Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

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Trifels
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Trifels »

Nur so als Anmerkung.

Jeder Sender > sucht seinen Empfänger, jeder Empfänger -> seinen Sender.

https://www.welt.de/kultur/medien/plus2 ... ieren.html
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
Ger9374

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Ger9374 »

Das Fernsehen mit Abgaben finanziert sowie das Radio sind überfällig für eine runterstutzung. Diese Krake der Staatlichen Berichterstattung ist sinnentleert.
Neutralität ein fremdwort..
Soll der Staat diesen Zahlen, er nutzt es ja auch am meisten für die Regierungspropaganda!
Skeptiker

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Der Focus berichtet über eine Studie des Reuters Institute, welches zu dem Ergebnis kommt, dass die deutschen ÖR drei Probleme haben:
Die Studie macht im Wesentlichen drei Probleme von ARD, ZDF und Deutschlandradio aus:

1. Die Sender haben bei jungen Menschen nur eine niedrige Reichweite
...

2. Die Sender erreichen nur schwer schlechter gebildetes Publikum
...

3. Die Sender genießen bei Zuschauern rechts der Mitte kaum Vertrauen
Schlecht steht es aus Sicht von ARD, ZDF und Deutschlandradio auch um das Vertrauen der Zuschauer, die sich politisch rechts der Mitte einordnen. Dieses ist signifikant weniger ausgeprägt als bei den Zuschauern, die sich selbst links von der Mitte oder in der Mitte verordnen. Bei den ebenfalls untersuchten privaten Sendern RTL und n-tv ordnen sich die Zuschauer dagegen vor allem rechts der Mitte ein.

Bei der BBC, aber auch France Télévisions und den öffentlich-rechtlichen Sendern etwa in Finnland und Tschechien ergibt sich ein anderes, deutlich ausgewogeneres Bild. Diesen Anstalten gelingt es offenbar besser, sowohl Bürger links als auch rechts der politischen Mitte zu erreichen.
...

Was bedeutet das für die deutschen Sender?
ARD und ZDF betonen immer wieder, dass sie dem öffentlichen Interesse dienen. „Im Programm-Angebot findet jeder etwas für seinen Geschmack“, betont etwa der „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ online. Die Daten der europaweiten Studie zeigen jedoch, dass die Sender hinter dem Anspruch, dem Gemeinwohlinteresse zu dienen, zurückbleiben. Zwar erreichen die Sender nach wie vor viele Menschen, sie laufen jedoch Gefahr, bestimmte Bevölkerungsgruppen – darunter etwa die jungen Menschen – gänzlich auszuschließen. Das Beispiel der BBC zeigt indes, dass dies sehr wohl gelingen kann.
https://www.focus.de/kultur/medien/erre ... 36174.html

Was machen die BBC und die France Televisions besser als die deutschen ÖR? Oder ist das Ergebnis vielleicht sogar positiv zu sehen? Wenn der "Kampf gegen Rechts" vom Staat gefördert wird, dann muss man sich ja fragen, ob dieses Ergebnis etwas damit zu tun hat.
Schnitter
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Sep 2019, 22:32)
Was machen die BBC und die France Televisions besser als die deutschen ÖR? Oder ist das Ergebnis vielleicht sogar positiv zu sehen? Wenn der "Kampf gegen Rechts" vom Staat gefördert wird, dann muss man sich ja fragen, ob dieses Ergebnis etwas damit zu tun hat.
Menschen die sich "rechts der Mitte" verorten sind häufig nicht die hellsten Kerzen auf der Torte.

Von daher ist es eine Binse dass sie mit seriösem TV wenig anfangen können.
Ger9374

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Ger9374 »

Die sich mitte/rechts politisch sehenden Bürger sehen sich medial einem links orientierten ÖR gegenüber. Den sie mitfinanzieren der aber Politisch/Gesellschaftlich kaum ihre Positionen vertritt oder neutral darstellt .
Das Ungleichgewicht vergrößert sich gefühlt von Jahr zu Jahr mehr .
Dieses wird von den Intendanten natürlich anders gesehen , aber der Begriff Staatsmedien ist Ausdruck massiver Unzufriedenheit einer immer größer werdenden Anzahl von Bürgern die die Unausgewogenheit des ÖR sehr wohl bemerken.Daraus resultieren auch immer verstärktere Forderungen nach Abschaffung dieses zwangsfinanzierten Mediengenusses!
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Schnitter hat geschrieben:(12 Sep 2019, 23:42)

Menschen die sich "rechts der Mitte" verorten sind häufig nicht die hellsten Kerzen auf der Torte.

Von daher ist es eine Binse dass sie mit seriösem TV wenig anfangen können.
Auch links von der Mitte soll es Leute geben, die Andersdenkende als "nicht die hellsten Kerzen" berzeichnen und das dann für einen Diskussionsbeitrag halten.
Fazit: links/rechts spielen in derselben Liga.
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Sep 2019, 22:32)
Was machen die BBC und die France Televisions besser als die deutschen ÖR?
Beispiele:
- BBC verbrennt wesentlich weniger Geld als der D-ÖR erfüllt dabei aber gewisse Mindestanforderungen an einen Staatssender wie Sprachkurse für Ausländer
- France Television kostet nicht mal die Hälfte des D-ÖR

Skeptiker hat geschrieben:(12 Sep 2019, 22:32)
Oder ist das Ergebnis vielleicht sogar positiv zu sehen? Wenn der "Kampf gegen Rechts" vom Staat gefördert wird, dann muss man sich ja fragen, ob dieses Ergebnis etwas damit zu tun hat.
Die Erhebung von Zwangsgeldern für de ÖR stellt per se bereits eine wirksame Propaganda pro AfD dar.
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Sep 2019, 22:32)
2. Die Sender erreichen nur schwer schlechter gebildetes Publikum.
Das ist ja nun der Bereich in dem die D-ÖR tatsächlich erhebliche Anstrengungen unternehmen (Traumschiff, Familie Pooth zieht um etc.), führen dabei aber gleichzeitig ihren Bildungsauftrag ad absurdum.
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pLenarum
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von pLenarum »

Für mich sind die ÖR auf jeden Fall erhaltenswert. Es gibt natürlich einige Kritikpunkte, oft werden die positiven Aspekte total weggelassen.

