Schüler gegen den Religionsunterricht

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Misterfritz
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Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Misterfritz »

Rheinland-Pfalz
Warum Schüler den Religionsunterricht abschaffen wollen
In Rheinland-Pfalz wehren sich Jugendliche gegen den Einfluss der Kirche in den Schulen - und wollen die Verfassung des Bundeslandes ändern. Die Bildungsbehörde wehrt sich gegen ihren Vorstoß.
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/s ... 96768.html
So gut ich diese Initiative finde, ich befürchte, die Kirchen werden sich mit Händen und Füssen gegen eine Änderung der Landesverfassung wehren.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Ein Terraner
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2019, 22:17)

So gut ich diese Initiative finde, ich befürchte, die Kirchen werden sich mit Händen und Füssen gegen eine Änderung der Landesverfassung wehren.
Die Kirchen werden sicher mit Begeisterung mitmachen. :D
Skeptiker

Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Skeptiker »

Meinen Segen hat die Initiative in jedem Fall! :thumbup:
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von watisdatdenn? »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2019, 22:17)
So gut ich diese Initiative finde, ich befürchte, die Kirchen werden sich mit Händen und Füssen gegen eine Änderung der Landesverfassung wehren.
Ich finde die Initiative auch gut und die Kirchen sollte man endlich mal mit Händen und Füßen auf die Umsetzung des Reichskonkordates festnageln!
Dort gibt es nämlich nicht nur Rechte für die Kirche, sondern auch Pflichten!

Z.B. für das deutsche Reich zu beten!
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Bleibtreu
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2019, 22:17)

So gut ich diese Initiative finde, ich befürchte, die Kirchen werden sich mit Händen und Füssen gegen eine Änderung der Landesverfassung wehren.
Auf den ersten Blick finde ich solche Initiativen auch gut. Auf den zweiten Blick nicht. Es hat durchaus etwas fuer sich, Atatuerk hat das weise erkannt, wenn ReligionsSchulung, wie auch ein TheologieStudium, staatlich geleitet sind. Ist das nicht der Fall, werden sich hier auf privater Ebene vor allem radikale Gruppierungen, wie zB die Freikirchen oder streng Orthodoxe, engagieren und hervor tun. Ein Aspekt, der Vielen mit seinen Folgen gar nicht bewusst ist. DIE freuen sich genau aus diesem Grund, wenn der Staat sich aus der ReligionsErziehung zurueck zieht! :|
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:26)

Auf den ersten Blick finde ich solche Initiativen auch gut. Auf den zweiten Blick nicht. Es hat durchaus etwas fuer sich, Atatuerk hat das weise erkannt, wenn ReligionsSchulung, wie auch ein TheologieStudium, staatlich geleitet sind. Ist das nicht der Fall, werden sich hier auf privater Ebene vor allem radikale Gruppierungen, wie zB die Freikirchen oder streng Orthodoxe, engagieren und hervor tun. Ein Aspekt, der Vielen mit seinen Folgen gar nicht bewusst ist. DIE freuen sich genau aus diesem Grund, wenn der Staat sich aus der ReligionsErziehung zurueck zieht! :|
Es geht aber darum den Religionsunterricht durch etwas besseres zu ersetzen, dann schaut das ganze schon wieder ganz anders aus.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:29)

Es geht aber darum den Religionsunterricht durch etwas besseres zu ersetzen, dann schaut das ganze schon wieder ganz anders aus.
Du meinst EthikUnterricht? Das moegen wir fuer besser halten. Eltern, die ihre Kinder in Religion unterrichtet haben moechten, und das sind gar nicht so Wenige, sehen das aber ganz anders. Wenn ReligionsUnterricht nicht mehr unter staatlicher
Aufsicht ist, dann werden das private Traeger uebernehmen. Aber dazu schrieb ich ja bereits alles Wesentliche. ;)
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:36)

Du meinst EthikUnterricht? Das moegen wir fuer besser halten. Eltern, die ihre Kinder in Religion unterrichtet haben moechten, und das sind gar nicht so Wenige, sehen das aber ganz anders. Wenn ReligionsUnterricht nicht mehr unter staatlicher
Aufsicht ist, dann werden das private Traeger uebernehmen. Aber dazu schrieb ich ja bereits alles Wesentliche. ;)
Aber auch diese Kinder haben dann Ethik Unterricht und was die Eltern zu hause Unterrichten kann man eh nicht beeinflussen.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:39)

Aber auch diese Kinder haben dann Ethik Unterricht und was die Eltern zu hause Unterrichten kann man eh nicht beeinflussen.
Offenbar hast du mich nicht verstanden. Den Kindern entgeht dann eine "abgeklaerte" Sicht ihrer Religion bzw. den TheologieStudenten. ;)
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:46)

