, war ein Wahlfach nebst Französisch und Technik - ich meine ab der 8. Klasse.

Fand ich damals schon krass: Die MUMler hatten damals ab 7.35 Uhr Doppelstunde; haben dort ein komplettes Sonntagsmenü kochen gelernt - und mussten es hernach auch bitteschön selber aufessen. Wegschmeißen wäre ja nicht bildungkonform gewesen. Schon vor der großen Pause um 10 Uhr eine Brühe, Braten mit Knödel und Gemüse samt Dessert im Magen - einfach übel. :dead:

Da war ich echt froh, mich stattdessen für Französisch entschieden zuhaben - obwohl ich's nie gelernt habe. Zumindest hatte ich nie Bauchweh danach. :D
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Milady de Winter »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:36)

Fand ich damals schon krass: Die MUMler hatten damals ab 7.35 Uhr Doppelstunde; haben dort ein komplettes Sonntagsmenü kochen gelernt - und mussten es hernach auch bitteschön selber aufessen. Wegschmeißen wäre ja nicht bildungkonform gewesen. Schon vor der großen Pause um 10 Uhr eine Brühe, Braten mit Knödel und Gemüse samt Dessert im Magen - einfach übel. :dead:
Ernährungslehre wäre in meinen Augen angebracht. Ich hatte "Hauswirtschaft" (oder wie das hieß) auch mal ein Jahr lang, war sogar Pflichtfach... was wir da z.T. kochen mussten, war aber alles andere als ein Paradebeispiel für eine ausgewogene Ernährung. War mehr so eine Art Maggi-Kochkurs. Zudem wollte uns unsere Lehrerin fast zwingen, das Zeug zu essen, auch wenn etwas dabei war, was man nicht essen wollte, und zeitgleich verbieten, zum Essen etwas zu trinken - warum auch immer. Und da hörte es dann bei mir auf. Ich hab ihr gesagt, dass wir uns entweder darauf einigen, dass ich trinke, was ich will, und dass ich esse, was ich will - oder dass ich aufstehe und gehe. Und wenn's sein muss auf geradem Weg ins Büro des Rektors. Lief dann soweit. Aber ich war froh, als das Jahr rum war.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Uffhausen »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:15)

Ja? Wo steht das?
Das hat mir so vor einigen Jahren mal einer unserer (ehrlichen) Lokalpolitiker erklärt:

Alles in Allem sei es der (politische!) Weg des geringsten Widerstands - laut Pisa-Studien sind deutsche Kinder dümmer als die Kinder anderer Länder = wenn man die Schulbildung deswegen reformieren würde, käme das einem politischen Eingeständnis des Versagens gleich. Also lieber die Eltern der Kinder als Versager hinstellen - Konsequenz: Ganztageseinrichtungen für die Kinder (bildungstechnisch kann alles beim Alten belassen werden) und möglichst Vollzeit-Arbeit für die Eltern (wenn sie schon zu dumm sind, ihren Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen, sollen sie wenigstens arbeiten und damit u. a. die Staatskassen füllen und die Statistiken aufhübschen).

Fand und finde ich immernoch nachvollziehbar und auch glaubwürdig.

Eine Kollegin meinte kürzlich, ihre Tochter sei deshalb "langsam am durchdrehen", weil ihr die gewohnte Struktur fehlt. Seit sie eineinhalb Jahre alt ist, ist sie das fremdbestimmte Ganztagessystem gewohnt - aber eben deshalb nicht wie es ist, zuhause zu sein oder Zeit mit den Eltern zu verbringen. Ich finde das entsetzlich - mein Zuhause war für mich damals der Ort, wo ich ich am wohlsten gefühlt habe; meine Eltern waren für mich die vertrautesten und vertrauenswürdigsten Menschen weit und breit.