Wer fernab von ideologisch politischen Grundsatzdebatten, Bundes- und Außenpolitik unterwegs ist, erkennt vermutlich schon ein Mehrheit in den lokalen Medien der öffentlichen Rechtlichen. Wer durchleuchtet denn für die Allgemeinheit mal spezifische Landes- oder Kommunalthemen? Da sind neben den ansässigen Tageszeitungen nur noch die öffentlichen Rechtlichen. Vorallem hat nur zweitere überhaupt die Möglichkeit virales Output zu produzieren. Die Tageszeitungen können das finanziell gar nicht stemmen. Wer meint diese Berichterstattung sei nur"propaganda von links", der ist vermutlich nicht weit weg vom Aluhut tragen und dem Reichsbürgertum. Solch ein Erkenntnisgewinn wird nur bei demjenigen erzielt, der sich dann auch mal politisch fachlich engagiert, zusammenschließt und inhaltlich mal am Ball bleibt. Die Privaten werden diesen Aufwand für "regionale Nische" kaum betreiben. Außer es handle sich um ein Skandal der Bundesweit "zu verkaufen" ist.
Im Radio existiert doch das gleiche Drama. Mit Pivatensendern würden fast ausschließlich "Main/Charts"-Sender existieren. So, existieren aktuell Radiosender für Klassik, für Hiphop, für Schlager, für Nachrichten usw. - alles was nicht genug reichweite generiert - wird von den privaten ignoriert. Natürlich wag ich zu bezweifeln, dass die Radiosender bspw. "Bremen 1" bis "Bremen 21", die sich inhaltlich teilweise stark überschneiden, betrieben werden müssen. Das geht sicherlich effizienter. Aber es handelt sich schließlich um die Grundsatzfrage "ÖR".
Die deutsche Dokumentationslandschaft würde sich auch ausdünnen. Da bleibt nachher nicht mehr viel übrig. Gefühlt bleiben da schlussendlich an deutschem Material sowas hier übrig: Taff, Galilio und Welt (n24) - na, danke. Das gleiche gilt für Film- und Serienlandschaft. Was bleibt denn genau ohne Beteiligung des ÖR noch übrig? Berlin 08/15, Köln 1337, GZSZ und Constantin-Film?
Im Internet, natürlich ausbaufähig, hat Funk hat schon ein paar hochwertige YouTuber an Board. bspw. MaiLab (unbedingt schauen!) oder MrWissen2Go. Die generieren leider nicht soviel Reichweite die Bibi, Dagibee, Inscope, APored usw. - würden mittelfristig daher wahrscheinlich finanziell hinter ihren Möglichkeiten beleiben.

Wer sich tatsächlich möglichst objektiv und umfassend über Sachverhalte aus Medien informieren möchte, kommt da um ein gesunden Medienmix (verschiede Quellen) nicht herum, ansonsten bleibt man doch in seiner Filterblase stecken. Wer wirklich frei von Subjektivität sein möchte, der muss "den Medien" insgesamt fern bleiben. Dieser jemand darf nur noch experten Sachberichte und wissenschafentliche Studien zu Gemüte führen. Selbst da sind subjektive Einflussfaktoren nicht ausschließlichbar.

Alles im allem: Besser und effizienter beim ÖR geht es bestimmt. Obwohl das von Außen zu sagen immer einfach ist. Ich sehe überhaupt Sinn dahinter, nur weil ein gewisser Gesellschaftsabschnitt egoistisch und ungebildetet bleibt, den ÖR ersatzlos zu streichen. Es werden auch wertvolle und/oder qualitive hochwertige Nischen mit dem ÖR erschlossen. Paradoxerweise möchte öfters gerade die AFD, die die Fahnen der deutschen Kultur besonders hochhält, gerade die GEZ abschaffen. Für mich ist das reine Bauernfängerei.
Nichts ist eindeutig. Verallgemeinerungen sind Lügen. Alle Verallgemeinerungen sind falsch, diese eingeschlossen.
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:19)Wer sich tatsächlich möglichst objektiv und umfassend über Sachverhalte aus Medien informieren möchte, kommt da um ein gesunden Medienmix (verschiede Quellen) nicht herum, ansonsten bleibt man doch in seiner Filterblase stecken.
Dieser Gefahr unterliegen insbesondere ausschließliche Kunden des Staatsfunkes, wie z.B. der Desinformationsversuch zum Kölner Domplatz Skandal Silvester 15/16 gezeigt hat. Das bringt uns direkt zu:
pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:19)Wer durchleuchtet denn für die Allgemeinheit mal spezifische Landes- oder Kommunalthemen? Da sind neben den ansässigen Tageszeitungen nur noch die öffentlichen Rechtlichen.
denn den lokalen Printmedien kam eine besondere Bedeutung im Aufdecken des vom ÖR totgeschwiegenen Skandals zu. Hier hat sich also schön gezeigt, dass die echte Vielfalt der Tageszeitungen (nicht die fiktive "Vielfalt" des ÖR) Filterblasen aufbricht. Das bringt uns zu:
pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:19) Die Tageszeitungen können das finanziell gar nicht stemmen.
Den Tageszeitungen wird durch die überhöhten Rundfunk-Wohnungssteuern das Wasser abgegraben. Das gilt besonders mit Hinblick auf die unsoziale Ausgestaltung des sog. Rundfunk"beitrages", da hierdurch die für Abonnements der Printmedien so wichtige Masse der Haushalte mit geringen Einkommen gezielt geschädigt wird
pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:19) Besser und effizienter beim ÖR geht es bestimmt.
nur zu wahr, dass man für den halben Beitrag richtig Qualität bringen kann, machen BBC, NHK & Co. ja tagtäglich vor.
pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:19) nur weil ein gewisser Gesellschaftsabschnitt egoistisch und ungebildetet bleibt, den ÖR ersatzlos zu streichen.
jedoch sich diesem Niveau anzunähern (was derzeit die Haupt Stoßrichtung besonders des D-ÖR mit Florian Silbereisen & Co zu sein scheint) schafft für einen staatlichen Rundfunk auch keine Existenzberechtigung.

pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 16:19)Paradoxerweise möchte öfters gerade die AFD, die die Fahnen der deutschen Kultur besonders hochhält, gerade die GEZ abschaffen. Für mich ist das reine Bauernfängerei.
Ein mittelmäßiger, überteuerter Staatsfunk basierend auf Gesetzen der Finanzierung die Rechts- und Sozialstaatliche Prinzipien mit Füßen treten ist eine Steilvorlage für jede Protestpartei. Dass derartige Steilvorlagen gelegentlich angenommen werden, magst Du als "Bauernfängerei" bejammern, aber passiert hier und anderswo.
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pLenarum
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von pLenarum »

Ich erkenne keine logische konsistenz darin, womit der Nutzer des privaten Mediums ausschließlichen kann, Desinformation nicht aufzulaufen und Filterblasen eigenständig entrennen kann.

Auch ich möchte gerne fundierte Wirtschaftanalyse zu dem NBC/DT. ÖR Vergleich haben. So dass zumindest ein Vergleich von Äpfel und Birnen ausgeschlossen werden kann. Bitte um Quelle.

Das "Niveau" machst du anscheinend an deinem Geschmack fest? Unter Betrachtung der Demografie könnte Silbereisen nicht all zu fern liegen. (Kultur)
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:40)Ich erkenne keine logische konsistenz darin, womit der Nutzer des privaten Mediums ausschließlichen kann, Desinformation nicht aufzulaufen und Filterblasen eigenständig entrennen kann.
Zunächst muss ich dem geneigten Leser Deine Wortschöpfung übersetzen: "ausschließlichen" = "durch ausschließliche Nutzung ausschließen".
Zum Inhaltlichen: zwar hast Du recht, dass der Nutzer des privaten Mediums systematische Informationdefizite nicht "ausschließlichen" kann, jedoch kann der Nutzer des staatlichen Mediums systematische Informationdefizite noch viel weniger "ausschließlichen". Denn bei privaten Medien besteht zumindest eine gewisse Vielfalt, staatliche Medien besitzen dagegen i.d.R. Monopolstellung.
pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:40)Auch ich möchte gerne fundierte Wirtschaftanalyse zu dem NBC/DT. ÖR Vergleich haben.
Vom NBC war meinerseits nie die Rede.
pLenarum hat geschrieben:(17 Sep 2019, 23:40) Unter Betrachtung der Demografie könnte Silbereisen nicht all zu fern liegen.
Du erkennst richtig, dass von Quotengeilheit getriebene Demographie-Überlegungen bei Gestaltung des D-ÖR Programmes eine wachsende Rolle spielen. Insoweit trägt der ÖR der Tatsache Rechnung (Dein Beitrag vom Di 17. Sep 2019, 16:19), dass, wie du schreibst "ein gewisser Gesellschaftsabschnitt egoistisch und ungebildetet bleibt". An diesem Niveau orientiert sich der D-ÖR offenbar in zunehmendem Maße.
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pLenarum
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von pLenarum »

Unsere Regionalzeitung, einfaches Online-Abo 30€
Handelsblatt 34€
Spiegel 20€
Welt 30€
Sz 35€
Amazonprime 8€ Monat
TAZ 36€
Sky quasi ab 35€
FAZ 39,90€

Über welches Einkommen muss ich denn verfügen um in hinreichenden Genuss der Vielalt der prviaten Medien zu kommen?

Zumal die Vielfalt der privaten Medien in Deutschland auch seine Grenze hat. Das Oligopol ist wohl bekannt bekannt. Und im Endeffekt bin ich mit einem Medienmix am besten Informiert. Dazu gehört auch das ÖR, die privaten und soziale Medien.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von John Galt »

pLenarum hat geschrieben:(18 Sep 2019, 19:29)
Über welches Einkommen muss ich denn verfügen um in hinreichenden Genuss der Vielalt der prviaten Medien zu kommen?
Im Gegensatz zur zwanghaften staatlichen Propaganda kosten die privaten Medien 0 Euro.

Stell dir vor es gibt Zeitschriftengeschäfte, wo man sich den Spaß für komplett umsonst durchlesen kann, wow!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von pLenarum »

Das Leistungsangebot der ÖR ist zu groß als dass alles automatisch zwanghaft Staatspropaganda auch nur im Ansatz sein kann. Bitte ein Schritt raus aus dem Bias. Ein vollumfänglich privates Medienangebot ist eben nicht unentgeltlich erhältlich. Geh doch mal zum Kiosk deiner Wahl, die auch am Sterben sind, und blätter mal dort für 2h in den Zeitschriften herum ohne etwas zu kaufen. Aktuell sind die privaten Medien verstärkt beim Kommerzialisieren ihrer digitalen Angebote, was ja durchaus legitim ist. "Kaufen Sie diesen Artikel oder erwerben Sie ein Abo" sag ich dazu. Freizugänglich bleibt dann nur noch ein gewisser mainstream Content.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

pLenarum hat geschrieben:(18 Sep 2019, 19:29)Unsere Regionalzeitung, einfaches Online-Abo 30€
Handelsblatt 34€
Spiegel 20€
Welt 30€
Sz 35€
Amazonprime 8€ Monat
TAZ 36€
Sky quasi ab 35€
FAZ 39,90€