Offenbar hast du mich nicht verstanden. Den Kindern entgeht dann eine "abgeklaerte" Sicht ihrer Religion bzw. den TheologieStudenten. ;)
Ja, aber dafür gibt es Unterricht das Religion gar nicht so toll ist. Also eine noch abgeklärtere Sicht.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alpha Centauri »

Ich persönlich als überzeugter Atheist,habe den Religionsunterricht abgelehnt und dafür ( das philosophisch sinnvollere Fach )Ethik gewählt.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:59)

Ich persönlich als überzeugter Atheist,habe den Religionsunterricht abgelehnt und dafür ( das philosophisch sinnvollere Fach )Ethik gewählt.
Ich bin saekulare Juedin, also auch ueberzeugte Atheistin. Es geht aber nicht um dich oder mich.
Ich hatte uebrigens Spaeter zu Philosophie und Ethik gewechselt. Wir mussten 2 Faecher als Ersatz nehmen! :D

Ok, irgendwie scheint hier niemand zu verstehen, worum es mir geht. Mal wieder die verdammte FilterBlase - well, shit happens! :cool:
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alpha Centauri »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:36)

Du meinst EthikUnterricht? Das moegen wir fuer besser halten. Eltern, die ihre Kinder in Religion unterrichtet haben moechten, und das sind gar nicht so Wenige, sehen das aber ganz anders. Wenn ReligionsUnterricht nicht mehr unter staatlicher
Aufsicht ist, dann werden das private Traeger uebernehmen. Aber dazu schrieb ich ja bereits alles Wesentliche. ;)

Ja ist halt Ansichtssache, ich persönlich halte in der Tat Ethik für das sinnvollere Fache ( als den Qutasch mit den Religionen) ist aber die Ansicht eines Atheisten ( der auch vom pseudo religiösen Kommerz Fest Namens Weihnachten wenig hält ,) bin froh wenn der Spuck wieder vorbei ist., wird Zeit dass wieder Sommer wird. ;)
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mi 20. Nov 2019, 00:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von JosefG »

Dass die Meldung auf spiegel.de unter "lebenundlernen" versteckt ist,
ist kein gutes Zeichen. Bin gespannt, ob man da nochmal davon hört.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alpha Centauri »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 00:04)

Ich bin saekulare Juedin, also auch ueberzeugte Atheistin. Es geht aber nicht um dich oder mich.
Ich hatte uebrigens Spaeter zu Philosophie und Ethik gewechselt. Wir mussten 2 Faecher als Ersatz nehmen! :D

Ok, irgendwie scheint hier niemand zu verstehen, worum es mir geht. Mal wieder die verdammte FilterBlase - well, shit happens! :cool:
Ja da gebe ich dir recht es geht weder einzig um dich, noch um mich, absolut. :thumbup:
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von unity in diversity »

Religionskritik und Benachteiligung von Religionen gilt neuerdings als Rassismus:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 1#p4610234
Man muß dann wohl auch Islam und andere Religionen in der Schule anbieten.
Damit fangen die Probleme an, weil es nicht den Islam, oder das Christentum gibt.
Von beidem gibt es mindestens 2 Auslegungen und auch sonst ist keine Religion „reinrassig“.
Es wimmelt von Renegaten, Ketzern, Fundis und Abtrünnigen, die sich selber den Persilschein ausstellen und im Namen von Verfassung und Toleranz unter Artenschutz stellen. Wer das anzweifelt, ist heutzutage ein Rassist.
Wie geht man damit um?
Hält man es mit Lessings Ringparabel, darf man keinen indoktrinierenden Bekenntnisunterricht durchführen.
Stattdessen gibt es einen informationsorientierten Überblick, der keine wichtige Religion ausschließt.
Wie definiert man hierbei das Wort -wichtig-?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:39)

Aber auch diese Kinder haben dann Ethik Unterricht und was die Eltern zu hause Unterrichten kann man eh nicht beeinflussen.
Nur eine aufgeklärtere Version im Glauben ist mEn besser als eine radikale, die nicht kontrolliert werden kann.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von McKnee »

Wenn der Staat Religion lehrt beugt das Extremismus vor?

Der Staat kann demokratische Prinzipien lehren, er kann die darin enthaltenen ethischen Grundsätze vermitteln. Alles andere ist Sache der Religionsgemeinschaften, die sich auch außerhalb der staatlichen Schulen zur fdGO bekennen müssen.

