Beitragvon Skeptiker » Sa 16. Feb 2019, 20:28
So, wie ich allgemein erkennen kann sind die meisten recht gut zufrieden damit, dass die Jugend sich engagiert.
Ich finde es übrigens auch in Ordnung, dass man sich gegen den Klimawandel engagiert. Was diese Proteste von Kindern in der Schulzeit allerdings angeht, so hinterlässt das bei mir ein "Geschmäckle".
Sagen wir mal das Motiv ist "gut". Es betrifft die Kinder auch direkt und wer ist schon "für" den Klimawandel.
Was mir aber Gedanken macht, ist die Frage "Wann ist ein Motiv so 'gut', dass Schulleiter einfach mal ein Auge zudrücken? Und wovon hängt das ab?".
Beispiel (fiktiv): Nach einem Schulausflug nach Oberhausen kehren die Schüler einer 6ten Klasse aus der sächsischen Provinz "traumatisiert" zurück. Sie entscheiden sich spontan jeden Montag eine Kinderpegida auf dem Dorfplatz zu organisieren um gegen Überfremdung zu demonstieren. Der Schulleiter, welcher der AfD angehört, findet das sehr verständlich und freut sich über das politische Engagement der Kinder. Auf der Demo werden dann die Kinder gefragt worum es denn ginge und man hört fein ausformulierte Sätze, dass es um die Zukunft der Region ginge und man seinen Lebenraum erhalten müsse.
Nö, ich möchte soetwas nicht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass soetwas passiert. Wodurch allerdings wird festgelegt, was in Deutschland politisch unverfänglich ist, und was politisch kontrovers ist? Was ist ein positives politisches Happening und von Schulleitungen förderbar und was eine anrüchige Instrumentalisierung von Kindern, die zu einem großen Teil das umsetzen, was von Erwachsenen im Hintergrund gedacht und proklamiert wird?
Wie eigenständig sollten Schulleitungen bei der Bewertung politischer Aktionen agieren dürfen?