Über welches Einkommen muss ich denn verfügen um in hinreichenden Genuss der Vielalt der prviaten Medien zu kommen?
Ich folge Dir da nur in Sachen "Unsere Regionalzeitung 30€" Auch kann der Durchschnittsverdiener im Schnitt monatlich zusäzlich ERU 5,- für Einzelexemplare Spiegel, Focus, Newsweek, FAZ, WELT etc. ausgeben. Alles , was darüber hinausgeht ist eher Phantasie des users. Die Realität der seriösen Informationsakquise sieht eher so aus:
Spiegel online 0,00€
focus online 0,00€
google 0,00€
Sueddeutsche online 0,00€
FAZ online 0,00€
BBC World service 0,00€
Newsweek online
mein werbefinanziertes lokales Schmierblatt 0,00€
Time online 0,00€
youtube 0,00€
moskauer deutsche Zeitung online 0,00€
Webseiten aller Unis/Hochschulen in D 0,00€
el Comercio online 0,00€
verschiedene soziale Medien 0,00€

pLenarum hat geschrieben:(18 Sep 2019, 19:29)Sky quasi ab 35€
der eine schreibt wenn man den ÖR nicht hätte, müsste man Sky abonnieren, der andere wenn es das Traumschiff nicht gäbe müsste der Ärmste "Bauer sucht Frau" schauen. Also irgendwie gehen da einige Argumente doch immer in eine bestimmte Richtung, die ich überhaupt nicht für überzeugend halte.

pLenarum hat geschrieben:(18 Sep 2019, 19:29)Zumal die Vielfalt der privaten Medien in Deutschland auch seine Grenze hat. Das Oligopol ist wohl bekannt bekannt.
Oligopol ist immer noch besser als das Monopol des ÖR. Natürlich ist es grob fahrlässig sich nur aus deutschen Medien zu informieren.

Natürlich wäre auch der deutsche ÖR als Bestandteil eines halbwegs umfassenden Informationsmix vorstellbar. Aber bei einem Preis über EUR 10/monat und das noch nicht mal sozial ausgestaltet wird er zur Gefahr für die Informationsfreiheit.
Mein Vorschlag: Schrott wie Silbereisen und Böhmermann rausschmeissen, das Gute behalten, die Kosten auf EUR 3Mrd./a eindampfen und das Ganze sozialverträglich über einen Aufschlag auf die ESt finanzieren.
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pLenarum
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von pLenarum »

Privatisierung bedeutet nicht kostenlos. Fallen bestimmte durch den ÖR gedeckte Contente weg, deren Zielgruppe nicht groß genug sind, wird es schnell kostenpflichtig, da das Angebot nicht vorhanden ist. Du willst regionale Nachrichten viral hochwertig aufgebereit? Na, gut das Abo kostet 9€. Du möchtest deutsche Dokumentationen? Ok, das kostet 6€. Du möchtest das Schlagerpaket? Na, zahl mal 6€. Vielleicht in HD? Nochmal 4€. Radio auch? Gerne nochmal 3€.

Der ÖR ist mehr eben als reine Aufbereitung von (politischen) Nachrichten. Ich interesse mich nicht für Volksmusik, Wintersport, Umzüge, Angebote für Hörgeschädigte, Sandmann, Peter lustig, Bundestagsreden, Ratgeber ... (Die Liste ist unendlich erweiterbar). Aber ich weiß es zu schätzen, dass es in Deutschland sehr wohl Gruppen existieren , die sich für das jeweilige Angebot interesseren, und der ÖR diese Nischen erschließt, die die Privaten aufgrund fehlender Größe nicht bedient (Kosten-Nutzen). Selbst bediene mich gerne aus den öffentlichen rechtlichen: Nano, Lesch, Quarks, Terra, MaiLaib, MrWissen2go und einer Anzahl von Dokumentationen seitens NDR, RBB, Arte, WDR usw.

Da sind wir noch nicht bei Themen was der ÖR volkswirtschaftlich beudetet. ÖR als Dienstleister. ÖR als Kunde. ÖR als Kooperationspartner. ÖR als Veranstalter. ÖR als Arbeitgeber. Welche Dienste werden für die privaten teurer, wenn der hiesige ÖR nicht mitzahlt? Welche Infrastrukturen werden geteilt? Wo gibt es weitere Synergien?

Pure Privatisierung hat mindestens genau so viele Nachteile wie nackte Verstaatlichung. Kostendruck, Marktkonzentrationen, Intransparenz, Ausdünnung flächendeckender Versorgung, Käuflichkeit etc. - so haben wir doch einen relativ gesundes duales System.

Ich verstehe sachliche Kritik. Beitragserhebung. Verwaltung. Objektivität. Fokus. Ziele. Aufgaben. Reformierung. Aber nicht die Frage der Existenzberechtigung.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

pLenarum hat geschrieben:(19 Sep 2019, 17:41)Fallen bestimmte durch den ÖR gedeckte Contente weg, deren Zielgruppe nicht groß genug sind, wird es schnell kostenpflichtig, da das Angebot nicht vorhanden ist.
nun geht es beim D-ÖR ja auch zunehmend um Quote, wie Du anhand Florian Silbereisen (Dein Stichwort Demographie) selbst festgestellt hast.
pLenarum hat geschrieben:(19 Sep 2019, 17:41)Selbst bediene mich gerne aus den öffentlichen rechtlichen: Nano, Lesch, Quarks, Terra, MaiLaib, MrWissen2go und einer Anzahl von Dokumentationen seitens NDR, RBB, Arte, WDR usw.
Zugegeben Arte und ZDF Neo bieten brauchbare Sendungen (wenn auch in 1001 Wiederholungen), dementsprechend reichen denen vom 8 Mrd Euro Kuchen auch nur einstellige Prozentbeträge
pLenarum hat geschrieben:(19 Sep 2019, 17:41)Da sind wir noch nicht bei Themen was der ÖR volkswirtschaftlich beudetet. ÖR als Dienstleister. ÖR als Kunde. ÖR als Kooperationspartner. ÖR als Veranstalter. ÖR als Arbeitgeber.
Ja, Geld das der Wirtschaft zwangsentzogen wird kommt irgendwie wieder zurück. Mit dem Argument könnte man theoretisch auch die Aktivitäten der Mafia rechtfertigen. Du müsstest schon darlegen, warum die Umverteilung irgendwie Sinn macht. Dürfte mit Hinblick auf die unsoziale Ausgestaltung der Finanzierung aber gerade schwierig werden.
pLenarum hat geschrieben:(19 Sep 2019, 17:41)Welche Dienste werden für die privaten teurer, wenn der hiesige ÖR nicht mitzahlt? Welche Infrastrukturen werden geteilt? Wo gibt es weitere Synergien?
Wenn sich private und ÖR beim Kampf um Sportrechte gegenseitig hochprügeln führt das z.B. zu den exorbitanten Profigehältern. Wohlgemerkt, das Geld wird größtenteils den niedrigen Einkommensgruppen zwangsentzogen. Die ärmsten Sportler wissen dann nicht mehr wie sie das Geld anlegen sollen.
pLenarum hat geschrieben:(19 Sep 2019, 17:41)Aber nicht die Frage der Existenzberechtigung.
Hierzu am Ende des Beitrages von Alster » Do 19. Sep 2019, 14:14 längst Stellung genommen: sozialverträglich finanzieren über Aufschlag auf ESt. Gesamtvolumen bei EUR 3Mrd deckeln. Wo ist das Problem?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Nightrain »