Es spricht nichts dagegen, wenn sich die Gemeinschaften am Ethikunterricht beteiligen. Dort können sich alle mit allen anderen Religionen und dem Atheismus beschäftigen und finden dabei vielleicht verbindende Aspekte, was zu einer Verständigung beitragen kann. Das kann den Widerstand gegen Extremismus stärken.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Tom Bombadil »

Selbstverständlich muss in der Schule über Religionen geredet werden, es muss aufgeklärt werden, über die guten Seiten der Religionen, aber auch über die dunklen. Tut man das nicht sondern überlässt es den Religiösen selber, wird das Dunkle selbstverständlich ausgeblendet und das kann dann zu Extremismus führen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Wätätä »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2019, 08:19)

Selbstverständlich muss in der Schule über Religionen geredet werden, es muss aufgeklärt werden, über die guten Seiten der Religionen, aber auch über die dunklen. Tut man das nicht sondern überlässt es den Religiösen selber, wird das Dunkle selbstverständlich ausgeblendet und das kann dann zu Extremismus führen.
Ja, deshalb bräuchten wir in der BRD so eine Art "religious instruction" an den Schulen. Da lernt man über alle Religionen und den geschichtl./kulturellen Hintergrund usw. Wer dann speziell von einer bestimmten Religion/Konfession mehr wissen will..., kann dann gern freiwillig sich bei den div. Religionsgemeinschaften dort weiterbilden.
So ähnlich kenne ich das auch aus der DDR, da erfolgte der Religionsunterricht im Kirchgemeindehaus und nicht in (staatlichen) Schulen.
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McKnee
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2019, 08:19)

Selbstverständlich muss in der Schule über Religionen geredet werden, es muss aufgeklärt werden, über die guten Seiten der Religionen, aber auch über die dunklen. Tut man das nicht sondern überlässt es den Religiösen selber, wird das Dunkle selbstverständlich ausgeblendet und das kann dann zu Extremismus führen.
Dafür braucht es keinen konfessionellen Unterricht.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Nov 2019, 04:32)

Nur eine aufgeklärtere Version im Glauben ist mEn besser als eine radikale, die nicht kontrolliert werden kann.
Aber gar kein Glaube ist noch besser als die aufgeklärte Version, die eigentlich schon ein Widerspruch in sich ist. Aufklärung und Religion ist nicht so wirklich kompatibel.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alpha Centauri »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:18)

Aber gar kein Glaube ist noch besser als die aufgeklärte Version, die eigentlich schon ein Widerspruch in sich ist. Aufklärung und Religion ist nicht so wirklich kompatibel.
Demokratie, Liberalität und Pluralität und Religionen sind es noch mehr, was man ja an der Ideologie religiöser Fanatiker a la Coloeur sehr schön sehen kann, wohin Religionen wortwörtlich genommen , letzendlich führen,
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jorikke
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von jorikke »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 00:04)

Ich bin saekulare Juedin, also auch ueberzeugte Atheistin. Es geht aber nicht um dich oder mich.
Ich hatte uebrigens Spaeter zu Philosophie und Ethik gewechselt. Wir mussten 2 Faecher als Ersatz nehmen! :D

Ok, irgendwie scheint hier niemand zu verstehen, worum es mir geht. Mal wieder die verdammte FilterBlase - well, shit happens! :cool:
Ich habe dich wohl verstanden. Es erscheint dir sinnvoller zu sein die Heranwachsenden mit einer Main-stream Religion Beeinflussung
aufzuziehen als sie den Gefahren einer religiösen Mannigfaltigkeit auszusetzen.
Aus atheistischer Sicht hat aber eine zersplitterte Religions Zugehörigkeit weit weniger Gleichschaltungsmöglichkeiten das Denken zu beeinflussen als eine zersplitterte Hosianna Truppe.
... und Erdogan anzuführen war wohl in diesem Zusammenhang mehr ironisch gemeint?
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Nov 2019, 04:32)

Nur eine aufgeklärtere Version im Glauben ist mEn besser als eine radikale, die nicht kontrolliert werden kann.
Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2019, 08:19)

Selbstverständlich muss in der Schule über Religionen geredet werden, es muss aufgeklärt werden, über die guten Seiten der Religionen, aber auch über die dunklen. Tut man das nicht sondern überlässt es den Religiösen selber, wird das Dunkle selbstverständlich ausgeblendet und das kann dann zu Extremismus führen.
Ihr habt offenbar verstanden worum es mir geht! :thumbup:
Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:18)