Klar, hätte ich auch ein Ganztagessystem durchleben müssen, wäre mein Zuhause für mich wohl auch nur ein Ort wo ich mich aufhalten muss, wenn ich nicht in der Ganztageseinrichtung bin und meine Eltern nur noch Menschen geworden, die für mich sorgen müssen, wenn ErzieherInnen oder LehrerInnen nicht da sind. :dead:
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Feb 2021, 14:38)

Auf der einen Seite veraltet. Aber auf der anderen Seite auch wieder irgendwie "überreformiert". Selbst in meiner Grundschulzeit, in den Endsechziger Jahren und selbst in der preußisch-konservativen DDR: Hielten bereits neben dem klassischen Frontalunterricht moderne Formen von gruppenorientiertem Lernen Einzug. "Lerngruppen". Ich habe sie gehasst. In meiner kindlichen Vorstellung haben sich damit die Erwachsenen und die Lehrer aus ihrer Verantwortung gestohlen. Ich wollte immer nur Frontalunterricht und für mich ganz allein und einsam lernen. Mein Gerechtigkeitsempfinden sagte mir: Warum soll ich der dummen Bärbel die Grundrechenarten beibringen? Wofür gibts denn die Lehrer?
Was ist das für ein "Gerechtigkeitsempfinden", das die "dumme Bärbel" ausschließt? Mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir immer, dass auch Bärbel mitkommen und den Stoff verstehen sollte. Und wenn es die Lehrer nicht schaffen, dass bei ihr der Knoten platzt, dann sind es halt hilfsbereite und freundliche Mitschüler. Solche, die nicht nur an sich denken.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2021, 07:15)

Was ist das für ein "Gerechtigkeitsempfinden", das die "dumme Bärbel" ausschließt? Mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir immer, dass auch Bärbel mitkommen und den Stoff verstehen sollte. Und wenn es die Lehrer nicht schaffen, dass bei ihr der Knoten platzt, dann sind es halt hilfsbereite und freundliche Mitschüler. Solche, die nicht nur an sich denken.
Es ist nicht Job des Schülers, die Arbeit des Lehrers zu übernehmen.
Dass auch mal unbeliebte Mitschüler bei etwas ausgeschlossen werden, ist die Realität fernab von Träumen der Harmonie im Klassenraum.
Man hilft seinen Freunden, wenn die nicht klarkommen. Den Job des Lehrers übernimmt keiner freiwillig. Vor allem nicht bei Mitschülern, die man nicht mag.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2021, 07:15)

Was ist das für ein "Gerechtigkeitsempfinden", das die "dumme Bärbel" ausschließt? Mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir immer, dass auch Bärbel mitkommen und den Stoff verstehen sollte. Und wenn es die Lehrer nicht schaffen, dass bei ihr der Knoten platzt, dann sind es halt hilfsbereite und freundliche Mitschüler. Solche, die nicht nur an sich denken.
Die "Dicken" und die "Grobmotoriker" wollte beim Fussball im Sportuntereicht während der "Manschaftstwahl" auch immer keiner im Team haben....

Un auch in der Schule gibt es schon den von dir ja "verhassten" Wettbewerb....

Denn die Schule ist auch schon die Vorbereitung für den Wettbewerb in der Leistungsgesellschaft im Berufsleben...

Beginnt ja dann direkt im Anschluß an die Schule beim Wettbewerb um die begehrten Lehrstellen oder Studienplätze.

Die "guten" bekommen diese begehrten dann- die anderen müssen das nehmen, was übrig bleibt.

Marktwirtschaft...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Mar 2021, 10:06)

Die "Dicken" und die "Grobmotoriker" wollte beim Fussball im Sportuntereicht während der "Manschaftstwahl" auch immer keiner im Team haben....

Un auch in der Schule gibt es schon den von dir ja "verhassten" Wettbewerb....

Denn die Schule ist auch schon die Vorbereitung für den Wettbewerb in der Leistungsgesellschaft im Berufsleben...

Beginnt ja dann direkt im Anschluß an die Schule beim Wettbewerb um die begehrten Lehrstellen oder Studienplätze.

Die "guten" bekommen diese begehrten dann- die anderen müssen das nehmen, was übrig bleibt.