pLenarum hat geschrieben:(19 Sep 2019, 17:41)
Aber nicht die Frage der Existenzberechtigung.
Bei mangelnder Reformbereitschaft oder -fähigkeit wäre die Existenzfrage berechtigt. Im Zweifelsfall zerschlägt man den kompletten ÖR und konzipiert die Rundfunkanstalten von Grund auf neu.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von pLenarum »

Diese Aussage ist meiner Meinung nach paradox. Die Existenzfrage wird zwar in Raum geworfen, aber eigentlich wird Sie nicht wirklich tangiert. Die grundlegende Notwendigkeit der Existenz eines ÖR wird ja nicht grundlegend angefochten.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

pLenarum hat geschrieben:(25 Sep 2019, 15:46)
Diese Aussage ist meiner Meinung nach paradox. Die Existenzfrage wird zwar in Raum geworfen, aber eigentlich wird Sie nicht wirklich tangiert. Die grundlegende Notwendigkeit der Existenz eines ÖR wird ja nicht grundlegend angefochten.
Immerhin sind die real existierenden deutschen Öffis gesellschaftspoltisch und parteipoltisch voreingenommen sowie außerstande, ihr Versagen einzusehen und abzustellen. Daher stellt sich für die real existierenden Öffis durchaus die Existenzfrage.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Unité 1 »

Der ÖRR kann gar nicht neutral sein, die Gesellschaft ist es ja auch nicht. Wer ein Problem mit liberalen Werten hat, kann auch weiterhin im Compact-Magazin blättern. Eine Existenz rechtfertigt aus sich heraus nun mal keine Repräsentanz.

Der Kampf gegen den ÖRR von einschlägiger Seite liegt ist strategisch, die Finanzierungs- oder Programmkritik ist nur vorgeschoben. Es geht um die Veränderung gesellschaftlicher Koordinaten hart nach Rechts.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Sep 2019, 17:47)
Der ÖRR kann gar nicht neutral sein, die Gesellschaft ist es ja auch nicht.
Spielst du auf Georg Restles (WDR) abschätzige Bemerkung zum "Neutralitätswahn" des alten Journalismus an?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Unité 1 »

Fliege hat geschrieben:(25 Sep 2019, 17:58)

Spielst du auf Georg Restles (WDR) abschätzige Bemerkung zum "Neutralitätswahn" des alten Journalismus an?
Nein. Die Forderung nach Abschaffung des ÖRR von rechter Seite, in diesem Fall von dir, hat zum Grund, dass sie einfach nicht verknusen können, dass der ÖRR eine liberale Grundeinstellung hat, die nicht zur Disposition steht. Komm drüber hinweg.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Sep 2019, 18:28)
Nein. Die Forderung nach Abschaffung des ÖRR von rechter Seite, in diesem Fall von dir, hat zum Grund, dass sie einfach nicht verknusen können, dass der ÖRR eine liberale Grundeinstellung hat, die nicht zur Disposition steht. Komm drüber hinweg.
Wie liberal? Die Öffis sind doch bloß noch links.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Unité 1 »

Bgeriffsdiffusion ist eines der Schlüsselelemente der Strategie der Diskursverschiebung.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Sep 2019, 18:41)
Bgeriffsdiffusion ist eines der Schlüsselelemente der Strategie der Diskursverschiebung.
So ist es. Sogenannte "Linksliberale" (SPD-ler und Grün-ler) versuchen, den Begriff "liberal" für linke Agitation zu vereinnahmen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Unité 1
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Unité 1 »

Man muss sich vor Augen führen, dass die sich im Vollzug befindende Diskursverschiebung auf die Rezeption und Wendung Gramcis zurückzuführen ist. Die Umdeutungen und Begriffsdiffusionen folgen m.E. dem Ansatz, Anschlussfähigkeit zu emulieren und letztlich somit auch zu erzeugen. Die völkische Rechte wäre nie so erfolgreich geworden, hätte sie die Entwicklungen der letzten 50 Jahre missachtet. Stattdessen muss also aufgesattelt werden auf die positiv konnotierten Begriffe, besetzt, entkernt, verdreht. Sei es nun Rechtsstaat, der nach der äußeren Rechten als Repressionsapparat umgedeutet und kommuniziert wird. Sei es nun Demokratie, die als Volksherrschaft nicht im staatsbürgerlichen, sondern im völkisch-nationalen Sinn umgedeutet und kommuniziert wird (Volksverräter, etc). Sei es nun Liberalismus, der als linke Position umgedeutet und kommuniziert wird. Wer will schon die liberale Grundordnung offensiv angreifen und sich damit brüsten. Es geht immer um Anschlussfähigkeit, wozu paradoxerweise auch die Spaltung gehört. Die Umetikettierung von liberal als links eröffnet die Möglichkeit, liberale Positionen offen angreifen zu können, politische Positionen müssen hinterfragbar sein können. Und linke Positionen sind politische. Liberale Positionen zwar auch, aber eben nicht diejenigen, die das Fundament der bestehenden Gesellschaft bilden. Die stehen schlicht nicht zur Debatte.