Aber gar kein Glaube ist noch besser als die aufgeklärte Version, die eigentlich schon ein Widerspruch in sich ist. Aufklärung und Religion ist nicht so wirklich kompatibel.
Nein, es ist kein Widerspruch. Die aufgeklaerte Interpretation ist die mit einem demokratischen RechtsStaat kompatible. Die gezaehmte, entschaerfte.
Wätätä hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:12)

Ja, deshalb bräuchten wir in der BRD so eine Art "religious instruction" an den Schulen. Da lernt man über alle Religionen und den geschichtl./kulturellen Hintergrund usw. Wer dann speziell von einer bestimmten Religion/Konfession mehr wissen will..., kann dann gern freiwillig sich bei den div. Religionsgemeinschaften dort weiterbilden.
So ähnlich kenne ich das auch aus der DDR, da erfolgte der Religionsunterricht im Kirchgemeindehaus und nicht in (staatlichen) Schulen.
Wenn du die ReligonsErziehung ins Private und damit allein auf die Eltern abschiebst, leistet du der Radikalisierung Vorschub. Ich halte das fuer sehr gefaehrlich. Aus dem Grunde ist es besser, ReligionsUnterricht wie auch TheologieStudium [!] primaer staatlich zu organisieren. Ansonsten bleiben Kinder den privaten KoranSchulen oder BibelStunden ausgeliefert. Gleiches gilt fuer die Imam- oder theologische Ausbildung. Die gehoeren an staatl Universitaeten. Es geht religioesen Eltern naemlich gerade nicht um oberflaechliches Wissen ueber Religionen allgemein, sondern explizit um die Werte IHRER jeweiligen Religion/Konfession/Denomination
jorikke hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:34)

Ich habe dich wohl verstanden. Es erscheint dir sinnvoller zu sein die Heranwachsenden mit einer Main-stream Religion Beeinflussung
aufzuziehen als sie den Gefahren einer religiösen Mannigfaltigkeit auszusetzen.
Aus atheistischer Sicht hat aber eine zersplitterte Religions Zugehörigkeit weit weniger Gleichschaltungsmöglichkeiten das Denken zu beeinflussen als eine zersplitterte Hosianna Truppe.
Lies meine obigen Antworten im Beitrag, vielleicht verstehst du es dann besser
... und Erdogan anzuführen war wohl in diesem Zusammenhang mehr ironisch gemeint?
Erdogan? Gacker, ich schrieb von Atatuerk! => https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4610702
Weisst du wer Atatuerk war?! :cool:
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:41)

Nein, es ist kein Widerspruch. Die aufgeklaerte Interpretation ist die mit einem demokratischen RechtsStaat kompatible. Die gezaehmte, entschaerfte.
Das ist einfach nur Glauben wieder besseres Wissen, die selektive Wahrnehmung von Glaubensinhalten hat mit Aufklärung nichts zu tun.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:53)

Das ist einfach nur Glauben wieder besseres Wissen, die selektive Wahrnehmung von Glaubensinhalten hat mit Aufklärung nichts zu tun.
Du siehst das nur aus atheistischer Sicht - damit kannst du im Diskurs mit Religioesen nicht mal nen gammeligen BlumenTopf gewinnen. :cool:
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:00)

Du siehst das nur aus atheistischer Sicht - damit kannst du im Diskurs mit Religioesen nicht mal nen gammeligen BlumenTopf gewinnen. :cool:
Genau das ist ja der Punkt, und da ist es mir lieber wenn Kinder in einen Unterricht gehen der wirklich aufklärend ist als irgend so ein weich gewaschener Konfessionsuntericht. Sonst ist bei den nächsten Generationen ebenfalls kein Blumentopf zu gewinnen.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:07)

Genau das ist ja der Punkt, und da ist es mir lieber wenn Kinder in einen Unterricht gehen der wirklich aufklärend ist als irgend so ein weich gewaschener Konfessionsuntericht.
Du verstehst es offenbar immer noch nicht. Es geht nicht darum, wie beschissen oder gut DU die Existenz von ReligionsErziehung findest + das du sie gerne abschaffen moechtest. ;)
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:12)

Du verstehst es offenbar immer noch nicht. Es geht nicht darum, wie beschissen oder gut DU die Existenz von ReligionsErziehung findest + das du sie gerne abschaffen moechtest. ;)
Sicher, es geht darum das es die Kinder selbst wollen. Was ich gut finde und anscheinend bei einigen Panik auslöst.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

@all - falls das nicht rueber gekommen ist:

Es geht mir keineswegs darum, nur die weichgespuelten Interpretationen im ReligionsUnterricht zu behandeln. Im Gegenteil ist es wichtig explizit auch auf die radikalen Stroemungen, auf ihre Problematik/Gefaehrlichkeit einzugehen. Beides ist wichtig & notwendig.
Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:28)

Sicher, es geht darum das es die Kinder selbst wollen. Was ich gut finde und anscheinend bei einigen Panik auslöst.
Da ich selbst Atheistin bin, loest das mitnichten eine Panik bei mir aus. :D Schueler koennen auch heute schon den ReligionsUnterricht abwaehlen.

