Schule für alle

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Occham

Re: Schule für alle

Beitrag von Occham »

ich bewundere länder wo man sich aufgrund des geringeren leistungsdruckes noch die zeit nimmt a: seine Fähigkeiten zu erkennen und b: sie dann langsam zu verwirklichen. lustigerweise importieren wir uns dann aus den ländern diese menschen, weil sie aufgrund dieser gegebenheit Leistungsfähiger sind.

das ist einfach nur noch ironisch
Welfenprinz
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Re: Schule für alle

Beitrag von Welfenprinz »

Occham hat geschrieben:(17 Jul 2018, 15:51)

Da ist was dran, wer aber nach seinen tatsächlichen eigenen Fähigkeiten Arbeit findet, sollte mit Höchstleistung weniger Probleme haben. Aber wer sagt einen schon, wo genau die eigenen Fähigkeiten liegen? .
Ich bin -auch im Strang im Wifo ,wo du diesen Komplex anschneidest- komplett deiner Meinung.oder andersrum: ich frage mich wie man überhaupt in Frage stellen kann,dass Neigungen und Fähigkeiten,das “gerne machen“, einen möglichst hohen Anteil an der Gestaltung des Berufslebens haben sollte. Nein,muss.

In hier zitierten machst du allerdings einen Fehler,finde ich.
DAS SAGT EINEM KEINER.
Das muss man selbst herausfinden. Ist einfach essentieller Teil des Erwachsen werdens. Und nicht nur das,man muss dann auch noch das Selbstbewusstsein dafür haben dazu zu stehen und es durch zuziehen.

Was wir dafür brauchen ist eine Erziehung zu selbstständigen Menschen. Jedem einen gewissen try and error Korridor zugestehen,ohne den Stab über ihn zu sprechen. Und die Möglichkeit zum Probieren geben.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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JJazzGold
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Re: Schule für alle

Beitrag von JJazzGold »

Welfenprinz hat geschrieben:(18 Jul 2018, 13:02)

Ich bin -auch im Strang im Wifo ,wo du diesen Komplex anschneidest- komplett deiner Meinung.oder andersrum: ich frage mich wie man überhaupt in Frage stellen kann,dass Neigungen und Fähigkeiten,das “gerne machen“, einen möglichst hohen Anteil an der Gestaltung des Berufslebens haben sollte. Nein,muss.

In hier zitierten machst du allerdings einen Fehler,finde ich.
DAS SAGT EINEM KEINER.
Das muss man selbst herausfinden. Ist einfach essentieller Teil des Erwachsen werdens. Und nicht nur das,man muss dann auch noch das Selbstbewusstsein dafür haben dazu zu stehen und es durch zuziehen.

Was wir dafür brauchen ist eine Erziehung zu selbstständigen Menschen. Jedem einen gewissen try and error Korridor zugestehen,ohne den Stab über ihn zu sprechen. Und die Möglichkeit zum Probieren geben.
Mein Lieblingskind seufzte letztens, nach einem durch Demonstrationen verhinderten ersten Studienjahr und nachfolgender Erkenntnis, nach der Grundausbildung, dass eine Karriere beim Bundesheer wohl doch nicht ganz seiner Erwartung entspräche, “zwei verlorene Jahre“. Wie ich ihm in einem längeren Gespräch vermitteln konnte, waren diese Jahre mitnichten verlorene Jahre. Es ist in seinem Alter auch wichtig herauszufinden, was man nicht will.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Occham

Re: Schule für alle

Beitrag von Occham »

Welfenprinz hat geschrieben:(18 Jul 2018, 13:02)

Ich bin -auch im Strang im Wifo ,wo du diesen Komplex anschneidest- komplett deiner Meinung.oder andersrum: ich frage mich wie man überhaupt in Frage stellen kann,dass Neigungen und Fähigkeiten,das “gerne machen“, einen möglichst hohen Anteil an der Gestaltung des Berufslebens haben sollte. Nein,muss.

In hier zitierten machst du allerdings einen Fehler,finde ich.
DAS SAGT EINEM KEINER.
Das muss man selbst herausfinden. Ist einfach essentieller Teil des Erwachsen werdens. Und nicht nur das,man muss dann auch noch das Selbstbewusstsein dafür haben dazu zu stehen und es durch zuziehen.