Das ist alles nicht so schematisch, wie hier dargestellt. Soweit ich weiß, ist ein Orbán offen illiberal und kann das als Werbemittel für den Umbau Ungarns verwenden. Auch gibt es bei manchen Linken, Liberalen, Konservative Irritationen darüber, was links, was liberal ist. Der Unterschied liegt im strategischen Agieren der Neuen Rechten, was zum Thema des Strangs und Aufhänger dieses Beitrags zurückführt. Die Finanzierung über Beiträge statt über Steuern enthebt den ÖRR dem direkten Zugriff des Staates, genauer der Exekutive. Wer zahlt, bestimmt die Musik und dementsprechend wäre eine Unabhängigkeit des ÖRR bei Steuerfinanzierung nicht mehr gegeben. Das ist nur einer der Angriffswinkel. Ein anderer ist Bezweiflung der Legitimationsgrundlage der Existenz, so wie Fliege es vorhin tat. Zu diesem Behelf wird behauptet, der ÖRR sei politisch - der bias ist aber ein gesellschaftlicher. Er fußt auf den Werten, die die bestehende Gesellschaft fundamentiert. Folglich - richtig - wird auch hier der Hebel der Begriffsumdeutung angewendet, um das liberale Fundament als politische Position angreifen zu können. Das wird vor allem durch die Einbettung der Umetikettierung deutlich: "real existierende deutsche Öffis" stellt offensichtlich die Verbindung zum real existierenden Sozialismus her; liberale Positionen als Sozialismus. #Wende2.0

nicht wahr, Fliege. :)
„Ich knüpfe mein Schicksal als Parteivorsitzender der CDU an diese Antwort“
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(25 Sep 2019, 18:35)

Wie liberal? Die Öffis sind doch bloß noch links.
Von ganz rechts ist alles links.
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Fliege
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(25 Sep 2019, 23:07)
Von ganz rechts ist alles links.
Auch von der Mitte aus gesehen sind die deutschen Öffis leider bloß links.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn der ÖR ein Spiegelbild der Gesellschaft sein soll, müsste man auch Rächten™ und Linksaußen Sendezeit gewähren, mir wäre da ein ÖR, der so objektiv wie möglich berichtet, allerdings deutlich lieber. Leider hat es da in der Vergangenheit einige Missstände gegeben, die hoffentlich behoben werden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(25 Sep 2019, 23:13)

Auch von der Mitte aus gesehen sind die deutschen Öffis leider bloß links.
Um das zu beurteilen müsste man in der Mitte stehen.

Rechtsbraun ist nicht Mitte.
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Fliege
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(25 Sep 2019, 23:49)
Um das zu beurteilen müsste man in der Mitte stehen.
Ja, so zufrieden mit den Öffis sind Linke schon lange nicht mehr gewesen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

Fliege hat geschrieben:(25 Sep 2019, 23:54)

Ja, so zufrieden mit den Öffis sind Linke schon lange nicht mehr gewesen.
Aus rechtsbraunem Blickwinkel erscheint das zwangsläufig so.

Das ist trivial.
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Fliege
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Schnitter hat geschrieben:(25 Sep 2019, 23:57)
Das ist trivial.
Das denke ich auch.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Ger9374 »

Der ÖR kann nicht neutral sein.Wo Menschen sich einbringen da kommen Meinungen durch.
Eine ausgewogenere Berichterstattung würde mehr helfen.
Auch Kritik an der Politik im ganzen, nicht nur auf die AFD fokussiert kann den Konsumenten zeigen daß die Hofberichterstattung nicht alles ist was der ÖR zu bieten hat.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Ger9374 »

Der ÖR kann nicht neutral sein.Wo Menschen sich einbringen da kommen Meinungen durch.
Eine ausgewogenere Berichterstattung würde mehr helfen.
Auch Kritik an der Politik im ganzen, nicht nur auf die AFD fokussiert kann den Konsumenten zeigen daß die Hofberichterstattung nicht alles ist was der ÖR zu bieten hat.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Schnitter hat geschrieben:(25 Sep 2019, 23:57)

Aus rechtsbraunem Blickwinkel erscheint das zwangsläufig so.

Das ist trivial.
Ebenso trivial ist, dass sich (bereits seit Ptolemäus) jeder selbst in der Mitte verortet und jeden Andersdenkenden am (ggf. radikalen) Flügel wahrnimmt.
Dabei ist es viel einfacher: man muss nur in die Parteiprogramme schauen, wo die Bestands und Entwicklungsgarantie des D-ÖR am konsequentesten festgeschrieben ist. Die Annahme, dass der weltweit teuerste ÖR sich in, die Richtung orientieren könnte, wo am ehesten das Geld sprudelt folgt dann relativ zwanglos.
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Alster
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Unité 1 hat geschrieben:(25 Sep 2019, 19:45)aufgesattelt werden auf die positiv konnotierten Begriffe, besetzt, entkernt, verdreht
Dafür ist gerade die Gesetzgebung zur Finanzierung der D-ÖR ein schönes Beispiel:
Unité 1 hat geschrieben:(25 Sep 2019, 19:45) Die Finanzierung über Beiträge statt über Steuern enthebt den ÖRR dem direkten Zugriff des Staates
Die Rundfunksteuer wird auf Basis einiger windiger Umgehungstatbestände zum sog. "Beitrag" erklärt. Über diese Umbenennung - so die Mär - verschwinde dann der staatliche Einfluss. Natürlich Unsinn. Die Entscheidung über die Finanzierung fällt weiter in den Länderparlamenten. Die Gremien sind weiter zu 33-50% mit Parteileuten besetzt. Wobei der untere Wert nur beim ZDF gilt, wo mehr "Staatsferne" vom BVerfG angemahnt wurde.