Marktwirtschaft...
Ich hasse doch den Wettbewerb nicht. So ein Unfug. Wettbewerb und andere nicht ausschließen und ausgrenzen, das lässt sich durchaus unter einen Hut bringen. Das ist alles ein Frage des Menschenbildes, das man selbst hat. Leute mobben, abwerten und schlechtreden, weil das "immer schon ganz normal war", halte ich für ein fragwürdiges und kaltes Menschenbild. Das beginnt in der Schule und setzt sich über etliche weitere Bereiche bis ins politische Leben fort.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2021, 11:16)
Ich hasse doch den Wettbewerb nicht. So ein Unfug. Wettbewerb und andere nicht ausschließen und ausgrenzen, das lässt sich durchaus unter einen Hut bringen.
Wettbewerb bedeutet Gewinner und Verlierer.... Die Verlierer sind dann logischweise "ausgegrenzt" von dem, um was es ging...
Das ist alles ein Frage des Menschenbildes, das man selbst hat. Leute mobben, abwerten und schlechtreden,
War hier nicht das Thema- das ist immer dein Thema...
weil das "immer schon ganz normal war", halte ich für ein fragwürdiges und kaltes Menschenbild.

Ich weiß nicht was bei dir "normal" war...
Das beginnt in der Schule und setzt sich über etliche weitere Bereiche bis ins politische Leben fort.
Der Mensch ist, wie er ist....
Nur ideologisch verblendete aus dem extremen Spektrum wollen durch "Erziehung" einen "neuen Menschen " schaffen...
So mit HJ, BDM, FDJ.....
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2021, 07:15)

Was ist das für ein "Gerechtigkeitsempfinden", das die "dumme Bärbel" ausschließt? Mein Gerechtigkeitsempfinden sagt mir immer, dass auch Bärbel mitkommen und den Stoff verstehen sollte. Und wenn es die Lehrer nicht schaffen, dass bei ihr der Knoten platzt, dann sind es halt hilfsbereite und freundliche Mitschüler. Solche, die nicht nur an sich denken.
Ja. Das ist von der moralischen Warte her schon richtig. Und ab einem gewissen Alter auch in irgedeiner Form erwartbar. Aber einem Grundschulkind fällt es ohnehin schon schwer, etliche Stunden in der Schule zu sitzen. Ich habe diese reformpädagogischen Ansätze als Grundschulkind immer so als eine Art Zwangskollektivierung empfunden. Die Menschen sind nun mal verschieden. Es gibt ja auch im Berufsleben ganz verschiedene Profile. Solche, bei denen es auf Teamwork ankommt und solche, bei denen man ganze Tage lang allein am Computer oder in einem Labor herumtüftelt.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Mar 2021, 10:06)

Die "Dicken" und die "Grobmotoriker" wollte beim Fussball im Sportuntereicht während der "Manschaftstwahl" auch immer keiner im Team haben....

Un auch in der Schule gibt es schon den von dir ja "verhassten" Wettbewerb....
Da muss ich dir widersprechen. In der Schule gehts um Wissensvermittlung.
Und da bin ich auf der Seite derer, die Schule eben gerade nicht vorrangig als Vorbereitung auf die Alltagsbewältigung im späteren Leben sehen. Musik, Literatur, Genetik, Astronomie bereiten kaum auf irgendwelche praktischen Fragen des späteren Lebens vor. Sicherlich irritiert es, wenn man auch von Schülern selbst öfter die Ansicht hört, Schule müsse sich mehr praktischen Fragen wie etwa Steuererklärungen oder dergleichen widmen. Man muss diese Ansichten dennoch nicht teilen. Man muss ja auch nicht das an Schulen verbreitete Mobbing unter Schülern gut finden.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2021, 12:08)
Da muss ich dir widersprechen. In der Schule gehts um Wissensvermittlung.
natürlich- trotzdem gab und gibt es dort auch Wettbewerb...
Und da bin ich auf der Seite derer, die Schule eben gerade nicht vorrangig als Vorbereitung auf die Alltagsbewältigung im späteren Leben sehen. .
Ich hatte geschrieben, auf das Berufsleben..