Was wir dafür brauchen ist eine Erziehung zu selbstständigen Menschen. Jedem einen gewissen try and error Korridor zugestehen,ohne den Stab über ihn zu sprechen. Und die Möglichkeit zum Probieren geben.
:) Ich finde es gibt so viele vorhandene Berufe wo man sich vergreifen kann, das eine Gegebenheit erfunden werden muss, die einen beim langsamen erkennen der Fähigkeiten mit "unterstützt". Das wäre zumindest für eine Leistungsgesellschaft wichtig, denn Burnout kann eine Leistungsgesellschaft nicht gebrauchen und was es sonst noch alles gibt. In anderen Ländern mit weniger Leistungsdruck ist die Gegebenheit "langsames erkennen" ja auch gegeben und danach handeln die dann auch und sind sogar dann leistungsfähiger, findest du das nicht ironisch?
Welfenprinz
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Re: Schule für alle

Beitrag von Welfenprinz »

@jazz: den Satz “jetzt weisst du was du nicht willst“ hab ich nach den Schulpraktika meiner Söhne gebraucht. :)
Möglichst cool,möglichst was mit computer,und dann nach zwei Wochen “och nööö,ich will schrauben“. :D

@occham: kommt auch drauf an wie man Leistung und Leistungsgesellschaft definiert. Der Mensch verträgt ne Menge,im guten wie im schlechten Sinne. Und im industrialisierten Deutschland gab(gibt) es eine Menge Arbeiten am Band oder Hochofen oderoderoder,die einen Menschen nicht zerbrechen ,obwohl er -ausser des Verdienstes- nicht viel Zufriedenheit erfährt.
In Dienstleistungsberufen zwischen Beratung,Werbung,Akquise etc wo auch ein Teil eigene Entscheidungen und Verantwortung gefragt sind,kollidieren Anspruch und Wirklichkeit schneller miteinander.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Humelix33
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Re: Schule für alle

Beitrag von Humelix33 »

Zum Ausgangsbeitrag mal zurück:

Die Idee ist nicht neu, das man älteren Erwerbslosen solche Möglichkeiten geben könnte. Nur braucht man a) die Räumlichkeiten, b) die Lehrer (haben wir ja schon so keinen Mangel...) und c) eine realistische Chance für die Person, die man durch einen Eignungstest feststellen kann, damit es keine vergeudete Zeit für jene wird, und eine teure Option für den Staat.

Auf der anderen Seite ist natürlich die Frage, nehmen wir mal an, es findet sich eine respektable Anzahl, wohin will man diese Leute bringen, gut das Beispiel mit den Lehrern würde natürlich passen, aber es können nicht alle Leute Lehrer werden.

Wenn man lediglich Berufe stärken will, aufgrund von Fachkräfte- oder generell Personalmangel, würde sich eher eine neue Methode an Berufsausbildung anbieten, wo man Langzeitarbeitslose integrieren könnte, statt trockenen Schulstoff durchkauen zu lassen, auch dort gibt es aktuell schon verschiedenste Modelle, natürlich noch lange nicht in der Form und Anzahl, das man zufrieden sein könnte.

Es gibt aktuell die Möglichkeit via Fernstudium Abschlüsse oder Berufe zu erlernen, man könnte da auch diskutieren, ob sich der Staat dort intensiver einklinkt, und die Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten deutlich erweitert. Wer U30 ist, hat eh die Möglichkeit sich nochmal an den Berufsschulen zu bewerben, um einen höheren Abschluss zu erreichen.
Occham

Re: Schule für alle

Beitrag von Occham »

Welfenprinz hat geschrieben:(18 Jul 2018, 13:43)

@jazz: den Satz “jetzt weisst du was du nicht willst“ hab ich nach den Schulpraktika meiner Söhne gebraucht. :)
Möglichst cool,möglichst was mit computer,und dann nach zwei Wochen “och nööö,ich will schrauben“. :D