Leider willst du offenbar einfach nicht verstehen, worum es mir geht.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mi 20. Nov 2019, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:30)

Fall das nicht rueber gekommen ist:

Es geht mir keineswegs darum, nur die weichgespuelten Interpretationen im ReligionsUnterricht zu behandeln. Im Gegenteil ist es wichtig explizit auch auf die radikalen Stroemungen einzugehen und ihre Problematik/Gefaehrlichkeit aufzuzeigen. Beides ist wichtig & notwendig.
Ja, nur wieso glaubst du das hier ein weich gespülter Reli Unterricht irgendwas verhindert ? Das ist doch von der Logik her so wie wenn man sagen würde das die Leute mehr Bier trinken sollen weil sie sonst anfangen Schnaps zu saufen.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:30)

Schueler koennen auch heute schon den ReligionsUnterricht abwaehlen.
Na anscheinend geht das in diesem Bundesland nicht.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:35)

Ja, nur wieso glaubst du das hier ein weich gespülter Reli Unterricht irgendwas verhindert ? Das ist doch von der Logik her so wie wenn man sagen würde das die Leute mehr Bier trinken sollen weil sie sonst anfangen Schnaps zu saufen.
Bitte meine Aussagen noch Mal richtig lesen. Wenn es dann immer noch nicht gehakt hat, werde ich diese EndlosSchleife mit dir beenden - es bringt nichts sich staendig zu wiederholen - dafuer ist mir die Zeit zu schade
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:38)

Bitte meine Aussagen noch Mal richtig lesen. Wenn es dann immer noch nicht gehakt hat, werde ich diese EndlosSchleife mit dir beenden - es bringt nichts sich staendig zu wiederholen - dafuer ist mir die Zeit zu schade
Na gut, dann hast du hiermit auf die Gefahren von religiösen Extremismus hingewiesen. :|
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von jorikke »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:41)

Ihr habt offenbar verstanden worum es mir geht! :thumbup:


Nein, es ist kein Widerspruch. Die aufgeklaerte Interpretation ist die mit einem demokratischen RechtsStaat kompatible. Die gezaehmte, entschaerfte.


Wenn du die ReligonsErziehung ins Private und damit allein auf die Eltern abschiebst, leistet du der Radikalisierung Vorschub. Ich halte das fuer sehr gefaehrlich. Aus dem Grunde ist es besser, ReligionsUnterricht wie auch TheologieStudium [!] primaer staatlich zu organisieren. Ansonsten bleiben Kinder den privaten KoranSchulen oder BibelStunden ausgeliefert. Gleiches gilt fuer die Imam- oder theologische Ausbildung. Die gehoeren an staatl Universitaeten. Es geht religioesen Eltern naemlich gerade nicht um oberflaechliches Wissen ueber Religionen allgemein, sondern explizit um die Werte IHRER jeweiligen Religion/Konfession/Denomination


Lies meine obigen Antworten im Beitrag, vielleicht verstehst du es dann besser


Erdogan? Gacker, ich schrieb von Atatuerk! => https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4610702
Weisst du wer Atatuerk war?! :cool:
Ich gackere mit.
... gib es zu, das muss man erst mal hinkriegen.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Bleibtreu »

jorikke hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:59)

Ich gackere mit.
... gib es zu, das muss man erst mal hinkriegen.
Da hat dir der alte Freud ein Schnippchen geschlagen - Schwamm drueber :D
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von BlueMonday »

Aus der Verfassung für Rheinland-Pfalz:
Artikel 35

(1) Die Teilnahme am Religionsunterricht kann durch die Willenserklärung der Eltern oder der Jugendlichen nach Maßgabe des Gesetzes abgelehnt werden.