Unité 1 hat geschrieben:(25 Sep 2019, 19:45)Sei es nun Rechtsstaat, der nach der äußeren Rechten als Repressionsapparat umgedeutet und kommuniziert wird
Besonders leicht umzudeuten ist ein Begriff, der auch von staatlichen Instanzen nicht mehr respektiert wird. Beispiel ist die Aufweichung des Rechtsstaates durch die RF Inkasso. Man nehme hier die Formulierungen zur Definition des (Zahlungspflicht auslösenden) Wohnungsbegriffes im Gummiparagraphen §3 RBStV. Es handelt sich um eine nichtssagende gleichzeitig breit angelegte Formulierung, nach der jeder Geräteschuppen als "Wohnung" definiert werden kann. Ein Rechtsverstoß (Besteuerung von Zweitwohnungen) wurde bereits vom Verfassungsgericht angemahnt, die RF-Inkasso zurückgepfiffen. Selbstredend erst nachdem der Geschädigte durch alle Instanzen bis zum BVerfG durchprozessiert hatte.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Wolverine »

Fliege hat geschrieben:(25 Sep 2019, 18:53)

So ist es. Sogenannte "Linksliberale" (SPD-ler und Grün-ler) versuchen, den Begriff "liberal" für linke Agitation zu vereinnahmen.
Unterschreibe ich direkt.
Gestern war Boris Palmer bei Lanz. Ein Grüner, wie ich ihn als überzeugter Nichtwähler wählen würde. Der benennt Probleme ganz offen und hat vehement gegen "Schönlügerei" der Politik gesprochen. Lanz war auf seiner Seite. Der Antisemit Augstein sein Gegner. Dann noch ein Farbiger Deutscher, der bei Pro7 über die NFL aus den USA berichtet, der teils, teils war. Konsens bestand darin, dass sich eine linke moralische Überlegenheit breit gemacht hat, die jede Diskussion im Keim ersticken will, nur um Recht zu behalten. Es gab ausreichend Beispiele dafür und auch dafür, dass Hetze gegen die AfD genau das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden soll. Sehr interessant. Boris Palmer ist für mich ein Real-Politiker, wie man ihn sich vorstellt und er hat als OB von Tübingen den CO2 Ausstoß in seiner Stadt in 10 Jahren um 30% gesenkt, bemerkte aber, dass das zum großen Teil auch der Automobilindustrie zu verdanken ist, die nicht nichts tut sondern forscht und forscht, nur das braucht Zeit. Natürlich bekamen die Gegner von Palmer viel Applaus, aber den größten bekam er, nachdem man ihm mal Zeit gab zu erklären, warum er auf FB und Twitter schreibt.

P.S. Konsens bestand auch darin, dass AfD-Wähler mitnichten tumbe Nazis und Dummköpfe sind sondern sich aus allen Schichten (bildungs-und gesellschaftspolitisch) rekrutieren.
Die hier immer wieder auftauchende Behauptung AfD-Wähler wären dumm oder Nazis ist schon mehrfach widerlegt worden und ich werde das auch weiterhin tun.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Wolverine hat geschrieben:(27 Sep 2019, 10:37)
Unterschreibe ich direkt.
Gestern war Boris Palmer bei Lanz. Ein Grüner, wie ich ihn als überzeugter Nichtwähler wählen würde. Der benennt Probleme ganz offen und hat vehement gegen "Schönlügerei" der Politik gesprochen. Lanz war auf seiner Seite. Der Antisemit Augstein sein Gegner. Dann noch ein Farbiger Deutscher, der bei Pro7 über die NFL aus den USA berichtet, der teils, teils war. Konsens bestand darin, dass sich eine linke moralische Überlegenheit breit gemacht hat, die jede Diskussion im Keim ersticken will, nur um Recht zu behalten. Es gab ausreichend Beispiele dafür und auch dafür, dass Hetze gegen die AfD genau das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden soll. Sehr interessant. Boris Palmer ist für mich ein Real-Politiker, wie man ihn sich vorstellt und er hat als OB von Tübingen den CO2 Ausstoß in seiner Stadt in 10 Jahren um 30% gesenkt, bemerkte aber, dass das zum großen Teil auch der Automobilindustrie zu verdanken ist, die nicht nichts tut sondern forscht und forscht, nur das braucht Zeit. Natürlich bekamen die Gegner von Palmer viel Applaus, aber den größten bekam er, nachdem man ihm mal Zeit gab zu erklären, warum er auf FB und Twitter schreibt.

P.S. Konsens bestand auch darin, dass AfD-Wähler mitnichten tumbe Nazis und Dummköpfe sind sondern sich aus allen Schichten (bildungs-und gesellschaftspolitisch) rekrutieren.
Die hier immer wieder auftauchende Behauptung AfD-Wähler wären dumm oder Nazis ist schon mehrfach widerlegt worden und ich werde das auch weiterhin tun.
Danke für die Schildung zum Lanz-Talk. :-)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von JJazzGold »

Zwei FDP-Abgeordnete machen einen radikalen Vorschlag zu ARD und ZDF: Ein nationales Programm und sechzehn regionale, keine Erhöhung des Rundfunkbeitrags, Konzentration auf den Kernauftrag. Ob daraus was wird?

Grundsatzpapier ihrer Partei zu Auftrag und zur Struktur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verfasst, mit dem sie sich gegen die bei Union, SPD, Grünen und Linken herrschenden Vorstellungen über ARD und ZDF positionieren: Sie wollen, dass sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf seinen Kernauftrag beschränkt, der darin besteht, Bildung, Information, Beratung und Kultur zu vermitteln. Sie lehnen das von den meisten Landesregierungen inzwischen favorisierte Modell eines an einen Index gebundenen Rundfunkbeitrags, der automatisch steigt, ab. Eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags halten Nückel und Rossa für überhaupt nicht notwendig. Und sie plädieren – das ist der größte Schritt – dafür, dass es künftig nur ein nationales öffentlich-rechtliches Radio und einen nationalen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender und daneben jeweils sechzehn regionale Rundfunkanstalten in den Bundesländern gibt.

.....