@occham: kommt auch drauf an wie man Leistung und Leistungsgesellschaft definiert. Der Mensch verträgt ne Menge,im guten wie im schlechten Sinne. Und im industrialisierten Deutschland gab(gibt) es eine Menge Arbeiten am Band oder Hochofen oderoderoder,die einen Menschen nicht zerbrechen ,obwohl er -ausser des Verdienstes- nicht viel Zufriedenheit erfährt.
In Dienstleistungsberufen zwischen Beratung,Werbung,Akquise etc wo auch ein Teil eigene Entscheidungen und Verantwortung gefragt sind,kollidieren Anspruch und Wirklichkeit schneller miteinander.
mit den berufen kennst du dich wohl besser aus, aber wie es ausschaut wenn ein mensch zerbricht, damit kenn ich mich wohl besser aus. klar, der mensch kann vieles aushalten, ich würde sogar sagen er kann alles aushalten, denn letztendlich muss man alles aussitzen, selbst wenn die Persönlichkeit zerbricht und da niemand daran schuld ist, ist die einzige Möglichkeit das als gut zu betrachten. und wenn man draus gelernt hat, kann man es auch richtig machen. man kann darüber reden in der hoffnung das für die Gesellschaft Entscheidungen getroffen werden, damit sich das nicht wiederholt. in der geschichte baut ja auch ein system auf dem anderen auf, dieses System sich nach jeder Neuaufstellung ein Stück effizienter verbessern durfte.
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Re: Schule für alle

Beitrag von Tom Bombadil »

Inklusion mal anders: https://www.buzzfeednews.com/article/le ... nazis-sign

Nur konsequent zu Ende gedacht?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Schule für alle

Beitrag von Teeernte »

In Sachsen-Anhalt sollen Siebtklässler Grundschüler unterrichten
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JJazzGold
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Re: Schule für alle

Beitrag von JJazzGold »

Ob das hier das richtige Unterforum ist?
Egal, ich packe es hier hin, weil “Schule“ drüber steht und die Demos unter “Schulstreik“ firmieren.

Was mich direkt zur ersten Frage bringt. Wieso werden die Demonstrationen der Schüler, auch von diesen selbst, als Schulstreik bezeichnet. Da sie freitags stattfinden, langsam wird die Demo Woche voll, montags Pegida und Flughafenausbaugegner, freitags Schüler und dazwischen alle Anderen, und freitags in der Regel Unterricht stattfindet, wird ergo die Schule bestreikt?
Weshalb? Kann die Schule etwas für die Klimaveränderung? Denn eigentlich ist doch die Klimaveränderung das eigentliche Streikthema, oder habe ich das falsch verstanden? Richtet sich der Streik gegen die evtl. mangelnde Wissensvermittlung der jeweiligen Schule zum Thema? Ich wünschte, es wäre hier ein freitags streikender Schüler vorhanden, der mir meine Fragen sinnvoll beantworten könnte.
Denn wenn nicht die Schule bestreikt werden soll, sondern jegliches Medium, welches einen agierenden Bezug zum Thema Klima aufweist, weshalb kann dann nicht z.B. samstags gestreikt werden? Da die Mehrzahl der Menschen in unserem Land von Mo-Fr arbeiten gehen und samstags einkaufen, würde man auch mehr Menschen erreichen.
Weshalb also ausgerechnet der die Streikenden selbst schädigende Freitag?
Oder versuche ich hier einen Sinn zu finden, der gar nicht existiert?

Irgendwie passt das jetzt doch zur Überschrift. Die Einen streiken, oder fordern auch nur leise, dass Schule ein hohes Gut ist, dass jedem Kind weltweit zur Verfügung stehen muss!

Und auf der anderen Seite wird anteilig freiwillig darauf verzichtet, meines Erachtens ohne selbsterklärlichen Sinn und die Schule bestreikt, um das Klima zu retten.

Das sollte mir jetzt schon mal Jemand schlüssig erklären. Denn mein Gehirn älteren Datums, immer noch gefüllt mit reichlich schulisch erworbenem Wissen, hat zwar kein Problem mit dem Willen und Recht der Schüler auf Streik, nur zu, streikt, wenn euch danach ist, setzt aber logisch dagegen, dass Wissen Macht ist und Nichtwissen nichts macht - bezüglich des Klimas.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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