(2) Für Jugendliche, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist ein Unterricht über die allgemein anerkannten Grundsätze des natürlichen Sittengesetzes zu erteilen.
Ist also fakultativ. Das ist doch das Entscheidende. Streicht man nun diese bescheidene Wahlmöglichkeit noch, dann bewegt man sich eher rückwärts. Die Zahl Wahlmöglichkeiten zu vergrößern, das ist die Richtung der Zivilisation. Am Ende zwischen ganzen Schulen und Bildungsmöglichkeiten selbst wählen zu können.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von jorikke »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 13:05)

Da hat dir der alte Freud ein Schnippchen geschlagen - Schwamm drueber :D
Hoymar v. Ditfurth erklärt in seinem Buch "Ansichten eines Artgenossen" den Freud´schen Versprecher für unsinnig, da - nach Freud - dafür stets ein sexueller Grund vorliegen müsse. Die Richtigkeit dieser These kann ich nicht beurteilen, erkläre aber vorbeugend, mein Herz war rein.
... was bei Schusseligkeit aber offensichtlich auch nicht hilfreich ist.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:30)

@all - falls das nicht rueber gekommen ist:

Es geht mir keineswegs darum, nur die weichgespuelten Interpretationen im ReligionsUnterricht zu behandeln. Im Gegenteil ist es wichtig explizit auch auf die radikalen Stroemungen, auf ihre Problematik/Gefaehrlichkeit einzugehen. Beides ist wichtig & notwendig.


Da ich selbst Atheistin bin, loest das mitnichten eine Panik bei mir aus. :D Schueler koennen auch heute schon den ReligionsUnterricht abwaehlen.

Leider willst du offenbar einfach nicht verstehen, worum es mir geht.
Aber erst ab 14, mit Religionsmündigeit.
Religionen sind ja anscheinend immer noch wichtig für einen grösseren Teil der Gesellschaft, deshalb sollte sowas schon im Unterricht vorkommen. Aber nicht als ev., kath., islamischer oder was auch immer, sondern für alle zusammen, wenn es denn sein muss.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Alpha Centauri »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Nov 2019, 11:41)

Ihr habt offenbar verstanden worum es mir geht! :thumbup:


Nein, es ist kein Widerspruch. Die aufgeklaerte Interpretation ist die mit einem demokratischen RechtsStaat kompatible. Die gezaehmte, entschaerfte.


Wenn du die ReligonsErziehung ins Private und damit allein auf die Eltern abschiebst, leistet du der Radikalisierung Vorschub. Ich halte das fuer sehr gefaehrlich. Aus dem Grunde ist es besser, ReligionsUnterricht wie auch TheologieStudium [!] primaer staatlich zu organisieren. Ansonsten bleiben Kinder den privaten KoranSchulen oder BibelStunden ausgeliefert. Gleiches gilt fuer die Imam- oder theologische Ausbildung. Die gehoeren an staatl Universitaeten. Es geht religioesen Eltern naemlich gerade nicht um oberflaechliches Wissen ueber Religionen allgemein, sondern explizit um die Werte IHRER jeweiligen Religion/Konfession/Denomination


Lies meine obigen Antworten im Beitrag, vielleicht verstehst du es dann besser


Erdogan? Gacker, ich schrieb von Atatuerk! => https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 2#p4610702
Weisst du wer Atatuerk war?! :cool:
Ja da stimme ich mit dir schon überein, auf rein privater Ebene birgt es natürlich mehr die Gefahr dass die Kinder religiös fundamentalistisch schon früh indoktriniert werden ( Bsp: Eltern, radikalen.Predigern ,Imame usw) samt natürlich des eintrichterns ihrer speziellen Weltansichten, Mentalitäten kulturellen Werte- und Moralvorstellungen die nicht wirklich zu Liberalität, Offenheit, und Demokratie passen.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Stoner »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2019, 23:26)

Auf den ersten Blick finde ich solche Initiativen auch gut. Auf den zweiten Blick nicht. Es hat durchaus etwas fuer sich, Atatuerk hat das weise erkannt, wenn ReligionsSchulung, wie auch ein TheologieStudium, staatlich geleitet sind. Ist das nicht der Fall, werden sich hier auf privater Ebene vor allem radikale Gruppierungen, wie zB die Freikirchen oder streng Orthodoxe, engagieren und hervor tun. Ein Aspekt, der Vielen mit seinen Folgen gar nicht bewusst ist. DIE freuen sich genau aus diesem Grund, wenn der Staat sich aus der ReligionsErziehung zurueck zieht! :|
Das ist eine Position, die ich bis vor nicht allzu langer Zeit geteilt hätte.
Heute nicht mehr, aus zwei unterschiedlichen Gründen.

Ich plädiere inzwischen für eine konsequente Trennung von Kirche und Staat in allen Bereichen. Dazu gehört die Einstellung der Post-Säkularisierungszahlungen ebenso wie des Religionsunterrichts, die Einziehung von Kirchensteuer usw.

