"Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

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ThorsHamar
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von ThorsHamar »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(24 Aug 2018, 17:37)

Die Bausubstanz von Schulen usw in Berlin ist kein "akutes" Problem. Eine Sanierung kann man weitgehend folgenarm viele Jahre hinausschieben und nur dringende Sicherheitsreparaturen zB Sprechanlage oder Akutreparaturen durchführen, zB Dach flicken. Ist nicht gemütlich, hat Nachteile, geht aber. Dagegen müssen etwa Flutopfer sofort untergebracht werden, bis man für sie angemessenere Lösungen hat
Natürlich. Es war und ist trotzdem genug und noch mehr Geld vorhanden, um alle relevanten Arbeiten sofort ausführen zu können!
Es fehlte nur am Willen, am Problembewusstsein, weil die Leute, die Bildungspolitik bestimmen, ihre Kinder und Enkel nicht in kaputte Schulen schicken müssen ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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imp
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von imp »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Aug 2018, 17:43)

Natürlich. Es war und ist trotzdem genug und noch mehr Geld vorhanden, um alle relevanten Arbeiten sofort ausführen zu können!
Es fehlte nur am Willen, am Problembewusstsein, weil die Leute, die Bildungspolitik bestimmen, ihre Kinder und Enkel nicht in kaputte Schulen schicken müssen ....
Die vorherige Generation hat einen kaputten Haushalt UND marode Schulen hinterlassen. Man kann nicht alles zugleich schaffen. Berlin muss noch viele Jahrzehnte beides behutsam abtragen. Das geht nicht ohne schmerzhafte Kompromisse ab. Die meisten Schulen im Land sind ziemlich runter, aber keine Problemschulen mit Sonderbehandlung. Wann wohl das erste Buch der Direktorin rauskommen mag?
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Vongole
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(24 Aug 2018, 17:54)

Die vorherige Generation hat einen kaputten Haushalt UND marode Schulen hinterlassen. Man kann nicht alles zugleich schaffen. Berlin muss noch viele Jahrzehnte beides behutsam abtragen. Das geht nicht ohne schmerzhafte Kompromisse ab. Die meisten Schulen im Land sind ziemlich runter, aber keine Problemschulen mit Sonderbehandlung. Wann wohl das erste Buch der Direktorin rauskommen mag?
Diskutierst du eigentlich absichtlich am Thema vorbei?

Es geht ja nicht nur um marode Substanz, es geht um zu wenige Lehrer, zu große Klassen, und in den Problembezirken auch um zu wenige Sozialarbeiter.
Wenn sich die CDU/CSU nicht so gegen das Kooperationsgebot stellen würde, könnte der Bund eingreifen, die Mittel sind ja da.
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imp
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2018, 18:18)

Diskutierst du eigentlich absichtlich am Thema vorbei?

Es geht ja nicht nur um marode Substanz, es geht um zu wenige Lehrer, zu große Klassen, und in den Problembezirken auch um zu wenige Sozialarbeiter.
Wenn sich die CDU/CSU nicht so gegen das Kooperationsgebot stellen würde, könnte der Bund eingreifen, die Mittel sind ja da.
Der Bund hat in der Bildungspolitik aus guten Gründen nur eine periphere Rolle. Diese "das Geld ist doch da"-Rhetorik geht am Thema vorbei. Auch der Bund muss trotz bester Wirtschaft Maß halten. Was für die Gebäude gilt, gilt auch fürs Lehrpersonal. Wissen, dass kleinere Klassen und weitergebildete Lehrer nützen und sie bezahlen können sind zwei verschiedene Themen.
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ThorsHamar
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von ThorsHamar »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(24 Aug 2018, 17:54)

Die vorherige Generation hat einen kaputten Haushalt UND marode Schulen hinterlassen. Man kann nicht alles zugleich schaffen. Berlin muss noch viele Jahrzehnte beides behutsam abtragen. Das geht nicht ohne schmerzhafte Kompromisse ab. Die meisten Schulen im Land sind ziemlich runter, aber keine Problemschulen mit Sonderbehandlung. Wann wohl das erste Buch der Direktorin rauskommen mag?
Ich habe den Eindruck, Du diskutierst immerzu an dem vorbei, was ich hier anspreche. Muss ich nicht haben. :cool:
Trotzdem danke für's Gespräch ....
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Fuerst_48
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(24 Aug 2018, 18:18)

Diskutierst du eigentlich absichtlich am Thema vorbei?

Es geht ja nicht nur um marode Substanz, es geht um zu wenige Lehrer, zu große Klassen, und in den Problembezirken auch um zu wenige Sozialarbeiter.
Wenn sich die CDU/CSU nicht so gegen das Kooperationsgebot stellen würde, könnte der Bund eingreifen, die Mittel sind ja da.
Zu wenige Lehrer, zu große Klassen, dashatten wir in den 70-er Jahren, bis zur Lehrerschwemme und kleinen Klassen. Jetzt schwingt das Pendel wiedermal zurück.
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Großer Adler
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von Großer Adler »

Das Problem, der wachsenden und immer schlimmer werdenden Brennpunktschulen ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Überforderte und Handlungsunfähige Eltern, Pädagogen, Personalmangel, marode Schulen, Kriminalität, etc. sind das Resultat daraus. Ursachen dafür sind die mangelnde Verantwortung des Staates gegenüber der Bildungspolitik und das fehlende Entgegenwirken des sozial-gesellschaftlichen Extreme (Absturz und Aufstieg), was sich in allen Bereichen der Bildung qualitativ schlecht auswirkt.