Mit Wettbewerb um Ausbildungsplätze und Studienplätze...
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2021, 11:52)

Ja. Das ist von der moralischen Warte her schon richtig. Und ab einem gewissen Alter auch in irgedeiner Form erwartbar. Aber einem Grundschulkind fällt es ohnehin schon schwer, etliche Stunden in der Schule zu sitzen. Ich habe diese reformpädagogischen Ansätze als Grundschulkind immer so als eine Art Zwangskollektivierung empfunden. Die Menschen sind nun mal verschieden. Es gibt ja auch im Berufsleben ganz verschiedene Profile. Solche, bei denen es auf Teamwork ankommt und solche, bei denen man ganze Tage lang allein am Computer oder in einem Labor herumtüftelt.
Ja klar. Dieses vordergründige Auf-Kollektiv-Machen war mir auch immer sehr suspekt. An der POS in den ersten Klassen (was heute Grundschule wäre), hab ich mich deshalb mal geweigert, "Brigadeleiterin" zu werden. Meine Eltern meinten, ich hätte damals als Ausrede gesagt: "Das ist mir zu viel Arbeit" :D Und in den größeren Klassen diskutierten wir auch genau solche Fragen, wie zum Beispiel die widersprüchliche Geschichte "Individuum - Gesellschaft". Da gabs Leute, die brav nachplapperten, was gerne gehört wurde, aber auch einige, die anderes sagten, Kritisches. Wohlgemerkt, das war sone Öffnungsphase gerade, als ich meine wichtigen Schuljahre hatte. Kann mich an heftige und superinteressante Auseinandersetzungen erinnern, an deren Ende niemand schlapphutmäßig abgeholt worden ist. Obgleich ich natürlich weiß, dass es auch die andere Seite gab, die brutale, menschenfeindliche. Hatten wir hier ja schon hundertfach die Diskussion. Was ich einfach gut fand, war, dass etwas mehr darauf geachtet worden ist, für ein freundliches ellenbogenfreies Klima zu achten, wo auch solche Bärbels klarkamen. Ich selbst hab beides gehabt: Ab und zu war ich lieber alleine und machte meine Sache... ohne das Geschnatter und Gerede der anderen. Aber in anderen Zeiten fand ichs auch in einem Kollektiv ganz okay. Je, nachdem, wie das zwischenmenschliche Klima war. Übrigens: Freundlichkeit fördert Kreativität. Eiseskälte lähmt sie.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Mar 2021, 11:52)
Aber einem Grundschulkind fällt es ohnehin schon schwer, etliche Stunden in der Schule zu sitzen.
Seltsam,
in den französischen Maternelles klappt das ab dem 3. Lebensjahr - für ALLE Kinder.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von syna »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:14)
In meiner Zeit gab es Lehrer, die sagten, wir können euch nicht alles beibringen, aber wir können euch beibringen, wie ihr die Fähigkeit erlernt, solche Probleme zu lösen. Das ist viel wichtiger als im Einzelfall zu wissen, wie man mit Pflanzen in der eigenen Wohnung umgeht. Also eine Ausbildung als Problemlöser. Und da können natürlich auch Eltern helfen. Da wird manchmal unter falsch verstandener Hilfe den Kindern vieles abgenommen, was sie dann wesentlich später selbst erlernen müssen.
Hier stimme ich Dir absolut zu.

Ich gehe sogar noch weiter: Auch Naturwissenschaften und Mathematik kann man nicht vollumfänglich
lehren. Aber die Grundlagen und die Vorgehensweise sollten vermittelt werden, so dass die Schüler
verstehen, was denn Naturwissenschaften sind, und was eine "wissenschaftliche Studie" überhaupt
ist.

Auch Mathematik ist ist wichtig - nicht unbedingt, um die binomischen Formen rezitieren zu können
oder das Integral über 1/x dx lösen zu können, sondern um überhaupt logisch denken zu können, um
Schlussfolgerungen nachvollziehen zu können.

Und ja: Die Basics der Demokratie, Gewaltenteilung, freier Journalismus usw. sind extrem wichtig.