Ich verstehe das Argument der Vernunft, dass der Staat die Oberhoheit über Inhalte nicht abgeben sollte. Dem kann man aber ein anderes Vernunftargument entgegensetzen: Mit der steigenden Zahl von Muslimen wird der Druck steigen, dass diese gleiche institutionelle Rechte bekommen, also Einfluss in Rundfunk- oder Ethikräten und was Kirchen noch so alles an Privilegien genießen. Das wird der Preis sein, wenn man die Beziehung Staat/Religion belässt, wie sie derzeit ist. Der Versuch der Eindämmung radikaler Strömungen auf diese Weise wäre daher ein Pyrrhussieg.

Alles, was es über Weltreligionen zu lernen gibt, kann im Geschichtsunterricht gelernt werden, dafür bedarf es noch nicht einmal eines Ethik-Unterrichts. (Nebenbei: die ewige Reduzierung von Religion auf Ethik geht an der Sache vorbei.) Die Einmischung des Staates in weltanschauliche Dinge, insbesondere in Fragen von Ethik und Moral, halte ich grundsätzlich für falsch.

Wenn Religion in einer Gesellschaft, die sich den Aufklärungssticker auf die Stirn pappt, Privatsache ist, dann sollte man sie den Menschen auch lassen und auf ihre Weise (das nennt man Pluralität) leben lassen. Dann mag jeder, dem das nicht passt, seine eigene Schule gründen und dort unterrichten, was er mag.

Alle radikal Religiösen werden immer Mittel und Wege finden, an den Schulen vorbei ihre Schafe zu füttern und zu scheren.

Im Übrigen hilft auch ein Blick auf die Wirklichkeit: Die meisten Mädels, die sich aus religiösen Gründen von irgendwelchen Unterrichtseinheiten befreien lassen oder sonstwie boykottieren, kommen aus dem christlichen Lager. Und bei den Lehrstühlen für Imame, die man einrichten will, mischen vor allem wieder Fundis mit, wie immer wieder zu lesen ist.

Ein Vorstellung, man könne Radikale durch solche Weichspülungen mit einem Quentchen Aufklärung über radikale Strömungen einhegen, halte ich für illusionär. Pragmatischer und zweckdienlicher wäre es, die Rolle von Religion in einem weltanschaulich wirklich neutralen Fach zu unterrichten: In Geschichte. Dort wird man übers Wüten der Christen in Lateinamerika, bei den Kreuzzügen, in der Inquisition, im Dreißigjährigen Krieg, aber auch die Vernichtung des Buddhismus durch Muslime auf dem indischen Subkontinent usw. alles erfahren, was man über die Historie von Religionen wissen muss.

Und dass die rheinland-pfälzische Verfassung alle Schulen als christliche Gemeinschaftsschulen ausweist, darf gerne abgeschafft werden.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Nov 2019, 13:58)

Das wird der Preis sein, wenn man die Beziehung Staat/Religion belässt, wie sie derzeit ist. Der Versuch der Eindämmung radikaler Strömungen auf diese Weise wäre daher ein Pyrrhussieg.
Vor allem funktioniert der nur wenn man so naiv ist und davon ausgeht das radikale nicht noch privat für Unterricht sorgen.
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Chajm
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Chajm »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 12:36)

Na anscheinend geht das in diesem Bundesland nicht.
Es geht gar wohl:
"Verfassung für Rheinland-Pfalz
Vom 18. Mai 1947
Artikel 35
(1) Die Teilnahme am Religionsunterricht kann durch die Willenserklärung der Eltern oder der Jugendlichen nach Maßgabe des Gesetzes abgelehnt werden.

(2) Für Jugendliche, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist ein Unterricht über die allgemein anerkannten Grundsätze des natürlichen Sittengesetzes zu erteilen."
http://landesrecht.rlp.de/jportal/porta ... focuspoint

Und:
§ 40
Religions- und Ethikunterricht
(1) Die Schülerinnen und Schüler nehmen am Religionsunterricht ihres Bekenntnisses teil. Die Teilnahme kann von den Eltern, ab der Vollendung des 14. Lebensjahres von den Schülerinnen und Schülern schriftlich abgelehnt werden. Die Abmeldung minderjähriger Schülerinnen und Schüler ist den Eltern mitzuteilen.
(4) Schülerinnen und Schüler, die am Religionsunterricht nicht teilnehmen, besuchen den Ethikunterricht. Schülerinnen und Schüler einer Religionsgemeinschaft, für die kein Religionsunterricht an der Schule eingerichtet ist und die in vergleichbarem Umfang an einem von der Schulbehörde als entsprechend anerkannten Unterricht teilnehmen, sind von der Pflicht zum Besuch des Ethikunterrichts befreit.
https://religion.bildung-rp.de/rechtlic ... dnung.html
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
Stoner

Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Stoner »

Chajm hat geschrieben:(20 Nov 2019, 14:29)

Es geht gar wohl:
"Verfassung für Rheinland-Pfalz
Vom 18. Mai 1947
Artikel 35
(1) Die Teilnahme am Religionsunterricht kann durch die Willenserklärung der Eltern oder der Jugendlichen nach Maßgabe des Gesetzes abgelehnt werden.