Klassisch für Brennpunktschulen ist, dass jeder Beteiligte (Schüler, Sozialarbeiter, Lehrkräfte und Eltern) dem anderen die Schuld fürs Versagen gibt. Es sind nicht die Beteiligten, es ist die inkompetente Fuehrung und die sitzt im Parlament.

Letztlich wird jeder noch so motivierte Schueler, jedes optimistische Elternteil oder jede noch so kompetente Lehrkraft in ihren Erwartungen enttaeuscht werden. Es muss eine drastische Bildungswende her, die festlegt ...

...Migrationsanteil an Schulen begrenzen auf 50%...
...wie Leitsaetze und Leitbilder vermittelt und verinnerlicht werden koennen...
...mehr erzieherischer Handlungsspielraum fuer Lehrtraefte...
...Zusammenarbeit mit den Eltern...
...Mitspache- und Entscheidungsrecht der Eltern...
...mehr finanzielle Mittel je Schueler...
...mehr Zeit in die schulische Freizeitgestaltung zur Foerderung der Teamentwicklung und des Zusammenhalts... *Schulklassen, *Lehrkraefte, *Eltern
...mehr paedagogischer, weniger fachlicher Anteil im Lehramtstudium...

Sozialarbeiter sind z.T. ueberfluessig, wenn die aktuellen Probleme angepackt, und nicht nur aus Kostengruenden hingenommen bzw. durch Wundenflickerei verzoegert werden.
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von sunny.crockett »

Die linke Regierung in Berlin ist in der Bildungspolitik ein Desaster für die Kinder.

So wurde der Rektor der Bergius-Schule wegen zu guter Leistungen der Schüler tatsächlich abgemahnt.
„Leistung ist egal“

Berliner Behörden könnten den Rektor der Bergius-Schule fördern. Denn mit konsequenter Disziplin hat er an der Brennpunktschule viel erreicht. Stattdessen aber wird er wegen „unpassender“ Pädagogik abgemahnt. Ein Interview über Irrsinn in der Bildungspolitik


Die Bergius-Schule in Berlin-Friedenau stand 2005 vor dem Aus, als Michael Rudolph (64) sie übernahm. Rudolph hatte bis dahin schon jahrzehntelang an Brennpunktschulen unterrichtet und galt als möglicher Kandidat für die Leitung der Rütli-Schule in Neukölln. Mit der nötigen Autorität gelang es ihm, aus der Problemschule eine Vorzeigeschule zu machen. Doch sein autoritärer Führungsstil passt dem Schul-TÜV nicht. Gerade hat er der Schule „erheblichen Entwicklungsbedarf“ attestiert.

Herr Rudolph, obwohl sich Ihre Schule kaum vor Anmeldungen retten kann und fast die Hälfte der Schüler einen Mittleren Schulabschluss mit Gymnasialempfehlung bekommen, ist sie bei der letzten Schulinspektion durchgefallen. Wie ist das möglich?
Wir haben zwei Schulinspektionen gehabt, 2012 und 2018. In beiden Berichten steht eigentlich das Gleiche drin: Die Leistungen unserer Schüler sind sehr gut. Sie bestehen Abschlüsse, es herrscht Ruhe im Unterricht.

Eigentlich alles Dinge, die Ihre Schule schmücken.
Sollte man meinen – besonders vor dem Hintergrund unserer Schülerschaft, die schwierig ist. 70 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Mehr als die Hälfte der Schüler sind lernmittelbefreit. Sie stammen aus Familien, die nicht so gut verdienen.

Trotzdem steht auf dem Deckblatt des Inspektionsberichts bei Stärken nichts über die Leistungen der Schüler, die der Bericht ja attestiert.
Das hat mich auch gewundert. Ich habe den Inspektor daraufhin 2012 gefragt, warum er es dort nicht vermerkt hat. Und dann hat er die Worte gesagt, die ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde: „Das ist egal.“
https://www.cicero.de/innenpolitik/bren ... neukoelln-
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
Nightrain
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Re: "Brennpunktschulen", es wird immer schlimmer!

Beitrag von Nightrain »

Großer Adler hat geschrieben:(31 Aug 2018, 12:22)
...Migrationsanteil an Schulen begrenzen auf 50%...
So viele Kinder mit deutscher Herkunftssprache kann man gar nicht nach Berlin einfliegen... :D

(nichtdeutsche Herkunftssprache = im Elternhaus wird hauptsächlich eine andere Sprache als Deutsch zur Kommunikation verwendet)
https://www.sekundarschulen-berlin.de/m ... intergrund
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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