Raskolnikof hat geschrieben:(11 Nov 2019, 23:32)Das ist relativ leicht zu beantworten. Nur ein Beispiel wie Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften von den Wünschen ihrer leser erfahren: Da werden abertausende von Abonnenten im Rahmen einer Kundenumfrage nach ihren Wünschen befragt.
Hi,
die Abfrage der Wünsche der Kundschaft bezieht sich aber wohl eher auf den feuilletonistischen Teil der Blätter, wie H2O vorstehend bereits anmerkte. Wie soll das bei den "echten" Nachrichten funktionieren? Soll da der Kunde gefragt werden, ob er noch mehr über Erdogan, Trump, das weltweite Erstarken des Populismus oder Aktionen der NGO's im Mittelmehr erfahren möchte und das jeweilige Blatt richtet dann seine Berichterstattung nach dem Ergebnis der Umfrage aus? Das wäre angesichts
solcher TV-Einschaltquoten wohl eine ziemlich schlechte Idee.
"BAUER SUCHT FRAU" hat beispielsweise mehr Zuschauer als die TAGESSCHAU, da könnten die PR-Abteilungen der Parteien leicht auf den Gedanken kommen ihren Kandidaten bei der nächsten Wahl im Trachtenlook vor ländlichem Ambiente zu präsentieren.
Wie ich oben bereits schrieb sehe ich das Problem an anderer Stelle, nämlich in der Selektion des Berichteten. Denn auch im rein faktenbezogenen politischen Spektrum gibt es weltweit jeden Tag mehr Ereignisse, als in einem Blatt oder einer Sendung abgebildet werden können. Wer oder was selektiert also was "wichtig" ist, was gesendet wird oder wegfällt? Die politische Einstellung der Redaktion? Vermutete Präferenzen der Regierung oder Spekulationen über Interessen des "Mainstrams"? Letzten Endes ist diese Selektion Meinungsmache, die aber nicht als solche wahrgenommen wird. Denn sie suggeriert dem einfachen Bürger was wichtig ist und was nicht. Worüber niemand sonst redet kann wohl nicht so wichtig sein.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).