(2) Für Jugendliche, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist ein Unterricht über die allgemein anerkannten Grundsätze des natürlichen Sittengesetzes zu erteilen."
"Natürliches Sittengesetz", was so eine Diskussion nicht alles zutage fördert.

Was das Abmelden angeht, funktioniert das im Schnitt so: Der Religionsunterricht, dafür sorgen die Kirchen nämlich gerne im Verbund mit den Schulen, wird grundsätzlich nicht auf die erste oder letzte Stunde gelegt.

Warum wohl?
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Chajm hat geschrieben:(20 Nov 2019, 14:29)

Es geht gar wohl:
"Verfassung für Rheinland-Pfalz
Vom 18. Mai 1947
Artikel 35
(1) Die Teilnahme am Religionsunterricht kann durch die Willenserklärung der Eltern oder der Jugendlichen nach Maßgabe des Gesetzes abgelehnt werden.

(2) Für Jugendliche, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist ein Unterricht über die allgemein anerkannten Grundsätze des natürlichen Sittengesetzes zu erteilen."
http://landesrecht.rlp.de/jportal/porta ... focuspoint

Und:
§ 40
Religions- und Ethikunterricht
(1) Die Schülerinnen und Schüler nehmen am Religionsunterricht ihres Bekenntnisses teil. Die Teilnahme kann von den Eltern, ab der Vollendung des 14. Lebensjahres von den Schülerinnen und Schülern schriftlich abgelehnt werden. Die Abmeldung minderjähriger Schülerinnen und Schüler ist den Eltern mitzuteilen.
(4) Schülerinnen und Schüler, die am Religionsunterricht nicht teilnehmen, besuchen den Ethikunterricht. Schülerinnen und Schüler einer Religionsgemeinschaft, für die kein Religionsunterricht an der Schule eingerichtet ist und die in vergleichbarem Umfang an einem von der Schulbehörde als entsprechend anerkannten Unterricht teilnehmen, sind von der Pflicht zum Besuch des Ethikunterrichts befreit.
https://religion.bildung-rp.de/rechtlic ... dnung.html
Der Spiegel Artikel liest sich da aber ganz anders.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Nov 2019, 13:36)

Aber erst ab 14, mit Religionsmündigeit.
An dem Tag habe ich sofort das Fach Religion abgewählt, allerdings nicht wegen dem Fach selber, sondern weil der Religionslehrer, der auch noch irgendein Amt in der Kirche hatte, keine Ahnung welches, mit der Frau eines Kollegen fremdging. Heuchelei und Doppelmoral waren mir damals schon zuwider. Er hatte mich auch gefragt, warum ich abgewählt hätte und ich habe ihm den Grund genannt, da ist er rot angelaufen und konnte nichts mehr sagen. Eigentlich fand ich das Fach sogar ganz spannend, weil man die Irrationalität so schön hinterfragen konnte. Ersatzunterricht gab es nicht, wir Ketzer hatten frei :D
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Ein Terraner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2019, 17:11)

An dem Tag habe ich sofort das Fach Religion abgewählt,
Denkst du viele Kinder wissen dass das möglich ist und das dies auch einzig ihre eigene Entscheidung ist ?
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 17:21)

Denkst du viele Kinder wissen dass das möglich ist und das dies auch einzig ihre eigene Entscheidung ist ?
Keine Ahnung, ich wusste es, weiß aber nicht mehr, woher, das ist schon zu lange her.
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Re: Schüler gegen den Religionsunterricht

Beitrag von Umetarek »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Nov 2019, 17:21)

Denkst du viele Kinder wissen dass das möglich ist und das dies auch einzig ihre eigene Entscheidung ist ?
Bei uns wußte das jeder, aber das war aufm Gymnasium, für andere Schularten will ich nicht sprechen.

@ Bleibtreu
Ich bin gegen staatlichen Religionsunterricht, finde es aber wichtig die Religionen dafür ausgiebig in Ethik zu behandeln. Ich sehe dann keinen großen Unterschied, der Staat übt seinen Einfluß aus, die Eltern und die Religion üben ihren aus, nicht anders als jetzt.
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