Wenn diese drei Punkte besser berücksichtigt würden im Lehrplan, hätten wir viele heutige Probleme
mit den Verschwörungstheoretikern, Klimaleugnern, AFDlern usw. nicht in dem heutigen Ausmaß!
--~~/§&%"$!\~~--
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von syna »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:14)

In meiner Zeit gab es Lehrer, die sagten, ...
Ach eins noch: Der ÖRR muss trotzdem reformiert werden! :D
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Mar 2021, 12:12)

Seltsam,
in den französischen Maternelles klappt das ab dem 3. Lebensjahr - für ALLE Kinder.
Ich weiß. In irgendeinem Kunstmuseum in Südfrankreich (Grasse, Cannes, Antibes, Nizza) sah ich mal eine Gruppe von ganz kleinen Kindern. Sie saßen auf einer ausgebreiteten Decke vor einem großen Bild. Französischer Impressionismus oder modernere Sachen wie Picasso, ich weiß nicht mehr genau. Und die Kindergartentante erzählte ihnen etwas darüber. Sehr beeindruckend.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Mar 2021, 08:52)

Ich weiß. In irgendeinem Kunstmuseum in Südfrankreich (Grasse, Cannes, Antibes, Nizza) sah ich mal eine Gruppe von ganz kleinen Kindern. Sie saßen auf einer ausgebreiteten Decke vor einem großen Bild. Französischer Impressionismus oder modernere Sachen wie Picasso, ich weiß nicht mehr genau. Und die Kindergartentante erzählte ihnen etwas darüber. Sehr beeindruckend.
Kindergartentante ist eine ziemlich herablassende Bezeichnung für Erzieherinnen, die eine mehrjährige Ausbildung absolvieren müssen.

Bei besagter Tante handelte es sich wohl um eine Museumspädagogin. Tante hat also studiert.
Ich selbst habe als begleitendes Elternteil miterlebt, dass die Kinder atemlos und gespannt zugehört haben und tausend Fragen gestellt haben. Sowas können die wenigsten Eltern und Erzieherinnen leisten. Kunstgeschichte wurde kindgerecht und hochinteressant den Kleinen nahegebracht.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Astrocreep2000 »

Sören74 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 19:14)In meiner Zeit gab es Lehrer, die sagten, wir können euch nicht alles beibringen, aber wir können euch beibringen, wie ihr die Fähigkeit erlernt, solche Probleme zu lösen.
Darauf bereitet Schule eigentlich vor: Ein universelles Training des Gehirns, dass einem ermöglicht, Problemlösungsstrategien zu entwickeln und auf verschiedenste Bereiche zu übertragen. Um "Wissensvermittlung" im Sinne vom stumpfen Auswendig lernen und repetieren geht es da heute eigentlich weniger. Wobei: Das hängt natürlich stark von der Unterrichtsgestaltung der einzelnen Lehrer ab.
jack000 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:22)
=> Es bringt nichts, wenn man ganz toll Gedichte analysieren kann oder weiß was Ribosomen sind, aber im Leben allgemein nicht klar kommt.
Das ist aber kein Widerspruch, sondern es gibt einen Zusammenhang: Wer diese Dinge in der Schule gelernt hat, wird es ("Analyse") auch auf andere Bereiche übertragen können. Umgekehrt wird ein Kind aus einem "bildungsfernen" Haushalt, das von seinen Eltern ganz allgemein keine Unterstützung bekommt, auch kaum Freude daran haben, eine Gedicht zu analysieren.

Meine Eltern haben mir auch nicht bei gebracht, eine Versicherung abzuschließen oder eine Steuererklärung zu machen - aber ich war nach solider Schulbildung (unterstützt durch meine Eltern) selbstverständlich in der Lage, mir diese Dinge selbst zu erarbeiten! Und darum geht es. Die Grundlagen zu schaffen.


Heute meinen ja auch manche, der Herausforderung "Digitalisierung" und dem drohenden "abgehängt Werden" durch "Asiaten", deren Kinder schon "im Kindergarten das Programmieren lernen" muss man begegnen, in dem man den Kids schon im Grundschulalter Tablets in die Hand drückt, bevor sie richtig lesen, schreiben und rechnen können.

