Amun Ra hat geschrieben:(04 Apr 2020, 13:02)
Weil erst die sozialen Medien explodiert sind, dann haben die regionalen Privaten berichtet, dann die überregionalen Privaten und am Schluss kam der ÖRR, als selbst der letzte Depp in Hintertupfingen darüber berichtet hat und man endlich mal kapiert hat, dass man vielleicht auch so langsam mal in die Puschen kommen sollte.
Mir ist langsam klar, dass es sinnlos ist, Dir das verständlich machen zu wollen. Du nimmst es ohnehin nicht zur Kenntnis, weil es Deiner Weltsicht widerspricht.
Trotzdem: Ein großes Problem der "sozialen Medien" liegt darin, dass dort zahllose "Meldungen" verbreitet und wild geteilt werden, ohne dass der Wahrheitsgehalt solcher "Meldungen" geprüft worden wäre oder - in vielen Fällen - überhaupt überprüfbar ist. So verbreiten sich Fake-News und diesen Umstand machen sich "interessierte Gruppen" zunutze, um Desinformation zu streuen. Das sollte jedem halbwegs gebildeten Menschen inzwischen klar geworden sein. Aus diesen Gründen wird kein seriöses Medium solchen "Informationen" aus "sozialen Medien" trauen und sie ungeprüft weiter verbreiten.
Was die Silvesternacht betrifft, haben zuerst die ortsansässigen Medien die ürsprünglichen Mitteilungen der Polizei hinterfragt. Kein Wunder, denn die saßen am dichtesten dran und hatten selbst Zugang zu Augenzeugen. Zu diesen ersten "Misstrauischen" gehörten die Kölner Tageszeitungen und auch der WDR (der bekanntlich Teil des ÖRR ist). Nachdem sich die
seriösen (!) Hinweise verdichteten, dass die ersten Polizeimeldungen die Geschehnisse heruntergespielt hatten, griffen auch überregionale Medien die Sache auf und hakten nach. Das waren dann nicht allein die ÖRR-Sender, sondern auch "private Medien" wie z.B. die NZZ, andere ausländische Zeitungen und Sender - weil die naturgemäß keinen oder geringen direkten Zugang zu Quellen in Köln hatten.
Was Du uns als "Schnarchnasigkeit" des ÖRR verkaufen willst, ist folglich Ausdruck des Versuchs, aus der Ferne erstmal gesicherte Informationen zu bekommen, ehe man eine "Meldung" in die Öffentlichkeit posaunt. Das hat was mit journalistischer Sorgfalt zu tun.
Daran ändert auch der so gern wiederholte Vorwurf nichts, dass sich ja alles Sender auf "dieselben Quellen" stützen würden. Ja, es gibt Nachrichtenagenturen. Das ist aber nicht nur DPA. Da sind noch viele weitere. Kein Medienunternehmen mit nennenswerter Größe stützt sich nur auf eine Agentur. Ja, die Sender und Zeitungen tauschen ihre Informationen aus und zitieren einander. Wie soll das auch anders gehen? Es ist schlichtweg unmöglich, an jedem beliebigen Ort auf der Welt - oder auch nur in Deutschland! - eigene Korrespondenten einzusetzen. Wenn Du sowas von den ÖRR-Sendern fordern wolltest, dann müsstest Du die "Zwangsbeiträge" mindestens verzehnfachen.