Kritikaster hat geschrieben:(17 Feb 2019, 10:24)
Nun wäre ich nicht so respektlos, Schüler mit einem solchen Anliegen gleich als "krank" zu bezeichnen, aber jeder das ihre.
Im übrigen ist das ein Pseudoargument, denn wirklich unvermeidbare Ausfallzeiten wegen gesundheitlicher Probleme werden durch diese Schulschwänzerei ja nicht ersetzt, sondern kommen noch oben drauf.
Ich habe nicht das Anliegen als krank beschrieben, sondern wollte Ihnen begreiflich machen, wie das Nacharbeiten vor sich geht. Eben genauso, wie wenn man wegen Krankheit fehlt. Ich hoffe, das ist nun klar.
Da bin ich mal gespannt, wie nahe liegendes politisches Handeln von Dir wohl bewertet würde, wenn man die Teilnahme am Unterricht mit Zwangsmitteln durchsetzte. Mit solchen Aussagen und Forderungen sollten Schüler also sehr vorsichtig sein! Bedauerlich übrigens, dass mündige Erwachsene das offenbar nicht erkennen und den Kindern diese potentiellen Kehrseiten solcher Medaillen klar zu machen vergessen.
Die Schüler wissen selbst, was sie tun und ebenso sich kundig zu machen. Siehe
"Rechtliches"
Die Heidelberger Schüler haben auch schon ihre Erfahrungen mit "Maßnahmen" gesammelt, als die zweite Demo auf Initiative von Schulleitern verboten wurde. Besondere Empörung hat dabei hervorgerufen, dass seitens der Schulleitungen im Vorfeld keinerlei Gespräch zur Lösungsfindung gesucht wurde. Das ganze hat Eskalationspotenzial und es wäre an den ach so klugen Erwachsenen, sich weniger auf Eskalation und mehr auf Lösungsfindung zu konzentrieren.
Skeptiker hat geschrieben:(17 Feb 2019, 10:34)
Du scheinst ja Kontakte zu den Organisatoren zu haben. Wie alt sind die eigentlich? Und wie alt sind die Schüler die da mitlaufen?
Ich habe Kontakt zur Heidelberger Gruppe. Intitiiert wurde sie von Elftklässlern. Selber war ich noch auf keiner Demo dabei, aber würde sagen, die Teilnehmer stammen großteils aus dem Oberstufenbereich.
Ich würde gerne ein Gefühl dafür bekommen ob das eine Aktion von Kindern ist, oder ob man die Kinder nur vorschickt. Wenn da "Die Linke" schon am Ende mitläuft, dann kann man ja auch mal die Frage stellen wie sich die ganze Demo organisiert.
Meines Erachtens handelt es sich um Jugendliche. Ich konnte niemanden ausmachen, der ihnen etwas einflüstert. Die Linke lief in Tom Bombadils Stadt mit, in Heidelberg sind Parteien unerwünscht, weil die Schüler sich von niemandem vereinnahmen lassen wollen. Auch diesen Standpunkt haben sie selbständig entwickelt, die kleinen Racker.
Misterfritz hat geschrieben:(17 Feb 2019, 10:32)
Die meisten Politiker (das sind nun mal die auf den kommunalen Ebenen), machen das in ihrer Freizeit.
Klimapolitik wird federführend von Berufspolitikern gestaltet. Deshalb ist Greta Thunberg auch nicht vor ihrem Gemeinderat aufgetreten, sondern auf dem internationalen Klimagipfel.
OFFENER BRIEF
#DieZukunftSindWir
Ich finde es prinzipiell ja gut, wenn sich Jugendliche für Politik interessieren und sich engagieren. Hier befürchte ich aber, dass das ganze mehr Event-Charakter hat und die wenigsten Schüler sich darüber Gedanken machen, was sie selbst bei sich ändern könnten.
Tatsächlich ist es genau umgekehrt. Diejenigen, die sich nicht für Klima- und Umweltpolitik interessieren, nehmen auch nicht an den Demos teil. Die haben keinen Bock, für etwas, das sie nicht interessiert, Organisationsarbeit zu leisten, durch die Kälte zu latschen, in der Kälte zu stehen, Konflikte mit Schule und Eltern zu riskieren und obendrein in der Freizeit Schulstoff nachzuarbeiten. Das Event eventet sich nämlich nicht von selbst und geht mit Schwierigkeiten einher.
Mein ganz persönlicher Kontakt ist jetzt auf Vegetarismus umgestiegen und animiert die Eltern dazu, im verpackungsfreien Laden einzukaufen.