Dem setzen die FDP-Politiker Nückel und Rossa nun ihr Modell entgegen, das einen schlanken, weil auf seinen Kernauftrag reduzierten, öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorsieht. Sie deklinieren ihre Vorstellung bis ins Detail: Reduzierung der Anzahl der Kanäle; Reduzierung aufs Kernprogramm, für das bestimmte Sendezeiten vorgeschrieben werden; maximal zwanzig Prozent der Programmausgaben für Unterhaltung, maximal zwanzig Prozent Unterhaltung im Programm; sechzig Prozent aller Ausgaben müssen ins Programm fließen, sechzig Prozent des Programms müssen von Privaten produziert werden; keine Beteiligungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten an Produktionsfirmen; Personal- und Verwaltungskosten dürfen maximal dreißig Prozent des Gesamtbudgets ausmachen; Werbe- und Sponsoringfreiheit; Online-Auftritte „nur in engen Grenzen und Print überhaupt nicht“ und schließlich die Beibehaltung des bisherigen Rundfunkbeitrags, dessen Höhe weiterhin durch eine unabhängige Kommission zu erfolgen habe. Gemeint ist damit die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (Kef), welche bislang die Budgets und die „Bedarfsanmeldungen“ der Sender prüft und die Höhe des Rundfunkbeitrags vorschlägt.


Endlich mal ein Konzept, über das es sich zu diskutieren lohnt. Auf den ersten Blick klingt es schlüssig. Kritikpunkte?



https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/me ... 7.amp.html
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Ebiker »

Üble Watsche für Kleber. Der dachte doch wirklich das Deutsche Medien den Österreichern vorschreiben können mit wem sie Koalitionsverhandlungen zu führen haben.

https://www.merkur.de/politik/zdf-oeste ... 55730.html
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Sep 2019, 16:44)
Endlich mal ein Konzept, über das es sich zu diskutieren lohnt. Auf den ersten Blick klingt es schlüssig. Kritikpunkte?
Einigen Punkten kann ich auch zustimmen aber Du hast nach den Kritikpunkten gefragt:
- Beibehaltung des "Rundbunkbeitrages" als Kopfpauschale lehne ich als unsozial ab. Die Abgabe soll als prozentualer Aufschlag auf die Einkommensteuer erhoben werden.
- die KEF in ihrer jetzigen Form bringt nichts, schließlich hat sie den weltweit teuersten ÖR Produziert. Die Mitglieder der Kommissionen sollen von den Gebührenzahlern direkt gewählt werden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Ebiker hat geschrieben:(01 Oct 2019, 17:23)

Üble Watsche für Kleber. Der dachte doch wirklich das Deutsche Medien den Österreichern vorschreiben können mit wem sie Koalitionsverhandlungen zu führen haben.

https://www.merkur.de/politik/zdf-oeste ... 55730.html
Na ja der Kleber gehört ja auch nicht zu irgendwelchen teutschen Medien, sondern zu den deutschen Staatsmedien. Betonung auf "deutsch" denn am deutschen Wesen soll ja bekanntlich die Welt genesen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Sep 2019, 16:44)
Endlich mal ein Konzept, über das es sich zu diskutieren lohnt. Auf den ersten Blick klingt es schlüssig. Kritikpunkte?
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/me ... 7.amp.html
Diskutieren kann man über vieles, nur bringt es nichts da da zu viele ihre Pöstchen erhalten wollen und dafür sorgen werden, dass sich nichts ändert.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Ebiker hat geschrieben:(01 Oct 2019, 17:23)

Üble Watsche für Kleber. Der dachte doch wirklich das Deutsche Medien den Österreichern vorschreiben können mit wem sie Koalitionsverhandlungen zu führen haben.

https://www.merkur.de/politik/zdf-oeste ... 55730.html
Ja, es ist wirklich ungeheuerlich was die sich so alles anmaßen! Da sieht man mal was die glauben wer die wohl sind. Das zieht sich durch den ÖR wie ein roter Faden. Es reicht denen schon nicht mehr aus, in Deutschland den Leuten zu sagen welche Partei gut und welche Partei schlecht ist, sondern die teilen das auch ausländischen Staatsoberhäuptern mit.

Ein Kommentar dazu:
Zum Ende seines Interviews mit Sebastian Kurz war Claus Kleber entsetzt, wütend und verzweifelt. Er hatte dem Österreicher nicht die Antworten abpressen können, die seine Klienten in Berlin, Paris und Brüssel geliefert haben wollten. Sie erwarteten von Kleber, dass er ihnen einen Kurz liefert, der sagt, ja, nun koaliere ich mit den Grünen – so wie Frau Merkel das möchte. Der renitente Kurz ließ sich doch tatsächlich von Kleber zu keiner Koalitionsbekanntgabe im ZDF nötigen. Welche Missachtung des deutschen Regierungssenders. Nicht einmal einen Termin für eine Koalitionsbekanntgabe wollte der wahrscheinliche Kanzler des Kleinstaates deutscher Sprache dem Großsprecher des Großstaates Deutschland nennen. Welche Anmaßung. Also schmiss Kleber ihm innerlich wutschnaubend hinterher: „Da ist es ja gut, dass die Österreicher mit der gegenwärtig regierenden Expertenregierung ohne politische Parteien so zufrieden sind.“
https://www.tichyseinblick.de/daili-es- ... icht-mehr/
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von conscience »

Ein Fall Kleber - Und am Ende erleben wir einen weiteren Sturm im Wasserglas !


Wetten das ?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von conscience »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Sep 2019, 16:44)

Endlich mal ein Konzept, über das es sich zu diskutieren lohnt. Auf den ersten Blick klingt es schlüssig. Kritikpunkte?



https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/me ... 7.amp.html

Der Vorschlag verdient m.E. mehr Beachtung und lohnt bei aller Skepsis der Diskussion.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Skeptiker »

Ebiker hat geschrieben:(01 Oct 2019, 17:23)
Üble Watsche für Kleber. Der dachte doch wirklich das Deutsche Medien den Österreichern vorschreiben können mit wem sie Koalitionsverhandlungen zu führen haben.

https://www.merkur.de/politik/zdf-oeste ... 55730.html
Ich schaue eigentlich schon länger kaum noch Fernsehen. Wenn ich dann doch nach langer Zeit malwieder das Heute-Journal anstelle (speziell Kleber und Slomka), dann ist das wie als wenn ich nach Jahren aus irgendeinem Grund mal in die Kirche muss. Man hört zu und denkt sich "Was für ein Pathos - hab ich den Quatsch jemals ernst genommen?"
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