Nö - diese Kids werden vor allem dankbare Konsumenten für die Digitalwirtschaft ... Ein Kind, das zuerst (!) einmal lesen, schreiben und rechnen gelernt hat, ist dagegen bestens aufgestellt, die Möglichkeiten der digitalen Medien udn Instrumente für sich zu nutzen.

Insofern gehöre ich nicht zu denen, die das Schulsystem (insbesondere die Kitas und Grundschulen) dahingehend revolutionieren wollen. Die Wichtigkeit der Grundlagen hat nicht abgenommen, im Gegenteil. Ohne ein in jungen Jahren erlerntes Leseverständnis geht anschließend wenig. Wer das aber drauf hat, erschließt sich die "digitale Welt" sinnvoll (!) und zum gegebenen Zeitpunkt (!) von selbst.

Tatsächlich aber ist das hier natürlich ein großes Thema:
Realist2014 hat geschrieben:(28 Feb 2021, 18:21)
Wie sollen die Eltern Wissen vermitteln, welches sie selber nicht besitzen?
Hier gehtÄs aber erstmal noch gar nicht um lbenspraktische Fähigkeiten sondern um vermeintlich banale Dinge wie "Sozialverhalten"... Tatsächlich sehe sich hier KITas und Grundschulen Herausforderungen gegenüber, mit denen sie vor wenigen Jahrzehnten noch nicht in diesem Ausmaß konfrontiert waren.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von lili »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2021, 11:16)

Ich hasse doch den Wettbewerb nicht. So ein Unfug. Wettbewerb und andere nicht ausschließen und ausgrenzen, das lässt sich durchaus unter einen Hut bringen. Das ist alles ein Frage des Menschenbildes, das man selbst hat. Leute mobben, abwerten und schlechtreden, weil das "immer schon ganz normal war", halte ich für ein fragwürdiges und kaltes Menschenbild. Das beginnt in der Schule und setzt sich über etliche weitere Bereiche bis ins politische Leben fort.
Sehe ich auch so. Ich kann auch ein Wettbewerb führen indem man respektvoll miteinander umgeht.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(03 Mar 2021, 12:08)

Sehe ich auch so. Ich kann auch ein Wettbewerb führen indem man respektvoll miteinander umgeht.

Das ist aber bei machen Arbeitnehmern untereinander nicht der Fall...
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Mar 2021, 12:13)

Das ist aber bei machen Arbeitnehmern untereinander nicht der Fall...
Das stimmt.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von jack000 »

Astrocreep2000 hat geschrieben:(03 Mar 2021, 11:01)

Darauf bereitet Schule eigentlich vor: Ein universelles Training des Gehirns, dass einem ermöglicht, Problemlösungsstrategien zu entwickeln und auf verschiedenste Bereiche zu übertragen.
In der Praxis funktioniert das aber zu oft nicht. Es hat seinen Grund, dass wir Millionen H4-Empfänger haben und das selbst zu Zeiten, wo ein jeder Vollpfosten einen Job bekommen konnte (=Vor Corona).
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Sören74

Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von Sören74 »

jack000 hat geschrieben:(03 Mar 2021, 17:42)

In der Praxis funktioniert das aber zu oft nicht. Es hat seinen Grund, dass wir Millionen H4-Empfänger haben und das selbst zu Zeiten, wo ein jeder Vollpfosten einen Job bekommen konnte (=Vor Corona).
Selbst wenn alle eine hohe Bildung haben und alles könnten, was Du forderst, würde das nicht verhindern, dass es Menschen gibt, die auf Hartz IV abrutschen.
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Re: Deutsche Schulbildung: Sinn vs. Unsinn

Beitrag von jack000 »

Sören74 hat geschrieben:(03 Mar 2021, 17:53)

Selbst wenn alle eine hohe Bildung haben und alles könnten, was Du forderst, würde das nicht verhindern, dass es Menschen gibt, die auf Hartz IV abrutschen.
Es ging nicht um eine hohe Bildung, sondern darum sein Leben in den Griff zu bekommen. Das werden aber nicht weniger, sondern immer mehr. Das man ein Abrutschen in H4 komplett verhindern kann, sagt ja niemand.
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